Reisebericht: Rundreise Sizilien – die Sonneninsel von Italien

04.04. – 16.04.2014, 13 Tage Rundreise Syrakus – Ätna – Catania – Taormina – Villa Romana – Agrigent – Monreale – Palermo


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Ihre zentrale Lage im Mittelmeer hat die wechselvolle Geschichte der Insel geprägt. Als Stützpunkt für Seefahrt und Handel hatten die großen Städte Siziliens stets eine große Bedeutung. Eroberer haben die Insel besetzt, sind geblieben, haben sich mit der Bevölkerung vermischt und ihre Spuren in der Kultur Siziliens hinterlassen - Sizilien eine wahre Schatztruhe im Mittelmeer
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Anreise


Pünktlich um 06.00 Uhr geht die Reise am Flughafen in Dresden los. Eine kleine Reisegruppe macht sich auf den Weg, zur Sonneninsel Sizilien. Eine lange Fahrt liegt vor uns, bis wir am dritten Tag im Hilton Hotel in Giardini Naxos ankommen. Zunächst geht es erst mal an Nürnberg, München, Innsbruck vorbei auf die Brennerautobahn um dann unser Urlaubsland Italien zu erreichen. Die erste Zwischenübernachtung haben wir auf der Höhe von Verona, im kleinen Ort Vigasio befindet sich das Hotel Montemezzi.

Weiterreise in den Raum Neapel


Gut geschlafen und gestärkt setzen wir die Fahrt fort. Ein gutes Stück Weg liegt vor uns. Durch die Regionen der Emilia Romagna, Toskana, Umbrien und Latium erreichen wir schließlich Kampanien. Schon von weitem begrüßt uns der Vesuv und gegen Abend erreichen wir den Ort Castellamare. Hier im Hotel Irene werden wir die Nacht verbringen, bevor wir uns dann endgültig auf den Weg machen um auf die Insel Sizilien zu kommen Leider müssen wir uns von zwei Reisegästen verabschieden, die krankheitsbedingt nicht weiter mit uns mitfahren können.  

Ankunft auf Sizilien


Nach dem Frühstück heißt es erst einmal wieder das Gepäck verladen und dann können wir unsere Reise fortsetzen. Durch die Regionen der Basilikata und Kalabrien. Ungewöhnlich schnell, erreichen wir den Ort Villa San Giovanni. Gerade im letzten Jahr hat man unglaubliche Bautätigkeiten in den beiden Regionen vollbracht. Die Autobahn ist fast vollständig ausgebaut und auch die neuen Tunnel sind schon für den Verkehr freigegeben. In Villa San Giovanni liegen die Fähren zur Überfahrt nach Sizilien. Dank dessen das wir „noch" in der Vorsaison reisen steht einer schnellen Überfahrt über die Straße von Messina, eine Meerenge von gerade mal 3 Km Breiter, nichts im Weg. Am Nachmittag erreichen wir unser Hilton Hotel in Giardini Naxos. Von hier aus werden wir in den nächsten Tagen unsere Ausflüge und Besichtigungen beginnen. Die Besiedlungsgeschichte des Ortes geht zurück in die Zeit als die Griechen auf Sizilien ankamen. Giardini ist die älteste griechische Kolonie auf der Insel.

Syrakus


Der erste Tag unseres Aufenthaltes auf Sizilien führt uns nach Syrakus. Auf dem Weg dorthin legen wir einen ersten Fotostop ein, denn der Ätna zeigt sich von seiner schönsten Seite. Gemeinsam mit unserem örtlichen Gästeführerin Carolina spazieren wir durch die archäologische Ausgrabungsstätte. Wir sehen das Teatro Greco - früher fanden bis zu 15 000 Menschen Platz auf den Stufen des Theaters. Es zählt zu den schönsten der antiken Zeit. Hat man doch von hier den Ausblick auf das Meer. In diesen Tagen trifft man schon wieder die ersten Vorbereitungen für die Sommermonate. Denn die großartige Kulisse wird auch in der heutigen Zeit noch genutzt, für Theateraufführungen. Dieses Jahr feiert man das 100 jährige Jubiläum. Eine besondere Attraktion ist die Grotte „.Oricchette Dyonisos". Die Grotte ist ein akustisches Wunder, selbst das leise Flüstern ist hörbar. Der Sage nach nutzte Dyonisos dieses Phänomän aus um seine Gefangen zu belauschen. Doch an diesem Tag ist nichts mit belauschen. Es sind zu viele Jugendgruppen unterwegs und die sind meist ganz „still". Zur Mittagszeit hat Eberhardt Travel ein Schiff gechartert. Ganz für uns alleine. Während der Fahrt durch das Hafengebiet lassen wir uns landestypische Spezialitäten schmecken und genießen vom Schiff aus den Blick auf die Altstadt von Syrakus.  

Ätna


Von unserem Hotel aus sehen wir ihn. Stolz und mächtig überragt der Ätna die Ostküste Siziliens, der größte Vulkan Europas. Selbst der Schnee auf dem Ätna kann nicht darüber hinweg täuschen das in seinem Inneren eine glühende Hitze herrscht, von über 1000 Grad Celsius. Wir durchfahren die verschiedenen Vegetationsgürtel und erreichen die Talstation der Seilbahn. In diesen Tagen ist sie aber nicht in Betreib und so faahren wir schon mit den geländegängigen Jeeps bis zur Mittelstation und dann weiter bis auf eine Höhe von ca. 2900 m Höhe. Leider zieht es sich immer mehr zu, so dass die Ausblicke getrübt sind. Einige unserer Gäste nutzten aber dennoch die Möglichkeit um ein wenig wandern zu gehen oder eine Runde um den Silvestri - Krater zu drehen. Zur Mittagszeit erwartet man uns auf einem Gut im Ort Viagrande. Francesca, die Hausherrin, serviert uns Rot- und Weisswein. Dazu gibt es kleine schmackhafte Häppchen mit grünem und dunklem Olivenpesto, in Öl eingelegte getrocknete Tomaten und noch vieles mehr. Doch das ist noch nicht alles. Ein üppiges Mittagsessen wird uns auch noch serviert. An diesem Tag sind wir nicht allzu spät im Hotel, so dass unsere Gäste noch die Möglichkeit haben durch ihren Ferienort zu bummeln oder das erste Bad im Meer zu nehmen.

Catania und Taormina


Gemeinsam mit unserer Gästeführerin Gertraud fahren wir an diesem Morgen die Küstenstraße entlang nach Catania. Hier angekommen unternehmen wir einen Rundgang durch die barocke Stadt, die seit 2002 auf der UNESCO Weltkulturerbeliste steht. Die Stadt, zweitgrößte der Insel, von Erdbeben und Ausbrüchen des Ätna gezeichnet, wurde immer wieder neu aufgebaut. Der Dom Sant'Agata, der heiligen Agathe, der Schutzpatronin der Stadt geweiht, der Elefant aus schwarzem Lavagestein mit dem Obelisken, Castello Ursino sowie der Besuch des Fischmarktes runden den Besuch von Catania ab. Nach der Mittagspause fahren wir nach Taormina. Die Stadt auf einem Felsen gelegen thront hoch über dem Ionischen Meer und das Teatro Greco, eine der Hauptsehenswürdigkeiten, verfügt mit dem Ausblick auf den Ätna über einen großartige Bühnenkulisse. An der Porta Messina endete früher die Altstadt, die sich ihr mittelalterliches Stadtbild mit den Palästen bis zum heutigen Tag größtenteils erhalten hat. Nach einem Bummel durch die Altstadt geht es dann mit dem Pendelbus zurück zum Busparkplatz und anschließend über die Schnellstraße zurück zum Hotel.  

Ausflug zu den Äolischen Inseln


Unser Buschauffeur hat heute seinen freien Tag. Also fahren wir, mit einem örtlichen italienischen Kleinbus, gemeinsam mit Gertraud, an die Nordküste zum Hafen von Milazzo. Von hier verkehren täglich Linienschiffe und Ausflugsschiffe zu den Äolischen Inseln. Unser erstes Ziel, an diesem Tag, ist die Insel Lipari. Mit einem inseltauglichen Bus unternehmen wir eine Rundfahrt um die Insel, immer wieder mit phantastischen Ausblicken auf die Nachbarinseln Salina und Stromboli. Wir entdecken auf unserer Fahrt die ersten Kapernpflanzen, die so langsam die neuen Triebe zeigen. Lipari, vulkanischen Ursprungs, ist auch bekannt für den Abbau von Bimsstein. Seit vielen Jahren ist der Abbau eingestellt und man sieht heute nur noch die Reste der alten Produktionsanlagen. Vom Hafen von Lipari aus bringt uns unser Schiff zur nächsten Insel, nach Vulcano. Hier befindet sich ein Schwefelbad und ein großer Teil der Reisegruppe geht an diesem Mittag sprichwörtlich „baden". Am Abend sind wir wieder zurück in unserem Hotel und es heißt Koffer packen. Denn am nächsten Tag setzen wir unsere Busrundreise über Sizilien fort.  

Villa Casale                  La Lumina             San Leone


Zwei Stunden Fahrzeit liegen an diesem Reisetag vor uns. Durch das Hinterland fahren wir nach Piazza Armerina zu kommen. Die Villa, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Durch einen Erdrutsch und Ablagerungen verschüttet wurde sie 1761 wieder entdeckt und Mitte des 20. Jahrhunderts freigelegt. Der Gebäudekomplex bedeckt ca. 1,5 Hektar und erhalten sind noch etwa 45 Räume. Die Fußbodenmosaiken gehören zu den größten und schönsten die aus der Antike überliefert sind. Die Künstlerischen Motive und Techniken verrraten den Einfluss nordafrikanischer Künstler. Um 1 qm Mosaik herzustellen benötigten die Künstler etwa 6 - 8 Tage. Josi, unsere Gästeführein, erwartet uns am Eingang und führt uns durch die Ausgrabungsstätte. Wir bewundern unter anderem die  „Bikinimädchen". In den vergangen Jahren wurden umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Jetzt präsentiert sich alles neu und alles ist zu bestauen. Nach einer Mittagspause setzen wir unsere Fahrt fort. Entlang der Südküste geht es zum Gut von Baron La Lumina. Bei einem Rundgang erfahren wir wie man hier den Wein hegt und pflegt und erkosten natürlich auch die fertigen Weine. Gur gelaunt setzen wir die Fahrt fort nach San Leone. Hier haben wir unserer Hotel, oberhalb der Küste Westküste. 

Agrigent                       Erice                       Santa Flavia


Voller Erwartungen auf neue Eindrücke packen wir unsere Koffer und starten pünktlich um 08.45 Uhr. Erstes Ziel an diesem Tag ist das Valle diei Templi. Das Tal der Tempel, versteckt sich zwischen Mandel- und Olivenbäumen. Mit unserer Reiseleiterin Liliana begaben wir uns auf eine Zeitreise, zurück bis in das Jahr 5. Jahrhundert v. Christus. Bei einem Spaziergang vorbei am Herakles - Tempel, dem Concordia - Tempel erreichen wir den Tempel des Zeus, der heute ein Haufen riesiger Steinblöcke und Säulentrommeln ist. Es bleibt noch Zeit für einen Espresso, dann geht es weiter in Richtung Marsala. Die Stadt verdankt ihren Namen den Arabern, die die Stadt Marsah Alah - Hafen Gottes nannten. Nach ihr ist auch der gleichnamige Wein benannt. Entlang der Via del Sale fahren wir in Richtung Trapani. An der Salzstraße wird seit Jahrhunderten das Salz aus dem Meer gewonnen. Im März wird bei hohem Wasserstand frisches Meerwasser in die Becken gefüllt - nach der Verdunstung wird das konzentrierte Meerwasser in das Nachbarbecken abgelassen und nach ca. 3 Monaten geerntet, aufgehäuft und mit Tonziegeln geschützt bleibt es bis zum nächsten Frühjahr liegen. Auf unserem Weg nach Santa Flavia, liegt hoch über der Stadt Trapani, die Stadt Erice - auf einem Felsen in 750 m Höhe. Der Ursprung der Stadt liegt in der Antike, damals benannt als Eryx. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir weiter zu unserem Hotel in Santa Flavia.

Monreale                     Palermo


Auf unserem Programm steht die Besichtigung des Domes von Monreale und der Besuch der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Der Dom von Monreale ist der größte geschlossene Sakralbau seiner Zeit. Bronzetüren führen in das Innere, dessen Wände fast vollständig mit Goldmosaiken bedeckt sind, die die Geschichte aus dem alten und neuen Testament erzählen. Er vereint byzantinische Kultur, arabische Architektur und normannische Linien. Die sizilianische Hauptstadt Palermo liegt in der sogenannten goldenen Muschel - Conca d'Oro. Wir besichtigen bei einem Stadtrundgang die Kathedrale, leider an diesem Tag nur eingeschränkt denn es ist Palmsonntag. Auch die anderen zahlreichen Kirchen stehen der Öffentlichkeit nur für kurze Zeit zur Verfügung. Am Strand von Mondello, geschützt durch den Monte Pellegrino, genießen wir die Mittagszeit und spüren den Charme der einheimischen Bevölkerung.  

Madoniegebirge                      Nachtfähre


Bevor wir am Abend an Bord unseres Schiffes gehen unternehmen wir noch eine Rundfahrt durch das Gebirge der Madonie - das bergige Hinterland von Cefalu. Kleine Bergdörfer liegen eingebettet im Tal oder hoch oben auf den Bergen. Sie wurden bereits von den Römern als Kontrollpunkte gegründet und von den Arabern und Normannen zur Sicherung des Hinterlandes ausgebaut. Die Bewohner der Region haben durch Kultivierung, Ackerbau und Viehhaltung diese Landschaft mit geprägt. Die Natur war immer Teil ihres Lebens. Mensch und Natur haben einen Packt geschlossen um zu überleben. Das Gebirge der Madonie wurde 1989 unter Naturschutz gestellt. Am Nachmittag sind wir in Cefalu, ein verträumter - charmanter und geschichtsträchtiger Ort - wie für Touristen geschaffen. Wir besichtigen den Dom, erbaut unter normannischer Herrschaft, und die alte Wäscherei - diese wurde noch bis in das 20. Jahrhundert von den Einheimischen genutzt. Ein typisches sizilianisches Abendendessen in Palermo rundet diesen erlebnisreichen Tag ab. Am Abend heißt es dann Abschied nehmen von Sizilien. Wir gehen an Bord unseres Fährschiffes  und sagen Arrivederci. Die Nacht und den nächsten Tag werden wir auf See verbringen. Unsere Gäste vertreiben sich die Zeit und spielen UNO.  
Am Abend hat uns das Festland wieder. In Genua gehen - fahren wir von Bord. Ziel ist der kleine Ort Terruggia im Piemont. Hier werden wir die Nacht verbringen um am nächsten Morgen in Richtung Heimat zu fahren. Am Autohof in Münchberg verabschieden wir die ersten Gäste und erreichen schließlich den Flughafen in Dresden.   Hinter uns liegen erlebnisreiche Tage und wir sind uns gewiss: Sizilien ist eine Insel zum entdecken und genießen.  
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die Informationen auch zu den schönen Bildern. Hilft mir bei der Bearbeitung meines Fotobuches. Es war für mich eine wunderschöne Reise. Es grüßt B.S.

Brigitte Schmidt
21.04.2014