Reisebericht: Italien – Rundreise Sizilien mit mehr Bewegung

28.04. – 07.05.2017, 10 Tage Rundreise mit Wanderungen auf Sizilien mit Giardini Naxos – Taormina – Ätna – Pantalica – Syrakus – Enna – Cefalù – Naturreservat Zingaro – Segesta (31 Wanderkilometer)


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Sizilien- die größte Insel im Mittelmeer! Wir - 13 motivierte Wanderer haben an zehn abwechslungsreichen Tagen die Sonneninsel kennen- und lieben gelernt.
Ein Reisebericht von
Melanie Kost

1. Tag, 28.04.2017: Anreise

Heute geht es endlich los, auf die Sonneninsel Sizilien. Pünktlich 4.40 Uhr in der Früh waren die meisten Reisegäste da und wir konnten in aller Ruhe einchecken.
Unsere Gruppe war hier schon vollzählig.12 neue Gesichter schauten mich erwartungsvoll an. Wir flogen über München weiter nach Catania und erreichten am frühen Nachmittag unser Hotel Taormina Park. Unserer gemeinsamen Reise konnte nun nichts mehr im Wege stehen.
Den langen Nachmittag nutzen wir damit, Taormina auf eigene Faust kennen zu lernen. Wir fanden schnell die Corso Umberto, die Hauptstraße die zum Bummeln und Eis essen einlud. Danach ging es hinauf zur Madonna della Rocca. Das Treppensteigen hatte sich gelohnt: Von hier oben aus genossen wir einen grandiosen Blick über Taormina, Castelmola und - mit viel Fantasie: den Ätna, der sich noch etwas schüchtern mit Nebelschwaden umhüllt hielt.

2. Tag 29.04.2017: Castelmola, Monte Venere und Taormina

Zu wesentlich christlicheren Zeiten als gestern, trafen wir uns heute, mit unserer Reiseleiterin Pia. Noch waren wir alle frisch, motiviert und guter Dinge. Unsere erste Etappe: der Parkplatz vor dem Stadttor Porta Catania. Dort stiegen und quetschten wir uns wie echte Italiener in einen öffentlichen Transferbus, der uns und eine ganze Horde anderer Touristen und Einheimische zum Parkplatz Lumbi brachte. Von dort aus ging es mit Sergio, unserem Busfahrer und unserem kleinen, wendigen Bus nach Castelmola. Wie auch Taormina eine überschaubare Stadt, die aber wesentlich höher gelegen war als unser Hotel- nämlich auf etwa 800 Metern. Von hier begann unsere erste Wanderung. Es sollte auf den Monte Venere gehen. Auf den 884 Meter hohen Berg, der sich zu gern im Nebel versteckte. Gesagt getan! Es ging sehr Steil los, sodass wir der lieben Italienerin, die uns Mandarinen und selbst gemachten Rotwein anbot, nur ein keuchendes „Bongiorno" entgegenbringen konnten. Die Aussicht machte all die Anstrengung sofort wieder wett. Oben angekommen, hatte sich der Nebel leider immer noch nicht ganz verzogen, aber die hübschen Küstenstädtchen und das Meer konnten wir erkennen. Ganz oben angekommen legten wir noch eine Keks- und Verschnaufpause ein, bevor es wieder zurück nach Castelmola ging.
Danach stand für heute noch Taormina auf dem Plan, was viele von uns ja schon gestern flüchtig kennen gelernt hatten. Uns erwartete auch das antike, römische Theater. Einst wurden hier Komödien und Tragödien aufgeführt. Es ist zwar leider schon etwas in die Jahre gekommen, aber wird immer noch für Konzerte oder Theateraufführungen genutzt. Die Kulisse mit Sicht auf den Ätna ist ja auch einmalig schön!
Danach verabschiedete sich Pia, nachdem sie uns noch den kommenden Tag geschildert hatte und wir bummelten individuell zurück in unser zentral gelegenes Hotel.

3. Tag 30.04.2017: Aufstieg auf den Ätna – Weinverkostung – Alcantara Schlucht

Der frühe Vogel fängt den Wurm - und auf den hatten wir es heute abgesehen. Das Wetter dafür war Bestens geeignet. Der Blick von der Dachterasse versprach uns fast Wolkenfreie Sicht. Heute konnten wir die Silhouette des Ätnas zum ersten mal ganz klar erkennen. Nach dem Frühstück holte uns Pia ab, wir fuhren mit dem Shuttle zum Parkplatz und stiegen in unseren richtigen Bus um, der uns zum Ätna brachte. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde, zuzüglich des kleinen Fotostopps am Rande der Autobahn.
Was uns schon während der letzten Tage aufgefallen ist: die Italiener hupen gern. Vor allem die Busfahrer. Die vielen Serpentinen hinauf, oder hinab waren ein einziges Hupkonzert- wie auch sonst, sollte man die anderen Autofahrer vor großen Touristenbussen warnen? Die Straßen waren sehr schmal, dazu kamen noch die parkenden Autos am Rand- wir beneideten niemanden, der hier lang fahren, oder einen Parkplatz finden muss!
Am Ätna angekommen stiegen wir erst in eine Gondel, dann in den Jeep, der uns auf 2600 Meter hoch brachte. Von hier aus begann unser kleiner Spaziergang zum Aussichtsplateau. Die einzige Schwierigkeit hierbei waren entgegenkommende Touristen und der bröselige Untergrund. Wir konnten den Krater von hier aus gut beobachten, wie er immer mal wieder schweflige Wolken abstoß. Die Aussicht war natürlich unglaublich. Die gesamte Südküste lag uns zu Füßen! Städte, erloschene Krater, Seen, Flüsse und ganz viel dunkles Vulkangestein zeichneten die Landschaft.
Danach ging es mit Jeep und Gondel wieder bergab, zu den vielen Ständen mit Likör, Honig und anderen Mitbringseln. Die erste Etappe hatten wir entspannt geschafft! Die zweite Etappe führte uns zur Familiengeführten Weinkellerei „Le Sciarelle" in Viagrande. Die Busfahrt dahin war sehr ruhig. Alle waren noch fasziniert, von dem was wir heute sehen durften, oder einfach nur müde. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück mit dem Wetter. Die Sicht war super und es war nicht zu warm. In der Weinkellerei genossen wir neben 3 verschiedenen Weinen auch einen likörartigen Süßwein, selbstgebackene Pizza, Oliven, Käse und alles was das Gourmet-Herz begehrt. La dolce vita hautnah! Auf der Rückfahrt hielten wir noch einmal kurz an der Alcantara Schlucht- ein tolles Fotomotiv, dass schon wieder zum wandern einlädt. Aber unser heutiges Tagessoll hatten wir ja leider schon erfüllt. Über die Autobahn ging es noch ein kurzes Stück zurück in unser Hotel, wo wir genügend Zeit hatten, unsere Koffer zu packen, denn die kommenden zwei Nächte sollten wir in Syrakus verbringen.

4. Tag 01.05.2017: Die Hochebene von Pantalica

Heute sollte sich Sizilien von einer ganz andere Seite zeigen. Nach dem Frühstück fuhren wir an Catania vorbei zur Hochebene Pantalica. Als Sergio die Bustüren öffnete, standen wir vor einem riesigen, grünen Canyon. Unsere Wanderung führte uns quer hindurch! Die Sonne schien dabei unaufhaltsam und passte auf, dass wir noch ein paar Pigmente erhaschten. Nach ca. 3 Stunden Wanderung erwartete uns Sergio für unseren nächsten Ausflug: das Dionysos Theater. Wir durchquerten zunächst den archäologischen Park von Syrakus. Das Theater war einst das größte von Sizilien und wie in Taormina wurden auch hier Tragödien und Komödien aufgeführt. Im Anschluss ging es ins "Ohr" von Dionysos, wo eine tolle Akustik herrschte.
Vorbei an einer riesigen Opfertafel, wo gleichzeitig über 40 Stiere den Göttern geopfert werden konnten, fuhren wir dann in unser neues Hotel Jolly Aretusa, checkten ein und freuten uns nach dieser hitzigen Angelegenheit auf eine Dusche, etwas Freizeit und später das Abendessen.

5. Tag 02.05.2017: Das Naturschutzgebiet Vendicari und Noto

Die Hälfte der Reise ist um- demnach steht heute das Bergfest an! Wir beginnen den Tag mit einer Busfahrt ins Naturreservat Vendicari. Hier angekommen, spazieren wir etwas die Küste entlang und beobachten Flamingos. Die Pantani (kleine Seen in den Küstendünen) und eine ehemalige Thunfischfabrik können wir besichtigen- oder zumindest die letzten Mauerreste davon. Hier riecht es endlich richtig nach Meer! Eine Duftmischung aus Fisch, Sonnencreme und Salzwasser liegt in der Luft. In den folgenden Stunden hatten wir genügend Zeit zum individuellen Spazieren oder Baden. Das Wasser erfrischte und war den meisten von uns nicht zu kalt. Von der Wärme ein wenig geschafft, wanderten wir zum Bus zurück und fuhren in die Weltkulturerbestadt Noto.
Durch die Porta Reale gelangten wie in die barocke Innenstadt, wo wir Mittag- oder nur ein Eis essen, oder die besondere Schokolade der Stadt probieren konnten. Im Anschluss unternahmen wir mit Pia einen kleinen Stadtspaziergang. Nahezu alle Sehenswürdigkeiten befanden sich auf einer Straße: der Dom, die alles überragende Kathedrale und unzählige Kirchen. Von der hübschen Stadt bezaubert und cremigem Eis gestärkt, ging es zurück in unser Hotel.

6. Tag 03.05.2017: Enna und das Tal der Tempel

Die höchste Provinz Siziliens, stand heute auf dem Programm: Enna. Wir haben wieder einmal ein Hotel verlassen und uns auf den Weg nach Agrigent gemacht. Etwa zwei Stunden Busfahrt später, erreichten wir die Stadt, in der die erste von vielen sizilianischen Sklavenrevolten stattfand. Um uns einen groben Überblick von ihr zu verschaffen, stiegen wir erst einmal auf das Castello di Lombardio. Vom Turm aus, hatten wir einen fantastischen Rundumblick über Enna selbst und die kleinen Nachbardörfer, die immer schön auf einem Hügel gelegen waren, um Feinde rechtzeitig sehen zu können. Auch den Ätna konnten wir sehen- oder zumindest seine vereiste Spitze. Danach machten wir gemeinsam einen Stadtbummel Richtung Stadtzentrum, zur Maria Santissima della Visitazione, eine Kirche, die von außen zwar recht unscheinbar aussah- aber von innen wunderschön, im Stil des Barocks, verziert war. Auch hier in Enna hatten wir noch ein paar freie Minuten, bevor es mit dem Bus weiter ging. Wir wollten ja heute noch das Tal der Tempel besichtigen! Ein Tempel nach dem anderen strahlte eindrucksvoll in der Sonne und gab ein schönes Bild vor dem blauen Himmel ab. Nach diesem erholsamen Tag, checkten wir abends im Hotel für die nächste Nacht ein. Es war etwas außerhalb der Stadt gelegen, glänzte aber mit seiner hohen Qualität! Vom Pool aus konnte man den Sonnenuntergang über dem Meer genießen oder den Tag auf dem Balkon ausklingen lassen. Nach dem Abendessen gab es ein kleines Unterhaltungsprogramm und köstliche, mühevoll angerichtete Cocktails in der Hotelbar.

7. tag, 04.05.2017: Rocca di Cefalu

Mit unseren frisch gepackten Koffern ging es heute Morgen weiter quer über die Insel. Unser erstes Ziel war dabei Cefalu. Die 15.000- Seelen Stadt 80 km östlich von Palermo, hatte einiges zu bieten: darunter viele bunte Souvenirläden, die auf dem Domplatz herausragende geschichtsträchtige Kathedrale (einst Moschee) und: den Rocca di Cefalu, den wir heute besteigen wollten. Das Wetter war angenehm und die Sonne schien. Nach einer kleinen Erkundungstour durch die Stadt und die Besichtigung des Domplatzes, samt Kirche sowie dem arabischen Bad, wagte sich wer wollte an den Aufstieg. Die Aussicht und das Wetter konnten wir hier in aller Ruhe genießen da danach wieder Freizeit angekündigt wurde. Als am Nachmittag wiedertrafen, waren wir bereit für die anstehende Busfahrt nach Palermo, die einzige Stadt der Insel, die nie Griechisch besetzt war. Wir fuhren weiter dem Sonnenuntergang entgegen und erreichten unser letztes Hotel in Trapani, das Hotel Vittoria. Der Check-in verlief wie gewöhnlich ohne Probleme, wir bezogen unsere Zimmer und erkundeten die Stadt noch etwas auf eigene Faust.

8. Tag, 05.05.2017: Naturreservat Zingaro

Eine Woche halten wir es nun schon miteinander aus. Nun wissen wir, welcher Hobbyfotograf - oder Botaniker immer mal etwas länger braucht und haben uns als Wanderteam gut eingespielt und die richtige Geschwindigkeit gefunden. Unser heutiger Ausflug ging ins Naturreservat Zingaro. Wir fuhren vorbei an rötlich schimmernden, massiven Felswänden und weißen Kalksteinhäusern. Die Bäume strahlten in saftigem grün und die Sonne schien unaufhörlich.
Die Wanderung ging etwa zwei Stunden. Wir passierten kleine Häuschen und alte Ställe, die als kleine Museen umgebaut waren. Da wir für den Tag ansonsten nichts mehr geplant hatten, beschlossen wir, noch eine Badepause einzulegen. Das Wasser war herrlich erfrischend und Glasklar, obwohl es von oben so schön türkis geleuchtet hatte. Nach dieser wunderschönen Wanderung durch die Sizilianische Natur, fuhren wir salzig und ein wenig müde, zurück ins Hotel. Da wir schon gegen 16 Uhr zurück waren, entschieden wir uns spontan noch einen Rundgang durch Trapani zu unternehmen. Gemeinsam mit Pia erkundeten wir die Stadt und besichtigten zumindest 3 der 15 Kirchen der Stadt.

9. Tag, 06.05.2017: Segeste und Erice

So ganz langsam, kam Abschiedsstimmung auf. Der Himmel versprach wieder strahlendes Wetter und da wir noch Souvenire und Süßigkeiten aus Erice kaufen wollten, stiegen wir nach dem Frühstück sehr zuversichtlich in den Bus. Vorbei an Erice, ging es ins archäologische Segeste. Wir besichtigten den Hera- Tempel, die Agora- einen alten griechischen Marktplatz und noch ein griechisches Theater. Als wir uns von dem Aufstieg in der prallen Sonne erholt hatten ging es auch schon wieder zurück zum Parkplatz, wo uns Sergio nach Erice bringen sollte. Hier oben auf 700 Metern Höhe angekommen war es zwar nach wie vor sehr warm aber auch ziemlich windig. Nach einem kleinen Bummel mit Pia, wo wir die hübsche Stadt und ihre Burg in Ruhe ansehen konnten, bekamen wir Freizeit für individuelle Unternehmungen. Für die meisten Gäste die perfekte Gelegenheit um letzte Einkäufe zu tätigen oder ein italienisches Eis zu genießen.
Runter vom Berg Erica gelangten wir dann mit der Seilbahn, die wir schon von Trapani aus gesehen hatten. Das war nochmal ein Erlebnis! In aller Ruhe konnten wir aus Luftiger Höhe beobachten wie uns Trapani immer näher kam und feststellen, dass die Stadt doch um einiges größer war, als wir gedacht hatten. Von hier aus konnten wir blühende Kakteen und auch die Saline erkennen. Schon auf der Busfahrt waren uns die riesigen weißen Salzberge aufgefallen, aber hier hatten wir auch einen super Blick auf die Becken mit verschiedenen rot-tönen.

10. Tag, 07.05.2017: Rückfahrt

Nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns von der Hotelbelegschaft und fuhren Punkt 8 Uhr zum Flughafen nach Palermo, wo wir uns nochmals bei Pia und Sergio bedankten und ihnen nun eine gute Rückreise wünschten.
Meine Lieben, ich möchte mich noch einmal für Eure Herzlichkeit, die schönen Stunden, interessanten Gespräche und die deutsche Überpünktlichkeit bedanken! Ich hatte eine wundervolle Zeit und würde sofort mit jedem von Euch wieder verreisen. Ich hoffe die Erlebnisse und Fotos die wir gesammelt haben bleiben jedem von Euch in guter Erinnerung. Bleibt reisefreudig - eure Melanie!

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