Reisebericht: Italien – Rundreise Sizilien mit mehr Bewegung

26.04. – 05.05.2019, 10 Tage Rundreise mit Wanderungen auf Sizilien mit Giardini Naxos – Taormina – Ätna – Pantalica – Syrakus – Enna – Cefalù – Naturreservat Zingaro – Segesta (31 Wanderkilometer)


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Sizilien: Kontinent oder Insel? Auf unseren Streifzügen durch die Natur und vergangenen Epochen erhielten wir die Antwort.
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

1. Tag: 26.04.2019 – Anreise Giardini Naxos

In der Frühe starteten wir von verschiedenen Flughäfen,um uns als Gruppe in München zu treffen.Gemeinsam flogen wir dann weiter nach Sizilien. Kurz nach dem Start wurden wir tüchtig durchgeschüttelt, aber dann über den Wolken herrschte himmlische Ruhe.In Catania wurden wir von Enza begrüßt. Sie wird uns mit Antonio, dem Busfahrer, die ganze Woche begleiten. Der Scirocco ist im Moment Wetter bestimmend auf der Insel und dies bedeutet: staubige Luft und dunstige Sicht. Deswegen war unsere Sicht auf den Ätna nicht optimal. Wir blieben aber vorerst in der Region und hofften, dass er sich uns von seiner besten Seite noch zeigen wird. Zunächst bezogen wir unser Hotel in Giardini Naxos, welches fast am Meer lag. Bei den doch sehr warmen Temperaturen, ist nun erst einmal Freizeit angesagt und so mancher Gast testet den Strand und das salzige Nass. Am Abend trafen wir uns zu einem Limoncello- Begrüßungsdrink und liesen uns das Abendessen munden.

2. Tag: 27.04.2019 – Castelmola / Taormina

Unser erster Ausflug führte uns zum Monte Venere in 885m Höhe. Vom Bergdorf Castelmola ging es, entlang unberührter Natur, stetig bergan. Hier trennte sich unsere Gruppe. Die Bergsteiger gingen weiter um den Gipfel zu erklimmen. Die Gemühtswanderer erkundeten das pittoreske Städtchen Castelmola. Durch enge Gassen gelangten wir zum Dom, probierten Mandelwein und Mispeln. Eins hatten beide Gruppen gemeinsam:einen tollen Blick auf Taormina und dies war auch unser nächstes Ziel. Durch die Porta Catania betraten wir dies malerische Städtchen. Hier verbrachten wir unsere Freizeit und ließen uns Arancinis sowie Gelati schmecken. Im Anschluss schlenderten wir vom Piazza del Duomo über die Corsa Umberto, um das berühmte antike Teatro Creco zu besuchen. Spätstens hier, merkten wir die zahlreichen Besucherströme, die den Ort, auf einem Felsvorsprung des Monte Tauro, täglich anfahren. Noch einmal ein Stückchen auf der Corsa Umbero entlang und dann verließen wir, durch die Porte Messina ,das zauberhafte Städtchen.

3. Tag : 28.04.2019 – Ätna / Weinverkostung / Alcantara Schlucht

Der Mongibello, der Berg der Berge, lockte und dies sogar wolkenlos. Mit Seilbahn und Unimoc ging es hoch hinaus, auf 3329m. Wir umrundeten, mit einem Vulkanologen, den Filosofo Krater und ein leichter Schwefelduft kitzelte unsere Nasen. Einige Gäste blieben am Parkplatz in 1900m Höhe und wanderten am Rand des Silvestri Kraters. Beide Gruppen hatten aber auch wieder eine Gemeinsamkeit - den scharfen Wind. Auf der Abfahrt erklärte uns Enza viel zur steinigen Geschichte des Ätna. Im Anschluß wurden wir auf dem Weingut "Le Sciarelle" in Viagrande zu einer tollen Weinprobe, im alten Lagerkeller, erwartet. Verpflegt wurden wir mit landestypischen Köstlichkeiten. Auf den Geschmack gekommen, machten wir einen kleinen Stop in Zafferano. Der Ort ist für seinen guten Honig bekannt. In der Imkerei wurde uns die Arbeit, nach der Bienenernte, erklärt. Die Rückfahrt führte uns ein kleines Stück landeinwärts, zur Alcantara Schlucht. Vom Aussichtspunkt hatten wir eine gute Sicht hinunter auf die bizzaren Basaltfelsen-Formationen, die der Alcantara Fluss geschaffen hat. Zurück im Hotel wurde die Freizeit, bis zum Abendessen, mit einem Bummel entlang der Promenade oder einem Bad im Meer verkürzt.

4.Tag : 29.04.2019 – Hochebene Pantalica / Syrakus

Heute nahmen wir nicht nur den Rucksack mit. Der Koffer musste es auch sein, durfte aber im Bus bleiben. Wir setzten unsere Reise, über die Insel, in Richtung Südosten fort. Unser erstes Ziel war eine Wanderung, ausgehend vom Ort Ferla, in der Hochebene von Pantalika. Es ist eine der bedeutesten Totenstätten der Sikuler mit ca.5000 Felsen-Gräbern. Seit 2005 unter UNESCO Weltkulturerbe stehend, durchstreiften wir die faszinierende, blühende Berglandschaft. Am Ufer des Anapo Flusses ließen wir uns zu einer Rast nieder. An einem Orangenhain vorbei verließen wir das Tal. Unsere Reise führte uns nun in die Vergangenheit, nach Syrakus. Im Teatro Greco wurden die ersten Komödien und Tragödien aufgeführt. Wir wurden aber auch darüber informiert wie unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen diese Kultstätten geschaffen wurden. Wer in Syracus war, muss unbedingt den alten Stadtteil Ortigia,auf einer Halbinsel gelegen, besuchen.Vom Domplatz aus erkundeten wir die Altstadt, mit ihren lauschigen Plätzchen. Im Hotel angekommen, ging es schnell unter die Dusche und zum Abendessen.

5.Tag : 30.04.2019 Noto / Naturreservat Vendicari

Kultur und Natur war das heutige Motto. Zuerst ging es nach Noto, Perle des sizilianischen Spätbarocks. Durch die Porta Reale, entlang der Königsgasse, begannen wir unseren Rundgang. Ein junger Mann führte uns durch die Räume des Priester-Seminars der Basilika San Salvatore, bis hinauf zum Glockenturm. Die Stadt lag uns zu Füßen. Wir sahen uns den, reich verzierten, Palazzi Nicola mit den grotesken Balkonverzierungen an. Im Anschluss war noch Zeit die im Jahre 1693, nach einem schweren Erdbeben, wiedererrichtete Stadt nach eigenem Interesse zu erkunden. Etwas pflastermüde zog es uns hinaus in die Natur. Das Ziel war am Meer gelegen - das Naturreservat Vendicari. Gleich zu Beginn konnten wir die Flamingos u.Löffler im großen Salzsee beobachten. Ein ganzes Stück war schon abgesperrt, damit die sizilianischen Cornett Schildkröten ungestört ihr Eier ablegen konnten. Wir spazierten am Strand entlang wo noch die Reste der alten Thunfisch-Fabrik und der Turm zu sehen sind. In der beliebten Bade-Bucht mussten wir die Wassertemperatur „prüfen". Zum Abschluss saßen wir in einem Agritorismo, im Grünen, bei Espresso oder Bier .

6.Tag : 01.05.2019 Enna / Agrigent

Die Koffer mussten auch heute wieder mit. Wir kehrten der Ionischen Küste den Rücken und steuerten nach Enna, dem" Nabel" Siziliens. Es ist der geograpfische Mittelpunkt und die höchstgelegenste Provinshauptstadt Italiens. Wir erklommen das Castello di Lombardia, gelegen auf dem 968m hohen Monte Giuliano, welches der Stauferkaiser Friedrich II. im 13.Jahrhundert erbauen ließ. Berühmt ist auch, am Karfreitag ,die Prozession der Kapuzenträger, die am Dom endet. Auch wir suchten die Kirche, mit dem wohlklingenden Namen -Duomo Maria Santissima della Visitazione auf. Unser nächstes Ziel führte uns, weit zurück in die griechische Geschichte, ins Valle dei Templi. Auf den Weg dahin passierten wir die ehemaligen Schwefelminen. Angekommen in Agrigent schlenderten wir durch die Anlage mit den fünf imposanten Tempeln und konnten uns gut vorstellen, dass dieser Ort als „schönster der sterblichen Städte" von den griechischen Kolonisten bezeichnet wurde.Unser Hotel lag im neu erbauten Stadtteil von Agrigent, im Süden der Insel. Auf das Abendessen wurden wir, vom Hotel, mit einem Cocktail eingestimmt.

7.Tag : 02.05.2019 Cefalu /Trapani

Ja, auf Rundreisen ist es eben so - das Hotel wird öfter gewechselt. Also zogen wir auch heute wieder mit Rucksack und Koffer los. Einmal von Süd nach Nord, durch das Madoni Gebirge nach Cefalu. Schon von weitem grüßte uns der Burgfels Rocca di Cefalu und zu seinen Füßen liegt die hübsche Altstadt. Zuerst besichtigten wir den Duomo San Salvator, der erste große Dom Roger II. Von der Mosaik Ausgestaltung waren wir begeistert. Wir bummelten über die Via Vittorio Emanuele und gelangten zum einstigen arabischen Waschplatz -Lavatoio. Allerdings wurde er noch recht lange und gern, von den Frauen des Ortes, aufgesucht. In der nachfolgenden Freizeit konnten wir die Salita Saraceni, die den Kalksteinfelsen zur alten Burg hinauf führt, erwandern und wurden mit einem tollen Blick belohnt. Der herrliche Sandstrand, direkt an der Altstadt, lud zum baden und träumen ein. Für den Magen fand man am Corso Ruggero sicher für jeden Geschmack das Richtige. Wir nahmen Abschied und fuhren, vorbei an Palermo, Richtung Westen -nach Trapani-wo wieder ein neues Hotel auf uns wartete.

8.Tag : 03.05.2019 Erice / Segesta

Über Nacht gab es einen rapiden Wetterumschwung. Es wurde kalt und die Wolken brachten Regen mit. Wir freuten uns trotzdem auf Erice. Einem Adlernest gleich, trohnt das Bergdorf auf dem gleichnamigen Felsen. Die Serpentinenfahrt nach oben, gab immer wieder interessante Ausblicke auf die Westküste und die Salinen frei. Wir streiften durch das verschlafene Städtchen und oben auf der Burg, dem Castello di Venere, zerzauste uns tüchtig der Wind.Der Ort ist auch wegen seiner vielen ehemaligen Klöster und dem himmlichen Mandelplätzchen bekannt. Im Bus versüßten wir uns das Regenwetter mit einer Kreation aus der Mandelbäckerei von Maria Grammatico. Schnell erreichten wir die sagenumwobene Elymerstadt -Segesta. Auch wir konnten das Rätsel dieser Bauwerke nicht lösen. Wir wanderten aber zwischen dorischem Tempel und griechischen Theater und in der Fantasie konnten wir uns diese antike Stadt, auf dem Monte Barbano, gut vorstellen. Zurück im Hotel hatte man Zeit, wollte man den Regen trotzen, den Stadtpark von Trapani zu besuchen oder ein Stück am Meer entlang zu laufen.

9.Tag : 04.05.2019 Palermo

Auch heute stellte sich die Frage: „was Tun"? Das Wetter hatte etwas gegen unsere geplante Wanderung. Wir disponierten kurz entschlossen um und entschieden uns für die Palermo - Variante. Das schöne Naturschutzgebiet Zingaro muß bis zu einem späteren Zeitpunkt auf uns warten. Über die Autostrada kamen wir schnell voran und Enza führte uns durch die Gassen der sizilianischen Metropole. Da die Innenstadt für Busse gesperrt ist, absovierten wir trotzdem eine Wanderung, allerdings über historische Pflastersteine. Von der Porta Nuova sahen wir den Normannenpalast und stiefelten zur Kathedrale. An der Kreuzung „der vier Jahreszeiten"(Piazza Quattro Canti), zweigten wir zum „Skandal-Brunnen", Fontana Pretoria, gegenüber des Klosters Santa Caterina ab. Zum Teatro Masimo, dem 3.größten Opernhaus, gelangten wir über die Piazza Giuseppe Verdi. Dies war auch der Treffpunkt für unsere Rückfahrt und hier verabschiedeten wir uns auch von Enza. Wer wollte ging noch weiter zum Wochenmarkt. Leider läßt sich das herrlich frische Obst und Gemüse schlecht im Flieger nach Hause transportieren. Am Abend trafen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Limoncello- Trunk und Absprachen für den Heimflug

10. Tag : 05.05.2019 Heimflug

Antonio brachte uns zum Flughafen in Palermo.Der Flug startete pünktlich und so bekamen wir auch die Anschlußflüge.                                                                                                      Ich hoffe Sie sind alle gut,nach unserer gemeinsamen -leider etwas verregneten Wanderwoche, zu Hause „gelandet".                                                                             Vielleicht bis bald einmal wieder, liebe Grüße von Kerstin

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