Reisebericht: Südtirol – Rundreise mit Rollstuhl

14.06. – 20.06.2015, 7 Tage barrierefreie Rundreise nach Südtirol in Italien mit Kalterer See – Seiser Alm – Meran – Brentnerdolomiten – Naturpark Trudener Horn – Fleimstal – Karerpass


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Südtirol-die Sonnenseite der Alpen; Burgen, Schlösser, Klöster, tiefe Täler, Seen, Almwiesen, Bergdörfer und Kurorte verzaubern diese Region.
Ein Reisebericht von
Jens Trepte

01. Tag : Hinfart–14.06.2015 von Dresden nach Gossensass in Südtirol


Unsere Reise begann 06.00 ab Flughafen Dresden, fünf Reiseteilnehmer waren schon sehr aufgeregt.
Ein weiterer Busfahrer der Firma Joram brachte uns über Chemnitz zum Rasthof Vogtland in Richtung Hof.
Nun kamen neben dem Busfahrer Wolfgang auch weitere Reisegäste an Bord.
Zwischenzeitlich regnete es etwas, die Fahrt ging zielgerichtet weiter.
Nach einem weiteren Stopp in Ingolstadt, Vaterstetten und der obligatorischen Mittagspause, fuhren wir frisch gestärkt über Rosenheim, Kufstein, Innsbruck, zum Brenner bis nach Gossensass und kamen gegen 18.15 Uhr planmäßig bei der Familie Außerhofer im wunderschönen Hotel Alpine an.
Wir bezogen unsere Zimmer und konnten bei einem sehr schönen Abendessen den Tag aus-
klingen lassen.
Herr Schwinhackel wartete schon im Hotel auf mich, um den genauen Ablauf der Dolomitenrundfahrt mit mir zu besprechen.

02.Tag: 15.06.2015–Ausflug zur Seiser Alm


Nach einer erholsamen Nacht und einem kräftigen Frühstück, fuhren wir entlang der Römischen Heerstraße über Sterzing, Mittenwald, Brixen, Klausen und Kastelruth zum Parkplatz an der Kabinenbahn, die uns auf die Seiser Alm hinaufbefördern sollte.
Vorher machten wir eine Pause und eine Rast an einem schönen Bergsee.
Leider regnete es etwas und die Fernsicht war nicht so optimal.
Die Fahrt auf die Seiser Alm dauerte mit der Kabinenbahn 18 Minuten.
Unsere Mittagspause rundete die Besichtigung der Almstation ab.
Auf der Rückfahrt lernten wir entlang der vielen Serpentinen die traumhafte Landschaft Südtirols kennen.
Mehrfach kreuzten wir den Fluss Eisack, der sich zwischen den Siedlungen dahinschlängelte.
Am Abend wartete das Abendessen auf uns im Hotel Alpin.
Ein sehr schöner Tag ging zu Ende.

03.Tag: 16.06.2015–Große Dolomiten–Rundfahrt


Heute war ein besonderer Höhepunkt der Reise auf unserem Plan.
Antonio, der örtliche Reiseführer, holte uns gegen 9.00 Uhr am Hotel Alpin ab.
Diese Tour sollte sich als Herausforderung an Mensch und Bus bestätigen.
Sehr viele Serpentinen und auch Steigungen bis auf 2280 m Höhe sollten zurückgelegt werden.
Wir fuhren durch das Pustertal, das Grödnertal, auf das Pordoijoch (Höhepunkt) und den Misurinasee entlang.
Unsere Mittagspause war etwas entfernt vom Pordoijoch, in einem sehr schönen Hotel.
Der Erste Weltkrieg hatte auf dem Pordoijoch tiefe Spuren des Todes und der Verwüstung hinterlassen.
Die Frontlinie verlief zwischen den deutschen und österreichischen, den italienischen und amerikanischen Streitkräften entlang dieses Gebirgsmassives.
Der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway war vom Frühjahr 1918 bis Ende 1919 in Südtirol als Kriegsfreiwilliger beim Sanitätsdienst tätig und wurde am 08.07.1918 in einem Frontabschnitt in Venetien durch eine Granate verletzt.Seine Liebe zur Krankenschwester Agnes von Kurwinsky, eine Amerikanerin aus Washington, und seine Fronterlebnisse verarbeitete er 1929 in seinem Roman " In einem anderen Land ".
Gedenktafeln, Denkmäler und Museen erinnern den aufmerksamen Besucher an diese schreckliche Zeit.
Hunderttausende Soldaten aus verschiedenen Nationen kamen in den Jahren 1914-1918 auf den Almhöhen und den Gipfeln zu Tode.
Antonio sprach über die kulturelle und sprachliche Entwicklung Südtirols.
Die Sekularisation von Staat und Kirche 1803 in Südtirol spielte bei seinem Vortrag ebenfalls eine Rolle.
Gegen 18.45 Uhr erreichten wir glücklich und zufrieden das Hotel Alpin.

04.Tag: 17.06.2015–Sterzing–Ausflug ins Ridnauntal


Heute wollten wir nach dem Frühstück die kleine Stadt Sterzing besichtigen.
Diese Stadt ist durch den Handel von Salzen und verschiedenen Erzen sehr geprägt worden.
Die Kaufmannsfamilie Fugger spielte auch hier in Sterzing eine bedeutende Rolle.
So gibt es ein altes Rathaus, einen Marktplatz, Bürger-und Einkaufsstraßen und sehr schöne Bürgerhäuser aus der Renaissancezeit.
Kleinere ältere Wehranlagen und große Türme zeugen von der Entwicklung der Stadt.
Die vorherrschende Rolle der katholischen Kirche, der reichen Bürgerschaft und des Adels sind bis heute sichtbar.
Wir konnten auch noch eine ausgiebige Mittagspause einlegen.
Gegen 13.00 Uhr ging es bis in das Ridnauntal, wo wir 14.00 Uhr zu einer Minenbesichtigung im Bergbaumuseum erwartet wurden.
Alle Gäste freuten sich schon darauf.
Das Leben der Menschen im Bergbau vergangener Zeit war sehr hart und beschwerlich.
Wir bekamen einen Einblick, wie das Blei-und Zinnerz und andere Gesteine aus dem Berg geholt wurden.
Die Führer erklärten auch die Trennung der Stoffe, die chemische Aufbereitung und die Entwicklung des Bergbaues in Südtirol.
Wir konnten zwei sehr interessante Stunden erleben. Jetzt wurde das Wetter auch wieder etwas besser.
Wieder war ein Tag voller Eindrücke zu Ende. Die Küche im Alpin-Hotel überraschte uns mit einem tollen italienischen Essen.

05.Tag: 18.06.2015–Ausflug über Bozen zum Mendelpass–Weinprobe am Kalterer See Eppan


Heute sollte es wieder sehr abwechslungsreich und schön werden.
Wir fuhren nach dem Frühstück über die A22 nach Bozen, um die Bauten im Stadtzentrum zu betrachten. Das Wetter wurde immer angenehmer.
Wir entschlossen uns, in einem kleinen Cafe ein Eis zu essen.
Auch das Mittagessen ließen wir uns noch in Bozen schmecken.
Weiter fuhren wir über den Mendelpass zum Kalterer See. Es bot sich uns eine malerische Landschaft.
Ein tiefer Gebirgssee, eingerahmt von Weinhängen und Palmen, erwartete uns.
Unmittelbar am Ufer konnten wir die Temperatur des Wassers prüfen.
Bei strahlend blauem Himmel und ca. 30°C hatten wir einen Weitblick über die gesamte Landschaft.
Gegen 14.30 Uhr ging es zur letzten Etappe am heutigen Tag.
Wir wurden in der tausendjährigen Weinkelterei "Brigl" 15.30 Uhr zu einer Weinverkostung erwartet. Alle Gäste freuten sich darauf. Die Führung durch den Weinkeller bis zur Lagerung des Weines dauerte ca.2h.
Im Verkaufsraum probierten wir fünf verschiedene Weine. Einige Gäste nahmen Weine mit nach Deutschland.
Der Juniorchef konnte sehr überzeugend vermitteln, warum Südtiroler Weine so berühmt sind.
Der Abend wurde besonders lustig.

06.Tag– 19.06.2015–Fakultativer Ausflug nach Meran und in das Schloss Trauttmannsdorff


Alle Reiseteilnehmer entschlossen sich zum Ausflug nach Meran und in das Schloss Trauttmannsdorff.
So fuhren wir gegen 09.15 Uhr wieder über die A22 in Richtung Meran.
Wir nutzten den Vormittag zur Besichtigung der Stadt und der zahlreichen Kuranlagen.
Gegen 12.30 Uhr kamen wir am Schloss und den Parkanlagen von Trauttmannsdorff an.
Wir waren davon begeistert. Diese Gartenanlagen gehören zu den Schönsten in Europa.
Das Museum im Schloss zeigt die vielen Stationen in der Entwicklung des Tourismuses in Südtirol.
Ein Gemälde von "Sissi" beeindruckte unsere Gäste besonders.
Gegen 18.00 Uhr kamen wir wieder in unserem Hotel an.
Der Tag war voller Eindrücke.

07.Tag–Heimreise–20.06.2015 von Gossensass nach Dresden


Heute fuhren wir wieder nach Dresden zurück.
So wurde das Fruhstück etwas vorgezogen, da wir rund 900 km Fahrtstrecke vor uns hatten.
Abfahrt war 8.45 Uhr, alles lief nach Plan.
Gegen 19.55 Uhr waren wir am Flughafen in Dresden.
Dort konnte wir die letzten fünf Reiseteilnehmer in den Abend der sächsischen Landeshauptstadt entlassen.
Ich würde mich sehr freuen, den einen oder anderen Reiseteilnehmer wieder einmal bei der Firma Eberhardt-Travel GmbH begrüßen zu dürfen.

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