Reisebericht: Umbrien – das grüne Herz von Italien

14.04. – 21.04.2013, 8 Tage Flugreise Citta della Pieve – Spello – Bevagna – Assisi – Perugia – Orvieto – Trasimeno–See – Gubbio – Spoleto – Montefalco


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Satte grüne Wiesen, Hügel, Weinreben, Kirchen, Kathedralen, mittelalterliche und etruskische Städtchen, der Tiber, alles blüht und alles sieht aus wie das „grüne „Herz Italiens“ und genau das ist Umbrien auch. Eingebettet zwischen der Toskana und dem Latium auf der einen und den Marken auf der anderen Seite liegt Umbrien und bietet eine köstliche Küche und Weine und viele Kulturschätze und Kirchengeschichte.
Ein Reisebericht von
Sandra Rößle

1.Tag – Samstag, 13.04.2013 Anreise nach Torbole am Gardasee

Am Samstag früh fuhren wir mit 21 Personen vorbei an Bayreuth, Nürnberg, der Hallertau, München und via „der Perle Tirols", Kufstein, nach Österreich. Weiter ging es vorbei an Innsbruck und seiner Schanze am Berg Isel und weiter zum Brennerpass. Nach einer Pause nahe Brennerort fuhren wir ein nach Italien und durch das Südtiroler Eisacktal, vorbei an zahlreichen Burgen, hinunter nach Bozen. Weiter in Richtung Süden vorbei an Trient und mit einem Stopp in Mori erreichten wir am späten Nachmittag unser heutiges Endziel Torbole für unsere Zwischenübernachtung im „La Vela. Das Hotel liegt zentral und es sind nur ein paar Gehminuten in den Ort sowie an den Gardasee. Nach einem 4-gängigen Abendessen waren alle müde und gingen ins Bett.

2. Tag – Sonntag, 14.04.2013  Stopp in Garda und Ankunft in Umbrien

Nach einem "reichhaltigen Frühstücksbuffet" nach italiensichem Standard ging unsere Fahrt heute nach Umbrien, unserem eigentlichen Ziel in Italien. Dazu fuhren wir zunächst genüsslich am Ostufer des Gardasees entlang und legten einen Stopp in Garda ein. Bei schönstem Wetter flanierten alle ein wenig am See entlang und in den schönen Gassen mit seinen offenen und gut bestückten Geschäften oder genossen einen Kaffee oder eine Eiscreme. Heute war was los, ein Motoracing aller Fiat-Alfa-Lancia Oldtimer. Danach ging es entspannt auf die Brennerautobahn, vorbei an Verona und weiter durch die weitläufige Po-Ebene, mit seinen Reisfeldern. Der Po ist ist mit 652 Kilometern der längste Fluss Italien.Durch die Emilia-Romagna mit Orten wie Modena ,aus dem der berühmte „Aceto balsamico di Modena" stammt und vorbei an Bologna, der Universitätsstadt erreichten wir die A1, die „autostrada del sole", die uns letztlich durch die Toskana nach Umbrien in unser Hotel „La Torretta" in Petrignano bei Assisi führte. Wir wurden herzlich von Armando, einem der Besitzer empfangen und ließen uns beim Abendessen ein leckeres 5-Gänge-Menü schmecken.

3. Tag – Montag, 15.04.2013 Assisi und S. Maria degli Angeli

Am Vormittag fuhren wir ins nahe gelegene Assisi, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin Ruth abholte. Wir gingen zu Fuß zuerst hoch und besichtigten die zu Ehren Franziskus errichtete Basilika, welche aus zwei übereinander gebauten Kirchen besteht. Assisi ist die Heimatstadt des heiligen Franziskus und zählt zu den größten Pilgerorten Italiens.Die Kirche fasziniert vor allem wegen ihrer recht ungewöhnlichen baulichen Struktur und vor allem dem Freskenzyklus von dem Maler Giotto di Bondone. Schon zwei Jahre nach dem Tod des Heiligen wurde der Bau der Kirche 1228 begonnen. Innen konnten wir schweigend in die Crypta gehen, der Ort an dem man diese mystische und spirituelle Ruhe findet. Nach einem kurzen Abstecher in den Bücher-und Andenkenladen in der Kathedrale und der Besichtigung spazierten wir danach durch die Gassen Assisis und kamen an einer weiteren wichtigen Kirche Assisis an, der Kirche S. Chiara. Die heilige Klara, eine andere große Tochter Assisis und Anhängerin des hl. Franziskus, war die Gründerin des Klarissenordens. Ihre sterblichen Reste sind in der Krypta dieser Kirche aufbewahrt. Wir spazierten noch weiter durch die pittoresken Gassen und die Stadtführung endete am historischen Stadtkern von Assisi am Piazza del Comune. In der Freizeit aßen die Meisten eine Kleinigkeit und entdeckten Assisi auf eigene Faust bis wir uns nachmittags wieder trafen und mit unserem Bus zur Basilika Santa Maria degli Angeli fuhren. Man sieht sie auch von Assisi aus mit ihrer weißen Marmorfassade und der 7,15 m hohen Marienstatue aus vergoldeter Bronze und der mächtigen Kuppel. Sie wurde 1569 nach einem Entwurf des Galeazzo Alessi begonnen zu bauen, jedoch fast gänzlich von Luigi Poletti im 19. Jahrhundert umgebaut und später aufgrund eines schweren Erdbebens im 20. Jahrhundert neu errichtet worden. Sie wurde über der Portiunkula errichtet, der Kapelle, in der sich der Heilige Franziskus mit seinen Anhängern versammelte, und wo er seine Ordensregel aufstellte. Auch die  Sterbekapelle und die Rosenkapelle konnten wir auf dem Rundgang sehen. Auch hier in der Stille des Inneren der Basilika konnte man "den Geist" spüren. Nach einem weiteren üppigen und schmackhaftem Abendessen freuten wir uns auch schon auf den nächsten Tag.

4. Tag – Dienstag, 16.04.2013 Trasimeno–See

Heute wollten wir den Trasimeno See und Örtchen wie Castiglione del Lago erkunden sowie die Isola Maggiore mit dem Schiff anfahren. Zunächst fuhren wir entlang des viertgrößten See Italiens, der vor allem von Engländern und Holländern im Sommer "besiedelt" wird. Wir liefen hoch in die Altstadt Castiglione del Lago. Dort tront die Burg Friedrich II., die er zur Rocca del Leone (Löwenburg) ausbauen ließ, was dem Ort seinen Namen bringt. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt als uneinnehmbar. Wir wandelten durch die Gassen der mittelalterlichen Stadt und genossen dieses Flair und den schönen bunten Markt. Gegen Mittag erreichten wir dann Tuoro und gingen zunächst über den Campo del Sole mit seinen Statuen, die an die Schlacht Hannibals 217 v.Chr. erinnern. Hier gingen wir auf ein Linienschiff, das uns zur Isola Maggiore brachte. Die wenigen Bewohner der winzigen Insel im Nordteil des Sees leben in einer Fischersiedlung des 15. und 16. Jh´s. Das bescheidene Inseldorf besteht aus dem Hafen und einer einzigen Gasse mit zwei Häuserzeilen und noch nie fuhr hier ein Auto. Was für eine Idylle! Im sehr schön am Ufer gelegenen Restaurants "L´Oso" aßen wir dann auf der Terrasse mit Blick direkt auf den See sehr guten Barsch. Nun mussten wir natürlich einen Spaziergang zur Verdaung über die 24 Hektar Insel machen und genossen dabei die freilaufenden Rebhühner und Kaninchen. Am Nachmittag verließen wir die Idylle wieder mit dem Schiff und fuhren weiter am Trasimenischen See entlang. Wir legten einen letzten kleinen Stopp in Passignano, dem zweitgrößten Ort am Ufer des Sees, ein. Noch schnell eine hübsche Keramik oder ein Eis gekauft und dann traten wir die Heimfahrt in unser Hotel an.

5. Tag Mittwoch, 17.04.2013 Perugia


Heute war die Hauptstadt Umbriens, Perugia und bekannt als sog.Stadt der Küsse wegen der Baci-Pralinen unser Ziel. Perugia gibt sich modern und voller Leben mit sehr vielen Studenten. Sehr interessant sind hier auch die etruskischen Wurzeln. Mit der Minimetro (übrigens erbaut von der Fa.Leitner) ging es zügig hoch bis zur Endstation "Pincetto". Von dort gingen wir zu Fuß weiter durch die Unterstadt und bis zum Herz der Altstadt, dem Piazza IV Novembre. Umgeben von schönen Gebäuden steht in der Platzmitte die "Fontana Maggiore".  Nun gab es Freizeit und jeder genoss einen kleinen Mittagsimbiss an der herrlichen Sonne. Am Nachmittag besuchten wir das estruskische Museum, weil niemand Lust auf die Gemäldegalerie hatte, in dem es sehr viele archäologische Funde zu bewundern gab. Am späten Nachmittag fuhren wir mit der Minimetro wieder zurück wo der Bus stand und fuhren zum Hotel. Dort lagen -ach Wunder- am Abend an jedem Tellerrand "Baci"- aus Perugia zum Probieren. Daran kommt man in Perugia einfach nicht vorbei! Baci (ital=Küsse) sind unregelmäßig geformte Pralinen mit einer Füllung aus einer ganzen Haselnuss, gehackten Haselnüssen und Vollmilchschokolade, umhüllt mit Bitterschokolade. Weil wir aber wieder so ausgiebig das Abendessen schlemmten war eigentlich kein Platz mehr für die Baci.

6. Tag –Donnerstag, 18.04.2013 Gubbio und Spello

Am Vormittag fuhren wir heute ab dem Hotel mit unserer örtlichen Reiseleiterin Ruth nach Gubbio, der Wiege der Umbrer, dem Legendenort, an dem Franziskus den wilden Wolf zähmte. Wir liefen durch die wunderschönen mittelalterlichen Gassen und fuhren mit dem Aufzug hinauf zur Franziskuskirche und weiter zum Palazzo dei Consoli und schließlich hinauf zum Dom. Gubbio dient aufgrund seines sehr gut erhaltenen Ortskerns mit den mittelalterlichen Gassen und Häusern für fast alle Filme als Kulisse. Nach einer kurzen Pause ging es dann schon weiter entlang der Via Flaminia nach Spello. Dort fuhren wir zunächst eine Ölmühle an. Uns wurde in einem kurzen Film die Herstellung von Olivenöl gezeigt und im Anschluss genossen wir umbrische regionale Köstlichkeiten wie Bruschetta, Schinken, Käse und Wein - das Essen war richtig lecker, die Stimmung auch! Ja der Orvieto-Wein...Danach erklommen wir den steilen Berg dennoch mit Bravour in Spello und erkundeten noch ein wenig die Stadt bei einem geführten Stadtrundgang. Wir hatten heute den heißesten Tag mit 32 Grad und erfrischten uns vor der Rückfahrt zum Hotel noch ein wenig im Café und freuten uns auf die Kühle unserer Zimmer und Einzelne auch auf den Swimming-Pool beim Hotel. 

7. Tag – Freitag, 19.04.2013 Orvieto

Heute wollten wir nach Orvieto und daher mussten wir durch das Tibertal anreisen. Wir hatten tolles Wetter und klasse Temperaturen. Unter dem Vulkangestein, auf dem Orvieto erbaut ist, befindet sich ein Labyrinth mit Hohlräumen, in denen schon die Etrusker Schutz bei Gefahr suchten. Bei einem von Ruth geführten Stadtrundgang besichtigten wir den Dom Santa Maria Assunta mit seiner faszinierenden Aussenfassade wie aber auch seinem Innenbereich sowie viele weitere interessante Sehenswürdigkeiten in Orvieto. Dann schlenderten wir vor dem Mittagessen noch ein wenig über den Markt oder aßen jetzt schon ein leckeres Eis.Heute gab es eine Überraschung zum Mittagessen, denn wir gingen heute ja in einen Keller (Katakomben) mitten in der Stadt- unter der Pasticceria/Ristorante "Adriano", einem kleinen aber feinen Familienbetrieb. Die Familie hat den vor 40 Jahren etwa entdeckten Keller mit eigenen Händen ausgegraben und ausgebaut und "sehenswert" gemacht. Ruth führte uns danach hinab in das 2.500-jährige "Katakomben-Reich". Beeindruckend, zumal bei dem Hintergrund der geleisteten Arbeit.  Als wir wieder hoch stiegen aus dem "Unterreich" genossen wir ein Mittagessen mit umbrischen Spezialitäten und Wein aus Orvieto und wurden richtig verwöhnt. Eine rundum stimmige Sache! Nach ein wenig Freizeit fuhren wir am späten Nachmittag zurück in unser Hotel.Wie sollten wir das leckere 5-gängige Abendessen heute nur essen fragten wir uns, aber es war wieder so lecker, dass trotz"baldigen Hosenplatzens" noch alles hineinpasste.

8. Tag Samstag, 20.04.2013 Spoleto und Marmore–Wasserfälle

Heute fuhren wir nach Spoleto. Diese Stadt liegt an der antiken Konsularstrasse Via Flaminia.   Das berühmte Bauwerk "Ponte delle torri", die Brücke der Türme;hat die antike Form eines  Aquädukts. Über diese liefen wir alle und besichtigen in einem Rundgang bis mittags die interessante Stadt . Danach fuhren wir durch das hübsche Valnerina (=Tal der Nera) und besuchten Europas höchste Wasserfälle, mit 165 Metern Fallhöhe. Wir machten einen Spaziergang oder gar kleine Wanderungen im Park und hoch zum "Balkon der Verliebten". Da wir aber nicht komplett naß werden wollten, trafen wir uns beim Byron Platz und sahen uns das "Spektakel des Wasserablassens", das nach einem Alarmsignal gegen 16 Uhr startete am unteren Belvedere an. Es öffneten sich langsam die Tore und binnen kürzester Zeit donnerten die Wassermassen ins Neratal hinab. Wir hatten sehr viel Spass und lachten ausgelassen beim faszinierenden Anblick des aufschäumenden tief hinabstürzende Wassers. Es war auch unser letzter Abend in Umbrien. Morgen ging es schon wieder auf erste Heimreise.

9. Tag – Sonntag, 21.04.2013 Fahrt nach Norditalien

Heute mussten wir es bis zum Gardasee zurück schaffen, unserer Zwischenübernachtung. 
Viele genossen auf der Terrasse noch die letzten Sonnenstrahlen hier in Umbrien. Wir verabschiedeten uns ganz herzlich von unserer gastfreundlichen Hoteliers-Familie. Wir nahmen auf dem Rückweg die A14 statt der A1 und durchquerten die Monte Falterona , einem grossen Schutzgebeit des Apennin zwischen den Regionen Romagna und Toskana und fuhren via Ferrara, Verona und schließlich entlang des Gardasees nach Torbole ins Hotel Caravel. Es gab noch Zeit für einen Spaziergang durch Torbole-heute hatten die Geschäfte noch offen und der Regen hatte auch aufgehört. Dann saßen viele Gäste zum Abschied nach dem Abendessen noch auf einen Umtrunk an der Bar, es war der letzte Abend...

10. Tag – Montag, 22.04.2013 Heimreise

Mit vielen neuen Eindrücken und vielen kulinarischen Genüssen im Gepäck ging es heute ganz nach Hause.
Ich wünsche allen Gästen nochmals viel Gesundheit und noch viele schöne Reisen und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Sandra Rößle

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