Reisebericht: Große Rundreise West–Kanada, Inside Passage und Höhepunkte in Alaska

13.08. – 01.09.2024, 20 Tage Rundreise Kanada + Kreuzfahrt mit Norwegian Cruise Line + Rundreise in Alaska: Calgary – Rocky Mountains – Vancouver – Inside Passage – Juneau – Ketchikan – Skagway – Anchorage – Denali–Nationalpark


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Insgesamt 29 Gäste einte das Interesse, Kanada und Alaska auf Land und Wasser kennenzulernen. Ein Reisebericht über eine großartige Natur und interessante Städte.
Ein Reisebericht von
Jens Petzoldt
Jens Petzoldt

13.08.2024 Flug nach Calgary

Am 13. August trafen sich 21 Reisende in Frankfurt, um mit mir nach Calgary im Westen von Kanada zu fliegen. Eines der vorherrschenden Fragen im Vorfeld waren die großen Waldbrände im Jasper Nationalpark und die sich daraus ergebendem Auswirkungen auf den Reiseverlauf. Dazu aber später mehr.

Alle Gäste waren rechtzeitig in Frankfurt am Gate und unser Flug mit Discover nach Calgary startete pünktlich. Die Einreise dort mit Ausfüllen der Zollerklärung am Automaten und ohne Passkontrolle (!!) verliefen problemlos, so dass wir bald darauf Ursula, unsere örtliche Reiseleiterin für die Tour von Calgary bis Vancouver begrüßen konnten. Die Koffer waren schnell im Bus verstaut und auf dem Weg zum Hotel unternahmen wir gleich eine kleine orientierende Stadtrundfahrt. Unsere sehr schönen Zimmer im Marriott Residence Inn konnten wir bei Ankunft am Hotel gleich beziehen. Später gingen wir zum gemeinsamen Abendessen in ein nahe gelegenes Restaurant und konnten uns bei Steak oder Lachs und einem einheimischen Wein oder Bier stärken. Die Anreise und die Zeitverschiebung von 8 Stunden machte sich doch bei Allen bemerkbar und so waren wir froh, in unsere großen und weichen Betten sinken zu können.

14.08.2024 Banff Nationalpark

Zwar nicht wirklich ausgeschlafen, so aber doch gutgelaunt ging es nach einem stärkenden Frühstück zu unserer ersten Tagestour Richtung Banff auf. Zuerst schauten wir uns aber noch etwas in Calgary um. Obligatorisch ist bei diesen Reisen immer ein Stopp am Olympiazentrum, wo sich u.a. die Sprungschanzen und die Bobbahn befinden.

Wir verließen Calgary in Richtung Banff Nationalpark. Dort machten wir Stopps am Lake Johnson und am Lake Minnewanka, einem aufgestauten Gletschersee. Nach unserem Mittagsstopp im Urlauberstädtchen Banff fuhren wir zum ca. 2.200 Meter hohen Sulphur Mountain. Die Auffahrt zum Gipfel mit der Gondel wurde zusätzlich in das Reiseprogramm aufgenommen, da wir aufgrund der Waldbrände Veränderungen im Reiseablauf vornehmen mussten. Vom Sulphur Mountain hatten wir eine tolle Sicht auf Banff und die umliegenden Berge der Rocky Mountains. Nach einem Abstecher zum Bow Wasserfall fuhren wir zum Hotel, bezogen unsere Zimmer und im Anschluss nahmen wir unser Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant ein.

15.08.2024 Jasper Nationalpark und Trans–Canada–Highway

Ursprünglich sollte am heutigen Tag der Besuch des Jasper Nationalparks und die Fahrt entlang des Icefield Parkways erfolgen. Da aber weite Teile dieses Nationalparks und auch unser Hotel von den Waldbränden der letzten Wochen betroffen waren, musste die Route geändert werden. Am Vormittag folgten wir aber noch dem ursprünglichen Plan und fuhren zuerst zu einem der schönsten Seen im Banff Nationalpark, dem Lake Louise, der mit dem Victoria-Gletscher ein wunderschönes Fotomotiv abgab. Unsere Fahrt ging dann doch einige Kilometer in den Jasper Nationalpark, um den Peyto Lake, einen kristallblauen See mit dem naheliegenden Peyto Glacier zu besuchen. Hier mussten wir dann umkehren und wieder ein Stück zurück fahren, um dann über den Trans-Canada-Highway das Tagesziel Revelstoke zu erreichen. Zwischendurch machten wir aber einige Stopps, so am Emerald Lake, an der Natural Bridge und am Spiraltunnel. Kurz vor unserem Ziel erwischte uns dann ein Stau, bei dem wir aufgrund eines leider tödlichen Motorradunfalles rund 3,5 Stunden aufgehalten wurden. Unser Hotel wartete dann freundlicherweise mit dem Abendessen auf uns, welches sehr lecker war und wir uns trotz später Stunde schmecken liessen.

16.08.2024 Weiterreise nach British Columbia – Kamloops

Die Fahrtstrecke am 4. Reisetag war deutlich kürzer als am Vortag und so konnten wir unseren Start etwas später angehen. Zuerst machten wir eine kurze Fahrt durch Revelstoke und zum Staudamm. Bezogen auf einen durchschnittlichen deutschen Haushalt könnte das Wasserkraftwerk über 150.000 Haushalte mit Strom versorgen. Unsere Fahrt ging weiter nach Craigallachie. Dort wurde im Jahre 1885 der letzte Nagel (The Last Spike) beim Bau der Canadian Pacific Railway, der Eisenbahnstrecke vom Pazifik zum Atlantik, eingeschlagen. Nach unserem Picknick am Sushwap Lake erreichten wir das Okanagan Valley, welches eines der Hauptanbaugebiete für kanadischen Wein ist. Was liegt näher, als hier ein Weingut zu besuchen. Dafür besuchten wir die doch recht junge Monte Creek Winery. Nach einem Rundgang durch den Betrieb probierten wir einige Weine. Sehr interessant. Unser Ziel für diesen Tag, das South Thompson Inn in Kamloops war dann nicht mehr so weit von dem Weingut entfernt. Da sich das Wetter auch deutlich besserte, liessen wir den Tag auf der Terrasse und bei einem guten Abendessen im Hotel ausklingen.

17.08.2024 Reise nach Vancouver – die Perle am Pazifik

Weiter ging unsere Tour durch den Westen Kanadas an diesem Tag nach Vancouver, der nach Montreal und Toronto drittgrößten Stadt des Landes. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kleinen Stopp in Hope, wo etliche Hollywood-Filme gedreht wurden. Der Bekannteste ist wahrscheinlich Rambo. So gibt es im Zentrum auch eine Statue von Sylvester Stallone als Rambo zu besichtigen. Weiter ging die Fahrt durch das fruchtbare Fraser Valley bis nach Vancouver. Hier führte uns ein Stopp nach Granville Island am False Creek, wo es viele Künstler und auch eine Markthalle gibt. Weiter ging es zur grünen Lunge der Stadt, dem bekannten Stanley Park. Hier besonders sehenswert die Totempfähle, die Geschichten der Native People erzählen und eine andere Bedeutung als bei vielen Indianerstämmen Nordamerikas haben.

Am Abend konnten wir dann 8 weitere Gäste in unseren Reihen begrüßen, welche ihre Reise mit der anstehenden Kreuzfahrt nach Alaska begannen. Mit allen 29 Gästen haben wir dann in einem nur wenige Gehminuten entfernten Restaurant zusammen unser Abendessen genossen.

18.08.2024 Ausflug nach Vancouver Island

Der Großteil der Gäste hatten sich entschieden, an diesem Tag am fakultativen Ausflug nach Vancouver Island teilzunehmen. Dazu mussten wir etwas früher starten, um unsere Fähre zu erreichen. Nach 1,5 Stunden auf ruhiger See erreichten wir Vancouver Island. Die Insel ist mit über 400 Kilometern Länge sehr groß und man findet hier noch große Flächen an ursprünglichen Regenwald vor. Das war aber nicht das Ziel, sondern wir wollten zuerst nach Victoria, die obwohl deutlich kleiner als Vancouver, so doch die Hauptstadt von der Provinz British Columbia ist. Bei einem individuellen Rundgang durch die Innenstadt konnten wir uns von der Schönheit der vielen, meist restaurierten Häuser aus dem 19. Jahrhundert überzeugen. Im Anschluß fuhren wir zum Butchart Garden, der mit seinen vielen verschiedenen Blumen und Pflanzen und seinen Themengärten jedes Jahr hunderttausende Besucher verzückt. Zurück ging es dann wieder mit der Fähre nach Vancouver. Der Abend stand dann allen Gästen zur freien Verfügung. Da die vielen Geschäfte und Restaurants nur wenige Gehminuten von unserem Hotel entfernt lagen, hat sich für Jeden sicher etwas passendes zur Abendgestaltung gefunden.

19.08.2024 Vancouver – Beginn der Kreuzfahrt nach Alaska

Am Montag begann der 2. Teil unserer Reise, die Kreuzfahrt hoch nach Alaska. Am Vormittag hatten alle Gäste noch Zeit, durch die Straßen von Vancouver zu schlendern. Mittags fuhren wir dann mit dem Bus zum Kreuzfahrtterminal und verabschiedeten uns von unserer Reiseleiterin Ursula, die uns die ersten Tage der Reise gut über Land und Leute informiert hat und immer hilfsbereit zur Seite stand. Anschließend konnten wir nach dem Check-In auf dem Schiff, der Sicherheits- und Einreisekontrolle das Schiff besteigen. Die Koffer kamen auch nach und nach an den Kabinen an. Gegen 17 Uhr legte die Norwegian Juwel dann von Vancouver ab und durch die Kings Bridge ging es auf See. Bis tief in die Nacht fuhr das Schiff zwischen dem kanadischen Festland und der Insel Vancouver Island entlang. In dieser Zeit konnten wir uns etwas mit dem Schiff vertraut machen, ein erstes Abendessen in einem der vielen Restaurants geniessen und anschließend noch das eine oder andere Gläschen Wein oder Bier an Bord probieren.

20.08.2024 Kreuzfahrt durch die Inside Passage – Tag auf See

Der erste richtige Tag der Kreuzfahrt startete mit dichtem Nebel. Mal ging er weg, mal war er wieder da. Aber auch die Sonne ließ sich des öfteren blicken. Die See war ruhig und so haben alle Gäste den Tag ruhig und entspannt genießen können. Am Vormittag hatten wir noch einen kleinen Schiffsrundgang, so dass wir uns besser mit allen Möglichkeiten, egal ob kulinarischer, sportlicher oder kultureller Art vertraut machen konnten.

Den Rest des Tages verbrachten wir in individueller Gestaltung, probierten die verschiedenen Restaurants und Bars aus oder lauschten den musikalischen Darbietungen der Künstler.

21.08.2024 Ketchikan

Am 2. Tag unserer Kreuzfahrt erreichten wir den aus einer Indianersiedlung hervorgegangenen Ort Ketchikan. Viele Gäste nahmen an diversen von der Reederei angebotenen Ausflügen teil. Die Gäste, die mit mir zum Ausflug Lighthouse, Totems und Eagles Excursion gebucht hatten, mussten im Hafen nicht weit laufen. In unmittelbarer Nähe zum Kreuzfahrtschiff bestiegen wir ein kleines Ausflugsschiff und fuhren entlang der Küste bis zu einer Insel mit einem mittlerweile ausgedienten Leuchtturm. Immer wieder konnten wir dabei Fotos von Weißkopfadlern machen und springende Lachse beobachten.

Zurück am Terminal fuhren wir mit dem Shuttlebus in den Ort Ketchikan. Neben einem Bummel durch die viertgrößte Stadt von Alaska wollten wir auch zum gleichnamigen Bach (Creek), um dort Lachse bei Ihrer Wanderung zu dem Oberlauf des Flusses zu beobachten. Ab und zu machten dann Lachse auch Versuche, die Stromschnellen zu überwinden. Wer wollte, konnte dann in einem der vielen Geschäfte auch noch einkaufen oder mit dem Bus zu unserem Schiff zurück zu fahren. Das Wetter spielte mit und so wurde der Tag zu einem schönen Erlebnis für alle Ausflügler.

Der Tag wurde dann gemütlich mit dem Abendessen in einem der vielen Restaurants an Bord beendet.

22.08.2024 Juneau – Hauptstadt von Alaska

Pünktlich kurz vor 11:00 Uhr legte unser Schiff in Juneau, der Hauptstadt von Alaska an. Für diesen Tag hatten wir einen Eberhardt-Ausflug im Programm. Unsere Gruppe verließ zusammen das Schiff und mit einem Shuttlebus fuhren wir erst einmal in die Innenstadt. Dort erwartete uns dann unser örtlicher Guide Michael, eine pensionierter Deutschlehrer aus Colorado. Mit einem Oldie-Bus fuhren wir zuerst zum Mendenhall Gletscher, der zum ca. 4.000 Quadratkilometer großen Juneau Icefield gehört. Bei einem kleinen Rundgang konnte man schöne Fotos vom Gletscher als auch vom nahegelegenen Nuggets Fall machen. Im Besucherzentrum wurden viele Informationen zu Flora und Faune in der Region aber auch zum Gletscher selbst bereitgestellt.

Im weiteren Verlauf unseres Ausfluges besuchten wir eine Aufzuchtstation für Lachse. Aufgrund ihrer Genetik kehren Lachse zum Laichen immer zu ihrem Geburtsort zurück und so warten zahlreiche Fische bereits auf ihren Laichplatz. Zudem konnten rückkehrende Lachse auf einer künstlichen Wassertreppe beobachtet werden, aber auch Robben, die auf die leckeren Fische warteten. Zurück im Zentrum von Juneau fuhren wir dann mit der Tramway auf den Mt. Roberts, dem Hausberg von Juneau, von dem man einen schönen Blick auf Juneau hatte. Leider spielte das Wetter mit einsetzenden Regen nicht so richtig mit und so verließen wir den Berg doch relativ schnell. Einige Gäste besuchten anschließend noch den berühmten Red Dog Saloon, um bei einem kühlen Bier die Atmosphäre, gefühlt aus der Goldrauschzeit, auf sich wirken zu lassen. Mit der individuellen Rückkehr auf das Schiff endete dann der Ausflug in die einzige Hauptstadt eines US-Staates, die man nur per Schiff oder Flugzeug erreichen kann.

23.08.2024 Skagway

Unsere Kreuzfahrt ging weiter nach Skagway, dem Einfallstor der Goldsucher im 19. Jahrhundert. Auch hier hatten sich unsere Gäste verschiedene Ausflüge ausgesucht. Die meisten wollten mit der historischen Eisenbahn zum White Pass hochfahren. Obwohl die Eisenbahn nur wenige Meter vom Schiff entfernt losfuhr, so wurden wir doch mit einem Shuttlebus dorthin gebracht. Sicherheit geht vor oder sollten die Gäste vor der Anstrengung eines 100 m Spazierganges geschont werden? Wie auch immer, wir hatten Glück und bekamen für unsere 15 Personengruppe einen eigenen Waggon und zudem noch die Durchsagen in Deutsch, so dass wir nicht nur optisch, sondern auch akustisch nachvollziehen konnten, welche Mühen und Leiden die Goldsucher vor rund 130 Jahren auf dem Weg zum Klondike auf sich nehmen mussten. Von einer Diesellok angetrieben, fuhren wir die rund 20 Meilen bis zum White Pass über mehrere hölzerne Brücken und durch Tunnel. Atemberaubende Aussichten zum Teil bis zur Inside Passage boten sich uns. Kurz vor dem Pass überfuhren wir die kanadische Grenze, um dann zu wenden und die gleiche Strecke wieder hinab nach Skagway zu fahren. Anhand der begleitenden Erzählungen konnten wir sehr gut nachvollziehen, welche Schwierigkeiten einerseits die Goldsucher seinerzeit hatten, aber auch welche Anstrengungen die Bahnbauer auf sich nahmen. Das schöne Wetter trug natürlich auch dazu bei, dass die Fahrt mit der Schmalspurbahn zu einem tollen Erlebnis wurde. Zurück in Skagway nutzen viele Gäste die Zeit zu einem Bummel durch die Stadt, in der viele Häuser, natürlich restauriert, noch aus dem 19. Jahrhundert stammen.

24.08.2024 Icy Strait Point

Weiter ging unsere Fahrt zum Icy Strait Point, der Einfahrt zum Glacier Bay. Unsere Gäste nutzten den Stopp ganz unterschiedlich. Einige nahmen an Ausflügen teil, bei denen Sie Bären, Wale, Seeotter und Robben sehen und fotografieren konnten, andere fuhren mit der Gondel zum Berg hoch, um dort die Aussichten auf das Meer zu genießen und Ausschau nach Walen zu halten und zudem noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Andere wiederum gingen oder fuhren nach Hoonah, einem Miniort, wo aber in einem Museum sehr anschaulich die Lachsverarbeitung dargestellt wird. Natürlich konnte man dort auch unterschiedlichste Souvenirs erwerben. Am späten Nachmittag ging es dann weiter in Richtung Hubbard Gletscher.

25.08.2024 Hubbard Gletscher

Da freut man sich auf den vielleicht ultimativen Höhepunkt der Kreuzfahrt, schaut aus dem Fenster und sieht erst einmal fast nichts. Regen und diesiges Wetter verhießen nichts gutes. Am Gletscher angekommen, war dieser in der Entfernung nur zu ahnen. Fotos waren nicht möglich. Es hieß warten und hoffen, ob es vielleicht doch noch besser wird. Nachdem wir ca. 1 Stunde am Gletscher waren, trat dann für kurze Zeit tatsächlich eine Wetterbesserung ein und für einige Minuten war der Hubbard Gletscher dann doch zu sehen. Zwar nicht optimal, aber doch gut zu erkennen. Sicherlich hätten sich alle Gäste des Schiffes mehr gewünscht, aber die Natur kann man nun mal nicht ändern. Nach 2 Stunden wendete dann unser Schiff und es ging wieder südwärts in Richtung Seward, wo wir das Schiff verlassen werden. Das Wetter besserte sich etwas und so haben wir am Nachmittag die 1. Eberhardt-Weltmeisterschaften von Alaska im Suffleboard ausgetragen. 9 Frauen und 7 Männer traten im Wettstreit der Geschlechter an. Sieger waren letztendlich Alle, da das Spiel 1 zu 1 ausgegangen ist. Den Abend verbrachten wir dann wieder individuell in einem der vielen Restaurants oder dann zum Abschiedstrunk in einer Bar.

26.08.2024 Ankunft in Seward – Fahrt nach Anchorage

Nach einer Woche Kreuzfahrt verließen wir an diesem Tag am Morgen das Schiff. Alles war bestens organisiert und alle Reiseteilnehmer trafen sich im Terminal des Hafens von Seward. Unsere Reise ging jetzt wieder mit dem Bus weiter in Richtung Anchorage, der größten Stadt von Alaska. Wir begrüßten Anna, unsere örtliche Reiseleiterin für die nächsten Tage, verluden die Koffer und auf ging‘s. Nach nur wenigen Minuten hieß es schon wieder aussteigen, denn wir besuchten das Alaska Sea Life Center, einem Aquarium und Rehabilitationszentrum für Meerestiere. Weiter ging es mit dem Bus zum Exit Glacier im Kenai Fjords National Park. Anhand der am Straßenrand aufgestellten Jahreszahlen konnten wir sehr gut nachvollziehen, wie viele Kilometer sich der Gletscher in den letzten 200 Jahren zurück gezogen hat. Bei einem Spaziergang konnten wir recht nahe an die Gletscherzunge herankommen und so viele schöne Fotos machen. Unsere Fahrt führte uns dann mit einigen kleinen Fotostopps direkt nach Anchorage, vermutlich der Hauptstadt der Wasser- und Kleinflugzeuge. So, wie man bei uns ein Auto hat, besitzt scheinbar jeder Einwohner der Stadt ein solches Flugzeug. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt haben wir dann unsere Zimmer im Sheraton Hotel bezogen und sind später mit dem Bus zum Abendessen in einer Brauerei gefahren. Zurück im Hotel haben sich viele Gäste noch zu einem Abschiedsgetränk in der Lobby getroffen, da am nächsten Morgen 8 unserer Gäste die Heimreise antreten sollten. Für alle Anderen ging es weiter in Richtung Alaska.

27.08.2024 Husky–Farm und Talkeetna

Mit 21 Gästen reisten wir weiter in Richtung Denali Nationalpark. Am Vormittag besuchten wir aber Martin Busers Happy Trails Kennel, eine Husky-Farm. Martin Buser, ein ehemaliger Schweizer, ist ein Musher (Schlittenhunde-Führer) und hat vier mal das Iditarod, dem mit über 1.600 km härtesten Schlittenhunderennen der Welt, gewonnen. Auf seiner Farm erfuhren wir viel Wissenswertes über das Rennen und die Hunde. Wir durften auch die Hunde streicheln und sogar Welpen in unsere Arme nehmen. Da wir in Kamloops schon ein Gruppenfoto mit Hunde geschossen hatten, bot es sich irgendwie an, auch hier Eines mit Hund zu machen. Martin stellte uns einen Hund zur Verfügung. Ich hatte zwar etwas Mühe, das lebhafte Tier zu bändigen ??aber letztendlich gelangen uns doch schöne Fotos. Es war für alle Gäste, selbst für die etwas Ängstlichen ein sehr schönes Erlebnis.

Am zeitigen Nachmittag erreichten wir Talkeetna. Der Ort am Zusammenfluss des Talkeetna und Susutna Rivers hat sich viel von seinem ursprünglichen Charme als ein ehemaliges Zentrum des Goldbergbaus erhalten. Leider spielte das Wetter nicht so mit und so konnten wir die Schönheit des kleinen Städtchens bei leichtem Nieselregen nicht so sehr genießen. Zudem blieb uns der erhoffte Blick auf den mit 6.193 Meter höchsten Berg Nordamerikas, dem Mount Denali verwehrt.

Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser auf einer Felsklippe gelegenes Grande Denali Resort, welches der Ausgangspunkt für die am folgenden Tag anstehende Erkundung des Denali Nationalparks sein sollte.

28.08.2024 Denali Nationalpark

Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Besuches des rund 24.500 km2 großen Denali Nationalparks. Da unsere Tour erst gegen 16:00 Uhr losgehen sollte, hatten unsere Gäste genügend Zeit, sich die Füße bei einer kleinen Wanderung oder mit einem Bummel im Ort zu vertreiben. Spannendes Thema bei unserer Bustour war natürlich, ob und welche Tiere des Parks wir sehen werden. Zuerst einmal konnten wir die Schönheit der in vielen Farben erscheinenden Landschaft bestaunen. Umrahmt von den vielen kleinen oder größeren Bergen zeigten sich vor allem viele Sträucher und Gräser in ihrer schönsten Pracht. Kurz zeigte sich auch der Denali, mit 6.190 Meter der höchste Berg Nordamerikas. Zu mindestens der Gipfel ragte majestätisch über den Wolken hervor. Die ersten wilden Tiere, die wir zu Gesicht bekamen, waren Schneehühner. Schön, aber nicht das, was wir sehen wollten. Dann das erste Karibou-Pärchen. Leider etwas weit weg für schöne Fotos. Dann endlich ein Bär, zudem noch mit 2 Jungen. Während die Bärenbabys sich im Gebüsch versteckten, fraß sich die Mutter in aller Ruhe Speck für den Winter an. Auf dem Rückweg dann wieder Karibous, diesmal näher an der Straße, so dass wir doch ganz gute Fotos schießen konnten. Dann eine kleine Elchgruppe. Einige hundert Meter weiter noch eine Elchkuh mit einem Jungtier ganz nahe an der Straße. Da gingen die Rotfüchse schon irgendwie unter. Die Bärenfamilie haben wir auch noch einmal gesehen, aber leider schon relativ weit von der Straße entfernt. Insgesamt war es ein toller Ausflug in einer grandiosen Landschaft und genau den Tieren, die Alle sehen wollten.

29.08.2024 Zugfahrt mit dem Alaska Wilderness Express nach Ancorage

Ein weiterer Höhepunkt unsere Reise stand an. Mit dem Panoramazug der Alaska Railroad ging es von Denali nach Anchorage zurück. Rund 8 Stunden Zugfahrt lagen vor uns. Es war eine wunderbare Erlebnisfahrt. Bequeme Sessel mit viel Beinfreiheit, immer tolle Sicht nach draußen, Mittag- und Abendessen an Bord im Zugrestaurant, eine Außenplattform, von der man herrliche Fotos machen konnte, was will man mehr. Dazu die wunderschöne Landschaft, die mal im Schleichtempo und auch mal schneller an uns vorbeizog. Einfach nur toll. Mehr bleibt zu diesem Tag eigentlich nicht zu sagen.

30.08.2024 Freizeit in Anchorage oder Bärenbeobachtung mit dem Wasserflugzeug und Boot

Am Tag vor unserer Abreise war für den größten Teil der Gruppe Freizeit angesagt. Der zweite Teil hatte sich für eine Tour mit Bärenbeobachtung angemeldet. Die Bilder, die wir von dieser Tour später gesehen haben, waren einfach nur toll. Viele Bären inkl. junge Tiere konnten beim Jagen und Fressen von Lachsen beobachtet werden. Die Freizeitgruppe folgte meinem Vorschlag zu einem kleinen Stadtrundgang. Zuerst liefen wir zum Ship Creek. Vermutlich war die Lachswanderung schon vorbei, so dass wir leider keinen Fisch sahen. Anschließend besuchten wir die Ulu-Factory, wo die auch viel von den Einheimischen genutzten halbrunden Messer hergestellt werden und man durch Scheiben auch bei der Produktion zuschauen kann. Weiter ging es zum Anchorage Museum, einem Museum mit sehr vielfältigen Ausstellungen. Es gab diverse Galleries, auch mit Comic- bzw. Coverzeichnungen. Wir konnten in einer wissenschaftlichen Ausstellung spielerische Zusammenhänge von Luft, Wasser und Erde ausprobieren. Die Geschichte Alaskas und seiner native People wurde sehr anschaulich dargestellt. Und und und. Wir waren mehrere Stunden im Museum und die Zeit verging wie im Flug. Der Besuch des Anchorage Museum ist auf jeden Fall ein Besuch wert.

31.08. und 01.09.2024 Alaska Herritage Center und Heimreise

Der letzte Tag unserer Reise in Alaska. Bevor wir am Nachmittag nach Frankfurt zurück fliegen sollten, haben wir das Alaska Heritage Center am Rande von Anchorage besucht. Innerhalb der Gebäude als auch in den Außenflächen des 1999 eröffneten Museums kann man sich über das Erbe der elf wichtigsten Kulturgruppen (Native People) Alaskas informieren. Neben Schaukästen zu Werkzeugen, Schmuck oder auch Kleidung der Völker, wird man informiert, wie die ersten Bewohner gelebt haben. Zudem konnten wir uns von den handwerklichen Fertigkeiten der einheimischen Künstler überzeugen. Während unseres Besuches wurden auch Tänze der Ureinwohner aufgeführt. Eine interessante Ausstellung, die in Verbindung mit dem Gesehenen im Anchorage Museum vom Vortag eine eindrucksvolle Darstellung vom Leben und der Kultur der ersten Menschen in Alaska widerspiegelt.

Nach dem Besuch des Heritage Center wurden wir zum Flughafen gebracht und verabschiedeten uns von unserer Reiseleiterin Anna, die uns wundervoll durch Alaska begleitet und viel Wissenswertes Ihrer zweiten Heimat vermittelt hat. Am Flughafen selbst schien man es nicht besonders eilig mit der Abfertigung zu haben. Die Kofferabgabe verlief derart schleppend, dass wir mit der Abgabe der Koffer und der Pass- und Sicherheitskontrolle erst fertig waren, als der Flieger hätte schon starten müssen. Es ging also verspätet los, aber der Kapitän hat entweder eine Abkürzung genommen oder mehr Gas gegeben, jedenfalls landeten wir auf die Minute pünktlich in Frankfurt. Die Mitglieder unserer Reisegruppe verabschiedeten sich untereinander und traten nach der Passkontrolle ihre individuelle Heimreise an. Eine schöne Reise aus der Kombination Kanada, Kreuzfahrt und Alaska ging zu Ende.

Schlusswort

Liebe Gäste, vielen Dank für die sehr angenehme Reise mit Euch in den letzten 2 bzw. 3 Wochen. Ihr wart eine tolle Gruppe und es war schön, Euch kennenzulernen. Ich wünsche Euch eine gute Verarbeitung des Erlebten (vor allem der vielen geschossenen Fotos ??). Bleibt bitte gesund und reiselustig. Eberhardt Travel bietet viele interessante Reisen und vielleicht ist ja auch etwas für Euch dabei. Eventuell sieht man sich ja noch einmal. Bis dahin!

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Jens,
vielen lieben Dank, nicht nur für Deine Reisebegleitung, sondern auch für Deinen tollen Reisebericht, der super gelungen ist und der die Highlights dieser Reise in einer ganz besonderen Weise nochmals gekonnt Revue passieren lässt.
Wir hatten viele ganz besondere Momente, sehr viel Spass mit Dir und unserer Reisegruppe und die Nachhaltigkeit des Erlebten lässt nichts zu wünschen übrig.
Gruss aus Fürstenfeldbruck
Hermann & Doris

Schwend
08.09.2024