Reisebericht: Rundreise und Kreuzfahrt Ost–Kanada zum Indian Summer

08.09. – 21.09.2024, 14 Tage Ostküste Kanada und USA – Rundreise–Vorprogramm und Kreuzfahrt mit der Norwegian Gem: Toronto – Niagara–Fälle – Ottawa – Montreal – Quebec – Halifax – Maine – Boston


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Ostkanada, eine Region voller atemberaubender Naturlandschaften, lebendiger Städte und reicher Kultur, bietet eine einzigartige Mischung aus französischem und englischem Erbe, unberührter Wildnis und moderner Urbanität. Von den malerischen Küsten des Atlantiks bis hin zu den majestätischen Wäldern und Seen des Landesinneren, lädt diese Reise dazu ein, die Vielfalt und Schönheit dieses Teils Kanadas zu entdecken.
Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt
Mareike Schmidt

08.09.2024 – Flug nach Toronto in Kanada

An diesem Tag machten wir uns auf den Weg nach Toronto. Zunächst traf sich ein Teil der Gruppe am Flughafen in Dresden, bevor wir in Frankfurt weitere Gäste begrüßten. Alle freuten sich auf Kanada und die Zeit, die wir dort verbringen würden. Im Flugzeug machten wir es uns bequem und genossen den Flug in vollen Zügen. Am Abend erreichten wir schließlich den Flughafen in Toronto und checkten in unser Hotel ein. Nach einem Abendessen freuten wir uns auf unsere Betten und eine erholsame Nacht.


09.09.2024 – Stadtrundfahrt in Toronto – Reise zu den Niagara–Fällen und Bootstour – Abendessen im Skylon Tower

Heute wurden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Kathy begrüßt, die uns auf eine spannende Erkundungstour durch Toronto mitnahm. Während der Fahrt erzählte sie uns interessante Fakten über die Stadt und das Land. Kanada ist das zweitgrößte Land der Welt, und in Toronto leben etwa 7,5 Millionen Menschen. Königin Victoria war 1867 die regierende Monarchin, als Kanada seine Konföderation gründete. Die Universität von Toronto beherbergt rund 70.000 eingeschriebene Studierende. Kathy wies auch darauf hin, dass derzeit die internationalen Filmfestivals in der Stadt stattfinden.

Toronto ist bekannt für seine vielen Grünflächen, aber der morgendliche Verkehr in die Stadt kann herausfordernd sein. Viele Pendler nutzen einen Vorstadtzug, doch die meisten benötigen etwa eine Stunde, um zur Arbeit zu gelangen. Ein interessantes Detail: Die Parkanlagen der Stadt werden unterirdisch mit Wasser aus dem Ontariosee bewässert. Ein beliebtes Souvenir aus Kanada ist der berühmte Ahornsirup.

1976 wurde der CN Tower, ursprünglich für Kommunikationszwecke errichtet, fertiggestellt. Die Aussichtsplattform befindet sich in 447 Metern Höhe, und der gesamte Turm misst 553 Meter. Toronto hat zudem eine große chinesische Gemeinde mit über einer Million Menschen, was auf den Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert zurückgeht.

Nach einer kurzen Fahrt durch Chinatown fuhren wir auf den CN Tower hinauf und genossen den atemberaubenden Blick über die Stadt. Anschließend setzten wir unsere Stadtrundfahrt fort und sahen den Hundepark, den Hauptbahnhof und den berühmten St. Lawrence Market. Unsere Mittagspause verbrachten wir im charmanten Distillery District, bevor wir unsere Reise nach Niagara fortsetzten.

Auf dem Weg nach Niagara passierten wir Hamilton, bekannt für seine große Stahlindustrie. Die Region um Niagara ist auch für den Weinanbau berühmt, da es dort etwa 4-5 Grad wärmer ist als in anderen Teilen Ontarios. Die Niagara-Fälle entstanden während der Eiszeit und bestehen aus drei Wasserfällen, von denen sich zwei auf der amerikanischen Seite befinden. Die Niagara-Fälle gehören zu den beeindruckendsten Naturwundern der Welt und liegen an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Sie bestehen aus drei Wasserfällen: den Horseshoe Falls (kanadische Fälle), den American Falls und den kleineren Bridal Veil Falls, die sich auf der amerikanischen Seite befinden. Die Fälle befinden sich am Niagara River, der den Eriesee mit dem Ontariosee verbindet.

Horseshoe Falls: Diese Wasserfälle, die in Kanada liegen, sind die größten und bekanntesten der drei. Sie haben eine Höhe von etwa 57 Metern und eine Breite von rund 670 Metern. Etwa 90% des gesamten Wasservolumens der Niagara-Fälle stürzt hier hinab, was sie besonders beeindruckend macht.

American Falls: Diese befinden sich auf der US-Seite und sind etwa 34 Meter hoch und 260 Meter breit. Obwohl sie nicht so groß wie die Horseshoe Falls sind, bieten sie dennoch eine spektakuläre Aussicht, vor allem, wenn sie nachts beleuchtet werden.

Bridal Veil Falls: Die kleinsten der drei Wasserfälle, ebenfalls auf der amerikanischen Seite, liegen direkt neben den American Falls und sind durch Luna Island von ihnen getrennt. Sie sind etwa 24 Meter hoch und besonders schmal, wodurch sie den Namen „Brautschleierfälle“ erhalten haben.

Die Niagara-Fälle entstanden vor etwa 12.000 Jahren während der letzten Eiszeit, als sich das Gletschereis zurückzog und das Schmelzwasser begann, das weiche Gestein abzutragen. Diese kontinuierliche Erosion lässt die Fälle jedes Jahr etwa 30 Zentimeter weiter zurückweichen. Jährlich strömen etwa 168.000 Kubikmeter Wasser pro Minute über die Fälle, was sie zu einer der größten Wasserfälle der Welt in Bezug auf das Wasservolumen macht. Durch die starke Strömung werden zudem große Mengen an Strom erzeugt – die Niagara-Fälle sind eine wichtige Quelle für die Wasserkraft der Region.

Wir wollten den Wasserfällen so nah wie möglich kommen und unternahmen eine Bootstour. Leider zog ein Gewitter auf, was die Sicht beeinträchtigte, und wir wurden von Regen durchnässt. Wir freuten uns umso mehr auf die Ankunft im Hotel. Nach einem warmen Wechsel der Kleidung erwartete uns ein weiteres Highlight des Tages: ein Abendessen im Skylon Tower. Der Skylon Tower ist 160 Meter hoch von der Basis bis zur Aussichtsplattform. Wenn man die Höhe vom Fuß des Turms bis zur Spitze des Antennensystems hinzunimmt, erreicht der Turm eine Gesamthöhe von 236 Metern. Das Ambiente und die Aussicht, einschließlich eines spektakulären Sonnenuntergangs, waren unvergesslich. Am Abend wurden die Wasserfälle angestrahlt, was ein faszinierender Anblick war. Den krönenden Abschluss bildete ein Feuerwerk um 22 Uhr, das wir bequem von unseren Hotelzimmern aus genießen konnten.


10.09.2024 – Landschaftsfahrt nach Kingston

Am heutigen Tag machten wir bei schönem Wetter einen kurzen Stopp an den Niagara-Fällen, bevor wir weiter zum Niagara-Whirlpool fuhren. Die nahegelegenen Wasserkraftwerke der Niagara-Fälle erzeugen Strom für etwa 15 Millionen Menschen. Dieser Strom reicht bis nach New York und kostet weniger als 3 Cent pro Kilowattstunde.

Wir legten eine kurze Pause bei Walker's Country Market ein und bestaunten die frischen Früchte aus der Region. Einige Gäste kauften Gebäck oder Obst. Danach fuhren wir durch das malerische Örtchen Niagara-on-the-Lake, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Fahrt war angenehm, und wir genossen die Aussicht.

Während der Weiterfahrt erzählte Kathy uns mehr über die First Nations, die indigene Bevölkerung Kanadas. Etwa 2 Millionen Menschen zählen dazu, verteilt auf rund 3.500 Stämme. Die Inuits werden jedoch nicht zu den First Nations gezählt. Kathy berichtete auch von den Residenzschulen, in denen indigene Kinder von ihren Eltern getrennt, schlecht behandelt und in vielen Fällen Opfer von Misshandlungen wurden. Ziel dieser Schulen war es, die Kinder nach katholischen Werten zu erziehen. Als diese schrecklichen Taten bekannt wurden, entschuldigte sich der Papst bei einem Besuch in Kanada. Heute bemüht man sich, die indigene Bevölkerung besser in die Gesellschaft zu integrieren.

Im Bus veranstalteten wir ein kleines Quiz: Wie viele Seen gibt es in Ontario? Die Antwort: 250.000 Seen allein in Ontario und über 2 Millionen in ganz Kanada.

Unsere Mittagspause verbrachten wir beim „Big Apple“, wo frisch gebackener Apfelkuchen angeboten wird. Es gab dort zahlreiche Apfelprodukte wie Wein, Gummibärchen, Kuchen und Popcorn. Anschließend fuhren wir weiter Richtung Glenora, überquerten den Ontariosee mit der Fähre nach Adolphustown und setzten unsere Reise nach Kingston fort.

In Kingston machten wir Halt in einem schönen Park direkt am See, wo alle den köstlichen Apfelkuchen genießen konnten. Kingston hat etwa 120.000 Einwohner und beherbergt renommierte Universitäten, darunter eine, die den Nobelpreis in Physik erhalten hat. Die Stadt ist außerdem bekannt für ihre fünf Gefängnisse und gilt teils als „Gefängnisstadt“ sowie als Geisterstadt.

Am Abend erreichten wir unser Hotel und checkten ein. Den Tag ließen wir bei einem leckeren Abendessen bei Jack's ausklingen.


11.09.2024 – Bootsfahrt im 1.000–Island–Nationalpark – Weiterreise nach Ottawa und Stadtrundfahrt

Am heutigen Tag machten wir uns auf den Weg zu einer Bootsfahrt durch den Thousand Islands Nationalpark. Wir fuhren auf dem St.-Lorenz-Strom, der sich durch die beeindruckende Inselwelt schlängelt. Der St.-Lorenz-Strom ist einer der wichtigsten Flüsse Nordamerikas und spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte und Geografie Kanadas. Er entspringt am Ausfluss des Ontariosees und fließt etwa 1.200 Kilometer durch Kanada und die USA, bevor er in den Atlantischen Ozean mündet. Auf seinem Weg verbindet er die Großen Seen mit dem Atlantik und bildet einen wichtigen Schifffahrtsweg, der für den Handel von großer Bedeutung ist.

Der Fluss dient als natürliche Grenze zwischen Kanada und den USA in Teilen seiner Strecke. Er fließt durch bedeutende Städte wie Montreal und Quebec City und ist Teil des Sankt-Lorenz-Seewegs, eines Netzwerks von Kanälen und Schleusen, das den Güterverkehr zwischen dem Herzen Nordamerikas und internationalen Märkten ermöglicht. Dieses Gebiet war bereits vor Tausenden von Jahren ein Angelparadies. Die Region umfasst über 1.800 Inseln und erlangte im „Goldenen Zeitalter“ besondere Berühmtheit. Während unserer Tour überquerten wir auch amerikanische Gewässer.

Eine der Inseln beherbergt das beeindruckende Boldt Castle. Die herzförmige Insel war ein Geschenk des Hotelmagnaten George C. Boldt an seine Frau. 1904, nach dem plötzlichen Tod seiner Frau, wurde der Bau jedoch eingestellt, und Boldt setzte nie wieder einen Fuß auf die Insel. Heute ist die Insel eine beliebte Sehenswürdigkeit. Auch die US-Küstenwache ist in dieser Region präsent. Die Preise für Inseln in dieser Gegend reichen heute von 250.000 Euro bis zu 10 Millionen Dollar. Das weltberühmte Thousand Island Dressing stammt ebenfalls aus dieser Region, und im Souvenirshop konnte man es erwerben.

Nach der Bootstour legten wir eine Mittagspause an einem Rasthof ein. Dort gab es auch einen Tim Hortons, Kanadas berühmtes Café, und die Gäste hatten die Gelegenheit, die typisch kanadischen „Timbits“ zu probieren.

Anschließend erreichten wir Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, die auch als eine der kältesten Städte der Welt bekannt ist. Ottawa ist eine Beamten- und Blumenstadt. Jedes Jahr erhält die Stadt Tausende von Tulpenzwiebeln als Geschenk aus den Niederlanden. Etwa eine Million Menschen leben hier, und es gibt 136 ausländische Botschaften. Im Winter sind die zahlreichen Langlaufloipen ein beliebtes Freizeitangebot. In der Umgebung von Ottawa gibt es zudem viele deutsche Bauernhöfe. Ottawa ist auch eine Universitätsstadt.

Während unserer Stadtrundfahrt sahen wir einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, darunter die Basilika Notre-Dame, die zwischen 1841 und 1865 errichtet wurde, das Kunstmuseum, das Münzmuseum, Parliament Hill, die Sparks Street, Rideau Hall, die Bank of Canada, den Obersten Gerichtshof und die beeindruckende Bibliothek. Zum Abschluss des Tages besuchten wir den ByWard Market, wo alle etwas Zeit zum Bummeln, Schlemmen und Shoppen hatten, bevor es ins Hotel ging.

Am Abend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen und genossen italienische Spezialitäten.


12.09.2024 – Safari im Omega Wildpark – Stadtrundfahrt in Montreal

Am heutigen Tag begaben wir uns zunächst auf eine spannende kanadische Safari im Omega Nationalpark, einem einzigartigen Naturreservat, in dem wir die beeindruckende Tierwelt hautnah erleben konnten. Der Omega Nationalpark, offiziell bekannt als Parc Oméga, befindet sich in der Nähe von Montebello in der Provinz Quebec, Kanada. Der Park wurde 1995 eröffnet und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Tierwelt Kanadas in einem naturnahen Umfeld zu erleben. Mit einer Fläche von etwa 2.200 Hektar umfasst der Park verschiedene Lebensräume, darunter Wälder, Wiesen und Wasserflächen. Insgesamt leben im Omega Nationalpark rund 800 Tiere, darunter typisch kanadische Arten wie Elche, Wölfe, Bären, Luchse, Bisons und Rehe.

Eine der Hauptattraktionen ist die Möglichkeit, den Park mit dem eigenen Fahrzeug oder einem Parkbus zu erkunden. Die Tour führt durch verschiedene Lebensräume und bietet zahlreiche Haltepunkte zur Tierbeobachtung. Zudem gibt es verschiedene Wanderwege, die es den Besuchern erlauben, die Natur aktiv zu erleben und mehr über die lokale Flora und Fauna zu erfahren.

Im Anschluss daran machten wir uns auf den Weg nach Montreal. Montreal ist die größte Stadt in der Provinz Quebec und die zweitgrößte Stadt des Landes nach Toronto. Sie liegt auf der Insel Île de Montréal, die sich an der Mündung des Sankt-Lorenz-Stroms erstreckt, und ist von Wasser umgeben, was eine beeindruckende Uferpromenade schafft. Mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern in der Stadt und rund 4 Millionen in der Metropolregion ist Montreal für ihre kulturelle Vielfalt bekannt. Die Stadt zeichnet sich durch ihre Zweisprachigkeit aus; die meisten Einwohner sprechen Französisch, während auch Englisch weit verbreitet ist. Montreal wurde 1642 gegründet und hat eine reiche Geschichte, die von französischer und britischer Kolonialherrschaft geprägt ist. Diese historische Tiefe spiegelt sich in den charmanten Kopfsteinpflasterstraßen der Altstadt (Vieux-Montréal) wider, wo alte Gebäude und Sehenswürdigkeiten wie die beeindruckende Basilika Notre-Dame Besucher anziehen. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der Mont Royal, ein großer Park, der atemberaubende Ausblicke auf Montreal bietet und ein beliebter Ort für Spaziergänge, Radfahren und Picknicks ist. Die Stadt ist zudem ein kulturelles Zentrum mit zahlreichen Museen, Theatern und Galerien, darunter das Montreal Museum of Fine Arts und das Musée d'art contemporain de Montréal. Montreal ist berühmt für ihre lebhaften Festivals, darunter das Montreal International Jazz Festival, das Just for Laughs Comedy Festival und das Montreal World Film Festival, die jährlich Tausende von Besuchern anziehen.

Als wichtiges Wirtschaftszentrum in Kanada hat Montreal eine starke Präsenz in den Bereichen Technologie, Luftfahrt, Medien und Tourismus. Die Stadt bietet eine einzigartige Mischung aus europäischem Flair und nordamerikanischem Lebensstil. Diese pulsierende Metropole ist bekannt für ihre kulturelle Vielfalt und ihre lebendige Atmosphäre. 1976 fand hier die erste Olympiade statt, ein Ereignis, das die Stadt nachhaltig geprägt hat.

Eines der Höhepunkte unseres Besuchs war die Besichtigung der atemberaubenden Basilika Notre-Dame. Interessanterweise muss die Kirche vom Papst zur Basilika erhoben werden. Der Name „Notre Dame“ bedeutet übrigens „Heilige Jungfrau“. Ursprünglich im Jahr 1824 fertiggestellt, wurde die Kirche im neugotischen Stil erbaut. Sie ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk. Das imposante Äußere der Basilika besticht durch seine Zwillingstürme, die das Stadtbild von Montreal prägen. Doch es ist das Innere, das die Besucher in Staunen versetzt. Die aufwendige Holzschnitzerei, die wunderschönen Buntglasfenster und die faszinierende Farbgebung in Blau- und Goldtönen schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist die Orgel der Basilika, die über 7.000 Pfeifen verfügt und zu den größten ihrer Art in Nordamerika gehört. Die Basilika ist nicht nur ein Ort für Gottesdienste, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen und Konzerte. Viele berühmte Persönlichkeiten, darunter die kanadische Sängerin Céline Dion, haben hier bedeutende Ereignisse wie Hochzeiten oder Beerdigungen gefeiert. Die Verbindung von Geschichte, Kunst und Spiritualität macht die Basilika Notre-Dame zu einem der wichtigsten Wahrzeichen von Montreal.

Nach unserem Besuch der Basilika erkundeten wir weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir sahen das prächtige Tor des chinesischen Stadtviertels, den lebhaften Place Jacques Cartier und die faszinierende Untergrundstadt, die zahlreiche Geschäfte und Restaurants beherbergt. Zudem sahen wir die Molson-Brauerei, die bereits 240 Jahre alt ist und eine wichtige Rolle in der kanadischen Bierkultur spielt. Es ist beeindruckend zu erfahren, dass durch die Stromkraftwerke in der Region jährlich ungefähr 4 Milliarden Dollar erwirtschaftet werden.

Nach unserer informativen Stadtrundfahrt machten wir uns auf den Weg zum Hotel, um uns etwas zu erfrischen. Am Abend verspürten einige Gäste Lust auf McDonald's :-D, was eine willkommene Abwechslung bot. Interessanterweise konnte man dort auch Poutine probieren, ein traditionelles Gericht aus Quebec, das aus Pommes frites, Bratensoße und Käse besteht.

Abgerundet wurde der Tag durch ein kleines Konzert, das uns die Gelegenheit gab, die lokale Musikszene zu genießen und in die kanadische Kultur einzutauchen. So ließen wir den Abend entspannt ausklingen und konnten voller neuer Eindrücke ins Bett fallen.


13.09.2024 – Fahrt nach Quebec und Stadtrundfahrt – Einschiffung auf die Norwegian Gem

Am heutigen Tag hatten wir noch eine längere Fahrt vor uns, da wir uns auf den Weg nach Quebec machten. Aufgrund eines großen Radrennens in der Stadt erkundeten wir Quebec zu Fuß. Die Stadt, die als die einzige befestigte Stadt Nordamerikas gilt und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, begeistert mit ihrem europäischen Flair und ihrer historischen Architektur. Quebec, die Hauptstadt der gleichnamigen kanadischen Provinz, ist eine der ältesten und charmantesten Städte Nordamerikas. Gegründet im Jahr 1608 von Samuel de Champlain, ist Quebec eine Stadt, die reich an Geschichte und Kultur ist. Sie liegt malerisch am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms und besticht durch ihre einzigartige Mischung aus europäischem Flair und nordamerikanischer Lebensart. Die Altstadt von Quebec, das sogenannte Vieux-Québec, ist von einer beeindruckenden Stadtmauer umgeben und gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist die einzige befestigte Stadt in Nordamerika nördlich von Mexiko.

Wir spazierten durch die malerische Altstadt und besichtigten Sehenswürdigkeiten wie die Halsbrechertreppe, das beeindruckende Château Frontenac, den Regierungsbezirk, den Battlefields Park, die Rue Saint-Jean, die Grande Allée, den Place d'Armes und die Dufferin-Terrasse. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist das Château Frontenac, ein imposantes Hotel, das hoch über der Stadt thront und als eines der meistfotografierten Gebäude der Welt gilt. Die Dufferin-Terrasse, eine Promenade mit atemberaubendem Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom, liegt direkt vor dem Château und lädt zum Verweilen ein. Auch die engen Gassen der Altstadt mit ihren charmanten Cafés, Boutiquen und Kunstgalerien bieten zahlreiche Möglichkeiten, das historische Flair der Stadt zu genießen. Der Place d'Armes, ein historischer Platz in der Altstadt, ist von beeindruckender Architektur umgeben und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Die Rue Saint-Jean und die Grande Allée sind bekannte Straßen, die durch ihre vielen Geschäfte, Restaurants und Pubs besonders lebendig sind. Nicht zu vergessen ist der Battlefields Park, der an die Schlacht auf den Ebenen von Abraham 1759 erinnert, bei der die Briten die Stadt von den Franzosen eroberten. Quebec ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch eine Stadt voller Leben, in der sich französische und englische Einflüsse auf einzigartige Weise verbinden.

Am Ende des Tages checkten wir in unser schwimmendes Hotel ein, wo wir die restliche Zeit verbringen werden, und genossen am Abend ein gemeinsames Abendessen.


14.09.2024 – Kreuzfahrt auf dem St. Lorenz–Strom nach Nova Scotia – Erholung an Bord

Dieser Seetag bot uns die perfekte Gelegenheit, uns von den ereignisreichen Tagen zu erholen und gleichzeitig die vielen Annehmlichkeiten des Schiffes zu genießen. Am Vormittag trafen wir uns zu einem gemeinsamen Rundgang über das Schiff und hatten sogar die besondere Gelegenheit, die Brücke zu besichtigen. Anschließend und auch am Nachmittag gab es noch einige offene Fragen zu klären. Abgesehen davon konnten die Gäste ihre Zeit frei gestalten – sei es, um zu entspannen, an Veranstaltungen teilzunehmen, sich im Spa verwöhnen zu lassen, kulinarische Köstlichkeiten zu genießen oder eine beeindruckende Show im Theater anzusehen.


15.09.2024 – Kreuzfahrt Atlantik–Kanada – Charlottetown auf Prince Edward Island

Heute erreichten wir Charlottetown. Charlottetown, die Hauptstadt der kanadischen Provinz Prince Edward Island, ist eine charmante und historische Stadt, die tief in der kanadischen Geschichte verwurzelt ist. Sie gilt als "Geburtsort der Konföderation", da hier 1864 die berühmte Konföderationskonferenz stattfand, die den Grundstein für die Gründung Kanadas legte. Die erste Sehenswürdigkeit, die wir erblickten, war die 1919 erbaute Basilika. Die St. Paul’s Kirche, die wir ebenfalls sahen, wurde aus Sandstein errichtet. Anschließend passierten wir eine Highschool. In Charlottetown leben etwa 180.000 Menschen, und die Stadt beherbergt eine Universität für Kunst, Naturwissenschaften und Medizin.

Vor 30 bis 35 Jahren gab es in den Bereichen, wo heute Geschäfte stehen, fast nichts. Die Confederation Bridge, die 12,9 Kilometer lang ist, wurde 1992 gebaut und 1997 eröffnet. Vor dem Bau der Brücke war die Insel nur mit der Fähre oder dem Flugzeug erreichbar. Die Brücke verbindet somit das Festland mit Prince Edward Island und ist ein wichtiges Bauwerk. Die Confederation Bridge kostete etwa 1,4 Milliarden Dollar. Die Überquerung kostet 50 Dollar pro Fahrzeug, unabhängig von der Anzahl der Insassen. Im Winter kommen Eisbrecher-Boote zum Einsatz, um den Verkehr aufrechtzuerhalten. Ein Fast-Pass-System ermöglicht eine schnellere Überquerung.

Charlottetown lebt hauptsächlich von Landwirtschaft, insbesondere vom Kartoffel- und Maisanbau. Es gibt rund 200 Kartoffelfarmen in der Region sowie kleinere Industrien, wie die Herstellung von Eiscreme. Auch die Fischerei, insbesondere der Hummerfang, spielt eine wichtige Rolle. Ein Hummer kann bis zu 10.000 Eier legen, und die Tiere, die verzehrt werden, sind in der Regel 6 bis 8 Jahre alt. Bis zu 100.000 Hummerkäfige befinden sich im Wasser. Sonntags wird nicht gefischt, da dieser Tag als Ruhetag gilt. Zudem wächst die Honigproduktion in der Region, mit mehreren Hundert Imkereien.

In Charlottetown gibt es auch einen kleinen Flughafen, und der Ort profitiert stark vom Tourismus. Seit Mai haben bereits 58 Kreuzfahrtschiffe hier angelegt. Auf der Rückfahrt konnten wir eine Muschelfabrik sehen. Am Abend ließen wir den Tag bei einem köstlichen Abendessen ausklingen.


16.09.2024 – Sydney auf Cape Breton Island in der kanadischen Provinz Nova Scotia

Heute legten wir in Sydney an, einer Stadt, die im Jahr 1785 gegründet wurde. Der Gründer war ein Kartograf, und Sydney erhielt seinen Namen nach Thomas Townsend. Der Hafen von Sydney gehört zu den tiefsten der Welt, und die Stadt verfügt über mehr als 68 Parks. Heute leben etwa 32.000 Menschen in Sydney, und im Winter können die Temperaturen bis zu minus 30 Grad sinken.

Sydney hat eine reiche indigene Geschichte, da hier etwa 50 verschiedene indigene Völker leben. Das Wasser des Hafens ist Salzwasser mit einem Salzgehalt von etwa 3%. In den 1960er Jahren begann eine Frau, die als Touristinführerin arbeitete, Kreuzfahrtschiffe nach Sydney zu bringen. Heute ist der Kreuzfahrttourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt, und allein in diesem Jahr legten über 100 Kreuzfahrtschiffe hier an. 1961 wurde die Sydney-Brücke fertiggestellt. Eine weitere wichtige Branche ist die Fischerei aber auch der Kohleabbau und die Stahlproduktion.

Während unserer Fahrt auf einem Teil des Trans-Canada-Highways konnten wir die Stadt erkunden. In der Innenstadt von Sydney gibt es fünf katholische Kirchen, und die Stadt ist auch bekannt für ihre schönen Golfplätze. Ein bekannter Bewohner der Stadt war Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons. Bell, der 1847 in Edinburgh geboren wurde, entdeckte Sydney zufällig. Bell hatte ein tiefes Interesse an Akustik und Kommunikation, was unter anderem auf die Taubheit seiner Mutter und später seiner Frau zurückzuführen war. Diese persönlichen Erfahrungen inspirierten ihn, Technologien zur Verbesserung der Kommunikation zu entwickeln, was schließlich zur Erfindung des Telefons führte, das er 1876 patentieren ließ. Ein wichtiger Teil von Bells Leben war seine enge Verbindung zur kanadischen Stadt Baddeck auf der Kap-Breton-Insel in Nova Scotia. Nachdem er und seine Frau Mabel die Region entdeckt hatten, verliebten sie sich in die malerische Landschaft und entschieden sich, hier ein Sommerhaus zu bauen. Baddeck wurde zu einem Rückzugsort für die Familie Bell und war auch ein Zentrum für viele seiner wissenschaftlichen Experimente. In seinem Haus am Bras d'Or Lake führte Bell bahnbrechende Forschungen durch, die weit über die Telefonie hinausgingen. Er experimentierte unter anderem mit Flugzeugen, was 1909 zur Konstruktion des ersten motorisierten Flugzeugs in Kanada führte, der "Silver Dart". Bells Erbe in Baddeck ist bis heute sichtbar. Das Alexander Graham Bell National Historic Site würdigt seine Errungenschaften mit einer umfangreichen Sammlung von Exponaten, die seine Erfindungen und sein Leben dokumentieren. Die Familie Bell verbrachte viele Jahre in der Region, und auch seine Nachfahren kehren bis heute regelmäßig dorthin zurück. Bell starb 1922 im Alter von 75 Jahren in Baddeck. Seine Beiträge zur Wissenschaft und Technik prägen unser modernes Leben bis heute. Sein Engagement für Innovation und seine Leidenschaft für die Verbesserung der Kommunikation machen ihn zu einer der herausragendsten Persönlichkeiten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Baddeck, ein kleiner Ort in der Nähe von Sydney mit etwa 900 Einwohnern, war ebenfalls , wie bereits beschrieben, eng mit der Familie Bell verbunden. Hier lud Mabel Bell, die Frau von Alexander Graham Bell, Maria Montessori ein, was dazu führte, dass die erste Montessori-Schule in Baddeck gegründet wurde. 1954 gründete die Stadt das Bell-Museum. Das originale Flugzeug von Bell befindet sich heute in Florida, während das Flugzeug im Bell-Museum restauriert wurde.

In der Region gibt es Austern- und Muschelfarmen. In den 1960er Jahren brach in Sydney ein Feuer aus, bei dem ein Schloss zerstört wurde, das nie wieder aufgebaut wurde.

Am Abend erkundeten einige von uns die Spezialitätenrestaurants auf dem Schiff. Zur Auswahl standen ein Steakhaus, ein italienisches und ein französisches Restaurant sowie japanisches Showcooking.


17.09.2024 – Halifax – Eberhardt–Inklusiv–Ausflug mit Stadtbesichtigung und Peggy's Cove

Heute legten wir in Halifax an. Die Stadt wurde 1749 von Edward Cornwallis gegründet. Halifax hat etwa 450.000 Einwohner und ist eine der am schnellsten wachsenden Städte östlich von Montreal. Aufgrund des Wachstums wird viel in die Infrastruktur investiert – neue Straßen, Hotels und Häuser entstehen, um den steigenden Bedarf zu decken. Halifax besitzt zwei große Containerhäfen, die für den internationalen Handel von Bedeutung sind.

Die Stadt ist auch für ihre tragische Verbindung zur Titanic bekannt. Die Titanic, eines der berühmtesten Schiffe der Welt, sank in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 nach einer Kollision mit einem Eisberg während ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York. Die Katastrophe forderte über 1.500 Menschenleben und gilt als eine der größten maritimen Tragödien der Geschichte. Halifax, die Hauptstadt der kanadischen Provinz Nova Scotia, spielte eine zentrale Rolle in den Ereignissen nach dem Untergang der Titanic. Da Halifax die nächstgelegene größere Stadt mit ausreichenden Ressourcen war, wurde sie zum zentralen Anlaufpunkt für die Rettungs- und Bergungsaktionen. Schiffe aus Halifax wurden entsandt, um die Überlebenden zu finden, doch leider konnten sie größtenteils nur die Opfer der Katastrophe bergen. Insgesamt wurden über 300 Leichen geborgen, von denen etwa 150 in Halifax beigesetzt wurden. Drei Friedhöfe der Stadt, darunter der Fairview Lawn Cemetery, beherbergen die Gräber dieser Opfer. Viele der Grabsteine sind einfach gehalten, lediglich mit einer Nummer versehen, doch einige Opfer konnten identifiziert und mit Namen beerdigt werden. Ein bemerkenswertes Detail ist die einzigartige Verbindung Halifax' zur Titanic: Unter den Gräbern auf dem Fairview Lawn Cemetery befindet sich auch das von "J. Dawson", ein Name, der später durch den Film "Titanic" (1997) weltweite Bekanntheit erlangte. Dieser Name führte zu Spekulationen über eine Verbindung zur fiktiven Figur Jack Dawson, die von Leonardo DiCaprio gespielt wurde, doch J. Dawson war in Wirklichkeit ein Mitglied der Schiffsbesatzung. Halifax hat auch heute noch eine starke Verbindung zur Titanic-Katastrophe. Neben der Rolle als Bergungsort nach der Titanic-Katastrophe hat Halifax die Tragödie tief in sein kulturelles Gedächtnis eingebettet. Die Stadt ehrt die Erinnerung an die Opfer auf vielfältige Weise und bietet sowohl Einheimischen als auch Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der Titanic auseinanderzusetzen. Der Fairview Lawn Cemetery ist zu einem der bedeutendsten Gedenkstätten für die Titanic-Katastrophe geworden. Besucher aus der ganzen Welt kommen, um die schlichten Grabsteine zu sehen, die in Form eines Bogens angeordnet sind und an die Spitze des Schiffes erinnern. Viele dieser Gräber tragen keine Namen, da es nicht möglich war, alle geborgenen Opfer zu identifizieren. Doch einige der identifizierten Gräber sind bis heute von besonderem Interesse. Es gibt das Grab eines kleinen Jungen, der jahrzehntelang anonym blieb, bis moderne DNA-Tests ihn als den zweijährigen Sidney Leslie Goodwin identifizierten. Diese Entdeckung brachte den Familien und den Nachkommen der Titanic-Opfer späte Klarheit und Trost. Im Maritime Museum of the Atlantic wird die Titanic-Ausstellung nicht nur durch Artefakte lebendig, sondern auch durch persönliche Geschichten. Neben Gegenständen wie Fragmenten von Holzvertäfelungen und Geschirr, die aus dem Wrack geborgen wurden, gibt es bewegende Berichte über Passagiere und Crewmitglieder. Auch die Rolle der Mackay-Bennett, eines der Kabelverlegerschiffe aus Halifax, das zur Bergung der Opfer ausgesandt wurde, wird hier thematisiert. Das Schiff war maßgeblich an der Rückführung der Leichen nach Halifax beteiligt und brachte viele der Opfer, die heute in der Stadt begraben liegen, an Land. Jedes Jahr, besonders um den 15. April, dem Jahrestag des Untergangs der Titanic, finden in Halifax Gedenkveranstaltungen statt. Die Stadt ehrt die Opfer der Katastrophe mit Zeremonien, die sowohl die Tragödie als auch die humanitären Bemühungen nach dem Unglück würdigen. Für Halifax ist die Verbindung zur Titanic mehr als nur eine historische Fußnote – es ist ein lebendiges Stück Erinnerungskultur.

Zusammen mit der Halifax-Explosion von 1917 prägt die Titanic-Katastrophe das Erbe der Stadt, das sich aus Geschichten von Verlust, aber auch von Stärke und Mitgefühl zusammensetzt. Halifax wird durch seine historische Verbindung zur Titanic nicht nur als einer der letzten Ruheorte für die Opfer, sondern auch als ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens weltweit geschätzt. Halifax trägt daher auch verschiedene Beinamen, wie "Stadt der Bäume" oder "Stadt des Leids", aufgrund der verheerenden Explosion von 1917 und der Verbindung zur Titanic-Katastrophe.

Wir durchquerten den nördlichen Teil der Stadt und fuhren anschließend in den Süden, wo wohlhabendere Bewohner leben und prächtige Häuser stehen. Die Quinn Road, die früher viele Geschäfte beherbergte, ist heute vor allem für ihre Restaurants bekannt. Wir besuchten auch die Public Gardens. Die Halifax Public Gardens sind eine der ältesten viktorianischen Gartenanlagen in Nordamerika und ein wahres Juwel im Herzen der Stadt. Eröffnet im Jahr 1867, bieten die Gärten auf rund sechzehn Hektar ein friedliches Rückzugsgebiet für Einheimische und Besucher. Sie befinden sich an der Ecke von Spring Garden Road und South Park Street und sind für ihre kunstvollen Blumenbeete, gepflegten Rasenflächen und historischen Brunnen bekannt. Die Gärten wurden von den Landschaftsarchitekten Richard Power und Henry Busch im viktorianischen Stil gestaltet, mit geschwungenen Wegen, eleganten Brücken und einer Vielzahl exotischer Pflanzen. Besonders im Frühling und Sommer erstrahlen die Beete in einer Fülle von Farben, während im Herbst die Bäume und Sträucher in warmen Rot-, Gelb- und Orangetönen leuchten. Die Halifax Public Gardens sind nicht nur ein Ort der Entspannung, sondern auch ein Ort der Geschichte. Zahlreiche Denkmäler und Statuen erinnern an bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse der Stadtgeschichte. Dazu zählt beispielsweise eine Statue von Robert Burns, dem berühmten schottischen Dichter. Die Halifax Public Gardens haben auch eine besondere Verbindung zur britischen Monarchie, insbesondere zu Queen Elizabeth II. Diese Verbindung spiegelt die historischen und kulturellen Bande zwischen Kanada und dem Vereinigten Königreich wider, da Kanada als Teil des Commonwealth seit jeher eine enge Beziehung zur britischen Krone pflegt. Im Jahr 1959 besuchte Queen Elizabeth II. die Halifax Public Gardens im Rahmen einer königlichen Tour durch Kanada. Dieser Besuch unterstrich die symbolische Bedeutung der Gärten, nicht nur als eine der schönsten viktorianischen Parkanlagen Nordamerikas, sondern auch als ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Kanada und der britischen Monarchie. Während ihres Besuchs pflanzte die Queen symbolisch einen Baum, was in königlichen Gärten weltweit eine lange Tradition hat. Dieser Baum, eine Eiche, steht heute noch in den Gärten und erinnert an den historischen Moment. Außerdem wurde der zentrale Brunnen der Halifax Public Gardens, der Victoria Jubilee Fountain, zu Ehren von Queen Elizabeth II. restauriert. Ursprünglich zu Ehren von Queen Victoria errichtet, wurde der Brunnen mit dem königlichen Besuch und der Monarchie verbunden. Der Brunnen steht im Zentrum der Gärten und gilt als eines der markantesten Wahrzeichen des Parks.

Ein Highlight stand noch auf dem Programm, der Besuch von Peggy's Cove. Peggy's Cove ist ein malerisches Fischerdorf an der Südküste der kanadischen Provinz Nova Scotia und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Es liegt etwa 45 Kilometer südwestlich von Halifax und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an, die von der rauen Schönheit der Küste und dem ikonischen Leuchtturm angezogen werden. Der Peggy's Point Lighthouse, erbaut im Jahr 1915, ist das wohl berühmteste Wahrzeichen der Region. Er steht auf einem Granitfelsen direkt am Atlantik und dient nicht nur als Orientierungspunkt für Schiffe, sondern auch als beliebtes Fotomotiv. Der Leuchtturm gehört zu den am häufigsten fotografierten in ganz Kanada und verkörpert die raue, natürliche Schönheit der maritimen Provinzen. Besonders eindrucksvoll ist es, die Wellen zu beobachten, wie sie an den Felsen brechen, was Peggy's Cove zu einem Ort der Ruhe, aber auch der Kraft macht. Das Dorf, mit gerade einmal 36 Einwohnern, hat seinen traditionellen Charme bewahrt, mit bunten Fischerhäusern, kleinen Läden und Galerien, die lokale Kunst und Handwerksarbeiten verkaufen. Peggy's Cove wurde ursprünglich im Jahr 1811 als Fischerdorf gegründet, und bis heute lebt ein Teil der Bevölkerung vom Fischfang, besonders vom Hummerfang. Eine faszinierende Besonderheit in Peggy's Cove ist das Felsenrelief des lokalen Künstlers William deGarthe. Es befindet sich in einem Granitfelsen und zeigt Fischer, Wellen und andere maritime Motive – ein Denkmal für die harte Arbeit der Fischer in dieser Region.

Neben der natürlichen Schönheit und dem charmanten Dorf hat Peggy's Cove auch eine melancholische Verbindung zur Tragödie des Swissair-Flugs 111, der 1998 vor der Küste von Nova Scotia ins Meer stürzte. Ein Gedenkstein in der Nähe von Peggy's Cove erinnert an die Opfer dieses Unglücks und bietet einen stillen Ort des Gedenkens.

Wir begaben uns dann wieder nach Halifax und auf unser Schiff. Am Abend trafen wir uns in der Bar des Schiffes und ließen den Tag gemeinsam gemütlich ausklingen.

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18.09.2024 – Portland, Maine USA

Heute erreichten wir Portland, Maine in den USA. Zunächst mussten wir den langen Einreiseprozess in die USA bewältigen. Portland, Maine, ist eine charmante Küstenstadt, die für ihre malerischen Hafenansichten und historischen Gebäude bekannt ist. Der Old Port-Distrikt ist ein beliebter Ort zum Bummeln, mit seinen gepflasterten Straßen, Boutiquen und Cafés. Zudem bietet Portland eine reiche maritime Geschichte, die sich in den gut erhaltenen Leuchttürmen und Museen widerspiegelt. Die Nähe zur Natur, einschließlich wunderschöner Strände und malerischer Wanderwege, macht Portland zu einem beliebten Ziel für Outdoor-Enthusiasten. Portland, Maine, hat etwa 68.000 Einwohner. Im Jahr 1850 stellte Samuel Warren mit einer seiner Erfindungen erstmals Papier her. Im Winter wurde Eis eingelagert und anschließend verschickt. Auch Granit wird in Maine abgebaut. Außerdem gibt es hier Muscheln sowie Austernfarmen aber auch Hummerfang. Diese haben zwei verschiedene Scheren: Mit der einen können sie etwas greifen, mit der anderen etwas zerschneiden. Der berühmte Schriftsteller Stephen King wurde in Portland geboren. Der Film Shining wurde in der Nähe gedreht.

Wir erreichten nach etwas Fahrt Kennebunk. Dort gibt es ein sehr schönes Haus, das ursprünglich ein Farmhaus war, aber 1820 abbrannte und später nach dem Vorbild der Architektur in Mailand neu errichtet wurde. Es heißt heute „Wedding Cake House“. Die Häuser hier kosten mehrere Millionen Dollar. Es gibt auch das „Bush Haus“. Das Bush-Haus, bekannt als Walker's Point, ist die Sommerresidenz der Familie Bush. Dieses malerische Anwesen liegt auf einer Klippe mit Blick auf den Atlantischen Ozean und wurde ursprünglich in den 1900er Jahren erbaut. Es ist ein beliebtes Ziel für Touristen, die die Verbindung der Familie Bush zur Region erkunden möchten. Die Gegend ist für ihre Schönheit und ihre historischen Wurzeln bekannt, und das Anwesen ist von einer beeindruckenden Landschaft umgeben. Während der Sommermonate zieht das Bush-Haus oft die Aufmerksamkeit der Medien an, da der ehemalige Präsident George H.W. Bush und seine Familie regelmäßig dort wohnen. Wir hatten etwas Zeit in Kennebunkport, bevor wir die Rückreise zum Hafen antraten. Nach der Ankunft genossen wir ein schmackhaftes Abendessen.


19.09.2024 – Bar Harbor, Maine

Heute gelangten wir nach Bar Harbor, einer charmanten Kleinstadt mit etwa 5.000 Einwohnern, die im Bundesstaat Maine liegt, wo insgesamt 1,3 Millionen Menschen leben. Bar Harbor ist ein beliebtes Ziel für Touristen und spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft. Es gibt hier auch eine Universität, die zur Bildungslandschaft beiträgt. Der Bar Harbor Club, der 1930 gegründet wurde, dient als Treffpunkt für geselliges Beisammensein und Tennis. Die Hauptsaison erstreckt sich über Juli und August, in dieser Zeit sind viele Sommerhäuser bewohnt.

Wir besuchten den Acadia Nationalpark, der 1929 von einer Familie aus Massachusetts gegründet wurde. Interessanterweise gehörte Bar Harbor bis 1820 zu Massachusetts. Die Region ist bekannt für ihre wunderschöne Natur, und wir sahen den Cadillac Mountain, der mit 466 Metern der höchste Berg an der Ostküste der Vereinigten Staaten ist. Der Berg ist nach Herrn Cadillac benannt, der 1688 hierher kam und auch für die Automarke bekannt ist. In der Region wird viel Fahrrad gefahren und gewandert, und es gibt zahlreiche Wandergruppen. Kayaking ist eine weitere beliebte Freizeitaktivität in dieser malerischen Gegend. Der Acadia Nationalpark beherbergt eine Vielzahl von Tieren; das Jagen ist hier jedoch nicht erlaubt. Besonders auffällig sind die nachtaktiven Biber, während die Bären in den Wäldern leben.

Ein weiteres interessantes Merkmal von Bar Harbor ist Bar Island, eine Sandbank, die bei Ebbe und Flut sichtbar wird. Dies erfordert besondere Aufmerksamkeit, da viele Besucher sich mit den Gezeiten verschätzen und es in der Vergangenheit tragische Unfälle gegeben hat. Die Küste ist sehr steinig und steil, und die Region zieht zahlreiche Maler an, die die atemberaubenden Landschaften festhalten. Vor etwa 150 Jahren waren die Franzosen hier, was zu den vielen französischen Namen in der Umgebung geführt hat. Ein großes Feuer im Jahr 1947 zerstörte 180 Häuser und hinterließ seine Spuren. Während unseres Aufenthalts entdeckten wir auch die Cranberry Islands, die ihren Namen den Preiselbeeren verdanken. Die Region ist außerdem bekannt für ihre Blaubeeren und den beliebten „afternoon tea“. Einige Gäste hatten heute noch die Gelegenheit zum Mittag Hummer zu probieren und frischen Blaubeerkuchen.

Am Abend genossen wir ein letztes köstliches Abendessen im Grand Pacific Restaurant und ließen die Reise Revue passieren.


20.09.2024 – Ausschiffung in Boston – Eberhardt–Inklusiv–Stadttour in Boston – Rückflug

Am heutigen Tag erreichten wir den letzten Punkt unserer Reise: Boston. Boston, die Hauptstadt des US-Bundesstaates Massachusetts, ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte der Vereinigten Staaten. Gegründet im Jahr 1630 von puritanischen Siedlern aus England, spielte Boston eine zentrale Rolle in der amerikanischen Geschichte, insbesondere während der Kolonialzeit und des Unabhängigkeitskrieges. Die Stadt ist bekannt für ihre historischen Sehenswürdigkeiten, die eng mit der Gründung und Entwicklung der Nation verknüpft sind, wie etwa der Freedom Trail, der Besucher zu wichtigen Stätten der Revolution führt, darunter das Old State House und die Boston Tea Party Ships.

Neben ihrer historischen Bedeutung ist Boston auch eine moderne, lebendige Stadt mit zahlreichen kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen. Die renommierte Harvard University und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) befinden sich in der nahegelegenen Stadt Cambridge und prägen das intellektuelle Klima der Region. Die Harvard University, gegründet im Jahr 1636, ist die älteste und eine der renommiertesten Universitäten der Vereinigten Staaten. Benannt wurde sie nach ihrem ersten Förderer, John Harvard, einem englischen Puritaner, der der Universität seine Bibliothek und die Hälfte seines Vermögens vermachte. Ursprünglich als theologische Ausbildungsstätte gegründet, hat sich Harvard im Laufe der Jahrhunderte zu einer der führenden Universitäten weltweit entwickelt und spielt in vielen Bereichen der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Harvard ist bekannt für ihre exzellente Lehre, Forschung und ihr breites akademisches Angebot. Die Universität besteht aus mehreren Fakultäten, darunter die Harvard Law School, die Harvard Business School und die berühmte Harvard Medical School, die jeweils in ihren Bereichen international führend sind. Insgesamt umfasst die Universität zehn Fakultäten, die eine breite Palette an Studiengängen und Forschungsprogrammen anbieten, von Geisteswissenschaften über Naturwissenschaften bis hin zu Technologie und Medizin.

Der historische Harvard Yard, das Herzstück des Campus, beherbergt viele der ältesten Gebäude der Universität und dient als Treffpunkt für Studierende, Professoren und Besucher. Die Atmosphäre auf dem Campus ist geprägt von intellektuellem Austausch und einer lebendigen studentischen Gemeinschaft. Neben der akademischen Exzellenz legt Harvard großen Wert auf interdisziplinäres Lernen und fördert die persönliche Entwicklung ihrer Studierenden durch eine Vielzahl von außercurricularen Aktivitäten, wie Debattierclubs, Kunstgruppen und sportliche Wettbewerbe.

Harvards Einfluss reicht weit über die Grenzen des Campus hinaus. Zu ihren Absolventen gehören zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft, darunter acht US-Präsidenten, zahlreiche Nobelpreisträger sowie führende Denker und Innovatoren. Die Universität pflegt enge Verbindungen zu globalen Forschungsnetzwerken und ist ein Knotenpunkt für den Austausch von Wissen und Ideen. Mit ihrer reichen Geschichte, ihrem Streben nach Wissen und ihrem globalen Einfluss bleibt die Harvard University ein Symbol für akademische Exzellenz und eine Institution, die seit Jahrhunderten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung von Wissenschaft und Gesellschaft leistet.

Ein weiterer Stopp auf unserer Stadtbesichtigung galt dem Quincy Market, ein historisches Markthaus, das heute als Einkaufs- und Gastronomiezentrum dient. Hier können Besucher lokale Spezialitäten genießen und Souvenirs kaufen. Der Seaport District, eine aufstrebende Nachbarschaft direkt am Wasser, bietet moderne Architektur, Restaurants und beeindruckende Ausblicke auf den Hafen.

Geographisch ist Boston von Flüssen und dem Atlantischen Ozean geprägt. Der Charles River trennt Boston von Cambridge und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Rudern, Joggen und Radfahren entlang seiner Ufer. Trotz der modernen Stadtstruktur spürt man vielerorts die enge Verbindung Bostons mit seiner maritimen Vergangenheit. Ursprünglich war Boston eine Insel, die durch Landaufschüttungen erweitert wurde, was den heutigen Stadtplan mit seinen vielen Tunneln und Brücken prägt.

Die Highlights dieser Stadtrundfahrt waren der Harvard Yard in Cambridge, das Quincy Market als Shopping-Area und die Nachbarschaft des Seaport Districts. Der Seaport District war früher ein Teil des Hafens, der mit Wasser umgeben war.

Leider neigte sich die Zeit in Boston dem Ende entgegen und wir machten uns auf den Weg zum Flughafen und genossen den relativ „kurzen“ Flug bis nach Frankfurt.


21.09.2024 – Ankunft in Deutschland

Wir kamen am Morgen in Frankfurt an und genossen während des Fluges einen wunderschönen Sonnenaufgang. Einige der Gäste waren erleichtert, wieder deutschen Boden unter den Füßen zu spüren. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, reisten einige von uns gemeinsam weiter bis nach Dresden.

Obwohl die Reise allen sehr gefallen hat, freuten wir uns darauf, wieder nach Hause zu kommen. Glücklicherweise war uns auch das Wetter in Deutschland wohlgesonnen.

Schlusswort

Ich hoffe, dass ihr alle eine tolle Zeit in Kanada und den USA hattet und die Reise genossen habt.

Ihr wart eine lustige und nette Gruppe, und die erste, mit der ich im Gourmetrestaurant McDonald's war :-D Bleibt alle schön gesund und weiterhin so reisefreudig!

Alles Gute,
Mareike :-)

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