Reisebericht: West–Kanada intensiv – Rundreise mit Bärenbeobachtung in Alaska

24.08. – 07.09.2024, 15 Tage Rundreise West–Kanada – Calgary – Rocky Mountains – Banff – Jasper – Prince George – Smithers – Bärentour in Alaska – Inside Passage – Vancouver Island – Victoria – Vancouver


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Mit großen Erwartungen traten wir alle unsere Reise ins ferne Kanada an. Die Rockies wecken schon beim Nennen des Namens Sehnsüchte, aber wir wollten auch Bären und Buckelwale sehen. Gespannt waren wir auch auf endlose Wälder, türkis schimmernde Gletscherseen, die berühmte Inside Passage und die uralte Geschichte der Ureinwohner, die bis heute präsent ist. Auf geht's!
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
Claudia Hartwich

1. Reisetag, Samstag, 24.8.24: Flug nach Calgary und kleine Stadtrundfahrt

Zu Dritt sind wir aus Dresden nach Frankfurt geflogen. Die anderen Gäste kamen aus unterschiedlichen Richtungen in Frankfurt an. Hier hat sich dann unsere Reisegruppe zusammengefunden, nämlich am Gate, von dem es schon bald nach Calgary losging.
Der knapp 10stündige Flug verging rasch und wir kamen pünktlich um 15.15 dortiger Zeit an. Die Uhren mussten wir 8 Stunden zurückstellen. Nach dem Erledigen der Zollformalitäten konnten wir glücklicherweise alle unsere Koffer in Empfang nehmen. Jetzt noch rasch das nötige Kleingeld tauschen und schon ging es mit Gudrun, unserer örtlichen Reiseleiterin, und Phil, unserem Fahrer, in die Stadt zu unserem Hotel. Nachdem wir dort zwei bereits am Vortag angereiste Ehepaare abgeholt haben, folgte eine kleine Stadtrundfahrt.

Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass diese Stadt 1,4 Millionen Einwohner haben sollte. Sie wirkte eher klein und gemütlich. Aber das betraf nur das Zentrum, denn es gab viele Stadtteile und die Stadt hat eine sehr große Ausdehnung.
Die vielen Glaspaläste haben uns sehr beeindruckt. Eigentlich ist es die Mischung aus modernsten Hochhäusern aus Stahl und Glas und historischen Sandsteingebäuden, die das Stadtbild prägen. Der knapp 200 m hohe Calgary Tower ist schon längst nicht mehr das höchste Gebäude Calgarys, aber man ist trotzdem immer noch stolz auf ihn.

Von Gudrun erfuhren wir einiges über die Geschichte der Stadt. Calgary ist nicht nur die Hauptstadt der kanadischen Ölindustrie, sondern auch ein Mekka für Ingenieure, Wirtschaftsberater und Computerspezialisten. Außerdem findet hier die berühmte Calgary Stampede statt, eine Mischung aus Wildwest, Volksfest und Viehmarkt.

Zurück im Hotel hatten wir noch etwas Zeit bevor wir uns wieder zum Abendessen trafen. Unser Hotel erwartete uns mit sehr großen und komfortablen Zimmern mit einem schönen Blick über die Stadt. Durch die Zeitverschiebung waren die meisten Gäste sehr müde, aber unser kleiner Spaziergang durch die Fußgängerzone zum Restaurant tat gut, denn wir waren ja viele Stunden nur gesessen.

Im Lokal war viel los, es war schließlich Samstag Abend. Es war ein gemütliches Lokal mit netter Atmosphäre und sehr freundlichem Personal, das aber etwas überfordert war mit uns, denn die meisten wollten am liebsten ins Bett und konnten die großen und sehr leckeren Portionen gar nicht so richtig genießen. Es hat alles so gut geschmeckt, aber wenn einem die Augen fast zufallen, hilft das alles nichts.

Als wir dann wieder im Hotel waren, fielen wahrscheinlich die meisten gleich in eines der großen und bequemen Betten.

2. Reisetag, Sonntag, 25.8.24: Von Calgary zu den Rocky Mountains mit verschiedenen Seen und der Banff Gondola

Viele waren durch den Jetlag schon sehr früh aufgewacht und einige haben deshalb auch bereits vor dem Frühstück einen kleinen Spaziergang gemacht.

Es erwartete uns ein sehr umfangreiches Frühstücksbuffet mit großem Angebot. Wenn man nur nicht immer so lange suchen müsste bis man alles für sein Frühstück zusammengetragen hat. Aber das ist mal wieder ‚jammern auf hohem Niveau‘!

Voller Vorfreude und Erwartung machten wir uns auf den Weg. Wir hatten ein volles Programm und einen sehr langen Tag vor uns.

Wir fuhren aus Calgary, auf 1000 m gelegen, heraus und hatten schöne Blicke zurück auf die Stadt. Es ging vorbei am Olympischen Zentrum Calgarys. Hier fanden 1988 die olympischen Winterspiele statt. Noch heute erinnert in Calgary die Olympic Plaza an dieses Ereignis.

Die folgende Strecke führte durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet.
Gudrun sprach viel über Geschichte und Entstehung Kanadas und die Indianer, denn wir fuhren durch Indianerreservate.

Bald schon erblickten wir die Rocky Mountains. Es war ein etwas diesiger Tag, so dass wir keine ganz klare Sicht hatten, aber die legendären Rocky Mountains zu erblicken, ja, das ist schon etwas sehr Besonderes. Sie sind ca. 75 Millionen Jahre alt. Ursprünglich gab es ein Binnenmeer und durch die Sedimente und das Aneinanderstoßen der pazifischen Platte und der Erdplatte sind die Rocky Mountains entstanden. Es handelt sich also um Sedimentgesteine und Kalkstein, Sand und Schiefer, aus denen die Rockies bestehen.
Sie erstrecken sich über etwa 4500 Kilometer von Alaska über Kanada bis New Mexico.

In Canmore haben wir zum ersten Mal ein Besucherzentrum, die so genannten Visitor Center angesteuert, von denen wir im Verlauf der Reise noch viele besuchen sollten. Sie waren alle sehr gut ausgestattet, hatten die immer nötigen Toiletten, viele Prospekte und schönes Kartenmaterial und oft auch Souvenirs, die für einige Gäste sehr einladend waren, zum Beispiel die schönen Shirts mit einheimischen Motiven oder auch die kleinen Kuscheltiere, auf die sich besonders ein Paar ‚spezialisiert‘ hat, Namen werden hier natürlich keine genannt.

Gudrun erzählte vom Banff Nationalpark, der der älteste der Nationalparks ist. Sie sprach auch vom Jasper- und Yoho-Nationalpark und vom Bau der Eisenbahn.

Am Bow-Fluss legten wir einen kleinen Foto-Stopp ein. Im Laufe der Fahrt durch das Bow-Tal begegneten uns immer wieder die so genannten ‚logdepole pines‘, die Kiefern mit den ganz dünnen Stämmen, die bis zu 400 Jahre alt werden können. Sie heißen auch Küsten- oder Drehkiefern, weil die Zweige oft um ihre eigene Achse gedreht sind. Ein schöner Anblick!

Vom Trans Canada Highway sind wir abgebogen auf die Gletscherstraße in Richtung Jasper zum Lake Peyto. Aufgrund der Waldbrände in Jasper musste unser Programm etwas umgestellt werden, da wir nicht in Jasper übernachten konnten. Aber die schönen Seen wollten wir uns dennoch nicht entgehen lassen.

Am Lake Peyto haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht zu einem Aussichtspunkt über den See, in den Gletscherzungen fast hineinzuragen scheinen. Das Wasser schimmerte im Sonnenlicht intensiv türkis.
Am Bow Lake, umrundet von hohen Bergen, hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Crowfoot-Gletscher. Welch majästetische Natur!

Danach machten wir einen Halt an einem kleinen Einkaufszentrum. Alle hatten inzwischen Hunger und so kamen uns die kleinen Geschäfte, Cafés und eine sehr gut sortierte Bäckerei sehr gelegen.

Von hier war es dann nicht mehr weit zum Lake Louise mit seinem imposanten Château Lake Louise. Auch hier unternahmen wir einen Spaziergang zum See, der mit herrlichen Fotomotiven aufwartete.

Auch ein Stopp am Lake Moraine durfte heute nicht fehlen. Hier gab es die Möglichkeit, den See aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die meisten wählten einen ziemlich steil bergauf führenden Weg, um von oben den ganzen See überblicken zu können. Aber auch auf Höhe des Sees konnte man idyllisch am Seeufer entlang spazieren.

Dann fuhren wir weiter nach Banff, wo wir auch übernachten wollten. Aber davor stand noch das Banff Springs Hotels auf dem Programm. Hier hat schon Marylin Monroe übernachtet und an den nahen Bow Falls und dem Bow River ist der Film mit ihr ‘Fluss ohne Wiederkehr’ 1954 gedreht worden. Der Film wurde zum großen Teil in kanadischen Nationalparks Jasper und Banff gedreht und dort u. a. auf dem Maligne River und dem Bow River.

Mit etwas Stau erreichten wir schließlich die Banff Gondola, mit der wir auf den Sulphur Mountain auf 2300 m Höhe hinauf schwebten. Das war ein beeindruckendes Erlebnis mit überwältigenden Ausblicken auf die umliegenden Berge und hinunter ins winzig erscheinende Örtchen Banff.
Als wir dann endlich um 19.00 Uhr unser Hotel in Banff erreichten, hatten wir einen unglaublich vielfältigen Tag erlebt und mussten all die Eindrücke erst einmal verdauen.

Heute waren wir alle hungrig und freuten uns auf unser Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant. Im El Toro wurden wir mit einem leckeren Essen bewirtet.
Einige Gäste der Kategorie ‚etwas geht immer noch‘ machten nach dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang durch Banff. Tolle Leistung nach diesem langen Tag!

3. Reisetag, Montag, 26.8.24: Yoho–Nationalpark, Spiral Tunnels, Emerald Lake, Riesenzedern, Last Spike und Fahrt nach Kamloops

Als die Reisebegleitung heute morgen aus dem Fenster ihres Zimmers schaute, konnte sie schon die ersten Gäste entdecken, die offensichtlich noch vor dem Frühstück einen kleinen Spaziergang machen wollten. Sehr gute Idee, denn am Vortag hatten wir leider keine Zeit zu einer Besichtigung von Banff. Dafür hatten wir auf unserer langen Strecke unglaublich viele schöne Punkte angesteuert und Eindrücke gesammelt.

Nach dem Einkauf im Supermarkt in Banff fuhren wir auf dem Trans Canadian Highway.
Gudrun erzählte viel zur Geschichte Kanadas, zum Eisenbahnbau und den damit verbundenen Personen, zum Beitritt British Columbias zu Kanada. Sie war dabei so unterhaltsam und ihre Erzählungen waren so interessant, dass man ihr gerne zugehört hat.
Durch das Yoho-Tal ging es in den Yoho-Nationalpark über den ‚kicking horse‘-Pass zu den ‚spiral tunnels‘, die zwischen 1907 und 1909 gebaut worden sind.
Schon bei der Ankunft hörten wir einen Zug herannahen. Gudrun war ganz aufgeregt, denn sie hatte es sich so sehr für uns gewünscht, dieses Zug-Schauspiel beobachten zu können. Wir konnten schön verfolgen wie der lange Zug mit ganz bunten Containern in Schleifen in die Tunnel hinein- und hinausfährt. Besonders interessant war es, den Zug gleichzeitig an verschiedenen Stellen des Berges zu sehen. An einem Modell konnten wir dieses Tunnelsystem noch näher betrachten. Das war ein wirklich schöner Auftakt unseres Tages.

Am ‚kicking horse‘- Fluss entlang ging es zum Emerald Lake. Ein kleiner Spaziergang führte uns zum See, der sich uns ganz mystisch im morgendlichen Sonnenlicht präsentierte.
Auch an der ‚natural bridge‘ machten wir einen kurzen Spaziergang, gefolgt von einer längeren Fahrt zum Rogers Pass.

Gudrun versüßte uns die Fahrt mit ihren Erzählungen über Fichten und Kiefern, Kahlschlag und das Nachwachsen der Bäume. Und wir konnten die immer schönen Ausblicke und die weite Natur genießen.
Wir verließen dann den Yoho-Nationalpark und bald schon lagen auch die Rocky Mountains hinter uns. Es ging langsam auf den Rogers-Pass hinauf. Beeindruckende Bergpanoramen begleiteten uns.

Mitten in British Columbia überfuhren wir die Zeitzone und gewannen so eine Stunde. Es hieß also die Uhr noch um eine weitere Stunde zurückstellen, so dass wir jetzt minus 9 Stunden zu Deutschland hatten. Eine Stunde zu gewinnen kam uns heute bei dem langen Tag mit vielen Kilometern sehr gelegen.

Wir hielten auf dem Rogers Pass, wo wir uns wieder einen von den schön gestalteten Visitor Centern anschauten. Hier ging es um Bären und Gletscher. Danach ließen wir uns beim Sonnenschein ganz rustikal unser kleines Picknick mit all den Leckereien, die jeder am Morgen eingekauft hatte, schmecken.

Bei der Weiterfahrt erzählte Gudrun von den Schwarzbären und den Grizzlybären.
Ein wunderschöner Spaziergang führte uns durch den Märchenwald der ‚giant cedars‘, der unglaublich großen und sehr alten Rotzedern. Leider war der bequem zu begehende Weg auf Holzbohlen nur zum Teil wieder eröffnet. Es hatte vorab größere Zerstörungen durch Unwetter gegeben. Aber wir erhielten einen guten Eindruck und die Ruhe und Stille schafften eine ganz besondere Atmosphäre.

Durch Revelstoke ging es zum ‚last spike‘ mit kurzer Pause. ‚The last spike‘ dokumentiert ein ganz wichtiges Ereignis der kanadischen Geschichte. Hier wurde der letzte Nagel in die Holzbohlen geschlagen und damit der Bau von Kanadas erster transkontinentaler Eisenbahn für vollendet erklärt. Inzwischen waren 18 Jahre seit der Gründung Kanadas vergangen.

Der Shuswap Lake, an dem es dann entlangging, hatte solch riesengroße Ausmaße, das es kaum zu fassen war. Wie ein weites Meer erschien er uns. Es regnete und die Reisebegleitung besprach mit den Gästen die Essensauswahl für die nächsten Tage. Das war ein etwas längeres Unterfangen, da es viele Wahlmöglichkeiten gab! Jetzt galt es nur noch, sich zu merken, was man sich ausgesucht hatte, aber einige pfiffige Gäste hatten sich alles notiert. Und davon abgesehen hatte die Reisebegleitung ja auch für den Notfall alles schriftlich festgehalten.
Unser Fahrer Phil war bei Ankunft im Hotel in Kamploops sichtlich erleichtert, dass er diese lange Strecke heute ohne Zwischenfälle geschafft hatte, und das bei phasenweise heftigem Regen.

Da wir heute einmal etwas früher ankamen, blieb vor dem Abendessen noch genügend Zeit, sich auszuruhen und frisch zu machen.

4. Reisetag, Dienstag, 27.8.24: Wells Gray Park und Helmcken Falls, Bootsfahrt auf dem Mud Lake und Blue River

Heute musste nach dem Frühstück zunächst einmal eine kleine Reparatur am Bus erledigt werden, aber das ging rasch über die Bühne und schon konnte es weitergehen.

Unser Fahrer Phil kannte einen schönen Aussichtspunkt über Kamloops mit seinen ca. 90.000 Einwohnern. Von hier aus konnte man auch wunderbar die beiden Arme des Thompson Rivers sehen und das Tal, durch das wir heute fahren sollten.
In Kamloops trifft nämlich der ‚North Thompson River‘ auf den ‚South Thompson River‘.

Da wir wieder durch Indianerreservate fuhren, sprach Gudrun viel über die Indianer des Gebietes. Es sind die Shuswap-Indianer, einer von vielen verschiedenen Indianerstämmen.

Auch den Rocky Mountaineer, einen Personenzug sahen wir, ansonsten viele Transportzüge. Lange schmückte sogar ein Bild des Rocky Mountaineer, der sich malerisch durch die Rocky Mountains windet, eine 10-Dollar-Note. Die Strecke zwischen Vancouver und Toronto existiert schon seit 1955. Sie gilt als eine der eindrucksvollsten Zugstrecken der Welt.

Ein ganz wichtiges Thema, das es auch zu beleuchten galt, war der Goldrausch, in Verbindung mit dem Goldgräberstädtchen Barkerville. Welch spannendes Thema!

In Clearwater machten wir unseren täglichen Einkauf für ein kleines Mittagspicknick. Diese etwas improvisierten Mittagsimbisse an immer wieder schönen Picknickplätzen hatten wirklich viele Vorteile. Jeder konnte sich für sein Picknick kaufen, was er gerne essen wollte und wir verbrachten nicht so viel Zeit in Restaurants, sondern dafür an der frischen Luft und sehr oft auch noch mit schöner Aussicht.

Heute stand noch der Wells Gray Park (550 Quadratkilometer) mit den Helmcken Falls, den beeindruckenden Wasserfällen, auf unserem Programm.
Über 40 Wasserfälle gibt es im Park, in den nur 3 Einfahrten hineinführten. Außerdem eine Vielzahl von Seen wie z.B. den Clearwater-See.

Wir stoppten zunächst an den Dawson Falls und unternahmen einen kleinen Spaziergang zu den Wasserfällen, die zwar mit ihren 18 m nicht sehr hoch sind, aber ganz viel Wasser führten. Man nennt sie auch die kleinen Niagarafälle. Und viele Fotomotive boten sich auch hier wieder, dazu ein üppig grüner Wald, welch wohltuende Abwechslung bei den langen Strecken im Bus.

Dann stiegen wir an den Helmcken Falls aus und machten dort auch gleich unsere Mittagspause, mit Blick auf die beeindruckenden Wasserfälle. Sie sind sind 141 m hoch sind und stürzen in einen steilen Canyon hinab, der von einer hohen Wand aus Basaltgestein überragt wird.

Am Nachmittag erreichten wir Blue River, wo wir für eine kleine Bootstour bereits erwartet wurden. Es ging mit einem Katamaran auf den Mud Lake, in den der Mud River hineinfließt. Auch wenn wir leider keine Bären gesichtet haben, war es dennoch eine sehr schöne Fahrt über diesen von Bergen umgebenen See. Nicklas, unser Guide aus Dresden, hat uns viel Interessantes über die Abholzungen an den Hängen des Sees berichtet und vor allem auch über die Bären. Und glücklicherweise hat es erst gegen Ende unserer Fahrt zu regnen begonnen.

Danach waren wir nicht mehr weit vom Hotel entfernt. Das Mike Wiegele Resort besteht aus lauter mit viel Holz sehr originell gestalteten Chalets. Gudrun hatte uns schon im Vorfeld viel von der Wiegele-Familie erzählt. Ein richtig gemütliches Zuhause, in dem wir gerne nicht nur eine Nacht geblieben wären.
Das heutige Abendessen bekamen wir in einer Pizzeria in Hotelnähe serviert. Irgendwie scheinen die Kanadier sehr kälteunempfindlich zu sein. Es war so kühl im Gastraum, dass nicht nur die verfrorene Reisebegleiterin ihre Jacke anbehalten musste.

5. Reisetag, Mittwoch, 28.8.24: Zum Mount Robson, nach McBride, durch den Ancient Forest und nach Prince George

Heute gab es schon ab 7 Uhr Frühstück, serviert in der so genannten Lodge, direkt auf dem Gelände des schön gestalteten Areals.
Es erwartete uns ein unglaubliches Frühstück mit einer sehr großen Auswahl. Kein Wunsch blieb unerfüllt. Wie gut, dass wir genügend Zeit hatten. Wie gerne hätte man noch viel mehr gegessen, so verlockend war das Angebot. Und das alles nur für unsere Gruppe!
Der ganze Restaurantbereich war aus Holz gebaut und strahlte eine sehr angenehme Atmosphäre aus. Da das Haus ein sehr bekanntes Heli-Skiing Resort ist, ist hier im Winter Hauptsaison und jetzt im Sommer waren wir die einzigen Gäste.

Während der Fahrt am Fraser-Fluss entlang erzählte uns Gudrun von ganz unterschiedlichen interessanten Persönlichkeiten, die die Region geprägt haben.

Auch die Lachse waren ein großes Thema. Es gibt verschiedene Arten, u.a. die Königslachse. Sie kommen zurück zu ihren Laichplätzen, aber nicht jedes Jahr, manche nur alle paar Jahre. Im Laufe ihrer Reise müssen sie unglaubliche Anstrengungen auf sich nehmen und am Ende ihrer Reise sind sie nicht mehr genießbar. Man kann sich gar nicht vorstellen wie die Lachse es schaffen, gegen den Strom zu schwimmen.

Plötzlich ertönte der allseits bekannte Ruf ‚hier‘ aus dem Inneren des Busses, aber man wusste mal wieder nicht, wohin so rasch schauen, um noch einen Blick auf den Bären zu erhaschen. Der Reisebegleitung ist es jedenfalls nicht rechtzeitig gelungen.

Wir fuhren am Fluss Fraser entlang auf dem Yellowhead Highway zum Mount Robson, der schon bald zu sehen war, aber von Wolken umhüllt. Vielleicht haben wir ja noch Glück, man muss optimistisch bleiben.

Es war faszinierend wie die Wolken den Mount Robson, den höchsten Berg der kanadischen Rockies, mal mehr, mal weniger verhüllten. So blieben wir ein Weilchen am Visitor Center, um immer wieder einmal einen Blick auf die freie Spitze des Berges zu erhaschen. Strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen umgaben uns und es wurden viele Fotos geschossen. Und noch eines, und noch eines, nein, jetzt ist der Blick aber doch noch schöner, da lohnt sich doch ein weiteres Foto oder etwa nicht?

Hier nun stießen wir wieder auf unsere ‚ursprünglich‘ geplante Route, die wir wegen der Waldbrände in Jasper hatten ändern müssen.

Während der Weiterfahrt lauschten wir ergriffen der berührenden Geschichte von Terry Fox und seinem Marathon der Hoffnung, der am 12. April seinen Anfang genommen hatte.

Terry Fox, der in der Nähe von Vancouver aufgewachsen war und zeitlebens Sport betrieben hatte, erkrankte im Alter von 18 Jahren 1976 an Knochenkrebs. Obwohl er nach einer Amputation eine Oberschenkelprothese trug, hatte er den Plan, Kanada von Ost nach West zu durchqueren, eine Strecke von 7000 km. Dabei wollte er Geld für die Krebsforschung sammeln, vor allem für krebskranke Kinder.

Anfänglich nahm kaum jemand von Terry Fox Notiz, aber er wurde immer bekannter und so war schließlich im Februar 1981 die von Terry angestrebte Spendensumme von 24.000.000 Dollar erreicht und er erhielt einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

Leider kam der Krebs massiv zurück und am 1. September 1981 musste Terry Fox nach 143 Tagen und fast 5400 gelaufenen Kilometern aufgeben. Er verstarb im selben Jahr, aber sein Marathon der Hoffnung hat bis heute überlebt und findet in 47 Ländern der Erde statt. Bis heute gibt es immer wieder Menschen, die sein Vorhaben, Kanada von Ost nach West zu durchqueren, realisieren wollen.
Überall in Kanada erinnert man sich bis heute an Terry Fox und Plätze und Straßen sind nach ihm benannt. In der Nähe des Mount Robson wurde ein Park nach ihm benannt, der Terry Fox-Park. Später sollten wir in Victoria ein Denkmal sehen, dass Terry Fox gewidmet ist. Er wurde nur 23 Jahre alt.

Als wir auf dem Yellowhead Highway McBride erreichten, kauften wir für unser Picknick ein und machten dort auch gleich unsere Mittagspause.
Ganz in der Nähe des netten Bahnhofsgebäudes gab es wie für uns geschaffen einen schönen Picknickplatz und satt und zufrieden statteten wir im Anschluss dem Bahnhof noch einen Besuch ab und stöberten in den interessanten Auslagen und Souvenirs einer kleinen Galerie. Leider war der Flohmarkt, der vor dem Bahnhof stattfand, bei unserer Ankunft bereits vorbei.

Auch heute machte uns Gudrun wieder mit einigen Persönlichkeiten der kanadischen Geschichte bekannt wie George Vancouver oder Simon Fraser.

Im 18. Jahrhundert segelte der britische Offizier George Vancouver als junger Mann mit dem Entdecker James Cook über die Weltmeere. Später leitet er eine dreijährige Expedition, um die amerikanische Westküste von Alaska bis Kalifornien zu vermessen und Karten anzufertigen.

Simon Fraser hingegen war ein kanadischer Pelzhändler und Entdecker, der große Teile der heutigen kanadischen Provinz British Columbia kartographiert hatte. Er hatte den nach ihm benannten Fraser River erforscht, dem wir ja immer wieder einmal begegneten.

Die heutige Fahrtstrecke führte lange durch Wald und wir staunten immer wieder über die unendliche Weite des Landes.

Wir machten Halt in einem Provinzpark, Ancient Forest, um einen kleinen Spaziergang durch einen ganz idyllischen Inland-Regenwald zum Big Tree, einer unglaublich großen Zeder, zu unternehmen. Wir waren immer dankbar, wenn wir mal aus dem Bus aussteigen können, um ein paar Schritte zu tun und die Natur hautnah zu genießen.

Nach Ankunft in Prince George blieb noch etwas Zeit für eigene Unternehmungen und unser Fahrer Phil war dankbar, dass für ihn heute auch einmal etwas früher Schluss war.

6. Reisetag, Donnerstag, 29.8.24: Zum Fort St. James und nach Smithers

Nachdem wir unser Frühstück eingenommen hatten, ging es wie gewohnt um 8.30 los von Prince George in Richtung Smithers.

Gudrun erzählte wie immer sehr unterhaltsam über die Holzindustrie. Auch die Indianer, die uns am folgenden Tag im Ksan Village noch näher beschäftigen sollten, waren bereits heute Thema. So erfuhren wir, dass heute 3% der gesamten Bevölkerung Kanadas Indianer sind.

Immer wieder konnten wir in diesen Tagen Züge und Trucks, mit Holzstämmen beladen, sehen. Früher, als es noch keine Straßen gab, wurden die Stämme aus dem Wald gezogen und dann über die Flüsse transportiert. Heute erfolgt der Transport über Schiene und Straße.

Im Fort St. James entführte uns eine interessante Führung in die Zeit der Pelzhändler der Hudson Bay Company und der Trapper. Aber bevor es soweit war, wurden wir mit einem Video eingeführt und durften dann noch eines der legendären Hühnerrennen miterleben. Jeder Gast, ob er wollte oder nicht, musste eine Wette abschließen. Warum auch nicht, schließlich gab es spannende Gewinne zu erzielen wie sich später herausstellen sollte. Es galt also Lose zu ziehen für die 3 Rennen der Hühner, die so kuriose Namen wie Attila the Hen oder Burmese oder Butter trugen.

Bei der Besichtigung der einzelnen Häuser und eines kuriosen Ladens erfuhren wir wie das Leben damals von statten ging. Felle, nicht nur Biberfelle, waren die Tauschware gegen alles, was man so fürs tägliche Leben hier draußen benötigt hat. Was für ein einsames Leben so fern ab jeglicher Zivilisation, für uns heute kaum vorstellbar.

Bei strahlend blauem Himmel luden die Picknicktische am Stuart Lake geradezu zu einer Mittagspause ein. Hier hätte man gerne noch ein Weilchen gesessen und den Blick auf den See genossen, aber ein Stückchen Fahrt lag ja noch vor uns, also auf geht’s!

Ort Burns Lake brauchten wir unbedingt eine Kaffeepause. Merkwürdig, aber manchmal sind sich alle auf wundersame Weise einig und haben genau dieselben Bedürfnisse.

Auf der Weiterfahrt nach Smithers hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Hudson Bay-Berge. In der Nähe von Smithers gibt es eine deutsche Kolonie und früher gab es dementsprechend auch deutsche Geschäfte, Restaurants und sogar Alpenhornbläser.

Die kerzengerade Strecke durch hügeliges Land führte uns über einen Pass und schließlich näherten wir uns dem Küstengebirge und dem Skeena-Fluss.
Der Bulkley-Fluss, dessen Tal wir durchquerten, sollte uns am folgenden Tag noch länger begleiten. Er fließt in den Skeena-Fluss. So langsam wurden wir zu regelrechten Experten was Flüsse, Täler und auch sonst so einiges betraf! Dabei waren wir doch noch gar nicht so lange in Kanada!!!

Im gemütlichen Hotelrestaurant wurden wir sehr freundlich und zuvorkommend bedient und durften ein leckeres Essen genießen.

7. Reisetag, Freitag, 30.08.2024: Von Smithers über das Ksan Historical Village nach Stewart

Nach dem Frühstück und unserem schon obligatorischen Einkauf im Supermarkt ging es von Smithers in Richtung Ksan Historical Village.
Der heutige Tag war den Lachsen und vor allem den Ureinwohnern gewidmet.

Einen ersten Stopp legten wir am Moricetown Canyon ein, um die Indianer beim Lachse fischen zu beobachten. Alle 3-4 Jahre kommen besonders viele Lachse. Je dichter die Lachse an die Laichstellen kommen, desto ungenießbarer werden sie.
Es gibt verschiedene Lachstypen oder Arten. Man fischt teils die Lachse, markiert sie und pflanzt ihnen einen Chip ein, um sie dann ‘verfolgen’ zu können. Die Lachse schwimmen gegen den Strom und springen die Wasserfälle hinauf. Das ist eine irre Kraftanstrengung und deshalb kommen sie an den Laichstellen total erschöpft an und sterben dann auch nach dem Laichen.

Welch eine Freude, den Fischern am Moricetown-Canyon zuzusehen wie sie mit ihren Keschern die Lachse aus dem Bulkley-Fluss gefischt haben.
Wir besuchten auch ein kleines Museum, in dem man tief in die Kultur der Ureinwohner eintauchen konnte.

Sie haben immer Interesse an Kunst, die auch im Museum ausgestellt war. Es ist wichtig, diese Menschen zu respektieren. Man könnte von ihnen lernen, zuzuhören und Geduld zu haben. Sie hatten keine Schrift, nur durch Erzählen wurde die Kultur weitergegeben, weshalb war es so wichtig war, sich gegenseitig zuzuhören.

Gudrun legte uns den Film mit Dustin Hoffmann und Chief Dan George ans Herz: ‘Little big man’. Es ist die besondere Geschichte des Jack Crabb, der von Dustin Hoffman verkörpert wird. Er wächst unter Indianern auf führt ein wechselvolles Leben vor dem Hintergrund amerikanischer Zeitschichte. Chief Dan George trat für die Rechte der Ureinwohner ein.

In Hazelton fließt der Bulkley River in den Skeena. Die beeindruckende Schlucht Hagwilget über den Bulkley-Fluss konnte, wer wollte, zu Fuß überqueren, auf einer Hängebrücke aus Stahl. Es reichte das Versprechen auf unvergleichliche Fotos, um alle zum Aussteigen zu bewegen. Und in der Tat, man hatte atemberaubende Aussichten hinunter in den tiefen Canyon, durch den sich der türkisfarbene Fluss schlängelte.

Und dann erwartete man uns schon im Ksan Historical Village, einem rekonstruierten Museumsdorf der Westküsten-Indianer.
Wir haben 3 Häuser besichtigt, die nach den einzelnen Clans benannt sind. In den sieben Dörfern im Umfeld gab es vier Clans. Sie hießen Frosch, Wolf, Feuerkraut und Adler.

Auf dem Gelände sind rekonstruierte Langhäuser, aber auch ein originales Langhaus zu sehen. Das originale Haus stand früher ein paar Kilometer entfernt, ist aber in 3 Tagen im Ganzen in das Museumsdorf transportiert worden. In einem der Häuser sind lauter Gegenstände ausgestellt, die im Alltag benötigt wurden. In einem weiteren Haus sahen wir die traditionellen Gewänder und im dritten alles, was mit den traditionellen Festen zu tun hat.

Besonders ließen uns die Totempfähle aus Zedernholz staunen, sie erreichen ein Alter von ca. 100 Jahre. Sie werden mit ganz unterschiedlichen Motiven geschnitzt.

Unsere Mittagspause machten wir heute in Hazelton, direkt am Skeena River. Ein kleines, aber recht verlassenes Örtchen, in dem es schöne Häuser, teils mit Wandgemälden, zu bewundern gab. Auch ein ansprechendes Cafè wurde von den meisten Gästen so nach und nach entdeckt. Hier musste man viel Zeit haben, denn jedes Getränk wurde mit Liebe und Hingabe zubereitet. Was tut man nicht alles für einen richtig guten Kaffee?! Phil war längst abfahrbereit bis wir alle wieder den Bus erreicht haben.

Auf dem Cassiar Highway ging es sodann nach Norden bis zur Meziadin Junction. Hier schlugen wir nun die Richtung nach Stewart und Hyder ein.

Es regnete und die Wolken standen ganz tief. Bisher war unsere Bärenbeute nicht besonders groß und auch sonst hatten wir noch kaum Tiere gesehen. So war die Vorfreude auf die Tage in Stewart und Hyder besonders groß. Hier wollten wir jetzt aber endlich die versprochenen Bären sichten………

Hier am Ende der Welt übernachteten wir im King Edward Hotel. Ein einfaches, aber funktionales Haus. Hier in dieser Wildnis konnte man keinen Luxus erwarten, stand doch das Naturerlebnis im Vordergrund.
Abends in Stewart trafen wir uns zu einem kleinen Spaziergang zum Silverado Café, wo wir so viel Pizza serviert bekamen, dass wir gar nicht alles geschafft haben. Die Dame an der Rezeption unseres Hotels hat sich über die 2 restlichen Pizzen sehr gefreut. Immerhin kann man sie ja im Ofen nochmals aufwärmen. Am nächsten Tag hat sie uns erzählt wie sehr sich ihre Kinder darüber gefreut haben.

8. Reisetag, Samstag, 31.8.24: Über die Grenze nach Hyder zur Bärenbeobachtung und zum Salmon Glaciar

Das Wetter war nicht gerade einladend. Seit dem Vortag war es nur grau und regnete heftig. Aber – wir ließen uns die gute Laune nicht verderben, heute musste es unbedingt klappen mit den Bären und darauf waren wir so gespannt, dass wir das Wetter (fast) vergaßen.

Das Frühstück wurde uns von Trudys Temptation Bakery (welch verlockender Name) ins Hotel geliefert, wo man für uns schon Kaffee und Tee gerichtet hatte. Zum Frühstück gab es ein interessantes Gespräch mit der Inhaberin des Hotels, die uns viel darüber erzählte wie ihre Familie hierher ans Ende der Welt gekommen war und wie das Leben hier in Stewart aussieht. Wieder einige tolle Einblicke in eine uns doch sehr fremde Welt!

Unser Mittagessen, sprich lunch boxes, mussten wir abholen. Glücklicherweise hat Phil einen sehr großen Kofferraum in seinem Bus. Und schon konnte es losgehen.
Kurz nach der Abfahrt aus Stewart überfuhren wir die Grenze nach Alaska und kamen durch Hyder, das aktuell 12 Einwohner hat. Wie immer gab es auch hier die wirklich wichtigen Dinge wie z.B. einen kleinen Lebensmittelladen.
Ein kleiner Fotostopp am Schild ‘Welcome in Alaska’ musste sein. Hyder ist der südlichste Punkt Alaskas. Durch den Tongas National Forest und am Salmon River entlang ging es zum Fish Creek. Diesen ließen wir aber erst einmal links liegen und fuhren weiter zum Salmon Glaciar. Hier war die ganze Kunst unseres Fahrers Phil gefragt, denn die Schotterpiste dorthin erforderte volle Konzentration.

Es regnete und alles sah sehr mystisch aus. Am Salmon Glacier (auf 1127 m gelegen) angekommen, lag alles in Wolken. Unser Fahrer Phil deutete aus dem Bus heraus und sagte, dass wir hier jetzt eigentlich den Gletscher sehen würden. Wir haben dem Gletscher zwar etwas Zeit gelassen, aus den Wolken hervorzukommen und sich zu zeigen, aber leider ohne Erfolg. Dennoch nutzten wir die Gelegenheit, ein paar Schritte im Umfeld zu tun und ein paar Fotos, mitten in den Nebel hinein, zu schießen. Welch eine Enttäuschung, aber man steckt halt leider nicht drin.

Da es weiterhin regnete und auch noch etwas früh war, vertagten wir unser geplantes Picknick und machten uns auf den Rückweg. Oh, was entdeckten wir denn da, der Bus hatte einen platten Reifen. Phil wollte sich am freien Nachmittag um die Reparatur kümmern.

So, jetzt aber zurück zum Fish Creek. Schließlich wollten wir endlich noch Bären sehen, umso mehr nachdem wir schon den Gletscher nicht gesehen hatten. Unterwegs entdeckten wir viele Wasserfälle entlang der Straße und weite Flächen waren wie so oft mit den Hemlock-Tannen bepflanzt. Man erkennt sie gut an den abgebogenen Spitzen und den vielen, vielen kleinen Zapfen.
Wir machten viele Fotostopps unterwegs entlang des Salmon Rivers. Auch wenn wir den Gletscher nicht hatten sehen können, war die Natur unterwegs doch einmalig und so verlockten die Wolkenschwaden auch dazu, das eine oder andere Foto zu machen.

Um die Mittagszeit kamen wir am Bärenbeobachtungspunkt an und sahen schon vom Bus aus viele Leute, die offenbar etwas zu beobachten schienen. Also nichts wie raus aus dem Bus, aber bitte schön leise. Und auf keinen Fall durften wir etwas Essbares dabei haben und mit Blitz durfte auch nicht fotografiert werden. Zunächst einmal kamen wir am Laichplatz der Lachse an, die diesen Platz vom Ozean kommend mit letzter Kraft erreichen. Die Weibchen tragen die bereits herangereiften Eier in sich, paaren sich dann mit den Männchen und legen im Anschluss am Laichplatz die Eier in ein am Ufer gegrabenes Loch im Sand ab. Die Eier werden sodann vom Männchen, mit dem sie sich gepaart haben, befruchtet und im Anschluss wird das Loch mit den Eiern mit Sand verdeckt und verschlossen.

Und dann endlich - ein junger, männlicher schwarzer Grizzlybär, den wir ganz lange beobachten konnten. Zuerst tummelte er sich auf der einen Seite des Fish Creek und dann überquerte er den Fish Creek und verschwand für eine Weile im Grünen. Wie lustig, auf einmal hob er den Kopf und schaute nach oben zu uns, die wir ihn hinter einer Holzbalustrade stehend, beobachteten, ganz so als wollte er uns fragen, was wir denn hier eigentlich wollen. Dann ließ er sich ins türkisfarben schimmernde Wasser des Fish Creek gleiten und wir konnten ihm beim Schwimmen zuschauen. Die Farbe des Wassers kommt von den Sedimenten des Gletschers, die sich im Wasser ablagern.
Welch ein Spektakel! Der Grizzly schwamm, spielte mit einem Stück Baumstamm, an dem er sich hochzuhangeln versuchte, man konnte sich gar nicht sattsehen. Er genoss es sichtlich, herumzuplantschen. Wenigstens diesen Höhepunkt des heutigen Tages konnten wir auf der ‚Habenseite‘ verbuchen.
Nach einer Weile machen wir uns auf den Rückweg, denn der Bär hatte uns dann den Rücken zugekehrt und war weit weggeschwommen.

Über die Grenze ging es von Alaska zurück nach Kanada, mit ausführlicher Passkontrolle. Bei Einreise nach Alaska wollte niemand unsere Dokumente sehen.

Im Hotel angekommen machten wir uns nach einer kurzen Pause wieder auf den Weg, dieses Mal zu Fuß. Ein kleiner Spaziergang führte uns auf einem aufwändig gestalteten Holzweg durch eine Art Marschland, das dem Portland Canal vorgelagert war.

Es klarte etwas auf und wir konnten einen Blick auf die umliegende Berge und Gletscher erhaschen. Sogar ein klitzekleines Stück blauer Himmel zeigte sich.
Der restliche Nachmittag stand zur freien Verfügung, zum Besuch eines kleinen Museums oder zu einem kleinen Bummel durch das Örtchen Stewart mit seinen 450 Einwohnern oder einfach, um sich auszuruhen.

Schon um 17.15 trafen wir uns wieder, zu einem sehr frühen Abendessen, denn wir wollten ja schließlich noch eine abendliche Fahrt zu den Bären unternehmen.

Nach einem leckeren Essen in einem originellen Restaurant, das einem kleinen Museum glich, ging es ein 2. Mal zum Bärenbeobachtungspunkt.
Leider hatten wir dieses Mal nicht ganz so viel Glück. Kaum waren wir etwas enttäuscht wieder in den Bus eingestiegen, machte uns ein Ranger ein Zeichen, schnell wieder zu kommen. So konnten wir doch noch einen Blick auf einen Grizzly erhaschen, der uns aber nur kurz beglückte und dann im grünen, dichten Gebüsch verschwand.

Nach der Rückkehr ins Hotel machten sich noch einige auf den kurzen Weg zum Restaurant, in dem wir vorher gegessen hatten. Dort sollte es nämlich Live-Musik geben. Am nächsten Morgen wurde ganz begeistert von diesem ‚urigen‘ Erlebnis erzählt.

9. Reisetag, Sonntag, 1.9.24: Am Skeena River entlang nach Prince Rupert

Nach unserem Frühstück, das uns auch heute wieder von Trudys Temptation Bakery ins Hotel geliefert worden ist, mussten wir diese so abgelegene Ecke Kanadas, kurz vor Alaska, leider wieder verlassen. Noch ganz beglückt von den Bärenbeobachtungen am Vortag machten wir uns auf die lange Fahrt.
Auf die Frage nach dem platten Reisen hatte uns Phil ganz einfach erklärt, dass alles wieder in Ordnung sei. Erst von der Hotelinhaberin haben wir erfahren, was es für eine Aktion gewesen war, jemanden zu finden, der in dieser einsamen Region und noch dazu am Samstag Nachmittag einen Reifen reparieren konnte. Aber – das Kunststück war gelungen.

Unterwegs machten wir schon bald einen Fotostopp am Bear River Glacier. Das Wetter wurde langsam etwas freundlicher.

Gudrun erzählte viel über die Bären, u.a. über ihre Fortpflanzung. Interessant zu wissen: wenn die Bären nicht kräftig genug sind, dann wird das Junge gar nicht ausgetragen. Bären fressen ständig. Aber durch den Winterschlaf ohne Nahrung sind sie entkräftet. Die Jungen sind die ersten beiden Jahre bei der Mutter. Im 1. Jahr lernen sie viel von der Mutter.
Falls die Mutter z.B. überfahren wird, sind die Jungen auf sich gestellt, was im 1. Lebensjahr durchaus ein Problem ist.

Plötzlich auf dem Cassier Highway ging das schon erprobte Frühwarnsystem los. Ein Gast rief ‘Bär links‘ und Phil schaffte es tatsächlich noch, rechtzeitig zu stoppen. So sahen wir gleich 4 Grizzlys links der Straße, die fraßen und spielten, ein unglaubliches Schauspiel!
Von einem Baum hingen rot-weiße Streifen herunter wie man sie oft zur Absperrung oder Kennzeichnung auf Straßen oder in Wäldern findet. Wie die Bären mit diesen Bändern spielten, zauberte wohl jedem von uns ein breites Lächeln ins Gesicht. Und ‚a big thank you‘ an Phil, der geistesgegenwärtig genug war, um sofort zu stoppen. Glücklicherweise war die Straße leer, so dass dies auch möglich war.

Später hatten wir einen wunderbaren Blick auf die ‘Seven Sisters’, eine Reihe von sieben Gipfeln, teils noch oder schon wieder mit Schnee bedeckt waren.
Bald schon waren wir wieder in Kitwanga, von wo aus uns 2 Tage zuvor der ‘Abzweig’ nach Stewart und weiter nach Alaska geführt hatte.

Endlich hörte auch der Regen auf, es klarte auf und Sonne und blauer Himmel begleiteten uns. Die ca. 150 km lange Strecke von Terrace nach Prince Rupert auf dem Yellowhead Highway 16 zählt zu den schönsten Strecken in British Columbia. Sie führt zum großen Teil am Nordufer des Skeena Rivers entlang.

Unser Mittagspicknick nahmen wir an den John Little Falls ein, einem kleinen Picknickplatz an der Straße über dem Skeena-Fluss.
Es tat gut, sich die Beine etwas zu vertreten. Auch wenn wir durch wunderbare Landschaften fuhren, was wir alle sehr genossen, würden wir uns manchmal doch wünschen, ein bisschen mehr Bewegung zu haben.

Unsere Ankunft in Prince Rupert war schon am zeitigen Nachmittag. Einige Beherzte machten sich trotz des teils heftigen Regens bald schon wieder auf den Weg, um die Umgebung zu erkunden.

Wie wir später erfuhren und auf Fotos und Videos gezeigt bekamen, wurden sie Zeuge eines beeindruckenden Spektakels direkt an der Cow Bay. Hier wurde nämlich gerade frischer Fisch angeliefert, direkt filettiert und auch gleich verkauft. Auch dabei war der Heilbutt, den wir am Abend serviert bekamen. Wir stellten uns das jedenfalls so vor, dass es ‘unserer’ wäre.

Gudrun und die Reisebegleitung Claudia fuhren mit Phil noch zum Fährhafen, um die Gruppe für den kommenden Tag für die Schiffsfahrt durch die Inside Passage einzuchecken.

Den Abend verbrachten wir im Pavilion-Restaurant mit schönem Blick auf den Pazifik, selbst bei strömendem Regen. Als kleine ‘Entschädigung’ für den Dauerregen wurde uns ein köstliches Abendessen serviert, die großen Portionen waren kaum zu schaffen, wenn nur nicht immer alles so gut aussehen würde!!!

10. Reisetag, Montag, 2.9.24: Durch die Inside Passage nach Port Hardy auf Vancouver Island

Schon früh am Morgen mussten wir heute unser Hotel verlassen. Heute wollten wir ja die Fähre durch die Inside Passage nehmen. Ein ganzer Tag auf See erwartete uns.

Die Fähre Northern Expeditions von BC Ferries wurde 2009 in Deutschland gebaut. Sie ist für 115 Autos ausgelegt, auch unser Bus darf mit. Wir sollten 16 Stunden auf der Fähre verbringen.

Wir hielten uns auf Deck 5 auf und pilgerten immer zwischen unseren bequemen Sesseln, der Cafeteria, dem Shop und vor allem natürlich den vielen Außendecks hin und her.

Ein wunderbarer Tag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, was will man mehr. Noch dazu war es sehr warm.
Alle Gäste genossen diesen entspannten Tag mit allen Annehmlichkeiten, die geboten wurden. Nachdem die Fähre längst nicht voll war, ging es sehr ruhig zu und man hatte vor allem überall viel Patz. Obwohl das Restaurant schon länger geschlossen hat und es ‘nur’ eine Cafeteria gibt, gab es ein sehr vielfältiges Speisenangebot, so dass für jeden etwas dabei war, auch warme Gerichte und Salate konnte man sich über Tag schmecken lassen. Und das alles ganz kostenlos, denn es gab für jeden einen Essensgutschein!

Wir begegneten uns immer wieder, drinnen und draußen, die Ausblicke und die frische Luft taten einfach sehr gut. Auf einem Plan konnte man die Route verfolgen und ab und zu gab es auch Durchsagen, was es zu sehen gab. Auch Buckelwale ließen sich hin und wieder mal sehen. Man musste nur schnell genug sein und die Kamera oder das Handy immer griffbereit zum Fotografieren haben.

Die Inside Passage wartet mit ganz engen Streckenverläufen auf, bei denen das Ufer recht ‘nah’ erscheint und dann wieder weitet sich alles und der Blick schweift weit in die Ferne.

Seit 1977 gibt es schon Fährverbindungen von Port Hardy nach Bella Bella.
Bella Bella spielte auch auf unserer Fahrt eine wichtige Rolle. Dort legten wir nämlich für 45 Minuten an. Passagiere konnten aus- bzw. einsteigen. Es war interessant, die An- und Ablegemanöver zu beobachten.

Nach einem wunderbaren Sonnenuntergang wurde es rasch dunkel und dem einen oder anderen fielen die Augen zu. Aber ein bisschen ‘Vorschlafen’ konnte nichts schaden. Denn die kommende Nacht würde ja wieder sehr kurz werden.

Kurz vor Mitternacht erreichten wir den Hafen in Port Hardy ganz im Norden von Vancouver Island und bald auch schon unser Hotel, ein wirklich schönes Haus, aber jeder wollte nur noch in sein Bett.

11. Reisetag, Dienstag, 3.9.24: Vancouver Island: Von Port Hardy nach Victoria

Leider durften wir in unserem schönen Hotel Kwa'lilas (was so viel bedeutet wie ‚Ruheplatz‘) nur ein paar Stunden schlafen, da wir ja erst so spät angekommen waren. Das Hotel, das in 2017 renoviert wurde, wird von einer Gruppe von Ureinwohnern oder Native People betrieben. Überall gibt es schöne Dekorationen und Kunstwerke, an Wänden in den Fluren und in den Zimmern, z.B. wunderbare Stoffläufer auf den Betten.

Und schon ging es wieder los, wir hatten eine lange Strecke von fast 500 km vor uns, vom äußersten Norden in den äußersten Süden von Vancouver Island, nämlich nach Victoria, der Hauptstadt British Columbias mit 400.000 Einwohnern. Es war ein herrlicher, sonniger Tag und bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir durch endlose Wälder, immer mit Blick auf die umliegenden Berge.

Gudrun erzählte viel über das Parteiensystem, die Krankenversicherung, das Schulsystem, die Gehälter, die Mindestlöhne, Steuern, aber die Nacht war sehr kurz und so fielen dem einen oder anderen immer wieder mal die Augen zu, trotz der spannenden Themen, zu denen immer wieder viele Fragen gestellt worden waren.

Eine kleine Pause in frischer Luft bei herrlichem Wetter und Sonnenschein tat gut. Und dann noch ein kleiner Stopp an einem ‘Freilicht-Eisenbahnmuseum’, das ein paar interessante Waggons zu bieten hatte, außerdem Fotos und Beschreibungen der dazu passenden Geschichte.

Unser nächtes Ziel war das ‘cable house’, ein von übrig gebliebenen Kabeln umwickeltes Haus, eine kleine Besonderheit.

In Campbell River legten wir eine Pause ein. Zuerst erledigten wir unseren Einkauf, dann gab es wie so oft auf dieser Reise ein Picknick bei sehr schönem Wetter. Wir saßen direkt am Strand und da Ebbe war und sich das Meer weit zurückgezogen hatte, konnten wir die Vögel beobachten, die sich auf den Steinen niederließen. Besonders lange konnten wir einem Weißkopfadler zusehen, der sich immer wieder in die Lüfte erhob, um sich gleich darauf wieder auf einem Pfahl niederzulassen. Hier hätte man es gut noch ein Weilchen aushalten können. Aber die Pflicht ruft, wir wollten ja heute noch nach Victoria.

Campbell River gilt als die Lachshauptstadt British Columbias. Viele Menschen kommen hierher, um Lachse zu fischen.
In Chemainus machten wir einen Spaziergang machten, um die Wandmalereien zu bestaunen, die die Geschichte Kanadas illustrieren und die wichtigen Ereignisse darstellen.

Emily Carr, eine der ganz bekannten Künstlerinnen der Native People, war ein großes Thema, nicht nur heute anhand ihrer Wandgemälde in Chemainus. Auch am Folgetag beschäftigten wir uns nochmals mit ihr als Gudrun uns ein ganzes Buch mit ihren Bildern zeigte und uns aus ihrem spannenden Leben erzählte.

In Victoria stand noch eine kleine Rundfahrt auf dem Programm, weiterhin bei herrlichem Wetter. Die Stadt begeisterte uns alle sofort. Hier war es also, dass wir wieder Terry Fox begegnen sollten. Von ihm und seinem Marathon der Hoffnung hatten wir schon auf dieser Reise gehört.
Nach dem Einchecken im Hotel ging es gleich wieder los. Phil, unser Fahrer, hatte sich bereit erklärt, uns zum Restaurant zu fahren, auch wenn dies sozusagen gleich um die Ecke lag, aber es war schon spät und eine gewisse Müdigkeit hatte sich breit gemacht. Den Abend verbrachte Phil mit uns direkt am Inner Harbour mit phantastischer Aussicht auf den Hafen und die Skyline Victorias.

Den Rückweg legten die meisten zu Fuß zurück. Ein warmer Abend, ein prächtig beleuchteter Hafen und ein Parlament, dessen Umrisse von Dutzenden von kleinen Lämpchen beleuchtet waren, ja, es war zu einladend, um sogleich ins Bett zu gehen.

12. Reisetag, Mittwoch, 4.9.24: Von Victoria über die Butchart Gardens nach Vancouver

Nach einem Frühstück auf der obersten Etage des Hotels mit atemberaubender Aussicht gab es erst einmal Freizeit, um Victoria individuell noch näher zu erkunden. Gegen Mittag ging es dann wieder los mit dem Bus zu den Butchart Gardens.
Diese wunderbare Gartenanlage hat uns alle in ihren Bann gezogen. Die Blumenpracht und phantasievolle Gestaltung des Gartens sind sehr einladend.
Im frühen 19. Jahrhundert hat Jennie Butchart begonnen, den 22 Hektar großen Garten anzulegen, und bis heute ist der Garten im Besitz der Familie Butchart.

Eine kurze Fahrt zum Fährhafen in der Swartz-Bay folgte. Von hier aus sollte uns die Fähre nach Tsawwassen bringen. Es gab wieder viel zu sehen auf dieser Überfahrt, die alle auf einem Außendeck in der Sonne genossen haben. Und dann trennte uns nur noch eine Fahrt von ca. 1 Stunde mit dem Bus nach Vancouver. Aber diese Fahrt hatte es in sich und Phil war ein letztes Mal richtig gefordert. Was für ein Verkehr, man merkte gleich, dass man wieder die Großstadt-Zivilisation erreicht hatte.
Am Hotel angekommen mussten wir uns leider von Phil verabschieden. Wir haben uns auf den langen Fahrten mit ihm sicher gefühlt und seine ruhige, angenehme Art sehr geschätzt.

Unser Hotel hatte eine tolle Lage, nur ein paar Schritte waren es bis zur English Bay. Der Abend war zur freien Verfügung, was alle Gäste sehr geschätzt haben. So konnte jeder einmal ganz nach seinem Rhythmus und Belieben diese Stadt erkunden. Hoffentlich hat auch niemand den Bilderbuch-Sonnenuntergang an der English Bay verpasst!

13. Reisetag, Donnerstag, 5.9.24: Stadtrundfahrt in Vancouver und freier Nachmittag

Heute morgen begrüßten uns die Sonne und ein strahlend blauer Himmel! Mit großer Vorfreude stiegen wir in den Bus zu unserer Stadtrundfahrt. Aber wir sollten nicht nur im Bus sitzen, es waren auch einige Spaziergänge geplant.

Vancouver mit seinen fast 2,8 Mio. Einwohnern bietet eine vielfältige Kulturszene, große Einkaufsstraßen mit allen bekannten und berühmten Marken und vor allem eine unvergleichliche Lage zwischen Bergen und Meer. Fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung British Columbias lebt hier.

Unsere Fahrt ging zunächst einmal durch Chinatown hindurch und am Millenium Gate vorbei. Baustellen zwangen uns zum einen oder anderen Umweg, aber dadurch haben wir noch etwas mehr gesehen. Der Chinesische Garten wurde 1986 anlässlich der Expo angelegt. In Gastown stand ein Spaziergang auf dem Programm. Sowohl Chinatown als auch Gastown wurden 1972 unter Denkmalschutz gestellt und viele Häuser wurden liebevoll restauriert. Eines der Wahrzeichen von Gastown ist die Steam Clock. Es ist eine dampfbetriebene Uhr, die alle Viertelstunden den ‚Westminster-Glockenschlag‘ auf Dampfpfeifen produziert. Unser nächstes Ziel war der Canada Place. Hier unternahmen wir einen langen Spaziergang. Die Ausblicke auf Wasser und verschiedene Stadtteile Vancouvers sind faszinierend, auch legen hier die Kreuzfahrtschiffe an. Auf einer umlaufenden Promenade kommt man an Restaurants, Geschäften und immer wieder schönen Fotomotiven vorbei. Hier hätte man es noch länger aushalten können, aber wir wollten ja noch zum Stanley Park. Dort betrachteten wir die Totempfähle und genossen die schöne Sicht hinüber zur Waterfront mit dem Canada Place, von wo wir gerade gekommen waren. Am Prospect Point gab es schöne Blicke auf die Lions Gate Bridge. Und nun war es höchste Zeit für Granville Island. Es war schon recht spät und so stürmten wir ziemlich hungrig die dortige Markthalle, die für wirklich jeden Geschmack etwas bot.

Einige beschlossen, auf Granville Island noch länger zu verweilen und später am Nachmittag auf eigene Faust zurückzukommen. Andere bevorzugten die Rückfahrt mit dem Bus zum Hotel, um dort im Umfeld die Stunden bis zum Abendessen zu verbringen.

Am frühen Abend machten wir uns auf den kurzen Weg vom Hotel zur English Bay, um dort mit einem kanadischen Whisky beim Sonnenuntergang auf unsere Reise anzustoßen, ganz zünftig und rustikal, mit den Füßen im Sand. Gegenüber wurde uns dann im Restaurant ein leckeres Menü serviert und wir genossen zum letzten Mal das Beisammensein und ließen die Reise Revue passieren.

Am frühen Abend machten wir uns auf den kurzen Weg vom Hotel zur English Bay, um dort mit einem kanadischen Whisky beim Sonnenuntergang auf unsere Reise anzustoßen, ganz zünftig und rustikal, mit den Füßen im Sand. Gegenüber wurde uns dann im Restaurant ein leckeres Menü serviert und wir genossen zum letzten Mal das Beisammensein und ließen die Reise Revue passieren.

14. Reisetag, Freitag, 6.9.24: Freier Vormittag und Abflug aus Vancouver

Den heutigen Vormittag durften alle Gäste nochmals so richtig genießen. Für ein Ehepaar hieß es allerdings schon ganz zeitig aufbrechen, denn ihr Flug ging viel früher als derjenige der restlichen Gruppe.

Einige wollten noch ein paar letzte Souvenirs einkaufen, anderen stand der Sinn eher nach ein paar entspannten Schritten entlang der English Bay.
Gegen Mittag hieß es dann wirklich Abschied nehmen. Nur ein Ehepaar hat das Glück, noch 2 weitere Tage in Vancouver verbringen zu dürfen. Unser neuer Busfahrer Norbert mit deutschen Wurzeln brachte uns sicher zum Flughafen, wo alles reibungslos verlief. Jetzt hieß es auch, von Gudrun endgültig Abschied zu nehmen. Ein Abschied, der uns sehr berührt hat. Sie flog etwas später als wir zurück nach Calgary, wo sie lebt. Wir hatten noch viel Zeit, etwas zu essen und zu trinken. Immer wieder ergaben sich nette Gespräche über unsere Erlebnisse. Die Reise wird wohl noch lange in unseren Gedanken und Erinnerungen bleiben.

15. Reisetag, Samstag, 7.9.24: Ankunft zu Hause

Alles hat problemlos geklappt. Wir sind pünktlich in Frankfurt gelandet und haben uns etwas wehmütig verabschiedet bevor es jeden in eine andere Richtung zu seinem Weiterflug gezogen hat.

Schlusswort

Liebe Kanada-Gäste, wir haben eine intensive Zeit zusammen verbracht und es hat mir sehr viel Freude gemacht, euch auf dieser besonderen Reise begleiten zu dürfen. Ich danke euch allen für euer Interesse und eure Neugierde auf ein fernes Land, das mit so vielen unvergleichlichen Erlebnissen aufgewartet hat. Danke für die gemeinsame Zeit und viele nette Gespräche. Unsere örtliche Reiseleiterin Gudrun wird wohl für immer in unseren Herzen bleiben und auch unseren Fahrer Phil mit seiner besonnenen Art werden wir nicht so schnell vergessen.
Ich wünsche euch alles Gute, Gesundheit und auch weiterhin viel Reiselust, es gibt noch so viel zu entdecken. Vielleicht begegnen wir uns wieder einmal auf einer meiner Reisen, ich würde mich sehr freuen!

Herzliche Grüße, eure Claudia (Hartwich)

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