Reisebericht: Große Rundreise Kanada – Höhepunkte im Osten und Westen

08.09. – 28.09.2011, 20 Tage Rundreise in Ost– und West–Kanada: Montreal – Quebec – Ottawa – St. Lorenz Strom – Thousand Islands – Toronto – Niagara–Fälle – Calgary – Rocky Mountains – Banff– & Jasper–Nationalpark – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Vancouver


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Der cree-indianische Ausdruck "Takakkaw" steht für etwas Großartiges. Das Wort beschreibt wahrscheinlich am kürzesten unsere Reise durch ein Land in dem alles etwas größer ist - Die Flüsse, die Berge und nicht zu letzt die Entfernungen.
Ein Reisebericht von
Heiner Preiss

Reisebericht

1. Tag, 08.09.2011: Flug nach Montreal
Unsere Reisegruppe setzt sich aus insgesamt 13 Gästen zusammen, die zunächst alle nach München anreisen müssen. Bereits am Vorabend habe ich mich mit allen Reisegäste am Gate unseres Anschlussfluges nach Montreal verabredet. Ich reise mit einem Teil der Gruppe von Dresden aus nach München. Pünktlich um 11 Uhr trudeln alle ganz entspannt mit dem Eberhardt-Haustür-Transfer am Flughafen ein. Wir müssen nur noch das Gepäck aufgeben, da alle bereits am Vorabend online eingecheckt wurden sind. Als wir dann zum Lufthansaschalter gehen und unser Gepäck aufgeben wollen, teilt uns die freundliche Kollegin mit, dass sie momentan unser Gepäck nicht annehmen kann. Es gibt wohl ein Problem mit dem Computer. Wir werden auf später vertröstet. In der Zwischenzeit gehen wir im Restaurant Chili etwas essen und genießen den Blick auf das Rollfeld des Flughafens. Letztendlich wird unser Gepäck gegen 12 Uhr in Empfang genommen und wir starten pünktlich 13 Uhr nach München.
Hier angekommen begeben wir uns auf direktem Weg zum Gate unseres Anschlussfluges. Auf dem Weg durchlaufen wir noch eine Passkontrolle. Wie verabredet treffen wir am Gate nach Montreal alle weiteren Gäste. Um 15:45 Uhr machen wir uns auf den Weg. Kanada wir kommen!
Der Flug verläuft relativ ruhig. Jeder versucht mehr oder weniger erfolgreich für einige Augenblicke die Augen zu schließen und zu entspannen. In Montreal angekommen reihen wir uns in der Abfertigungshalle zur Einreise ein. Die Schlange ist recht lang, da um diese Uhrzeit (18 Uhr Ortszeit) einige Maschinen aus Europa landen. Geduldig warten wir. Die Einreise und die Abfertigung der Zollformalitäten geht dann recht schnell. Auch wenn es offiziell nicht üblich ist, werden wir als Gruppe behandelt und die Befragung jedes Einzelnen entfällt. Am Ausgang des Flughafens treffen wir auf unseren Reiseleiter und Busfahrer Alain.
Der Tag war lang und alle sind ziemlich geschafft. Wir fahren direkt zum Maritim Plaza Hotel in der Rue Guy, einer Straße unweit vom Stadtzentrum Montreals. Das Abendessen nehmen wir aus praktischen Gründen heute direkt im Hotel ein. Es wird in den nächsten Wochen noch genügend Gelegenheiten geben die kulinarische Vielfalt Kanadas zu entdecken.


2. Tag, 09.09.2011: Von Montreal nach Quebec
Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstücksbuffet. Der ein oder andere hat verständlicherweise noch mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Doch alle schaffen es pünktlich um acht Uhr zur Abfahrt. Eine Rundfahrt durch Montreal steht auf dem Programm für den Vormittag. Alain hat sich dafür Verstärkung in Person von Regine, unserer örtlichen Reiseleitung für Montreal, in den Bus geholt.


Die erste Station ist der Namensgeber der Stadt - der Mont Royal. Von hier aus gibt uns Regine einen guten Überblick über die Stadt. Wir sehen neben dem St-Lorenz-Strom das Gelände der Olympischen Sommerspiele von 1986, das Gelände der Weltausstellung von 1967 sowie das moderen Stadtzentrum mit seinen Hochhäusern.
Unser Weg führt uns wieder hinab. Wir erkunden die berühmte Ville Souterraine. Es ist die Stadt unter der Stadt. Alle wichtigen Gebäude, Banken, Büros und Apartments sind unterirdisch verbunden. Zahlreiche Rolltreppen bringen die Besucher des unterirdischen Montreal an diesem Ort. Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang und Regine legt großen Wert darauf, dass wir zusammen bleiben. Nach ihrer Aussage wäre es nicht das erste Mal, dass sich hier jemand verläuft.
Über zahlreiche Rolltreppen gelangen wir wieder an die Oberfläche. Der nächste Stopp ist die berühmte Notre Dame. Die Ähnlichkeit besteht nicht nur im Namen, sondern auch in der Architektur. Im Anschluss an die Besichtigung gönnen wir uns noch einen Bummel durch die Gassen der Altstadt, bevor wir uns auf den Weg nach Quebec machen. Vor uns liegen ca. 250 Km Fahrtstrecke bis nach Quebec, welches wir letztendlich 17 Uhr erreichen.
Nach einer kurzen Pause und dem Bezug der Zimmer im Hotel, machen wir uns erneut auf den Weg, um die ersten Erkundungen zu unternehmen. Bei einem Stopp am St.-Lorenz-Strom genießen wir die herrlich warme Abendsonne.


3. Tag, 10.09.2011: Quebec, Montmorency Wasserfälle und Sainte-Anne
Pünktlich 8 Uhr starten wir, um heute die Hauptstadt der frankophonen Minderheit Kanadas zu erobern.


Ähnlich wie in Montreal begeben wir uns zunächst zu einem Aussichtspunkt. Die Fields of Abraham liegen über der Stadt und waren Schauplatz der Unabhängigkeitskriege zwischen der britischen Krone und der Kolonialmacht Frankreich. Wir setzen unsere Besichtigung fort. Nächste Station ist die Oberstadt Quebecs. Besonders markant thront über der Stadt das Chateau Frontenac mit der direkt angeschlossen Dufferin Terasse. Vor hier aus genießt man einen einmaligen Blick über die Unterstadt und den St-Lorenz-Strom.
11 Uhr verlassen wir Quebec vorerst wieder. Die ersten Wasserfälle unserer Reise stehen auf dem Programm zur Besichtigung. Die Montmorency Fälle befinden sich unweit der Stadt Quebec. Sie stürtzen 83 m hinab in den St-Lorenz-Strom. Direkt im Anschluss folgen fast alle dem Vorschlag Alains zunächst eine kurze Mittagspause zu machen. Dazu begeben wir uns in einen typisch amerikanischen Supermarkt in dem es in der Regel eine Abteilung gibt, wo man günstig Mittagessen kann. Nach einer Stunden fahren wir nach Sainte-Anne. Wir besichtigen zunächst den Grand Canyon des Chutes. Im Anschluss statten wir dem berühmtesten Wallfahrtsort Kanadas, der Basilique Sainte-Anne de Beaupre, eine Besuch ab. Der Abend steht ganz im Zeichen des Ahorn. In einer so genannten Zuckerhütte erfahren wir einiges über die Gewinnung und Verarbeitung des für Kanada berühmten Ahornsirups. Unser Abendessen steht ebenfalls unter diesem Motto.


4. Tag, 11.09.2011: Chateau Montebello, Park Omega, Ottawa
Auf diesen Tag hatte uns Alain schon am Vorabend vorbereitet. Eine lange Strecke liegt heute vor uns. Ziel des Tages ist die kanadische Hauptstadt, welche von Quebec 450 Km entfernt ist. Auf dem Weg sind für uns jedoch zahlreiche Besichtigungen geplant. Wir fahren zunächst am nördlichen Ufer des St-Lorenz gen Westen. Vorbei an Montreal erreichen wir gegen 12 Uhr das Chateau Montebello. Das Chateau ist heute eines der nobelsten Hotels im Osten Kanadas. Es wurde komplett aus Zedernholz erreichtet, was heute unbezahlbar wäre. Auf uns wartet ein ausgezeichnetes Mittagsbuffet. Von Bison über Hummer ist hier alles da, was das Herz begehrt. Die Besichtigung der Hotelanlage fällt relativ kurz aus, da der laufende Hotelbetrieb nicht gestört werden soll.
Für den Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Abstecher vom direkten Weg. Wir besuchen den Omega Wildpark. Im Park treffen wir auf eine Reihe in Kanada beheimateter Wildtiere. Whipitis, Wölfe, Elche und Schwarzbären sämen unseren Weg. Der ein oder andere posiert auf brav für ein Foto. Nach zwei Stunden begeben wir uns zurück auf den Weg nach Ottawa, wo wir 18 Uhr eintreffen. Nach einer kurzen Pause mache ich mich mit einigen Gästen unserer Gruppe noch auf einen abendlichen Rundgang zum Parlamentshügel und zum Byward-Market.


5. Tag, 12.09.2011: Die Hauptstadt Kanadas und die 1000 Inseln
Um 8:30 Uhr starten wir am Hotel zur Stadtrundfahrt durch Ottawa. Das Wetter ist, wie die Tage zuvor auch, wieder recht sommerlich. Am Morgen ist es noch etwas kühl, doch gegen Mittag erreichen die Temperaturen problemlos die 25°C Marke. Die Stationen unserer Rundfahrt sind der Parlamentshügel, das Botschaftsviertel sowie die Gegend um den Byward-Market. Nach der Rundfahrt sind wir uns alle einig, dass Ottawa nicht das Flair einer Hauptstadt versprüht. Alles läuft relativ ruhig ab. Bevor wir weiter nach Toronto fahren, besuchenw wir noch das Völkerkundemuseum in Ottawa. Hier sind auf vier Etage zahlreiche Exponate zur Geschichte und zu den Bewohnern des Landes.
Unser Weg führt führt uns für den Rest des Tages erneut entlang des St.-Lorenz-Stroms. Gegen Mittag erreichen wir Rockport. Vor hier aus starten wir zu unserer Bootsfahrt durch die Tausend Insel. Zuvor nehmen wir direkt am Hafen unser Mittagessen ein. Die Fahrt durch die Region der Tausend Insel dauert etwa eine Stunde. Teilweise durchfahren wir auch US-amerikanische Gewässer. Direkt nachdem wir wieder an Land gegangen sind, machen wir uns Startklar für die Fahrt nach Toronto. Es liegen von hier aus noch 300 Km Weg vor uns. Alain bereitet uns auch vorsichtig auf den Stau im Großraum Torontos vor. Letztendlich erreichen wir 19 Uhr die City of Neighborhoods - Toronto. Wir wohnen direkt im Stadtzentrum, weshalb einige am Abend noch einen Bummel durch die Innenstadt unternehmen.


6. Tag, 13.09.2011: Toronto - the City that works!

Vom Hotel aus starten wir zur Erkundung Torontos. Zunächst geht es vom Hotel aus zu Fuß in Richtung Rathaus. Die Bewohner der Stadt nennen es auch scherzhaft "fliegende Untertasse". Eventuell ist damit auch der leise Wunsch verbunden, dass die Abgeordneten im Weltall verschwinden. Zurück am Hotel steigen wir in den Bus. Wir fahren zum historischen Zentrum Torontos, Fort York. In der Geschichte findet sich Toronto in den Anfangsjahren ausschließlich unter dem Namen York. Erst 1834 wurde die Stadt zur besseren Unterscheidung von New York in Toronto umbenannt.
Unser Weg führt uns weiter durch das Messegelände zur Waterfront. Dieses Geschäftsviertel, welches


direkt am Ufer des Ontariosees liegt, beherbergt zahlreiche Apartments und Geschäfte, welche aus den alten Speichern entstanden sind. Danach geht es weiter durch die unterschiedlichen Wohngegenden der Stadt. Hier finden sich mitten im Stadtzentrum ärmere Wohngegenden mit zweigeschossigen Häusern. Diese Gemeinschaften haben sich zusammengeschlossen, um nicht durch die großen Immobilienkonzerne plattgemacht zu werden. Es finden vor allem in Richtung Norden aber auch zahlreiche wohlhabende Wohngegenden. Als Beispiel dafür fahren wir durch Rosedale. Nach einem Fotostopp am Casa Loma, dem berühmten Schloss Torontos, fahren wir wieder Richtung Ontariosee. Ein Teil der Gruppe entscheidet sich das Royal Ontario Museum zu besuchen. Ein Andere Teil waagt die Auffahrt auf den 553 m hohen CN-Tower. Mit den übrigen Gästen unternehme ich einen Spaziergang zum St. Lawrence Market. Für den Nachmittag haben wir uns zu einer Fahrt auf Centre Island verabredet. Die Insel im Ontariosee ist der Stadt vorgelagert. Von hier aus genießt man einen sagenhaften Blick auf die Silhouette der Millionenstadt.
Den Abend verbringen wir bei einem exzellenten Abendessen in einem italienischen Restaurant. Nach dem Essen unternehmen wir noch eine kurzen Verdauungsspaziergang durch die Stadt. Unser Hotel ist nur 15 Gehminuten vom Restaurant entfernt. Alle sind erstaunt, dass die Stadt auch am Abend noch so belebt und aktiv ist.


7. Tag, 14.09.2011: Die Niagarafälle
Leicht verpätet starten wir 8:45 Uhr vom Hotel. Der Berufsverkehr lässt uns nur langsam vorankommen. Bis nach Niagara on the lake, unserem ersten Programmpunkt des Tages, sind es eigentlich nur 130 Km. In Niagara on the lake angekommen unternehmen wir einen kleinen Spaziergang zum Ufer des Ontariosees. Anschließend geht es weiter auf die Hauptstraße des Ortes, die Queen Street. Hier reihen sich kleine Geschäfte aneinander. Die Straße ist gesäumt von farbenfrohen, gepflegten Blumenbeeten. Alles in allem wirkt der Ort wie das Werk eines akribischen Landschaftsgestalters. Es scheint alles perfekt zu sein. Wie dem auch sei, alle sind schon etwas unruhig und gespannt auf die weltbekannten Niagara-Fälle.


Doch bevor wir zu den Fällen vorstoßen stoppen wir an der spanischen Gondel, welche über den so genannten Whirlpool verläuft. Getragen durch sechs Halteseile führt die Gondel seit 1916 über das Gewässer. Wir verzichten auf eine Fahrt und erreichen über den Niagara-Parkway die Fälle. Von weiten kündigen bereits Casinos und große Hotels dieses Naturschauspiel an. Für uns ist zunächst eine Fahrt mit der Maid of the Mist geplant. Diese Gesellschaft bietet seit 1846 fahrten direkt an die Fälle an. Ausgestattet mit einem blauen Regenponcho, den jeder Fahrgast kostenfrei bekommen, gehen wir an Bord. Wir haben uns mental darauf eingestellt nass zuwerden. Das Wetter ist wie in den letzten Tagen recht warm. Das Boot fährt zunächst vorbei an den amerikanischen Fällen. Fotografieren ist schwierig, falls man keine Wasserfeste Kamera dabei hat. Danach geht es zu den kanadischen Fällen. Wrr fahren bis in an die Fälle heran und es wird schon etwas feuchter.
Gegen 13 Uhr sind wir wieder an Land. Nicht ganz so trockenen Fußes geht es weiter. Wir erkunden die Fälle jetzt vom Ufer aus. Im Sprühnebel der Fälle bilden sich jetzt zahlreiche Regenbögen. Im Anschluss geht es zunächst ins Hotel. Das Abendessen nehmen wir im Skylon Tower 160 m über den Fällen ein.


8. Tag, 15.09.2011: Flug nach Calgary
Der letzte Tag im Osten Kanadas bricht an. Unser Flug nach Calgary startet von Toronto. Genauer gesagt vom Toronto Pearson International Airport. Wir erreichen gleichen gegen 10 Uhr. Wir haben also genügend Zeit einzuchecken und zu unserem Abfluggate zu gehen. Unser Flug mit Air Canada startet 12 Uhr und verläuft recht ruhig. Es gibt in Bord ein Entertainment-Programm, welches man mit mitgebrachten Kopfhörern auch nutzen kann. Pünktlich 14 Uhr landen wir nach vier Stunden Flugzeit in Calgary. Im Gegensatz zu Montreal müssen wir uns nicht wieder in der Einreise- und Zollschlange einreihen. Bereits 40 Minuten nach der Landung haben alle ihren Koffer gefunden. Ebenfalls am Gepäckband treffen wir auf unseren Reiseleiter für den Westteil Kanadas. Für die nächsten Tage wird Bastiaan (Jahrgang 1970) unser Reiseleiter und Fahrer sein. Der gebürtige Niederländer ist seit 2001 Kanadier. Zuvor war er ein echter Globetrotter. Neben einigen Zielen in Südamerika kann er auch mit Stippvisiten in Nepal und Bhutan aufwarten. Am schönsten Ort seiner Welterkundung, den Rocky Mountains, ist er letztendlich hängen geblieben.
Vom Flughafen aus fahren wir zunächst nach Calgary. Die Stadt ist relativ jung und boomt erst seit den ersten Ölfunden vor ca. 20 Jahren. Ich persönlich empfinde Calgary seit meinem ersten Besuch 2007 als profillose nordamerikanische Großstadt. Die Straßen verlaufen im bekannt Schachbrettmuster und das Stadtzentrum erkennt man daran, dass hier die Häuser am höchsten sind. Nach einer kurzen Orientierung in der Stadt verlassen wir die gleichen wieder und machen uns auf den Weg nach Banff. Unterwegs stoppen wir am Geländer olympischen Winterspiele von 1988. Zu sehen gibt es hier nicht mehr viel, aber es ist ein guter Platz für eine Kaffeepause. Unser Hotel in Banff erreichen wir um 18 Uhr.


9. Tag, 16.09.2011: Banff- & Yoho-Nationalpark


Nach dem Frühstück starten wir nicht direkt zu den ersten Besichtigungen. Bastiaan nimmt sich zunächst Zeit allen anhand der Karte zu verdeutlichen, was heute auf dem Programm steht. Ebenfalls wird uns allen deutlich, dass das Programm nicht ganz unwesentlich vom Wetter beeinflusst wird. Nachdem die Vorzeichen geklärt sind geht es los.
Wir fahren zunächst zum Two Jack Lake. Und gleich beim ersten Abstecher vom Highway ein Treffer! Wir sehen zwei Dickhornschafe, die es sich am Rastplatz in der Nähe des Sees gemütlich gemacht haben. Sie lassen sich von uns und anderen Besuchern nicht aus der Ruhe bringen. Jetzt sind alle wach. Jeder schaut gespannt in den Wald und auf die Lichtungen während weiter nach Lake Louise fahren. Auf dem Weg dorthin macht unser Reiseleiter den Vorschlag bei dem schönen Wetter (immerhin 16°C, bewölkt) nicht picknicken wollen. Gesagt getan. In Lake Louise steuern wir einen Supermarkt an und jeder deckt sich nach Bedarf mit Lebensmitteln ein. Nach dem Einkauf setzen wir unseren Weg fort in den Yoho-Nationalpark. Ein Stopp an den Spiraltunneln ist natürlich nur imposant, wenn gerade ein Zug die Tunnel passiert. Wir haben leider Pech - kein Zug! Das Wetter ist immernoch gut. Unser heutiger Picknickplatz ist nur mit einem kleinen Bus, wie dem unseren, erreichbar. Bastiann hat heute den Rastplatz am Takakkawfall für das Mittagessen ausgewählt. Einmalig! Wir sind fast allein und direkt in der Wildnis. Ganz gemütlich essen wir und freuen uns über diesen ausgesprochen schönen Platz. Danach spazieren wir noch bis zu den Fällen. Die Wege sind gut befestigt und für jeden problemlos machbar. Ebenfalls für den naturverbundenen Pauschaltouristen geeignet war die Wanderung im Johnston-Canyon. Wir haben zirka 1 Stunde und 30 Minuten Zeit. Das genügt, um gemütlich bis zum ersten Wasserfall zu spazieren. Nach einer kurzen Erfrischungspause im Hotel machen wir uns auf zum Abendessen in einem schweizer Restaurant.


10. Tag, 17.09.2011: Lake Louise und auf dem Icefields-Parkway nach Jasper
Es ist Wochenende und "ausschlafen" ist angesagt. Wir starten erst um 9 Uhr. Zunächst statten wir dem berühmten Lake Louise einen Besuch ab. Das gleichnamige Städtchen kennen wir schon vom Vortag. Direkt am See gelegen ist das Chateau Lake Louise, ein Luxushotel, dass früher der Kanadischen Eisenbahn gehörte. Das Wetter ist für unseren Besuch nicht ganz ideal. Im Anschluss geht es weiter zu einem See der eigentlich nicht im Programm stand. Der Moraine Lake befindet sich aber unweit unserer heutigen Route. Der Weg lohnt sich. Nur wenige Japaner und Chinesen sämen hier unseren Weg. Das ermöglicht uns endlich die Ruhe in den Bergen zu genießen.


Nach einem kleinen Spaziergang geht es weiter gen Norden. Es zeichnet sich ab, dass das Wetter schlechter werden wird. Wir entscheiden uns trotzdem wieder ein Picknick zu machen. Bastiaan gräbt einen unglaublichen Rastplatz aus. Diesmal sind wir ganz unter uns. Der Blick ist atemberaubend und alle sind ausnahmslos begeistert. Da stört es auch nicht, dass es heute etwas kühler ist (10-12°C, bewölkt). Gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort. Wir fahren fortan auf dem Icefields-Parkway. Diese Straße zählt wohl zu den schönsten Panoramastraßen Nordamerikas. Die Straße führt unter anderem auch am Athabasca-Gletscher vorbei. Leider sehen wir zunächst vom Gletscher nicht viel. Es ist ziemlich nebelig, weshalb wir uns gegen die Tour mit dem Gletschermobil entscheiden. An Stelle dessen nehmen wir einen Wanderweg, der in die Nähe des Gletschers führt. Einige Gäste entscheiden sich stattdessen einen Kaffee im Besucherzentrum zu trinken. Nachdem wir zirka 10 Minuten unterwegs waren setzt heftiger Schneefall ein. Egal, jetzt sind wir einmal unterwegs und fast alle beißen sich bis zum Rand des Gletschers durch. Die Folgen unseres verschneiten Ausflugs werden uns die nächsten Tage in Form von Schnupfen und Husten begleiten. Wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann führt uns Mutter Natur ebenfalls am Gletscher vor Augen. Als wir 14:15 Uhr hier ankamen war kaum ein Blick auf den Gletscher zu erhaschen. Jetzt, etwa eine Stunden später, ist der Blick auf den Gletscher frei.
Vom Athabasca-Gletscher aus setzen wir unsere Reise fort nach Sunwapta. Der kleine Ort befindet sich etwa 30 Km südlich von Jasper. Genau genommen ist die Bezeichnung Ort hier irreführend. Hier findet sich lediglich unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Eine sehr schöne Lodgeanlage, unweit der gleichnamigen Sunwapta-Wasserfälle (1 Km vom Hotel entfernt). Nach dem Abendessen im Hotel bekommen wir noch Besuch von einer Mitarbeiterin des Jaspernationalparks. Fragen zu den hier lebenden Tier und der vorkommenden Flora werden durch sie beantwortet.


11. Tag, 18.09.2011: Maligne Lake, Jasper und Whistler Mountain
Der Tag startet recht unerfreulich. Nach nur 10 Minuten Fahrt reißt der Keilriemen unseres Busses. Wir überbrücken die Wartezeit auf den Ersatzbus mit der Besichtigung Athabascawasserfälle. Nach etwa einer Stunde Wartezeit trifft unser Ersatzbus ein. Bastiaan ist selbst ein wenig überrascht wie schnell das ging. Wir können unser Programm planmäßig fortsetzen. Der Maligne Lake ist unser nächster Halt. Am See entlang gibt es einen schönen Rundweg (3,2 Km) den einige Gäste gemeinsam mit mir ein Stück gehen. Bereits nach einigen Schritten findet man sich direkt in der Wildnis wieder.


Für die Mittagspause fahren wir zurück nach Jasper. Auf dem Weg dort hin sehen wir die lang ersehnten Bären. Wir sehen eine Schwarzbären Mutter mit einem Jungen. Schnell bildet sich eine ganze Traube mit PKW´s und Bussen. Wir machen alle mehr als genug Fotos und können uns kaum daran satt sehen, wie die Bären ihre Leibspeise, die Buffalo Berries fressen. Unser Ersatzbus ist leider für den Nachmittag schon wieder verplant. Aber alle weiteren Programmpunkte können wir auch mit Hilfe von Taxis durchführen. Von Jasper aus fahren wir mit drei Taxis zur Gondelstation. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Whistler Mountain. Wer sich gut fühlt unternimmt noch eine Wanderung zum Gipfel oder zumindest in Richtung Gipfel. Danach genießen wir unser Abendessen in der Gaststätte auf dem Berg, bevor wir mit der letzten Gondel wieder ins Tal fahren. Mit dem Taxi geht es zurück zum Hotel.


12. Tag, 19.09.2011: Mount Robson und Wells Gray Park
Neuer Tag, neuer Bus. Im wahrsten Sinne des Wortes ist über Nacht unser neuer Bus aus Vancouver (840 Km entfernt!) eingetroffen. Alle sind froh, dass es weitergehen kann. Zunächst holen wir noch die Wanderung durch den Maligne-Canyon vom Vortag nach. Diese hatten wir aufgrund der ganzen Bussituation nicht mehr geschafft. Heute ist das Wetter wieder ausgezeichnet. Bei schönstem Sonnenschein spazieren fast alle gemütlich den Canyon hinab. Am Ende des Canyons erwartet uns Bastiaan schon mit dem Bus zur Weiterfahrt nach Clearwater. Auf dem Weg versuchen wir noch einen Blick auf den höchsten Berg der kanadischen Rockies zu erhaschen, den Mount Robson (3954 m).
Das Ziel des Tages heißt nach 317 Km Clearwater. Nach einer kurzen Pause im Hotel starten wir zur Besichtigung des Wells Gray Parks. Besonders beeindruckend sind für alle die Helmcken Falls. Von einem Plateau aus stürtzen die Wassermassen des Murtle Rivers hier 141 m in die Tiefe. Ein beeindruckendes Naturschauspiel. Danach geht es weiter zum Abendessen, welches wir heute auf der Wells Gray Ranch einnehmen. Wir machen es uns im Saloon gemütlich und genießen die Athmosphäre des Wilden Westens.


13. Tag, 20.09.2011: Hat Creek Ranch und Whistler
Wir beginnen den Tag recht früh, was für uns Abfahrt um acht Uhr bedeutet. Es steht uns ein langer Tag im Bus bevor. Bis nach Whistler sind es etwa 430 Km. Wie es Bastiaans Art ist nehmen wir natürlich nicht den direktesten Weg. Wir fahren zunächst einige Kilometer auf Nebenstraßen bis zum Dunn Lake. Weiter geht es auf dem Highway 5 bis nach Kamloops. Unser nächster Stopp ist nicht mehr weit.


Hat Creek ist vor allem durch die Hat Creek Ranch bekannt gewurden. Unser Besuch beginnt zunächst mit einer kurzen Fahrt in der Postkutsche. Wir besichtigen das Roadhouse, welches in der Geschichte einer der wichtigsten Punkte zur Verpflegung und Übernachtung auf dem Weg in den Norden war. Das Gebäude ist in seiner ursprünglichen Art erhalten geblieben. In nächster Zeit bedarf es jedoch einer aufwendigen Restaurierung, weshalb man versucht die Ranch als Ort der kanadischen Landesgeschichte anerkennen zu lassen. Nach dem Mittagessen auf der Ranch erfahren wir von einer Vertreterin des Shuswap-Stammes einiges über das Leben der Ureinwohner der Gegend. Wir hören Geschichten über die Jagd und das Herstellen von Werkzeugen oder die Verwendung von natürlichen Heilmitteln. Direkt an Ort und Stelle können wir dann noch die unterschiedlichen Behausungen besichtigen. Whistler erreichen wir heute erst gegen 20 Uhr. Der Tag war lang und nur wenige machen sich nochmal auf den Weg in den Ort.


14. Tag, 21.09.2011: Überfahrt nach Vancouver Island
Heute verlassen wir das Festlang und damit auch entgültig die Rocky Mountains. Von Whistler aus geht es weiter Richtung Süden. Bevor wir jedoch in der Horseshoe Bay an Bord der Fähre gehen besuchen wir noch die Shannon Falls. Die liegen direkt am Weg und unser Zeitplan lässt den kleinen Abstecher zu. Leider regnet es heute. Unser Stopp fällt also witterungsbedingt etwas kürzer aus. Wie geplant erreichen wir kurz vor 10 Uhr das Fährterminal. Wir fahren mit dem Bus auf die Fähre. Für die Überfahrt müssen wir jedoch aussteigen. Wer mag holt sich an Bord einen Kaffee und genießt die ruhige, 90-minütige Überfahrt. Unser Zielhafen ist Nanaimo an der Ostküste von Vanvoucer Island. Zunächst kommen wir gut voran, doch sobald wir die Autobahn verlassen erwarten uns Baustellen. Der Regen wird zu dem auch stärker und auf den Straßen zur Westküsten sammeln sich inzwischen große Wassermassen. Aufgrund des Wetters und der Verzögerungen beschließen wir die Besichtigung der Cathedral grove und des Pacific Rm National Parks auf den morgigen Tag zu verlegen. Gegen 17 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten Tage. Die Clayoquot-Orca Lodge liegt idyllisch im Regenwald des Pazifiks. Die Pazifikküste ist etwa 5 Gehminuten entfernt. Der nächste Ort, Tofino, ist etwa 4 Km entfernt. Den Abendverbringen wir im Wickaninnsh Restaurant am Longbeach. Das Restaurant befindet sich direkt am Strand und wir genießen den Sonnenuntergang, welcher leider durch die zahlreichen Wolken und den Regen etwas getrübt wird.


15. Tag. 22.09.2011: Entdeckungen in Tofino und im Pazifischen Regenwald
Der heutige Tag steht allen Gästen zur freien Verfügung. Bastiaan und ich haben dennoch Angebot für diesen Tag gemacht. Zunächst holen wir den Spaziergang durch den Pacific Rim Nationalpark nach, welcher bereits am Vortag geplant war. Heute kommen endlich unsere Regenjacken zum Einsatz. Bisher hatten wir nur kurze Schauer zu überstehen, aber heute gibt es endlich mal einen richtigen Dauerregen. Meine Regenjacke zumindest hält dicht bis zum Ende des Tages.


Der Rundgang durch den Regenwald avanciert zu einem ungeahnten Höhepunkt der Reise. Der Rundweg (etwa 3 Km) durch den Wald ist exzellent ausgebaut. Um die Fauna und Flora nicht zu beschädigen oder zu stören läuft man über einen Holzsteg. Dieser führt über umgefallene Baumriesen, in kleine Täler und auf winzige Hügel. Einfach ein tolles Erlebnis. Danach fragt Bastiaan ernsthaft, ob jemand einen Spaziergang am Strand machen möchte. Es regnet immernoch in Strömen und besonders warm ist es auch nicht. Aber siehe da! Entgegen meiner Erwartungen entschließen sich alle mitzukommen. Die ganz Harten folgen sogar Bastiaans Aufruf am besten barfuß zu gehen. Davon herausgefordert, lasse auch ich meine Schuhe im Bus (so bleiben sie wenigstens sauber ).
Danach gehts zum Aufwärmen ins Hotel. Der ein oder andere genießt auch mal die freie Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Am Nachmittag verabreden wir uns um 14 Uhr für eine Fahrt in das Örtchen Tofino. Alle sind an Bord für den Ausflug nach Tofino. Auch wenn die Information überflüssig ist, aber es regnet immernoch. Tofino bietet als nicht gerade viel. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind schnell erkundet. Für uns ist es eher eine Versorgungsfahrt. Viele wollen oder müssen mal zur Bank oder auf die Post. Ebenfalls benötigt wird der Supermarkt, um sich mit Kleinigkeiten für den weiteren Verlauf der Reise einzudecken. Ein lohnenswerter Spaziergang führt uns von Tofino aus zum Tonquin Park. Ein einsamer Strandabschnitt umgeben von Regenwald. Halb vier sind wir wieder zurück am Hotel. Die Chefin des Hauses, Olivia, hat sich Zeit genommen uns etwas über die Geschichte dieses Ort zu erzählen. Mit viel Fantasie und Witzt führt sie uns durch ihr Anwesen. Ich persönlich habe den Eindruck das die Fantasie, die Realität zu weilen überflügelt, aber der guten Stimmung tut das keinen Abbruch.


16. Tag, 23.09.2011: Die Hauptstadt British Columbias - Victoria!
Die gute Nachricht ist, dass der Regen auch an unserem Abreisetag nicht aufhört. Unser Weg führt uns heute weiter über Chemainus und den Mahalat Pass bis nach Victoria. Doch zunächst holen wir den Besuch des Cathedral Grove nach. Nach zirka zwei Stunden Fahrt kommen wir an besagtem Ort an. Eigentlich ist Cathedral Grove nur der Name unter dem der McMillan Provincial Park bekannt ist. Besonders in Erinnerung sind mir die über 800 Jahre alten Douglasien geblieben. Unglaublich!
Am späten Nachmittag treffen wir in Victoria, der wohl britischsten Stadt außerhalb Großbritanniens, ein. Zunächst verschaffen wir uns vom Bus aus einen Überblick. Vor allem der ältere Teil der Stadt zwischen Yates and Fort Street wirkt anziehen. Es ist aber mindestens genauso spannend an der Promenade zu bummeln und das bunte Treiben zu beobachten. Appetit haben wir uns erstmal geholt. Es geht weiter zum Hotel, welches sich ganz in der Nähe des British Columbia Museums befindet. Das Abendessen ist heute im Habour Canoe Club geplant. Nach kurzem Zögern nehmen wir dann doch den Bus dorthin. Das Essen ist, wie so oft auf dieser Reise, auch heute wieder ausgezeichnet. Um gegen unser schlechtes Gewissen und die diversen Kaloriensünden anzukämpfen, "überrede" ich eine kleine Gruppe zurück zum Hotel zu laufen. Der Abendliche Spazierganz führt uns entlang der Wharfstreet und des inneren Hafens direkt bis zum Parlamentsgebäude. Von hier aus sind es nur noch 5 Minuten bis zum Hotel.


17. Tag, 24.09.2011: Spaziergang zu Fisherman´s Wharf, Walbeobachtung


Petrus hat uns wieder lieb. Die Sonne scheint über Victoria. Ab und an mischt mal eine Wolke dazwischen, aber das stört uns nach den vergangenen regenreichen Tagen nur wenig. Victoria bietet für jedes Interesse etwas. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Gruppe aufteilt. Ein kleiner Teil besucht am Vormittag die Miniaturwelt, ein größerer Teil schließt sich einem Spaziergang durch den Hafen und die Innenstadt von Victoria an. Der Spaziergang führt uns zunächst vorbei am Parlamentsgebäude bis nach Fisher Man´s Wharf. Diese kleine Siedlung von Hausbooten mit einem angeschlossenen Markt begeistert uns sofort. Beim Bummel über die Stege entdecken wir dann sogar noch einen Seehund, der sich an dieser Stelle anscheinend eingerichtet hat. Weiter geht es mit dem Hafentaxi zurück Richtung Canoe Club. Mein Vertrauen gewinnen die kleinen Boote zunächste nicht. In jedes Boot passen maximal 12 Personen. Bastiaan telefoniert kurz und wir bekommen ein eigenes Boot für unsere Gruppe. Von der Anlegestelle am Canoe Club aus erkunden wir weiter zu Fuß die Innenstadt. Zwischen Yates und Fort Street warten zahlreiche Innenhöfe nur darauf entdeckt zu werden.
Am Nachmittag entschließen sich einige Gäste afu Walbeobachtung zu gehen. Bastiaan begleitet diese Gruppe. Ich schlage den anderen vor, einen Spaziergang zum Anfangspunkt des Trans-Canada-Highways zu unternehmen. Durch den Beacon Hill Park, ganz in der Nähe unseres Hotels, erreichen wirdie Meile 0 des Trans-Canada-Highways. Wir spazieren weiter in Richtung des Kreuzfahrthafens, wo heute morgen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe angelegt haben. Man merkt es der Stadt deutlich an, dass 3000 Touristen mehr als üblich zu Gast sind. Zurück im Hotel treffe ich die Gäste der Walbeobachtung wieder. Alle sind vollkommen außer sich. Die Fahrt einfach nur als Erfolg zu beschreiben wäre untertrieben. Einer der Gäste, welche schon oft solche Touren mitgemacht hat, sagt nur, dass er die Wale noch nie so hervoragend wie hier gesehen hätte. Alle sind sich des Glück, welches man dafür immer benötigt mehr als bewusst. Den Abend verbringen wir im Vista 18 im Chateau Victoria. Das Restaurant befindet sich in 18. Etage eines Hotels und offenbart dadurch einen einmaligen Blick über Victoria. Pünktlich zum Sonnenuntergang nehmen wir Platz und lassen uns kulinarisch verwöhnen.


18. Tag, 25.09.2011: Butchart Gardens, Fährüberfahrt nach Vancouver
Wir nehmen Abschied von Victoria. In den meisten Köpfen geistert inzwischen schon der Rückflug nach Deutschland herum. Das Ende der Reise ist nah und alle realisieren, wie schnell drei Wochen vergangen sind. Bis dahin gibt es aber noch genug zu tun. Mit den Worten von Bastiaan: "Es ist kein Urlaub. Wir haben viel zu tun." Gesagt, getan. Wir machen uns pünktlich um 8:30 Uhr auf den Weg zu den weltbekannten Butchart Gardens. Die Fahrt dauert nur etwa eine halbe Stunde. Auf dem Gelände der ehemaligen Betonfabrig von Robert Butchart entstand einer der fantastischsten Gärten die ich kennengelernt habe. Pünktlich bei unserer Ankunft an den Gärten entzieht uns Petrus seinen Segen wieder - regen! Aber kein Problem. Im Park ist man darauf vorbereitet. Für jeden Gast stehen kostenlos Regenschirme zur Verfügung. Wir einigen uns auf zwei Stunden Zeit zur Besichtigung. Das Mittagessen nehmen wir heute im Gartenrestaurant in den Gärten ein. Zu unserer positiven Überraschung gibt es heute weder Rind noch Lachs. Gegrillte Langusten sind uns eine willkommene Abwechslung.


Mit der Fähre geht es von Swartz Bay aus zurück auf das Festland nach Tsawwassen, südlich von Vancouver. Unsere letzte Station ist nah. Durch den Berufsverkehr kämpfen wir uns vor in die Stadt, die aufgrund ihres großen Anteils asiatischstämmiger Bewohner, auch Hongcouver genannt wird. Wir beginnen direkt mit der Stadtrundfahrt, die uns zunächst in den Stadtteil Gastown führt. Hier befindet sich die berühmte Dampfuhr, die man zu jeder vollen Stunde in Aktion erleben kann. Weiter geht es zum Canadaplace und dem Kongresszentrum. Es offenbart sich ein wunderbarer Blick über den Hafen von Vancouver in den Norden der Stadt. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Wir fahren noch ins Hotel und essen gemütlich im Restaurant des selbigen zu Abend.
 


19. Tag, 26.09.2011: Der Norden Vancouvers
Für den heutigen Tag ist unsere Gruppe um einen Teilnehmer reicher. Der Enkel eines Gastes ist vorübergehen zu Studienzwecken in Vancouver und begleitet uns heute. Doch auch das ändert nicht daran, dass Petrus sich von uns abgewendet hat. Trotzdessen machen wir uns auf den Norden Vancouvers zu erkunden. Unser Weg führt uns zunächst zum Stanley Park, wo wir zahlreiche Totempfähle finden. Ebenfalls befindet sich das Vancouver Aquarium hier, welches im weiteren Verlauf des Tages noch eine wichtige Rolle spielen soll. Planmäßig fahren wir anschließend weiter zum Capilano Suspension Park. Ein wirklich schöner Park. Über eine riesige Hängebrücke erreichen wir einen Pfad, der uns durch die Baumwipfel führt. Abschließen wartet noch der Cliffwalkauf uns. Ein Weg der uns auf 200 m Länge etwa 90 m über den Abgrund führt. Ganz nebenbei sei hier angemerkt, dass das schlechte Wetter auch etwas gutes hat: wir sind fast allein im Park und können alles ganz in Ruhe besichtigen. Alle sind ein wenig ausgekühlt und wir wärmen uns bei einem Tee oder Kaffee in einem Restaurant auf. Bastiaan telefoniert und fragt an der Gondelstation nach, ob bei diesem Wetter überhaupt Auffahrten auf den Grouse Mountain stattfinden. Eigentlich wäre das der nächste Punkt auf dem Programm. Aufgrund der Witterung und der Unsicheren Situation an der Gondelstation entscheiden wir uns in bereits angesprochenes Aquarium zu gehen. Wir fahren also zurück zum Stanley Park. Neben den üblichen Aquarien bietet sich uns hier die Möglichkeit auch Show mit Belugas oder Delphinen zu besuchen.
Zum Abschluss des Tages und damit gleichzeit zum Abschluss der Reise, gibt es am Abend eine Hafenrundfahrt in Vancouver. Mit Livemusik und einem schönen Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg vom Hafen zum False Creek und zurück. Wir genießen die beleuchtet Skyline der Stadt und schwälgen in Erinnerungen der letzten 20 Tage. Ein gelungener Abschluss. Ebenfalls während der Bootsfahrt müssen wir uns von Bastiaan verabschieden. Alle haben den "verrückten Niederländer" in ihr Herz geschlossen.


20./21. Tag, 27./28.09.2011: Rückflug nach Deutschland
Abreisetag bedeutet immer ein wenig Stress. Um zumindest den Check-In-Stress zu umgehen habe ich am Vorabend schon alle Gäste online eingecheckt. Zu Frühstück bekommt jeder seine Bordkarte und alle sind entspannt, da die Sitzplatzwünsche einzurichten gingen. Die Zimmer können wir bis 12 Uhr behalten. Um die Zeit nicht sinnlos in der Lobby oder auf dem Zimmer abzusitzen, machen wir uns ein letztes Mal auf den Weg etwas zu erkunden. Wir spazieren am Strand entlang bis zur Fährstation nach Granville Island. Dieses extrovertierte Künstler- und Szeneviertel lässt die Wartezeit bis zum Flughafentransfer schnell vergehen. Pünktlich 13 Uhr starten wir mit dem Bus vom Hotel zum Flughafen von Vancouver. Da wir den Check-In schon erledigt haben, geben wir nur noch unser Gepäck auf. Anschließend geht es auf direktem Weg zur Sicherheitskontrolle und weiter zum Abfluggate von Lufthansa-Flug LH 493 nach Frankfurt/Main. Mit 45 Minuten Verspätung starten wir in Vancouver. Die Verspätung holen wir auf der langen Strecke bis nach Frankfurt wieder auf, sodass wir pünktlich 11:10 Uhr am Rhein-Main-Flughafen ankommen. Es heißt Abschied nehmen. Die Wege trennen sich hier. Einige reisen weiter nach Berlin, andere nach Leipzig. Für die Dresdener sollte es 13 Uhr weitergehen. Doch auch bei diesem Flug Verspätung. Letztendlich erreichen wir Dresden um 14:30 Uhr. Auch unser Gepäck hat es bis hier hin geschafft. Alle sind glücklich gesund und munter wieder zu Hause zu sein.

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