Reisebericht: Rundreise Ost–Kanada zum Indian Summer

03.10. – 15.10.2024, 13 Tage Städte– und Naturreise im Osten Kanadas mit Toronto – Ontariosee – Niagara–Fälle – Algonquin Provinz Park – Ottawa – Montreal – Lac Taureau – La Malbaie – Quebec


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24 Gäste aus ganz Deutschland und der Schweiz möchten mit mir zum Indian Summer den Osten Kanadas erkunden. Sie sind gespannt auf die großen Städte und die Natur, möchten gern Tiere sehen und sind ganz neugierig auf die einzigartige Laubfärbung, von der sie schon so viel gelesen und gehört haben. Dank der einzigartigen Mischung und Abwechslung ist es auch für mich als Reiseleiter immer wieder eine Freude, diese Lieblingsreise durchzuführen.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Reisetag (Donnerstag, 03. Oktober 2024): Anreise nach Kanada – Flug nach Toronto

Viele meiner Reisegäste reisen schon am Tag zuvor nach Frankfurt an — das Vertrauen in die DB scheint auf einem Tiefpunkt zu sein. Mein ICE von Leipzig nach Frankfurt ist am frühen Morgen wider Erwarten fast pünktlich, zum Feiertag jedoch sehr voll. Und auch auf dem Frankfurter Flughafen herrscht reger Betrieb. Trotzdem gelangen wir erstaunlich schnell durch Kofferabgabe, Sicherheitskontrolle und Passkontrolle durch und haben noch Zeit für einen Kaffee oder sogar ein zeitiges Mittagessen. Auch meine Gäste, die schon per Zubringerflug von Dresden bzw. Hamburg anreisen, kommen alle gut ans Zwischenziel. Dann heißt es: Einsteigen bitte, Ihr Flug nach Toronto ist bereit zum Boarding. Die Crew ist zum Glück weniger antiquiert als die Boeing 747-400 der Lufthansa, aber ebenso routiniert und zuverlässig. Die Beinfreiheit ist gut und das Entertainment funktioniert. Ab und zu ruckelt es ein bisschen, vor allem über dem Atlantik und kurz vor der Landung. Insgesamt ein sehr ruhiger und ereignisloser Flug — was ja positiv zu werten ist. Mit nur 10 Minuten Verspätung setzt der Copilot die Maschine butterweich auf kanadischem Boden auf. Es erwarten uns Sonnenschein und angenehme Temperaturen von über 20 Grad. Ein Vorgeschmack auf einen schönen „Indian Summer“? Durch die Einreisekontrollen kommen wir ebenfalls wieder schnell hindurch, auch unsere Koffer sind alle mitgekommen. Nur unseren Busfahrer Jason finden wir dank einer falsch übermittelten Telefonnummer erst mit etwas Verzögerung. Er wiederum hat die ganze Zeit auf uns gewartet und begrüßt uns freundlich und gut gelaunt. Typisch kanadisch eben. Die Fahrt zum Hotel mitten in der Downtown von Toronto dauert heute auch nur rund 40 Minuten. Unterwegs sehen wir schon den Ontariosee und bekommen einen ersten Eindruck von der sehr modernen Metropole mit vielen Hochhäusern. Wir sehen auch schon die Union Station, das Finanzzentrum sowie das alte und neue Rathaus — beinahe schon eine kleine Stadtrundfahrt. Fast alle Gäste kommen auch noch mit auf einen kleinen Abendspaziergang zum Dundas Square und zum Rathaus (quer durch das Eaton Centre). An Toronto muss man sich immer erst einmal gewöhnen, an die vielen Menschen, an den Verkehr, an die Häuserschluchten. Der Vergleich mit New York drängt sich förmlich auf. Inzwischen ist es dunkel geworden und die vielen großen Leuchtreklamen am Dundas Square erhellen die Nacht. Er gilt entsprechend auch als kanadisches Gegenstück zum Times Square. Im Einkaufszentrum ist es schon wieder ruhiger und auch an den beiden Rathäusern ist nicht viel los, sodass wir zum Abschluss des langen Anreisetages schöne Fotos mit dem beleuchteten Toronto-Schriftzug machen können.


2. Reisetag (Freitag, 04. Oktober 2024): Stadtrundfahrt Toronto – Niagara–on–the–Lake – Bootsfahrt zu den Niagarafällen

Die erste Nacht in Kanada liegt hinter uns, das erste Frühstück überzeugt mit einer großen Auswahl. Ausgeruht und gestärkt starten wir zur Stadtrundfahrt durch Toronto, was, ähnlich wie später in Montréal, auch immer eine Baustellenrundfahrt ist. Unglaublich, wie schnell sich in Nordamerika eine Stadt verändert, ja regelrecht umgekrempelt wird. Wir werfen nochmals bei Tageslicht einen Blick auf das Rathaus, fahren dann an der Konzerthalle vorbei und durchqueren Chinatown. Um das Parlament von Ontario drehen wir eine Ehrenrunde und steuern nun den CN Tower an. Meine Wetterengel sorgen für perfekte Bedingungen bei der raschen Auffahrt zu beiden Aussichtsplattformen. Im Süden die Toronto Islands und der Ontariosee, im Norden das Stadtzentrum – ein toller Blick in jede Richtung. Wir saugen alles auf und treffen uns begeistert wieder bei Jason am Bus. Er fährt uns erneut ein Stück durch Chinatown, bevor wir zum Dundas Square abbiegen und zum Distillery District weiterfahren. Hier machen wir nochmals eine längere Pause, kaufen uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen und stürmen fast geschlossen die Schokoladenfabrik. Warme Temperaturen, blauer Himmel und köstliches Eis — da kommt sofort Urlaubsfeeling auf. Wir kehren zum Bus zurück und nehmen nun langsam Abschied von Toronto. Während Jason den Bus aus der Stadt hinausschlängelt, passieren wir den St Lawrence Market und das Gooderham Building sowie mit dem Fort York den Ursprung der heutigen Metropole. Die anschließende Fahrt in die Niagara-Region führt durch das Goldene Hufeisen in landwirtschaftlich geprägte Gegenden, in denen der Obst- und Weinanbau dominiert. Am sog. Whirlpool treffen wir erstmals auf den Niagara River und folgen ihm flussaufwärts zu den berühmten Wasserfällen. Beim Fotostopp am Table Rock bekommen wir einen guten ersten Eindruck und werden von der aufspritzenden Gischt auch schon ein bisschen nass. Noch feucht-fröhlicher geht es anschließend bei unserer Bootsfahrt zu den Niagarafällen zu. Unsere roten Regencapes schützen wenigstens den Oberkörper, als das Schiff ganz dicht an die Horseshoe Falls heranfährt, bis sich außer weißer Gischt eigentlich nichts mehr ringsum erkennen lässt. Da wird die Kraft der Wassermassen wirklich spürbar. Das war aufregend! Und bis hierhin auch schon ein ereignisreicher zweiter Tag in Kanada. Der Jetlag holt uns langsam ein, weshalb wir das Hotel ansteuern, um uns für ein Weilchen zurückzuziehen. Jason hat freundlicherweise schon die Zimmerkarten und Begrüßungskekse besorgt. Nach der Erholungspause treffen wir uns in der Lobby wieder und begeben uns zu unserem Abendessen auf dem Skylon Tower. Tatsächlich hat überraschenderweise ein leichter Regen eingesetzt, der jedoch im Laufe des Abends wieder endet. Die Aussicht vom Turm auf die Wasserfälle ist natürlich toll. Wir sind auch pünktlich zum Sonnenuntergang eingetroffen. Nach dem leckeren Essen ist vor dem nächsten Höhepunkt: Später am Abend gibt es nämlich noch ein kleines Feuerwerk über den Niagarafällen.


3. Reisetag (Samstag, 05. Oktober 2024): Niagara–on–the–Lake – Penetanguishene – Sainte–Marie among the Hurons – Fahrt in die Muskoka–Region

Mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über den Niagarafällen beginnt unser dritter Tag in Kanada. So langsam sind wir auch in der hiesigen Zeitzone angekommen. Am Morgen ist es noch sehr ruhig in Niagara Falls. Ein Fotostopp an der Blumenuhr ist der Auftakt für unser heutiges Programm. Sie ist hübsch, geht aber völlig falsch. Also an ebenfalls hübschen Häuschen und herrschaftlichen Anwesen schnell weiter nach Niagara-on-the-Lake. Auch hier geht es noch (!) sehr beschaulich zu. Gemütlich können wir durch die Hauptstraße schlendern, uns an der Blumenpracht erfreuen und an den Schaufenstern des Weihnachtsgeschäfts die Nase platt drücken. Oder uns bei einem Immobilienmakler ein Häuschen aussuchen und geschwind den Kaufvertrag unterzeichnen, bevor die Konkurrenz anrückt. Inzwischen sind weitere Busse und damit Touristen angekommen, und Straße und Geschäfte füllen sich. Wir kehren zu unserem Jason zurück, der uns nun nach Penetanguishene bringt. In einem urigen Restaurant warten unser Mittagessen und eine sehr nette Bedienung auf uns. Einen Abstecher an den Pier kann ich mir anschließend bei dem herrlichen Wetter nicht verkneifen. Motorboote und Segelboote liegen im Wasser der Georgian Bay, das im Licht der Sonne magisch glitzert. Im Museumsdorf Sainte-Marie among the Hurons wagen wir eine Reise in die Vergangenheit der ersten europäischen Kolonisten. In diesem Fall waren es jesuitische Missionare, die sich fernab der Heimat unter den Huronen ein neues Zuhause aufbauten. Der Feueralarm reißt uns jäh zurück in die Gegenwart und kürzt unseren Besuch um vielleicht 10 Minuten ab. Die heranbrausende Feuerwehr sieht auch schon historisch aus … Bei einem Stopp an einem Supermarkt in Orillia erfolgt dann die Konfrontation mit der heutigen Alltagswelt der Kanadier. Von hier aus sind es noch rund 1,5 Stunden bis zum Deerhurst Resort bei Huntsville in der Muskoka-Region. Hier hat der Indian Summer schon Einzug gehalten und wir erfreuen uns während der Fahrt an der herbstlichen Farbenpracht. Schroffe Felsen und viele kleine Seen ziehen an uns vorbei. Das Deerhurst Resort ist herbstlich geschmückt, die Lobby sehr einladend. Nach dem Bezug der Zimmer finden wir alle zwischen Pub, Buffetrestaurant und Grillbar eine Möglichkeit zum Abendessen.


4. Reisetag (Sonntag, 06. Oktober 2024): Rundfahrt durch die Muskoka–Region – Dorset – Muskoka Brewery – Bootstour auf dem Lake Muskoka

Auch der heutige Tag beginnt mit einem herrlichen Sonnenaufgang mit wunderschönen Rot- und Violetttönen — und mit einem ausgiebigen späten Frühstück, denn ich lasse meine Gäste freundlicherweise fast ausschlafen. Ist ja auch Sonntag! Das Tagesprogramm ziehen wir heute von hinten auf, d. h. wir beginnen mit einer kleinen herbstlichen Rundfahrt durch die Muskoka-Region. Hier ist der Indian Summer bereits in vollem Gange. Das Herbstlaub leuchtet trotz Wolkendecke wunderschön in Gelb, Orange und Rot. Herrlich! In Dorset an der Lake of Bays machen wir eine Pause am berühmten Robinson’s General Store und setzen dann unsere Fahrt in Richtung Gravenhurst fort. Nach einer Weile setzt dann doch der angekündigte Regen ein. Es entwickelt sich sogar ein richtiges Gewitter mit Platzregen. Da hilft nur eines: Wir müssen uns das Wetter schöntrinken! Rein zufällig habe ich als Überraschung sowieso einen Stopp an der Muskoka Brewery eingeplant. Hier können wir lokales Craft Beer verkosten und den schlimmsten Teil des Regens aussitzen. Als wir Gravenhurst erreichen, ist das Unwetter nämlich schon fast vorbei. Und während unserer Bootstour auf dem Lake Muskoka mit dem „Dampfschiff“ wird das Wetter immer besser und besser, bis am Ende tatsächlich wieder die Sonne vom blauen Himmel lacht. Da können wir auf dem Deck sitzen und Vitamin D tanken, während die vielen kleinen Inseln mit einigen hübschen Sommerhäuschen an uns vorüberziehen. Das ist fast schon wie Urlaub! Auf der Rückfahrt nach Huntsville genießen wir wieder die schöne Laubfärbung, die nun im Licht der Sonne noch viel besser zur Geltung kommt. Zum krönenden Abschluss des Tages werden wir im Resort mit Suppe oder Salat, leckerem Lachs und noch leckererer Crème Brûlée verwöhnt.


5. Reisetag (Montag, 07. Oktober 2024): Fahrt durch den Algonquin Park – Logging Trail – Ottawa

Nachts muss es wohl nochmals geregnet haben, aber zum Frühstück badet uns die Sonne im Hotelrestaurant in ihrem wärmenden Glanz. Wir sind ganz gespannt auf die Fahrt durch den Algonquin Park und werden auch nicht enttäuscht: Der Indian Summer in Kanada ist wirklich wunderschön. Wir kommen aus dem Staunen über so viel Farbenpracht nicht heraus. Im Besucherzentrum des Parks erwarten uns ein Kinobesuch mit tollen Naturaufnahmen und eine herrliche Aussicht von der Terrasse. Einige Kilometer weiter sitzen wir wieder im Kino und sehen einen Film über die Geschichte der Holzfällerei im Algonquin Park. Ein Spaziergang auf dem Logging Trail vertieft das Gelernte anhand vieler Exponate: Nachbauten der Holzfällerhütten, Werkzeuge, dampfbetriebene Schleppboote für die Holzstammflöße. Ein raues, karges, schweres Leben. Meine Gäste wollen doch lieber im Hotel in Ottawa übernachten und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln. Bald darauf verlassen wir den Algonquin Park durch das Osttor und setzen die Fahrt nach Ottawa fort. Unsere geplante Mittagspause bei Tim Hortons verschiebt sich leider zeitlich nach hinten, da die erste Option wegen Bauarbeiten geschlossen ist. So müssen wir heute leider bis Renfrew durchhalten, bevor es Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen gibt. Unser großer Bus wird in so einem kleinen Nest natürlich neugierig beäugt. Haben wir uns etwa verirrt? Immerhin ist es nun gar nicht mehr so weit bis zur Hauptstadt. Unseren ersten Stopp machen wir jedoch in Gatineau am Nationalmuseum für Geschichte. Erstens ist das Gebäude samt der großen Halle sehr sehenswert, zweitens können wir von hier aus die Silhouette der Stadt mit Parlament, Rideau-Kanal und Nationalgalerie sehr gut fotografieren. Der Amtssitz der Generalgouveneurin bleibt uns heute leider verschlossen und auch bei Justin und der Deutschen Botschaft haben wir kein Glück. Im zentral gelegenen Lord Elgin Hotel werden wir jedoch sehr freundlich empfangen. Fast alle Gäste schließen sich mir danach noch bei meinem kleinen Abendspaziergang zum Parlamentshügel und zum Château Laurier an, dessen schöne Bar leider auch gerade wegen Renovierung geschlossen hat. In dieser Hinsicht haben wir heute wirklich etwas Pech. Wettertechnisch hingegen können wir uns wieder nicht beschweren.


6. Reisetag (Dienstag, 08. Oktober 2024): Omega–Wildpark – Château Montebello – Weiterfahrt nach Montréal

Ein letztes Mal „Good morning“, bevor ich für den Rest der Reise meine morgendliche Begrüßung auf Französisch halten muss. Denn: Wir verlassen an diesem Morgen endgültig die Provinz Ontario und wechseln nach Québec. Eine sehr schöne Provinz, gar keine Frage, tolle Landschaft, hübsche kleine Dörfer, aber eben historisch und kulturell etwas … vorbelastet. Ein politisches Minenfeld. Deshalb widmen wir uns auch zuerst den tierischen Bewohnern und besuchen den Omega-Wildpark. Das Wapiti-Empfangskomitee wartet schon gefräßig am Eingang auf uns. Wir sind in einen umgebauten Schulbus gewechselt, können die Fensterscheiben herunterlassen und Hirsche, Rehe und Wildschweine mit Karotten füttern. Die Waldwölfe liegen faul im Schatten der Bäume und machen sich nicht viel aus der vegetarischen Kost. Den Bisons kommen wir diesmal ganz nah — da haben meine Gäste mal wieder großes Glück. Die kleinen Polarfüchse sind besonders süß, trauen sich jedoch nicht in den Bus und in meine Tasche, sonst hätte ich sie heimlich mitgenommen. Ganz am Ende der Rundfahrt warten natürlich die Schwarzbären und Zimtbären auf uns und liefern auch eine tolle Show ab. Was für ein Erlebnis! Nachdem wir die Tiere im Wildpark gefüttert haben, sind nun wir zur Abwechslung zum Mittagessen im Château Montebello geladen. Erst einmal bestaunen wir jedoch das prächtige Bauwerk aus 10.000 Rotzedern. Besonders die gewaltige Lobby mit dem riesigen Kamin hat es uns angetan. Drei Gänge werden uns im Speisesaal serviert, während wir schon nach draußen auf den Ottawa River blicken. Derweil löst sich die Wolkendecke immer mehr auf, weshalb es uns nach dem Dessert sofort hinaus und an den Fluss zieht. Das Château Montebello ist schon ein besonderer Ort. Hier am Ottawa River ein kurzer Wellnessurlaub — das würde der Seele sicher guttun. Auf uns wartet jedoch erst einmal die Weiterfahrt nach Montréal. Da das Wetter nun so schön geworden ist, fahren wir spontan zum namensgebenden Hü … äh Berg, dem majestätischen Mont Royal, und spazieren zur Aussichtsplattform. Das Stadtzentrum liegt uns von hier oben regelrecht zu Füßen. So kann es gern weitergehen, liebes Montréal! Den guten ersten Eindruck macht die größte Stadt Québecs jedoch gleich wieder mit dem schlimmsten Verkehrschaos in ganz Kanada zunichte. Quälend langsam nähern wir uns dem Olympiastadion. Passenderweise wird auch hier (mal wieder) überall gebaut. Dem UFO-Stadion fehlt sogar das Dach. Zwischen den ehemaligen Sportstätten erinnern Plaketten an Sieger und Teilnehmer der Sommerspiele von 1976. Zum Hotel kommen wir nach diesem Abstecher über die unterirdische „Autobahn“ deutlich schneller voran. Nachdem wir die Tücken der beiden Fahrstühle überwunden haben, lassen wir den Abend individuell ausklingen und freuen uns auf die morgige Stadtrundfahrt.


7. Reisetag (Mittwoch, 09. Oktober 2024): Stadtrundfahrt in Montréal – Basilika Notre–Dame – Weiterfahrt zum Lac Taureau

Entgegen der Wetterprognose beginnt der heutige Tag sehr sonnig. Liegt es an der guten Laune unserer Stadtführerin Bettina? Oder reise ich wirklich mit Wetterengeln? Das lange Warten auf die Fahrstühle nehmen wir mit unserem üblichen Humor, nachdem wir schon mit einer Schulklasse ums Buffet „gekämpft“ haben. Bettina entführt uns zu Beginn der Stadtrundfahrt auf die beiden vorgelagerten Inseln im Sankt-Lorenz-Strom, die Île Sainte-Hélène und die Île Notre-Dame. Beide sind eng verbunden mit der Weltausstellung und den Olympischen Spielen. Bei einem Fotostopp am Wasser blicken wir über den Fluss zurück in Richtung Altstadt. Wenig später parken wir an der Biosphère und werfen auch einen Blick auf die interessante Fotoausstellung im Eingangsbereich. Nun darf Jason sein Können unter Beweis stellen: Es geht auf die Formel-1-Rennstrecke! Leider, leider werden wir durch die Stadtreinigung ausgebremst. Ein Besuch der berühmten unterirdischen Stadt darf natürlich auch nicht fehlen. Bettina wählt dafür den Abschnitt unter der Christ Church Cathedral mit Einstieg über das Eaton Centre. Das gibt uns auch die Möglichkeit für einen Abstecher zu einer der vielen individuell gestalteten U-Bahn-Stationen Montréals. Letzter Programmpunkt der Stadtrundfahrt ist die Altstadt mit einem Besuch der herrlichen Basilika Notre-Dame. Bettina freut sich immer über die staunenden Gesichter meiner Gäste, wenn sie den wunderschönen Innenraum zum ersten Mal erblicken. Obwohl die drei Stunden eigentlich schon abgelaufen sind, macht sie mit uns sogar noch einen Spaziergang bis zur Place Jacques Cartier. Großzügig wie ich ab und zu mal bin, dürfen meine Gäste nun noch mehr als 1,5 Stunden lang die Altstadt auf eigene Faust erkunden, zum Mittagessen einkehren und/oder auf Souvenirjagd gehen. Zuverlässig wie er ist, wartet Jason um 14 Uhr mit dem Bus unter der silbernen Kuppel des Marché Bonsecours auf uns. Damit wir uns nun ein bisschen von den beiden Großstädten Ottawa und Montréal erholen können, fahren wir über Joliette in die Natur zum Lac Taureau. Auf dem Weg nach Norden durchqueren wir malerische Schluchten und pittoreske Dörfer. Zwischendurch wird Jason zu einer Raucherpause „verdonnert“, damit wir mit kanadischem Zaubertrank unser Bergfest feiern können.


8. Reisetag (Donnerstag, 10. Oktober 2024): Waldspaziergang und Freizeit am Lac Taureau

Es ist auch schön, einmal ganz ruhig und gemütlich in den Tag zu starten, sich ausgiebig durch das gute Frühstücksbuffet zu schlemmen und hinaus auf den See und den Wald zu blicken. Für 10 Uhr biete ich einen Waldspaziergang an, neuerdings auch Waldbaden genannt, an dem zu meiner Überraschung die ganze Gruppe geschlossen teilnimmt. Vielleicht haben sie auch nur alle Angst, dass mich der Bär holt, wenn ich alleine losziehe. Wir beginnen am Ufer des Lac Taureau und folgen dann dem Pfad ins Unterholz. Um uns herum der herbstliche Wald, grün, gelb, hier und da ein bisschen rot. Auf einem kleinen Teich zwei Enten, ab und zu ist der Ruf der Kanadagänse zu hören oder das Trillern eines Streifenhörnchens. Auf dem Rückweg kommen wir am Biberdamm vorbei. Die fleißigen Erbauer scheinen nicht zuhause zu sein, weder hier noch im „Neubaugebiet“ nebenan. Es ist kaum zu begreifen, wie so kleine Tierchen so große Bauwerke errichten können; der größte Biberdamm in Kanada ist 850 Meter lang. Nun sind wir schon fast zurück am Hotel. Freundlicherweise wurden für uns Picknicktische am Seeufer gedeckt. Angesichts des Windes und der Temperaturen ziehen wir jedoch lieber in den Loungebereich um. Wir holen unsere Einkäufe von unseren Zimmern und treffen uns kurze Zeit später zum gemeinsamen Mittagessen und Klönen. Von der Bar bekommen wir Tee oder Kaffee zum Aufwärmen. Den weiteren Nachmittag verbringen alle individuell mit einem weiteren Spaziergang, einem Besuch im Schwimmbad mit Whirlpool und/oder einfach einem kleinen Nickerchen auf dem Zimmer. Zum Abendessen finden wir uns im gemütlichen rustikalen Speisesaal unserer Herberge zusammen und lassen uns erneut mit einem leckeren 3-Gänge-Menü verwöhnen. Nach diesem entspannten Erholungstag sind wir innerlich gerüstet und bereit für die weitere Erkundung der schönen Provinz Québec.


9. Reisetag (Freitag, 11. Oktober 2024): Chemin du Roy – Montmorency–Wasserfälle – Zuckerhütte auf der Île d’Orléans – Weiterfahrt nach La Malbaie

Zwei erholsame Nächte haben wir in unserem Refugium am Lac Taureau verbracht und wurden dabei gut verpflegt. Bevor sich meine Gäste zu sehr an das Urlaubs-Lotterleben gewöhnen können, wird heute mal wieder schon um halb neun zum allgemeinen Aufbruch geblasen. Wir müssen zurück an den Sankt-Lorenz-Strom und dann weiter bis nach La Malbaie. Eine lange Fahrstrecke, die aber immer wieder durch kleine und große Stopps unterbrochen wird. Der erste Kaffeestopp nach ca. 1,5 Stunden Fahrt durch liebliche Täler und Schluchten ist vor allem für unseren Jason gedacht, der bei Tim Hortons in Saint-Félix-de-Valois seine Entzugserscheinungen bekämpfen kann. Statt wieder nach Montréal zurückzufahren, biegen wir hier aber in Richtung Trois-Rivières ab, wo wir am Sanctuaire Notre-Dame du Cap direkt am Wasser die nächste Pause machen und vergeblich hoffen, ebenfalls ein Wunder zu erleben. Entlang der ältesten Straße Kanadas, dem Chemin du Roy, geht es nun durch hübsche kleine Ortschaften mit sehr schönen Häusern. Um uns nicht zu sehr in diese hübsche Gegend zu verlieben, biegen wir nach einer Weile wieder ab und fahren auf dem großen, breiten Highway 40 vorbei an der Provinzhauptstadt Québec bis zu den Montmorency Falls. Sie sind zwar nicht so breit wie die Niagarafälle, aber etwa 30 Meter höher und damit ebenfalls sehr beeindruckend. Vor allem zum Indian Summer sind sie und der umliegende Park immer einen Abstecher wert. Da Québec das weltweite Zentrum der Ahornsirupproduktion ist, hat uns Eberhardt natürlich einen Besuch bei einem „Sugar Shack“ organisiert. Dieser befindet sich auf der lang gezogenen Île d’Orléans im Sankt-Lorenz-Strom. Über eine große Stahlbrücke gelangen wir von den Wasserfällen auf die Insel. Beim Sugar Shack wartet eine gut gemachte, informative Videopräsentation auf uns. Anschließend dürfen wir den produzierten Ahornsirup kosten und uns auf kaltem Schnee unsere eigenen Ahornsirup-Lollis drehen. Zwischen den Bäumen hängen sogar noch die Schläuche, mit denen das Wasser aus dem Zuckerahorn abgezapft wird. Wenn wir schonmal auf der Insel sind, machen wir hier spontan noch eine kleine Rundfahrt, halten bei einem Obstmarkt — und bei einer Schokoladenfabrik, wo es wieder ganz leckeres Eis gibt: Sorbet, Gelato und Softeis mit einem ganz dicken Schokomantel. Göttlich! Und noch dazu die Aussicht auf das Wasser und die Silhouette von Québec! Zurück auf dem Festland halten wir nochmals an den Montmorency Falls, diesmal allerdings an der unteren Seilbahnstation, bevor wir schließlich in die hügelige Charlevoix-Region zu unserem vorletzten Hotel in La Malbaie aufbrechen. Die Auberge des 3 Canards erreichen wir am Abend nach einer Fahrt quer durch den Charlevoix-Krater. Inzwischen ist es dunkel, doch auch im Schein der Laternen und Lampen sehen die Häuschen hier sehr bezaubernd aus.


10. Reisetag (Samstag, 12. Oktober 2024): Tadoussac – Walbeobachtung auf dem Sankt–Lorenz–Strom

Der Tag beginnt mit stürmischen Winden und einigen kurzen Stromausfällen. Dafür hängen dramatische Wolkenformationen über der Bucht. Zunächst steht eine Fahrt nach Tadoussac auf dem Programm, wo wir das private Museum für Meeressäugetiere besuchen möchten. Gruselige Hexen und Berge von Kürbissen verwehren uns fast den Zutritt zum Supermarkt in La Malbaie, doch wir lassen uns nicht beirren und kaufen uns Proviant für die Mittagspause. Unterwegs wartet ein versprochener Fotostopp an einem See auf meine Gäste, die hier am Rastplatz die Laubfärbung des Indian Summer noch einmal sehr gut fotografieren können. Angesichts des starken Windes fällt es Jason heute gar nicht so leicht, den Bus in der Spur zu halten. Als wir am Fjord auf die Fähre warten und das schäumende Wasser sehen, machen wir uns schon ein bisschen Sorgen, ob wir später überhaupt mit dem Schiff hinausfahren können. Jason setzt uns an der Anlegestelle der malerischen sichelförmigen Bucht von Tadoussac ab und wir laufen erstmal zum Walmuseum. Zwei schöne Filme über das Leben der Belugas stimmen uns thematisch auf den Tag ein und sind etwas fürs Herz. Im Nachbarraum wartet eine Sammlung riesiger Walskelette auf uns — und das waren alles noch junge Tiere! Wie riesig sind dann erst ausgewachsene Exemplare? Leider werden diese sanften Riesen vor allem durch Fischernetze und Umweltverschmutzung durch uns Menschen bedroht, was uns unser freundlicher Guide nachdrücklich erklärt. Mit einer Licht- und Soundshow endet unser Besuch. Wer möchte, kann jedoch auch gern noch länger bleiben und die Exponate betrachten. Alternativ ist jetzt die Gelegenheit für einen Spaziergang entlang der Uferpromenade zum altehrwürdigen Hotel Tadoussac und zurück bzw. die Mittagspause. Fast die Hälfte der Gruppe wärmt sich nach einer Weile mit mir in einem kleinen Café bei Tee, Kaffee oder einer heißen Schokolade erstmal wieder auf. Unsere Walbeobachtung auf dem Sankt-Lorenz-Strom findet dann tatsächlich auch statt — das ist erstmal die gute Nachricht. Und es schaukelt und ruckelt trotz des weiterhin starken Windes weniger heftig als befürchtet — die zweite gute Nachricht. Allerdings machen es die Wellen schwierig für uns, die Wale überhaupt zu finden. Außerdem halten wir es draußen auf dem offenen Deck immer nur wenige Minuten aus und flüchten dann schnell wieder hinein hinter die großen Glasscheiben. So bleibt jedenfalls die „Ausbeute“ nach drei Stunden Fahrt auf dem Sankt-Lorenz-Strom insgesamt recht mager: ein oder zwei Zwergwale und zwei Belugas wurden kurz gesichtet, eventuell auch eine Robbe. Ein bisschen enttäuschend für meine Gäste, die sich natürlich mehr erhofft haben. Immerhin klart es im Laufe des Nachmittags immer mehr auf und der Kapitän kann uns ein bisschen die landschaftliche Schönheit des Saguenay-Fjords zeigen, bevor wir in Baie Sainte-Catherine von Bord gehen. Jason erwartet uns natürlich mit einem frisch gefegten Bus. Teils entlang der Küste und teils durch herbstliche Wälder mit lieblichen Seen geht es wieder zurück nach La Malbaie. Vor der Rückkehr ins Hotel fahren wir dort noch am Fairmont-Hotel und am Casino vorbei — falls jemand später auf den Spuren von „The Donald“ und Miss Merkel wandeln bzw. sein Glück im Spiel versuchen will. Das Abendessen ist geschmacklich wieder ein Traum, obwohl es heute leider keinen Schokoladenkuchen gibt …


11. Reisetag (Sonntag, 13. Oktober 2024): Canyon Sainte–Anne – Stadtrundfahrt in Québec – Abschiedsabendessen

Der heutige Sonnenaufgang und Morgen entschädigt ein bisschen für den gestrigen stürmischen Tag. Auch hier wieder schade, dass wir weiterziehen müssen. Beim Frühstück genießen wir ein letztes Mal die Aussicht auf die Bucht von La Malbaie und sinnieren beim Toasten unseres Brotes im Kamin über die großen Fragen des Urlaubs. Die Rückfahrt nach Québec gestaltet sich als eine Fahrt durch den Indian Summer par excellence. Eine Symphonie an Farben zieht an uns vorbei. Beim Spaziergang durch den Canyon Sainte-Anne können wir den kanadischen Herbst (und natürlich auch den Canyon) aus der Wanderperspektive bewundern. Fast am schönsten ist die Farbenpracht jedoch vor und hinter der gewaltigen Basilique Sainte-Anne de Beaupré, unserem zweiten Etappenziel. Drinnen findet gerade die Sonntagsmesse statt und wir kommen damit sogar in den Genuss einer Darbietung franko-katholischer Kirchenmusik. Pünktlich zur Mittagszeit setzt uns Jason schließlich in der unteren Altstadt von Québec ab. Das ist es, unser letztes Reiseziel. An die vielen anderen Touristen müssen wir uns erst wieder gewöhnen — zwei oder drei Kreuzfahrtschiffe sind gerade in der Stadt. Wir schwärmen also erstmal aus, stürzen uns ins Getümmel und treffen uns pünktlich um 14 Uhr mit unserer Stadtführerin Nadia an der Batterie Royale. Sie führt uns zunächst durch den unteren Teil der UNESCO-geschützten Altstadt, zeigt uns die Place Royale, das berühmte Wandgemälde, die Halsbrechertreppe und die Einkaufsgasse Rue du Petit-Champlain. Für die zweite Hälfte der Erkundungstour rufen wir Jason herbei und wechseln in den Bus. Es stehen noch das Parlamentsgebäude, eine Fahrt über die Plains of Abraham mit Fotostopp am Fluss sowie ein Abstecher zum Château Frontenac auf Nadias Programm. Allerdings kommen wir dann in der oberen Altstadt nur quälend langsam voran, weshalb ein Ausstieg am berühmtesten Eisenbahnhotel entfallen muss. Stattdessen wird unser eigenes Hotel zum nächsten Ziel. Das Hilton Hotel liegt gleich neben dem Parlament und knapp außerhalb der Stadtmauer. Die Panoramafenster in unseren Zimmern bieten uns allen eine tolle Aussicht. Zeit für einen kurzen Bummel bleibt uns ebenfalls. Unser Abschiedsabendessen findet dann in der oberen Altstadt statt. Hier ist immer noch viel los, an mehreren Stellen zeigen Tänzer und Artisten ihr Können. Für das letzte gemeinsame Abendessen stehen sogar vier Gänge auf dem Programm! Verhungert ist mir jedenfalls auf dieser Reise niemand! Mit einigen Gästen gehe ich anschließend noch spontan bis zum Château Frontenac spazieren. Es ist nun merklich ruhiger als noch am Tage — und auch wir kommen langsam zur Ruhe, nachdem wir auf dem Rückweg auch noch einen Abstecher zum schön beleuchteten Parlament gemacht haben und einige der angefutterten Kalorien (hoffentlich) wieder verbrannt haben.


12. Reisetag (Montag, 14. Oktober 2024): Freizeit in Québec – Fahrt nach Montréal – Rückflug nach Frankfurt

Was hatten wir gestern nochmal für ein Glück mit dem Wetter! Québec scheint richtig traurig zu sein, dass wir heute abreisen müssen, denn es regnet immer wieder dicke Tränen vom Himmel. Da frühstücken wir doch spontan ein bisschen länger, zumal das Buffet im Hilton Hotel eine große Auswahl hergibt und wir am liebsten alles durchprobieren möchten! Wer mag, kann die letzten Stunden Freizeit in Québec natürlich trotz Nässe von oben mit einem Bummel durch die historische Altstadt verbringen. Kurz nach 11 Uhr sind wir im Bus versammelt — die Koffer wurden aus den Hotelzimmern abgeholt und bereits in den Bus verladen. Auch Jason hat in seinem Hotel gut geschlafen und ist wie immer guter Laune. Auf der Grande Allée verlassen wir die Innenstadt, überqueren den Sankt-Lorenz-Strom und beginnen dann auf dem Trans-Canada Highway die Fahrt nach Montréal. Bis zur Mittagspause liegen wir auch noch sehr gut im Zeitplan, obwohl der leichte Regen zu einem richtigen Wolkenbruch eskaliert ist. Ab Drummondville hangeln wir uns jedoch leider von Stau zu Stau, verlieren wetterbedingt und aufgrund von Unfällen kostbare Minuten um Minuten. Erst kurz vor Montréal kommt die rettende Busspur und Schnellstrecke zum Flughafen in Sicht. Rechts von uns erblicken wir mit dem Olympiastadion, der Biosphère, dem Casino und natürlich dem markanten Berg uns gut bekannte Punkte. Kurz vor dem Ziel staut sich der Verkehr abermals. Wir erreichen den Flughafen Pierre-Elliott Trudeau schließlich mit einer Verspätung von 75 Minuten gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan, obwohl Jason am Ende noch seine letzten Tricks aus dem Ärmel schüttelt. So bleibt uns für die Verabschiedung von ihm leider kaum Zeit. Bis zum Flug nach Frankfurt ist noch ausreichend Zeit, meine beiden Schweizer Gäste werden für den Flug nach Zürich jedoch leider nicht mehr angenommen. Ein paar Telefonate mit Eberhardt TRAVEL später und sie sind auf den Flug nach Frankfurt umgebucht, sodass wir am Ende alle gemeinsam mit Lufthansa nach Europa zurückfliegen. Nach dem Boarding fallen wir alle glücklich in unseren jeweiligen Sitz und freuen uns auf einen angenehm kurzen Sprung mit dem Dreamliner über den Atlantik.


13. Reisetag (Dienstag, 15. Oktober 2024): Ankunft in Deutschland – Heimreise

Nach nur 6 Stunden und 39 Minuten landen wir schon in Frankfurt. Willkommen zurück in Europa. Da beeilen sich die Piloten extra – und zum Dank bekommen sie nur eine Außenposition zugewiesen. No good deed goes unpunished. Manche Redewendungen sind universell. Mit Bussen werden wir zum Terminal gebracht und dabei leider bereits auseinandergerissen, zumal wir nun für die Weiterreise verschiedene Ziele haben. Meine beiden Gäste aus der Schweiz ereilt leider mit einer Streichung des Weiterflugs nach Zürich die nächste schlechte Nachricht. So ein Pech aber auch! Wir, die wir keinen Anschlussflug haben, treffen uns vor der Passkontrolle bzw. spätestens an der Gepäckausgabe wieder. Mein Koffer dreht bereits seine Runden, als ich dort eintreffe. Das ging schnell. Einige Koffer lassen sich etwas mehr Zeit. Wahrscheinlich plagt auch sie die kurze Nacht oder sie wollen vielleicht gar nicht nach Hause. So ein Koffer entwickelt ja manchmal auch ein Eigenleben und geht auf Wanderschaft durch die weite Welt. Die Wartezeit verkürzen wir mit herzlichen Abschiedsworten, Umarmungen und dem Hoffen auf ein Wiedersehen. Am späten Nachmittag sind schließlich alle meine Gäste — auch die Schweizer — zuhause angekommen und dürfen sich nun vom Jetlag erholen. Die eigene Kaffeemaschine und dunkles Brot mildern vielleicht den Abschiedsschmerz von Kanada, das Ende des Urlaubs. Vielleicht kehren wir ja alle irgendwann noch einmal nach Kanada zurück? Es gibt ja noch den Westen zu erkunden …


Schlusswort

Liebe Gäste meiner Kanada-Reisegruppe im Oktober 2024,
es war mir eine große Freude, mit euch allen auf dieser Reise mein Reisejubiläum als Reiseleiter zu begehen. Mit Jason als Busfahrer hatten wir großes Glück – ihm gilt ein ganz besonderer Dank für das Gelingen dieser Tour durch Ontario und Québec. Glück hatten wir – mit wenigen Ausnahmen – auch mit dem Wetter. Von der traumhaften Laubfärbung im Algonquin Park und später in Québec schwärmen wir sicher immer noch, und werden es auch noch lange tun. Ich danke euch allen für die vielen interessanten Gespräche und gemeinsamen Erlebnisse auf dieser Reise und würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn ich euch auf einer meiner nächsten 70 Eberhardt-Reisen wieder als Gäste begrüßen darf.

Herzlichst, Euer

Andreas Wolfsteller

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