Reisebericht: Rundreise West–Kanada intensiv

10.09. – 22.09.2019, 13 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe: Vancouver – Vancouver Island – Victoria – Campbell River/Quadra Island – Whistler – Kamloops – Jasper – Banff – Calgary


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Nach insgesamt 13 Tagen mit 2550 km Fahrtkilometern und 48 Fahrstunden vor Ort, 9 Grizzlybären, 4 Moose, ein paar Elks und vielen Wapitis können wir behaupten, dass wir den Westen Kanadas intensiv kennengelernt haben!
Ein Reisebericht von
Laura Wonneberger

1. Tag Anreise nach Vancouver

Am Morgen begann für uns die Fluganreise von den unterschiedliches Städten Deutschlands zunächst nach Frankfurt. Dort trafen wir zum ersten Mal aufeinander bevor es nach einer Stunde Verspätung mit Air Canada weiter nach Vancouver ging. Nach 10 Stunden Flug landeten wir in Vancouver. Am Ausgang des Flughafens nahm unserer Driver Guide Renzo uns für die nächsten Tage in Empfang. Wir erhielten auf dem Weg zu unserem ersten Stopp bereits einige Eindrücke der Metropole. Auf Granville Island angekommen bummelten wir zunächst durch die Einkaufshalle. Dort verkauften eine Vielzahl an Händlern ihre frische Ware. Von Gebäck, über Fisch und Fleisch bis hin zu frischen Blumen wurde alles angeboten. Die Halbinsel entstand im Jahr 1915 durch Landgewinnung, indem die Rinne zwischen zwei flachen Sandbänken aufgefüllt wurde. Wir genossen bei dem Spaziergang die Sonne bevor es weiter in unser Hotel nahe dem Strand ging. Erschöpft bezogen wir unsere Zimmer für die erste Nacht. Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns zu dem ersten gemeinsamen Abendessen. Das Restaurant befand sich direkt am Strand mit einem tollen Blick auf das Wasser. Nach dem leckeren drei Gänge Menü vielen wir müde in die kanadischen Betten.

2. Tag Vancouver und Weiterreise nach Vancouver Island

Am Morgen wurden wir im Hotel mit einem deftigen Frühstück á la carte verwöhnt. Anschließend verluden wir unser Gepäck für die Weiterreise. Am Vormittag stellte uns Renzo seine Wahlheimat bei einer Stadtrundfahrt vor. Durch die dicht besiedelten Hochhäuser ging es zunächst nach Chinatown in eine andere Welt. Direkt daneben liegt der ursprüngliche Teil der Stadt. Gast Town besticht durch eine romantische Einkaufs- und Flaniermeile mit einem besonderen Highlight. Eine mit Dampf betriebene Uhr spielt jede 15 Minuten einen Teil der Melodie des Big Ben aus Großbritannien. Weiter ging es durch den Stanley National Park. Dieser soll der größte Stadtpark noch vor dem Central Park in New York sein. In mitten des Parks erinnern Totenpfähle an die ehemaligen Bewohner des Parks. Nach einigen Fotostopps Verliesen wir die Stadt in Richtung des Fähranlegers. Die Fährfahrt dauerte 1,5 Stunden. Die Zeit an Bord überbrückten wir bei einem Mittagessen. Man konnte rechts und links die wunderschöne Natur genießen und auch im Wasser war einiges los. Einige sahen kleine Otter und Robben, sowie einen Buckelwal in der Entfernung. Am Nachmittag legte die Fähre in Swartz Bay an und wir fuhren weiter zum Butchart Garden. Dort blieb uns ein wenig Zeit die farbenfrohen Pflanzen und liebevoll angelegten Gärten zu bestaunen. Am Abend trafen wir in dem tollen Hotel Grand Pacific direkt am Hafen von Victoria ein. Nach dem Check In spazierten zu dem Restaurant Vista18 und nahmen heute das Essen im 18. Stock mit einem fantastischen Blick auf die leuchtende Stadt ein.

3.Tag Walbeobachtung und Freizeit in Victoria

Heute durften wir alle ein wenig länger schlafen, bevor wir uns zu einem der Highlights auf dieser Reise begaben. Das wir heute so viel Glück bei der Walbeobachtung haben sollten wussten wir bis dato noch nicht. Wir trafen uns mit anderen Gästen am Hafenterminal um die nächsten 3 Stunden gemeinsam auf Walbeobachtung zu fahren. Nach einer 45-minütigen Bootsfahrt befanden wir uns in dem Gewässer, wo wir die Wale beobachten durften. Schnell bemerkten wir ein rotes Speed Boot, welches sich bereits seit einigen Minuten ruhig auf dem Wasser verhielt und die Personen darauf gespannt auf das Wasser sahen. Unser Kapitän steuerte in die selbige Richtung. Lange mussten wir nicht warten bis ein junger Buckelwal direkt unter unserem Schiff entlang tauchte. So nah, dass man ihn fast berühren konnte. Wir versuchten jede Bewegung auf einem Bild bzw. Video fest zu halten. Nach diesem einmaligen Erlebnis ging es für uns zurück zum Hafen. Wir wärmten uns auf dem Boot bei einer heißen Schokolade, Kaffee und Tee auf und lauschten gespannt den Erklärungen der Wall Expertin. Im Anschluss zeigte Renzo der Gruppe die Stadt Victoria bei einer kleinen Stadtrundfahrt denn es regnete sehr stark. Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung um durch die Einkaufsstraße zu bummeln oder sich bei einer Tasse Kaffee zu entspannen. Eine Mitreisende nutze die Zeit für einen Flug im Wasserflugzeug über die Stadt. Den Abend ließen wir in dem Restaurant gegenüber dem Hotel bei einem 3-Gänge-Menü ausklingen. Steamship Grill und Bar war ein ehemaliges Hafenterminal was als Restaurant umgebaut wurde. Im Anschluss stießen wir in einer Bar auf die erfolgreiche Walbeobachtung an.

4. Tag Chemainus – Regenwald im MacMillan Provincial Park – Quadra Island

Am Morgen machten wir uns auf den Weg Vancouver Island zu verlassen und weiter Richtung Norden zu Reisen. Zunächst unternahmen wir einen Spaziergang durch den kleinen Ort Chemainus. Dieser ist für die geschichtlichen Wandmalereien und Dokumentation der Forstwirtschaft bekannt. Auf der Fahrt zum MacMillan Provincial Park legten wir eine kleine Mittagspause an einer abgelegenen Straße im Coombs ein. Dort hatten wir die Gelegenheit eine Kleinigkeit zum Essen zu kaufen. Im Anschluss unternahmen wir einen Spaziergang durch den Regenwald von Cathedral Grove. Die gewaltigen Baumriesen sind zwischen 500 bis 800 Jahre alt und weisen einen Umfang von bis zu 9 Meter auf. Die Rotzedern und Douglasien liegen teilweise entwurzelt auf dem Boden und dienen als natürlicher Schutz für Lebewesen jeglicher Art. Auf der Weiterfahrt verteilte Laura die Cookies, welche uns das Hotel in Victoria als Abschiedsgeschenk mitgegeben hatte. Der Weg in die ehemalige Lachs-Hauptstadt Cambell River war sehr verregnet. Am Fährhafen angekommen wurden wir leider nicht mehr auf die planmäßige Fähre gelassen, da Sie bereits mit vielen Autos gefüllt war. Also mussten wir noch eine Stunde auf das nächste Schiff warten. Die Zeit vertrieben wir uns im klimatisierten Autobus von Renzo. Nach einer kurzen Überfahrt von 15 Minuten erreichten wir Quadra Island. Die nächsten zwei Nächte durften wir in einer abgelegenen Lodge verbringen. Es konnte durch aus sein, dass sich ein Reh an dem Balkon verirrte.

5. Tag Freizeit auf Quadra Island oder Bärenbeobachtung

Heute machten sich 7 von 9 Reiseteilnehmern auf die zusätzliche Tour zu den Bären. Die anderen beiden Gäste verbrachten den Tag auf der Insel und unternahmen einen Spaziergang zum Leuchtturm. Wir fuhren stattdessen am Morgen mit Renzo zu dem kleinen Fähranleger. Unser Reiseleiter genoss seine heiße Schokolade während wir im trockenen auf die Fähre warteten. Leider schien heute kein gutes Wetter zu werden. In Campbell River angekommen stiefelten wir durch den Regen um schnell zu dem Büro der Beobachtungstour zu gelangen. Dort gaben uns die Mitarbeiter eine kurze Einführung für den Ausflug bevor es mit dem Schiff zum Bute Inlet ging. Trotz Regen hielt uns die charmante Begleitung Urschi bei Laune. Während eines kleinen Mittagssnack stärkten wir uns für den heutigen Tag. Nach der 1,5 stündigen Bootsfahrt kamen wir in den Fjord an der Westküste der kanadischen Provinz British Columbia. Dort begrüßten uns bereits junge einheimische und fuhren uns zunächst in das Informationszentrum indem man Wissenswertes über die First Nations der Homalco und die Arten der Bären in der Gegend erfahren konnte. Gemeinsam mit zwei Guides ging es dann in Trucks weiter durch die Wälder. Bereits auf der Fahrt zum ersten Aussichtspunkt sahen wir zwei Hirsche wie sie in den Wald liefen. Angekommen auf bei der ersten Fotostation konnten wir eine Mutter mit Ihrem Bärenkind am Wasser bei Mittagsschlaf bestaunen. Kurz darauf zeigten sich noch zwei weitere Bären im Wasser und begaben sich auf die Suche nach einem frischen Fisch. Nach dem wir auch noch einen Weißkopfadler auf einem Baum gesichtet hatten ging es mit dem Bus weiter. Im Flussbett saß ein Grizzly und spielte für uns das Modell vor der Kamera. Er saß ganz allein und traurig im Wasser... man wäre am liebsten zu ihm gegangen und hätte Ihn gekuschelt. Ab und an gesellte sich für eine kurze Zeit ein anderer Bär dazu. Mit einigen hundert Fotos mehr auf der Kamera ging es wieder zurück zum Boot. Auf der Fahrt durften wir uns am Kaffee Tisch an Cookies und den heißen Getränken bedienen. Am Abend erreichten wir unsere Lodge auf Quadra Island und erzählten den beiden zurück gebliebenen von unseren Erlebnissen.

6. Tag Weiterreise nach Whistler

Am frühen morgen nahmen wir gemeinsam unser am Vortag mühsam zusammengestelltes Omelett ein bevor wir die Insel Verliesen. Da wenig Verkehr auf den Straßen war und wir sehr gut voran kamen hatten wir noch genügend Zeit. Diese nutzen wir für einen Bummel durch die niedliche Einkaufsstraße von Nanaimo. Später brachte uns eine Fähre außerhalb der Stadt nach Horseshoe Bay. Mit 20 Minuten Verspätung trafen wir wieder auf das Festland Kanadas. Entlang der Panoramastraße Sea-to-Sky Highway konnten wir ein paar tolle Fotos der Fjorde entlang der Küste schießen. Am Nachmittag legten wir einen Stopp an dem ersten Wasserfall unserer Reise ein. An diesem Tag wusste noch keiner von uns das es nicht der letzte sein sollte. Der Shannon Falls liegt in dem 87 Hektar große Park, zwei Kilometer südlich von Squamish. Er ist mit 335 Metern der dritthöchsten Wasserfälle British Columbias. Wir erreichten unser Tagesziel Whistler am späten Nachmittag. Der Ort zwischen Blackcomb und Whistler Mountain ist ein beliebtes Gebiet für Skifahrer im Winter und Mountainbiker im Sommer. Nach dem wir uns kurz im Hotel frisch gemacht hatten spazierten wir die wenigen Meter in die Stadt. Das beliebte Fotomotiv der olympischen Ringe durfte auch auf unseren Kameras nicht fehlen. Nach dem sich Laura und Renzo bis zum Abendessen verabschiedeten blieb genügend Zeit ein paar Souvenirs für die daheim Gebliebenen zu besorgen. 19:30 Uhr trafen wir uns wieder in der Hotel Lobby um in das Restaurant direkt neben dem Hotel zu gehen. Dort wurde uns ein feuriges und knoblauchhaltiges Essen serviert.

7. Tag Weiterreise nach Kamloops mit Besuch der Hat Creek Ranch

Wir starteten mit einem kleinen Spaziergang zu dem Frühstücksrestaurant in den Tag! Dort wurde uns ein herzhafter Crêpe mit Ei serviert. Anschließend verluden wir unser Gepäck in den Kleinbus und fuhren entlang der Duffy Lake Road Richtung Kamloops. Es stand heute die erste längere Busfahrt an. Um Sie so angenehm wie möglich zu gestalten legten wir an beliebigen Stellen Fotostopps ein. Unter anderem an einer Ausbuchtung mit einem wunderschönen Blick auf den See. Was wir zunächst nicht ahnen konnten, dass es einen steilen Hang hinunter ging. Laura schwitzte in erster Reihe, aber was tut man nicht alles um die perfekten Fotos zu bekommen. Die Rocky Mountains waren einfach aus jedem Blickpunkt einmalig! Renzo bewältigte das Umdreh-Manöver gekonnt und wir kehrten ohne Probleme auf die Hauptstraße zurück. Am Duffy Lake angekommen wurden zunächst Fotos geknipst bevor uns Laura mit einem regionalen Maple Likör überraschte. Einen kleinen Schnaps mit so einer Kulisse zu genießen ist doch mal was anderes! Vor unserem Besuch auf der hat Creek Ranch legten wir noch eine kurze Pause in Lilloten ein, denn auch der Bus von Renzo hatte Durst. In der Zwischenzeit besorgte Laura die Briefmarken für Kartenschreiber aus der Gruppe. Pünktlich 13 Uhr wurden wir auf der Ranch bereits erwartet und herzlich empfangen. Zwei Mitarbeiter der Ranch führten uns zunächst in die die Räumlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Dort erhielten wir einen Einblick in ein Hotel aus den Zeiten des Goldrausches. Uns wurde gezeigt, wie die Gäste Ihre hart erstandenen Gold Nuggets bei einer rauschenden Nacht verspielten. Die Familie des Gasthauses lebte dagegen sehr bescheiden in einer kleinen Hütte direkt neben dem Haupthaus mit über 30 Personen auf nur wenigen Quadratmetern. Weiter ging es mit einer Pferdekutsche zurück in die Vergangenheit. Indigene Völker lebten in der der Shuswap-Nation seit Tausenden von Jahren nomadisch. Model Tipi Hütten und geschlossene Kekuli-Grubenhaus bieten den Besuchern einen Einblick in die damalige Zeit. Die Menschen haben mit wenigen Mitteln und Gegenständen bereits fortschrittlich gelebt und die Ressourcen dieser Region in Ihr Leben einbezogen. Für uns heute vollkommen unverständlich wie diese Ideen umgesetzt wurden. Nach einer Mittagspause in der Cafeteria der Anlage machten wir uns auf dem Weg nach Kamloops. Unterwegs zeigte uns Renzo am Wegesrand noch eine Goldwasch Maschine. Wir übernachteten heute nicht unmittelbar in Kamloops, sondern auf einer weitläufigen Ranch außerhalb der Stadt am Fluss Ufer des Thompson River. Uns blieb vor dem Abendessen noch ein wenig Zeit die Füße hoch zu legen oder die Tiere vor dem Hotel zu besuchen. In Kanada findet man nämlich nicht nur Schafe, Rinder und Ziegen, sondern auch Alpakas! Statt dem Buffet wurde uns ein leckeres 3-Gänge-Menü nach eigener Auswahl angeboten. Als Überraschung bereitete uns das Hotel am Abend ein Lagerfeuer mit heißer Schokolade und Marshmallows. Wir lauschten den Witzen von G. .

8. Tag Weiterreise nach Jasper mit Wells Gray Provincial Park

Den heutigen Tag verbrachten wir überwiegend auf der Straße im Bus. Deshalb starteten wir bereits früh in Kamloops. Zunächst legten wir eine kurze Pause am Informationscenter von Clearwater ein. Danach ging es weiter in den Nationalpark, welcher aus beeindruckenden Wasserfällen besteht. Als erstes stand der Saphats Fall auf dem Programm. Er fällt bis zu 80 Meter tief in die Schlucht. Renzo wollte uns heute als Highlight der Wasserfälle noch den kleinen kanadischen Niagarafall zeigen. Einige von uns erkundeten den Dawson Fall auf einem abenteuerlichen Kletterweg, andere nutzen heimlich die Aussichtsplattform. Nachdem wir uns wieder gefunden hatten sammelte uns Renzo auf der Straße ein und wir fuhren weiter zu den Helmcken Falls. Er ist ein Wasserfall des Murtle River im Wells Gray Provincial Park. Kurz vor der Mündung des Flusses River, fällt er vom Murtle-Plateau 141 m in die Tiefe. Dieses Plateau wurden erst aus einer Vielzahl an geschichteten magmatischen Sedimentgesteinen geformt. Durch die Flutung in der letzten Eiszeit entstanden die schroffen Wände am Ufer des Flusses, welchen man von der Aussichtsplattform gut erkennen konnte. Zum Mittag überraschte uns Laura bei einem Picknick direkt am Wasserfall. Dafür hatten Sie und Renzo also die Freizeit in Whistler genutzt! Viele der anderen Besucher waren neidisch auf unseren reichlich bedeckten Tisch. Dabei wurde an alles gedacht! Ein gemeinsames Essen in einem Nationalpark Kanadas erlebt man selten. Den ganzen Tag hofften wir auf ein paar Schwarzbären am Straßenrand. Der Wunsch blieb leider unerfüllt. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen einen Elch zu sehen besuchten wir zusätzlich zum Programm den Green Tower Mountain mit einem tollen Blick in auf das Tal. Wir wanderten 45 Minuten zum Moose Lake in der Nähe des Aussicht Turms. Bis auf ein paar kleine Spuren entlang des Weges konnten wir leider nichts auffinden. Nachdem die Schotterstraße hinter uns lag ging es auf dem Yellowhead Highway weiter nach Jasper. Am Mount Robson stellten wir unsere Uhren von der British Columbia Zeit auf die Mountain Time von Alberta. Aber den Stopp legten wir natürlich nicht nur für die Uhrumstellung ein, sondern auch für eine Fotopause am höchsten Berg der Rocky Mountains. Mount Robson liegt mit 3954 m noch vor Mount Waddington und gehört zu dem zweitgrößten Berg British Columbias. Auf Grund der vielen Fotostopps und der Zeit Umstellung erreichten wir das Beckers Chalets mit ein wenig Verspätung. Deshalb gingen wir vor dem Bezug unserer Zimmer direkt zum gemeinsamen Abendessen. Die Küche hat uns dafür wieder ein fantastisches 3-Gänge-Menü gezaubert.

9. Tag Jasper Nationalpark mit Maligne Lake

Wir stärkten uns an dem reichhaltigen Buffet. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Jasper Nationalparks. Zunächst fuhren wir ca. 45 km zum Maligne Lake. Die Wolken hingen noch unterhalb der Berge und die Sonne kroch langsam hervor. Rechts und Links der Straße sah man überall Zahnstocher stehen, denn die Waldbrände in Kanada haben viele Bäume ihr Leben gekostet. Dennoch sind die Wälder das Zuhause vieler Tiere. Auf einer belebten Straße standen plötzlich viele Autos und Camper am Rand und beobachteten mit Kameras und Ferngläsern einen bestimmten Punkt am Hang des Waldes. Natürlich wollten wir auch sehen was es dort Spannendes zu sehen gab. Eine Elch Familie hatte sich dort ein ruhiges Plätzchen gesucht. Wir waren alle super glücklich endlich ein paar Moose zu sehen! Dennoch hätte die Sicht besser sein können denn die Familie war durch Bäume verdeckt. Aber man sollte den Morgen nicht vor dem Abend loben. Schweren Herzens fuhren wir weiter zum Maligne Lake. Dort blieb uns zunächst etwas Zeit um in den Geschäften zu stöbern oder den gut ausgebauten Weg am See entlang zu gehen. Nur wenig später fuhren wir mit anderen Gästen zu einem der bekanntesten Postkartenmotiven Kanadas. Spirit Island ist eine kleine Halbinsel im Maligne Lake. Abhängig vom Wasserstand des Sees ist sie häufig durch eine schmale Landbrücke mit dem Ufer verbunden. Einer Legende zufolge war die Insel der heimliche Treffpunkt eines frisch verliebten Paares aus verfeindeten Stämmen. Es dauerte nicht lange bis den Vater der jungen Frau von dieser Beziehung erfuhr. Er verbot ihr die Insel jemals wieder aufzusuchen. Doch Ihr Liebster kehrte sein Leben lang dort zurück und wartete bis er sogar auf der Insel verstarb. Wir genossen die Bootsfahrt über den türkiesblauen See zurück zum Ufer. Die Insel kann nicht direkt besucht werden, sondern man legt eine Strecke von 14 km zurück. Nach der Mittagspause am See hatten wir noch ein wenig Zeit für eine zusätzliche Wanderung zu dem zweiten Moose Lake unserer Reise. Dabei sollten wir mehr Glück haben als am Vortag. Wir ließen einen steinigen und verwurzelten Weg hinter uns und wurden mit einer Elch Dame auf der Insel mitten im Moose Lake belohnt. Danach viel uns der Rückweg nicht mehr all zu schwer. Glücklich und ohne Erwartungen fuhren wir zurück nach Jasper. Auf dem Weg dahin meinte Laura noch, dass es vielleicht sein kann, dass die Elch Familie von heut Morgen sich immer noch dort aufhält. Und wir hatten Glück -denn so war es. Diesmal lief die Mutter mit ihrem Kind gerade den Hang auf der anderen Seite hinauf. Kurz darauf bemerkten wir, dass auch der Vater auf die andere Seite gelangen wollte. Dafür befreite die Polizei den Weg, welcher durch viele freudige Touristen versperrt wurde. Er lief wie auf dem Präsentierteller an uns auf der Straße vorbei. Überwältigt ging es zurück zum Hotel, wo wir uns noch ein wenig ausruhen konnten. Das Abendessen nahmen wir wieder im Hotel Restaurant ein.

10. Tag Panoramastraße Icefields Parkway und Auffahrt zum Athabasca Gletscher

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise sollte heute die Fahrt entlang der Berge und Gletscher sein. Bis dahin verging jedoch noch einige Zeit, die wir leider im Vorhinein nicht ändern konnten aber wir zum Besten gemacht haben. Entlang der Straße legten wir einige Fotostopps ein bis wir zu den Sunwapta Falls gelangt sind. Dort haben wir eine 1-stündige Wanderung entlang des Wassers unternommen, welches das Schmelzwasser des Athabasca Glaciers ist. Nach dem wir sportlich unterwegs waren und noch einiges vom Picknick übergeblieben ist haben wir die Reste der Vortage geleert. Am Nachmittag trafen wir zunächst auf eine andere Eberhardt Gruppe vor dem Information Center des Athabasca Gletschers. Mit 15 Minuten Verspätung wurden wir zunächst mit einem Reisebus zur ersten Etappe gefahren und danach ging es im Ice Explorer weiter auf den Gletscher. Vorab musste sich der Ice Truck die Räder in einem Bad waschen. Der Gletscher ist eine der sechs Hauptzungen des Columbia-Eisfelds in den Rockies. Durch die klimatische Erwärmung hat sich der Gletscher in den letzten 125 Jahren um 1,5 km zurückgezogen und mehr als die Hälfte seines Volumens verloren. Auf Grund seiner Nähe zum Icefields Parkway ist er einer der meistbesuchten Gletscher in Nordamerika. Um das Gebiet rund um den Gletscher weiter auszubauen wurde 2014 eine rundborgenartige Glasplattform als Skywalk über den Sunwapta River und in der Nähe des Gletschers errichtet. Am späten Nachmittag stiegen wir für die letzte Etappe nach Banff noch einmal in den Bus. Nach einer kurzen Fotopause am Bow Lake hielten wir zunächst an dem Restaurant El Toro. Dort wurde uns das heutige Abendessen serviert. Anschließend fuhren wir weiter zu unserer Lodge und bezogen die urig eingerichteten Hütten.

11. Tag Banff–Nationalpark und Yoho–Nationalpark

Heute gingen wir auf Erkundungstour der Naturschönheiten des Banff und Yoho Nationalparks. Doch zunächst legten wir einen Fotostopp an dem Castle Mountain ein. Dieser wurde von der morgendlichen Sonne besonders in Szene gesetzt und gleicht der Form eines Schlosses. Auf der Route 1 welche 10 Provinzen des Landes verbindet ging es zum Emerald Lake. Wir nutzen die Zeit um den See und die einzigartige Spiegelung des Waldes im Wasser zu fotografieren. Wir genossen die klare Luft und den Ausblick auf die Natur. Im Anschluss ging es weiter zur Natur Bridge. Dies ist eine Brücke, die im Laufe der Zeit von Natureinflüssen geformt wurde und einen Weg von einer Seite des Wasserfalls auf die andere darstellt. Sie wurde durch die im Wasser enthaltenen Sand - und Kies Sedimente geformt. Man kann dieses Natur Wunder von verschiedenen Aussichtsebenen betrachten. Wir Verliesen gegen Mittag dem Yoho-Nationalpark und führen weiter zum bekanntesten See der Nationalparks. Lake Louise ist nicht nur auf Grund der schönen Ansicht ein Touristenmagnet. Im Jahr 1890 wurde unmittelbar an den See ein zweistöckiges Charlet für Kletterexpeditionen erbaut. Nach dem großen Feuer
1924 wurde das heutige Schloss ähnliche 5-Sterne Hotel Fairmont eröffnet. Es ist Ausgangspunkt für viele Wanderer. Der Blick von dem Gebäude auf den See ist eine Attraktion für vielen Auswärtige. Lake Louise hat auf Grund des Steinmehls der Gletscher eine besondere hellblau milchige Färbung. Im Sommer wird er außerdem von Paddel Booten und SUP genutzt. Nach unserem gemeinsamen Spaziergang entlang des ausgebauten Weges fuhren wir zu dem nur wenige Kilometer entfernten Lake Morane. Am Vortag während der Gletscher Tour erzählten uns holländische Besucher das sie den Tag davor Schwarzbären gesichtet haben. Darauf waren wir natürlich am meisten gespannt, jedoch hatten wir heute nicht viel Glück. Nach dem wir den Berg und die Stufen erzwungen hatten wurden wir mit einem tollen Blick auf das glasklare blaue Wasser belohnt. Die Kombination aus den schneebedeckten Berggipfeln und den grünen Wäldern stellte das perfekte Motiv für einzigartige Bilder dar. Als Abschluss des Besuches im Nationalpark durfte natürlich der letzte Wasserfall nicht fehlen. Laut Renzo war es die Mutter aller Wasserfälle. Die Takakkaw Falls lagen in einer Nebenstraße versteckt. Wir holten uns eine letzte Dusche ab bevor wir zurück nach Banff kehrten. Am späten Nachmittag trafen wir in Banff ein und die letzten kanadischen Dollar für ein Souvenir oder einen Kaffee auf den Kopf zu hauen. Zuvor zeigte uns Renzo noch das Fairmont Springs Hotel außerhalb der Stadt an einem Hang in der Nähe des Flussufers. Das ehemalige Eisenbahnhotel der Canadian Pacific Railway war das erste aus Holz erbaute Luxushotel im Jahr 1887. Der Witz an dem Hotel ist jedoch, dass die damaligen Bauherren den Bauplan um 180 Grad verdreht hielten und die Suiten die eigentlich auf mit dem Blick auf den Bow River errichtet werden sollten nun Richtung Hang des Sulphur Mountains lagen und dafür die Bediensteten mit einem Million Dollar Blick belohnt wurden. Als das Hotel jedoch 1926 auf Grund eines Brandes zerstört wurde, errichtete man kurz darauf ein Hotel im schottischen Burgstil. Nach dem kurzen Abstecher brachte uns Renzo zur Einkaufsstraße. Im Anschluss an den Bummel fuhren wir gemeinsam zurück zur Buffalo Mountain Lodge und bereiteten uns auf das Abschieds-Abendessen vor. Ein letztes Mal wurden wir mit einem vorzüglichen 3-Gänge-Menü verwöhnt. Danach bedankten wir uns mit einer kleinen Aufmerksamkeit bei unserem Reiseleiter Renzo, dass er uns auf der Reise so viel ermöglicht und diese zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat. Auch Renzo bedankte sich bei uns und schenkte jeden ein kleines Ahorn Blatt mit kanadischen Maple Sirup.

12.Tag Fahrt nach Calgary

Am letzten Tag durften wir alle noch einmal richtig ausschlafen und das Frühstück in Ruhe genießen. 10 Uhr starteten wir mit gepackten Koffern nach Calgary. Zunächst fuhr Renzo mit uns durch den niedlichen Skiort Canmore und zeigte einige Ecken der Stadt. Oberhalb davon legten wir eine kurze Pause mit einem schönen Blick auf den See und das gelb und rot gefärbte Laub der Bäume ein. Da kam uns noch die Idee ein schönes Abschluss Foto der Gruppe zu knipsen. Dafür legten wir uns richtig ins Zeug! Besonders Laura war der Laufbursche für den Selbstauslöser bis ein Kanadier auf uns aufmerksam wurde und den Fotografen Job übernommen hat. Wir fuhren weiter durch das Kananaskis Tal zum Barrier River und Lake welches unser letzter Fotostopp auf der Fahrt nach Calgary war. Es dauerte nicht lang bis wir an den Skianlagen des Wintersport Ortes vorbei kamen. In Calgary angekommen brachte uns Renzo zunächst zum Denkmal Fort Calgary und den dazugehörigen Park. Anschließend zeigte er uns den Schotten Hügel und das Stadion Saddledome welches im Zuge der olympischen Winterspiele 1988 für verschiedene Sportarten gebaut wurde. Nach der Stadtrundfahrt ließ Renzo uns am Calgary Tower raus und wir konnten die letzte Stunde vor dem Abflug auf der verkehrsberuhigten Straße entlang schlendern. Dabei vergaßen wir die Zeit beim Essen und trafen auf die Minute genau am Flughafen ein. Unser Gepäck checkten wir schnell an den Automaten ein und gingen zu dem Abflugs Gate nach Frankfurt. Es standen 9 Stunden Flug bevor.

13. Tag Ankunft in Deutschland

Am nächsten Morgen landeten wir pünktlich in Frankfurt. Nun trennten sich unsere Wege an den einzelnen Gates zurück in unsere Heimat Städte. Der Abschied viel uns nicht leicht aber wir freuten uns auf Zuhause. Am Nachmittag waren wir dann nach einer langen Heimreise endlich angekommen.
Ihr Lieben, Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal für diese wunderschöne Reise bedanken. Es hat Renzo und mir sehr viel Freude bereitet euch begleiten zu dürfen und all diese wunderbaren Erlebnisse zu teilen.
Ich hoffe wir sehen uns alle wieder, ob auf einen Kaffee im Büro, der ITB in Berlin oder einer meiner nächsten Reisen.
Bleibt alle gesund und habt weiterhin viel Freude beim Reisen.
Liebe Grüße
Laura

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Herrliche Bilder und Eindrücke. Sehr gut kommentiert.

Anne Molitor
26.09.2019

Tolle Bilder und sehr guter detailreicher Reisebericht. Man bekommt gleich wieder Lust auf eine Kanadareise.

Guntram Lein 10.10.2019

Gute Bericht.
Es sind alle Informationen enthalten. Sehr detailliert.
Auch die Auswahl des Bildes je Tag passt sehr gut in den Bericht.

Außerdem spiegelt der Bericht nicht nur den Ablauf in Form eines Rückblickes wieder, sondern gibt auch faktische Informationen zu den jeweiligen Orten und Gegebenheiten sehr gut wieder..

Markus Sigmund
06.10.2019