Reisebericht: Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

14.09. – 21.09.2024, 8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay


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Das azurblaue Meer, darüber die wilde Steilküste der Inseln; grüne, satte Wiesen und kleine, gemütliche Cottages soweit das Auge reicht; lange Sandstrände, die sich bei Ebbe noch verdoppeln und Mondlandschaften enthüllen; eine Geschichte die bewegt und überall auf den Inseln spürbar ist - Das sind sie, die Kanalinseln!
Ein Reisebericht von
Mariele Koeckeritz
Mariele Koeckeritz

Die Reise beginnt!

Am Morgen des 14. Septembers startete unsere Reise ins Abenteuer – bereits um 5:00 Uhr fand sich die eine Hälfte unserer Truppe voller Vorfreude am Flughafen BER in Berlin zusammen. Die Luft war erfüllt von Aufregung und Erwartung, als wir unter der imposanten roten Kunstinstallation des Terminals 1 zusammenkamen. Das erste Lächeln, die ersten Begegnungen und schon ging es gemeinsam zum Check-in, der trotz kleiner technischer Hürden gut verlief. Der Flug startete mit 40 Minuten Verspätung, aber das störte uns nicht, denn unser Ziel war der malerische Inselstaat Jersey.

Auch in München kam die zweite Hälfte so langsam zusammen. Da es ab München aber Direktflüge gibt, ging es für diese Gruppe etwas später los, woraus durch eine Flugverspätung dann leider doch erheblich später wurde.

Nach einer ruhigen Zwischenlandung in London Heathrow, wo wir uns kurz die Beine vertreten konnten, erreichten wir am frühen Nachmittag fast zeitgleich mit der Münchner Gruppe den Flughafen in Jersey. Die Insel empfing uns mit frischer Meeresluft und einem Hauch von Abenteuer. Unser Transfer zum Hotel verlief reibungslos, und nach dem Check-in unternahmen wir unseren ersten gemeinsamen Spaziergang – vorbei am Fischmarkt, der gerade schloss, und durch die charmante Einkaufsstraße bis hin zum Hafen von St. Helier. Die ersten Eindrücke der Insel ließen uns erahnen, dass uns eine Woche voller Entdeckungen bevorstand. Neugierig auf das erste Abendessen kehrten wir zum Hotel zurück. Wir wurden nicht enttäuscht, denn bereits am ersten Abend gab es hervorragenden Fish´n´Chips! Ein super Abschluss für den langen Tag.

Einmal um die Insel bitte!

Am Sonntag, dem 15. September, begann unsere große Inselrundfahrt – ein absolutes Highlight der Reise! Heidi, unsere ortskundige Reiseleiterin, führte uns durch die vielseitigen Landschaften Jerseys. Die Insel, die mit einer Fläche von nur 116 Quadratkilometern zwar klein, aber unglaublich facettenreich ist, faszinierte uns vom ersten Moment an. Wir fuhren entlang zerklüfteter Küstenabschnitte, durch pittoreske Dörfer und ließen uns von den beeindruckenden historischen Bauten wie Mont Orgueil Castle und Elizabeth Castle erzählen. Mont Orgueil, das majestätisch über dem Hafen von Gorey thront, ist ein Paradebeispiel mittelalterlicher Festungsarchitektur. Die Burg, die Jersey seit mehr als 600 Jahren vor Invasionen schützte, beeindruckte uns mit ihren gewundenen Gängen und Ausblicken auf das Meer. Auch der langen Mole von St. Cathrine, den Ruinen des Grosnez Castle und dem Corbière-Leuchtturm statteten wir einen Besuch ab.
Die Sonne schien den ganzen Tag, und die malerischen Küstenlandschaften, gespickt mit grünen Hügeln und schroffen Klippen, zogen uns direkt in ihren Bann. Wir waren hier wirklich in einem erstaunlichen Paradies gelandet.

Eine Wanderung wie im Bilderbuch – über die Plemont und Greve de Lecq zum Devils Hole

Am Montag, dem 16. September, stand unsere erste Wanderung auf dem Programm. Wir starteten bei leichtem Nieselregen, der uns jedoch nicht abschreckte. Unsere Route führte uns von den Ruinen des Grosnez Castle, einem Überbleibsel aus dem 14. Jahrhundert, über die idyllische Plemont Bay bis hin zum berühmten Devil’s Hole, einer beeindruckenden Felsformation. Dieser spektakuläre Felseinschnitt, umspült von den Wellen des Atlantiks, bot uns eine dramatische Kulisse. Hier entdeckten wir auch die berühmten Smaragdeidechsen, die gemütlich in der Sonne lagen und sich von uns gar nicht stören ließen. Nach einem erfrischenden Spaziergang entlang der Klippen genossen wir noch eine Erfrischung in einem gemütlichen Pub und ließen die Wanderung Revue passieren. Die raue Natur, die wir während der 13 Kilometer langen Wanderung durchstreiften, hatte etwas Magisches an sich, und alle Teilnehmer waren sich einig: Es war ein gelungener Tag!

Wir entdecken die Südküste – natürlich zu Fuß!

Am Dienstag erwartete uns die nächste kleinere Wanderung entlang der atemberaubenden Steilküste von St. Brelade's Bay bis hin zum Corbière-Leuchtturm. Diese Küstenwanderung war ein Erlebnis für alle Sinne: Die salzige Meeresbrise in der Nase, das Rauschen der Wellen in den Ohren und die spektakulären Panoramablicke auf das azurblaue Meer. Begonnen haben wir unsere Tour am Strand und liefen dann gemütlich zur Kirche St. Brelade’s mit der kleinen Fischer-Kapelle, die wirklich aussah, wie man es nur aus Filmen kennt. Wir machen eine Pause, um die alten Steingräber anzuschauen, ehe es hoch zum Küstenwanderweg geht. Wieder gehen wir einen gut ausgebauten Wanderweg entlang der faszinierenden Hänge mit Blick auf azurblaues Wasser, hübsche Buchten und schroffe Felsformationen. So langsam rückte dann auch unser Tagesziel in Sicht: Der Leuchtturm von Corbière, der westlichste Punkt Jerseys, ist für seine dramatische Lage auf einer Gezeiteninsel bekannt. Bei Ebbe konnten wir den Weg hinüber zum Leuchtturm gehen, der uns das Gefühl gab, am Ende der Welt zu stehen. Eine Kulisse, wie wir sie alle noch nie erlebt haben. Mit einem erfrischenden Eis, leckerem Kaffee oder Scones beenden wir unsere Wanderung und kehren zum Hotel zurück.

Mont Orgueil Castle und St. Cathrines Woods als Ersatzprogramm

Leider mussten wir am Mittwoch, dem 18. September, unseren geplanten Ausflug zur kleinen Insel Sark absagen, da der starke Ostwind die Fähre am Anlegen hinderte. Doch unsere Enttäuschung währte nur kurz, denn wir fanden schnell einen neuen Plan. Mont Orgueil Castle, das uns schon bei der Inselrundfahrt begeistert hatte, war unser Ziel des Tages. Die imposante Festung über dem Hafen von Gorey bot uns erneut grandiose Ausblicke und interessante Einblicke in die Geschichte Jerseys. Besonders faszinierend war die Falknereivorführung, bei der uns ein charakterstarke Habichtdame vorgestellt wurde, die sich bei der Jagd auf dicke, faule Tauben gern mal Zeit lässt und nicht immer sofort zum Herrchen zurückkehren will. Auch wenn das Wetter stürmisch war, ließen wir uns nicht die Laune verderben und kehrten zu einem köstlichen Mittagessen mit frischem Seafood und Cider im Restaurant "The Feast" in Gorey ein. Danach trennten sich unsere Wege, da einige nochmal in die Stadt wollten und der andere Teil der Gruppe der Reisebegleitung nach St. Cathrine in die verwunschenen Wälder folgte. Auf der Suche nach Feen und Kobolden durchquerten wir sanfte Bäche und herrliche Landschaften. Zufrieden kehrten wir zum Hotel zurück und bemerkten, dass der Sturm an der Küste noch immer andauerte, gut, dass wir dem im Wald einige Zeit entkamen.

"Das nennt man hier Garten?!"

Am Donnerstag stand eine idyllische Gartentour auf dem Programm. Wir besuchten zwei private Gärten, die uns mit ihrer Blütenpracht und Ruhe verzauberten. Wobei hier der Begriff Garten doch sehr untertrieben ist! Parkanlagen sollte man sagen. Über eine Stunde schlendern wir durch jeden der Privatgärten, die uns jeweils der Besitzer oder ein Familienmitglied zeigt. Wir bekommen einen Eindruck vom Leben der High Society auf der Insel: Koi-Teiche, Springbrunnen, riese Gemüse- und Blumengärten! Besonders beeindruckend war aber auch die Orchideenstiftung, wo wir seltene Orchideenarten bestaunen konnten. Den Höhepunkt des Tages bildete aber der Cream Tea, der uns unerwartet in einem kleinen Café im Grünen serviert wurde. Die warmen Scones, bestrichen mit Clotted Cream und Marmelade, waren ein absoluter Genuss, und wir fühlten uns wie echte Engländer! Heute Abend gab es im Restaurant für uns kein Abendessen, denn wir wollen doch auch mal schauen, was die St. Helier noch so zu bieten hat. Also kehren wir im White Horse Pub ein, der für seine herrliche Terrasse mit Blick auf den Strand bekannt ist. Hier erleben wir einen farbenfrohen Sonnenuntergang.

Inselhopping – auf nach Guernsey!

Der Freitag brachte uns nach Guernsey, einer weiteren der Kanalinseln. Die Fährüberfahrt war aufgrund des stürmischen Wetters recht unruhig und bekam uns teilweise nicht so gut, doch die Schönheit der Insel entschädigte uns für die Anstrengung. Guernsey, kleiner und noch ursprünglicher als Jersey, bezauberte uns mit ihren grünen Landschaften, charmanten Städtchen und historischen Stätten. Besonders die „Little Chapel“, eine winzige Kapelle, die komplett mit Mosaiken aus Porzellanscherben und Muscheln bedeckt ist, hinterließ bei uns einen bleibenden Eindruck. Ob die Küste hier wohl ebenso hübsch anzuschauen ist, wie auf Jersey? Bei einer kurzen Wanderung fanden wir genau das auch heruas und die Antwort lautet: JA! Auch hier bietet die schroffe Steilküste herrliche Anblicke. Nach etwas Freizeit in St. Peter Port wurde es dann aber auch wieder Zeit auf unsere Heimatinsel zurückzukehren. Zum krönenden Abschluss des Tages genossen wir ein opulentes Abendessen im Hotel, bei dem sich alle Gäste über die Vielfalt der Meeresfrüchte freuten – von Austern bis hin zu frischem Sushi, es war für jeden etwas dabei.

Rückreise nach Deutschland

Am Samstag, dem 21. September, hieß es dann Abschied nehmen. Beim gemeinsamen Frühstück wurde noch viel gelacht und Erinnerungen ausgetauscht, bevor wir schließlich die Koffer packten und die Heimreise antraten. Es war eine Reise voller magischer Momente, herzlicher Begegnungen und eindrucksvoller Natur. Wir haben nicht nur die Schönheit der Kanalinseln entdeckt, sondern auch neue Freundschaften geschlossen und wunderbare Erinnerungen geschaffen. Eine Woche Inselfieber liegt nun hinter uns. Wir bedanken uns bei unseren Guides Heidi und Ernst und bei Eddy, unserem Busfahrer mit seinen 11 imaginären Kindern und zack, da sitzen wir auch schon im Flieger. Naja, mit leichter Verspätung für die Münchner natürlich...

Schlusswort

Diese Reise wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben – und wer weiß, vielleicht kommen wir eines Tages zurück, um noch mehr von diesen bezaubernden Inseln zu entdecken. Ich bedanke mich bei meinen Gästen für die zauberhaften Momente, das Lachen bis die Tränen kamen und das schöne Beisammensein. Und auch wenn es den Spruch im Englischen nicht gibt, für uns traf er zu: wenn Engel reisen...!

Alles Liebe wünscht eure Reisebegleitung Mariele!

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