Reisebericht: Rundreise – Höhepunkte in Kroatien und Herzegowina

Von verschiedenen Ausgangsorten fliegen wir in kleinen Gruppen nach Kroatien. Dabei ist für alle der Flughafen in Split das Ziel.
Kroatien gehört zum Schengen-Raum innerhalb der Europäischen Union und so fallen alle Passkontrollen weg. Der Euro ist gültige Währung, was den bisherigen Geldtausch erübrigt, aber den Aufenthalt auch verteuert. Das spüren vor allem die Kroaten selbst bei ihrer Lebenshaltung tagtäglich.
Vor allem touristische Hotspots wie Dubrovnik haben mittlerweile auch für uns sehr an der Preisschraube gedreht.
Bei unserer Ankunft ist es schwülwarm und es ziehen Gewitter auf.
Per Transfer vorab oder mit unserem Reisebuschauffeur Boris, der uns herzlich begrüßt und unser Gepäck verlädt, erreichen wir mit der anschließenden Fahrt nach Petrcane unser Hotel Pinija in Norddalmatien.
Es liegt in der typischen Küstenlandschaft dieser Region, direkt am Meer. Deutlich baut sich im Osten der Bergkamm des Velebit-Gebirges auf.
Alle bekommen schöne, frisch renovierte Zimmer und das Hotel verwöhnt uns mit einem sehr gutem Abendessenbuffet.

Der Tag erwacht mit herrlichem Sonnenschein und angenehm sommerlichen Temperaturen. Allerdings weht auch ein stürmischer Wind von Norden – der Bora.
Nach dem Frühstück starten wir nach Zadar, über Küstenstraße geht es zur Altstadt und dem an der alten Stadtmauer gelegenen Busparkplatz. Dort empfängt uns Meri, die örtliche Reiseleiterin, herzlich. Sie erläutert uns als erste die Geschichte der Stadt und des Landes. Dann zeigt uns die Sehens-würdigkeiten wie die Kathedrale der Heiligen Barbara, das römische Forum mit den Resten des Tempels, die Installation Gruß an die Sonne, die Meeresorgel, die Kirche des heiligen Donat, das Löwentor, den Brunnenplatz und den Marktplatz mit Rathaus, Wache und Stadtloggia. Die anschließende Freizeit dient dem Mittag, dem Probieren von leckerem Eis, eigenen Erkundungen und dem Genießen des Flairs der Stadt.
Danach beginnt unsere Fahrt zur nach Nin, dem historischen Städtchen nördlich von Zadar und dem Ersatz für den Ausflug zur Insel Pag, denn dorthin sind die Straße und die Brücke wegen dem Bora gesperrt. Bei ausgezeichneter Sicht zum Velebit-Gebirge, denn durch den kalten Fallwind ist die Luft sehr klar, fahren wir zu der auf einer kleinen Insel gelegen Altstadt von Nin. Sie ist eine der ersten Siedlungsorte der Kroaten nach ihrer Zuwanderung auf den Balkan.
An der Brücke zur Insel hält unser Reisebus, wir gehen gemeinsam hinüber und betreten durch das Untere Tor die Stadt. Unweit der Katholischen Kirche an der Hauptstraße, steht im Gelände einer Ausgrabungsstätte auch die erhaltene frühchristliche Kirche. Im Norden der Stadt findet man auch die Reste eines römischen Forums.
Auf einem Uferweg kann man entlang dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer die Insel umrunden und hat einen schönen Blick hinüber zur Insel Pag.
Gelegenheit ein paar Besonderheiten der Insel Pag zu erläutern, wie die vom Bora gezeichnete Vegetation, den früheren Bambusanbau und die Produktion des sehr guten Pager Schafskäses.
Anschließend spazieren wir noch durch den Ort und genießen etwas Freizeit.
Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir noch einen Fotostopp an der alten Basilika aus dem 11. Jahrhundert im frühchristlichen kroatischen Siedlungsgebiet um Nin.
Zurück am Hotel ist Zeit für ein erstes Bad in der klaren, blauen Adria.

Wir haben Glück, es ist schönes Wetter, als wir am Morgen zum Krka-Nationalpark aufbrechen.
Am Eingang Losovac erhalten wir die Eintrittskarten und dann geht es mit dem Bus hinab ins Krkatal, wo unser 2stündiger Rundgang durch den Nationalpark beginnt, hin zu allen Aussichten und Sehenswürdigkeiten, wie Wäscherei, Mühle etc. - immer entlang der 17 Stufen des Großen Wasserfalles. Ein wunderschönes Naturerlebnis mit Sonnenschein und schon leichter Herbstfärbung. Am oberen Abschnitt können wir auch an einem Travertinterassenbruch die ständigen Veränderungen dieser Landschaft nachvollziehen. Und überall blühen die kleinen Alpenveilchen. Auch den Fischreichtum entdecken wir natürlich auf unserem Rundweg. Unterhalb der Skradinski Buk angekommen, sehen wir die gewaltigen Wassermassen, die dank der letzten Regenfälle über die Stufen tosend herabstürzen.
Nach der Mittagszeit holt uns Boris mit dem Bus wieder ab und wir fahren weiter zur Stadt Sibenik. Am Busbahnhof begrüßt uns Marina, unsere Stadtführerin. Sie zeigt uns, bei einer sehr interessanten und sehr guten Führung durch ihre Stadt die schönsten Sehenswürdigkeiten, bis hin zur berühmten Kathedrale, dem Meisterwerk von Juraj Dalmatinac. Ganz ohne Mörtel gebaut, nur durch den direkten Verbund der Steine, hält diese beeindruckende Konstruktion bereits Jahrhunderte und ist ein Juwel venezianisch-dalmatinischer Baukunst.
Auf der Rückfahrt halten wir vor der Autobahnbrücke über die Krka und haben noch einmal einen schönen Blick auf die Seen des Unterlaufs des Flusses Krka und auf die alte kroatische Königsstadt Skradin.

8:30 Uhr fahren wir heute schon los, denn der Weg ist etwas länger in die kroatische Lika, hin zum NP Plitvicer Seen. Es herrscht gute Sicht und die Sonne scheint. Bei der Fahrt können wir wieder die Karstlandschaft sehen, auf den Inseln, am Velebitgebirge mit dem Parklenica Nationalpark und bei der Schlucht des Flusses Zrmanja (Canyon von Obrovac). Hier waren auch die Drehorte der berühmten Winnetou-Filme von Karl May. Genauso, wie natürlich bei den Plitvicer Seen.
Wir fahren durch den Tunnel des Velebitgebirges und erreichen bald die bergige Landschaft der Lika, die auch weite Ebenen und dichte Wälder birgt. In diesem Gebiet leben die meisten der ca. 4000 in Kroatien beheimateten Braunbären. Zahlreiche Karstflüsse prägen die Täler, so wir die Korana, die Zrmanja, die Una, und die Slunjica. Weiterhin liegt eines der einmaligsten und bedeutendsten Naturreservate Kroatiens, der 1949 gegründete Nationalpark Plitvicer Seen in dieser Region.
Emanuel führt uns durch die herrliche Natur mit ihren Seen und Wasserfällen, die durch die Bildung der Travertinterrassen entstanden sind. Zuerst besichtigen wir den unteren Teil mit dem größten Wasserfall des Plitvicbaches mit einer Höhe von 76 m. Dann geht es die Schlucht aufwärts zum großen See und nach der Überfahrt erkunden wir den oberen Teil des wunderschönen Naturparks. Über den Rundweg zum Wasserfall „Großer Spritzer“ und der sehenswerten Travertinterrasse dort, mit unzähligen Formen und Wasserfällen, erreichen wir schließlich wieder den Ausgangspunkt am Großen See.
Wir setzen über und steigen aus dieser einzigartigen Landschaft wieder hinauf zum Ausgang und zu unserem Bus, um die Heimfahrt anzutreten.

Nach unserem Frühstück heißt es heute Kofferpacken und Verladen. Dann brechen wir Richtung Mitteldalmatien auf. Das Wetter hält auch noch aus und so fahren wir an Zadar und Sibenik vorbei nach Trogir. Dieser besondere Ort steht unter UNESCO-Weltkulturerbe. Mit Dijana, unsere Gästeführerin, wollen wir ihn heute kennenlernen. Vom Busbahnhof gehen wir über die Brücke und betreten die Altstadt von Trogir durch das Landtor. Ein schöner und interessanter Rundweg durch die engen Gassen bringt uns die Sehenswürdigkeiten und den Reiz dieses Städtchens näher. Die schöne Kathedrale mit dem Portal des Meisters Radovan sei als eine Besonderheit erwähnt, daneben reihen sich die Paläste der wohlhabenden Familien aneinander, bis es durch das Seetor hinaus auf die Riva der Stadt geht. Nahe dem Dominikanerkloster endet die Führung und wir haben Freizeit für individuelle Erkundungen.
Die Weiterfahrt am Nachmittag führt uns entlang der neuen Autobahn durch die Landschaften des sehenswerten Hinterlandes am Mosor-Gebirge und am Biokovo-Gebirge. Mit dem Mündungsdelta der Neretva erreichen wir schließlich Süddalmatien. In der nächsten Adriabucht sehen wir schon das Städtchen Neum in Herzegowina und vorher die neue Brücke hinüber zur Halbinsel Peljesac. Es folgt der Grenzübergang zu Bosnien-Herzegowina und dann erreichen wir das Grand Hotel, checken ein und haben von unseren Zimmern aus einen schönen Blick in die Lapad-Bucht.

Heute wollen wir die Halbinsel Peljesac erkunden und mit der Fähre von Orebic nach Korcula übersetzen. Über die neue Peljesac-Brücke, die am 26.Juni 2022 eröffnet wurde und 2,4 km lang ist, geht es hinüber auf die ca. 70 km lange kroatische Halbinsel. Leider regnet es jetzt heftig und wir hoffen, dass der Wetterbericht heute stimmt, denn dann soll es wenigstens in Orebic und Korcula nicht regnen.
Wir fahren durch die Berge und Täler von Peljesac, vorbei an den Dörfern am Mali Stone Kanal, die für ihre Austernzucht weltberühmt sind und durch die berühmten Weinbaugebiete im Innern der Halbinsel, die vor allem für den starken Dingac-Wein aus der Zinfandeltraube bekannt sind.
Als wir Orebic erreichen, öffnet sich der Blick auf die Küstenlandschaft und die Insel Korcula. Das für den Mittag angesagte schönere Wetter ist
auch da und so setzen wir gut gelaunt mit der neuen Personenfähre über.
Bei der Ankunft in Korcula empfängt uns die Gästeführerin Tatjana. Wir unternehmen einen wunderschönen Stadtrundgang mit ihr
und wissen endlich, welche Insel die schönste Kroatiens ist – Korcula.
Bei der Rückfahrt mit unserem Bus Richtung Brücke machen wir noch einen Stopp im Weinort Potomje,
Als Überraschung und als eberhardt-Wow besuchen wir das Weingut „Madirazza“. Die nette Winzerin Emina erklärt uns alles zum Weinbau der Region und wir probieren die berühmten Weine wie Posip, Plavac Mali und zwei Sorten Dingac. Ein sehr schönes Erlebnis, bei dem wir auch leckeres Olivenöl und Brot genießen.
Am Abend erreichen wir wieder pünktlich zum Abendessen unser Hotel in Neum.

Bei sehr schönem Wetter starten wir heute zur Besichtigungstour nach Dubrovnik. Dazu fahren wir zuerst am Mali Stone Kanal entlang bis zur Einmündung der Halbinsel Peljesac, dann weiter an der Küste mit den Hirschinseln in der Adria davor, bis wir die Hauptstadt Süddalmatiens erreichen. Am Ploce-Tor erwartet und begrüßt uns die örtlichen Stadtführerin Indira. Unter ihrer Leitung betreten wir die schöne Altstadt. Bei einer hochinteressanten und sehr schönen Tour bringt uns Indira diese herrliche Stadt näher. Anschließend haben wir Freizeit für Mittagessen, Shopping und eigene Erkundungen, z.B. die Seilbahnfahrt zum Aussichtsberg Srd, dem Spaziergang auf der Mauer der Altstadt, dem Besuch der zahlreichen Museen. Eine Schifffahrt zur Insel Lokrum ist wegen der hohen Wellen nicht möglich.
Wir lassen das Flair der Stadt auf uns wirken.
Auf dem Heimweg nach Neum, sehen wir noch die Mauer von Stone. Diese 5,5 km lange Mauer, die die Republik Ragusa hier zum Schutz ihrer Saline und des eigenen Territoriums auf der Halbinsel Peljesac errichtete, ist beeindruckend.

Bei super Wetter fahren wir heute von Neum ins Innere der Herzegowina. Unser Ziel ist die Stadt Mostar in Bosnien-Herzegowina. Eine wunderschöne Fahrt durch beeindruckende Berglandschaften zur Stadt Stolac mit ihrer stolzen Burg, und weiter ins Tal der Neretva hinab.
In einer ersten Weitung des Tales liegen die Industriegebiete und der Flughafen von Mostar. Im darauf folgen Talkessel liegt die Stadt Mostar mit der berühmten Alten Brücke.
Bei der Ankunft am Busparkplatz in Mostar erwartet uns Almira, unsere örtliche Stadtführerin. Auch mit ihr erfolgt ein sehr guter und interessanter Stadtrundgang in Mostar – die Kleine Brücke, die Gerbermoschee und der Hamam, die Alte Brücke mit ihren mächtigen Brückentürmen und schließlich das Kupfergässchen. Fakultativ kann die Machmed Pascha Moschee besichtigt werden. Von ihr aus hat man einen der schönsten Blicke auf die Altstadt mit der Stari Most.
Durch die Unwetter des Vortages, wo einige Orte in Bosnien durch Starkregen stark beschädigt wurden, führt di Neretva vom Schlamm braun gefärbtes Hochwasser.
Nun können wir noch allein durch die Gassen streifen und den Muezzin zum Gebet rufen hören.
Stromab erreichen wir am Nachmittag noch die historischen Festungsort Pocitelj. Ein kleiner Rundgang eröffnet uns hier ein einmaliges Ensemble orientalischer Lebenswelt, Architektur und Kultur.
Auf der Rückfahrt geht es nun direkt in die Berge und nach Stolac, wo eine der berühmten Nekropolen des Balkans direkt neben der Straße zu sehen ist.
In Neum haben wir nochmals Zeit für den tollen Infinity Pool auf dem Dachgeschoss unseres Grand Hotels.

Nach dem Frühstück nehmen wir Abschied von Neum. Über die Grenze geht es zurück nach Kroatien und zurück in die EU.
Wir fahren von der Küste hinab ins Mündungsdelta der Neretva mit den vielen Plantagen. Zurzeit ist gerade die Mandarinenernte in vollem Gange. Am Hotel Neretva machen wir kurz Pause bevor es zum Bootsanleger weitergeht.
Wir steigen in die typischen flachen Boote um und fahren durch die wunder-schöne Kultur- und Naturlandschaft des Neretvadeltas. Einen Abstecher zu einer Mandarinenplantage machen wir auch, bevor es dann zum Mittagessen im Hotel Villa Neretva geht. Das zünftige Mittagsmenü aus der traditionellen Zubereitung und dazu leckerer Wein der Region, schmeckt allen.
Am Nachmittag geht es dann zu unserem Badehotel an der Makarska Riviera weiter. Ein kurzer Fotostopp noch an den Bacinsker Seen, dann heißt es herzlich Abschied nehmen von unserem brillanten Buschauffeur Boris - und das wunderschöne Hotel Medora Auri öffnet seine Türen und Tore für uns.
Podgora wurde einen Tag vorher von einem Unwetter stark getroffen. Ware Fluten strömten vom Berg hinab zur Küste und es war erstaunlich, wie schnell das Aufräumen von statten ging.

Badezeit, Wassertemperatur und Wetter passen optimal - es kann nicht schöner sein und die Möglichkeiten für Unternehmungen sind vielfältig und reichen von Ausflügen entlang der Makarska Riviera, zu Spaziergängen an den Promenaden, über kleine Wanderungen zu den Bergdörfern bis hin zu einem Trip mit einem der Schiffe auf die nahen Inseln Hvar und Brac.
Am 09.10. unternehmen wir mit Boris einen Ausflug nach Imotski, zu den großen Einsturzdolinen im Karst und besichtigen den Roten und den Blauen See. Vorher besuchen wir auch noch die Aussichtspunkte über der Schlucht der Cetina, mit ihrem 42 m hohen Wasserfall.
Dem schönen Badeort Baska Voda statten wir auch einen Besuch ab, bevor es wieder zu unserem tollen Hotel Medora Auri geht.
Alle genießen die Tage, das gute Badewetter und die schönen Sonnenuntergänge.

So schnell geht ein Urlaub vorbei.
Die Abholung durch Boris mit unseren Reisebus in Podgora erfolgt und danach die Fahrt über die Küstenstraße hinauf nach Split.
Ein herzlicher Empfang durch Dijana, unsere örtliche Reiseleitung und dann beginnt unser Stadtrundgang durch das historische Split mit dem römischen Kaiserpalast des Kaisers Diakletian – nochmals ein beeindruckendes Erlebnis in der Hautstadt Dalmatiens. Nochmals können wir das mediterrane Flair der Küstenstädte hautnah erleben.
Am Mittag bringt uns der Bus dann zum Flughafen und wir erreichen mit der den verschiedenen Fluglinien sicher unsere Heimatorte.
Eine erholsame und erlebnisreiche Reise an die sehenswerte Küste Dalmatiens, die herrlichen Landschaften der Natur- und Nationalparks Kroatiens und der Herzegowina geht zu Ende.

Ein großer Dank gilt dabei unserem umsichtig und sicher fahrenden Buschauffeur Boris, bei dem wir uns in dem schönen Reisebus immer sehr gut aufgehoben fühlten.


Pesterwitz, 12.10.2024

Konrad Füssel
Reiseleiter