Reisebericht: Exklusive Rundreise Madeira in kleiner Reisegruppe

20.06. – 27.06.2024, 8 Tage petit–Rundreise auf der Blumeninsel Madeira mit Boutique Hotel: Cabo Girao – Faja dos Padres – Sao Vicente – Seixal – Monte – Pico do Arieiro – Weinverkostungen – fakultativer Ausflug zur Insel Porto Santo


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Eine Insel mit beeindruckender Natur, mildem Klima und vielfältigen Landschaften. Von majestätischen Bergen bis hin zu blühenden Gärten bietet Madeira eine Fülle an Erlebnissen.
Ein Reisebericht von
Monika Cortese
Monika Cortese

Anreise nach Funchal

Um 11 Uhr trafen sich die Reisebegleitung und eine Mitreisende der Reisegruppe am Flughafen von Leipzig. Mit ca. einer dreiviertel Stunde Verspätung hob schließlich unser Flugzeug nach Funchal ab. Die beiden weiteren Gäste flogen ab Frankfurt und erreichten Funchal früher. Sie wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft abgeholt und bereits in unser Hotel "Quinta Mirabel" gebracht. Nachdem schließlich alle Gäste im Hotel eingecheckt hatten, traf sich unsere Mini-Gruppe mit Hilario zu einem Aperitif (natürlich ein Glas Madeirawein!). Wir stießen auf eine erlebnisreiche Woche voller Vorfreude an und lauschten gespannt Hilarios Erzählungen, als er uns die einzelnen Programmpunkte der folgenden Tage erläutert. Anschließend begaben wir uns in den Speisebereich des Hotels, wo wir uns ein vorzügliches Abendmenü schmecken ließen. Danach waren wir nicht zu müde, um auf der riesigen Hotelterrasse den gigantischen Ausblick und den Sonnenunterganghimmel zu bewundern.


Stadtrundgang in Funchal

Am reichhaltigen Frühstücksbuffet, das keinerlei Wünsche offenließ, stärkten wir uns für unsere Stadtführung durch Funchal. Hierzu trafen wir Miguel, unseren örtlichen Reiseleiter. Er begrüßte uns und führte uns durch die Stadt. Wir wollten keine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auslassen und begannen gleich mit einem Besuch in der Markthalle "Mercado dos Lavradores", wo am Freitag und Samstag die Bauern der umliegenden Gemeinden ihr Obst und Gemüse verkaufen. Wir hatten Glück, es war Freitag! Wir konnten die Fülle an regionalen und exotischen Früchten bestaunen, die an den Ständen zum Kauf angeboten wurden. Im Fischmarkt zeigte uns Miguel den berühmten schwarzen Degenfisch, den Espada, welcher nur in den Gewässern um Madeira zu finden ist. Wir würden ihn am Abend kosten. Danach statteten wir dem Stickereimuseum mit seinen kostbaren traditionellen Unikaten einen Besuch ab. Wir schlenderten durch die geschmückte Flaniermeile der Stadt, vorbei an Cafés und schattenspendenden Bäumen, bis wir den Rathausplatz erreichten. Dort besichtigten wir die prächtige portugiesische Jesuitenkirche „Igreja do Colégio“. Sie hat uns besonders beeindruckt, von außen eher unscheinbar, innen jedoch ein wahres Juwel! Len, ein deutscher Student, der ein freiwilliges soziales Jahr auf der Insel macht, führte uns mit seiner netten Art durch die Kirche sowie durch das umliegende Jesuitenkolleg. Ebenso zeigte sich die Kathedrale der Stadt "Cattedrale Sé" von außen eher schlicht, innen jedoch überaus wertvoll geschmückt. Weiter ging es zur Uferpromenade und schließlich in die Zona Velha, mit der faszinierenden „Rua de Santa Maria“: ein quirliger Mix aus Outdoor-Galerie, Restaurantmeile und Kneipenviertel. Wir bestaunten die vielen unterschiedlichen von Künstlern bemalten Haustüren. Nach der Mittagspause erreichten wir den westlichen Teil der Stadt und hielten kurz am Casino von Madeira, welches an dem Ort errichtet wurde, an dem einst Kaiserin Elisabeth (Sissi) ihren ersten Madeira-Aufenthalt verbrachte. Eine Bronzestatue erinnert an sie. Nur wenige Schritte weiter verbirgt sich hinter einem Eisentor die "Quinta Vigia", der Amtssitz des Regierungspräsidenten der Insel. Nach der Besichtigung der Gartenanlage führte uns unser Weg direkt in den Park von Santa Catarina. Miguel kennt auch hier alle Namen der dort wachsenden Pflanzen und Blumen, die uns normalerweise als Zimmerpflanzen vertraut sind. Hier gedeihen sie in ihrer ganzen Pracht! Am Abend stand ein Abendessen in der Altstadt nahe der Festung von Funchal mit einem kompletten Menü aus verschiedenen lokalen Spezialitäten auf dem Programm. Nun konnten wir auch endlich den schwarzen Degenfisch kosten. Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt, er schmeckte köstlich!


Cabo Girão, Levada–Wanderung, Fajã dos Padres

Heute stand die Küste des Südwestens auf dem Programm. Sie ist von Bergen geprägt, deren Flanken sich immer wieder bis ans Meer erstrecken. Wo immer es möglich war, haben sich Menschen angesiedelt, und die Landwirtschaft prägen deren Leben noch heute. Wir steuerten zuerst "Cabo Girão" an, die höchste Steilklippe Europas mit ihren fast 600 m Höhe. Der atemberaubende Blick auf einer gläsernen Aussichtsplattform ist das perfekte Fotomotiv. Wir standen 580 m über dem Meer und blickten lotrecht durch den Glasboden nach unten. Nichts für schwache Nerven! Danach unternahmen wir eine Wanderung. Eine eindrucksvolle Wegstrecke führte uns entlang der Levada do Norte. Levadas heißen die künstlichen Wasserläufe, die auf Madeira erbaut wurden, um Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten zu leiten. Auf kleinen Pfaden neben den Bewässerungskanälen wandert man auf Madeira und kann dabei die faszinierende Flora entdecken. Miguel erklärte uns das System der Bewässerung und die reichhaltige Flora, während wir der Levada entlangliefen, an den steilen terrassenförmig angelegten Bauerngärten entlang. Immer wieder hielten wir an, um die schönsten Fotomotive festzuhalten. Danach steuerten wir die Seilbahn an, die uns schließlich nach unten zum Bauernhof "Praia da Fajã dos Padres" brachte. Hier spazierten wir durch die üppige Gartenlandschaft, wo alle möglichen Obst- und Gemüsearten gedeihen. Besonders angetan waren wir von der Bananenplantage, sowie den Mango- und Papayabäumen, die voller Früchte waren. Am Strand angekommen, wurde uns ein typisches Mittagessen serviert: Thunfisch oder Degenfisch! Am Ende der Mahlzeit kosteten wir den hauseigenen Madeirawein. Am Abend unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und bemerkten, dass alle guter Laune waren: Portugal hatte heute Abend im Fußball gewonnen! Die ganze Stadt war zudem in Feierstimmung, denn das Festival do Atlantico stand bevor – ein spektakulärer Feuerwerkswettbewerb, der jeden Samstagabend im Juni stattfindet. An diesem Abend konnten wir somit ein grandioses Feuerwerk bei Vollmond von unserer Hotelterrasse aus bewundern.


Freizeit

Heute war unser freier Tag. Wir frühstückten spät und machten uns danach zu einem kleinen Spaziergang auf. Danach verbrachten wir ein paar Stunden am Hotelpool und trafen uns dann um 15 Uhr, um gemeinsam über den steilen Weg nach unten das Zentrum von Funchal zu erreichen. Dort genehmigten wir uns erst einmal ein Eis, spazierten dann durch die Altstadt und aßen schließlich in einem Restaurant zu Abend, das für Fischspezialitäten bekannt ist und das uns Miguel empfohlen hatte. Wir wurden nicht enttäuscht und verbrachten einen angenehmen Abend in sympathischer Atmosphäre. Zurück nahmen wir den Bus, die steilen Straßen von Madeira sind nicht zu unterschätzen!


Monte Palace Park, Reid's Palace

Heute wollten wir etwas früher starten, um in Ruhe ohne langes Anstehen die Korbschlittenfahrt zu unternehmen. So fuhr Miguel uns gleich hoch nach Monte, wo wir zuerst die Wahlfahrtskirche "Nossa Senhora do Monte" mit dem Grabmal des seliggesprochenen letzten Kaisers von Österreich (Karl I.) besichtigten. Karl und seine Familie wurden auf die portugiesische Atlantikinsel Madeira verbannt, wo er schließlich 1922 im Alter von nur 35 Jahren an der Spanischen Grippe verstarb. Da wir die ersten Touristen in Monte waren, konnten wir gleich in einen der Korbschlitten steigen und eine lustige Fahrt nach unten machen. Ursprünglich wurden diese Schlitten zur Beförderung von Nahrungsmitteln genutzt. Mittlerweile sind sie eine beliebte Touristenattraktion. Miguel brachte uns mit seinem Kleinbus wieder nach Funchal, wo wir nun die Seilbahn nahmen und wieder hoch nach Monte fuhren. Nun aber, um die prächtige Parkanlage von "Monte Palace" mit ihrer Pflanzenwelt und den Kunstausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst sowie die beeindruckende Fliesensammlung aus dem 16. bis 21. Jahrhundert zu besuchen. Der tropische Garten erstreckt sich über eine Fläche von 70.000 qm und beherbergt eine reichhaltige Sammlung exotischer Pflanzen aus allen Ecken der Welt. Nach einer Mittagsruhe im Hotel befanden wir uns am späten Nachmittag zum 5-Uhr-Tee im luxuriösen Hotel "Reid's Palace" ein. Auf einem Felssporn westlich des Zentrums thront das traditionsreichste Hotel Madeiras. Seine großen Türen wurden 1891 zum ersten Mal geöffnet. Im Laufe seiner glanzvollen Geschichte hat das Hotel zahlreiche erlesene Gäste willkommen geheißen, einschließlich Mitglieder des britischen und der europäischen Königshäuser, Präsidenten, Politiker, Schauspieler und Künstler. Zu den ehrwürdigen Gästen gehören unter anderem "Sissi", die Kaiserin von Österreich, König Edward VII. und Winston Churchill. Das glamouröse Hotel legt Wert auf erstklassigen Service und edlen Komfort und genau das haben wir während unseres Aufenthaltes genossen - eine Welt von üppigem Luxus, die durch aufrichtige Höflichkeit und durch Charme ergänzt wird!


An die Nordküste mit Besuch des Rosengartens, Ecomuseums und Weinprobe in Seixal

Auf unserer heutigen Ausflugsroute war der erste Stopp Santana. Berühmt ist Santana für seine Häuschen mit den bis zum Boden heruntergezogenen Strohdächern. Die traditionellen Wohnhäuschen werden heute nur noch als Lagerräume und natürlich als Touristenattraktion genutzt. Weiter ging es in Richtung Nordküste, wo wir schließlich in Arco de São Jorge ankamen. Auf einem fruchtbaren Plateau zwischen Meer und Bergen gelegen, wäre der kleine Ort eher unscheinbar, gäbe es dort nicht einen der größten Rosengärten Portugals! Hier blühen über 17.000 Rosenstöcke in 1.600 verschiedenen Arten. Wir nutzten die Gelegenheit für professionelle Fotos und genossen eine Tasse Tee auf der Terrasse. Dann ging es auch schon wieder weiter und unser nächster Fotostopp war ein Wasserfall an der Küste, der "Véu da Noiva", übersetzt der "Brautschleier". Danach war es nicht mehr weit bis Seixal. Dort empfing uns Sofia in ihrem Weingut mit atemberaubender Aussicht auf die Küste! Sie servierte uns allerlei selbstgemachte Leckereien und ließ uns von ihren Weinen kosten. Nach dieser angenehmen Mittagspause fuhren wir unser Programm fort mit der Besichtigung des Echomuseums im Herzen des Lorbeerwaldes "Laurissilva". Wir spazierten ein kleines Stück auf der ursprünglichen Route, wo einst unter härtesten Bedingungen die schweren Steinlasten zum Kalksteinofen gebracht wurden. Hier, auf einer Höhe von 475 m und eingebettet in eine grandiose Landschaft, vereint das Museum Rota da Cal einen Teil der Kultur und Geschichte Madeiras. Der sympathische Jose gab uns einen eindrucksvollen Einblick in den traditionellen Vorgang der Kalkproduktion und ermöglichte uns, die ehemaligen Lebens- und Arbeitsweisen der ländlichen Bevölkerung am Originalschauplatz wiederzuentdecken. Am Abend hatten wir die Gelegenheit, ein weiteres typisches Gericht der Insel zu kosten: Espetadas! Das sind portugiesische Rindfleischspieße, die mit Lorbeer und Knoblauch zubereitet werden. Über den Tischen des riesigen Speisesaals hängen an besonderen Metallvorrichtungen die Fleischspieße zu den Tischen herab. Eine neue kulinarische Erfahrung! Zu Wein und folkloristischen Tanz- und Gesangsdarbietungen ließen wir es uns schmecken.


Bootsfahrt mit der Santa Maria, Sonnenuntergang am Pico Ariero

Heute sind wir bei strahlendem Sonnenschein mit der "Santa Maria" in See gestochen. Dieses eindrucksvolle Segelschiff wurde 1998 im Fischerdorf Câmara de Lobos originalgetreu nach den alten Plänen von Christoph Kolumbus' einstigem Flaggschiff nachgebaut – lediglich mit dem Zusatz eines Motors und einer Bar an Deck. Die Santa Maria ist somit nicht irgendein Schiff, sondern der einzige unter Segeln stehende Nachbau des historischen Schiffs, mit dem Christoph Kolumbus seine berühmte Entdeckungsreise unternahm. Wir versetzten uns also in vergangene Zeiten und segelten entlang der Westküste bis nach Cabo Girão. Dort hatten wir die Gelegenheit, direkt vom Schiff ins kühle Nass zu springen. Auf dem Weg konnten wir Delfine beobachten und genossen typischen Madeira-Kuchen, begleitet von einem Glas Madeira. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem Stadtbummel durch Funchal, natürlich nicht ohne ein letztes Eis zu genießen und noch einige Einkäufe zu tätigen, wohl wissend, dass wir am nächsten Tag schon unsere Rückreise antreten würden. Doch vorher gab es noch einen wichtigen Programmpunkt am letzten Abend: den Sonnenuntergang am Pico do Arieiro. Miguel machte uns auf der Fahrt zu dem 1818 m hohen Berg schon neugierig, indem er von den extrem wechselhaften Wetterverhältnissen erzählte, die dort oben vorherrschen. Und genau so war es: Kaum angekommen, begann das Schauspiel: Minütlich änderte sich die Kulisse an unserem Aussichtspunkt! Bei eisiger Kälte schossen wir unzählige Erinnerungsfotos, bis die Sonne hinter dem Wolkenmeer unterging. Steifgefroren brachen wir auf und freuten uns über die angenehm milden Temperaturen auf der Hotelterrasse, wo wir ein letztes Mal die grandiose Aussicht auf das erleuchtete Funchal bewunderten.


Abschied von Madeira

Nach einem späten ausgiebigen Frühstück verbrachten wir den Vormittag mit Kofferpacken und Ausruhen am Pool. Um die Mittagszeit spazierten wir zu einem Café, bevor wir am Nachmittag von unserem Shuttlebus nach Santa Cruz zum Flughafen gebracht wurden, wo wir unsere Rückflüge nach Frankfurt bzw. Leipzig antraten. Im Gepäck viele unvergessliche Erinnerungen an eine fantastische Reise auf die Blumeninsel Madeira.


Schlusswort

Liebe Reisegäste, wir hatten eine wunderschöne Reise zusammen genossen! Für die Zukunft wünsche ich euch alles Gute und natürlich Gesundheit, sodass noch viele interessante Reisen gemacht werden können! Am besten natürlich mit Eberhadt, so sehen wir uns vielleicht bei einer Reise wieder!
Liebe Grüße, Monika

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