Reisebericht: Singlereise Madeira – mit mehr Bewegung und Naturerlebnissen

06.06. – 13.06.2024, 8 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende: Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Fanal – Porto Moniz


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Die immergrüne, immerbunte Sonneninsel Madeira erwartet uns knapp 1000 km von Lissabon entfernt im Atlantik gelegen. Die 740 qm große Insel liegt somit näher zu Afrika (740 km bis zur marokkanischen Küste) als zum eigenem Festland. Mit knapp 10 Millionen Übernachtungen bei einer Million Touristen stellt der Tourismus nach Fischfang und Landwirtschaft die wichtigste wirtschaftliche Säule für die Bevölkerung dar.
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreise von Leipzig, München, Stuttgart und Düsseldorf aus

Der größte Teil der Gruppe fliegt mit Condor von Dresden aus. Schnell heben wir uns alle gefunden und es geht zum CheckInn. Leider ist das vorab als Gruppenbuchung bei Condor nicht möglich und somit ist Geduld angesagt. Rund 200 Passagiere wollen platziert werden. So fällt dann das Warten am Gate eben nicht so lang aus. Fast pünktlich geht es los und 4 1/2 h erwarten uns in der Luft. Bei der Landung in Funchal fällt die berühmte Rechtskurve weg. Wir landen ungewöhnlich direkt von Osten aus.
Irgendwann haben wir uns alle gefunden und es geht ab ins wunderschöne Hotel Four Views Oasis in Caniço de Baixo. Wir werden von Fatima unserer örtlichen Reiseführerin begrüßt und mit den notwendigen Informationen bei einem Glas Madeirawein versorgt. Nun ist Stärkung angesagt, das Buffet im Hotelrestaurant lädt ein und läßt keine Wunsche offen. Erst jetzt checken wir im Hotel ein und der Abend wird nicht mehr lang.

Erster Ausflugstag…

… und der hat es in sich, den er führt uns heute auf den höchsten Berg der Insel. Bestens gelaunt und gut gefrühstückt geht es mit unserem komfortablen Bus los mit Richtung Inselinneres. Zuerst fahren wir durch die zahlreichen Wälder( oft Lorbeer, auch Eukalyptus) und passieren den Ort Camacha, dem Zentrum des Korbflechtens zum Aussichtspunkt Pico do Areeoro (1.818 m hoch). Mystisch ist der Ausblick bei dem Wechselspiel von Wolken und kurzen Ausblicken, garniert mit etwas Sonne.
Weiter geht es zur nächsten Rast in Ribeiro Frio, wo man eine Forellenzucht besichtigen und manche Andenkenläden mit angeschlossenem Ponchaausschank besuchen kann. Doch unser nächstes Ziel der Ort Santana, wo es noch die ursprünglichen mit Stroh gedeckten Häuser und natürlich einen Obst-und Gemüsemarkt gibt.Das Haupziel des Tages ist nun der Pico das Torres mit 1.851 m, den wir zu Fuß besiegen werden. Vom benachbarten Parkplatz sind es 90 min Gehzeit und wir haben es geschafft. Noch ist das Tagespensum nicht geschafft, erholen können wir uns dann wieder zu Hause. Machico an der Ostküste ist das nächste Ziel. Und wir haben viel Glück, es findet ein Volksfest statt und somit gibt es besonders vielfältige Eindrücke. Abgerundet wird der Tag mit einer Fahrt unter der Landebahn des beeindruckenden Flughafens Funchals hindurch zu einem schönen Aussichtspunkt dem Pico do Facho. Wieder im Hotel eingetroffen erfasst uns der Hunger und auch Appetit. Im benachbarten Restaurant Praia dos Reis Magos in Canico de Beixo werden wir fündig und sinken alsbald müde in unsere Betten.

Funchal und Umgebung

Wir lernen bei einem Stadtrundgang Funchal die Hauptstadt der Insel Madeiras näher kennen. Die farbenfrohe Markthalle von Funchal zieht uns an, aber zuvor laufen wir durch die Gasse mit den vielen bemalten Türen. Diese sind am Besten früh am Morgen zu besichtigen, da diese noch geschlossen sind, wenn die Gastronomie noch ruht.vermittelt. 9.600 qm ist die Markthalle groß und bis zu 120 Stände haben darin Platz.In der Markthalle (1940 eröffnet) beginnen wir mit dem Fischmarkt. Die vielfältigsten Tiere werden offeriert, vor allem der Degenfisch. Dieses typische madeirische Produkt wird mit sehr langen Leinen (bis zu 1500 m lang), an denen bis zu 50 Köder befestigt sind. Seine schwarze Farbe bekommt er erst, wenn er aus der Tiefe nach oben gezogen wird, infolge der starken Druckveränderung. Da heute Sonnabend ist haben wir Glück, denn es sind nicht nur die professionellen Obst- und Gemüsehändler vor Ort, sondern auch viele Bauern.
Im Anschluss schlendern wir durch die Stadt und besuchen die Kathedrale (südeuropäischer Gotik gepaart mit maurischen Details) der Stadt, vor der ein Denkmal in Erinnerung des Besuches von Papst Johannes Paul II. errichtet wurde.
Genug gelaufen denken wir und so kommt die Weinverkostung bei Blandy gerade richtig. Der typische Madeirawein erinnert eher an einen Dessertwein, als an einen Tischwein. Angefangen hat man bei Blandy Wein zu erzeugen bereits 1811.
Weiter geht es mit dem Bus etwas bergauf in den Botanischen Garten Jardim Botanico, der erst seit 2011 für die Öffentlichkeit zugängig ist. Er ist ca 8 ha groß und umfasst unter anderem einen Bereich mit Kakteen und Euphorbien (Wolfsmilchgewächs), die 2013 vom Bund der Deutschen Staudengärtner zur Staude des Jahres gewählt wurde.
Und es geht weiter, zur höchsten Steilküste Europas. Knapp 600 m stehen wir, zum Teil auf einer Glasplatte über dem Meerespiegel. Anschließend schlendern wir durch Camera de Lobos, wo auch schon Winston Churchill weilte.
Den Abend lassen wir mit einem gemeinsamen Abendessen in Funchal ausklingen.

Wanderung entlang eines Levadas

Die Levades sind die Lebensadern der Insel. Angelegt wurden diese beginnend bereits im 15. Jahrhundert und bringen das Wasser aus niederschlagsreichen Gebieten (Nordteil der Insel) hin zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen. Auch der Stromerzeugung dienen die Levades und werden auch immer mehr touristisch erschlossen.
Wir beginnen im kleinen Ort Marcocos und laufen Richtung Machico. Nach 2h Gehzeit und 7 km erreichen wir eine gemütliche Bar, wo wir eine Rast einlegen. Etwas weiter unten im Tal erwartet uns bereits unser Bus und bringt uns ins Tal. Es war ein Halbtagesausflug und so haben wir reichlich Zeit die schöne Hotelanlage zu genießen.

Schlittenfahrt im Sommer und ohne Schnee

Zuerst werden wir uns mit einer kurzen Wanderung in Schwung bringen. Der Bus bringt uns in die Höhe und wir steigen in dem kleinen Ort Curral dos Romeiros aus um nach Monte zu laufen. Nachdem wir ein Tal durchschritten hatten und die Höhenmeter wieder zurück geholt haben, erreichen wir Monte. Zuerst geht es in die katholische Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte, wo der 2004 seliggesprochene Kaiser Karl von Österreich Ungarn bestattet ist.
Dann folgt das muss auf der Insel, egal ob positiv als Zuschauer oder aktiv im Schlitten sitzend. Einige unserer Gruppe traut sich die 2 km lange Schlittenabfahrt so ganz ohne Bremse. Die Geschwindigkeitsreduzierung erledigen die zwei Schlittenführer durch ein Querstellen des Schlittens.
Und weiter geht die (Bus)Fahrt zum Aussichtspunkt Eira do Serrado. Besonders bei dieser Fahrt ist das ganze Können unseres Busfahrers gefragt. Von hier oben haben wir einen phantastischen Blick ins Nonnental.
Abgerundet wird der Tag mit einem Besuch eines Kräutergartens.

Ausflug in den Nordwesten der Insel

Zuerst besuchen wir den Orchideengarten Orchidis Quinta da Boa Vista und staunen über die Vielfalt. Wir haben die Pflanzen natürlich noch längst nicht satt und besichtigen als Nächstes des Palheiro Gardens, den Wohnsitz der Familie Blandy. Die Reise hat den Zusatz: mit mehr Bewegung und so ist eine Levadawanderung inmitten der schönen Vegatation der nächste Programmpunkt. Tolle Ausblicke bieten sich uns und besonders der gelbe Ginster hat es uns angetan.
Porto Moniz erwartet uns als nächstes. Spektakulär ist die Abfahrt von der Hochebene an die Küste. Ein gemeinsames Mittagessen ist organisiert und ein Schwimmen in den Meeresbecken wird möglich. An zwei markanten Punkten halten wir auf der Rückfahrt. Es gibt einen Wasserfall zu bestaunen und eine Stelle auf der Insel, von der man sowohl die Nord- als auch die Südküste sehen kann.

Alles hat ein Ende…

… und wir nehmen vielfältige Eindrücke mit. Fatima unsere portugiesische Reiseleiterin hat einen großen Anteil am guten Gelingen der Reise. Sie hat uns die Insel, Land und Leute sehr gut näher gebracht.
Vielleicht sieht man sich mal wieder, z.B. auf einer Wanderreise mit Eberhardt Travel an der Amalfiküste ab 24.05.2025

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