Reisebericht: Rundreise Marokko – Karawane unter dem Halbmond

15.09. – 26.09.2024, 12 Tage Rundreise Nordafrika: Marrakesch – Casablanca – Rabat – Meknes – Fes – Atlasgebirge – Sahara – Erfoud – Dades–Schlucht – Ouarzazate – Essaouira


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Das Land der Gegensätze, so sagt man über Marokko und das Tor zu Afrika. Wir fahren in den Orient, so ist es beschrieben, aber was genau bedeutet es denn? Das wollten wir auf dieser Reise herausfinden. Unsere Erwartungen waren alle unterschiedlich, doch wir hatten das Gefühl in ein Märchen einzutauchen. 1001 Nacht, faszinierende bunte Städte, hohe Berge mit atemberaubende Aussichten, Menschen, so anderes als wir Europäer und der Sand der Wüste....
Ein Reisebericht von
Sabine Reckord
Sabine Reckord

Anreise über Frankfurt nach Marrakesch, Marokko

In aller Herrgottsfrühe machen wir uns auf in Richtung Frankfurt. Unsere Reisebegleiterin Sabine treffen wir im Flughafen Gate. Der Flug geht pünktlich los und kaum sitzen wir, sind wir schon in Marrakesch wieder ausgestiegen. Unser Reiseleiter Mohamed nimmt uns nach den Sicherheitskontrollen und Einreise in Empfang und wir werden in unser Hotel Palm Plaza gefahren. Nachdem die formellen Dinge im Hotel geregelt waren, bezogen wir die Zimmer. Einige unserer Truppe gingen in die nahe gelegene „Mall“, um sich mit Wasser einzudecken und schon mal die Umgebung kennen zu lernen. Im Anschluss trafen wir uns in der Lobby des Hotels und beschnupperten uns erst einmal. Mohamed, unser marokkanischer Reiseleiter, erzählte uns die Abläufe für den nächsten Tag und im Anschluss ließen wir uns die reichhaltigen Speisen vom Buffet schmecken. Der Tag war lang, daher verschwanden alle nach dem Essen in ihre Zimmer.

Marrakesch – die Perle des Südens

Marrakesch bedeutet auf Deutsch, „das Land Gottes“, bekannt ist sie aber unter dem Namen „die Perle des Südens“ oder „Rote Stadt“. Rund 1 Millionen Menschen leben hier und sorgen zusammen mit den vielen Touristen für ein „äußerliches Durcheinander“.
Zacharia, unser Busfahrer fährt uns nach dem Frühstück in die Stadt zum Parc Lalla Hasna. Wir folgten unseren Reiseleiter Mohamed ab nun zu Fuß zum ersten Ziel. Die Koutoubia-Moschee auch als Moschee der Buchhändler bekannt. Hier treffen wir auf einige Händler in bunten Trachten. Es sind Wasserverkäufer, die gerne mit uns Fotos machen möchten, denn sie verdienen ihr Geld mit ihrem schönen Outfit, denn Wasser verkauften sie eigentlich nicht, so erklärte es uns Mohamed. Die Moschee ist für nicht gläubige Menschen nicht zugänglich und wir betrachten das Wahrzeichen der Stadt – das Minarett – und lauschten den Ausführungen unseres Guides.
Im jüdischen Viertel staunen wir über die Vielfalt der Auslagen und Angebote. Ein Geschäft fällt uns besonders ins Auge. Mohamed erklär, was es genau bedeutet, wenn Menschen zum Zahnarzt müssen. Es gibt den „Zahnreißer“, vor dessen Geschäft wir stehen und den Zahnarzt. Freie Übersetzung: „Zahnreißer für Menschen, die kein oder wenig Geld habe -> raus mit dem Ding, Zahnersatz -nur wenn das Geld da ist; oder Zahnarzt, dieser behandelt den Patienten. Wir ziehen weiter in die Souks der Altstadt. Mohamed führt uns zum Bahia Palast. Wunderschöne Fliesen und Deckenverkleidungen lassen uns erahnen, wie es bei Hofe zu ging. Der Berater des Sultans Si Moussa erbaute 1890 diesen wunderbaren Palast mit hohen Mauern und riesenhaften Eingangstor. Fast autokratisch herrschte er und später sein Sohn über Marrakesch. Im 20 Jahrhundert übernahmen die Franzosen hier die Macht. Doch auch diente die Kulisse dem bekannten Film „Lawrence von Arabien“. Wir ziehen weiter durch die Gassen des Souks und gelangen auf den Djemaa al Fna. Dort machen wir Bekanntschaft mit Schlangenbeschwörern und schauen in die schwarzen Augen der Kobras. Die vielen Eindrücke machen durstig und hungrig. Mittagspause!
Abermals tauchen wir in die Gassen ein und schauen einem Bäcker bei seiner Arbeit zu. Nach alterweise backen die runden Brote im feuerbetriebenen Backofen. Die nächste Station ist die Koranschule, Medersa Ben Youssef. Sie wurde aufwendig restauriert und seit 2022 strahlt sie im neuen Glanz. Das Bauwerk stammt aus der Saadierzeit und ist ein Meisterwerk aus dem 16 Jahrhundert. Sie wurde mehrere Jahrhunderte durchgehend als Schule genutzt. Die größte Koranschule Nordafrikas soll sie gewesen sein und bis zu 900 Schüler weilten hier. Mohamed berichtet uns vom Leben der Jungen in der Schule, von Privilegien und Gebeten. Beeindruckt, geht es weiter mit dem Bus durch die Stadt. Zeit zur freien Verfügung steht an, doch da die meisten Gruppenreisenden den Jardin Majorelle sehen möchten, fährt uns Zacharias an die gewünschten Orte. Eine Stunde bewundern wir die Gartenkunst, die nach der Vorstellung des Paradieses im Koran erbaut wurde. 1923 kaufte der Künstler Jacques Majorelle die ersten Quadratmeter dieses Landes und ließ den Garten anlegen. Etwa 300 Pflanzen gedeihen hier und das Blau, Gelb und Türkis des Malers leiten das Auge in alle Richtungen. Dringend braucht unser Geist eine Auszeit und wir fahren zurück ins Hotel, denn der Tag hält ja noch einen weiteren Punkt bereit. Nach dem leckeren Abendessen wollen wir noch Zeugen des Marktgeschehens werden und den von der UNESCO geschützten größten Freiluftspektakels von ganz Marokko besuchen, dem Djemaa el Fna. Was einigen von uns auch glatt den Atem raubte, denn da an diesem Wochenende der Geburtstag des Propheten gefeiert wird, sind tausende von Menschen unterwegs. Bunte Lichter, betörende Musik und Essensduft durchzieht die Nacht auf dem Marktplatz.

Reise nach Essaouira – die weiße Stadt am Atlantik

Auf – auf, der Tag ruft und Neues möchte erkundet werden. 9:00 Uhr steht der Bus mit Zacharias pünktlich bereit zur Abfahrt. Kurzer Check, alle da, kurze Erinnerung, alles eingepackt! Bequem sitzen wir nun mit Blick aus dem Fenster auf vorbeiziehende Eselkarren und Menschen, die ihr Tagwerk angehen. Mohamed gibt uns einen Überblick geographisch und geschichtlich zu Land und Leuten. Wir hören von den Portugiesen und der Kultur zum Anbau von Zuckerrohr. Von der Bedeutung des Zuckers für die Marokkaner und der damit verbunden Aussagekraft. „Ich merke mir besonders, je mehr Zucker im Tee ist, desto mehr wird meine Anwesenheit geschätzt und nach Hochzeitsvereinbarungen -> kein Zucker im Tee -> kein Deal.“ :)
Die Landschaft im Südwesten verändert sich und vor Essaouria sehen wir Plantagen mit Arganbäumen. Wir halten an, um uns die Bäume genauer anzusehen. Der Baum ist ein Überlebenskünstler. Schon seit 80 Mio Jahren in Marokko angesiedelt. Seine Nuss und das Öl sehr begehrt bei Spitzenköchen und in der Kosmetikindustrie. Wie das wohl schmeckt? Zacharias bringt uns zu eine Frauenkooperatieve. Hier werden wir herzlich willkommen geheißen und lernen die Nüsse und deren Produkte samt Herstellungsverfahren kennen. Nah klar, haben wir unsere Mitbringsel für zu Hause gefunden und gut verpacken lassen. Nicht mehr weit, und wir sehen den Mittleren Teil der Atlantikküste vor uns mit der weißen Stadt Essaouria. Die Straße wird gesäumt von Araucaria Bäumen (aus Chile) und unser Hotel liegt direkt am breiten Sandstrand mit vorgelagerter Purpur Insel. Eingecheckt und Mittaggegessen; fahren wir in das portugiesisch geprägte Hafenviertel der Stadt mit der Bastionsfestung in der Medina. Fischer richten vor der Hafen Szenerie mit unzähligen blauen Booten ihre Netze und Köder. Geplant und erbaut wurde die Stadt von Europäern, auch wenn der Sultan Mohammed Ben Abdallah den Befehl dazu gab. Das können wir deutlich erkennen. Wir laufen durch das Tor „Skala du Port“ mit starker Symbolik und hoffnungsvollen alten Wünschen des Zusammenlebens aller Glaubensrichtungen. Im Gegensatz zu Marrakesch ist die Medina ruhig und beschaulich. Stände an den hohen Mauern der Befestigungsanlage laden zum Bummeln ein. Mohamed macht sich einen Spaß mit uns und ißt eine Kaktusfeige, die seine Zunge pink färbt, um uns gleich mit Fratzen zu belustigen. Selbst die Händler lachen sich kaputt darüber. Eine seltene Handwerkszunft ist hier ansässig. Prachtvolle Holzarbeiten mit Intarsien verziert, werden angeboten. In einer Werkstatt zeigt uns der Besitzer mit Mohameds Übersetzung, was geleistet wird. Der verbleibende Nachmittag steht mit freier Zeit zur Verfügung. Mir ist nach einem Strandspaziergang, das erfrischende Meereswasser und einer leichte Brise.

Reise entlang der Atlantikküste von Essaouira nach Casablanca

Marokkos Schriftsteller Tahar Ben Jelloun beschreibt das Land so, …“Man sagt vieles, und alles ist wahr, aber doch so viel zu allgemein, um das Land zu beschreiben“.
Die Karawane zieht weiter am Atlantik Richtung Süden vorbei an Industrieanlagen für Stromgewinnung bei Safi, Häfen, um die Wirtschaft des Landes zu sichern, Phosphatverarbeitung und Bodenschätze zu verschiffen. Heute erklärt uns Mohamed, wie wichtig Wasser für Marokko ist. Woher der Strom kommt und was wir Europäer damit zu tun haben, aber auch wie wichtig der Esel für den kleinen Mann ist. Viele Gegensätze finden wir in Marokko. In Safi haben wir etwas Zeit und sehen uns den Tonhügel der Stadt an. Alte Brennöfen und aufgestapelte Tajine vervollständigen hier das Bild Marokkos. Im Bus gibt es Anisplätzchen vom Straßenhändler zum Probieren.
Die Mittagspause verbringen wir am Strand des Badeorts Oualidia. Vorgelagert wachsen hier viele Austern in Zuchten und am Strand wird der Fang der Fischer direkt verkauft. Einheimische baden in den Wellen und es wird klar, hier machen die Marokkaner Urlaub. Es sind kaum Touristen unterwegs. Die Fahrt führt uns weiter durch fruchtbares Land nach El Jadida mit einem Fort aus dem 16Jh, um den Seeweg nach Indien zu sichern. Doch die Portugiesen wurden mit Pauken und Trompeten Ende des 18Jh von den Berberstämmen vertrieben und die Stadt wurde neu aufgebaut. Langsam klettern wir zu den Mauern des Forts in der Medina hoch. Kinder haben Spaß von dort in das Wasserbecken des Hafens zu springen. Ob die Mütter wohl wissen, was die Jungs da machen?
Heute ist die Hafenstadt Zwischenstopp für Gemüse- und Obsthändler, Erdöl wird hier in Tanks gelagert und geht auf Reisen. Überall in der Neustadt können wir jedoch erkennen, dass Pferde eine wichtige Rolle spielen. Mohamed klär uns auf, was es damit auf sich hat.
Nun geht es nach Casablanca in unser Hotel. Am Abend erleben wir die orientalische Kochkunst mit marokkanischen Gerichten aus der Tajine in traditioneller Umgebung und Bauchtanz. Die junge Frau motiviert uns zum Mitmachen. Wir geben unser Bestes! Ein anstrengender Tag geht zu Ende.

Casablanca – Moschee Hassan II – weiterfahrt nach Rabat – Stadtrundfahrt in Rabat

Mohamed lässt uns auch heute nicht ausschlafen. Die pulsierende Metropole der Wirtschaft und des Handels schläft nicht. Auch hier haben die Portugiesen ihre Marke hinterlassen. Die Stadt ist im Art Deco Baustil errichtet, dazu kommen neue moderne Architekturstile und Hochhäuser, die wie überall in der Welt dem Auge weh tun. Dar el Baida, so nennt sich die Stadt heute. Sind wir noch im Orient? Nun, wir machen uns auf die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt zu besichtigen.
Die Moschee von Hassan II, allüberragend, fingerweisend und wunderschön stellt sie sich teilweise errichtet im Meer symbolisch dem Gläubigen (und Touristen) dahin. In Zahlen: 1993 eröffnet, Minarett: 200 m hoch mit Spitze gekrönt von 3 goldenen Kugeln dessen Gewicht 3.700kg, das Dach des Haupthauses mit Spezial-Konstruktion geht zu öffnen, Gebetssaal: 20.000m² kann 25.000 Gläubige aufnehmen, Seitenschiffe-Frauen- Platz für 5.000 Gläubige, separater Hamam 2.000m², 600 Wasserhähne, Esplanade um die Moschee fasst 80.000 Menschen, so dass 105.000 Gläubige gleichzeitig Platz finden können. Mehr als 6.000 Meisterhandwerker arbeiteten, 7 Jahre lang, um diesen prächtigen Bau fertigzustellen. Marmor, Zedernholz, Glas aus Italien, Messing und Titan wurden hier meisterlich in Kunst verwandelt. Der Bau ist aus Spenden finanziert. Mohamed erklärt uns die Abläufe eines Gebetes sehr anschaulich und wir fühlen uns klein in diesen mächtigen Gemäuern.
Draußen fällt unser Blick auf die geschäftige Straße in die Stadt. Mohamed berichtet, dass diese Straße bis 2030 komplett neu gemacht werden soll. Es wird ein Boulevard entstehen, dafür sollen noch viele Häuser weichen.
Unsere Reise führt nun weiter nach Rabat. Erster Halt, das merinidische Portal der Chellah thront auf einem Hügel über der Stadt. Dicke lehmstampf Mauern umgeben die Ruinen der Totenstadt. Hier fand man bei Ausgrabungen die Reste einer römischen Siedlung. Wohnhäuser und Handelsgeschäfte lassen erkennen, wie man hier lebte. Mehrere merinidische Sultane und islamische Heilige wurden hier begraben. Wir sehen zahlreiche Marabouts aus dem 14 Jh. Eine heilige Quelle wird von den Berbern schon lange verehrt. Alte Traditionen wollen, dass die Frauen die Aale hier mit gekochten Eiern füttern, um als Dank mit reichem Kindersegen belohnt zu werden.
Der Viewpoint nahe des Palastes präsentiert uns einen Blick auf modere Architektur, raumschiffartig glänzt am Bou-Regreg das Grand Theatre de Rabat von der Architektin Zaha Hadid entworfen. 55- Stockwerke ist das andere Gebäude hoch, welches ins Auge fällt, der Mohammed VI Tower mit Büros, Luxusapartments und Hotels ausgestattet. Wir schauen uns jedoch die Grabstätte des Vaters und Großvaters des jetzigen Königs auf der anderen Straßenseite an. Das Mausoleum Mohammed V und Hassan II werden von der Garde des Königs bewacht, die sich wunderbar als Fotoobjekt präsentieren. Innen im Grabmal sehen wir feine, Stuckornamente und satt Marmor als letzte Ehrung für die vergangenen Herrscher. Der Hassanturm ist 44 m hoch und 800 Jahre alt, wurde nie vollendet, da der Auftraggeber Youssouf al Mansour 1199 verstarb und trotzdem gehört es zu den Wahrzeichen der Stadt.
Die Kasbah des Oudaias, unser letztes Ziel für heute in der Medina. Erst einmal gönnen wir uns leckere Süßigkeiten und Minztee nach alter Sitte. Die Dynastie der Almohaden im 12Jh errichteten hier auf den Resten einer Klosterfestung die Befestigungsanlage. Der Anfang, wo alles begann. Ein strategisch guter Standpunkt, um Raubzüge nach Spanien von hier zu starten, doch nach dem Tode von Bab el Oudaia verlor die Stadt schnell an Bedeutung.
Vorbei an den Stadtmauern der Hauptstadt von Marokko, Tor -Bab Oudayas- und den modernen Gebäuden, wie Kunstmuseum und Bahnhof fahren wir nun ins Hotel, um den Tag ausklingen zu lassen.

Meknes – Römerstadt Volubilis – Königsstadt Fes

Freitag, der Sonntag der Marokkaner, das haben wir schon gelernt. Daher ist unser Vormittagsziel „Walili“, so nennen die Marokkaner die Römerstadt Volubilis, denn in Meknes wird erst am Nachmittag was los sein. 2.000 Jahre ist es ca her als sich die Römer dieser Siedlung bemächtigten und daraus eine Garnisonsstadt nach römischem Vorbild machten. Es gab alles, was ein Römer Herz brauchte. Geld verdiente man mit dem Handel von Oliven und wilden Tieren, wie Löwen und anderen Raubkatzen, die nach Rom geschickt wurden. In den Häusern finden wir bunte Mosaike mit Darstellungen aus der griechischen Mythologie. Alte Ölmühlen liegen noch heute in der verlassenen Ruine. Öffentliche Bäder, eine dreischiffige Basilika, ein Triumphbogen und vieles mehr sind gut erhalten. Den Abschluss der Besichtigung machen wir am Kapitol mit zahlreichen Säulen um einen Altar herum gelegenen Platz. Hier verehrten die Römer ihre Götter Jupiter, Juno und Minerva. Wir verlassen den Hof. Die Sonne brennt derweilen und wir suchen Schatten im Restaurant. Die Katzen sind auch nicht fern und melden ihren Anteil an Futter lautstark an.
Das Programm geht weiter, malerisch liegt Moulay Idris am Hang und Mohamed erklärt uns, dass in dieser Stadt der Staatsbegründer und Heilige Moulay Idris begraben liegt. Er wird als Landesheiliger verehrt. Ganz klar von weiten ist seine Ruhestätte auszumachen, das glänzend grüne Dach der Moschee.
Wir fahren nach Meknes, die Vierte der Königsstädte und auch kleinsten. Am Royal Golf nahe dem Palast im Ville Imperiale steigen wir aus dem Bus und schauen uns den umstrittenen Golfplatz an. Zu viel Wasser wird verbraucht, doch der Vater des Königs spielte so gern Golf. Wir laufen zum Mausoleum von Moulay Ismael. Durch mehrere Tore gelangen wir in einen herrlichen gelben Innenhof. Angrenzend ist das Mausoleum mit schönen Teppichen und reichen Mosaiken geschmückt. Schuhe aus und wir betreten eine mit Stuck verzierte Halle. Dieser Herrscher war hart, aber man verehrt ihn sehr, da er Marokko geeint und die Europäer aus dem Land gescheucht hat. Das Herzstück der Medina ist der Place al Hedim mit dem wunderschönen Tor des Siegers. Bab el Mansour. Leider verhüllt, denn es wird aufwendig restauriert. König Mohammed VI hat viele schützenswerte Gemäuer und Stadtviertel einen neuen Glanz verliehen. Aber wunderschöne Tore sehen wir noch andere, Bab al Khamis zum Beispiel, von hier schauen wir uns noch einen alten jüdischen Friedhof an. Leider wurden, wie so oft in dieser Welt, die Juden in Marokko nicht glücklich. Lange standen sie unter dem Schutz des Königs, jedoch hat das auch nicht wirklich geholfen. Wir fahren ins Hotel und genießen die Vorzüge der weitläufigen Anlage.

Fes – die älteste Königsstadt Marokkos

Hier erleben wir eine Stadt zum Anschauen, nicht wie Marrakesch, die man erleben muss. Die Stadt ist die Gründungsstadt Marokkos und gleichzeitig die intellektuelle Hauptstadt des Landes. Alle wichtigen Dichter und Denker gingen aus dieser Stadt hervor. Geprägte Architektur und Kunst, die durch andalusisch eingewanderte Flüchtlinge im 900 Jahrhundert das Bild in formten.
Nicht-Muslimen ist leider der Zutritt zu den sakralen Bauten verboten. So bleibt uns doch die Ansicht von außen.
8:30 Uhr Abfahrt zum Palast der sieben Tore, 1.->Bab L’Machzen. Der Paradeplatz ist leer, denn nicht umsonst hat Mohamed uns zur Eile aufgefordert. Die wichtigste Sehenswürdigkeit wird von allen Touristen besucht. Wir freuen uns über Fotos ohne Menschen darauf, doch es dauert nicht lange und der erste Bus hält. Vorbei geht es am Royal Palace ins jüdische Viertel. Auch hier ist alles frisch renoviert. Auf den Zinnen der Gebäude nisten viele Störche. Wir fahren mit dem Bus zum südlichen Viewpoint der Stadt. Unser Guide versorgt uns im Bus mit vielen Informationen zu Fes und seinen Besonderheiten. Die Stadt wird mit einer riesigen Mauer umgeben, auch hier sind Restaurierungsarbeiten im vollen Gange. Mohammed hat heute einen „Aufpasser“ organisiert, denn die engen Gassen der mittelalterlichen Souk sind voll. Leicht verliert man sich in der Gruppe und Langfinger sind gerne unterwegs im engen Gedränge.
Da es in der Umgebung von Fes viel grauen Ton gibt, wird dieses Handwerk gepflegt. Ein Besuch mit Demonstrationen der Herstellung von Gefäßen und Mosaiken ist ein Muss. Also werden wir in die Kunst des Töpferns eingeweiht. Es sieht warnsinnig aufwendig aus, ein Handwerker sitzt neben dem anderen und vervollständigt sein Werk. Beeindruckt von den bunten Mosaiken, deren Muster wir schon in vielfältiger Weise in den Bauwerken wiedererkannten, machen wir uns auf, um ins Mittelalter einzutauchen. Enge zahllose Gassen, die sich zwischen den Häusern durchschlängeln durchschreiten wir. Tauchen ein in die Angebote der Händler. Messerschleifer, Färber, Metallwaren und die Gerber. Gerüche und Farben stimulieren unsere Sinne. Die Gerber sind fleißig und wir bestaunen die Arbeiten dieser Menschen. Auf traditionelle Weise werden die Häute gegerbt. Konchenarbeit ist das, auch wenn es malerisch aussieht. Im Restaurant Ryad Nejjarine machen wir eine Pause. Nie hätten wir ein so schönes Restaurant mit vielen bunten Fliesenmosaiken und geschnitztem Holz hier in der Altstadt vermutet. Gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg vorbei am wichtigsten Heiligtum der Stadt, Zaouia von Moulay Idris. Uns ist es nur erlaubt einen Blick durch die Tür zu wagen, denn das Pilgerziel ist für Nichtgläubige tabu. Die Muslime beten hier und versuchen das Grab mit den Fingern zu berühren, um verstärkt mit einer Spende, den Segen zu erhalten. Vor dem Heiligtum sehen wir Kerzenverkäufer mit einer bunten Auswahl. Wir wollen weiter zur Koranschule Medersa Attarine aus dem 14 Jh. Kaum anders erwartet sehen wir die fein gearbeiteten Verzierungen an den Fenstern, Toren und Decken. Mosaike so weit das Auge reicht. Im Innenhof ein Wasserbrunnen. Mohamed berichtet von den Meriniden, die Schule gehört zur Moschee Kasiraouiyine, sowie noch andere Einrichtungen. Diese gehört zu den wichtigsten islamischen Instanzen nach der Azhar Moschee in Kairo.
In einer Agaven-Seiden-Werkstatt sehen wir, wie die Weber arbeiten und welche Qualitäten dabei herauskommen. Sabine bekommt einen Turban im Wüstenblau verpasst. Schließlich haben wir noch einen Dromedar Ritt vor uns!
Um die Stadtbesichtigung abzurunden, fahren wir mit dem Bus zum nördlichsten Punkt der Stadt und machen das grüne Dach der riesigen Moschee aus. Überlegen, wo wir heute überall gewesen sind. Nun, eins der Wahrzeichen fehlt noch, das blaue Tor, Bab Boujeloud im westlichen Teil der Medina. Im Hotel genießen den Rest des Abends.

Atlasgebirge – Ifrane – Erfoud – fakultative Wüstentour Erg Chebbi

Richtung Süd-ost geht es an diesem Sonntagmorgen weiter. 410 km sind es bis zum Ziel Erfoud. Heute erfahren wir von den Karawanen, die bis nach Timbuktu durch die Wüste reisten und Handel mit Schwarzafrika betrieben. Vom Sklavenhandel und dem Handelsgut Salz. Mohamed berichtet anschaulich aus der Vergangenheit. Jedoch sind die Dromedare noch heute für die Menschen in der Wüstengegend bedeutend. Unterwegs erblicken wir immer wieder kleine und große Herden aus dem Fenster. Mohamed erklärt uns das Leben der Nomaden. Unser Weg führt uns durch Apfelplantagen, Steineichen- und Zedernwälder. Ockerfarbene Steppe folgt, alles wirkt sehr einsam, im Hintergrund ragt das Atlasgebirge auf. Grauer Himmel macht die Landschaft zu einem unwirklichen Gemälde. Mohamed erzählt uns mythologische Geschichten vom Atlasgebirge mit Herkules und den goldenen Apfel. An den Bergen sind in arabischer Schrift Wahlsprüche zu lesen (wenn wir könnten??)“Gott, Vaterland und König“. Ifrane 1650 m hoch gelegen, wird die Schweiz Marokkos genannt. Wir sind im Mittlerer Atlas, fahren vorbei an Nadelwälder und Steineichen. Es gibt für die Reichen und Schönen sogar ein Skigebiet und der König hat einen Palast im Ort Ifrane.

Karawanenstädte wie Midelt, kolonialisiert von Franzosen und wieder verlassen; Hinterlassenschaften, die heute für die Einheimischen sehr bedeutend sind. Der König macht seine Ansprüche sichtbar in Form kleiner Zeichen, wie eine Krone auf einem Gipfel, weit sichtbar über das Land. Das wir beäugt werden, zeigt eine Polizeikontrolle: geschaut, gezeigt, palavert und weiter geht es, alles in Ordnung.

Mittags futtern wir das vorbereitete Picknick gesponsert von Eberhardt Travel. Sabine und Mohamed haben verschiedenste Leckereien zum Befüllen der frischen Brote besorgt. Dazu ein paar Oliven und als Nachtisch Obst, wie z.B. Äpfel aus der Region.
Im Ziz Tal halten wir, um den reißenden Strom zu begutachten „Tunnel der Legionäre“ wird die enge Durchfahrtsstraße im Altas Gebirge bezeichnet. Es hat viel geregnet in der letzten Zeit. Der ockerfarbene Strom zieht durch das rostrote Gestein. Wir durchqueren das verlassene alte Berber Dorf Ifri. Der Oued Ziz begleitet unseren Weg und bewässert die Oasen, die es dankbar mit Grün bedecken. Unser Guide berichtet uns aus den Nachrichten, Tage zuvor war der Fluss über die Ufer getreten und hat die Strecke unpassierbar gemacht. Zeuge hiervon werden wir an einer Brücke, viele Autos parken hier und Menschen betrachten den Fluss. Zacharias hält kurz an, um die Lage zu sondieren und startet den Moter wieder. Wir überqueren die Brücke trotz des Wassers. Der Bus ist höher gebaut als die Autos und hat keine Probleme mit dem Wasserstand. Applaus! Gut gemacht, lieber Zacharias! Gegen 16:00 Uhr checken wir im Hotel Kasbah Hôtel Xaluca Arfoud ein. Lange Zeit haben wir nun nicht. Eine Stunde später steigen wir in die Jeeps ein. Wir brettern erst über Straßen und dann auf Pisten ein. Die Sonne steht bereits tief. Kurzer Stopp mit Erklärungen zum Grenzgebiet und der Wüste Sahara von Mohamed. Schade, dass wir nicht selbst fahren dürfen, mit "high speed" geht es weiter durch die ersten Dünen der Wüste. Scheinbar meint der Wettergott es gut, denn kaum eine Wolke ist am Himmel und die Farben der Wüste offenbaren Farben der Sehnsucht.
Einige von uns steigen vom Auto auf das Dromedar und lassen uns von den Führern in ihren klassischen Gewändern in die Wüste geleiten. Unsere Spaziergänger laufen allein durch die Dünen der Sahara. Wir alle fühlen uns wie im Film, Lawrence von Arabien. Die Sonne zaubert lange Schatten in den Sand. Das Blau des Himmels begrenzt das braun-orange des Sandes. Einfach nur beeindruckend – SCHÖN! -Auf einer hohen Düne lassen wir uns im Sand nieder und verfolgen gespannt den Sonnenuntergang. -Mensch, was sind wir doch Glückspilze! – Wer weiß, wie lange das noch so zu erleben ist. Wir haben nahe dem Camp auch ungewöhnlich viele Wasserseen gesehen.
Wasser in der Wüste, ja- es hat geregnet!

Oasenstadt Tinghir – Todra Schlucht – Fahrt auf der Straße der 1.000 Kasbahs

Manchmal dauert es etwas länger, Handy vergessen im Hotelzimmer. Gut, dass Reiseleiter*innen immer wieder fragen, alles eingepackt?
Wir besuchen eine Fossilienwerkstatt in Erfoud. Steine mit Orthozeren, Trilpbiten, Ammonite und vielen anderen Versteinerungen sind hier zu sehen. Ein bisschen Ehrfurcht vor dem Alter von 350 – 480 Mio Jahren kommt hoch. In der Gegend um Erfoud gibt es 3 Minen in der Ktaoua-Formation. Handwerker arbeiten mit ruhigen Fingern, Hammer und Meißel oder schwerem Gerät an den Steinen. Ein sehr beliebtes Mitbringsel bei den Touristen und auch wir schlagen zu.
Wichtige Vokabeln heute:
• Ksar: Berber-Bauten/ Dorf mit Mauer drumherum, aber ohne Türme
• Kasbah: Berber-Bauten mit Mauer und Türmen=Be/Festung/sanlage
• Berber: der Name kommt aus dem altgriechischen -> Barbaren, doch selbst nennen sie sich Imazghen-> „die Freien“
Heute lernen wir viel über Dattelpalmen, Oasen und die Lebensweise der Atlasbewohner und der Landflucht. Wir holpern über die Straßen von Touroug und machen erst einmal eine Pause. Hier erkennen wir klar, es hat viel geregnet. Schlamm und Geröll liegen auf der Straße. Ein breites, Steppen ähnlich Tal mit endloser Weite, durchfahren wir, Motoräder überholen uns, Fahrer mit Helm oder mit Turban oder ohne….Mittags erreichen wir Tinghir, die Oasenstadt in Zentralmarokko. Recht groß, mit 45.000 Einwohner. Die meisten sind erst im 20ten Jahrhundert zugewandert und gehören zu verschiedenen Berberstämmen. Die Quellen der Todra speist die Oase, so dass Aprikosen und Pfirsiche neben Dattelpalmen gute Erträge bringen. Um die Oase grenzen die Lehmhäuser, oft mehrgeschossig, herum. Wir stoppen an der schönsten Leitplanke von Tinghir, bunt behängt mit Tüchern. Wir können von hier die ganze Oase überblicken. Die Bewohner schaffen es sich das ganze Jahr selbst zu versorgen, so ergiebig ist der Boden hier. Unser Bus bringt uns bis in die Schlucht der Todra. Rechts und links ragen die steilen Felswände 300 m empor. Wir gehen zu Fuß durch die Schlucht der Provinz im Hohen Atlasgebirge auf ca. 1.400 m. Mittags essen wir eine Kleinigkeit und der größte Teil der Gruppe geht spazieren in der Oase mit Mohamed. Schließlich wollen wir die Dattelpalmen auch mal von nahem sehen und probieren. Sabine verbringt mit einem Gast im Restaurant, da die Reise auch an den Kräften zehrt und eine Pause nötig ist. Jetzt geht es aber ins Hotel, denn der Tag war wieder voller toller Eindrücke und der Pool wartet schon.

Dades Schlucht – Filmstadt Quarzazate

Die Ruhe der Nacht hat allen gut getan und der nächst Tag beginnt in Boumalne Dades. Zacharias fährt uns heute durch das Dades Tal. Kasbah Ait Youl ist unser erstes Fotomodel. Hier erkennen wir leider die Folgen des letzten Erdbebens aus September 2023 sehr deutlich. Einer der Türme aus Lehmstampf ist stark beschädigt. Eine Kasbah nach der anderen ist nun zu sehen. Immer eingebettet in den Tälern der Altas Berge. Hier sehen wir auch viele der besonders verwitterten Gesteine, mal rund, mal Stehlen artig oder wie Schiefer geblättert in Rot und ockergefärbten Granit. Die runden Steine nennen die Bewohner Affenpfoten, erklärt Mohamed.
Wir sehen Ait Ishaq, dann Ait Sedrate Jbel El, um nur ein paar Namen zu nennen. Noch steht die Sonne nicht oben, als wir die Serpentinen hoch rollen. Der Bus schraubt sich immer weiter bis zum Hotel Timzzillite. Hier machen wir Pause. Eine grandiose Aussicht von der Terrasse auf die Kurven der Straße RR704, die wir zuvor hochgekrochen sind. Wir spazieren ein Stück zu Fuß durch die Schlucht bis zur engsten Stelle. Viel ist hier nicht los, denn die großen Busse schaffen es nicht bis hier oben. Lastwagen kommen auch nur wenige, denn es ist kaum Platz. Zacharias sammelt uns wieder ein und die Reise geht weiter durch das Tal der Rosen. In Kalaat M’Gouna halten wir an einem der zahlreichen Läden für Rosenartikel. Im September haben die Rosen leider schon ausgeblüht und wir sehen rechts und links der Straße nur die grünen Pflanzen wachsen. Hinter dem Laden ist die Anlage zur Produktion des kostbaren Öls zu sehen. Stahltanks und Schläuche in einen gefliesten, schmucklosen Raum. Der Fernseher zeigt die Produktion. Es werden 4.000kg Rosenblätter benötigt um 1 Liter Rosenöl herzustellen. Mohamed erzählt vom Rosenfest mit Wahl der Rosenkönigin. Das Rosental gehört zu der Straße der 1.000 Kasbahs, genau wie das Dades Tal und die Todra Schlucht. Wir reisen immer weiter auf den Spuren von 1.001 Nacht bis wir in Quarazazate ankommen. Diese Stadt ist ein modernes Verwaltungs- und Handelszentrum. Projekte, aus dem arabischen Frühling für Wind und Stromenergie werden hier umgesetzt. Es gibt einen großen Flughafen und Militärbasen. Doch die Filmindustrie hat hier auch seinen Platz. Unzählige Filme stammen aus den Studios in der Gegend. Daher wird Quarazazate auch Quallywood genannt. Unser Hotel liegt direkt an den Atlas Studios. Als wir vorfahren tummeln sich noch viele Tagesbesucher der Filmkulissen. Wir checken ein im Hotel der Stars und Sternchen. „Oscar Hotel by Atlas Studios“. Bevor wir zum Abendessen gehen, wollen einige von uns noch die Filmkulissen im Studio bestaunen und wir lassen uns durch die Welt des Filmes führen. Als Statisten dürfen wir sogar einen Film drehen. „Kleopatra im Reich der Berber“

Kasbah Ait Ben Haddou – Fahrt nach Marrakesch

Ait Ben Haddou- eine Kasbah, „was war das noch mal?“, ach ja, eine Befestigungsanlage in dem die Bewohner leben, arbeiten und sich vor Angreifern sicher schützen können. Traditionell aus roten Lehmstampfgebäuden mit Mauer und Türmen. Wir sehen die Kasbah schon von weiten auf dem Hügel der Stadt liegen. Die Anlage stammt aus dem 14 Jh wurde aber um 1960 verlassen. Da ein neuer Stadtteil erbaut wurde und das Leben bequemer wurde. Junge Menschen sollten motiviert werden in der Gegend zu bleiben. Die Bauern hatten durch die Versalzung des Bodens weniger Ertrag und Überschwemmungen trugen außerdem zur Landflucht bei. Vater Staat und die UNESCO unterstützt den Ort, um den Erhalt zu garantieren. Vom Aussichtspunkt vor dem Salzfluss Oued el Malet haben wir volle Sicht. Kreuz und quer führt Mohamed uns zur Brücke und durch die Kasbah. Wir hören vom Leben in der Kasbah, von Dreharbeiten für bekannte Filme und sehen eine Frau beim Brotbacken zu. Gegen Trinkgeld natürlich. Händler bieten ihre Waren an und Kunstwerke werden verkauft.
Unser Weg führt weiter durch den Hohen Atlas, so wie die Karawanen einst. Eine breit ausgebaute Straße über den Ziz n Pass gab es wohl damals nicht. Am höchsten Punkt auf 2260 m machen wir einen Halt. Mein Kompass sagte mir 2.208 m ??Die Berge sind nur spärlich mit dornigem Gestrüpp bewachsen, manchmal sehen wir Wachholder, der aufgeforstet ist, so wie auch Wallnussbäume. Mehrere Stellen der Straße sind mit abgerutschten Felsen versperrt. Die Straße wurde dann einfach umgelegt. Katastrophal muss es hergehen, wenn die Natur sich wehrt und die Straßen versperrt sind. Es gibt kaum eine andere Möglichkeit durch das Gebirge zu gelangen. In den Karawansereien und Oasen unterwegs ist viel los. Richtung Norden geht es nun bergab nach der Mittagspause und Marrakesch erwartet uns schon. Mohamed hat einen Termin für uns in der Gewürzapotheke gemacht. Sogleich geht es ins Getümmel der Souk von Marrakesch. Die kundige Dame wartet bereits. Großartige Hennatattoos hat sie auf ihren Händen. Gegen alles ist ein Kraut gewachsen und in unserem Alter haben wir natürlich einige Wehwehchen. Gewürze, Tees und Öle wandern in die Tasche. Mohamed zeigt uns in den Gassen die verschiedenen Handwerkskünstler und ihre Arbeiten. Es ist schon fast Abend, als wir im Hotel ankommen. Eine kurze Pause und wir werden wieder abgeholt von Zacharias. Unser letzter Abend soll am Gauklerplatz sein. Das Restaurant al Baraka bereitet uns ein leckeres Menü und zusätzlich werden wir mit Livemusik und Tanz unterhalten. Eine letzte Runde noch über den Djemaa el Fna und wir fahren zurück ins Hotel. Ein schöner letzter Tag geht zu Ende und auch unser Urlaub hat nur noch einen Programmpunkt morgen, die Fahrt zum Flughafen!

Rückreise nach Deutschland

Entspannt geht es an diesem Morgen zu. Kein Mohamed, der uns aus dem Bett wirft. Wir treffen uns ehr zufällig beim Frühstück. Genießen die Leckereinen vom Buffet und lassen die Zeit mit Kaffee und rückblickenden Gedanken vergehen. -Koffer packen.- Mittags bringt uns Mohamed und Zacharias zum Flughafen. Verabschiedungen fallen so schwer! Wir halten uns stressfrei im Flughafengebäude auf bis es los geht. Verspätet kommen wir in Frankfurt an. Hier trennt sich unser Weg.....

Macht es gut und träumt oft von unsrem gemeinsamem Urlaub, von 1.001 Nacht in Marokko mit Eberhardt travel.

Schlusswort

Choukran, meine lieben Gäste! Hoffentlich behaltet Ihr die Reise lange in guter Erinnerung. Mein Highlight war die Wüste Sahara, nicht zuletzt, weil wir unverschämtes Glück mit dem Wetter hatten, und wir die Farben von Marokko aufsaugen konnten und ihr, meine Lieben, eine, so tolle Gemeinschaft wart! Ich verspreche, sollte ich euch wiedersehen, irgendwo in dieser wunderbaren Welt, dann ist der Sachsendreier im Koffer! Herzlichst Eure Sabine Reckord

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