Reisebericht: Malta und Gozo – Schatztruhe im Mittelmeer

27.03. – 03.04.2013, 8 Tage Rundreise Valletta – Mdina – Rabat – Marsaxlokk – Blaue Grotte – Hagar Qim – Ghar Dalam – Dingli Klippen – Gozo


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Wir lassen den härtesten, dunkelsten und kältesten Winter des letzten Jahrzehntes hinter uns und freuen uns auf den Wechsel von Schnee zu Sonne.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

Mittwoch, 27. März 2013 – Flug nach Malta

Wir haben gute Flugzeiten und müssen nicht früh aufstehen. Ruhig frühstücken, im letzen Moment noch etwas einpacken ... mit dem Haustür-Transfer-Service kommen wir rechtzeitig am Flughafen Berlin-Tegel an. Ich bleibe bei den Koffern, damit meine Reisegäste in aller Ruhe eine Tasse Kaffee trinken können. Wir sind alle pünktlich da, begrüßen uns und gehen zum check-in. Doch leider sollen wir 20 Minuten Verspätung haben, es werden schließlich 40 Minuten bis zu unserem Start in den Frühling. Wir lassen den härtesten, dunkelsten und kältesten Winter des letzten Jahrzehntes hinter uns und freuen uns auf den Wechsel von Schnee zu Sonne. Auf Malta gelandet, ziehen wir sofort unsere Jacken aus. Auf dem Weg zum Hotel betrachten wir, wie die Malteser ihre Straßen und Häuser beleuchten, um Ostern zu feiern. Im Hotel werden wir mit einen erfrischenden Getränk begrüßt. Da wir spät ankommen, haben wir auf unserem Zimmer Brötchen und eine Flasche Wasser pro Reisegast.

Donnerstag, 28. März 2013 – Ganztagesausflug Blaue Grotte, Marsalokk und Tempel von Tarxien

Unser erster Ausflug führt uns nach „Hager Qim", wo wir eine Tempelanlage aus megalitischer Zeit besuchen. Es handelt sich um das wohl älteste neolitische Bauwerk der Welt. Hier begrüßen wir den Frühling! Es ist etwas windig, aber angenehm warm. Good bye, Winter! Der zweite Anlaufpunkt des Tages ist die Blaue Grotte. Wir haben Glück mit dem Wind und dem Meer. So können wir eine Bootsfahrt unternehmen. Es hat sich 100 Prozent gelohnt. Durch die Einstrahlung der Sonne bestaunen wir wunderschöne Farbspiele und betrachten die tiefblaue Färbung des Wassers. Lustig war als sich Herr Schnabel mit mir auf dem letzten Schiff befand, aber das Ticket hatte seine Ehefrau auf dem 2. Schiff unserer Gruppe. Gott sei Dank, müssten wir  nicht schwimmen und am Ende der Bootsfahrt konnte ich alle Tickets vorweisen.Noch etwas freie Zeit, bevor wir im kleinen Fischerdorf Marsaxlokk, einst wichtigster Hafen der Phönizier, unsere 2-stündige Mittagspause einlegen. Es ist hier fast wie Sommer, während es in Deutschland gerade schneit, wie wir auf Bildern per Handy sehen. Die bunt bemalten Holzboote im Hafen bieten einen traumhaften Anblick. Faszinierend ist die große Flotte farbenprächtiger Luzzu-Boote, die mit den zwei „Augen des Osiris", die Unheil abwenden sollen, geschmückt sind. Wir haben Zeit zum Bummeln oder zum Essen von fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. Als Ostergeschenk von Eberhardt TRAVEL überreiche ich jedem Gast typisch maltesisches „Nougat". Keine Zeit für Siesta (ein „Nickerchen"), denn wir besichtigen Ghar Dalam (Höhle der Finsternis),  eine Karsthöhle und bedeutende Fossillagerstätte. Sie hat eine maximale Breite von 18 Metern, ist bis zu 8 Meter hoch und führt etwa 145 Meter weit in die Kalksteinfelsen, obwohl wir nur die ersten 30 Meter eintreten können. Letzte Station für heute sind die Tempel von Tarxien, errichtet von etwa 3.250 v. Chr. bis 2.500 v. Chr. Die Anlage aus der Jungsteinzeit ist seit 1992 Teil der UNESCO-Welterbestätte „Megalithische Tempel von Malta".
Heute fahren wir zeitig zum Hotel - Zeit für ein Nickerchen, einen Bummel in der Anlage oder zum Besuch des Wellnessbereiches. Wir bekommen für die ganze Woche den besten Tisch im Restaurant, direkt am Fenster mit Blick zum Meer. Während des Abendessens bestaunen wir unsere geröteten Gesichter. Es war die erste Sonne des Jahres und einige von uns sind mehr rot als braun.

Freitag, 29. März 2013 – Die drei Alten Städte

Heute ist Karfreitag und wir buchen fest die Teilnahme an einen Prozession am Nachmittag. Der Tag beginnt mit dem Besuch einer Olivenbaum-Plantage und einer Firma für Olivenöl-Herstellung bei „San Cremona´s Olive Press & Gardens". Es ist sehr interessant und wir kosten Oliven, Öl, Käse, getrocknete Tomaten und warme, knusprige Brötchen. Später fahren wir in Richtung der „drei Alten Städte", Vittoriosa, Senglea und Copiscua, wo wir in das Ritter-Zeitalter eintauchen. Bei unserem Spaziergang durch tolle enge Gassen und Straßen vorbei an alten Ritter-Herbergen fasziniert uns  besonders Vittoriosa („die Siegreiche"). In der kleinen Kirche bestaunen wir wunderschöne Kunstwerke, die für die Oster-Prozession am Nachmittag bereitstehen und dann durch die Straßen getragen werden.
Wir sehen die ehemaligen Unterkünfte der französischen, der englischen und deutschen Ritter und schauen auf Valletta und den Grand Harbour. Im Hotel genießen wir etwas Freizeit, bevor wir zur Prozession gehen. Wir haben  Stühle gegenüber dem Haupteingang der Kirche. Die Bewohner des Dorfes bereiten das ganze Jahre über diese festliche und faszinierende Prozession vor. Durch alte Kunstwerke, Musik, Figuren und auch Menschen wird die Geschichte des Lebens, Leidens und Todes von Jesus Christus beeindruckend erzählt.
Der Abend wird windig und frisch, aber wir haben eine Jacke dabei. Wir fahren zum Hotel zum Abendessen zurück. Wir sind aufgewühlt von den vielen einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen, die wir heute auf Malta hatten, und sind schon neugierig auf die nächsten Tage.

Samstag, 30. März 2013 – Ganztagesausflug nach Valetta

Heute begeben wir uns auf unsere Erkundungstour nach Valetta, in Maltas Hauptstadt, die umgeben von Bastionen als am meisten gesicherte Stadt der Welt gilt. Von Upper Barrakka Garden genießen wir einen fantastischen Blick über die „Drei alten Städte". Unsere Reiseleiterin, Pauline, bringt uns durch typische Straßenzüge mit Balkonen Vallettas zur St. Johns-Co-Cathedrale. Sie wird als Ko-Kathedrale bezeichnet, da sie als zweiter Sitz des Erzbischofs von Malta, neben der St. Pauls Cathedrale in Mdina, dient. Sie wurde in vier Jahren erbaut, aber die Inneneinrichtung dauerte über 100 Jahre. Von außen wirkt sie sehr schlicht. Umso mehr überrascht Sie uns im Innenraum mit kunstvollen Grabsteinen aus Marmor, Altären, Gemälden und Verzierungen. Einer meiner Höhepunkt der Reise war das berühmte Gemälde „Die Enthauptung Johannes des Täufers" von Caravaggio, dem Meister des Lichtes. Wir besuchen anschließend den Großmeisterpalast, das größte Gebäude Vallettas. Aus heimischen Kalkstein gebaut, wird dieser Palast auch heute für offizielle Staatsbesuche genutzt. Wir konnten nicht mehr Glück zum Mittagessen haben: wunderschönes Wetter, Straßen und Terrassen voller Stimmung - eine Atmosphäre, um uns in die Stadt zu verlieben. Am Nachmittag gehen wir zum Lower Barracca Garden. Als Abschluss des Tages erleben wir das „Malta Experience", eine Filmpräsentation über Maltas unglaubliche Geschichte, die weit, weit zurückreicht.
Nach dem Abendessen gehen einige Gäste mit mir in den „irische Pub" unses 4-Sterne-Dolmen-Hotels. Dort werde ich von der Musikgruppe eingeladen, ein Lied für alle zu singen. Es ist „Your song" von Elton John. Heute müssen wir aufpassen,  die Sommerzeit beginnt und wir schlafen eine Stunde weniger.

Sonntag, 31. März 2013 – Hafenrundfahrt und Comino

Heute steht für uns eine Hafenrundfahrt in Valetta auf dem Programm. Osternsonntag ist und die Sonne scheint stark, ein Feiertagswetter! Viele Gebäude und Kirche haben große Fahnen, die im Wind über der Landschaft flattern. Ohne viel Verkehr kommen wir am Hafen an und haben so Zeit zum Bummeln, bevor wir in das Boot einsteigen. Heute sehen wir die Hauptstadt Maltas aus einer anderen Perspektive und erblicken die Bastionen vom Meer aus.
Am Nachmittag haben wir Freizeit. Mit sieben Reisegästen fahre ich nach Comino, zur kleinen Insel zwischen Malta und Gozo. Mit einem schnellen Boot so wie in der TV-Serie „Miami Vice" setzen wir zur wunderschönen und berühmten Blauen Lagune über. Unglaublich schön ist die hellblaue Farbe des Wassers. Ich schwimme im eiskalten Wasser. Wir begeben uns schließlich auf eine kleine Wanderung zur Festung von St. Maris Tower. Zurück zum Hafen nimmt die Fähre die Route entlang der Klippen. So machen wir Fotos von den vielen Grotten.
Beim Abendessen sind wir alle wie immer pünktlich und erzählen von unseren Erlebnissen des Tages.

Montag, 01. April 2013 – Mdina und Rabat

Heute wartet auf uns ein langer Tag mit vollem Programm! Also frühstücken wir stark und ausreichend. Zuerst besuchen wir einen örtlichen Milchbetrieb am Rand von Rabat. Wir erfahren viel Wissenswertes über die Milchproduktion auf Malta. Anschließend besichtigen wir in Siggiewi das „Limestone Heritage", einen modernen Steinbruch. Hier sehen wir das alte Handwerk des Steinabbaus, mit denen überall in Malta gebaut wurde. In Rabat gehen wir schließlich unter die Erde, zu den „St. Agatha Katakomben". Zu Fuß führt uns Pauline nach Mdina. Die riesigen Mauern scheinen die alte Stadt vor dem Trubel Rabats abzuschirmen. Nach dem Tor treten wir in eine andere Welt ein! Wir schlendern in den engen Gassen und plötzlich erhebt sich der Dom St. Paul´s Cathedral vor uns. Wie viele Kirchen auf Malta beeindruckt auch die St. Paul´s Church nicht nur mit ihrer Grotte sondern auch mit ihrer immens pompösen Ausstattung. Die folgende Freizeit nutzen wir zur Besichtigung des Cathedral-Museums. Auch genießen wir an den Stadtmauern den atemberaubenden Ausblick hinüber nach Valetta.
Danach fahren wir direkt zum Weingut „Meridiana" im Dorf Ta'Qali. Während der  Weinverkostung probieren wir verschiedene Weine zusammen mit Käse und Brot. Zudem besichtigen wir auch eine  Glasbläserei.
Zusätzlich zu unserem Programm machen wir eine Pause in Il-Mosta, um die Kuppel der Kirche zu bestaunen. Es ist die viertgrößte Kuppelkirche der Welt mit einem Durchmesser von 39 Metern. Nun wartet auf uns eine kleine Stadt im Nordwesten der Insel, Mgarr, eine typische Landgemeinde in einem abgelegenen Gebiet westlich von Il-Mosta. Die Bauern des Ortes wollten eine Kirche, aber hatten kein Geld. Sie sammelten es beim Eier-Verkauf und deswegen besitzt die Kuppel die Form eines Eies. Zum Abschluss des Tages ist die Golden Bay mit einem herrlichen Ausblick auf das blau-grüne Meer unser Ziel. Wir sehen auch das Hotel, in dem Königin Elisabeth II. schlief, als Sie hier zu Besuch war.

Dienstag, 02. April 2013 – Gozo

Am heutigen Tag verlassen wir Malta, um einen Ausflug auf die Nachbarinsel Gozo zu unternehmen. Wir setzen mit der Fähre zur „Calypso-Insel" über. Zuerst besuchen wir die Tempelanlage Ggantija auf der Anhöhe von Xaghra. Unser Busfahrer Jonny, einer der beste in Gozo - so berichtet Pauline, bringt uns als fast erste Gruppe, die diese Tempel an diesem Morgen besichtigt, zum Ziel. So können wir ohne langes Warten und Anstehen sofort mit der Besichtigung beginnen. Wir stoppen später in Xaghra, um die schöne Kirche zu sehen. Anschließend ging es weiter für einen Fotostopp zur Calypso-Höhle. Oberhalb der Höhlen hatten wir einen tollen Blick auf die angrenzende Badebucht. Bei diesem klaren Wetter sehen wir Sizilien und wenn man genau Ausschau hält einen weißen Berg voller Schnee am Horizont, den majestätischen Ätna.
Nächste Station ist „Azur Window", wo viele von uns per Boot auf das Meer hinaus fahren, um den riesigen Felsbogen aus einer anderen Perspektive zu sehen. Nach einer kurzen Pause für eine Kaffe oder um das Blaue Fenster von Land zu fotografieren, fahren wir zum „Savina Creativity Center" zur Firma „Magro´s Brüdern", Produzent schmackhafter Tomatensoßen. Um die Mittagszeit treffen wir dann in der Hauptstadt Gozos, Victoria, ein. Hier gehen wir zunächst den steilen Berg und Treppen hinauf zur Zitadelle, wo Pauline uns etwas zur Gründung und Geschichte der Stadt erzählt. Oben auf der Zitadelle angekommen, haben wir uns das leckere Mittagessen bei Rikardo wirklich verdient. Wir genießen ein typisches Bauerngericht mit Tomaten, Zwiebeln, Kapern, Oliven sowie verschiedenen Käseorten. Dazu probieren wir drei verschiedene Weine und singen einige Lieder wie „Mein kleiner grüner Kaktus" oder „Herrliche Berge, Bergvagabunden sind wir". Wir haben leider keine Zeit mehr, um das Fischerdorf Xlendi zu besichtigen. Auf dem Weg zum Hafen oben in den Bergen machen wir unser Gruppenfoto mit Blick auf die Inseln Comino und Malta.
Am letzten Abend unserer Reise besuchen wir das Spezialitäten-Restaurant „Da Rosi". Nach 30 Minuten Fußweg erreichen wir immer an der Promenade entlang das Restaurant, wo wir leckeres Kaninchen essen. Auf dem Rückweg zum Hotel genießen wir das Rauschen des Meeres und die Sterne der Nacht.

Mittwoch, 03. April 2013 – Heimreise

Heute ist unser Rückflug und unsere erlebnisreiche Reise, endet leider. Die Wettervorhersage für Deutschland ist „weiß" - es schneit noch immer. Deswegen genießen wir einen letzten Spaziergang in der Sonne am Meer entlang. Das Hotel öffnet die Restaurant 30 Minuten vorher nur für unsere Gruppe. 13.00 Uhr fahren wir vom Hotel zum Flughafen. Einige Reisegäste genießen eine weitere Verlängerungswoche in Valetta und ihre Zeit auf dieser unglaublichen Insel mit prähistorischen Funden, die älter als die von Stonehenge sind.Am Flughafen verabschieden wir uns voneinander. Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei allen Reisegästen für diese, meine erste Erfahrung bei Eberhardt TRAVEL als Reisebegleiter bedanken. Es war eine Ehre für mich, Sie begleiten zu dürfen und ich freue mich darauf, Ihnen andere schöne Ecken unserer kleinen, großen Welt zu zeigen. Schön, dass Sie mit mir unterwegs waren! Bleiben Sie gesund!

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