Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

23.05. – 01.06.2024, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Auf unserer 10-tägigen Reise nach Island werden wir einmal um die ganze Insel fahren und viele verschiedene Landschaften und Klimazonen kennenlernen. Hoffentlich liegt die Wettervorhersage mal wieder daneben und bringt uns doch mehr Sonnentage als angesagt :-).
Ein Reisebericht von
Martina Wegener
Martina Wegener

Donnerstag 23. Mai: Ankunft in Island, Stadtbummel und leckeres Abendbuffet

Heute startet unsere Rundreise nach Island! Gegen 11 Uhr treffe ich neun Gäste in Berlin am Flughafen. Zwei Ehepaare fliegen direkt von Frankfurt und München nach Island. Am Flughafen von Keflavik treffen sich alle am Kofferband und die Gruppe ist komplett. Am Ausgang warten wir einige Minuten, da unsere Reiseleiterin Kirala, die auch unsere Busfahrerin ist, sich aufgrund der Verkehrslage etwas verspätet. Die Koffer werden eingeladen in den Midibus und los geht es Richtung Reykjavik zum "Fosshotel Lind". Der Himmel ist grau und es regnet etwas, aber das kann die Stimmung nicht trüben. Während der Fahrt gibt uns Kirala schon viele interessante Informationen über Island.
Im Hotel können wir gegen 18 Uhr rasch einchecken und um 18.45 Uhr gehen wir ins Restaurant "Loa" gleich um die Ecke, wo für uns ein langer Tisch reserviert ist. Die Gerichte vom Buffet schmecken allen sehr gut. Nach dem Essen machen wir eine kurze Vorstellungsrunde, damit wir uns schon mal etwas besser kennenlernen. Anschließend bummeln wir die Fußgängerzone entlang bis zur „Regenbogenstraße“. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Hallgrimskirche. Wir schlendern weiter bis zum Konzerthaus Harpa, welches durch eine außergewöhnliche Glas-Architektur besticht. Weiter geht es am Wasser bis zur Skulptur „Sonnenfahrt“, die entfernt an ein Wikingerschiff erinnert, trotz wolkenverhangenem Himmel ein tolles Fotomotiv. Von dort geht es wieder Richtung Fußgängerzone und zurück zum Hotel. Wir freuen uns alle auf den morgigen Ausflug und hoffen auf besseres Wetter.


Freitag, 24. Mai: Tagesausflug zum Goldenen Kreis (Thingvellir Nationalpark, Gullfoss Wasserfall, Geysir)

Wir treffen uns um 7 Uhr alle im Frühstücksraum und genießen ein sehr reichhaltiges Frühstück. Während wir uns gerade fragen, ob es nicht zu stürmisch wird für die Waltour am Abend, erhalte ich eine E-Mail von der Agentur, dass die Bootstour zum Beobachten von Walen und Delfinen abgesagt wurde. Windstärke 8-9. Wir sind traurig, aber auch froh, nicht bei dem Sturm im Boot sitzen zu müssen. Also reservieren wir stattdessen für den Abend in einem schönem Restaurant.
Aber zunächst erwartet uns Kirala bestens gelaunt zu unserem Ausflugstag „Goldener Kreis“. Wir fahren direkt in den Thingvellir Nationalpark und bekommen einen ersten Eindruck von der Schönheit der isländischen Landschaft. Vorbei an schneebedeckten Bergkuppen geht es entlang der Grabenbruchzone, wo die tektonische eurasische Platte auf die amerikanische Platte trifft. Wir wandern fasziniert durch eine wunderschöne Landschaft, die von schroffen Felsformationen umgeben ist. Etwas später stoppen wir außerplanmäßig an den heißen Quellen am Rande eines Sees. Dort wird in heißer Erde das berühmte "Rugbrød" gebacken, wie Kirala uns erklärt. In dem Café nebenan spendiere ich spontan im Namen von Eberhardt für alle einige Teller Brot zum Probieren. Das Roggenbrot schmeckt etwas nach Pumpernickel, nur süßer. Auf jeden Fall sehr lecker!
Weiter geht es nach „Geysir“, der Ort, welcher allen Geysiren der Welt den Namen gegeben hat. Dort drängeln sich viele Touristen um den Strokkur Geysir, der alle paar Minuten in einer Fontäne aus dem brodelnden Boden schießt. Nicht besonders hoch heute, aber dennoch eindrucksvoll. Überall um uns herum dampft und blubbert die Erde. Nach einer Pause für einen Mittags-Snack im Geysir-Center geht es weiter Richtung Gullfoss. Dieser riesige, tosende Wasserfall, der sich über mehrere Ebenen ergießt, ist wirklich das Highlight des heutigen Tages! Wir verbringen viel Zeit dort, staunen, lauschen und machen viele Fotos. Ein unglaublich energetischer, wunderschöner Ort! Völlig beseelt treten wir die Rückfahrt nach Reykjavik an. Wir fragen uns, ob es landschaftlich noch schöner werden kann, aber Kirala lacht und sagt, dass dies erst der Anfang ist!
Im Hotel haben wir Zeit zum Ausruhen oder in der Stadt zu bummeln. Um 18.30 Uhr kommen einige Gäste bei Sturm und Nieselregen mit mir zur berühmten Hallgrimskirche, die nur ein paar Straßen vom Hotel entfernt liegt. Die zwischen 1945 und 1986 erbaute Kirche besticht durch eine Basaltsäulen-förmige Architektur und die weiße Farbe erinnert an einen Gletscher. Um 20 Uhr haben wir die Reservierung in dem gemütlichen Restaurant Potturinn og Pannan, nur einige Gehminuten entfernt. Das Essen ist hervorragend, es dauert jedoch über eine Stunde, bis wir es bekommen. Wir vertreiben uns die Wartezeit mit netten Gesprächen und so geht ein ereignisreicher Tag zu Ende!


Samstag 25.Mai: An der malerischen Küste entlang zur Halbinsel Snaefellsnes bei Windstärke 11

Nach dem Frühstück stehen wir pünktlich um 9 Uhr mit den Koffern an der Rezeption, Kirala ist auch schon da mit dem Bus und auf geht's zu neuen Abenteuern! Die Sonne scheint, aber der Sturm hat sich noch verstärkt, es wird Windstärke 10-11 erwartet. Wir fahren erstmal los, entlang der pittoresken Küstenlinie bis Borgarnes, dort machen wir eine kleine Pause. Anschließend geht es nach Gerðuberg, wo wir uns die spektakuläre Basaltsäulen-Felswand anschauen, die aus Lavagestein geformt ist. Unser nächster Stopp führt uns nach Ytri Tunga, ein felsiger Strand, wo sich normalerweise in der Sonne viele Seehunde auf den Felsen tummeln. Da es gerade bewölkt ist, als wir ankommen, sehen wir nur einige Seehunde in größerer Entfernung. Immerhin!
Weiter geht es nach Búðir, wo wir auf 5000 Jahre alten, moosbewachsenen Lavafeldern wandeln, die zum Teil tiefe Löcher haben. Eine kleine Kirche steht einsam mittendrin und bildet mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ein schönes Fotomotiv. Wir lassen uns Zeit, herumzuspazieren und diesen Ort zu erkunden. In dem kleinen Ort Arnarstapi lassen wir den Bus stehen und wandern die spektakuläre Küste entlang. Wir bestaunen Basaltsäulen, Höhlen und Felslöcher, alle paar Meter gibt es ein neues Fotomotiv! Da Kirala warten will, bis der Sturm sich etwas legt auf der weiteren Route, stoppen wir noch an dem schwarzen Strand von Djúpalónssandur.
Obwohl wir schon den ganzen Tag auf die schneebedeckten Berge der Snaefellsnes Halbinsel blicken, können wir uns nicht sattsehen an dieser tollen Kulisse. Der Gletscher hüllt sich allerdings in Wolken. Nachdem wir durch die Künstlerorte Hellissandur und Rif gefahren sind, machen wir an der Tankstelle in Ólafsvik Pause für Toilette und Check der Wetter-App. Es ist noch immer Windstärke 11, genau in dem Gebiet, wo wir durchmüssen. Der Sturm nimmt allerdings etwas ab und wir fahren langsam weiter. Am Berg Kirkjufell stoppen wir wie geplant für einen kurzen Spaziergang zum Wasserfall. Wir können kaum gegen den Wind vorankommen, erreichen aber trotzdem den Wasserfall und machen schöne Fotos mit dem Berg im Hintergrund.
Kirala fährt vorsichtig weiter und irgendwann haben wir "das Auge des Sturms" hinter uns gelassen und kommen etwas verspätet 20.30 Uhr beim Fosshotel in Stykkishólmur an. Wir gehen sofort ins Restaurant, wo uns schon ein leckeres 3-Gänge Menu erwartet. Das war ein langer und aufregender Tag! Kirala hat uns sicher durch den Sturm gebracht und das Gute ist, dass es fast den ganzen Tag sonnig war. Müde laden wir die Koffer aus und gehen auf unsere Zimmer. Alle haben natürlich eine Aussicht auf die schneebedeckte Bergkulisse.


Sonntag 26.Mai: Vulkan Grábrók, Islandpferdefarm Lýtingsstaðir , Ankunft in Akureyri

Nach dem Frühstück müssen wir die Koffer schon wieder packen und in den Bus laden. Zunächst machen wir einen Stopp am Hafen von Stykkishólmur für einen kurzen Spaziergang. Der kleine Ort macht einen heimeligen Eindruck, schade, dass wir nur eine Nacht bleiben können. Da wir aber noch so viele tolle Orte im Programm haben, geht es denn auch weiter. Nach einem Fotostopp mit Schlucht und kleinem Wasserfall kommen wir an den ruhenden Vulkan Grábrók, wo wir eine sehr lange Holztreppe bis zum Krater hochsteigen. Ein Weg führt auf dem Kraterrand einmal um den Vulkan herum, von hier oben hat man eine spektakuläre Aussicht auf Flüsse und Berge. Anschließend machen wir eine Pause an einer Tankstelle, wo es auch ein Café gibt.
Weiter geht es zum Islandpferdehof Lýtingsstaðir von Evelyn. Leider fängt es gerade an zu regnen, als sie uns draußen etwas über ihre Pferde und ihren Hof erzählen will. Deshalb gehen wir schon in einen Veranstaltungsraum, wo Kaffee und Kuchen auf uns warten. Evelyn erzählt uns interessante Fakten über Islandpferde und auch, wie sie als Deutsche vor 29 Jahren hier gelandet ist. Dann zeigt sie noch Videos vom Beginn der Pferdenutzung in Island und Fotos von ihren Torfhütten, die sie sich nach historischem Vorbild hat bauen lassen. Die schauen wir uns anschließend direkt im Original an, die beiden Islandhunde begleiten uns. Wir lernen auch Evelyns isländischen Mann Sveinn kennen und ihre zwei Kinder, die uns auf ihren Pferden die 5 Gangarten vorführen. Wir könnten Evelyns Erzählungen noch stundenlang lauschen, aber müssen leider los, da es bis zum nächsten Hotel noch weit zu fahren ist und dort das Abendessen auf uns wartet. Um 18.30 Uhr kommen wir im Hotel Akureyri an, bringen die Koffer auf die schicken Zimmer und nehmen um 19 Uhr ein ausgezeichnetes 3-Gänge Menu ein. Danach kommt ein Teil der Gruppe noch mit mir durch den Ort schlendern, aber danach sind auch wir bettreif...


Montag, 27. Mai: Fischerdorf Húsavik, Asbyrgi Schlucht, Dettifoss Wasserfall, Reittour

Heute machen wir von Akureyri einen Tagesausflug. Wir starten um 9 Uhr und fahren zunächst in den kleinen Fischerort Húsavik. Dort haben wir Zeit, durch den Ort zu bummeln und die Kirche und den Hafen anzuschauen. Mit Blick auf die Berge genießen wir Kaffee und Kuchen auf einer sonnigen Terrasse. Nach einem Stopp am Aussichtspunkt Öxarfjörður, wo wir von weitem einige Papageientaucher auf dem Wasser sehen, geht es weiter in die Asbyrgi Schlucht, die hufeisenförmig von riesigen Felswänden umgeben ist. Wir wandern durch einen mystischen Wald, der das Zuhause von Elfen und Trollen sein soll! An einem kleinen See, wo wir eine Picknickpause machen, spendiert Kirala für alle die isländische Spezialität „Trockenfisch" mit Butter zum Probieren. Einige sind begeistert von dem Geschmack, bei anderen Gästen hält sich die Begeisterung in Grenzen...
Nächste Station ist der Dettifoss Wasserfall. Über Felsen und Schneefelder gehen wir den kurzen Weg zu dem tosenden Wasserfall, der uns mit einem Regenbogen empfängt. Ein paar Gehminuten weiter schauen wir uns auch noch den Selfoss an, der zwischen steilen Felswänden herunterrauscht. Dann geht es zurück Richtung Hotel, wo das Abendessen schon bereitsteht. Wir müssen uns etwas beeilen, da unser Programm noch nicht zu Ende ist.
Die meisten von uns gehen noch auf die Reittour mit den berühmten Islandpferden. Von Juliane werden wir abgeholt und zu ihrem Reiterhof "Pólar Hestar" gebracht, auf der anderen Seite des Fjords. Nach einer kurzen Einweisung bekommen wir alle "unser" Islandpferd und reiten mit zwei jungen, deutschen Frauen als Guides durch die wunderschöne Landschaft. Fast niemand aus der Gruppe hat vorher schon einmal auf einem Pferd gesessen, aber alle meistern es bravourös und sind total begeistert. Nach einer Stunde Reiten mit atemberaubenden Aussichten kehren wir zum Hof zurück, vorbei an den Schafen, die gerade Lämmer bekommen haben. Auch ein Fohlen, welches erst zwei Tage alt ist, springt fröhlich herum. Wir steigen ab und verabschieden uns von unseren Pferden, die wieder auf die Weide kommen. Auch von Nele und Helena verabschieden wir uns, die Freundinnen aus Deutschland sind so von Island fasziniert, dass sich entschlossen haben, hier zu leben und Isländisch zu studieren. Hut ab! Wir haben schon Probleme, das isländische "Gull" Bier richtig auszusprechen. Nach einem Kaffee und leckerem Kuchen bringt uns der Mann von Juliane, Stefán, wieder zum Hotel. Wir fahren im Sonnenuntergang um den Fjord herum, wobei die Sonne ja kaum richtig untergeht, aber immerhin leuchtet es mal rotgolden. Müde fallen wir in die Betten, aber sind uns einig: Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!


Dienstag 28. Mai: Goðafoss Wasserfall, Jardbodin Thermalquellen, blubbernde Lava in Hverir

Wir verlassen Akureyri bei schönstem Wetter um 9 Uhr in Richtung Ostfjorde. Schon nach kurzer Fahrt gibt es einen Stopp am imposanten Goðafoss Wasserfall. Weiter geht es nach Dimmuborgir, einem zerklüfteten Lavafeld mit hohen Lava-Felswänden. Wir wandern durch das Gebiet bis zur "Kirche", einem naturgeformten Felsbogen mit Kuppel dahinter. Anschließend warten schon die heißen Bäder in Jardbodin auf uns. Wir entspannen uns in dem warmen, mineralreichen Thermalwasser. Die Sonne scheint, und beim Baden blicken wir auf schneebedeckte Berge. Was will man mehr? Wir holen uns anschließend noch leckere Sandwiches, die wir draußen verzehren.
Dann geht es auch schon ein Stück weiter um den See Mývatn nach Hverir, wo wir zwischen heißen Quellen, blubbernden Schlammlöchern und Fumarolen herumwandern. Eine sehr eindrucksvolle, unwirtliche Gegend, die stark nach Schwefel riecht. Auf dem Weg zum Hotel stoppen wir noch bei dem Rjúkandafoss Wasserfall. Um 18 Uhr erreichen wir das "Fosshotel Eastfjords", welches direkt am Wasser in dem Ort Fáskrúðsfjörður liegt. Es sind mehrere wunderschön sanierte historische Gebäude die ursprünglich für französische Fischer erbaut wurden. In einem der Gebäude befand sich früher ein Hospital, heute gibt es dort neben der Rezeption und einigen Zimmern ein kleines Museum. Bei einem leckeren 3-Gänge Menu lassen wir auch diesen Tag voller Eindrücke ausklingen.


Mittwoch 29. Mai: Petras Mineraliensammlung, Wanderung um den Háifoss Wasserfall im Fossárdalur Tal, Nachricht vom Vulkanausbruch bei Grindavik

Wir haben ein Geburtstagskind in der Gruppe, welches beim Frühstück von uns mit einem Minikuchen, Kerze und vielen guten Wünschen empfangen wird. Nach dem Frühstück geht es mit Kirala zu einer entspannten Tour die Ostfjorde entlang. Zunächst stoppen wir bei "Petras Steinesammlung", ein liebevoll angelegter Garten, voll mit Mineralien aller Farbnuancen. In dem ehemaligen Wohnhaus der verstorbenen Sammlerin Petra gibt es noch mehr Steine und eine Ausstellung der Vogelwelt Islands, fast jede Spezies steht ausgestopft in den Vitrinen. Nachdem wir alles ausgiebig bewundert und Kiralas Erklärungen dazu gelauscht haben, geht es weiter nach Fossárdalur.
Wir parken in der Nähe des Háifoss Wasserfalls und machen eine ca. 2 km lange Wanderung um den Wasserfall herum. Wir können uns gar nicht sattsehen an dem wunderschönen Panorama um uns herum und schießen unendlich viele Fotos. Wie die Bergziegen hüpfen wir über Stock und Stein mit begeisterten Gesichtern. Als wir am Ende der Tour nur noch einen Fluss überqueren müssen, hält sich die Begeisterung in Grenzen - der Fluss führt ungewöhnlich viel Wasser, trockenen Fußes werden wir nicht hinüberkommen. In beiden Richtungen suchen wir die schmalste und sicherste Stelle, aber alles sieht sehr rutschig aus. Eine Frau aus unserer Gruppe zieht sich kurzerhand Schuhe und Strümpfe aus und watet auf die andere Seite. Wir tun es ihr gleich und sie hilft uns allen behutsam auf die andere Seite. Einige haben die Überquerung auch an einer anderen Stelle geschafft, einer wollte weiter oben am Fluss nach einer geeigneten Stelle suchen, musste aber wieder zurückkommen und auch dort rüber, wo die meisten es gewagt hatten. Die Frau, die sich so mutig für uns ins kalte Wasser gewagt hat, bekommt einen Riesenapplaus. Wir sind froh, auf der anderen Seite angekommen zu sein, ohne dass jemand ins Wasser gefallen ist und auch Kirala ist erleichtert, ihre Schäfchen wieder beieinander zu haben. Nach diesem Abenteuer sind sich alle einig, dass diese Wanderung das Highlight des Tages ist, egal was noch kommt!
Einige von uns bekommen Anfragen von Verwandten, ob es uns gutgeht, in den Nachrichten in Deutschland wird gezeigt, dass der Vulkan in Grindavik wieder ausgebrochen ist und meterhohe Lava spuckt. Wir alle bedauern, dass wir uns derzeit genau auf der anderen Inselseite befinden, das hätten wir gerne gesehen, natürlich nur aus sicherer Entfernung!
In dem kleinen Ort Djúpivogur machen wir eine Pause und gehen in ein historisches Langhaus von 1790, in dem ein Café und ein Museum untergebracht sind. Wir sitzen bei Kaffee und Kuchen oder leckerer Suppe in der Sonne auf der Terrasse mit Blick auf den malerischen Hafen. Anschließend gibt es noch einige Fotostopps an der Küste, dabei entdecken wir auch eine Rentierherde, die in einiger Entfernung ruht. Um 18 Uhr erreichen wir unser Hotel in Höfn, wo wir wenig später ein leckeres Abendessen einnehmen und diesen abenteuerlichen Tag Revue passieren lassen.


Donnerstag, 30. Mai: Bootstour auf der Gletscherlagune, Geschichten über unterirdische Wesen, Wasserfall Stjórnarfoss

Heute freuen wir uns auf das Highlight des Tages, eine Bootstour auf der Gletscherlagune. Gleich nach dem Frühstück starten wir mit Kirala und um 10.40 Uhr besteigen wir ein Amphibienfahrzeug in Jökulsárlón und legen uns Schwimmwesten an. Nach einer kurzen Fahrt am Strand gleitet das Fahrzeug in die Lagune und wir sind von blau schimmernden Eisbergen umgeben, die von der Breiðamerkurjökull-Gletscherzunge abgebrochen sind. Ein Ergebnis des Klimawandels – aber trotzdem faszinierend anzuschauen. Die Erläuterungen einer jungen Frau auf Englisch übersetzt Kirala uns. Nach der Tour haben wir noch Zeit am Strand entlangzuwandern. Für die meisten von uns ist es das erste Mal, dass wir Eisberge sehen und wir sind sehr beeindruckt.
Anschließend stoppen wir an einem anderen Gletscher, wo wir bis an den Rand des Eises wandern können. Nach einer Mittagspause an einer Raststätte zeigt Kirala uns einen etwas versteckt liegenden Ort, der übersetzt Zwergenhammer heißt, "Dverghamrar". Basaltsäulen heben sich stufenförmig von einer Felsformation ab. Wir setzen uns gemütlich auf die Steine und lauschen einer Geschichte über unterirdische Wesen, welche Kirala uns erzählt. Nächster Halt ist der Wasserfall Stjórnarfoss. Wir sind fast die einzigen Besucher und sitzen eine Weile dort in der Sonne und lauschen einfach nur dem rauschenden Wasser. An einem Lavafeld, welches zum Katla Geopark gehört, machen wir noch einen letzten Fotostopp, bevor wir unser Hotel ansteuern, das "Katla Hofdabrekka". Hier erwartet uns ein exzellentes Abendbuffet und so endet ein weiterer Tag voller Eindrücke!


Freitag 31. Mai: Wasserfälle im Regen, Skógar–Museum, Stadtrundfahrt Reykjavik, Abschiednehmen von Kirala und letztes Abendessen in Island

Heute weint der Himmel - wahrscheinlich weil wir morgen abfahren... Da wir die ganze Woche „Sonne satt“ hatten, nehmen wir es leicht. Schade ist nur, dass sich die Papageientaucher, die man normalerweise am Strand von Dyholaey gut sehen kann, bei Regen nicht zeigen. Dafür ist der Museumsbesuch im Skógar-Museum bei Regenwetter ideal und wir verbringen etwas mehr Zeit dort, es gibt auch ein sehr gemütliches Café. Die meisten aus der Gruppe lassen sich von Regen und kaltem Wind nicht abschrecken und wandern zu den Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss, einige von uns bleiben allerdings im warmen Bus und schauen sich alles aus dem Fenster an. Kirala hat so geparkt, dass auch wir gute Sicht auf die Wasserfälle haben. Dann geht es nach Reykjavik, unterwegs gibt es noch eine Toilettenpause in einem Einkaufszentrum mit Shoppingmöglichkeit.
In Reykjavik macht Kirala noch eine Stadtrundfahrt mit uns, die am Naturkundemuseum Perlan endet. In der Kuppel, die von einer Aussichtsplattform umgeben ist, setzen wir uns ein letztes Mal mit Kirala zusammen und trinken einen kleinen Becher „Brennivin“, den bekannten Aquavit aus Island, dazu gibt es isländische Lakritze. Alle bedanken sich mit dicken Umarmungen bei Kirala, die uns wie ein wandelndes Lexikon durch Island geführt hat. Ihre Fahrkünste, besonders im Sturm, haben wir auch zu schätzen gelernt. Am Hotel setzt sie uns dann um 18 Uhr ab, wir checken ein und machen uns etwas frisch. Um 18.45 Uhr gehen wir gemeinsam zu unserem letzten Abendessen in ein Steakrestaurant. Bei einem leckeren 3-Gänge Menu mit exzellenter Bedienung lassen wir unsere Reise Revue passieren. Die meisten Gäste fallen anschließend müde ins Bett, aber einige haben noch die Energie, Livemusik im "The Old Bookshop" zu genießen.


Samstag, 1. Juni: Good bye, Island...

Um 4 Uhr früh treffen sich alle mit den Koffern in der Lobby, dort warten Frühstückspakete zum Mitnehmen auf uns. Unser Shuttle-Bus zum Flughafen kommt pünktlich an und es heißt "Good bye, Island" zu sagen. Es ist immer noch regnerisch und so können wir leider nicht die Lava von dem Vulkan bei Grindavik fließen sehen, wir fahren auch in einiger Entfernung daran vorbei. Es dauert etwas, bis alle Koffer und wir am Flughafen eingecheckt sind, aber dann verabschieden wir schon die Gäste, die nach Frankfurt und München fliegen. Unser Flug nach Berlin geht fast zeitgleich und nach kurzer Zeit landen wir wieder in der Heimat. Die Transfer Fahrzeuge kommen pünktlich angefahren und so verabschieden auch wir uns voneinander nach einer wundervollen, abenteuerlichen Reise durch Island!

Schlusswort

Da es auch für mich die erste Reise nach Island war, konnte ich mich dem Enthusiasmus der Gruppe nur anschließen. Island ist ein faszinierendes Land und ich werde bestimmt wiederkommen! Etwas wehmütig musste ich mich nach 10 Tagen von einer wundervollen, harmonischen, wanderlustigen Gruppe verabschieden. Windstärke 11, eine Flussüberquerung, spektakuläre Kulissen mit Bergen und felsigen Küsten, Reiten auf Islandpferden und mit dem Boot durch Gletscher-Landschaften fahren - dies alles gemeinsam zu erleben, das schweißt irgendwie zusammen. Und so wird es, nicht nur für meine Gäste sondern auch für mich, eine unvergessliche Reise bleiben!

Kommentare zum Reisebericht

Sehr schöner Reisbericht & die Bilder erst. Als wenn ich dabei gewesen wäre.
Dank an Martina, auch von Annett!!!

Uwe Springer
07.06.2024

Danke Annett und Uwe, es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch. Jederzeit wieder! Gruß Martina

Martina Wegener 07.06.2024