Reisebericht: Flusskreuzfahrt Niederlande und Belgien

16.06. – 23.06.2024, 8 Tage Flusskreuzfahrt mit MS Dutch Symphony: Nijmegen – Rotterdam – Antwerpen – Lüttich – Maastricht – Nijmegen


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Auf dem Flusskreuzfahrtschiff MS Symphony lässt es sich gemütlich reisen. Vormittags werden Stadtbesichtigungen unternommen, die Nachmittage verbringen die Gäste an Bord und lassen die Landschaft an sich vorbeiziehen. Am Abend lädt der Musiker zum Tanz ein.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Sonntag, 16.06.2024 Fahrt nach Nijmegen

Pünktlich um 6 Uhr morgens beginnt unsere Reise zum Kreuzfahrtschiff MS Symphonie. Auf Flüssen und Kanälen werden wir durch die Niederlande und Belgien fahren. Doch zunächst müssen erst einmal alle Gäste zusteigen. Ab 10 Uhr gibt es Informationen zur Reise, zum ersten Tag an Bord und zu allen Ausflugszielen. Alle zwei Stunden legen wir eine Pause ein und mittags gibt es leckere Würstchen aus dem „Bordrestaurant“. Sekt und Bier liegen im Kühlschrank zum Verzehren bereit. So verbreitet sich bis zum späten Nachmittag gute Laune im Bus.
Gegen 17.45 Uhr erreichen wir Nijmegen und unser Kreuzfahrtschiff MS Symphonie, mit dem wir die ganze nächste Woche unterwegs sein werden. Kaffee, Tee und Kuchen gibt es zum Empfang, die Koffer werden von der hilfsbereiten Crew zu den Kabinen gebracht. Nach der Begrüßung durch den Kapitän, die Hotelmanagerin und die Kreuzfahrtleiterin erwartet uns ein schmackhaftes erstes Abendessen. Bei angenehmer Livemusik klingt der Abend im Salon aus.

Montag, 17.06.2024 Rotterdam – eine dynamische Hafenstadt, bekannt durch moderne Architektur

Der frühe Vogel fängt den Wurm oder genießt auf einem Kreuzfahrtschiff das Frühaufsteherfrühstück (Gebäck, Obst, Tee, Kaffee). Für alle anderen steht ab 07.30 Uhr das große Frühstücksbüffet zum Schlemmern bereit. Spiegelei, Waffeln und Omelette können zusätzlich bei Bedarf bestellt werden.
Gegen 08.30 erreichen wir Rotterdam. Am Vormittag unternehmen wir eine Stadtrundfahrt mit unserem Bus, der uns den gesamten Reisezeitraum zur Verfügung steht. Rotterdam ist eine dynamische Hafenstadt in den Niederlanden, die für ihre moderne Architektur, multikulturelle Atmosphäre und reiche maritime Geschichte bekannt ist. Die Stadt hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten und interessante Orte zu bieten, von denen wir einige vom Bus aus zu sehen bekommen. Als erstes zu erwähnen ist die Erasmusbrücke, eine ikonische Schrägseilbrücke, oft als "Der Schwan" bezeichnet. Ebenso ungewöhnlich wie sehenswert sind die Kubushäuser, ungewöhnliche, würfelförmige Häuser, die ein Beispiel für innovative und unkonventionelle Architektur sind. Schon von weitem und immer wieder ist der Euromast zu sehen. Der Euromast ist ein 185 Meter hoher Aussichtsturm, der einen atemberaubenden Blick über Rotterdam und die Umgebung bietet. Besucher können mit einem gläsernen Aufzug nach oben fahren und im Restaurant in luftiger Höhe speisen. Am Depot legen wir einen Fotostopp ein. Zum Mittagessen sind wir zurück an Bord. Es ist Zeit für ein kleines Schläfchen oder an Deck zu sitzen und die faszinierende Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen im Salon und am Abend ein Fünf-Gänge-Menü im Restaurant. Für die Nimmermüden spielt der Bordmusiker Tanzmusik bis spät in die Nacht. Unser Schiff nimmt Kurs auf Antwerpen.

Dienstag, 18.06.2024 Antwerpen – Ausflug nach Brügge

Heute unternehmen wir einen Tagesausflug nach Brügge. Unser örtlicher Reiseleiter Christos, holt uns in Antwerpen ab und begleitet uns den ganzen Tag. Bis nach Brügge sind es etwa eineinhalb Stunden mit dem Reisebus. Christos stellt uns seine Heimat Belgien vor und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Für den kleinen Hunger haben wir ein Lunchpaket dabei.
Am Bargeplein, dem Parkplatz für Touristenbusse, setzt uns unser Busfahrer Jens ab und wir gehen zu Fuß weiter. Wir flanieren durch das historische Zentrum, schleichen durch enge Gassen, bewundern die historischen Gebäude und lauschen den Geschichten, die Christos uns erzählt. Wie war das nochmal mit den Schwänen? Sie erinnern an den Mord (1482) an Pieter Langhals, einem Vertrauten des Kaisers Maximilians, der im Dauerstreit mit den Bürgern von Brügge stand.
Und wer waren eigentlich die Begijnen, deren ehemalige Wohnhäuser wir besichtigen. Alles ist toll anzusehen und überall lauern Geschichte und Geschichten. Am Großen Markt und damit am Belfried endet unser Stadtrundgang. Einige Gäste folgen Christos noch in eine Chocolaterie, schlemmern süße Waffeln und kaufen natürlich Schokolade für die Lieben daheim ein. Bis zum Bus ist es dann noch eine Dreiviertelstunde zu Fuß und jetzt müssen wir die Regenschirme aufspannen. Zum Abendessen kommen wir nicht pünktlich zurück, weil eine Begegnung mit einem Flixbus, ein abendlicher Stau und viele Baustellen unsere Rückfahrt verlängern. Der Küchenchef ist informiert und so bekommen auch wir, wenn auch etwas verspätet ein leckeres Abendessen. Wer immer noch nicht müde ist, kann den Abend im Salon bei schöner Musik ausklingen lassen.

Mittwoch, 19.06.2024 Antwerpen

Wir erwachen in Antwerpen. Nach dem Frühstück unternehmen wir mit Christos, unserem örtlichen Reiseleiter von gestern, eine Stadtrundfahrt durch Antwerpen. Die Straßen hier sind unheimlich eng, aber unser Busfahrer Jens, der ein wahrer Künstler seines Faches ist, laviert uns um jede Kurve. Wir durchqueren einige Viertle von Antwerpen, sehen verschiedene Kirchen, Museen und andere interessante und wichtige Gebäude und Straßen. Wir kommen vorbei am Rubenshaus, dem ehemaligen Wohnhaus und Atelier des berühmten flämischen Malers Peter Paul Rubens, das heute ein Museum ist, in dem das Leben und Werk des Künstlers gewürdigt wird. Ebenso sehen wir das Museum aan de Stroom (MAS). Das MAS ist ein modernes Museum, das die Geschichte, Kunst und Kultur Antwerpens und seiner Rolle als bedeutender Hafenstadt beleuchtet. Das Gebäude selbst ist architektonisch bemerkenswert und bietet von seiner Dachterrasse einen atemberaubenden Blick über die Stadt und den Hafen. Wir werden einen Blick in die Meir, welche die wichtigste Einkaufsstraße Antwerpens und eine der elegantesten Einkaufsmeilen in Belgien ist. Wie schade, dass wir keine Zeit zum Shoppen haben. Nach etwa einer Stunde fahren einige Gäste zurück zum Schiff, die anderen steigen aus und gehen mit Christos zu Fuß weiter. Wir kommen zur Kathedrale Unserer Lieben Frau. Diese gotische Kathedrale ist eine der größten Kirchen der Benelux-Staaten und berühmt für ihre Kunstwerke, darunter mehrere Gemälde von Peter Paul Rubens. Der beeindruckende Bau mit seinem hohen Turm prägt die Skyline der Stadt. Vor der Kathedrale befindet sich die Skulptur, die an die Geschichte von Nello und Patrasche erinnert. Christos zeigt uns ein paar schöne versteckte Gassen und kleine hübsch gestaltete Höfe. Am Großen Markt verabschieden wir uns. Nun bleibt noch eine kurze Zeit zum Schlendern, dann gehen auch wir zum Schiff zurück. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen und danach erfolgt die Verlosung der Tombola. Wir haben einige glückliche Gewinner in unserer Gruppe. Unser Schiff ist nun unterwegs nach Lüttich.

Donnerstag, 20.06.2024 Lüttich – eine beeindruckende Industriestadt an der Maas

Nach dem Frühstück bringt uns Busfahrer Jens in das Zentrum von Lüttich. Weit ist es nicht, etwa fünfzehn Minuten mit dem Bus, aber zum Laufen dann doch zu weit. In Lüttich treffen wir die örtlichen Stadtführer. Mit ihnen unternehmen wir (geteilt in zwei Gruppen) einen Spaziergang durch die Stadt. Lüttich (französisch: Liège) ist eine bedeutende Stadt im Osten Belgiens, die sowohl historisch als auch kulturell viel zu bieten hat. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Lüttich in der Region Wallonien und liegt am Fluss Maas. Im Mittelalter war Lüttich ein bedeutendes religiöses Zentrum und Sitz der Fürstbischöfe von Lüttich, die die Stadt über Jahrhunderte hinweg regierten. Diese geistlichen Herrscher hatten sowohl religiöse als auch weltliche Macht, was zu einer einzigartigen Mischung aus kirchlicher und ziviler Architektur führte. Wir besuchen den Prinz-Eugen-Palast, einen Renaissance-Palast, der heute als Gerichtsgebäude dient. Anschließend zeigt uns Hilde, die örtliche Stadtführerin, sowohl die ehemaligen Wohnhäuser der betuchten Bürger Lüttichs, als auch die ihrer Angestellten. Fast wirken letztere noch gemütlicher, einfach, aber gemütlich. An der Montagne de Bueren, einer Treppe mit 374 Stufen, sind heute einige Schulklassen im Gange. Quietschvergnügt laufen die Kinder und Jugendlichen die Stufen hinauf und genießen die einzigartige Zeit des Jungseins. Wir machen kehrt und gehen zum Bus zurück. Während des Mittagessens durchquert unser Schiff einige sehr flache Brücken, jetzt an Deck zu sein, ist nicht empfehlenswert. Am Ufer, dem wir mit dem Schiff recht nahe kommen, stehen viele Reiher, die sich von uns nicht stören lassen. Auch eine junge Schwanenfamilie mit ihren Küken, schwimmt im Fluss neben uns.

Freitag, 21.06.2024 Maastricht

Was als erstes zu sehen ist, als wir unseren Stadtrundgang beginnen, ist ein großer orangefarbener Stern mit der Aufschrift: maastricht: Meet Europe. Hier wird an den Vertrag von Maastricht erinnert, der 1993 geschlossen wurde und den Grundstein für die heutige Europäische Union bildet. Ab hier spazieren wir durch mittelalterliche Gassen. Wir kommen vorbei an der Liebfrauenkathedrale, an deren Stelle es schon im 5. Jahrhundert eine Kirche stand. Auf einer Mauer befindet sich die Skulptur von Pieke mit seinem Hunde, der ein Stück Butter verkauft. Die Skulptur erinnert an die 1950er Jahre, als in der Gegend um die Stokstraat bittere Armut herrschte. Heute ist diese Straße ein wahres Einkaufsparadies, nur Pieke erinnert noch an die Vergangenheit. Einen weiteren Stopp legen wir am Helpoort ein, einem markanten Tor, das zur Stadtmauer im 13. Jahrhundert gehörte. wir schlendern weiter durch die Gassen, kommen an einer Plakette vorbei, die daran erinnert, dass auch Karl Marx einige Zeit in Maastricht verbrachte. Am Vrijthof, dem großen Platz, an dem André Rieu seine Auftritte hat, erwischt uns ein wahrer Regenguss. So schnell wie das Wasser vom Himmel rauscht können wir gar nicht unsere Schirme aufspannen. Aber es ist nur eine Husche und wir können unseren Stadtrundgang fortsetzen.

Sonnabend, 22.06.2024 Ankunft in Nijmegen

Am Morgen erreichen wir unseren Ausgangspunkt der Kreuzfahrt - Nijmegen. Heute haben wir den ganzen Tag Zeit, die Stadt zu erkunden. Am Vormittag organisiert mit Stadtführern, am Nachmittag individuell. Nijmegen ist die älteste Stadt der Niederlande (man streitet sich mit Maastricht um diesen Titel, aber Nijmegen hat einen datierten Fund und Masstricht nicht). Nachweislich wurde Nijmegen von den Römern gegründet und war während dieser Zeit ein wichtiges Militärlager. Zahlreiche archäologische Funde erinnern an die römische Präsenz, darunter Tempel, Amphitheater und Festungen. Noch im Mittelalter war Nijmegen Teil des Römischen Reiches und eine bedeutende Handelsstadt. Dramatisch wurde es im 2. Weltkrieg als zum einen die jüdische Bevölkerung deportiert und ermordet wurde und zum anderen stark bombardiert wurde, wobei die Stadt zerstört wurde und viele Einwohner ums Leben kamen. Heute ist Nijmegen eine moderne Stadt mit vielen jungen fröhlichen Einwohnern und einer großen Fußgängerzone mit vielen Läden, von internationalen Marken bis zu kleinen Kunstgewerbehändlern.
Am Abend verabschieden sich der Kapitän und seine Crew bei einem Abschiedscocktail und die Reise endet mit einem festlichen Abendessen. Sogar die traditionelle Eisparade findet statt.

Sonntag, 23.06.2024 Heimreise

Bevor wir zum Frühstück gehen, stellen wir die Koffer vor die Kabinentür. Fleißige Hände tragen diese vor das Schiff und zu den Bussen. So können wir das letzte Frühstück an Bord genießen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Am Abend erreichen wir die letzte Station, den Flughafen Dresden.

Schlusswort

Liebe Kreuzfahrtfreunde, vielen Dank für die schönen Tage mit euch an Bord der MS Symphony. Es hat mich gefreut, euch kennenzulernen und so viele interessante Geschichten aus euerm Leben zu hören. Bleibt gesund und reisefreudig. Herzliche Grüße Eure Reisebegleiterin Sabine Letzybyll

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