Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

Donnerstag, 13.6.13, Anreise Dresden-Kiel, ca. 644 km
Am frühen Nachmittag erreichen wir Kiel und haben wir noch Zeit für einen kleinen Bummel in der Altstadt. Pünktlich 17.00 Uhr treffen wir uns an am Fähr-Terminal und laufen über die Gangway aufs Schiff. Die Kabinen wurden jüngst modernisiert, und das Abendessen an Bord der Stena-Line ist wahrhaft üppig.
Freitag, 14.6.13, Göteborg-Stockholm, ca. 516 km
Nach ruhiger Überfahrt gehen wir in Göteborg an Land. Es ist bedeckt, aber trocken, und so unternehmen wir noch einen Abstecher zum Ramberget, einer Anhöhe mit herrlichem Blick auf die Stadt und die große Hafenanlage. Wir genießen den frischen Wind hier oben und die herrliche Sicht. Danach verlassen wir Göteborg Richtung Osten um über Jönkoping entlang des Vätternsees und weiter bis Stockholm zu fahren. Wir erleben eine ruhige Landschaft mit Wiesen, Wäldern und Wasserflächen, dazwischen einzelne Gehöfte. Kleine Zwischenstopps machen wir dennoch: wir fahren zum berühmten Runenstein Rök und wir besichtigen die Schleusenanlagen des Götakanals bei Berg. Leider kommt gerade kein Schiff vorbei, erst bei unserer Abfahrt! Dafür erleben wir noch 3x riesige Regenbögen am Himmel - so schön kann Regen sein!
Sonnabend, 15.6.13, Stockholm-Sundsvall, ca. 410 km
Bei blauem Himmel und Sonnenschein lernen wir eine der schönsten Hauptstädte Europas kennen. Stockholm erstreckt sich über 14 Inseln, hat viel Flair und Lebendigkeit. Wir erkunden das Schloßareal, die Ufer des Mjösasees und die der Ostsee, den Stadtpark Skansen mit sehr vielen Museen und Freizeiteinrichtungen entlang der Königsstraße. Nach der Mittags-Freizeit treffen wir uns genau 12.15 Uhr zur Wachablösung im Schloßhof - ein spannendes Prozedere. Danach fahren wir zum Vasa-Museum und erfahren die Geschichte von dem 1628 untergegangenen Schiff. Voller schöner Eindrücke von Stockholm setzen wir am Nachmittag unsere Fahrt gen Norden fort. Das nächste Ziel ist Sundsvall.
Sonntag, 16.6.13, Sundsvall-Luleà, ca. 572 km
Unser heutiger Tag führt uns weiter entlang der Ostküste durch typisch schwedische Landschaften: Wald, Wasser, Wiesen. Aber es gesellen sich auch ziemliche Berge hinzu, die sogenannte Höga-Kusten „Hohe Küste". Wir halten am gleichnamigen Naturparkzentrum, später besuchen wir ein altes Kirchendorf und noch einen Leuchtturm. Das Küstenstädtchen Lulea am Bottnischen Meerbusen ist zugleich Tor nach Schwedisch-Lappland.
Montag, 17.6.13, Luleà- Rovaniemi- Saariselkä, ca. 561 km
In Kürze erreichen wir die Schwedisch-Finnische Grenze und bald darauf den Nördlichen Polarkreis bei Rovaniemi. Trotz sommerlicher Temperaturen treffen wir hier den Weihnachtsmann vor Ort, machen ein schönes Gruppenfoto und erwerben alle das Polarkreisdiplom! Eigentlich gehörte ja eine richtige Wassertaufe dazu! Weiter führt unser Weg nach Sodankylä zu einer der ältesten finnischen Holzkirchen und dann nordwärts durch typisch nordische Fjell-Landschaft bis zum Hotel in Saariselkä. Nur eines quält uns: wo sind nur die vielen Rens? oder doch Rentiere? Auch ein Elch könnte mal endlich am Wegesrand stehen. Einzig Gutes daran: gibt's keine Rentiere, dann bleiben auch die Mücken aus.
Dienstag, 18.6.13, Saariselkä-Honnigsvag-Nordkap, ca. 432 + 25 km
Heute wird es ein langer Tag werden, und wir sind schon ganz gespannt auf das Nordkap-Erlebnis! Leider ist das Wetter durchwachsen. Am Vormittag geht es weiter durch Finnlands größte Provinz, durch Lappland. Das sind endlose Wälder und Seen und endlich auch Rentiere! Und auch Mücken! Und Bären, die wir zwar nicht persönlich antreffen, aber immerhin eine ehemals bewohnte Bärenhöhle, zu der ca. 250 Stufen führen, und noch weitere 130 bis zur obersten Aussichtsplattform auf den Inarisee. Und das ist das Land der skandinav. Urbevölkerung: der Samen. Dazu besuchen wir das interessante Siida-Museum in Inari. Danach geht es weiter entlang des Sees bis zur Finnisch-Norwegischen Grenze und vorbei an Olderfjord entlang des Porsangen bis nach Honnigsvag. Hier beziehen wir unser Hotel Rica Nordkap, und nach dem Abendessen erwartet uns von 21.30-1.30 der Ausflug zum Nordkapfelsen mit einem örtl. Busfahrer. Das nördlichste Ziel unserer Reise ist damit erreicht, in nur 6 Tagen! Leider können wir nicht die Sonne am Horizont erleben, aber wir erahnen sie natürlich in dieser taghellen Nacht, und das ist uns mindestens ein Glas Sekt wert! Das herrliche Erlebnis Nordkap soll uns in fester Erinnerung bleiben! Auch hierzu erhalten wir unser ganz spezielles Nordkap-Diplom vom 18.6.2013!
Mittwoch, 19.6.13, Honnigsvag-Oteren, ca. 554 km
Nach einer kurzen Nacht beginnt nun in gewissem Sinne unsere „Heim-Fahrt", immerzu „heimwärts" 'gen Süden. Durch die Provinz Finnmark führt unser Weg direkt nach Alta, das für seine über 6000 Jahre alten Felszeichnungen zum UNESCO - Weltkulturerbe ernannt wurde. Der Rundgang war zugleich ein sehr schöner Spaziergang, und die Zeichnungen sind Dank der allerdings später aufgebrachten roten Farbe sehr gut „leserlich und erkennbar". Entlang der ausgedehnten nord-westlichen Fjordlanschaft führt unser weiterer Weg bis zum großen Lyngfjorden, und zu unserem nächsten Hotel in Oteren. Karge und doch so schöne Landschaft, dazu Sonnenschein und jede Menge Wasserfälle, begleiten unseren Weg.
Donnerstag, 20.6.13, Oteren-Stokmarkens-Svolvaer-Mortsund, ca. 483 km
Nur ungern verlassen wir unsere herzlichen Gastgeber! Mit Frühstück am Kamin, weißen Tischtüchern und Kerzenschein, das war echt stilvoll!
Doch unser heutiges Ziel sind die Lofoten. Entlang der E6 über Narvik geht es weiter Richtung Stokmarknes. Wir erleben die Welt der Fjorde, mit vielen Brücken und Tunnelbauten, mit immer wieder herrlichen Aussichten. Von Stokmarknes bis nach Svolvaer auf den Lofoten erleben wir die reichlich 3 Stunden dauernde Schifffahrt mit der berühmten Hurtigruten - Linie. Die Fahrt führt durch den bekannten Raftsund und auch hinein in den Trollsund, den berüchtigsten und spannendsten Fjord dieser Strecke. Am Abend beziehen wir dann im Statles Rorbusenter in Mortsund unsere Rorbu-Hütten direkt am Wasser. Doch nur der Name und die Lage erinnern noch an stickige überfüllte Fischerhütten von einst. Wir werden hier 2 Nächte verbringen, und zugleich St. Johannis am 21.6.13 in Norwegen erleben, also die Mittsommernacht. Besser können wir es mit unserer Reise doch nicht treffen, wir können einfach mitfeiern.
Freitag, 21.6.13, Lofoten-Rundfahrt, ca. 198 km
Heute unternehmen wir eine Rundfahrt auf der Inselgruppe der Lofoten. Das schöne Wetter zeigt uns die malerische Landschaft noch herrlicher. Wir besuchen nicht nur Henningsvaer, ein typisches Fischerdorf mit riesigen Stockfisch-Gestellen, und das berühmte Wikingermuseum bei Borg, das uns sehr viel zur Geschichte und Lebensweise der noch heute so bewunderten Nordmänner zeigt, nein: wir entdecken auch Ziegen auf Dächern und Karibik-Strände. So schön sind die Lofoten!
Am Abend gibt es noch einen interessanten Vortrag über Stockfisch durch Brigitte.
Sonnabend, 22.6.13, Mortsund-Lödingen -Mo i Rana, ca. 523 km
Wir fahren weiter südlich durch die Provinz Nordland, und erreichen und überqueren am späten Nachmittag dann zum 2. Mal den Polarkreis, nördlich von Mo i Rana. Auch hier gibt es ein Polarkeiszentrum für die Besucher. Und bei uns an Bord eine entsprechende Überraschung für die Gäste: Original Knäckebrot mit leckerer Moltebeeren-Marmelade sowie Hartwurst von Ren, Elch und Rind. Das Wetter und die Landschaft zeigen sich weiter rauh, die vom ehem. Gletschereis abgeschliffenen Felsformationen der großen Fjells. Die Region ist eine der fischreichsten Norwegens, und wir würden gern Lachse sehen.
Sonntag, 23.6.13, Mo i Rana - Fjordnorwegen - Steinkjer, ca. 467 km
Wir fahren nicht auf dem kürzesten Weg weiter südlich, denn es ist Sonntag. Also gibt es einen besonders schönen Ausflug: wir fahren entlang der „Schönsten Strecke der Welt": entlang der Straße Nr. 17 durch das herrliche Helgeland. Wir erleben nochmals ein traumhaftes Norwegen, Landschaften Bilderbuch-schön! Eine Fahrt mit vielen Brücken in typischer Bogenkonstruktion, und mit 3 Fährschiffen für uns. Und der Bus kommt natürlich mit.
Montag, 24.6.13, Steinkjer - Hamar, ca. 558 km
Von Steinkjer bis zur alten Königsstadt Trondheim ist es nicht mehr weit. Durch das Namsdal bis zum Trondheimsfjorden, vorbei am nationalen Gedächtnisort der Schlacht von Stiklestad führt die Fahrt nach Trondheim. Hier angekommen besichtigen wir zuerst den berühmten Dom, die größte Kirche Skandinaviens. Dann gibt es noch Freizeit, vielleicht für einen kleinen Rundgang zu den alten Speichern am Hafen. Eine geschichtsträchtige und zugleich heute sehr lebendige Stadt im Norden. Doch unser Weg führt weiter, durch das Dovrefjell bis Dombas, hinein ins Gudbrandsdal mit Peer Gynt und seinen Trollen. In Ringebu besuchen wir eine alte Stabkirche, und im bekannten Olympiaort Lillehammer fahren wir hoch zu den Sprungschanzen. Entlang des größten norwegischen Sees, dem Mjösasee, fahren wir heute weiter bis Hamar. Hier wartet unser nächstes Hotel mit Abendessen auf uns.
Dienstag, 25.6.13, Hamar - Oslo - Fährhafen Göteborg, 561 km
Wir verlassen Hamar und fahren entlang des Mjösasees weiter bis Oslo. Auch in Südnorwegen hat es in den letzten Tagen sehr viel Regen gegeben, der See ist ziemlich ausgeufert. Am Rathausplatz in Oslo steigt unsere örtl. Reiseleitung zu, und wir beginnen eine sehr schöne Stadtrundfahrt. Mit Hafen und Altstadt, und mit Wanderung durch den berühmten Vigelandpark. Abschluss ist wieder am Rathaus.
Dann heißt es leider Abschied nehmen von Norwegen, bis zum nächsten Mal! Wir fahren wieder bis zum Fährhafen in Göteborg, und gehen auf die Stena-Line zur Überfahrt nach Kiel.
Mittwoch, 26.6.13, Kiel - Dresden FLH, ca. 644 km
Angefüllt mit den vielfältigen Reiseeindrücken und Erlebnissen treten wir die Heimreise von Kiel nach Dresden an, über Dessau, Leipzig und Döbeln.
Die Gesamtstrecke unserer Reise im Bus betrug ca. 7.000 km. Dafür ein ganz großes Dankeschön an unseren immer wohlgelaunten Busfahrer Peter und ebenso an die charmante Busfahrerin Kristin. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Gästen ganz herzlich für die schönen gemeinsamen Tage bedanken! Ohne Ihr Zutun und Ihre Freude am Entdecken anderer Länder wäre es nur halb so schön gewesen. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und hoffe, wir sehen uns bald wieder an Bord von EHT!
Ihre Reiseleitung Martina Wutzler aus Chemnitz