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Reisebericht: Rundreise Norwegen – Land der Trolle
06.06. – 14.06.2019, 9 Tage Rundreise in Norwegens schönste Landschaften und Städte: Oslo – Lillehammer – Trollstigen – Adlerstraße – Geirangerfjord – Briksdalsbreen – Sognefjord – Flambahn – Bergenbahn – Bergen – Stavanger
Ob in Oslo oder Bergen, am gigantischen Brikdalsbreen oder über die atemberaubenden Trollstigen; unsere Reisegruppe konnte all diese und noch viel mehr Impressionen in vollen Zügen genießen. Das waren Kultur und Natur in einer schönen Balance.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke
Anreise in den hohen Norden von Deutschland nach Kiel
Entlang der grünenden und ausgedehnten Felder Mecklenburgs gelangen wir bald in den Großraum Hamburg und von hier aus nehmen wir endgültig Kurs in Richtung Norden.
Als wir unser Ziel Kiel erreichen, hat sich der Himmel bezogen und es weht ein kaltes Lüftchen. Das stört uns nicht, wir unternehmen noch einen kleinen Bummel durch die Fußgängerzone.
Gegen fünf ist es aber soweit: Über eine lange Gangway gelangen wir zu unserem Schiff der „Stena Germanica", sie wird uns über Nacht nach Schweden bringen.
Eine Stunde später hat sich unsere Reisegruppe zum leckeren Diner wieder eingefunden und mit großem Appetit lassen wir es uns vom reichhaltigen Buffet so richtig schmecken.
Dann legen wir ab; trotz kühlen Windes lassen wir uns die Ausfahrt durch die Kieler Förde mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten nicht entgehen.
Von Göteborg nach Oslo
Gegen sieben erwartet uns ein stärkendes Frühstück und während es uns schmeckt, nähern wir uns langsam unserem ersten Ziel für heute: Göteborg. Eine reizvolle Schärenlandschaft zieht an unseren Augen vorbei und dann geht es hinauf an Deck, die Einfahrt in diese Hafenstadt ist auch nicht ohne Reiz. Wir sehen die Hafenanlagen, die Festung und die Häuser der Stadt. Unter einer Brücke hindurch gelangen wir zum Anleger und bald können wir die Nachtfähre verlassen. Das Wetter zeigt sich momentan etwas wechselhaft und auf dem Weg durch die schöne schwedische Landschaft tröpfelt es leicht. Es gibt immer etwas zu schauen; gesunde Wälder, sanfte Granitfelsen und immer wieder Wasser. Tief hat sich der Svinesund ins Land gegraben, diese Meerenge überqueren wir und sind nun schon in Norwegen angekommen.
Nun geht es weiter in Richtung Oslo; durch den Operntunnel gelangen wir bald zur Festung Akershus und nach etwas Freizeit geht es gegen drei auf Erkundung in der Norwegischen Hauptstadt. Kreuz und quer durch den historischen Teil, an der sehr modernen Oper entlang geht es bald bergauf. Wenig später sehen wir den futuristischen Bau einer Sprungschanze, wir sind auf dem berühmten Holmenkollen angelangt. Das ist nicht nur etwas für die Sportfreunde, denn von hier oben genießen wir auch einen schönen Blick hinunter auf die Stadt und den Fjord.
Dann genehmigen wir uns noch einen Bummel durch den Skulpturenpark den einst Gustav Vigeland schuf und staunen über die interessante Symbolik und die lebensechte Darstellung der Figuren.
Nun, gegen sechs, die Zeit ist vorangeschritten, sagen wir Oslo Lebewohl und langen eine gute Stunde später an unseren Hotel bei Dal an.
Über Lillehammer nach Dombås
Nach diesem schönen Vormittag genehmigen wir uns ein besonderes Erlebnis und drehen die Zeit dabei gleich um Jahrhunderte zurück. Im Ethnodorf Maihaugen schauen wir uns an wie die Bauern in Norwegen damals lebten. Wir lernen eine Stabkirche, eine alte Schule, einen Bauernhof und vieles mehr kennen.
Anschließend nehmen wir uns noch Zeit für einen Bummel über die Fußgängerzone von Lillehammer um danach dann in das berühmte Gudbrandstal einzuschwenken. Auch wenn sich der Himmel bewölkt hat, die Eindrücke sind grandios! Ein kurzer Stopp an der berühmten Stabkirche von Ringebu, dann geht es immer aufwärts; bald sehen wir die schneebedeckten Berge der Fjells und langen am späteren Nachmittag in unserem heutigen Ziel Dombås an. Beim leckeren Abendessen und munteren Gesprächen lassen wir diesen schönen Tag dann gemütlich ausklingen.
Zu den berühmten Trollstigen
Bald kommen mächtige Berge in unser Blickfeld die immer näher an die Straße heranrücken, sehr beeindruckend ist hier die Trollwand die einen Kilometer senkrecht ansteigt.
Weiter geht die Fahrt; am Talende sehen wir eine Serpentinenstraße in atemberaubenden Windungen hinauf führen - wir haben die sagenhaften Trollstigen erreicht. Hier sollen einst Riesentrolle mit gigantischen Leitern die Berge hinaufgeklettert sein, wir nehmen unseren Bus.
Harald, unser Chauffeur, muss hier ganze Arbeit leisten; oben angelangt genehmigen wir uns bei Sonnenschein genügend Zeit um an den verschiedenen Aussichtspunkten einen Blick ins Tal und hinauf in die Berge zu genießen.
Ein schönes Stück Weg liegt nun noch vor uns; aus der kahlen Bergwelt gelangen wir wieder ins üppige Grün des Frühlings und beim Ort Linge überqueren wir mit der Fähre einen Fjord.
Drüben angelangt geht es nun wieder aufwärts um kurz vor unserem Ziel die berühmte Adlerstraße zu erreichen. Ganz von oben haben wir einen malerischen Blick auf den Geirangefjord und sehen von hier schon einige der Wasserfälle an denen wir morgen vorbei fahren werden.
Eben hat ein Kreuzfahrschiff abgelegt, es nimmt seinen Kurs den Fjord entlang.
Als wir dann an unserem Hotel im Ort Geiranger erreichen, verliert Petrus seine gute Laune und lässt es regnen, das stört uns nun aber nicht mehr! Bei einem gemütlichen Spaziergang nach dem Diner direkt am Fjord, lugt dann schon wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor.
Vom Geiranger– zum Sognefjord
Neben der Natur sehen wir auch die Landwirtschaft, nach wie vor wichtige Einnahmenquelle der Menschen hier.
Die Sonne lacht vom Himmel herab als wir gegen Mittag einem besonderen Naturereignis entgegenfahren.
Norwegen ist reich an Gletschern und einer der berühmtesten ist der Brikdalsbreen, ihn wollen wir nun besuchen. Unterhalb parken wir den Bus und nun beginnt der Aufstieg. Zwischen grünen Wiesen mit bunten Blumen schlängelt sich ein Fluss, an einer Steilstelle einen Wasserfall bildend; das sind Impressionen die man nicht vergisst! Dann sind wir oben angelangt und der Blick wird frei auf einen Gletschersee und oberhalb, blau in der Sonne schimmernd, ist das Eis des Brikdalsbreen zu sehen - faszinierend! Wunderbare, unberührte Natur, man möchte hier ewig bleiben! Aber wir haben noch eine ordentliche Strecke bis zu unserem heutigen Ziel zurückzulegen.
Auch die Weiterfahrt ist voller Eindrücke, mal unten am Fjord, dann wieder oben auf dem Fjell, das macht einfach Spaß. Es ist dann kurz vor sieben als wir in Leikanger anlangen. Das einsame Hotel, historisch und nett eingerichtet, liegt direkt am Sognefjord in einer unberührten, grünen Landschaft; der Bummel hinunter zum Wasser nach der abendlichen Stärkung wird auch hier zum Genuss!
Über das Wasser und mit Bahn und Bus nach Bergen
Beim Ort Kaupanger schließlich besteigen wir das Schiff welches uns die nächsten knapp zwei Stunden über eine faszinierende Fjordlandschaft bringen wird. Die Eindrücke vom Wasser sind besonders schön. Begrünte Berge steigen an und oben an den Spitzen sehen wir auch hier noch Schneereste.
Leider vergeht die Zeit viel zu schnell, doch weitere schöne Ereignisse erwarten uns. Im Ort Kaupanger verlassen wir im Bus das Schiff um flugs nach Flåm zu gelangen wo eine schöne Zugfahrt auf uns wartet. Wir kommen eben noch rechtzeitig an und können es uns auf den reservierten Plätzen gemütlich machen. Ein Pfiff vom Zugbegleiter, der Zug ruckt an und schnell sind wir mit der Flåmbahn in einer schönen Natur unterwegs. Zahlreiche Wasserfälle donnern zu Tal, unten im Tal grünt und blüht es und in der nächsten Stunde werden wir nach Myrdal aufsteigen.
Oben angelangt verbleibt etwas Zeit für einen Bummel, dann geht es mit der Bergenbahn aufwärts zur Hardangervidda, einem weiteren schönen Fjell welches wir auf dieser Reise zu sehen bekommen.
Im Ort Voss erwartet uns schon der Bus mit ihm gelangen wir zur Meeresküste nach Bergen. Sonnenschein empfängt uns, und da die Tage hier lange hell bleiben, lohnt nach dem Abendessen eine Auffahrt auf den Hausberg Fløy, wir werden von einem grandiosen Ausblick auf das abendliche Bergen belohnt.
Von Bergen nach Stavanger
Noch ein Abstecher auf dem Fischmarkt, dann müssen wir weiter.
Vor uns liegt auch heute eine wunderbare Strecke; Wasser löst sich mit ausgedehnten Landflächen ab, kleinere Fährüberfahrten bescheren uns zur Abwechslung noch zwei kurze Seereisen an diesem Tag.
Leider hat sich der Himmel mehr und mehr bezogen als wir an unserem Ziel, dem Hafenort Stavanger, ankommen. Rechtzeitig um noch einen Bummel zu unternehmen; gleich vom Wasser aus gelangen wir in die wunderschöne Altstadt mit ihren malerischen hellen Holzhäusern. Im Hafen sehen wir die Industrie, denn draußen auf dem Meer wird Erdöl gewonnen, eine wichtige Einnahmequelle Norwegens.
Der Abend ist angebrochen als wir uns aufmachen um im sehr modernen Hotel „Clarion" eine angenehme Nacht zu verbringen.
Nach Dänemark
In einem ruhigen Waldstück genehmigen wir uns eine kleine Pause; die saubere Luft die wir hier atmen tut gut; ja, hier ist die Welt noch in Ordnung!
Gegen Mittag kommen Hafenanlagen in Sicht, wir haben unser letztes Ziel auf norwegischem Boden Kristiansand erreicht.
Vor der Abfahrt der Fähre verbleibt noch etwas Zeit um einen Bummel durch diesen Hafenort zu unternehmen, so manches Kleinod ist dabei zu entdecken.
Dann, gegen zwei, geht es mit dem Bus auf die Fähre. Der Laderaum ist schon mit Fahrzeugen gut gefüllt, aber wir bekommen noch ein Plätzchen und können entspannt die nächsten gut zwei Stunden Überfahrt nach Dänemark genießen.
Die Sonne ist herausgekommen, die Fähre gibt Gas und etwas schaukelnd fliegen wir buchstäblich mit hoher Geschwindigkeit über die Nordsee.
Pünktlich langen wir in Hirtshals an; Dänemark begrüßt uns mit Gewitterstimmung, und nachdem wir das Schiff verlassen haben, nehmen wir Kurs zu unserem Hotel. Die letzte Nacht unserer Reise verbringen wir in Jütland, unser Hotel liegt inmitten von Wiesen und Wäldern, so dass der abendliche Spaziergang in dieser schönen Natur noch einmal zum Genuss wird.
Heimfahrt und Abschied
Da wir ohne Stau durchkommen geht nun alles sehr schnell. Vor Hamburg verlassen uns die ersten Gäste, später bei Fehrbellin weitere, und nachdem wir am Flughafen Leipzig Halt gemacht haben, endet die Tour dort wo sie begann, am Dresdner Flughafen.
Hier empfängt uns ein warmer Sommerabend und bei angenehmen Temperaturen verabschieden sich die letzten Gäste sehr herzlich voneinander, waren wir doch auf dieser Reise eine große Familie geworden; drei Generationen vereint in Toleranz; und so manch schönes Gespräch brachte Einblicke in das Leben des jeweiligen Gegenübers. Schade dass es nun schon vorbei ist!
Steffen Mucke
Schöne Tage - nicht weinen, wenn sie vergangen, sondern lachen, dass sie gewesen!
Rabindranath Tagore
Denn es ist nun einmal nicht anders, dass man, sobald man fertig ist, gleich wieder was Neues im Sinne haben müsse.
Goethe
