Reisebericht: Singlereise Kleinwalsertal mit Wanderungen und Wellness

19.05. – 25.05.2024, 6 bzw. 7 Tage Rundreise in Österreich für Singles und Alleinreisende: Erholung und Naturerlebnisse im Kleinwalsertal – Bärgunttal – Gemsteltal – Walmendinger Horn – Kanzelwandbahn


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Kleinwalsertal liegt in der Grenzregion zwischen Deutschland und Österreich und ist nur über Deutschland erreichbar. In dieser "schönsten Sackgasse der Welt" haben wir die traumhafte Natur genießen können, auf unseren Wanderungen erlebten wir die beeindruckende Bergwelt in ihrer ganzen Vielfalt.
Ein Reisebericht von
Alicia Eckert
Alicia Eckert

Anreise nach Riezlern

Um 6 Uhr morgens stiegen die ersten Gäste in Dresden in den Eberhardt-Bus ein und die anderen kamen nach und nach dazu. Über die A4 und die A72 fuhren wir Richtung Bayern. Schon bald ließen wir Franken hinter uns und wechselten von der A9 zur A7. Hier machten wir eine Mittagspause, bei der die traditionellen warmen Würstchen nicht fehlen durften.
Am Nachmittag lag die Schwäbische Alb auf unserer Strecke, vorbei an Ulm, war das wunderschöne Allgäu nicht mehr weit, die ersten schneebedeckten Alpengipfel ließen nicht lange auf sich warten.
Um 15.30 konnten wir bereits im Hotel Montana in Riezlern einchecken. Riezlern ist der größte Ort im Kleinwalsertal, das scherzhaft als die „schönste Sackgasse der Welt“ bezeichnet wird, denn kein Weg führt weiter in das österreichische Vorarlbeg – man muss über Deutschland fahren.
Nach dem Abendessen hat Charly, unser Wanderführer, uns einen Ausblick auf den ersten Urlaubstag gegeben und dann gab es noch eine Vorstellungsrunde, damit sich alle Teilnehmer der Singlereise untereinander kennenlernen.
Und danach hieß es nur noch „gute Nacht!“

Walmendinger Horn und Bärgunttal

Nach einem guten Frühstück ging es heute Vormittag gleich hoch hinaus: Die Walmendingerhornbahn brachte uns zu Bergstation auf 2000 m Höhe, wo wir das atemberaubend schöne Bergpanorama des hinteren Kleinwalsertals genießen konnten. Und wir steigerten uns noch, indem wir vorsichtig, im Gänsemarsch zum Gipfelkreuz auf teilweise noch verschneitem Weg gelaufen sind. Charly half uns die einzelnen Gipfel zuzuordnen, die Zugspitze konnte man genauso sehen, wie einige schweizer Gipfel.
Mit schönen Fotos im Gepäck ging es zurück zur Bergstation und mit der Bahn runter ins Tal.
Anschließend wanderten wir an lieblichen Blumenwiesen vorbei zuerst nach Baad und dann weiter ins Bärgunttal, immer wieder vom Kuhglockengeläut und später auch vom Rauschen des Bärguntbachs begleitet. Der Anstieg war nicht besonders groß, aber es reichte, um richtig Appetit auf den berühmten Käsekuchen in der Bärgunttalhütte zu bekommen.
Den Nachmittag haben wir entweder auf der Sonnenterrasse oder im Wellnessbereich verbracht, bevor wir am Abend wieder mit einem 5-Gängemenü verwöhnt wurden.

Eine „Regenwanderung“ im Schwarzwassertal

Eine sportliche Haltung und viel Optimismus waren heute gefragt! Trotz Regen sind wir nach dem Frühstück zu der Heuberg Sesselbahn gelaufen und hochgefahren. Eigentlich stand heute die Zaferna Sesselbahn auf dem Programm, mit der man zur Sonna-Alp kommt, aber da es vor noch nicht so langer Zeit geschneit hat, wurden noch nicht alle Wanderwege freigegeben. Also wählten wir den Alternativweg über den Hausberg von Hirschegg, um ins Schwarzwassertal zu kommen. Der Weg führte uns unterhalb des Walmendinger Horns, das Gipfelkreuz, an dem wir gestern standen, war gut zu erkennen und auch der Hohe Ifen baute sich in der Ferne vor uns auf. Viele Konturen verschwanden allerdings in Nebelschwaden, die der Regen in den Bergen aufsteigen ließ. Am Boden leuchteten dagegen die gelben Troll- und Sumpfdotterblumen umso intensiver! Und da es nicht kalt war, stellten wir bald fest, dass so eine „Regenwanderung“ auch sehr reizvoll sein kann. So ging es weiter an Blumenwiesen, rauschenden Bächen und Wasserfällen vorbei bis zu der Naturbrücke über dem Schwarzwasserbach. Von dort war es nicht mehr weit zum Hotel Montana, wo uns ein gemütlicher Wellness-Nachmittag erwartete und später ein leckeres Abendmenü.

Durch die Breitachklamm und ins Gemsteltal

Heute war uns der Wettergott gnädiger als gestern, wir sind zwar wieder im Regen losgegangen, aber nach und nach wurden die Wolkenlücken größer und die Sonne zeigte sich auch mal.
Am Vormittag wollten wir zuerst mit dem Walserbus zur Breitachklamm. Dort angekommen bestaunten wir schon bald die atemberaubende Schlucht mit ihren bizarren Felsen, die bis zu 90 m hoch sind. Die Gesteine in der Breitachklamm bestehen hauptsächlich aus Kalksteinen, sie entstanden aus Resten von Korallen, Schwämmen, Muschel- und Schneckenschalen und Plankton in der Kreidezeit vor etwa 80 -120 Millionen Jahren. Dieses Material wurde in einem Urmeer abgelagert. Über die Jahrmillionen verwitterte das Gestein und wurde von der Breitach ausgewaschen, die sich mit lautem Getöse durch die Schlucht zwängt.
Am Nachmittag führte unser Wanderweg durch das grüne Gemsteltal, am schattigen Ufer des Gemstelbachs entlang, mal wieder vom Kuhglockengeläut begleitet. Bevor der Regen am Nachmittag wieder einsetzte, konnten wir noch inmitten der wunderschönen Bergkulisse gemütlich in der Hinteren Gemstelhütte einkehren. Am späten Nachmittag waren wir zurück im Hotel.

Mit der Söllereckbahn hinauf und über den Riezler Höhenweg zur Kanzelwandbahn

Heute wanderten wir noch einmal in der Gruppe. Als erstes fuhren wir mit dem Walserbus über die Grenze nach Deutschland. Um auf den reizvollen Riezler Höhenweg zu kommen, sind wir mit der Söllereckbahn hinaufgefahren. Und dann ging es gemächlich an blühenden Alpen entlang Richtung Riezlern. Immer wieder konnte man weit ins Allgäu blicken und die imposante Bergkulisse genießen. Nach gut einer Stunde war Riezlern im Tal zu sehen – ganz unbemerkt waren wir über die Grenze zurück nach Österreich gelaufen. Im Gasthof Bergstübel wurden wir schon erwartet, und zwar mit Kaffee und Kaiserschmarrn, die wir uns auch schmecken ließen. Gestärkt wanderten wir weiter bis zur Talstation der Kanzelwandbahn in Riezlern, wo sich unser Wanderführer Charly von uns verabschiedete, denn der morgige Tag steht für eigene Aktivitäten zur Verfügung.
Heute wollten wir eigentlich nochmal ohne Charly hoch hinaus, nämlich mit der Gondelbahn auf 1956m Höhe und dann vielleicht bis zum Kanzelwand-Gipfel oder um den Riezler Alpsee wandern, aber auch wenn im Tal die Sonne schien, oben verschwand alles im Nebel. Was soll`s, morgen ist ein neuer Tag!

Ein Tag zur freien Verfügung

Dieser Tag stand für individuelle Unternehmungen zur Verfügung. Die meisten Gäste haben sich entschieden, eine zusätzliche Wanderung durch eines der idyllischen Seitentäler des Kleinwalsertals zu unternehmen. Andere wiederum wollten einen zweiten Versuch mit der Kanzelwandbahn starten, denn das Wetter versprach heute eine gute Sicht.
Einige wenige haben einen Bummel durch das schmucke Oberstdorf mit der herrlichen Holzarchitektur und den vielen Geschäften gewählt. Aber vor allem ging es darum, die berühmte Skisprunganlage, die Schattenbergschanze zu besichtigen.
Am Nachmittag hat die Hotelchefin angeboten, gemeinsam einen Film über das Kleinwalsertal zu gucken und den Urlaub gemütlich ausklingen zu lassen.

Rückreise

Heute hieß es "time to say goodbye" ! Noch einmal zusammen frühstücken und dann von dem freundlichen Team des Hotels Montana und von den individuell angereisten Gästen Abschied nehmen. Und schon überquerten wir mit unserem Reisebus wieder die deutsche Grenze und warfen noch einmal einen Blick auf Oberstdorf. Bei Landsberg am Lech gab es die erste Pause, bei Regensburg die nächste. Und am Nachmittag stiegen schon die ersten Gäste aus und pünktlich um 18 Uhr waren wir alle wohlbehalten am Ziel in Dresden angekommen. Eine schöne Wanderreise ging damit zu Ende.

Schlusswort

Liebe Wanderfreunde, ich hoffe, dass die Tage in der traumhaften Bergwelt des Kleinwalsertals ein Genuss für euch waren und ihr euch gut erholen konntet! Ich würde mich freuen, euch auf einer anderen Reise wieder begrüßen zu dürfen!
Eure Alicia

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