Reisebericht: Salzburger Land und Berchtesgaden

24.05. – 29.05.2010, 6 Tage Salzburg – Christlalm – Berchtesgaden – Salzkammergut


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20 Jahre Eberhardt TRAVEL – wir feiern unser Jubiläum mit unseren Reisegästen im schönen Salzburger Land. Die Mozartstadt Salzburg, das Salzkammergut und die faszinierende Bergwelt der Alpen stehen bei dieser Jubiläumsreise im Mittelpunkt.
Blick von der Rossfeldhöhenstraße
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

1. Tag: Anreise nach Golling – Stadtrundgang in Wasserburg am Inn – Chiemsee

Gemeinsam mit unserem Reiseleiter, Karl-Heinz Meinig und unserem Bus-Chauffeur Jörn Roch von der Busfirma Müller aus Stolpen begrüßte ich unsere Gäste herzlich an diesem Pfingstmontag.
Pünktlich um 06.00 Uhr begann unsere Reise am Flughafen in Dresden. Zunächst zeigte sich der Himmel noch bedeckt, aber bereits als in Chemnitz noch weitere Gäste zustiegen, lugte die Sonne hinter den Wolken hervor. Bei schönstem Sonnenschein ging es nun durch das Sachsenland und Bayern. Die Landschaft hat endlich ihr Frühlingskleid aus hellem Grün und leuchtendem Gelb der Rapsfelder angelegt. Und so erlebten wir eine schöne Fahrt, die Herr Meinig mit seinen Erläuterungen zu den Orten und Landschaften, welche an unserem Weg lagen, kurzweilig gestaltete. Unterwegs legten wir in Wasserburg am Inn einen größeren Stopp ein. Diese bezaubernde Stadt auf einer Halbinsel im Inn gelegen ist ein echter Geheimtipp.
Am Rathaus, welches aus dem 15. Jahrhundert stammt, erwarteten uns unsere Stadtführer. Die beiden jungen Männer brachten uns an diesem Nachmittag ihre Heimatstadt auf sehr interessante und kurzweilige Art nahe. Die Geschichte geht bis in die Bronzezeit zurück und war sehr wechselvoll. Die strategisch gute Lage auf der Halbinsel im Inn und direkt am Handelsweg von Süd nach Nord verhalf den Bürgern der Stadt zu nicht unerheblichem Reichtum. Dieser kam vor allem vom Handel mit allerlei Waren. Wichtigstes Handelsgut war natürlich das Salz, welches in der Region abgebaut wurde. Das Stadtbild ist geprägt von typischen Handelshäusern mit Arkaden und Erkern. Diese finden sich in allen Städten entlang der Salzstraße.
Wir besuchten die imposante Barockkirche "Zu ihrer lieben Frauen Maria am Platze" und sahen die prunkvolle Bemalung des Kirchenschiffes. Nach diesem interessanten Besuch setzten wir unsere Reise fort. Die Route führte uns entlang des Chiemsees, auf dem hunderte weiße Segel leuchteten, denn der Tag war wie gemacht für eine fröhliche Segelpartie. Wir passierten Salzburg und erreichten unser Ziel, den hübschen kleinen Ort Golling. Im Hotel "Hauslwirt" wurden wir bereits erwartet. Nachdem wir unsere hübschen Zimmer bezogen hatten, verwöhnte uns die Küche mit einem schmackhaften 4-Gang-Menü zum Abendessen. Den Abend nutzten einige Gäste zu einem ersten Bummel in den romantischen Gassen.

2. Tag: Rundfahrt durch das Salzkammergut – Hallstätter See – Bad Ischl – St. Wolfgang

Gestärkt vom vielseitigen Frühstück begannen wir bei herrlichstem Wetter unsere Rundfahrt durch das Salzkammergut. Zunächst führte uns unsere Route durch Abtenau und Rußbach. Plötzlich hielt Jörn, unser Bus-Chauffeur, unseren Bus an, weil ein Lämpchen einen Fehler anzeigte. Nach dem Blick in den Motorraum stellte Jörn fest, dass der Keilriemen von der Klimaanlage gerissen und eine Spannrolle defekt war. Zum Glück hat er aber einen Ersatzkeilriemen dabei. Da wir direkt vor einer Autowerkstatt gehalten hatten, halfen die netten Kollegen sofort bei der Reparatur.
Wir nutzten die Zeit zu einem Bummel und zu einem Kaffee aus der Bordküche.
Da auch die Sonne schien, genossen wir die warmen Strahlen. Nach einer Stunde ging die Fahrt weiter zum Hallstätter See. Hier legten wir erneut eine kurze Pause ein und genossen die Aussicht zum Dachsteingebirge und über den See. Anschließend besuchten wir die Kaiserstadt Bad Ischl. Einige Gäste fuhren gemeinsam mit mir mit dem "Kaiserzug Bad Ischl" - einem kleinen Bummelzug - durch die hübsche Stadt. Wir sahen das Kurhaus, die Kaiservilla, die Lehar-Villa und die Trinkhalle. So bekamen wir einen guten Überblick. Wir hatten nun eine gute Orientierung und alle spazierten gemütlich durch Bad Ischl. Hier verbrachte Kaiser Fanz Josef mit Kaiserin Elisabeth manchen Sommer. Besonders sehenswert sind die gepflegten Parkanlagen und das Kurhaus.
Der Ausflug führte uns weiter nach St. Wolfgang am gleichnamigen See. Berühmt durch die Operette "Im Weißen Rössl am Wolfgangsee" machten wir uns natürlich sofort auf die Suche nach dem bekannten Gasthaus. Auf der Terrasse direkt am See gönnten wir uns einen Kaffee und einen Eisbecher. Atemberaubend ist der Ausblick über den See, welcher von Zwölferhorn und Schafberg eingerahmt ist. Nach dem Besuch der Kirche mit dem berühmten Flügelaltar aus dem 17. Jahrhundert bummelten wir gemütlich durch die hübschen Gassen zum Bus zurück.
Nun traten wir die Rückfahrt an. Diese führte uns über die herrliche Panoramastraße zunächst hinauf auf die Postalm. Die Straße überwindet mittels neun Kehren einen Höhenunterschied von fast 900 Metern auf 1.200 Meter Höhe. Uns bot sich bei herrlichstem Wetter eine traumhafte Sicht auf das Tennengebirge, das schneebedeckte Gamsfeld und den Roßkogel. Auf der Alm entdeckten wir die zarten Blüten des Frühlingsenzians. Nachdem wir den fantastischen Blick genossen hatten, ging es wiederum über die Panoramastraße zurück nach Golling. Mit faszinierenden Eindrücken kehrten wir in unser Hotel zurück. Da schmeckte das tolle Abendessen gleich besonders gut.

3. Tag: Ausflug zum Gollinger Wasserfall und zur Christlalm

In der Nacht hatte es heftig geregnet und so schauten wir am Morgen etwas besorgt aus dem Fenster. Aber Petrus hatte auch heute ein Herz für uns und so lugte die Sonne schon hinter den Wolken hervor. Alle durften etwas länger schlafen und ausgiebig das gute Frühstück genießen, denn unsere Ziele waren nicht weit von Golling entfernt.
Zunächst fuhren wir in den Ortsteil Torren und besuchten den Gollinger Wasserfall. Bereits am Eingang zum Naturdenkmal kamen uns die rauschenden Wasser entgegen. Nach einem kurzen Spaziergang über einen gut ausgebauten Waldweg zeigte sich uns der Wasserfall in seiner vollen Pracht. In zwei Stufen stürzt sich das Wasser mit tosender Wucht 76 Meter in die Tiefe. In Form von feinem Sprühnebel bekamen wir alle eine Brise Wasser ab, was aber bei der schwülen Luft nicht unangenehm war. Wir steigen noch bis zur ersten Stufe hoch, um den Wasserfall auch von oben zu bestaunen. Leider war der Weg bis ganz nach oben wegen Bauarbeiten gesperrt.
Nun wanderten wir gemütlich
zum Bus zurück. Wir fuhren wieder Richtung Golling und es ging weiter auf die Tratberg-Panoramastraße. Über eine beeindruckende Route musste uns unser Bus nun auf 1.500 Meter Höhe bringen. Dabei hatten wir tolle Ausblicke auf die Berge des Tennengebirges und den Dachstein. Auf der 650 Hektar großen Hochalm war die Christlalm unser Ziel. Hier entdeckten wir beim kurzen Spaziergang zur Hütte wieder die leuchtend gelben Blüten der Sumpfdotterblumen, Himmelschlüssel, Buschwindröschen und Glockenblumen. In der Hütte wurden wir von Beatrix und Sepp, den Hüttenwirten, bereits erwartet und herzlich begrüßt. Wir nahmen in der urigen Stube unsere Plätze ein. Sepp sorgte erstmal mit seiner „Quetschkommode“ und einigen Witzen für Spaß und viele Lacher. Dann wurde uns eine deftige Brettljause serviert. Wirklich Hunger hatten wir eigentlich nicht, aber in der herrlichen Bergluft schmeckte der Bergkäse und der Speck natürlich trotzdem. So waren die Brettl auch ganz schnell leer und alle überlegten, wie wir die Kalorien wieder runter bekommen. Da muss wohl mindestens ein Gang beim Abendessen weggelassen werden. Sepp unterhielt uns weiter und Jörn, Karl-Heinz und ich erhielten lustige Instrumente und so mussten wir, sehr zum Spaß der Gäste, begleiten. Aber wir hatten auch unseren Spaß dabei.
Inzwischen hatte sich die Sonne wieder durch die Wolken gewagt und uns hielt nix mehr in der Hütte. Wir wollten die Berge und die herrliche Luft genießen. So wanderten wir noch über die herrliche Alm. Am Bus erwartete ich unsere Gäste mit einer Runde „Keilriemenschnaps“. Natürlich gehört in Österreich auch ein guter Obstler zu einer Reise und den gab es nun in Form von Zwetschgenbrand.
Unsere Rückfahrt führte uns über eine neue Route, über Bad Vigaun. Die Straße forderte wieder das ganze Können unseres Buschauffeurs Jörn. Teilweise war die Straße gerade so breit wie der Bus. Aber Jörn meistere dies perfekt. Und so erlebten wir wiederum eine faszinierende Landschaft. Am Nachmittag kamen wir dann wieder in Golling an und es blieb genug Zeit, um sich individuell in unserem Ferienort umzusehen. Einige gönnten sich im Café "Maier", welches zu den besten Adressen im Salzburger Land gehört, gleich neben dem Hotel einen Eisbecher. Den Tag beschlossen wir wieder mit einem schmackhaften Abendessen.

4. Tag: Ausflug nach Salzburg und zum Lustschloss Hellbrunn

Am Morgen fuhren wir nach Salzburg. Unsere Stadtführerin Pauline erwartete uns und brachte uns in den nächsten 2,5 Stunden die Landeshauptstadt des Landes Salzburg auf sehr kurzweilige Art näher. Wir begannen unseren Rundgang im Schlosspark von Schloss Mirabell. Der wunderschön gestaltete Garten wurde gerade neu bepflanzt und wir hatten einen ersten wunderbaren Blick auf die Feste Hohensalzburg. Nachdem Pauline erstmal einen asiatischen Reiseleiter zu Ordnung rief, der unbedingt meinte mit einer Lautsprecheranlage seine Gäste führen zu müssen und alle anderen Besucher auch gleich noch zu beschallen, konnten wir unseren Stadtrundgang ungestört fortsetzen. Pauline zeigte uns die schönsten Plätze wie das Wohnhaus der Familie Mozart, das Geburtshaus Mozarts in der berühmten Getreidegasse, den Dom mit seinen imposanten Orgeln und die Gassen der Altstadt. Mit manch hübscher Geschichte verging die Zeit wie im Fluge. Anschließend hatten wir Zeit zum individuellen Bummeln. Wir besuchten das Café "Tomaselli", das älteste Kaffeehaus Österreichs, und probierten eine der leckeren Kaffeespezialitäten. Aber auch der Getreidegasse mit ihren wunderschönen Zunftzeichen statteten wir einen Besuch ab, bevor wir zurück zum Bus gingen. Da die Mozartkugeln eine besondere Spezialität Salzburgs sind, erhielten alle Gäste eine Kugel zum Kosten.
Am Nachmittag war das Lustschloss Hellbrunn vor den Toren der Stadt unser Ziel. Bereits im 17. Jahrhundert wurde das Schloss mit seinen Wasserspielen und dem schönen Park durch den Erzbischof der Bistums Salzburg errichtet. Höhepunkt des Aufenthaltes war natürlich der Besuch der Wasserspiele. Durch versteckte Düsen und Wasserspiele belustigte der Bischof seine Besucher. Noch heute, 400 Jahre nach ihrer Entstehung, faszinieren uns diese Mechanismen, die nur mit Wasserkraft betrieben werden. Natürlich haben wir alle etwas Wasser abbekommen und wir hatten unseren Spaß dabei. Anschließend blieb genügend Zeit das Monatsschlösschen und das Schloss zu besuchen. Das kleine Monatsschlösschen liegt über dem Park auf dem Berg und hat seinen Namen erhalten, weil es innerhalb eines Monats erbaut wurde. Es beherbergt heute ein Teil des Volkskunstmuseums. Im Schloss Hellbrunn sieht man verschiedene Kostbarkeiten und Gemälde aus der Wunderkammer des Erzbischofs. Mit schönen Eindrücken kehrten wir zum Hotel zurück, wo uns ein leckeres Bauernbuffet erwartete. Und das Tanzbein konnte auch geschwungen werden.

5. Tag: Ausflug nach Berchtesgaden und zur Roßfeldpanoramastraße

Wir wurden heute von Sonnenstrahlen geweckt und freuten uns auf einen schönen Tag. Zunächst führte uns unsere Fahrt nach Berchtesgaden. Wir besuchten das Schloss. Während einer sehr kurzweiligen Führung erfuhren wir viele Details aus der Geschichte der Wittelsbacher. Das Schloss mit seinen 130 Räumen, dessen Geschichte bis ins
16. Jahrhundert zurück geht, ist noch heute im Privatbesitz der bayrischen Adelsfamilie Wittelsbach und wird durch die Familie genutzt. Allerdings sind ca. 30 Räume für Besucher zugänglich und zeigen den Besuchern die wertvollsten und schönsten Stücke aus der umfangreichen Sammlung von Kunstwerken aus allen Epochen. Nach dem kurzweiligen Besuch blieb genug Zeit zum Bummeln im Zentrum von Berchtesgaden. Wir merkten sofort, dass wir in Bayern sind. Viele Einwohner begegnen uns in ihrer schmucken bayrischen Tracht mit Dirndl und Gamsbart am Hut. Die Häuser in den engen Gassen sind oft bunt mit der, für diese Region so typischen Lüftlmalerei verziert.
Anschließend ging es nun zur Enzianbrennerei "Grassl". Hier wird aus den Wurzeln des gelben Enzians der bekannte hochprozentige Enzianschnaps gebrannt. Wir erfuhren, wie die Herstellung erfolgt. Natürlich durfte dann auch gekostet werden. Ob der klare originale Enzian, der Kräuter-Enzain oder verschiedene Liköre, unter den 32 Sorten fand jeder seinen Favoriten.
Nun stand der zweite Höhepunkt des Tages auf dem Programm. Wir fuhren über die Rossfeldpanoramastraße. Kurz vor Berchtesgaden beginnt die imposante Straße und führt über den Obersalzberg mehrere Serpentinen auf eine Höhe von 1.600 Meter. Am höchsten Punkt legten wir eine Pause ein und uns bot sich ein atemberaubender Blick vom Dachstein über das Tennengebirge zum Hohen Göll und zum Kehlstein mit dem Kehlsteinhaus. Uns zu Füßen lag das Salzachtal mit Gollin, Kuchl, Hallein und Salzburg. Obwohl einige Wolken aufgezogen waren, hatten wir dennoch eine schöne Aussicht. Nun ging es auf der anderen Seite wieder ins Tal und über Hallein und Kuchl kehrten wir nach Golling zum Hotel zurück.

6.Tag: Heimreise mit Stopp in Regensburg

Nach der Stärkung vom reichhaltigen Frühstücksbuffet begannen wir im Regen unsere Heimreise. Die Route führte uns zunächst über die Autobahn bis nach Bad Reichenhall. Von hier setzten wir
die Fahrt auf der B20 vorbei an Laufen, Straubing und Eggerfelden bis nach Regensburg fort. In der wunderschönen mittelalterlichen Stadt legten wir unsere Mittagspause ein. Direkt an der steinernen Brücke konnten wir mit unserem Bus parken. Wir bummelten über die Brücke und durch das imposante Stadttor in die Altstadt. Wir spazierten durch die engen Gassen bis zum Dom. Alle waren einer Meinung: Regensburg ist auch einmal einen längeren Besuch wert. Nach einer Stunde Aufenthalt fuhren wir über die A 93 Richtung Heimat und trafen pünktlich um 18.00 Uhr in Dresden ein. Die Transferfahrzeuge standen bereit und wir verabschiedeten uns alle herzlich von einander. Es war eine schöne Reise bei meist gutem Wetter. Alle kehrten mit schönen Erlebnissen nach Hause zurück.

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