Reisebericht: Singlereise Österreich – Wandern im Salzkammergut

Zusammen mit den ersten gut gelaunten Wandergästen, starteten wir bei besten Wetter 8 Uhr morgens unsere Reise ins Salzkammergut. Unser Busfahrer Andreas Kleiner des Busunternehmens Meichsner und ich, begrüßten auch an den weiteren Zustiegen unsere Gäste. Ab dem Vogtland war schließlich unsere Wanderreisegruppe komplett und wir überquerten die Grenze in den Freistatt Bayern. Entlang der A93 ging es vorbei am Fichtelgebirge, der Oberpfalz sowie den bekannten Städten an der Donau, Regensburg und Passau. Am späten Nachmittag erreichten völlig Stau frei auch schon unser Panoramahotel in Altmünster am Traunsee. Um nach der langen Fahrt, noch ein bisschen die Beine zu bewegen, absolvierten wir einen ersten Erkundungsspaziergang zur Strandpromenade direkt am Traunsee. Der Traunsee hat eine Fläche von über 24km² und ist mit 191m der tiefste See Österreichs. Das Ostufer dominieren die Berghänge des Traunsteins, der an seiner höchsten Stelle 1691m misst. Diese tolle Aussicht auf den Traunstein konnten wir schon Mal genießen und „Der Wächter des Traunsee“ wird uns in den kommenden Tagen immer wieder begleiten. Den ersten Abend ließen wir mit einem leckeren 3-Gänge Menü und netten Gesprächen ausklingen.

Heute morgen begrüßten wir am Hotel unseren Bergführer Günter, der uns in den kommenden 2 Tagen das schöne Salzkammergut zeigt. Für unseren ersten Wandertag fuhren wir über Gmunden zur Talstation der Grünbergseilbahn. Diese brachte uns auf den 1004 Meter hohen Grünberg. Bereits bei der Auffahrt konnten wir bei bestem Wetter die malerischen Ausblicke auf Gmunden, dem Traunsee und die markante Gebirgskulisse des Höllengebirges genießen. Oben an der Bergstation der Grünbergseilbahn starteten wir unsere Wanderung zum Laudachsee. Dabei genossen wir wieder tolle Aussichten auf den Traunstein, dem „Wächter des Salzkammergutes“. Bei strahlend blauen Himmel, sahen wir diesmal auch sehr gut das Gipfelkreuz des Traunstein und die Gmunder Hütte. Hier führen verschiedene alpine Klettersteige, wie z.B. der „Naturfreundesteig“ hinauf. Dies ist allerdings wirklich nur erfahrenen Bergsteigern zu empfehlen. Wir setzten unsere Wanderung zum Laudachsee fort, und kamen noch an einer Sagenstation vorbei. Günther erzählte uns die Sage über den Riesen Erla, der sich in eine Nixe verliebte. Am Laudachsee angekommen, hatten wir auch einen schönen Ausblick auf den 1349 Meter hohen Katzenstein. Bei einer Mittagsrast konnten wir uns in der Ramsaualm stärken, oder ließen einfach Mal die Füße im kühlen Bergsee baumeln. Bei unserem Abstieg zum Gasthof Franzl im Holz, teilte sich die Wandergruppe. Günter übernahm die Gruppe mit dem etwas schwierigeren Abstieg und die Genusswanderer mit dem leichterem Abstieg kamen bei mir mit. Nach dieser schönen Wanderung gönnten wir uns noch eine Erfrischung im Gasthof, ehe uns Andreas abholte und wir am Nachmittag wieder zum Hotel zurückfuhren. Unseren ersten Wandertag mit vielen tollen Eindrücken, ließen wir wieder am Abend mit einem leckeren 3-Gänge Menü ausklingen.

Auch an unserem heutigen Wandertag, erwartete uns am Morgen wieder unser Bergführer Günter am Hotel. Bei strahlenden Sonnenschein fuhren wir ins Gosautal. Unsere Anfahrt führte uns entlang des Traunsee, mit tollen Ausblick auf den Erlakogel (1575m), der auch die „schlafende Griechin“ genannt wird. Weiter ging unsere Fahrt vorbei am berühmten Hallstätter See. Er besitzt eine Fläche von 8,5km² und eine maximale Tiefe von 125 Meter und ist einer der meistbesuchten Seen des Salzkammerguts. Hinein ins Gosautal bis schließlich zum vorderen Gosausee. Am Gasthof Gosausee starteten wir unsere Wanderung entlang des klaren Bergsees, dem vorderen Gosausee. Begleitet wurde unsere heutige Tour immer wieder mit tollen Aussichten auf die Nordseite des Dachsteinmassiv. Sogar der Gipfel des Dachsteins, mit sein 2995m Höhe, kam im Laufe unserer Wanderung zum Vorschein. Nach einem etwas längeren Anstieg erreichten wir den hinteren Gosausee. Auch hier ist die wilde Alpinlandschaft einfach nur surreal schön. Hier legten wir bei der Holzmeister Alm unsere Mittagsrast ein und ließen die Eindrücke des Bergsees auf uns wirken. Gestärkt für den Abstieg, setzten wir unsere Wanderung fort und erreichten am frühen Nachmittag wieder den Gasthof Gosausee am vorderen Gosausee. So fuhren wir am Nachmittag weiter nach Bad Ischl, der Sommerresidenz von Kaiser Franz und Sissi. Im Cafe Zauner hatten wir uns nach der heutigen Wanderung einen leckeren Kuchen verdient. Vom Cafe Zauner aus genossen wir einen schönen Ausblick auf den 599 Meter hohen Siriuskogl. Der Hausberg der Kurstadt ist beliebtes Ausflugsziel, das man auf einem ausgeschilderten Wanderweg in knapp 20 Minuten von der Esplanade aus erreicht. Oben bietet sich die 1885 erbaute Franz-Josephs-Warte, für einen Rundumblick auf Bad Ischl. Wir flanierten noch ein bisschen entlang des Kurparks, ehe wir unsere Rückfahrt ins Hotel antraten. Und so endete wieder ein ereignisreicher Tag mit vielen schönen Eindrücken.

An unserem dritten Wandertag, erwartete uns am Morgen unsere heutige Bergführerin Barbara. So ging es heute auf den Weg zum Feuerkogel. Unser Busfahrer Andreas brachte uns zur Talstation der Feuerkogel-Bahn. Hier teilten wir heute unsere Wandergruppe. Barbara absolvierte mit 4 Gästen die anspruchsvolle Variante, nämlich den direkten Aufstieg zum Feuerkogel (1592 m). Die restliche Gruppe absolvierte mit mir die entspannte Variante. Wir fuhren mit der Feuerkogel-Bahn zur Bergstation hinauf, wo wir schon einen tollen Ausblick auf das Dachsteinmassiv und den Traunsee werfen konnten. Vom Feuerkogel aus starteten wir unsere Wanderung zum Europakreuz auf dem Alberfeldkogel (1707 m). Am Europakreuz konnten wir einen tollen Ausblick auf den vorderen Langbathsee genießen, welcher ja noch auf unserem Programm steht. Auch ein toller Blick bis zum Attersee bot sich dort oben. Das Europakreuz hat eine Besonderheit. Dieses Kreuz ist aus einzelnen Würfeln zusammen gebaut und jeder Würfel symbolisiert einen EU-Mitgliedsstaat. Gemütlich setzten wir unsere Wanderung fort, zurück Richtung Feuerkogel. So genossen wir einen weiteren tollen Ausblick auf den Traunsee am Pledigupf (1622 m). Anschließend legten wir eine Rast im Gasthof Edelweiss ein. Auch wenn ringsherum dunkle Wolken heranzogen, blieben wir aber auf dem Bergplateau trocken. So konnten wir die herrliche Landschaft noch ein wenig auf uns wirken lassen. Als am Nachmittag schließlich auch die andere Gruppe ihr Ziel erreicht hatte, fuhren wir alle zusammen wieder mit der Seilbahn hinunter ins Tal. Auf unserer Rückfahrt Richtung Altmünster, legten wir noch einen Stopp in dem kleinen Örtchen Traunkirchen ein. Barbara machte mit uns noch einen kleinen Spaziergang entlang der Seepromenade. Hier konnten wir die Füße ins Wasser halten, zur Abkühlung des heutigen Wandertages. Da es im Tal doch sehr warm war, gab es sogar ein paar mutige Badegäste. Individuell konnte jeder auch die idyllische Johannesbergkapelle besichtigen. Zurück am Hotel, ließen wir diesen schönen Tag wieder mit einem leckeren 3-Gänge Menü ausklingen.

Da für den heutigen Morgen laut Wetterbericht Regen angekündigt war, starteten wir unseren heutigen Ausflug eine halbe Stunde später. Somit konnte jeder auch mal etwas länger Schlafen. Gegen 9:30 Uhr fuhren wir heute ins Langbathtal zum vorderen Langbathsee. Der vordere und hintere Langbathsee, stellen mit ihrer Flora und Fauna ein relativ intaktes Ökosystem dar und das Gebiet steht seit 1965 unter Naturschutz. Der vordere Langbathsee ist auch zum Eislaufen oder Eisstockschießen geeignet, da er im Winter oft vollständig zufriert. Wir absolvierten unsere heutige Wanderung um die beiden Langbathseen und starteten am Ostufer des vorderen Langbathsees. Hier konnten wir auch gleich einen tollen Ausblick über den See genießen. Wir sahen auf dem gegenüber liegenden Ufer das Jagdschloss-Langbathsee, welches Kaiser Franz Josef 1870 erbauen ließ. Dieses Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. Bei angenehmen Temperaturen erreichten wir ganz gemütlich den hinteren Langbathsee. Von hier gab es einen grandiosen Ausblick auf den Brunnkogel (1708 m) und das felsige Nordmassiv des Höllengebirge. Nachdem wir dieses beeindruckende Landschaftsbild ein wenig auf uns wirken ließen, setzten wir unsere Wanderung fort. Zur Mittagszeit erreichten wir auch schon wieder das Ostufer. Hier konnte jeder individuell eine Rast im Gasthof Stüberl einlegen, oder eine kleine Abkühlung am Badestrand aufsuchen. Anschließend fuhren wir weiter nach Gmunden, wo uns noch am Nachmittag eine Schifffahrt auf dem Traunsee erwartete. Bevor unser Schiff ablegte, konnte jeder noch einen kleinen Bummel durch Gmunden laufen. Wunderschön ist der Rathausplatz direkt an der Schiffsanlegestelle, wo das mintgrün-weiße, orientalisch anmutende Rathaus steht. Direkt daneben kann man durch den Kurpark und der Traunsee-Promenade flanieren. Während unser Schifffahrt auf dem Traunsee, gab es dann doch Mal einen kleinen Gewitterguss. Dies störte uns allerdings nicht und wir konnten die vielen schönen Highlights am Traunsee einfach auf uns wirken lassen. Wie z.B. der Blick auf Traunkirchen, dem Grünberg oder den immer wieder anmutenden Traunstein. So endete beim geselligen Abendessen im Hotel, wieder ein ereignisreicher Tag.

Nachdem es in der Nacht ordentliche Gewitterschauer gab, startete auch der Morgen noch mit Regen. Pünktlich um 9 Uhr erwartete uns wieder unsere Bergführerin Barbara am Hotel. Diesmal fuhren wir zusammen nach Abstdorf an den Attersee. Schon bei der Anfahrt zum Attersee, verzogen sich die letzten Schauer und wir erreichten Abstdorf wieder bei Sonnenschein und warmen Temperaturen. Spontan verkürzten wir hier in Abstdorf unsere geplante Wanderung und liefen eine gemütliche Tour zum Nachbarort Nußdorf. Auf schönen Bergwiesen und Felder, hatten wir dabei tolle Ausblicke auf den Attersee. Der äußerst klare Attersee liegt vor entzückendem Bergpanorama und ist mit einer Wasserfläche von 46km² der größte See Österreichs, der sich zur Gänze im Land befindet. Der türkisfarbene Attersee ist ein Gletscherrandsee mit einer Tiefe von bis zu 169 Meter und hat Trinkwasserqualität. In Nußdorf kamen wir an einer Tischlerei vorbei, wo Tische aus Zirbenholz hergestellt werden. Da der Tischlermeister uns zufällig gesehen hat, bekamen wir eine spannende kurze Führung durch seine Werkstatt. Anschließend sammelte uns Andreas wieder in Nußdorf ein und wir fuhren weiter an den Wolfgangsee nach St. Gilgen. Hier machte Barbara mit uns einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Aus dem Ort stammte Mozarts Mutter, auch seine Schwester „Nannerl“ lebte viele Jahre hier. Wir liefen am ehemaligen Haus der Familie, dem Mozarthaus vorbei. Ebenfalls sehenswert waren die Pfarrkirche von St. Gilgen mit dem kleinen Friedhof und das schmucke Rathaus. Nachdem sich jeder ein leckeres Eis gönnte, fuhren entlang des Wolfgangsee an die Westspitze zum Örtchen Strobl. Hier liefen wir entlang des Bürglsteinweges mit tollen Aussichten auf den Wolfgangsee. Anschließend teilte sich unsere Wandergruppe wieder auf. Barbara absolvierte mit 4 Gästen noch eine etwas längere Tour bis St. Wolfgang. Die anderen Gäste liefen mit mir die gemütliche Variante, immer am See entlang nach St. Wolfgang. Hier hatte meine Wandergruppe dann etwas Freizeit, um sich das idyllische Örtchen anzusehen. Der Komponist Ralph Benatzky setzte dem Ort mit seinem 1930 uraufgeführten Singspiel „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“ ein Denkmal. Noch berühmter wurde St. Wolfgang 30 Jahre später im Zuge der Verfilmung mit Peter Alexander in der Hauptrolle. Bis heute gibt es das besagte Hotel. Auch so kann sich St. Wolfgang mit seinen historischen Bauten samt schmucken Boutiquen und einladenden Cafes sehen lassen. Als am Nachmittag auch die andere Wandergruppe wieder in St. Wolfgang eintraf, verabschiedeten wir uns von Barbara für die 2 schönen Tage mit ihr. So ging es mit vielen Eindrücken wieder zurück in unser Hotel, wo wir beim Abendessen den ereignisreichen Tag noch Mal Revue passieren lassen konnten.

Da wir am Vorabend schon die heißen Wetteraussichten für unseren letzten Wandertag sahen, teilte sich heute Morgen auch wieder unsere Gruppe. Einem Teil stand heute der ganze Tag zur freien Verfügung und 7 Gäste machten sich früh morgens mit mir auf den Weg zur unseren letzten Wanderung auf den Gmundnerberg. Bei noch angenehmen Temperaturen liefen wir zu nächst an einem schönen Bach und schattigen Wäldern entlang. Mit einem schweißtreibenden Anstieg ging es schließlich zum Gmundnerberg hinauf. Hier auf dem Bergplateau konnten wir noch einmal einen tollen Panoramablick über den gesamten Traunsee genießen. Auch ein paar spannende Stationen des „Naturerlebnisweg Gemundnerberg“, konnten wir unter die Lupe nehmen. Insgesamt 11 interaktive Erlebnisstationen bieten entlang des bestehenden Rundwanderweges interessante und humorvolle Einblicke zum Leitthema GEHEN. Aber auch die Themen Motorik, Gesundheit, Kulinarisches, Weitblick, Kulturlandschaft, Naturpark und vieles mehr werden – stets mit regionalem Bezug – vermittelt. Nach einer kurzen Rast, begaben wir uns zum Abstieg in das Örtchen Pinsdorf. Dabei konnten wir ein paar Blicke auf den Pinsdorfberg werfen, welcher zum Teil aus einem Mergelsteinbruch besteht. In Pinsdorf angekommen, merkten wir doch schon die heißeren Temperaturen. Im Cafe Steiners stärkten wir uns noch ein wenig, ehe Andreas uns gegen Mittag wieder einsammelte und wir zurück zum Hotel fuhren. Am Nachmittag konnte dann jeder die Seele etwas baumeln lassen. Viele nutzten die Freizeit um am Badestrand von Altmünster Abkühlung zu suchen. Oder einfach in einem schattigen Plätzchen, ein letztes Mal den Panoramablick über den Traunsee zum erhabenen Traunstein auf sich wirken zu lassen. Bei unseren letzten gemeinsamen Abendessen, gab es wieder ein sehr leckeres 3-Gänge-Menü. Unser Busfahrer Andreas erhielt von mir und den Gästen noch ein kleines Dankeschön-Geschenk, für die zahlreichen Strecken die er uns die Woche über stets sicher gefahren hat. Mit lustigen Gesprächen ließen wir unseren letzten Abend ausklingen.

Nach einer sehr lauen Nacht, startete der letzte Morgen an unserem Hotel schon sehr warm. Wir packten unsere Koffer mit vielen Erinnerungen vom Salzkammergut. Nachdem unser Bus wieder beladen war, gab es sogar noch ein paar Dankesworte vom Chef des Hotels persönlich. So fuhren wir bei strahlender Sonne wieder Richtung Heimweg. Die Deutsch-Österreichische Grenze hatten wir trotz Kontrolle relativ zügig passiert. Zwischen Passau und Deggendorf gab es zwar einen Stau, den konnte Andreas aber gut umfahren konnte. Ansonsten rollten wir sehr entspannt über die A93 von Regensburg bis ins Fichtelgebirge. Pünktlich erreichten wir schließlich am frühen Abend wieder Kesselsdorf, wo unsere erlebnisreiche Wanderreise endete.