Reisebericht: Rundreise Tirol in Österreich

07.07. – 12.07.2024, 6 Tage Rundreise nach Österreich in Tirol mit Imst – Alpjoch – Ötztal – Timmelsjoch Hochalpenstraße – Stuiben–Wasserfall – Rifflsee mit Gondelbahn und Floßfahrt – Kaunertaler Gletscherstraße – Karlesjoch


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Hört man Tirol, so denkt man automatisch an hohe Berge, Gletscher, Bäche, die rauschend ins Tal stürzen, gastfreundliche Menschen und Alpentiere.
All diese Vorzüge konnten die Reiseteilnehmer unserer Tirolrundreise genießen.

Panoramatouren mit dem Bus, drei Seilbahnen, Floßfahrt auf den höchsten Bergsee Tirols, Parken auf den höchsten österreichischen Parkplatz, Wanderung über die höchste Fußgängerbrücke Österreichs und Tiergehege waren einige Höhepunkte. Wer Lust hatte, konnte auch die längste Sommerrodelbahn Österreichs benutzen.

Das Reiseprogramm war so gestaltet, dass sowohl Reiseteilnehmer, die gut zu Fuß sind als auch diejenigen, die nicht so lange Strecken gehen können bzw. Stöcke benutzten, voll auf Ihre Kosten kamen.

Nirgends mussten wir warten oder anstehen.
Ein Reisebericht von
Günter Thomas Menzel
Günter Thomas Menzel

1. Tag: Über den Fernpass nach Tirol

Die Anreise führte uns von Dresden über Chemnitz, Bayreuth, Nürnberg, München nach Garmisch-Patenkirchen und von dort aus über den Fernpass nach Arzl in Tirol.
Alle Reiseteilnehmer wurden an fünf Zustiegsstellen problemlos übernommen.

Eine der vielen Vorzüge der Reise war der moderne Reisebus der Luxusklasse. Viel Beinfreiheit, eine gut gefüllte Bordküche und ein edles Ambiente waren typische Merkmale unseres Busses.

Die Reiseteilnehmer wurden vom Chef des Hauses, Herrn Flier, persönlich begrüßt und das Hotel vorgestellt. Unser familiär geführtes Hotel lag sehr ruhig.
Bei individuellen Wünsch zum Zimmer konnten die Zimmer getauscht werden. Von fast jedem Zimmer konnte die fantastische Bergwelt Tirols bewundert werden.
Der Chef des Hauses Herr Flir war auch unser fachkundiger Begleiter auf allen Ausflügen.
Aufgrund von Temperaturen bis 33 °C erfreuten sich mehrere Teilnehmer stets vor dem Abendessen an einer Abkühlung in hoteleigenen Freilandpool.
Sauna wäre in unserem Hotel ebenfalls möglich gewesen.
Voller Erwartung sah die Reisegruppe den nächsten Tagen entgegen.

2. Tag: Benny Raich Hängebrücke und Imst

Am Morgen lief der Teil der Reisegruppe, der gut zu Fuß war, über die Benny Raich Hängebrücke nach Arzl. Der andere Teil der Gruppe fuhr mit dem Bus direkt nach Arzl.
Mit einer Höhe von 94 m ist die Benny Raich Hängebrücke die höchste Fußgängerbrücke Österreichs. Von ihr aus hat man einen guten Blick auf das Naturschutzgebiet Pitzenklamm. Leider war der Weg in der Pitzenklamm wegen Hochwasser gesperrt.
Anschließend fuhr die Gruppe nach Imst. Auch hier teilte sie sich. Diejenigen, die besonders gut zu Fuß waren, wanderten durch die wild-romantische aber auch sehr anspruchsvolle Rosengartenschlucht, vorbei an der blauen Grotte nach Hoch Imst, der Talstation der Imster Bergbahnen. Der andere Teil der Gruppe fuhr mit unserem Bus direkt nach Hoch Imst.

Von dort aus ging es mit den Seilbahnen über eine Zwischenstation bis hinauf auf
2.100 m. An diesem Tag lag diese Höhe noch in den Wolken. Von der Zwischenstation aus bestand die Möglichkeit mit der längsten Sommerrodelbahn der Alpen (3,5 km) zur Talstation nach Hoch Imst zu fahren.
Nach einem Stopp in Imst für einige Einkäufe erreichten wir wieder unser Hotel.

3. Tag: Durch das Ötztal zum Timmelsjoch

Unser dritter Tag war der erste Tag mit Panoramafahrt. Ziel war das Timmelsjoch auf 2.474 m Höhe, das gleichzeitig auch die Grenze zu Italien ist. Bevor wir es jedoch erreichten, ging es vorbei an blühenden Wiesen und dem bekannten Wintersportort Sölden. Auf dem Weg begegneten uns immer wieder Biker und so manches Grauvieh behinderte unseren Bus (Foto). Je höher es ging, umso mehr Schneefelder musste die Straße passieren. Die Hochalpenstraße ist 12 km lang, verfügt über 12 Kehren und eine maximale Steigung von 10%. Sie gehört zu den höchsten befahrbaren Pässen in Europa.
Oben angekommen und nachdem wir uns Jacke oder Pullover angezogen hatten, besuchten wir das Passmuseum. Für das leibliche Wohl hatten wir für uns im Rasthof direkt am Pass eine Jause mit Süßspeisen bestellt.

Auf der Heimfahrt machten wir am Panoramaparkplatz neben dem Stuibenwasserfall halt. Er ist der höchste Wasserfall in Österreich.
Anschließend konnte jeder Teilnehmer seine Zeit im beschaulichen und saisonbedingt auch etwas verschlafen wirkenden Oetz individuell nutzen. Temperaturbedingt verbrachten wir viel Zeit in Eiskaffees oder nutzen sie um Souvenirs wie Zirbelkieferlikör oder Zirbelkiefersirup zu kaufen.

4. Tag: Floßfahrt und Steinböcke

Am Vormittag fuhren wir zunächst an das Ende des Pitztals. Nach einem kurzen Fotostopp ging es ein Stück zurück zur Talstation der Pitztalbahn. Sie brachte uns von 1.700 m auf 2.300 m Höhe.
Von dort aus waren es noch etwa 400 bergab zum Rifflsee. Der Rifflsee ist der höchstgelegene Bergsee Österreichs. Umgeben von mehreren Dreitausendern liegt er malerisch in einem Tal an dessen hinteren Ende sich mehrere Bäche rauschen in den See stürzen. Als besondere Attraktion erlebten wir eine etwa einstündige bequeme Floßfahrt auf dem Rifflsee. Bis zur Abfahrt des Busses nutzten viele Reisende die Gelegenheit den Rifflsee zu umrunden oder in der Sunna Alm ein schmackhaftes Mittagessen einzunehmen

Am Nachmittag besuchten wir das Steinbockzentrum in St. Leonhardt. Dort begegneten wir den Steinböcken in einem begehbaren Wildgehege auf Augenhöhe. Auch das eine oder andere Murmeltier ließ sich sehen. Der Steinbock war in den Alpen fast ausgestorben. Heute leben, 65 Jahre nach der erfolgreichen Wiederansiedlung, mittlerweile wieder so viele Steinböcke in Österreich, dass mittlerweile Bestandsregulierungen vorgenommen werden.
In der begleitenden Ausstellung konnten wir viel über die Steinböcke aber auch über das karge und entbehrungsreiche Leben der Tiroler Bevölkerung im 19. Jahrhundert erfahren.

5. Tag: Von Almwiesen bis zum Gletschereis – das Kaunertal

Das Kaunertal ist ein sehr enges und mehrere Kilometer langes Tal, in dem es nur noch einen Bauernhof gibt. Von den Berghängen stürzen viele kristallklare Bergbäche herab. Alles wirkt noch urwüchsiger als in den anderen Tälern. Auch die schmale Straße im Kaunertal mit ihren Leitplanken aus Holz wirkt etwas naturbelassen. Am Ende des Kaunertales mäandert sich die Straße auf 2.750 m. Das ist der höchste Parkplatz in Österreich, der mit Bussen oder privaten PKWs erreicht werden kann. Dabei passiert die Straße mehrere alpine Vegetationsstufen. Das Klima am höchsten Punkt ist dem Klima am europäischen Nordkap sehr ähnlich.
Vom Parkplatz aus ging es mit der Karlesjochbahn auf 3.100 m Höhe, dem höchsten Punkt unserer Tirol-Rundreise. Von dort aus – dem sogenannten Dreiländerblick, der auch die Grenze zu Italien darstellt (Foto) – hatten wir eine beeindruckende Fernsicht bis weit in die Schweiz, Österreich und Italien.

Am Nachmittag machten wir einen Zwischenstopp in Landeck. Das ist die Bezirkshauptstadt des Bezirks Landeck, der tourismusintensivsten Region Österreichs. Am bekanntesten ist das mittelalterliche Schloss.
Am Abend konnten alle interessierten Reiseteilnehmer in unserem Hotel an einer Verkostung von Tiroler Speck, Käse und Hochprozentigem teilnehmen. Besonders der, vergleichsweise preiswerte, Tiroler Speck fand mehrere Abnehmer.

6.Tag: Nach Hause

Auch das Wetter meinte es gut! Denn zum Abschied und auf längeren Strecken der Rückfahrt gab es Dauerregen.
Über den Fernpass erreichten wir wieder Deutschland. Ade Tirol! Es war eine schöne, abwechslungsreiche und intensive Reise.

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