Reisebericht: Kreuzfahrt Ostküste der USA & Kanada

15.09. – 27.09.2024, 13 Tage Städtereise New York & Kreuzfahrt mit Norwegian Cruise Lines: New York – Boston – Portland – Cape Breton Island – Prince Edward Island – Saguenay Fjord – Quebec City, Termin zum Indian Summer


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Eine Reise mit Höhen und Tiefen – viele Eindrücke kamen zusammen, sowohl auf dem Schiff als auch auf den jeweiligen Landausflügen. Wir erlebten zunächst die Metropole New York mit unserer lieben Reiseleiterin Kristin. Von dort ging es direkt auf das Schiff und wir brachen entlang der Ostküste der USA in Richtung Kanada auf. Von Boston über Portland bis Sydney, Charlottetown und Saguenay erreichten wir schließlich die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Quebec. Zwischendurch sorgten zwei Seetage für eine kleine Entschleunigung im Kurs der Reise. Noch mit dem Charme der sehr europäisch geprägten urigen Stadt im Sinn fuhren wir zum Flughafen, um die Heimreise zurück nach Deutschland anzutreten.
Ein Reisebericht von
Teresa Rumpel
Teresa Rumpel

Anreise nach New York

Mit einem großen Teil der Gruppe starteten wir aus Leipzig, kamen aber als vollständige Gruppe alle erst in Frankfurt am Flughafen zusammen. Nachdem unsere Maschine wegen eines technisches Defekts ausgetauscht werden musste, starteten wir mit einer Stunde Verspätung in Richtung New York. Zwar konnten die Piloten diese wieder halbwegs gut rausholen, doch bedurfte es bei dem Einreiseprozedere in den USA unsere Geduld. Zwei Stunden zog es sich hin, bis wir den finalen Stempel in unseren Pässen hatten. Unsere Reiseleiterin Kristin hatte bereits geduldig gewartet und nahm uns schließlich in Empfang. Anschließend fuhren wir ins Hotel und konnten uns von der Anreise erholen. Einige zogen jedoch noch mit mir auf einen kleinen Spaziergang los. Wir erkundeten den Battery Park, die Trinity Church, die Wall Street mit Börse sowie den Pier 17 mit Blick auf die Brooklyn Bridge, bevor wir zurück ins Hotel liefen.

Freiheitsstatue & Stadtrundfahrt in New York

Mit einer Fähre erreichten wir zunächst Liberty Island – schon vom Boot aus hatten wir einen tollen Blick auf die Freiheitsstatue. Kristin gab uns dann auf der Insel etwas Freizeit, um dieses Symbol des Neuanfangs für viele Menschen aus der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart, zu begutachten. So wie früher wandern auch heute noch viele Menschen in die USA mit einem Traum von einem neuen Leben aus. Auf der Insel gibt es auch ein kleines Museum zu besichtigen, in welchem die Geschichte der Freiheitsstatue dargestellt wird sowie einige Bauteile, welche bei Restaurierungsarbeiten ausgetauscht wurden, ausgestellt sind. Weiter ging es nach Ellis Island, der ehemaligen Anlaufstelle für alle Ankommenden nach Amerika. Hier wurde man damals auf Herz und Nieren geprüft. Von der ehemaligen Ankunftshalle zweigen diverse Räume ab, in denen mittlerweile der Prozess der Einwanderung aufgezeigt wird. Nach diesem eindrucksvollen und, wie ich fand, auch bewegenden Besuch, nahmen wir die Fähre zurück auf das Festland. Nach einer kurzen Mittagspause begann dann unsere Stadtrundfahrt. Erster Stopp war das 9/11 Memorial – die zwei großen, ins scheinbar Unendliche fließende Wasserbecken. Der Jahrestag lag nicht lang zurück und so war die Berichterstattung vor der Reise zu den Ereignissen wieder sehr präsent gewesen. An diesem Tag wurden so viele Leben ausgelöscht und damit noch umso mehr Leben zerstört, Familien auseinandergerissen und Heldengeschichten verewigt. Eine Tragödie, die die Welt auf immer verändert hat. Tief bewegt, verließen wir diese Stätte und setzten unsere Rundfahrt fort. Unser nächster Halt waren die ehemaligen Eisenbahnschienen der High Line, welche, wie der Name bereits verrät, hochgelegen ist. Hier befindet sich mittlerweile ein langgezogener Fußgängerweg mit diversen Sitzgelegenheiten und Kunstinstallationen. Nach einem kleinen Spaziergang kehrten wir zurück zu unserem fahrbaren Untersatz, welcher uns am Central Park raus ließ. Vorbei an dem Hotel, wo John Lennon und Yoko Ono gelebt hatten und wo der Musiker auch erschossen wurde, erreichten wir die Gedenkstätte Strawberry Fields mit dem Schriftzug Imagine, wo sogar zu Gedenken der Legende, ein Musiker zugegen war. Auch hier unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang, um einen Eindruck von der riesigen Grünanlage zu bekommen. Der Bus brachte uns dann entlang des Times Square, des Rockefeller Centers, der 5th Avenue, des Flatiron Buildings und des Empire State Buildings uvm. wieder zurück zum Hotel. Wer wollte, konnte noch mit Kristin vorher an der Wall Street aussteigen und den kurzen Weg zu Fuß zurücklegen. Am Abend hatten wir dann ein gemeinsames Abendessen im gemütlichen Fraunces Tavern. Im Anschluss bin ich noch mit einigen mit der U-Bahn zum Times Square gefahren – hier war aber weniger los als gedacht und so war fast die U-Bahn-Fahrt das Highlight dieses Ausflugs.

Empire State Building & Einschiffung Norwegian Joy

Was wäre ein Besuch von New York, ohne es einmal von oben bestaunt zu haben? Hoch hinaus brachte uns das Empire State Building – eine Ikone im Stadtbild, Filmkulisse zahlreicher Hollywood-Movies und US-Serien! Von hier hatten wir bei schönstem Wetter einen tollen Rundumblick. Anschließend mussten wir uns von unserer lieben Kristin verabschieden, denn es ging auf unser Kreuzfahrtschiff. Natürlich ist sowas immer erstmal eine stressige Situation, doch es hat alles gut geklappt. Jeder hat seine Bordkarte bekommen, alle Koffer haben es zu den Kabinen geschafft und jeder war pünktlich zur Ausschiffung auf dem Außendeck, um den Anfang der Kreuzfahrt einzuläuten. Zum ersten gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Manhattan Room auf Deck 7, eines der drei komplementären Á-la-carte-Restaurants. Bei einem leckerem 3-Gang-Menü genossen wir den ersten Abend an Bord der Norwegian Joy.

Eberhardt–Ausflug in Boston

Fast alle aus der Gruppe kamen heute mit auf den exklusiven Eberhardt-Ausflug in Boston, dem ersten Hafen unserer Kreuzfahrtroute. Uns nahm die liebe Dagmar in Empfang, welche uns mit ihrer Art und ihren „Seniorenmomenten“ verzückte. Auf ihre ganz eigene Art des Erzählens brachte sie uns die Stadt näher. Auf der Rundfahrt legten wir Stopps an einem wunderschönen Bibliotheksgebäude, dem Beacon Hill Stadtviertel und dem Quincy Market ein. Bei letzterem stand uns etwas Freizeit zu, den Markt auf eigene Faust zu erkunden, bevor es wieder zurück zum Schiff ging.

Lobster, Bush & Wedding Cake – Portland, Maine

Früh am Morgen umgab das Schiff und auch Portland noch ein dichter Nebelschleier. Nur langsam lüftete sich die Stadt und die Umgebung. Wir starteten unseren Ausflug von NCL noch unter diesen Bedingungen, sodass wir, als wir beim Head Light Portland Leuchtturm ankamen, diesen noch verschleiert sahen. Zum Glück blieben wir eine Weile und so sahen wir die Transformation von einem schemenhaften zu einem leuchtend weißen Turm umgeben von felsigen Klippen, brausendem Ozean und schroffer Vegetation. Der Leuchtturm blickt auf eine lange Geschichte zurück und so war bei dessen Eröffnung George Washington anwesend. Genutzt wird er schon viele Jahre nicht mehr, doch immer noch erhalten, zieht er viele Besucher an und gilt als meistfotografierter Leuchtturm der Welt. Weiter ging die Fahrt nach Kennebunkport, vorbei am Wedding Cake House, welches nicht nur aufgrund seiner gelben Farbe mit den feinen weißen Verzierungen so heißt, sondern auch durch seinen Erschaffer, welcher der Legende nach, dieses Haus für seine Frau baute. Als Kapitän war er viel in Europa unterwegs und mit seinem Hobby, der Holzschnitzerei, ließ er sich durch die Architektur aus der anderen Welt über den Ozean hinweg inspirieren. Kurz nach der Hochzeit musste er wohl direkt in See stechen und hatte so wohl nicht mal mehr Zeit seinen Hochzeitskuchen (Wedding Cake) zu essen. In Kennebunkport angekommen, machten wir eine kleine Rundfahrt bis zum Anwesen der ehemaligen Präsidentenfamilie Bush, welches auf einer Halbinsel gelegen direkt am Ozean liegt. Auch heute noch kommen die Bush`s gern nach Kennebunkport. Das Örtchen hat eine kleine Innenstadt mit schönen Geschäften, Boutiquen und Restaurants. Hier lässt es sich wunderbar frischen Lobster (Hummer) essen. Natürlich darf eine Kostprobe nicht fehlen! Anschließend fuhren wir zurück nach Portland. Bevor das Schiff ablegte, blieb noch etwas Zeit und so bot sich ein Stadtbummel oder ein Spaziergang entlang der Küste an. Die ehemalige Zugstrecke in Portland wird mittlerweile für eine Rundfahrt für Touristen genutzt. Demnach gab es auch für alle, die keinen Ausflug über das Schiff gebucht hatten, einiges in der Stadt selbst zu entdecken.

Seetag

Ai ai ai! Ein Sturz ereignete sich am Vorabend. Am Morgen ging es dann erstmal in die Krankenstation vom Schiff. Hier musste unsere arme Patientin dann ausharren, denn heute blieben wir auf See! Der Tag war etwas trüb, das Wetter also leider nicht geeignet zum Sonnenbaden und so entspannten sich die meisten im Inneren des Schiffes. Eine super Gelegenheit unsere fahrbare Unterkunft genauer zu erkunden. Das American Diner an Bord bietet die typischen Speisen und Getränke sowie die Einrichtung eines solchen Etablissements – hier bot sich demnach ein Mittagessen an. Ein breites Unterhaltungsprogramm wurde vom Schiff geboten. Auch konnte man sich in den Spiele- und Leseraum beim Atrium zurückziehen oder die Angebote des Spas nutzen. Am Abend erlebte der Großteil der Gruppe noch ein Spezialitäten-Abendessen im japanischen Restaurant Teppanyaki. Hier wurde nicht nur leckeres Essen serviert, sondern auch eine tolle Live-Kochshow zum Besten gegeben. Im Anschluss organisierte das Schiff im Theatersaal noch eine kleine Broadwayshow – 6 Stimmen gaben hier alles, um uns die größten Hits der 80er darzubieten.

Alexander–Bell–Museum / Rundfahrt in die Natur / Notaufnahme in Sydney, Nova Scotia

Während einige hier einen Ausflug vom Schiff unternahmen, um das Alexander-Bell-Museum zu besuchen, sich selbst einen Ausflug organisierten und kilometerweit in die wilde Landschaft von Nova Scotia eindrangen oder auf eigene Faust loszogen, ging es für unsere arme Verletzte mit Begleitung ins Krankenhaus. Auch ich war mit dabei und fuhr (leider) zum ersten Mal in einem Krankenwagen mit. Ähnlich wie das bei unseren Krankenhäusern ist, waren wir hier den ganzen Tag „beschäftigt“ – hauptsächlich mit Warten, doch haben wir uns zu dritt gut die Zeit vertrieben. Unsere tapfere Patientin musste zur Operation dableiben, während es für uns beiden anderen zurück an Bord ging. Angekommen kurz vor der Ablegezeit, trafen wir uns kurze Zeit später mit den anderen zum Abendessen im Savor, einem anderen komplementären Restaurant des Schiffes, und tauschten uns über den getrennt verbrachten Tag aus.

Anne of Green Gables in Charlottetown, Prince Edward Island

Die kleine Insel Prince Edward an der Ostküste von Kanada mit ihrer Hauptstadt Charlottetown bot unserem Schiff als nächstes eine Anlegemöglichkeit. International bekannt ist dieses kleine Stück Idylle durch Lucy Montgomery geworden. Mit ihrer Geschichte rund um das Waisenkind Anne machte sie den Bauernhof Green Gables im kleinen Örtchen Cavendish berühmt. Leser aus der ganzen Welt kommen hierher, um diesen Ort, der damals die Autorin inspirierte, aus nächster Nähe zu erleben. Schnell erkennt man, was Lucy an dieser Insel so gefallen hat: vor allem die schroffe Natur mit den roten Sandsteinklippen, geprägt durch den Ozean. Aber auch Charlottetown mit seinem schönen Küstenspazierweg sowie den vielen kleinen Boutiquen ist einen Besuch wert. Neben leckerem Eis gab es auch einen interessanten Markt, auf dem Einheimische ihre eigenen Produkte wie Schmuck, Seife oder Gestricktes anboten. Die Stadt gilt unter anderem auch als Geburtsstätte von dem Kanada, wie wir es heute kennen, da hier damals die Vertreter der ersten möglichen Mitgliedsprovinzen zu Beratungen zusammenkamen. Nach einem spannenden Tag kamen wir zum Abendessen alle wieder zusammen, um diesen gebührend ausklingen zu lassen. Zum krönenden Abschluss gaben uns "Tina Turner" und die "Beatles" noch eine Show zum Besten.

Seetag entlang des Sankt–Lorenz–Stroms im Saguenay Fjord

Die Sonne lacht! Ein toller Tag auf See zum Sonne tanken, Kart fahren, Minigolf spielen, Poolrutschen ausprobieren, Tischtennis/Schach spielen, für einen Spa-Besuch uvm. Heute konnten wir wirklich einmal die Seele baumeln lassen! Am Abend erwartete den Großteil der Gruppe noch ein Spezialitäten-Abendessen in Cagney`s Steakhouse, bei dem natürlich, wie der Name schon verrät, ein gutes Steak serviert wird! Wer die Show Elements noch nicht gesehen hatte, bekam an diesem Abend nochmals die Chance. Und was soll ich sagen: sie überzeugte auch den härtesten Skeptiker letzten Endes.

Erkundung des Nationalparks von Saguenay

Nachdem wir vor unserer Ankunft am späten Vormittag noch die vorbeiziehende Landschaft des Saguenay Fjords bestaunen konnten, erwartete uns in der kleinen Stadt ein toller Empfang von Schaustellern in bunten Kostümen, die uns ihre Tricks vorführten. Anschließend brachen wir mit unserer Reiseleiterin Josee auf, um die Umgebung zu erkunden. Natürlich durfte dabei eine kleine Tour durch den Ort nicht fehlen, bevor wir zum Suguenay Nationalpark aufbrachen. Dort erlebten wir einen tollen Aussichtspunkt, welcher so typisch für Kanada ist: ein Gewässer, umgeben von Bergen - bei blauem Himmel und Sonnenschein nochmal umso schöner. Generell erhielten wir bei dieser Tour einen Eindruck von der Region und der ehemaligen Siedlungsgeschichte. Früher waren die Gemeinschaften dort völlig abgeschirmt voneinander und nur per Boot oder über den Luftweg zu erreichen - heutzutage ist über die gut ausgebaute Straße alles gut erschlossen. Nach vielen schönen Eindrücken kehrten wir zurück an Bord und genossen noch einmal den letzten Abend an Bord der Norwegian Joy.

Ausschiffungschaos in Quebec & Stadterkundung

STREIK! - die Hafenarbeiter in Quebec suchten sich nun ausgerechnet den heutigen Tag aus ... Nach dem schönem Empfang von gestern natürlich ein noch größerer Dämpfer. Aufgrund der Situation konnten wir leider erst verspätet das Schiff verlassen und so verkürzte sich unsere Stadtführung in Quebec, sodass wir zwar noch genügend Zeit für Ober- und Unterstadt hatten, doch die Wasserfälle blieben leider auf der Strecke. Unsere Reiseleiterin Nadia zeigte uns mit ihrem Charme und ihrem Humor die Liebe zu ihrer Wahlheimat und vor allem die Unterstadt, welche doch sehr viel europäisches Flair verströmte, hatte es uns am Ende der Tour angetan, sodass viele aus der Gruppe während der Freizeit am Nachmittag nochmals auf Erkundungstour gingen. Es gab sogar zwei, die dann doch noch den Weg zu den nicht weit entfernten Wasserfällen auf sich nahmen. Zum Glück hielt das Wetter relativ gut durch, sodass wir später auch noch trocken zum Abendessen kamen.

Fahrt nach Montreal zur Abreise nach Deutschland

Quebec weinte in Strömen als wir heute davonfuhren. Ein Fahrer brachte uns nach Montreal zum Flughafen und von dort ging es für uns wieder zurück in Richtung Heimat nach Frankfurt.

Flug zurück nach Deutschland

Wohlbehalten kamen wir - aufgrund der Zeitverschiebung – am nächsten Tag in Deutschland an.

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