Reisebericht: Kreuzfahrt Metropolen der Ostsee mit AIDAmar

24.06. – 04.07.2012, 11 Tage Ostsee–Kreuzfahrt mit AIDAmar ab/an Warnemünde – Visby auf Gotland – Riga – Tallinn – Helsinki – Stockholm – Karlskrona – Kopenhagen


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Unsere Kreuzfahrt führte uns in das mittelalterliche Tallinn, das Venedig des Nordens - St. Petersburg, in das anmutige Helsinki, in die Stadt der Nobelpreisträger Stockholm, in die Stadt des Bernsteins Danzig und in das königliche Kopenhagen.
Ein Reisebericht von
Marion Kottlos
Marion Kottlos

24.06.2012: Anreise nach Rostock–Warnemünde – Start unserer Kreuzfahrt

Alle Reisegäste erreichten mit dem Eberhardt-Haustür-Transfer-Service pünktlich ihren Buszustieg. Von Sonnenschein und Regen hatten wir unterwegs alle Wetter. Aber das kann einen Seemann, auch einen „Seemann auf Zeit“, bekanntlich nicht erschüttern. 15.30 Uhr erreichten wir das Passagierterminal von Aida Cruise. Halt, zuvor fuhren wir mit dem Bus an der AIDA vorbei, um unser Schiff, unser Zuhause für die nächsten 11 Tage, in seiner ganzen Länge von 257 Metern zu bewundern. Imposant sieht sie schon von außen aus, die AIDAsol, zugleich einladend und schick. Am Bug leuchtete uns der von Felix Büttner erdachte und entwurfene Kussmund entgegen und er zauberte uns ein erstes Lächeln ins Gesicht. Die Formalitäten des Einschiffens waren schnell erledigt und wir erhielten unsere Bordkarten, den Schlüssel zur Welt von AIDA. Die Sicherheitskontrollen zum Betreten des Schiffes waren sehr gründlich. Und dann betraten wir die AIDAsol, das zweitjüngste Schiff der AIDA-Flotte, getauft im April 2011. Die Kabinen standen uns sofort zur Verfügung. Wir stimmten uns mit dem Hotelmanager zu unserem Aufenthalt an Bord ab, um für unsere Gäste interessante Begegnungen zu organisieren. In der AIDA-Bar auf Deck 10 waren wir für unsere Gäste bis 19.00 Uhr Ansprechpartnerinnen. Schnell konnten wir Fragen klären, Ausflüge nachbuchen, Einladungen für unseren Begrüßungsdrink am nächsten Tag  übergeben ... Unsere Gäste waren gut eingestimmt, denn viele Gäste hatten bereits Kreuzfahrt-Erfahrung und wir hatten auf der Anreise vielfältige Informationen zum Leben an Bord gegeben.
Das erste Abendessen genossen wir von den umfangreichen Buffets in den fünf Buffet-Restaurants. 20.00 Uhr ertönte der Crew-Alarm in Vorbereitung der Seenotrettungsübung. Diese war bisher immer in den ersten 24 Stunden einer Seereise vorgeschrieben. Seit dem Unglück der Costa Concordia findet diese Übung bei AIDA nun vor dem Auslaufen statt. Und so gab es das Signal für alle Passagiere 20.30 Uhr. Gut, dass AIDA dies so ernst nimmt. Es ist in unser aller Interesse. Und im Gegensatz zu früher machte auch keiner der Passagiere unpassende Bemerkungen. Die Crew um Kapitän Sven Gärtner zeigte sich als eingespieltes Team, wo jeder seine Position innehatte und uns eindeutige und bestimmte Anweisungen gab. Das vermittelte uns Kompetenz und Seriosität.

Danach erfreuten wir uns an der ersten Show an Bord, der Welcome-Show "Night Fever" und kosteten vom Welcome-Sekt, leider nicht auf dem Pooldeck, sondern wegen des starken Regens im Theatrium. Viele Gäste schauten sich auch im TV, im Brauhaus oder in der Anytime Bar das Fußballspiel der EM 2012 zwischen England und Italien an. Immerhin wurde der Partner für die deutsche Elf im Halbfinale gesucht. Es wurde ein langer Abend, der Sieger Italien stand erst nach dem Elfmeterschießen fest. Spannung pur.

Nun fielen wir aber alle müde in unsere Kojen, wie es in der Seemannssprache heißt. Allen Gästen eine erste gute Nacht an Bord!

25.06.2012 Seetag – auf dem Weg nach Tallinn

Unser erster Blick geht zum Himmel und welch eine Freude, überall zeigte sich zwischen den Wolken blauer Himmel. In der Nacht hatten wir unsere Uhren um eine Stunde vorgestellt. Nach einem längeren Genießer-Frühstück, Absprachen mit Patricia Fornier, der Leiterin des Teams für Ausflüge und Aktivitäten, trafen wir uns mit unseren Gästen in der Lounge der AIDA-Bar zu unserem Willkommensdrink an Bord. Welch ein schöner Blick von hier auf das offene Meer, hier fanden wir eine Ruhezone zum Träumen und Schauen. Einige Gäste nahmen sich sogleich ein gutes Buch mit und freuten sich, nach den Ausflügen auf ein weiteres Traumstündchen an diesem gastlichen Ort. Wir stießen auf beste Reiseerlebnisse, interessante Ausflüge, bestes Wetter und ein schönes Leben an Bord an. Anschließend erkundeten wir geleitet von Linda und Samuel bei einem Rundgang über die AIDAsol unser schwimmendes Hotel. Damit fällt uns allen nun die Orientierung an Bord wesentlich leichter.
Den Nachmittag verbrachte jeder Reisegast ganz nach seinen Wünschen ... In der „AIDA heute“ fanden wir genügend Anregungen: Ausflugspräsentationen, Sport, Tanzkurse, Kunstauktion, Skattreff ... auch Sonnen war möglich, denn der Himmel war nur noch bewölkt, die Ostsee glänzte in der Sonne, nur der Wind war kalt und kräftig. Trotzdem lag die AIDAsol ruhig im Wasser und brachte uns mit 16 Knoten dem alten Reval entgegen. 18.00 Uhr trafen wir uns mit unseren Gästen in der AIDA-Bar zum Reiseleiter-Treff, beantworteten Fragen und schauten uns erste Fotos von unserer Reise an.
21.15 Uhr hatten wir gemeinsam mit allen Gästen der AIDAsol einen Termin mit Kapitän Gärtner: er stellte im Theatrium das Team der Offiziere vor. Danach bestaunten wir die phantastische Show „Fata Morgana“, eine Show zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Unser zweiter Reisetag war geruhsam, interessant und trotzdem spannend.

26.06.2012: Tallinn – die alte Hansestadt

Bereits beim Frühstück erblickten wir die einzigartige Silhouette der estnischen Hauptstadt, Tallinn, mit ihren Türmen und Kirchen. Pünktlich legte die AIDAsol an, wir trafen uns an der Rezeption auf Deck 5 zu unserem Eberhardt-Inklusiv-Ausflug. Am Kai kam uns unsere örtliche Stadtführerin Carmen bereits entgegen. Ein schnelles und herzliches Hallo auch mit Eduard und wir starteten zu unserer Entdeckungstour in einer wundervollen, sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt. Per Bus erreichten wir zuerst die Alexander-Newski-Kathedrale.
Wir teilten uns in zwei kleinere Gruppen und blickten dann von der Oberstadt in die Gassen der Unterstadt und zum Marktplatz, ein wundervolles Geflecht von Gassen und Straßen. Später führten uns Carmen und Eduard zum Haus der Gilde, wir erfuhren Wundervolles über neugierige Männer namens Meyer, schauten den MarzpankünstlerInnen über die Schulter und gingen durch eine der kleinsten und ältesten Gassen zum Rathausplatz mit dem im 14. Jahrhundert erbautem gotischen Rathaus. Hier erläuterten uns Eduard und Carmen am Pranger der Stadt die Strafen im Mittelalter. Gut, dass wir heute leben und alles so entspannt genießen können. Im ältesten Restaurants Tallinns probierte von uns niemand die Elchsuppe. Vielleicht beim nächsten Mal! Die köstlichen, frisch gebrannten Mandeln mit Zimt schmeckten uns gut, die anderen Varianten u.a. mit Knoblauch waren nicht nach unserem Geschmack. Das ganze Flair rund um die "Alte Hanse" und den "Pfeffersack" ließ uns spüren, wie selbstbeswusst die Tallinner mit ihrer Geschichte umgehen und mit welcher Freude und Freundlichkeit sie uns diese vermitteln. Überall spürten wir den Hauch der Geschichte ... eigentlich ist die Stadt ein großes Freilichtmuseum. Nach einer Pause zum Bummeln und Staunen oder zum Kaffeetrinken führte uns Eduard durch die Handwerkerräume der Katharinengasse, eine Pracht an feinsten Filz-, Leder-, Stoff- und Wollarbeiten: interessante Designs, wunderschöne Farben und einzigartige Arrangements ...
Später besuchten wir dann die Räume des alten Dominikanerklosters von Tallinn. Carmen überraschte uns im Talar eines Mönches und erläuterte uns das frühere Leben im Kloster. Wir stärkten uns mit einem Kräuterlikör, natürlich nur für die Gesundheit! In der Bibliothek bestaunten wir die unterschiedlichen Bücher und im Schlafsaal wurde unser Wissen auf die Probe gestellt. Wir waren gut und kannten uns bestens mit den lateinischen Aussprüchen aus und so wurden wir im original erhaltenen und noch nicht rekonstruierten Kapitelsaal noch einmal mit "Gesundheit" überrascht. Tallinn hat uns allen gefallen. Es ist nicht verwunderlich, warum die Stadt seit 1997 zum UNESECO-Weltkulturerbe gehört. Sie lädt uns dringend zu einer längeren Wiederholung ein. Und dazu hätten unsere Gäste mit dem Eberhardt-Reiseprogramm vielfältige Möglichkeiten, zum Beipsiel bei der Städte-Flugreise, den großen Baltikum-Rundreisen ...
Der Wettergott war uns beim Ausflug gut gesonnen: Kaum an Bord zurück begann es zu regnen, erst langsam - später mit Blitz und Donner. Auch unsere "Stadtbummler" waren daher schnell wieder an Bord. Dafür wurden wir am Abend mit einem schönen Sonnenuntergang verwöhnt. Ein gutes Omen für Sankt Petersburg?

Der Abend war wieder voller Möglichkeiten. Viele Gäste trafen sich im Theatrium bei "Varieté cards". Die drei Artisten aus der Ukraine präsentierten uns eine zauberhafte und waghalsige Show mit Akrobatik in luftiger Höhe und am Boden ... Wir staunten, kamen ins Träumen und erschauterten bei überraschenden Elementen - dies alles live und ohne Longe.
Schnell ein Blick auf vorgelagerte Inseln im Finnischen Meerbusen, die im warmen Licht der Abendsonne im Meer fast wie kleine Boote schaukelten.  Eine geruhsame Nacht.

27.06.2012: Guten Tag – St. Petersburg

Wir hatten eine ruhige Einfahrt nach St. Petersburg und die AIDAsol legte auch heute pünktlich an. Doch leider sieht man von der Marina Facade die historischen Gebäude des "Venedigs des Nordens" nicht. Das ist leider Kreuzfahrer-Schicksal, die Häfen der Städte sind nicht immer in Zentrumsnähe. Macht nichts, die meisten unserer Gäste hatten einen AIDA-Ausflug gebucht, um die Stadt und ihre vielfältigen Kunstschätze kennenzulernen. Marion begab sich mit 28 Gäste auf orientierende Stadtrundfahrt. Im Glanz der Sonne sahen wir einige der schönsten Gebäude und Plätze: Isaakskathedrale, Winterpalast, Schlossplatz, Peter-und-Paul-Festung, Panzerkreuzer "Aurora", Marsfeld, Erlöserkirche, Newski-Prospekt ... Zugleich erläuterte uns Anna, eine junge Pädagogin, im besten Deutsch, wie Peter der Große, wie Katharina die Große und alle anderen Zaren diese wundervolle Stadt erbauen ließen und es verstanden, die besten Baumeister ihrer Zeit in die Stadt an der Newa zu holen. Galina war mit weiteren Gästen ebenfalls auf Stadtrundfahrt. Das Programm beinhaltete zudem einen Besuch der Peter-Paul-Kathedrale mit den Gabstätten der russischen Zaren. Auch die in Jekatarinburg ermordete Zarenfamilie fand hier ihre letzte Ruhestätte. Nach dem Mittagessen mit "russischen Spezialitäten" war beim Besuch der Eremitage Kunstgenuss angesagt. Katharina die Große hatte sich für diese Kunstsammlung den Louvre zum Vorbild genommen. Nun standen wir vor den Meisterwerken so großer Künstler wie da Vinci, Tizian, Michelangelo oder Rubens. Kaum zu glauben, dass es 2,7 Millionen Exponate in diesem Kunstmuseum, einem der größten der Erde, geben soll. Ebenso bewunderten wir die Ballsäle, den Thron- und den Konzertsaal.
Der Abend hielt für alle erneut unterschiedliche Aktivitäten bereit: Einige Gäste fuhren zum Bummel auf dem Newski-Propspekt, um im ältesten Kaufhaus der Stadt, dem Gostiny Dwor, vorbeizuschauen, andere Gäste setzten den Kunstgenuss fort und besuchten eine Aufführung von Peter Tschaikowskis berühmten Ballett "Schwanensee" oder blieben einfach an Bord, um die Annehmlichkeiten zu nutzen. Die "weißen Nächte" wollten wir nun ebenfalls spüren. Mal schauen, wie lange die Sonne scheint, ob das Wetter weiter aushält und wir uns an der "White Russian Poolparty" auf dem Pooldeck erfreuen können. Es war fantastisch, 23.00 Uhr noch in der Sonne zu sitzen. Selbst 23.30 war es noch hell, dann etwas gräulich und schon begann der erneute Sonnenaufgang.

28.06.2012: Unser zweiter Tag in der stolzen Stadt an der Newa

Nach einer wirklich kurzen Nacht im "doppelten" Sinn begaben wir uns auf Spuren der russischen Zaren. Zunächst besuchten unsere beiden Gruppen die wohl prachtvollste Residenz der Zaren, den Katharinenpalast in Puschkin. Dieser, erbaut in der Zeit der Zarinnen Elisabeth und Katarina der Großen, präsentierte sich in seiner ganzen barocken Schönheit und seinem Prunk bereits von außen. Eine Militärkapelle stimmt uns auf den Besuch ein. Ohne lange zu warten betraten wir über die große Treppe des Palastes die Räume der ersten Etage. Genau in der Mitte der Räume betraten wir das legendäre Bernsteinzimmer. Eine Kopie des Originals, das noch immer als verschollen gilt. Welch ein Wunder der Neuzeit, wenn man bedenkt, dass es lediglich auf der Grundlage von Schwarz-Weiß-Fotos rekonstruiert werden konnte. Nach den Nuancen der einzelnen Grau-, Schwarz- und Weißtöne haben die Spezialisten das "Gold der Ostsee" erneut zu einem Kunstwerk in Gelb, Orange und Braun arrangiert. Unsere örtlichen Reiseleiterinnen gestatteten uns, einen Moment zu verweilen. Welch ein Wunder ... vielleicht befindet es sich doch noch in einem der vermuteten Stollen im Erzgebirge ... auch das wäre ein Wunder!


Anschließend trennten sich die Weg unserer Gruppen. Galina spazierte mit ihren Gästen durch den Park rund um das Schloss und trat dann die Rückfahrt nach St. Petersburg an. Nach einer Pause zum Bummeln oder zum Besuch einer Gaststätte begaben wir uns an Bord eines Bootes und traten die Fahrt auf der Newa an. Nun präsentierte sich das Venedig des Nordens aus einer neuen Perspektive. Nicht weniger interessant, so auf der "Hauptstraße" der Stadt zu schippern!
Marion verweilte mit ihren Gästen in Puschkin und besuchte zunächst den Alexanderpalast. Hier wohnte 1917 die Zarenfamilie von Nikolai II. bis zur Verbannung nach Jekatarinburg. Wir sahen sehr viele Möbel, Uniformen, aber auch das Spielzeug der Kinder oder die Flakons des Parfüms der Zarin. Danach spazierten wir im Park zum Katharinenpalast zurück. Im Restaurant war für uns ein Mittagessen vorbereitet. Zudem erfreuten uns Künstler mit einem musikalischen Streifzug durch die russische Folklore. Gut gestärkt reisten wir nun mit dem Bus weiter.
In Pawlowsk hatte Katharina II. für ihren Sohn Pavel ein Schloss errichten lassen. In dieser ebenfalls prächtigen Anlage besuchten wir die luxuriösen Wohnräume der Zarenfamilie. Auch diese präsentierten sich mit Prunk und architektonischem Reichtum. Nach einem kleinen Spaziergang im Park fuhren wir nach Sankt Petersburg zurück. Zuvor zeigte uns Uljana den "musikalischen Bahnhof" von Pawlowsk, wo Johann Strauß mit seinem Orchester mehr als drei Jahre spielte.
Zurück an Bord waren wir schnell in der Neuzeit angekommen. Überall erfolgten Vorbereitungen auf das zweite Halbfinale der Fußball-EM. Wir gaben während des Reiseleitertreffs, wie auch an den anderen Tagen 18.00 Uhr in der AIDA-Bar, Hinweise zum Aufenthalt in Helsinki am nächsten Tag. Nach dem Ablegen in St. Petersburg erblickten wir Kronstadt. In der Sonne funkelte die goldene Kuppel des Marine-Domes der Stadt. Die Hafen- und Militäranlagen der Stadt zeigten sich uns als Zeugnisse der Macht vergangener Zeiten ...

Danach war das ganze Schiff im Fußball-Fieber. Doch leider hat es nichts genutzt, unsere Elf verlor ihr Spiel gegen Italien. Schade! Wieder war der Tag lang, aber heute Nacht stellen wir die Uhr eine Stunde zurück.

29.06.2012: Helsinki – Finnlands Haupstadt

Der Morgen empfing uns mit Sonnenschein und so konnten wir auf unterschiedlichen Wegen die Hauptstadt Finnlands und ihre Umgebung erkunden. Galina war auf klassischer Stadtrundfahrt. Rita zeigte den wundervollen Senatsplatz mit dem Universitätsgebäude, dem Senatsgebäude - heute Sitz der Regierung - und dem Dom zu Helsinki. Dieser Platz gilt als einer der schönsten Plätze Nordeuropas und als schönster Platz des Klassizismus in der Welt, ein Meisterwerk der Architekten Ehrenström und Engel. Dieses wundervolle Ensemble erblickten wir im Glanz der Sonne. Anschließend blieb genügend Zeit zu einem Bummel über den Marktplatz mit den bunten Ständen der Fisch-, Blumen-, Obst- und Souvenirverkäufer. Nach dem Besuch des Sibelius-Parks mit dem weltbekannten Monument, 600 Stahlröhren funkelten wie eine Orgel, und dem Porträt des Nationalkomponisten Finnlands fuhren wir zurück zum Schiff.
Marion unternahm mit ihren Gästen einen Ausflug in die Umgebung Helsinkis. Nach einem kurzen Stopp am Platz der Plätze, dem Senatsplatz, reisten wir mit Birka, unser örtlichen Reiseleiterin, ins 25 Kilometer entfernte Porvoo, nach Turku die zweitälteste Stadt Finnlands. Wir spazierten am Fluss entlang, wo sich die rot bemalten Lagerhäuser im Wasser spiegelten, zum Marktplatz. Hier erblickten wir das Rathaus, erfreuten uns an den Marktständen mit Schmuck-, Tuch- und Filzwaren. Von unserer „Scouti“ und Birka hatten wir erfahren, dass es in diesem Ort berühmte finnische Schokolade gab. Also, nichts wie hin. Zunächst nutzten wir die Zeit, zum Probieren: Eine Sorte schmeckte besser als die andere ... Was sollten wir nehmen? Wir fanden alle etwas, naschten noch einen Negerkuss und stärkten uns mit einem Kaffee oder Wasser. Danach besuchten wir die Kathedrale aus dem 13./15. Jahrhundert. Diese soll Zar Alexander I. anlässlich des Ständetages zur Gründung des Großherzogtums Finnland besucht haben. Anschließend schlenderten wir durch die Gassen der Stadt mit den wundervollen Holzhäuschen, in den Farben weiß, gelb und immer wieder das typische Rot. Wunderschön auch der Blumenschmuck an den Toren und Türen. Im Landgut Haikko, in dem oft die russisches Zarenfamilie der Romanows zu Gast war, speisten wir wirklich in festlichem Ambiente: Spezialitäten wie Elchfleisch und Lachs.

Beide Gruppen erhielten unterwegs viele Informationen zum Leben in Finnland: zur Schulausbildung, zu den Universitäten im Land, zum Start der Familien in die Ehe, zum Arbeitsleben, zu den Einkommen, zu den Mieten ...

Den Nachmittag gestalteten alle Gäste wieder nach ihren ganz persönlichen Vorstellungen.
Viel Freude bereitete es, den Offizieren der AIDAsol beim Mixen von leckeren Cocktails zuzuschauen. Natürlich haben wir auch davon gekostet und unseren Favoriten herausgefunden. Wie jeden Abend trafen wir uns 18.00 Uhr in der AIDA-Bar mit unseren Gästen zum  "Glönen" über unsere Tageserlebnisse.

30.06.2012: Stockholm – die Stadt in den Schären

In der Nacht hatten wir die Uhr erneut eine Stunde zurückgestellt und wir legten 07.00 Uhr im Frihamnen an der Pier 634 an. Schnell den Kontakt zu Matthias, unserem örtlichen Reiseleiter, per Telefon hergestellt, und wir konnten unseren zweiten Eberhardt-Inklusiv-Ausflug während unserer Kreuzfahrt starten. Leider empfingt uns Stockholm mit regnerischem Wetter. Es sollte aber heute noch besser werden, hatten die Wetterfrösche von Kapitän Gärtner versprochen. Nun mal sehen ... Zuerst fuhren wir in die Innenstadt zum Stadshuset, dem Rathaus. Gemeinsam mit Matthias und Erika besichtigten wir den berühmten Blauen Saal, wo alljährlich die Bankette zur Nobelpreisverleihung stattfinden, den Sitzungssaal, die Prinzengalerie, den Hochzeitsraum und den Goldenen Saal mit den wundervollen Mosaiken. Danach erfreuten wir uns am Panoramablick vom Aussichtspunkt Fjällgatan auf den Mälarsee und die Stadt, die uns nun praktisch zu Füßen lag. Gerade in diesem Moment wurde der Startschuss für eine der berühmten Regatten gegeben.


Vorbei an der Altstadt, der Gamla Stan, führte uns unser Ausflug nun zum königlichen Schloss. Es hat riesige Ausmaße und kaum zu glauben, dass darin 600 Räume vorhanden sind. Es gilt als das größte von einer königlichen Familie bewohnte Schloss der Welt. Hier stiegen wir ungeplant, geplant und überraschend für unsere Gäste aus dem Bus aus und konnten die Wachablösung erleben. Letzter Besichtigungspunkt unserer Tour war das imposante Vasamuseet auf der Insel Djurgarden. Schon von Weitem ist die Besonderheit dieses Museums zu erkennen. Die Vasa gilt als eines der ältesten identifizierten Wracks der Welt, entdeckt 1956 und gehoben 1961. Respekt vor der meisterhaften Arbeit der Restauratoren, die mit Bedachtsamkeit und sorgfältiger Arbeit das Schiff zusammensetzten. 24.000 Gegenstände waren im Schlamm geborgen wurden, ca. 14.000 Fragmente bilden heute das einzigartige Wrack des Schiffes. Matthias und Erika gaben uns umfassende Erläuterungen. Zugleich sahen und erfuhren wir, weshalb dieses Kriegsschiff 1628 kurz nach Antritt seiner Jungfernfahrt bereits im Stockholmer Hafen kenterte. Toll, dass fast 85 Prozent des Wracks heute im Original erhalten sind. Die Nachbildungen der farbigen Heckfiguren faszinierten uns ebenfalls. Dieser Ausflug in die Geschichte beendete unsere Entdeckungstour in Stockholm. Nun zeigte sich auch die Sonne und wir freuten uns auf einen Nachmittag zum Sonnen oder zu individuellen Erkundungen in Stockholm. Einige Gäste hatten auch einen weiteren Ausflug gebucht, zum Beispiel eine abendliche Bootsfahrt oder den Besuch der Eisbar im "Nordic Sea Hotel". An Bord erfreuten wir uns an verschiedenen Shows im Theatrium, am Pooldeck oder bei einem guten Glas Wein im Außenbereich der Restaurants in der abendlichen Sonne.

01.07.2012: Auf dem Weg von Stockholm nach Gdynia

Heute nun ein Tag zum Erholen und Entspannen - unser zweiter Seetag während dieser Reise. Doch halt, ganz so klappt es nicht. Bekanntlich gilt Morgenstunde hat Gold im Munde.
05.00 Uhr legte die AIDAsol in Stockholm ab und es begann die fantastische Fahrt durch den Schärengarten um Stockholm, eine wundervolle Laune der Natur. Insgesamt sollen es 24.000 Inseln sein, die sich auf ca. 150 Kilometern erstrecken. Deshalb hatten viele unserer Gäste ihren Wecker auf 05.00 oder 06.00 Uhr gestellt. So trafen wir uns als "Frühausteher am Sonntag" an Deck! Und das hat sich wirklich gelohnt. Vor uns breitete sich ein Paradies für alle Naturfreunde aus. Hinter jeder Biegung eröffneten sich uns neue Blicke auf einsame Inseln, in kleine Fjorde, auf kleine verträumte Orte und auf einsame Feriendomizile. Es soll in diesem Gebiet ca. 50.000 Ferienhäuser geben. Zwischendurch kreuzten Querfähren unseren Weg, begleiteten uns Segel- oder Angelboote oder es kamen uns Fähren von Gdansk, Tallinn oder Helsinki entgegen. Eine Zeit zum Genießen und Träumen!


Zum Seetag hatten wir alle viel zu tun: Vorträge zu den Ausflügen der nächsten Tage oder zur Geschichte Polens, die nautische Stunde mit dem Sicherheitsoffizier der AIDAsol, Poolshows, Kunstauktion, Sport, Tanztee ... Mit einigen Gästen waren wir im 4D-Kino und bestaunten die Abenteuer von Robin Hood und erlebten eine rassante Fahrt mit einem Raketenauto - ein riesiger Spaß. Im Waschsalon auf Deck 7 konnte auch das ein oder andere gute Stück gereinigt werden.

17.00 Uhr trafen wir uns mit unseren Gästen zu unserem Gruppenfoto, dass uns durch das Team des Fotosshops erstellt wird. Bitte alle recht freundlich!

Den Abend gestalteten wir nach unseren persönlichen Wünschen bei Live-Musik oder beim Alpenglühn in der AIDA-Bar. Leider fanden heute keine Shows an Bord statt, denn "König Fußball" regierte heute mit dem Finale der EM! Herzlichen Glückwunsch an die spanische Elf zu einem imposanten und verdienten Sieg!

02.07.2012: Danzig – die Hansestadt an der Motlau

Pünktlich legten wir in Gdynia, dem Hafen der Dreistadt Gdynia - Sopot - Gdansk, an. Erste Station unserer Besichtigungen war die Altstadt von Gdansk. Hier in der „Stadt des Bernstein“ spürten wir erneut den Hauch der Geschichte. Die imposanten Stadttore und die wundervollen Bürgerhäuser wurden nach den Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges durch polnische Restauratoren meisterhaft wieder aufgebaut. Bei unserem Rundgang bestaunten wir die Speicher an der Motlau, das Krantor, das Grüne Tor, den Langen Markt mit dem Artushof und dem Neptunbrunnen und natürlich die riesige gotische Marienkirche, eine der größten Kirchen Polens. Nach etwas Freizeit für individuelle Besichtigungen und dem Blick in eine der Bernstein-Schleifereien besuchten unsere beide Gruppen Sopot oder Oliwa. In Sopot bestaunten wir die längste hölzerne Seebrücke Europas, Kureinrichtungen und einige der mondänen Hotels (von außen), die den Ruf eines der beliebtesten Seebades Polens begründen.


In der Kathedrale von Oliwa lauschten wir dem Spiel der Orgeln mit insgesamt 7.876 Holz- und Metallpfeifen. In der einzigartigen Akustik erklangen verschiedene Werke, darunter auch die berühmte Toccate und Fuge in d-moll von Johann Sebastian Bach. Die Organisten konnten mit diesem Wunderwerk der Technik zugleich verschiedene Instrumente imitieren, so zum Beispiel Trompeten, Posaunen, Trommeln, Schellen und sogar Vögelgezwitscher ... Im Innenraum der Kirche breitete sich ein mal gewaltiger kraftvoller, mal ganz leiser sachter Klangteppich aus. Zudem drehten sich die beweglichen Teile der Orgel ... ein Augen- und Ohrenschmaus.
Wieder an Bord erwartete uns ein vielfältiges Angebot: Tanzkurs, Schauspiel im Theatrium und dann die große Abba-Show „Dancing Queen“.

03.07.2012: Das königliche Kopenhagen

Beim heutigen späten Frühstück zeigte sich uns von Weitem die Silhouette der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Die AIDAsol legte an der Langelinie an. Etwas weiter hinten als im vergangenen Sommer, denn vor uns lag die „Queen Victoria“. Sofort nach dem das Schiff fest gemacht ist, starten die ersten Ausflüge. Galina begab sich mit ihrer Gruppe auf einen Stadtspaziergang vorbei am Schloss Amalienborg in die Altstadt zum Gammel Strand. Danach wurde es gemütlich: Mit einem Ausflugsboot ging es durch die Kanäle von Christianshavn vorbei an der neuen Oper, den Anlegestellen der königlichen Familie und an der Kleinen Meerjungfrau zur Langelinie zurück. In der Nähe unseres Schiffes endete diese Entdeckungstour.
Erst nach dem Mittagessen starteten weitere Gäste mit Marion zur Entdeckungstour ins Königliche Kopenhagen. Zuerst stoppten wir natürlich auch an der Kleinen Meerjungfrau. Dann führte uns die Bustour in die Innenstadt, denn für uns stand der Besuch der Königlichen Empfangsräume und des Rittersaales im Schloss Christiansborg auf dem Programm. Die Ausstattung war prunkvoll, wir erfuhren viel aus dem Leben der königlichen Familie und der engen Verbindung des Hochadels in Europa. Die modernen Goubelins im Rittersaal ein Geschenk an Königin  Margarete II. zum 50. und 60. Geburtstag beeindruckten uns sehr. Später setzten wir unsere Entdeckungstour fort und besuchten den Innenhof von Schloss Amalienborg. Leider war dies wirklich nur eine kleine Stipvisite.


Zurück an Bord trafen wir uns mit unseren Gästen zum Abreisetreff. Dann ein letztes Mal für diese Kreuzfahrt erfreuten wir uns an den Buffets in den Restaurants. Die Küchen-Crew hatte sich heute besonders viel Mühe gegeben und wartete mit allerlei kulinarischen Überraschungen auf. Das AIDA-Show-Ensemble lud uns auf dem Pooldeck zur Abschiedsshow ein. Mit einem Glas Sekt stießen wir auf unsere gemeinsamen erlebnisreichen Tage an Bord an. Nach der Lasershow und dem Kofferpacken kuschelten wir uns ein letztes Mal in unsere Kojen und träumten von den vergangenen Tagen oder auch von zukünftigen Reisen ...

04.07.2012: Warnemünde – Auf Wiedersehen an Bord

Nach dem reichhaltigen Frühstück trafen wir uns an der Rezeption und gingen gemeinsam von Bord. Alle Koffer standen nach Decks sortiert in der An- und Abreisehalle. Die Eberhardt-Koffer-Bänder leuchteten uns entgegen und so fand jeder Reisegast seinen Koffer sehr schnell. Unser Bus mit dem Chauffeur Lutz stand bereit und wir traten ganz planmäßig unsere Rückreise an. Alle Transfers standen pünktlich bereit und so erreichten wir nach 4.400 Kilometern auf der Straße und auf der Ostsee 17.45 Uhr wieder den Flughafen Dresden.
Liebe Reisegäste,
es hat uns viel Freude bereitet, mit Ihnen die schönsten Städte an der Ostsee zu besuchen.
Wir wünschen Ihnen beste Gesundheit, viel Reisefreude und wünschen uns, dass wir gemeinsam erneut auf eine Eberhardt-Reise gehen können und unsere Erlebnisse teilen können.
Bis bald! Ihre Galina Kraslavskaya und Marion Kottlos

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht