Reisebericht: Ostsee–Rundreise: Baltikum und Skandinavien

24.05. – 04.06.2024, 12 Tage Rundreise im Reisebus mit Fährfahrten ab/an Kiel – Litauen – Lettland – Estland – Finnland – Schweden


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Wunderschöne historische Stadtkerne und geschützte, intakte Natur – das und noch viel mehr konnten wir bei großartigem Reisewetter erleben: im Baltikum und auch im Süden Finnlands und Schwedens
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Freitag 24.05.2024 – Von Dresden nach Kiel und am Abend mit der Fähre nach Kleipeda [deutsch Memel]

Unsere Rundreise mit dem bequemen blauen Eberhardt-Bus begann in Dresden am Flughafen. Nach dem Zustieg weiterer Gäste in der Nähe von Berlin kamen wir pünktlich in Kiel an. Ganz ohne Baustellen und den damit verbundenen Staus kamen wir allerdings nicht aus. Das kennt man ja schon. Der Großteil unserer Reisegruppe erwartete uns in Kiel am Ostufer-Hafen. Nun waren wir mit insgesamt 23 Gästen komplett. Alle waren pünktlich angekommen und schon sehr gespannt auf die kommenden 12 Tage. Im Bus und auch später auf der Fähre war Gelegenheit, einige der Themen, die uns unterwegs erwarten würden, zu besprechen, so z. B. die Rolle der Hanse im Baltikum. Die für die Überfahrt nötigen Formalitäten waren im Kieler Fährhafen schnell erledigt. Schon waren wir an Bord, bezogen die Kabinen, erkundeten die Fähre ein wenig und ließen uns schließlich das Abendessen schmecken. Flink hatten wir uns im Restaurant gute Plätze an den großen Fenstern gesichert, um so das Auslaufen der Fähre durch die Kieler Förde gut beobachten zu können. Das erleben wir schließlich nicht alle Tage! Es ging vorbei am Marine-Denkmal von Laboe, schon waren wir draußen auf der Ostsee. Für uns alle war es ein langer und ganz schön aufregender Tag gewesen, mit vielen neuen Eindrücken. So suchten wir unsere Kabinen auf, in Vorfreude auf den morgigen Tag auf See und natürlich auf die Ankunft in Kleipeda am frühen Abend.


2. Tag: Sonnabend 25.05.2024 – Auf der Ostsee unterwegs von Kiel nach Klaipeda [deutsch Memel]

Gut ausgeschlafen, ließen wir uns das Frühstück an Bord schmecken, saßen an Deck, besprachen ein wenig die kommenden Tage und machten uns natürlich miteinander bekannt. So verging der Tag ziemlich schnell. Ein schmackhaftes Mittagessen gab es auch. Pünktlich um 20 Uhr legte unsere Fähre dann im Hafen von Kleipeda an. Schon lange vor der Ankunft konnten wir die Stadt, vor allem aber den langgestreckten Hafen sehen, auch unser Hotel Amberton mit seiner markanten K-Form. Schnell waren wir mit unserem Bus dort. Klaipeda hat übrigens den größten Hafen Litauens. Obwohl es schon ziemlich spät war, wollten wir nach dem Abendessen noch ein wenig durch die Stadt bummeln, zumindest dem Ännchen von Tharau einen Besuch abstatten. Inzwischen hatte es während des Abendessens ein ordentliches Gewitter gegeben. Aber schnell war alles wieder vorüber. Entlang des Dane-Flusses liefen wir in Richtung Theaterplatz. Wir kamen vorbei an den schön restaurierten alten Speichern und gingen geradewegs zum Simon-Dach-Brunnen mit dem Ännchen von Tharau. Und zumindest die 1. Strophe des bekannten Liedes sangen wir. Wir schlenderten weiter, fotografierten, bestaunten die schmucken Fachwerkhäuser und das Meridian-Segel-Schulschiff, heute ein Restaurant. Wir waren vorher auch an der Arche vorbei gekommen, dem Denkmal, das die Brüche in der Geschichte der Stadt und des Landes symbolisieren soll. Kleipeda blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück und ist jetzt eine quirlige junge Stadt, mit einer Universität und einer Seefahrtschule, der einzigen im Land. Die Stadt war früher militärisches Sperrgebiet, d.h. für Ausländer nicht zugänglich. Morgen steht die Kurische Nehrung auf dem Programm. Wir können es kaum erwarten. Immer wieder bemühen wir unsere Wetter-App. Morgen wollen wir vor allen Dingen keinen Regen.


3. Tag: Sonntag 26.05.2024 – Kurische Nehrung

Heute nun die Kurische Nehrung, ein ganz besonderer Höhepunkt der Reise rund um die Ostsee. Das Frühstück hatten wir für uns extra etwas früher bestellt, denn wir wollten zeitig starten. Heute, zum Sonntag, werden Gäste wie auch Einheimische auf die Nehrung fahren, auf die allerdings täglich nur 2000 Gäste kommen dürfen. Kleipeda ist das Tor zur Nehrung und damit Startpunkt für alle Besucher. Das gesamte Gebiet der Nehrung ist ein Nationalpark und unterliegt einem besonderen Schutz und strengen Regeln, damit dieses Paradies möglichst erhalten bleibt. Mit der Fähre ging es in wenigen Minuten von Kleipeda hinüber nach Sandkrug [litauisch Smiltyne]. Zunächst gab es im Bus einige Informationen, darunter auch eine Übersichtskarte der Nehrung. Hinter dem Ortsteil Schwarzort [litauisch Joudkrante] sah man die Folgen des Aufenthalts der sich hier rasant vermehrenden Kormorane und Reiher: zahllose abgestorbene Bäume. In den Bäumen sahen wir große Nester. Bald waren wir in Nidden [litauisch Nida]. Zuerst fuhren wir auf die Hohe Düne, die zweithöchste Düne Europas. Wir hatten eine gute Sicht auf die Dünenwellen hinüber auf den russischen Teil der Nehrung, auch nach Osten auf das Kurische Haff und nach Westen auf die Ostsee. Gleich mehrere Souvenirstände lockten uns: Bernstein in allen Varianten gab es, auch hübsche Ansichtskarten, große und kleine Kurenwimpel, dazu Magnete und vieles mehr. Weiter fuhren wir dann zum Thomas-Mann-Haus, gebaut in den typischen Niddener Farben. Es liegt etwas außerhalb von Nidden auf dem sogenannten Schwiegermutterberg. Heutzutage ist dort das Thomas-Mann-Kulturzentrum, in dem sich auch ein Museum über Thomas Mann und seine Aufenthalte hier am Haff befindet. Der Schriftsteller ließ das Haus nach einem Besuch auf der Nehrung im Jahre 1929 für sich und seine Familie als Urlaubsquartier bauen. Sie hatten hier alle zusammen eine wunderbare Zeit mit vielfältigen Möglichkeiten, sich zu erholen. Gäste kamen immer wieder her. Auch uns gefiel es ausgesprochen gut hier. Wir sahen uns zunächst den sehr informativen Film über Thomas Mann an, danach folgte ein Rundgang durch das Museum. Anschließend war noch genügend Zeit für Fotos und einen Spaziergang, so zur Promenade, zum alten Friedhof oder einfach in den Ort Nidden. Vom Fährhafen Smiltyne fuhren wir schließlich zurück nach Klaipeda, dann über die Autobahn nach Lettland, genauer in die lettische Hauptstadt Riga, in die Stadt an der Daugava [deutsch: Düna]. Die Daugava mündet übrigens in die Ostsee. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums. Unser Hotel Bellevue Park liegt wirklich in einem schönen Park. Auch der Bus fand dort einen guten Platz, was ja in großen Städten inzwischen eher eine Seltenheit ist. Nach dem Abendessen hatten wir uns noch einen Abendspaziergang vorgenommen.


4. Tag: Montag 27.05.2024 – Riga, die lettische Hauptstadt und Jurmala, die Sommerfrische

Die größte Stadt des Baltikums lernen wir heute kennen. Auf dem Programm stehen eine Stadtrundfahrt und ein anschließender ausführlicher Rundgang durch die Altstadt. Krönender Abschluss des Vormittags wird ein mittägliches Orgelkonzert im Dom zu Riga sein. Unsere örtliche Reiseleiterin Irina kam zu uns ans Hotel. Zunächst fuhren wir in das berühmte Jugendstilviertel Rigas. Ganz besonders faszinierten uns die Gebäude, die Michail Eisenstein entworfen hatte. Der Großteil der Gebäude ist inzwischen fein restauriert. Nun ging es in die Altstadt auf einen großen Rundgang. Zunächst spazierten wir zum Rathausplatz, zum Schwarzhäupterhaus und zur Rolandfigur. Wir sahen die St. Petri-Kirche und die ältesten Teile der Stadt, gingen über den Livenplatz zur Großen und Kleinen Gilde und erreichten schließlich den Domplatz mit der Börse, sahen auch das Herder-Denkmal, alles natürlich mit entsprechenden Erklärungen. Unterwegs hatten wir schon die Nationaloper und das Freiheitsdenkmal bestaunt, auch die orthodoxe Kirche. Schlusspunkt war der berühmte Rigaer Dom, wo wir ein schönes Orgelkonzert hören konnten. Nun war ausreichend Zeit, um den Kreuzgang des Doms zu besichtigen, durch die Innenstadt zu bummeln, auch sich zu stärken. Für den Nachmittag stand noch das bekannte lettische Ostseebad Jurmala auf unserem Programm. Bei diesem Wetter macht das allen doppelt Spaß. So fuhren wir mit dem Bus nach Majori, in den Hauptort Jurmalas. Wir stiegen am Bahnhof von Majori aus, spazierten durch die Hauptstraße, bewunderten und fotografierten die reizvolle Bäder-Architektur. Und es waren auch neue Gebäude im Entstehen. Natürlich durfte ein Blick auf die Ostsee nicht fehlen. Morgen werden wir das schöne Riga schon wieder verlassen. Schließlich sind wir auf einer Rundreise. Der Gauja Nationalpark mit der Burg Turaida und der Gutmannshöhle und einer romantischen Geschichte der Maja von Turaida erwarten uns.


5. Tag: Dienstag 28.05.2024 – Gauja Nationalpark mit Burg Turaida und Gutmannshöhle – Tartu [deutsch Dorpat]

Heute fahren wir zuerst in den Museumskomplex Turaida im Gauja Nationalpark. Turaida ist eine große Parkanlage mit zahlreichen Museums-Gebäuden. In ihnen wird die Geschichte der Region sehr anschaulich erklärt. Schnell zeigt sich aus der Ferne der imposante Turm der Burganlage des Schwertbrüderordens. Überall sind Schautafeln, auch in deutscher Sprache, und dies sowohl im Freien wie auch in den Gebäuden. Mitarbeiter des Parks in regionalen Trachten erklären auf Wunsch die Exponate. Auch Filme veranschaulichen die historischen Ereignisse um die schön restaurierte Burg. Natürlich haben wir auch die Geschichte der Rose von Turaida besprochen, einer baltischen Variante von Romeo und Julia. Die schöne alte Holzkirche sollte man unbedingt auch gesehen haben. Nun geht es mit dem Bus ein kurzes Stück weiter zur Gutmannshöhle, dem Ort des Dramas um Maja, die Rose von Turaida. Am Weg ist ein Verkaufsstand, wo es gebrannte Mandeln mit Knoblauch, Gebäck und auch die für diese Region so typischen Preisselbeeren in Puderzucker gibt. Wir kosten und kaufen natürlich auch von den wohlschmeckenden Sachen. Eine kurze Mittagspause am Bus, schon fahren wir weiter nach Tartu. Es ist sehr schön, so zu fahren und sich selbst ein Bild vom Land zu machen: intakte Natur, gepflegte Außenanlagen, ökologische Landwirtschaft, sanfter Tourismus. Alles macht einen guten Eindruck auf uns. Unser Hotel Dorpat in Tartu liegt am Fluss, unweit des Stadtzentrums. So nehmen wir uns einen Spaziergang vor, um die Stadt schon ein wenig zu erkunden. Das Abendessen im Hotel war wieder vorzüglich. Nun freuen wir uns schon auf den morgigen Stadtrundgang.


6. Tag: Mittwoch 29.05.2024 – Tartu [deutsch Dorpat] – Tallinn [deutsch Reval]

Unsere örtliche Reiseleiterin Lili begrüßt uns schon am Hotel. Sie gibt im Bus Erklärungen zur Stadtgeschichte, bevor wir die Stadtbesichtigung zu Fuß beginnen. Immer am Fluss entlang kommen wir schnell zum Rathaus und zum Rathausplatz. Die Stadt ist besonders schön herausgeputzt. Sind wir doch im Jahr der Verleihung des Titels Kulturhauptstadt Europas. Lili hat auch zu diesem Thema viel zu berichten: Es gibt eine Menge Veranstaltungen, Gäste kommen aus dem In- und Ausland, so auch wir. Und heute ist hier ein ganz besonderer Tag, denn der finnische Staatspräsident, ganz frisch im Amt, ist zu einem Staatsbesuch eingetroffen und hält gerade jetzt in der altehrwürdigen Universität von Tartu einen Vortrag. Gerade wird für ihn vor der Universität der blaue Teppich ausgerollt. Auch eine Militärkapelle marschiert vorbei. Natürlich halten wir das alles im Bild fest. Wir sehen uns zunächst den Marktplatz mit dem Springbrunnen der küssenden Studenten an, dann das Rathaus. Danach gehen wir hinauf auf den Domberg, erfahren von Lili eine Menge über das wissenschaftliche Leben der Stadt, früher und auch heute, über Neuerungen in verschiedenen Bereichen. Nach wenigen Minuten sehen wir dann schon die großartige Ruine des wuchtigen Doms des ehemaligen Bistums Dorpat. In den Sommermonaten gibt es hier Konzerte und Theateraufführungen. Im östlichen Teil war früher die Universitätsbibliothek untergebracht. Nun ist sie längst in einem neuen Gebäude, das den modernen Anforderungen viel besser gerecht wird. Ab 12 Uhr war auch eine Innenbesichtigung der Johanneskirche möglich, was wir natürlich nutzten, denn wir wollten die berühmten Terrakotta-Köpfe sehen, von denen uns Lili erzählt hatte. Nun war auch noch ausreichend freie Zeit, um einfach durch die Gassen und über den Markt zu bummeln, die schönen Holzbauten zu bewundern, Schokolade im Kalev-Laden an der Ecke zu kaufen, einen Kaffee zu trinken, ein Eis zu schlecken, einfach eine Pause zu machen und alles auf uns wirken zu lassen. Am Nachmittag ging die Fahrt dann weiter nach Tallinn. Da waren alle schon sehr gespannt. Pünktlich erreichten wir unser Hotel Park In by Radisson, zentral gelegen und genau richtig für uns. Einen Spaziergang vor dem heute etwas späteren Abendessen hatten wir uns schon vorgenommen. Ein paar Wolken waren aufgezogen, die uns aber nicht schreckten. Morgen gibt es dann eine ausführliche Stadtbesichtigung. Wir sind schon gespannt.


7. Tag: Donnerstag 30.05.2024 – Tallinn [deutsch Reval]

Heute nun Tallinn, die Hauptstadt Estlands. Ausgestattet mit Audioguides, wie schon in Riga und Tartu, machten wir uns bereit. Los ging es mit einer Rundfahrt, zunächst durch das Viertel Katriorg, bekannt vor allem durch seine ausgesprochen schöne und geschmackvolle Holzbauweise. Hier befinden sich Park und Schloss Katharinental [lettisch: Katriorg], das Zar Peter I. für seine Frau Katharina I. errichten ließ. Dann besuchten wir den Sängerfestplatz mit seiner großen Bühne, der Muschel, wo das seit 1869 traditionelle Sängerfestival Estlands stattfindet und 1989 die „singende Revolution“ mit 300.000 Beteiligten eingeleitet wurde. Von unserer Stadtführerin lernten wir viel über die bewegte Geschichte Tallinns, auch über die vielfältigen Verbindungslinien zur deutschen Geschichte, zur Hanse und natürlich zu den Sängerfesten. Wir fuhren wieder hinein in die Stadt bis hinauf in die Oberstadt, auf den Domberg. Nun setzen wir unsere Stadtbesichtigung zu Fuß fort. Wir sahen zunächst den langen Hermann, die russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale, dann das Schloss aus der Übergangsphase vom Spätbarock zum Klassizismus. Weiter ging es zum Dom und zur Aussichtsplattform, von der aus man die Unterstadt und die Ostsee wunderbar sehen konnte. Gute Fotos konnten wir dort machen, denn gerade waren nicht viele Gruppen hier. Kurzes Bein und Langes Bein heißen die Gassen auf dem Weg hinunter bis zum Rathausplatz, wo wir unseren Rundgang schließlich beendeten. Vorher gab es aber noch reichlich Vorschläge für die Freizeit am Nachmittag: so u.a. Bernd Notkes Altäre in Nikolai- und Heiliggeistkirche, ein Rundgang auf der Stadtmauer, diverse Museen. Geschäfte mit Souvenirs und geschmackvollen Textilien und die sprichwörtlich guten Cafés und Restaurants der Stadt warteten ebenfalls auf unseren Besuch. Bei dem herrlichen Wetter konnte man gut im Freien sitzen. Morgen geht es dann mit der Fähre hinüber nach Helsinki. Auf die finnische Hauptstadt sind auch alle schon gespannt.


8. Tag: Freitag 31.05.2024 – von Tallinn nach Helsinki

Helsinki ist unser nächster Zielort. Mit dem Bus fuhren wir vom Hotel zum Terminal D des Tallinner Hafens. In den letzten Jahren waren hier umfangreiche Bauarbeiten, die nun zum Glück abgeschlossen sind. Alles ist wirklich fein geworden, richtig nobel. Die Überfahrt nach Helsinki dauerte 2 Stunden. Vom Westhafen, wo wir in Helsinki angekommen waren, fuhren wir zum Riesenrad am zentralen Kanava-Terminal. Unsere örtliche Reiseleiterin Petra, inzwischen eine gute Bekannte, war gleich zur Stelle. Und so fuhren wir los. Wir erfuhren viel über die Geschichte der Stadt und des Landes, sahen die großen Eisbrecher im Hafen, machten einen Stopp am Senatsplatz und gingen auch hinein in den Dom, kamen vorbei am Mannerheim-Denkmal und auch am schönen Hauptbahnhof, sahen die Esplanade und auch die Uspenskij-Kathedrale. Auch über die Architektur der einzelnen Gebäude wusste Petra eine Menge zu berichten, nannte berühmte Namen. Weiter fuhren wir zum Olympiastadion, zum Sibelius-Denkmal und zur Felsenkirche. Natürlich erfuhren wir auch etwas über die aktuelle Politik des Landes, über die Sozialsysteme und über die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit, die u.a. auf zweisprachigen Straßenschildern dokumentiert ist. Schließlich kamen wir an unserem Hotel Clarion an. Nach einer kleinen Pause gab es hier ein schmackhaftes Abendessen. Morgen erwarten uns weitere Sehenswürdigkeiten Finnlands. Wir fahren nach Porvoo und Turku. Vorher müssen wir aber wieder die Koffer packen.


9. Tag: Sonnabend 01.06.2024 – Porvoo – Turku

Und wir verlassen Helsinki heute schon wieder. Der Weg führt uns in die zweitälteste finnische Stadt, gelegen am Finnischen Meerbusen, nach Porvoo. Der Bus parkte in Porvoo am Busbahnhof, wir gingen das kurze Stück zur Altstadt mit dem Rathaus auf dem kleinen Marktplatz und schönen Gebäuden ringsum. Noch ein wenig weiter hinauf, schon waren wir am Dom. Das ist eine Feldsteinkirche aus dem 15. Jh., die zu den bedeutendsten Kirchen Finnlands gehört. Unten in der Stadt lockten anschließend die Geschäfte in den kleinen Straßen. Sehenswert sind auch die roten Speicherbauten am Fluss, heute umfunktioniert zu begehrten Ferienwohnungen. Am Nachmittag war Turku, die älteste Stadt Finnlands unser Ziel. Hier angekommen, besuchten wir zunächst den imposanten Dom. Danach war noch Zeit für einen Bummel, entlang des Flusses oder durch das kleine Stadtzentrum. Nun ging es mit dem Bus zum Hafen, denn wir wollten ja mit der Nachtfähre nach Stockholm. Wieder gab es ein reichhaltigen Abendessen an Bord. Das Frühstück nahmen wir am nächsten Morgen schon kurz vor Stockholm ein, auf der Fahrt durch die idyllischen Schärengärten.


10. Tag: Sonntag 02.06.2024 – Stockholm

Pünktlich kam unsere Fähre in Stockholm an. Hier empfing uns unsere versierte örtliche Reiseleiterin Alexa schon, ebenfalls eine langjährige gute Bekannte. Die Stadt war um diese frühe Zeit, noch dazu am Sonntag, fast menschenleer. So kamen wir mit unserem Bus gut voran, ganz ohne Staus. Auch an der noch immer vorhandenen Großbaustelle „Schleusen“ kamen wir gut durch. Von Alexa erfuhren wir viel über die schwedische Geschichte und auch über den Alltag der Menschen hier. Wir sahen die Südinsel mit Ausblicken auf die Stadt, das Stadthaus, dann Djurgarden mit den zahlreichen Museen, das Botschaftsviertel auf Östermalm und schließlich das Geschäftsviertel und dann vor allen Dingen noch Gamla Stan, die herrliche Altstadt von Stockholm. Das Schloss und seine Museen, der Hafen, das Nobel-Museum und auch die Geschichte Alfred Nobels und seiner Stiftung sind für uns interessante Themen. Aber auch die engen Gassen der Altstadt mit schönen Häusern aus dem 17. Jh. zogen uns in ihren Bann. Alexa nahm sich ausreichend Zeit, auch unsere Fragen zu beantworten. Für die anschließende Freizeit hatten wir alle schon Pläne: Spaziergänge, Nationalmuseum, Nobelmuseum, Schloss und natürlich die große Wachablösung im Schlosshof oder einfach nur ein Bummel durch die Straßen. Die Stadt füllte sich nach und nach mit Besuchern. Auch Kreuzfahrtschiffe waren angekommen. Der Nachmittag gehörte einem Besuch im berühmten und meistbesuchten Museum Stockholms, dem Vasamuseum. Wir sahen zunächst einen Film über die Vasa, ihren Bau, ihre Hebung und ihre Restaurierung. Danach gingen wir durch die Ausstellung, die sich über mehrere Etagen erstreckt und sich noch in kleineren Seitenabteilungen fortsetzt. Nach diesem langen und erlebnisreichen Tag freuten wir uns nun auf unser Hotel Scandic am Stockholmer Messegelände und natürlich auch auf das Abendessen.


11. Tag: Montag 03.06.2024 – von Stockholm nach Göteborg

Von Stockholm, dieser herrlichen Stadt am Wasser, fuhren wir heute durch Zentralschweden in Richtung Göteborg, wo wir am frühen Abend auf die Nachtfähre nach Kiel gehen wollten. Es war eine schöne und überaus angenehme Fahrt durch herrliche Landschaft. Wälder und Seen wechselten sich ab. Das Wetter war genau richtig. Immer wieder hatten wir schöne Ausblicke auf den Vätternsee. Auch die Rastplätze unterwegs sind an schönen Plätzen. Einen davon wählten wir aus, um unsere Mittagspause dort zu machen. Und als wir die Hoffnung, doch noch einen Elch zu sehen, eigentlich schon aufgegeben hatten, hat unserer Busfahrer André gleich zwei Elche für uns entdeckt. Nun war das Programm aber wirklich erfüllt! Wir waren früh genug in Göteborg und konnten so noch einen kleinen Abstecher zur oberhalb der Stadt gelegenen Masthuggskirche machen. Im Hafen von Göteborg waren alle Formalitäten schnell erledigt. Wir gingen an Bord, wo uns ein reichhaltiges Abend-Büffet erwartete. Wir sprachen über die vielen schönen Erlebnisse während unserer Reise und blickten schon ein wenig auf den Abschied.


12. Tag: Dienstag 04.06.2024 – von Kiel nach Hause

Während des Frühstücks an Bord kam schon das Marinedenkmal von Laboe in Sicht, ein untrügliches Zeichen der nahenden Einfahrt in die Kieler Förde. Im Hafen verabschiedeten wir uns dann am Bus von unseren Reisegästen, die in Kiel aussteigen und den Heimweg von hier individuell fortsetzen wollten. Einige nutzten auch die Gelegenheit, Kiel noch ein wenig zu erkunden. Für die wenigen verbliebenen Gäste begann die Rückreise nach Dresden.


Schlusswort

Uns bleiben unvergessliche Eindrücke einer ganz besonderen Reise rund um die östliche Ostsee, von Kiel über Kleipeda, Riga, Tartu, Tallinn, Helsinki, Porvoo, Turku, und Stockholm und dann über Göteborg wieder zurück nach Kiel. Wir konnten die einzigartige Kurische Nehrung sehen, auch den Gauja-Nationalpark und das Seebad Jurmala mit seinem Hauptort Majori.
Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Ihnen, meine Damen und Herren, sehr herzlich zu danken: für Ihr großes Interesse an dieser Tour. Sie waren eine aufgeschlossene und disziplinierte Gruppe.
Gern erinnere ich mich an die vielen Gespräche während unserer gemeinsamen Tour.
Ihnen allen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und dazu Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen. Kommen Sie einfach mal wieder mit, ganz gleich, ob per Bus, Flugzeug oder Schiff! Ich freue mich darauf, Sie dann zu treffen.
Ihre Dr. Inge Bily

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