Reisebericht: Rundreise Peru für Genießer

14.10. – 01.11.2010, 17 Tage oder 21 Tage Rundreise Lima – Ballestas – Nazca – Arequipa – Colca – Titicacasee – Cusco – Ollantaytambo – Machu Picchu – (Amazonas Regenwald)


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Von der Pazifikküste über die Colca-Schlucht und vom Titicaca-See nach Machu Picchu - es war eine Reise durch atemberaubende Landschaften zu den Hochkulturen der Anden.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

Reisebericht

Donnerstag, 14.10.2010 Flug nach Lima


Nachdem wir alle pünktlich auf dem Flughafen in Berlin-Tegel eingetroffen waren, checkten wir als erstes unser Gepäck für den Flug nach Lima ein und frühstückten anschließend im Restaurant Laysiffer. Das war von Vorteil, denn während des Fluges mit der Iberia nach Madrid gab es keinen kostenfreien Bordservice. In Madrid angekommen, fuhren wir im Flughafengelände mit der U-Bahn zu unserem Abflugterminal. Der Langstreckenflug nach Lima erfolgte mit einem Airbus 340 und ließ, was die Ausstattung des Flugzeuges betraf, keine Wünsche offen. Auf der 11,5 stündigen Flugreise wurden uns 3 x Speisen und Getränke serviert. Am Abend kamen wir wohlbehalten in Lima an, wo wir von unserer Reiseleiterin Jenny abgeholt und ins Hotel Girasoles begleitet wurden. Das peruanische Nationalgetränk, Pisco Sour, lernten wir als Begrüßungscocktail gleich bei der Ankunft im Hotel kennen. Müde und erschöpft vom langen Flug fielen wir in unsere Betten.
 
Freitag, 15.10.2010 Lima - Flug nach Chiclayo
Am späten Abend war auch die letzte Familie unserer Reisegruppe im Hotel angekommen, so dass wir komplett unsere Stadtrundfahrt durch Lima beginnen konnten. Die erste Station war ein Fotostopp am Parque de la amor, dem Park der Liebe, direkt am Meer.


Dieser Park erinnert einen an den von Antoni Gaudi gestalteten Park Güell in Barcelona, da die Mauern ebenso wellenförmig und mit bunten Majolika-Medaillons verkleidet sind. In der Mitte des Parks ist die Skulptur eines sich umarmenden Liebespaares zu sehen. Von dort aus fuhren wir weiter zum Hauptplatz der Stadt, dem Plaza Mayor oder Plaza de Armas (Waffenplatz). Der Plaza de Armas entstand 1535 im Zuge der Stadtgründung. Er gewinnt den Besucher durch die ihn umgebenden farbigen Gebäudekomplexe, durch das Regierungsgebäude, die Kathedrale und durch den bronzenen Brunnen, welcher in seiner Mitte steht. Nach der Besichtigung der Kathedrale, in der sich auch das Grabmal von Francisco Pizarro befindet, spazierten wir weiter zum Monasterio de San Francisco (Franziskanerkloster). Hier beeindruckten uns besonders die Gemälde im Kreuzgang und das Ausmaß der Katakomben.


Mit dem Bus ging es zur Plaza San Martin und zum Hotel Bolivar. In diesem ehrenwerten Hotel waren wir zu einer Pisco-Sour- Verkostung eingeladen und konnten uns dadurch schon ein erstes Urteil über das Können der Barkeeper erlauben. Für die Herstellung des Weinschnapses Pisco werden spezielle Weinstöcke gezüchtet.
Vom Hotel Bolivar fuhren wir zum Mittagessen an die Küste. Hier stand für uns im Restaurant La Dama Juana ein herrliches Buffet bereit. Um von jeder Speise kosten zu können, war leider die Zeit für die Mittagspause zu knapp. Gegen 14.00 Uhr holte uns Jenny wieder vom Restaurant ab und wir fuhren mit dem Bus zum Flughafen von Lima. Der einstündige Flug von Lima nach Chiclayo mit der LAN ließ keine Wünsche offen, es wurden Speisen und Getränke serviert sowie Filme gezeigt. Gegen Abend kamen wir pünktlich in Chiclayo an. Unser Fahrer Alejandro und unsere Reiseleiterin Claudia holten uns ab. Nach dem Zimmerbezug im Hotel Costa del Sol trafen wir uns alle an der Hotelbar zum Begrüßungstrunk. An diesem Abend war für uns Zeit zum gegenseitigen Vorstellen und Kennenlernen sowie zu einem Spaziergang durch die belebten Straßen der Stadt.
 
 


Samstag, 16.10.2010 Chaparri - Sipàn - Trujillo
Am frühen Morgen fuhren wir mit dem Bus ins Naturreservat von Chaparri. Am Informations-Centrum stieg unser Naturführer Juan zu. Die Fahrt führte uns weiter durch den Trockenwald bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Der erste Eindruck war ein buntes Vogelgezwitscher, viele Fliegen und Hitze. Zum Glück hatten wir alle Kopfbedeckungen mit. Im Reservat soll es über 239 verschiedene Vogelarten geben. Viele Tiere, wie den Wüstenfuchs, einen Brillenbär, Schlangen und Lamas, haben wir in Gehegen gesehen; Papageien, Schmetterlinge, Schildkröten und Chilalas in freier Wildnis. Nach dem Besuch des Chaparri-Trockenwald-Reservats fuhren wir zum Mittagessen nach Chiclayo zurück. Das Mittagessen im Restaurant Fiestas war sehr gut mit reichlich Fisch.


 
Am Nachmittag fuhren wir zum Museum Tombas Reales de Sipàn in Lambayeque. Hier sind die Fundstücke des 1987 entdeckten Goldschatzes des Pyramidengrabes von Sipàn ausgestellt. Das Museum ist vielleicht das bedeutendste in Peru und zieht Besucher aller Altersklassen in seinen Bann. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Trujillo, wo wir am späten Abend eintrafen. Das Hotel El Brujo war auf unsere Ankunft nicht vorbereitet und einige Zimmer konnten wir nicht sofort beziehen. Unsere Nachtruhe wurde durch Musiklärm von der gegenüberliegenden Straßenseite gestört.
 
 
Sonntag, 17.10.2010 Trujillo - Sonnentempel - Chan Chan - Lima


 
Bis 09.00 Uhr war im gesamten Stadtteil der Strom abgeschaltet. Unser erstes Ausflugsziel an diesem Tag war der Mondtempel Huaca de la Luna im Moche-Tal . Hier sahen wir zum ersten Mal einen peruanischen Nackthund (Viringo). Der Mondtempel ist eine über die Generationen ständig überbaute Pyramide aus Adobe-Lehmziegeln. Mond- und Sonnentempel sind die größten präkolumbianischen Bauwerke Südamerikas und beide wurden vom Volk der Moche (Mochica) für Zeremonien und Opferrituale genutzt.
Vom Moche-Tal fuhren wir nach Trujillo zurück und besichtigten die La Merced-Kirche, das Haus Orbegoso und die Kathedrale.
 


 
Zum Mittagessen führte uns die Reise an den Strand von Huanchaco (Wassertemperatur zwischen 16-17° Celsius). Im Restaurant Big Ben hatten wir einen fantastischen Blick aufs Meer und wurden von der guten peruanischen Küche verwöhnt. Nach der Mittagspause hielten wir bei den Caballitos am Strand (Boote aus Totora-Schilf). Für einen erfahrenen Fischer beträgt die Bauzeit eines solchen Schilfbootes zwei Stunden. Doch damit hinaus auf den Pazifik fahren? Die Balance zu halten und zu paddeln sind selbst auf sandigem Boden nicht so einfach, wovon wir uns überzeugen konnten.
 


 
Am Nachmittag fuhren wir zum Palast Tschudi in Chan Chan. Die Paläste in Chan Chan entstammen alle der Chimu-Kultur. Beeindruckend sind die Ausmaße der zu ebener Erde gebauten Palastmauern und Plätze. Wie schon bei der Besichtigung des Mondtempels gelang es unserer Reiseleiterin Claudia auch im Palast Tschudi spannende Geschichte aus der Zeit der Moche und Chimu in die Gegenwart zu versetzen. Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen nach Trujillo und von dort flogen wir in die Hauptstadt Lima zurück.
 
 
Montag, 18.10.2010 Ballestas Inseln - Ica - Nazca


Am Morgen wurden wir sehr zeitig vom Weckruf aus dem Schlaf geholt. Um 05.30 Uhr hieß es: Das Gepäck laden und Start in Richtung Süden. Nach einer eintönigen Fahrt durch die Wüste erreichten wir nach drei Stunden die Weinstadt Chincha. Im Umkreis der Stadt wird der Tabernero-Wein angebaut. Anschließend führte uns die Reise weiter nach Paracas. Unterwegs staunten wir über die vielen Landbesetzer, welche einfache Bretter- und Strohhütten in die Wüste setzen, um später dort sesshaft zu werden. In Paracas angekommen, liefen wir gleich zum Bootssteg, um mit der Bootsfahrt zu den Ballestas-Inseln beginnen zu können. Es war ein sagenhaftes Erlebnis! Bereits auf der Hinfahrt sahen wir ?El Candelabro", den ?Kerzenständer", ein riesiges Scharrbild auf einer Sanddüne.


 
Die Fahrt dauerte insgesamt zwei Stunden. Wir sahen dabei alle lustig aus mit unseren orange-farbigen Schwimmwesten, den Sonnenbrillen und den tief ins Gesicht gezogenen Mützen. Die Anzahl und Vielfalt der Vogelkolonien und -arten waren für uns alle überwältigend. Daran konnte auch der strenge Guano-Geruch nichts ändern. Wir sahen Gruppen von sich sonnenden Seelöwen, Möwen, Pelikanen, Kormoranen und Humbold-Pinguinen.
 
 
 




 


Von Paracas aus fuhren wir zur Mittagspause in die Oase Huacachina. Das Mittagessen war ausgezeichnet. Von weitem sahen wir Wagemutige, die auf ihren Boarder-Brettern die Sanddünen hinuntersausten. Nach einem Spaziergang entlang der Oase fuhren wir zum Regionalmuseum von Ica mit vielen Zeugnissen der Töpfer- und Webkunst, aber auch Mumien und deformierten Schädeln der Paracas- und Nazca-Kulturen. Auf der Fahrt nach Nazca oberhalb des Rio-Grande-Tals gab es bei langsam einsetzender Dämmerung einen schönen Fotostopp. Am Abend kamen wir im Hotel Majoro, einer alten Hacienda, in Nazca an. Es war eines der schönsten Hotels auf unserer Reise. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns gemeinsam mit unserer Reiseleiterin Jenny zum Begrüßungsgetränk und Abendessen im Restaurant der Anlage.
 
 
Dienstag, 19.10.2010 Flug über die Nazca Linien - Arequipa


 
In der Wartehalle des Flughafens von Nazca mussten wir uns vor dem Flug im Beisein des Boarding-Personals wiegen, damit die Gewichtsverteilung im Flieger bestimmt werden konnte. Im Anschluss wurden wir auf zwei Flüge aufgeteilt. Nach dem Einchecken wurden wir im Beisein des Flugkapitäns ein zweites Mal gewogen. Jenny stellte fest, dass keine Waage in der Wartehalle richtig funktionierte, denn schließlich hätte sie so viel noch nie gewogen. Vor dem Flugzeug gab es dann die Möglichkeit zum Fotoshooting mit dem Kapitän und seinen Hinweis, während des Fluges erst die Landschaft anzuschauen und dann zu fotografieren! Trotz des vorherigen Wiegens wurden wir vor dem Einstieg erneut gemustert und in der Maschine neu auf die Sitzplätze verteilt.Für Gäste auf dem Mittelsitz war die Sicht sehr eingeschränkt. Damit wir die Scharrzeichnungen auf den Feldern unter uns gut sehen konnten, flog der Pilot horizontal und sehr kurvenreich, so dass der Blick aus dem Fenster nicht jedermanns Sache war. Nachdem auch unsere zweite kleine Gruppe geflogen war, setzten wir unsere Fahrt parallel zur Küste fort. Zur Mittagszeit hielten wir in Chala, einer Stadt am Meer, und stärkten uns bei Toastbrot und Coca-Tee.


 
 
Die Fahrt führte uns weiter zu einem Fotostopp oberhalb des Ocona-Tales zum Abendessen in das Restaurant Rinconcillo Trujillo in Camana. Das Essen war nicht vergleichbar mit den vorangegangenen kulinarischen Erlebnissen. Nach dem Besuch des Restaurants fuhren wir zu unserem Hotel Cabildo in Arequipa.
Obwohl wir spät am Abend ankamen, fanden wir uns in der Hotellobby zum Begrüßungscocktail zusammen.
 
 
 
Mittwoch, 20.10.2010 Stadtführung in Arequipa


Am Morgen starteten wir unsere Stadtbesichtigung in Arequipa mit dem Fahrer Mauro und unserer Reiseleiterin Hortensia. Wir waren erstaunt, wie großzügig Arequipa angelegt ist. Aufgrund des fehlenden Wüstenstaubes kam uns die Stadt viel sauberer als alle anderen vorher besuchten Städte vor. Den ersten Fotostopp machten wir am Aussichtspunkt Mirador Carmen Alto, hoch über dem Chilina-Tal. Uns wurde von Hortensia Maca-Likör angeboten, welcher einen leichten Caramelgeschmack besitzt. Vom Aussichtspunkt aus fuhren wir zum Plaza Yanahuara weiter und fotografierten die Parkanlage, die Kirche und das Stadttor.
 


 
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Catalina-Klosters im Stadtzentrum. Wir bekamen den Eindruck, als handle es sich wirklich um eine Stadt in der Stadt. Nach der Besichtigung spazierten wir zur Plaza de Armas und besichtigten im Anschluss die Jesuitenkirche Iglesia de la Compania und ihre beeindruckenden Kreuzgänge. Zum Mittagessen fuhren wir ins Restaurant Bon Gourmet, wo das Essen vorzüglich, aber auch viel zu reichlich gewesen ist. Beim Warten auf Hortensia merkten wir, dass sich Hortensia auf Laurenzia reimt und so sangen wir bis zu ihrem Erscheinen die geänderte Version des alten Volksliedes. Nach dem Essen ging es ins Hotel zurück und wir vereinbarten eine Zeit zur gemeinsamen Fahrt in die Stadt.


Am Nachmittag fuhren wir mit Taxis zum Museo Santuarios Andinos. In diesem Museum dreht sich alles um die Entdeckung des geopferten Inka-Mädchens Juanita auf dem Vulkan Ampato. Nach der Freizeit zum Einkaufen und Bummeln besuchten wir das Restaurant Zig Zag. Hier gab es leckere Alpaka-Steaks vom heißen Stein. Nach diesem schönen Tagesabschluss brachte uns Taxis wieder in unser Hotel zurück.
 
 
 
 
Donnerstag, 21.10.2010 Fahrt ins Colca-Tal


Da alle ein wenig Angst vor der uns bevorstehenden Höhenluft hatten, hielten wir kurz nach dem Start wieder an, um Coca- und Maca-Bonbons zu kaufen. Unser erster Stopp erfolgte dann auf 3600 m Höhe, der zweite auf 4030 m Höhe. Den Vikunjas und Lamas schien die dünne Luft selbstverständlich, aber auch wir hatten keinerlei Probleme. Im Patahuasi-Restaurant
auf 3970 m Höhe wurde Coca-Tee getrunken, der bei Höhenkrankheit helfen soll. Anschließend fuhren wir an Lagunen mit Ibissen und Blesshühnern vorbei. Bei 4910 m erreichten wir die Passhöhe des Patapampa-Passes.
 
 


Uns wurde angeraten, erst bei unserer Rückfahrt am übernächsten Tag auszusteigen, damit wir uns langsam an die Höhe gewöhnen können.
Serpentinen führten hinunter zur Ortschaft Chivay und ins Colca-Tal. Unsere Übernachtung für die nächsten zwei Tage war in der Colca-Lodge auf 3330 m Höhe. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen. Der Nachmittag war jedem freigestellt. Es bestand die Möglichkeit, die Thermalquellen in der Hotelanlage aufzusuchen oder sich anderweitig zu entspannen. Zum verabredeten gemeinsamen Abendessen wurden nur Getränke bestellt, da alle noch gesättigt vom Mittagessen waren.
 
 
Freitag, 22.10.2010 Cruz del Condor - Wanderung Colca Tal


Um zeitig am Cruz del Condor einzutreffen, hieß es wieder einmal früh morgens los zu fahren. Weit sind wir aber nicht gekommen, denn in der ersten Ortschaft Yanque musste unser Busfahrer am Hauptplatz anhalten, da in Trachten gekleidete Schulkinder für die Touristen tanzten. Nach mehreren teils spektakulären Fotostopps oberhalb des Colca-Tals kamen wir halb neun am Cruz del Condor auf 3795 m Höhe an. Der erste Eindruck war auf Grund der vielen Souvenirverkäufer und Touristen erschreckend. Plötzlich ertönte überall ein Schreien und Kreischen, denn über uns tauchte in den Lüften ein großer Kondor auf. Was hatten wir für ein Glück! Als sich die Aufregung legte, konnten wir die Natur und den Blick über die gewaltige Schlucht wieder genießen.
 


Auf der Rückfahrt zur Colca-Lodge hielten wir in einem kleinen Dorf namens Maca und besichtigten die Dorfkirche mit den prächtig vergoldeten Altären. Wir hatten noch genügend Zeit und so fuhren wir auf Vorschlag unserer Reiseleiterin Hortensia zum örtlichen Markt in Chivay. Hier bekamen wir einen Eindruck, wie sich der Einkauf für die Einwohner der Umgebung tagtäglich gestaltet. Es war ein buntes Farbenspiel mit Eindrücken und Gerüchen. Das Mittagessen vom Grill hatten wir in der Colca-Lodge vorbestellt. Bei warmen Temperaturen saßen wir gemeinsam in der Bar neben den Thermen am Colca-Fluss. Nachmittags stand eigentlich eine Wanderung zur Ruinenstadt Uyo auf dem Programm. Da aber keiner zum Wandern Lust hatte, bin ich allein losgelaufen und wurde von dem schönen Ausblick auf die umliegenden Terrassen des Colca-Tals belohnt.
Am Abend trafen wir uns wieder im Restaurant der Hotelanlage zum gemeinsamen Abendessen.
 
Samstag, 23.10.2010 Fahrt nach Puno am Titicacasee


Heute hieß es, Abschied zu nehmen von der Colca-Lodge und vom Colca-Tal. Um neun Uhr erreichten wir wieder den Patapampa-Pass auf 4910 m Höhe (Mirador de los Andes). Vom Pass aus ging es zunächst die gleiche Strecke zurück. Hortensia und Mauro hatten Lunchpakete organisiert, die wir in der herrlichen Umgebung einer Lagune zur Mittagszeit entgegennahmen. Weiter ging die Fahrt durch die Pampa und dem allgegenwärtigen Ichu-Gras in Richtung Titicaca-See. Wir genossen den herrlichen Ausblick auf Puno bei einem Fotostopp oberhalb der Stadt. Nach der Ankunft im Hotel La Hacienda trafen wir uns beim Begrüßungsgetränk zu einer kurzen Besprechung und bezogen im Anschluss unsere Zimmer. Am Nachmittag spazierten wir dann gemeinsam zur Kathedrale, bummelten durch die Fußgängerzone und besuchten zum Abschluss das Restaurant La Casona. Da wir alle neugierig waren, wie ein Meerschweinchen schmeckt, bestellten wir gemeinsam eine Portion zum Probieren. Im Hotel angekommen, klagten einige von uns über Kopfschmerzen und Atemnot , so dass wir die Sauerstoffflasche zum Inhalieren bestellen mussten.
 
 
Sonntag, 24.10.2010 Uros Inseln - Capachica Halbinsel


 
Mit unserem neuen Reiseleiter Benito fuhren wir am Morgen zum Hafen von Puno. Von dort aus ging es mit einem Motorschiff zu den Uru-Inseln. Benito erklärte uns die Lebensweise der Urus und die Bauweise der Inseln aus Totora-Schilf. Etwas ungewohnt war der Gesangsbeitrag der Uru-Frauen, welche uns mit einem deutschen Kinderlied überraschen wollten. Ein Erlebnis wurde auf jedem Fall die Fahrt mit einem Drachen-Schilfboot aus Totora-Schilf. Plötzlich stieg in unser Boot ein kleines Uru-Mädchen und sang ein Lied in der Sprache der Aymara. Es war sehr rührend!
 
 


Nach dem Abschied von den Uru-Inseln führte uns unsere Reise über den Titicaca-See auf die Halbinsel Capachica und in die Gemeinde Llachon. Das Mittagessen nahmen wir im Haupthaus des ehemaligen Dorfvorstehers Valentin und seiner Frau Lusila ein. Anschließend erfolgte die Verteilung der Unterkünfte. Die Zimmer waren einfach eingerichtet, hatten Strom und es gab in jeder Hütte ein WC und ein Waschbecken mit fließendem kaltem Wasser. Am Nachmittag trafen wir uns zu einem gemeinsamen Spaziergang ins benachbarte Dorf. Auf dem Weg begegneten uns einige Viehhirten und im Dorf verteilten wir mitgebrachte Geschenke an die Kinder. Besonders schön war der Rückweg entlang des Sandstrandes. Am Abend waren wir dann wieder alle bei Valentin und Lusila zum Abendessen eingeladen.
 

Montag, 25.10.2010 Puno - Sillustani


 


Um 08.00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück im Haupthaus unserer Gastgeber und fuhren anschließend wieder mit dem Motorboot über den Titicaca-See nach Puno zurück. Das Mittagessen nahmen wir im Dachrestaurant unseres Hotels ?La Hacienda" ein. Nach dem Essen hieß es, sich bereithalten für die Abfahrt nach Sillustani. Die Fahrt zu den Chullpas von Sillustani am Umayo-See dauerte eine Stunde. Es war beeindruckend zu erfahren, wie viele Kulturen über die Jahrhunderte an diesen Grabmälern gebaut hatten.
 
 


 
Nach der Besichtigung der Chullpas machten wir auf der Rückfahrt auf einem peruanischen Bauernhof Halt. Es ist erschreckend, unter welch einfachen Bedingungen die Bevölkerung lebt. Hier sahen wir auch zum ersten Mal einen Meerschweinchen-Stall im Hof. Am späten Nachmittag waren wir wieder im Hotel zurück und vereinbarten unser gemeinsames Abendessen im Restaurant La Casona.
 
 
 
 
Dienstag, 26.10.2010 La Raya Pass - Sicuani - Cusco


 
Am Morgen starteten wir mit unserem neuen Fahrer Orestes und unserer neuen Reiseleiterin Magdely zur Fahrt nach Cusco. Auf 4388 m Höhe machten wir am La Raya- Pass unsere erste Pause für Fotoaufnahmen und einen kurzen Bummel entlang der Verkaufsstände. Vom La Raya-Pass aus fuhren wir zu den heißen Quellen von Aguas Calientes und damit ans Ende des Altiplano-Gebiets. Zur Mittagspause waren wir im Restaurant Feliphon nahe der Stadt Sincuani angekommen. Am Buffet wurden zahlreiche peruanische Spezialitäten angeboten.
 
 


Nach dem Essen besuchten wir den Viracocha-Tempel in Raqui. Durch die Erläuterungen Magdalys vor den historischen Gebäuden und Speichern fiel es uns leicht, uns in die Zeit der Tiahuanaco-Kultur hinein zu versetzen. In Raqui hatten wir im Anschluss noch Zeit für den Besuch der Verkaufsstände, bevor wir unsere Fahrt zur Kirche von Andahuaylillas (Sixtinerkirche)fortsetzten. Leider war bei unserem Besuch die Außenfassade unter Rekonstruktion und das Filmen im Inneren verboten. Vor der Kirche wurden wir dann von einem Peruaner fotografiert. Die Weiterfahrt führte uns an der Sperrmauer vor der Lagune Huacarpray vorbei zu unserem Hotel San Augustino in Cusco. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Plaza de Armas. Zum Abendessen hatten wir einen Tisch im Restaurant Pachqeutec reserviert, da eine Folkloregruppe mit Musik-und Tanzdarbietung den kulturellen Rahmen bot.
 
Mittwoch, 27.10.2010 Erlebnis Cusco und Umgebung


 


Nach dem Frühstück wurden wir vor dem Hotel vom Fotografen des Vortages überrascht, der die Bilder von uns auf Postkarten aufgeklebt hatte. Die Idee war gut und so konnte er viele Bilder verkaufen. Mit dem Bus fuhren wir hinauf zum Park Arqcueologico Saqsaywaman. Es ist ein gewaltiges Gelände und gegenüber den riesigen Steinen kamen wir uns richtig klein vor. Von Saqsaywaman ging es weiter zum Tempellabyrinth Quengo, dessen Dach den Inkas als Sonnenkalender diente. Im Inneren des Labyrinths wurden auf einem Opfertisch Tiere für die Zeremonien geopfert. Anschließend fuhren wir weiter zum Puca Pucara-Festungstempel und zum Inka-Bad Tambomachay. Es heißt, wer drei Mal aus den Quellen trinkt, der wird 100 Jahre alt.


Zu unserer Mittagspause wurden wir von Kathereen aus dem örtlichen Vertragsbüro im Restaurant Inka-Grill am Plaza de Armas in Cusco erwartet. Nach dem Essen trafen wir uns mit unserer Reiseleiterin Magdely zur Besichtigung der Kathedrale. Die Ausgestaltung des Kircheninneren ist atemberaubend und sollte wohl den Inkas die Größe des neuen Glaubens verdeutlichen. Ein besonders schönes Beispiel der Cuscuener-Malschule (Escuela Cusquena) ist das Gemälde des letzten Abendmahles von Marcos Zapata vor dem Eingang zur Sakristei. Nach dem Besuch der Kathedrale spazierten wir zum Museo Iglesia Santo Domingo, dem ehemaligen Sonnentempel der Inkas. Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Hotelrestaurant, wo wir von einer jungen Musikergruppe mit Panflötenmusik unterhalten wurden.
 
 
Donnerstag, 28.10.2010 Fahrt ins ?Heilige Tal" - Ollantaytambo


Am Morgen verließen wir Cusco und fuhren in Richtung Heiliges Tal (Valle Sagrado). Unterwegs hielten wir für mehrere Fotostopps oberhalb des Huancalle-Tals und am Mirador Taray. Hier hatten wir Glück, dass der große Stein, der sich unter unserem Bus verklemmt hatte, sich nach mehrmaligem Vor- und Rückwärtsfahren wieder löste. Gegen zehn Uhr kamen wir dann im Heiligen Tal und auf dem Marktplatz von Pisaq an. Obwohl donnerstags nur der ?kleine" Markt stattfindet, waren wir überwältigt von den zahllosen bunten Verkaufsständen und dem vielseitigen Angebot.
Zum Mittagessen waren wir in das Restaurant Muna, mitten im Heiligen Tal gelegen, eingeladen. Das Essen war sehr gut und es gab wieder typisch peruanische Gerichte. Wir speisten unter Sonnenschirmen im Freien bei erdrückend heißem Wetter.
 


Nach dem Essen fuhren wir bis zum Endpunkt des Heiligen Tales in Ollaytaytambo. Der gewaltige, über Terrassen zu erreichende Sonnentempel wurde auf Grund von Kriegshandlungen nie ganz fertig gestellt. Nachdem wir den Aufstieg gerade noch im Trockenen geschafft hatten, regnete es beim Abstieg etwas und die Luft kühlte sich ab. Von Ollaytaytambo aus fuhren wir zu unserem Hotel La Casona in Yucay. Der zur Straße liegende Teil des Hotels war ursprünglich eine Hacienda gewesen, die später hinzugefügten neuen Gebäudekomplexe lagen ruhiger und besser ausgestattet. Am Abend trafen wir uns wieder alle zum gemeinsamen Abendessen und Beisammensein.
 
 


Freitag, 29.10.2010 Zugfahrt nach Machu Picchu


 
Unser Fahrer Luis holte uns am Morgen vom Hotel ab, um uns zum Bahnhof von Ollantaytambo zu bringen. Dort stiegen wir in den Zug aus Cusco nach Aguas Calientes. Unsere Reiseleiterin Magdely erwartete uns schon. Nach dem zeitigen Frühstück im Hotel waren wir froh, dass es im Zug ein zweites Frühstück mit Obstsalat, Kuchen und kleine Pastetentorten gab. Die Fahrt entlang des Urubamba-Flusse nach Aguas Calientes war atemberaubend schön. Bereits nach kurzer Zeit machte sich die Vegetation des Regenwaldes bemerkbar, indem über den Panoramafenstern des Zugdaches die Baumkronen zu einem natürlichen Tunnel zusammenwuchsen. In Aguas Calientes, bezogen wir als erstes unsere Zimmer im Hotel Hatuchay Tower und trafen uns im Anschluss zur Fahrt mit dem Pendelbus nach Machu Picchu. Die hoch oben, in den Bergen gelegene Inkastadt war das eindrucksvollste Erlebnis auf unserer spannenden Reise.
 


Machu Picchu zählt zu den sieben ?Neuen Weltwundern". Die Bedeutung und Geschichte Machu Picchus erklärte uns Magdely bei ihrer sehr interessanten Führung durch die Ruinenstadt. Nach der Führung waren wir alle sehr traurig, denn gerade auf dem Höhepunkt der Reise hieß es, Magdely adieu zu sagen. Den Nachmittag hatten wir Zeit für eigene Erkundungen in Machu Picchu. Die Rückfahrt ins Hotel erfolgte individuell. Abends trafen wir uns dann im Hotelrestaurant zum Abendessen und Begrüßungsgetränk, welches wir aufgrund der Gesangesfreude einer französischen Reisegruppe dann lieber in der Hotelbar zu uns nahmen.
 
 
 
 
Samstag, 30.10.2010 Machu Picchu - Cusco


 
Da uns bereits am Vortag der Nachmittag in Machu Picchu zur individuellen Verfügung stand, schlossen sich alle einer kleinen Wanderung entlang des Rio Urubamba zum Paradero Mandor an.
Die Wanderstrecke verlief größtenteils entlang einer Bahnstrecke und obwohl keine Passagierzüge zu sehen waren, mussten wir mehrmals einer einzelnen Lokomotive die Vorfahrt gewähren. Die Temperaturen waren sehr heiß und schwül und diejenigen von uns, die sich vorsorglich mit Mückenschutz eingesprüht oder eingerieben hatten, waren gut beraten. Nach einer Stunde und dreißig Minuten kamen wir am Paradero Mandor, einem Holzhaus am Beginn eines kleinen Naturpfades, an. Hier gab es besonders viele Mücken und Moskitos. Den Weg zum Wasserfall auf dem Naturpfad wollte (außer mir) keiner mehr laufen und so vereinbarten wir, dass wir uns zu einer bestimmten Zeit wieder im Hotel treffen. Gemeinsam liefen wir dann vom
Hotel zum Mittagsbuffet in Totos house. Während des Essens spielte eine Folkloregruppe auf und verkürzte uns so unsere Wartezeit bis zur Abfahrt des Zuges.
 


 
Gegen 15.30 Uhr stiegen wir in den Zug nach Cusco ein. Wie schon auf der Hinfahrt nach Aguas Calientes wurden auch bei dieser Fahrt Getränke und Snacks ausgegeben. Die Fahrzeit von vier Stunden lockerten eine Modenschau und eine Inka-Tanzvorführung auf. Unterwegs wurde die Zugfahrt auf Grund einer Steinlawine für eine halbe Stunde unterbrochen und wir waren alle froh, als sich der Zug dann wieder in Bewegung setzte.
 


Am Bahnhof holten uns unser Fahrer Luis und Kathereen ab und wir fuhren zum Abschieds-Abendessen zum Restaurant Divino Comedia.


Eigentlich waren wir nach der Zugfahrt alle müde, aber das schöne Ambiente, die klassische Musik und das gute Essen beflügelten unsere Stimmung. So wurde es doch noch ein richtig schöner Abschiedsabend, obwohl wir zwei unserer Gruppe (Sie mussten schon am nächsten Morgen zeitig abfliegen.) und unsere Reiseleiterin Magdely gern dabei gehabt hätten. Zum Glück hatte uns Luis vom Restaurant mit dem Bus abgeholt, denn während der Fahrt zum Hotel erlebten wir einen sintflutartigen Regenfall.
 
 
Sonntag, 31.10.2010 Cusco - Flug nach Lima und Madrid


 
 
Der Sonntagvormittag stand uns in Cusco zur freien Verfügung. Die meisten nutzten die Zeit für letzte Erkundungen und Einkäufe. Um 13.00 Uhr holten uns Luis und Kathereen vom Hotel ab und gemeinsam fuhren wir zum Flughafen. Da das Wetter immer noch wechselhaft war und sich ein weiteres Unwetter ankündigte, entschloss sich die Flugsicherung, die Maschine nach Lima eine Stunde früher starten zu lassen. Dafür hatten wir dann in Lima reichlich Zeit vor dem Einchecken nach Berlin. Pünktlich um neun Uhr hoben wir dann mit der Iberia im Airbus 340-600 vom Flughafen Lima ab. Es war ein ruhiger Flug mit drei Mahlzeiten und Getränken.
 
 
 
 
Montag, 01.11.2010 Ankunft in Madrid und Berlin - Heimreise


14.25 Uhr Ortszeit landeten wir in Madrid. Mit der U-Bahn fuhren wir vom Terminal Satelite ins Terminal 4, dann ging es wieder durch die Pass- und Zollkontrolle. Vom Zoll wurden unsere zugeschweißten Getränke- Tuty Free-Tüten aufgeschnitten, die Flaschen auf die enthaltenen Substanzen geprüft und anschließend wieder neu verpackt und zugeschweißt. Beim Flug von Madrid nach Berlin gab es keinen kostenfreien Bordservice und die Beinfreiheit war aufgrund der kurzen Sitzabstände eingeschränkt. Nachdem alle anderen ihr Gepäck in Empfang genommen hatten, fehlte immer noch mein Koffer (Er war in Madrid stehen geblieben und wurde mir zum Glück vier Tage später durch den DHL-Versand nach Hause gebracht). Die Heimreise vom Flughafen Berlin-Tegel verlief reibungslos, so dass wir glücklich und zufrieden in unseren Heimatorten ankamen.
 
 
Es war eine sehr interessante und aufregende Reise. Vielen Dank an alle Reisegäste für das gute Gelingen!

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