Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

07.06. – 15.06.2014, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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Vor wenigen Tagen kehrte eine Reisegruppe von Eberhardt Travel, nach einer neuntägigen Reise durch Nordpolen und die Masuren, zurück. Während dieser Fahrt erlebten und erfuhren die Gäste viele Dinge über Land und Leute.
Die Übernachtungen in sehr guten Hotels und die reichhaltigen Frühstücks-und Abendbuffets sorgten für gute Stimmung und Laune.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Städte mit reicher Kultur

Auf der Reise in die Masuren besuchten wir zuerst die Städte Szczecin und Gdansk. Nach unserer Ankunft im noblen „SAS Radisson Blue" erfolgte eine Stadtrundfahrt mit einigen Ausstiegen z.B. am Schloss der Pommerschen Fürsten und an der Hakenterasse. Szczecin die historische Hauptstadt Westpommerns, gelegen am Unterlauf der Oder, ca. 65 km von der Ostsee entfernt, wechselte auf Grund einer bewegten Geschichte mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. Sie befand sich unter schwedischer, preußischer und später polnischen Herrschaft. Unsere ausgezeichnete Stadtführerin Malgorzata brachte uns die Geschichte ihrer Stadt sehr nahe.
Auch in Gdansk erfolgte zuerst eine Führung durch die Altstadt mit dem Hafen an der Mottlau, dem Krantor, dem Langen Markt, dem Goldenen und Grünen Tor, dem Rechtsstädtichen Rathaus, dem Neptunbrunnen und der Marienkirche. Alle Sehens-würdigkeiten befinden sich in einem guten Zustand. Auf der Fahrt nach Oliwa erzählte uns unser Stadtführer Krzysztow viel über die Geschichte der Dreistadt Gdansk, Sopot und Gdynia. Nach der Orgelpräsentation im Dom zu Oliwa konnten wir uns auf der Fahrt dorthin von der Entwicklung der Stadt und der regen Bautätigkeit überzeugen.
In Sopot beeindrucken die aus Holz gezimmerte 150 Jahre alte, 500 m in die Ostsee ragende Mole, das Grand Hotel, das neu gestaltete Kurzentrum mit seinen vielen Möglichkeiten der Erholung und Entspannung sowie das rege Treiben auf der Strandpromenade. Viele Gaststätten, Restaurants und Cafe's runden das Bild ab.
Wenige km nordwestlich von Sopot liegt Gdynia - früher ein kleines Fischerdorf - welches in den 1920er und 30er Jahren als Stadt regelrecht aus dem Boden gestampft wurde. Im Hafen, wo zwei Museumsschiffe vor Anker liegen, erfolgte ein kurzer Besuch mit einem Fotostop. Neben dem bereits bestehenden Hochhaus am Hafen ist ein weiteres in Bau.

Reise in die Vergangenheit


Auf unserer Reise in Richtung der Masuren statteten wir der größten Ordensritterburg in Polen einen Besuch ab. Die Marienburg, ein Kunstwerk der Wehr-und Residenzarchitektur des späten Mittelalters wurde von unserer Reisegruppe unter Leitung eines Burgführers in Augenschein genommen. Die weltgrößte gotische Schlossanlage nimmt eine Fläche von 21 ha ein, der Rauminhalt der Gebäude beträgt insgesamt über 250.000 Kubikmeter. Sie gilt als größtes von Menschenhand errichtetes Backsteinbauwerk.

Natur pur in den Masuren


Nach dem Besuch der Marienburg setzten wir unsere Fahrt über Elblag, Ostroda, Olsztynek und Olsztyn nach Mragowo, gelegen am Czossee, fort. Das gemütliche und familiär geführte Hotel war für vier Nächte unser Quartier.
Von hier aus fuhren wir nach Elk. Mit einem mit Dampf betriebenen Zug begaben wir uns auf eine Fahrt durch die sog. „Buckelmasuren" nach Sypitki, wo im Wald ein Picknick für uns vorbereitet war. Mit einem Besuch von Gizycko inkl. eines kleinen Spaziergangs zur 150 Jahre alten Drehbrücke und dem Yachthafen, endete der erste Tag in den Masuren.
Der nächste Tag war den nördlichen Masuren vorbehalten. Zuerst besuchten wir die Wallfahrtskirche „Heilige Linde". In dieser neu renovierten Kirche erfolgte eine weitere Orgelpräsentation. Die Besonderheit dieses Instruments sind die vielen Figuren, die sich beim Spiel der Orgel bewegen. Im Anschluss fuhren wir über Ketrzyn zur Wolfsschanze im Wald von Rastenburg. Bei einer Führung erfuhren unsere Gäste alles über den Bau, die Anordnung der einzelnen Bunker und dem Attentat vom 20.Juli 1944. Weiter ging die Reise nach Mikolajki, dem „Venedig des Nordens". Hier in diesem Urlaubsort erfolgte ebenfalls eine Führung durch unsere masurische Reiseleiterin Helga. Nach einer Freizeit bestiegen wir das MS „Sniardwy" und schipperten über den Mikolajkener See zum Spirdingsee, dem größten der Masurischen Seen, und wieder zurück.
Der letzte Tag in dieser Region gehörte den südlichen Masuren. Bevor wir dorthin fuhren konnten sich unsere Gäste bei einer Führung durch Mragowo einen Eindruck von diesen Städtchen machen. Im Anschluss begaben wir uns in Richtung der „Johannisburger Heide". Vorbei an Kleinort, mit dem Geburtshaus des Schriftstellers Ernst Wiechert, erreichten wir Krutyn. Bei einer Staakenbootsfahrt fuhren wir auf der Krutynna, einem insgesamt 99 km langen Flüsschen, erst flussaufwärts und dann abwärts. Dem folgte ein zünftiges Zanderessen in der Gaststätte „Mazuria". Die verbleibende Zeit bis zum Beginn der Bauernhochzeit nutzten wir für einen Besuch des örtlichen, sehr schönen, Museums und zu einem Waldspaziergang.
Bei all unseren Fahrten sahen die Mitglieder unserer Reisegruppe die wunderbare Landschaft dieser Region, die durch die letzte Eiszeit geschaffen wurde. Unzählige Seen begleiteten uns. Wellige Landschaften, kleine liebliche Dörfer, Gebiete, wo der Biber seine Spuren hinterlassen hat und viele Storchennester, die gut besetzt waren, da die Jungtiere jetzt gefüttert werden müssen, um im August den Flug in den Süden antreten zu können. Bei den Fahrten durch diese Gegend erzählte uns Helga viel über ihre Heimat. Besonders lustig und unterhaltend waren ihre Geschichten, die sie oft in ostpreußischer Mundart zum Ausdruck brachte.

Torun, die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus


Unsere Rückreise erfolgte über Olsztyn, Ostroda, Lubawa und Brodnica nach Torun, der Stadt, die 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Am 19. Februar des Jahres1473 wurde hier Nikolaus Kopernikus geboren. Sein Geburtshaus sahen unsere Gäste bei einem kleinen Stadtspaziergang, der sie auch zur Marienkirche, dem Marktplatz mit dem Rathaus und dem Kopernikusdenkmal, den Artushof, der Johanniskirche, dem „Schiefen Turm" und dem Klostertor in Weichselnähe führte. In der Altstadt ist die Bausubstanz sehr gut erhalten geblieben, da die Stadt weder Kriegszerstörungen noch Hochwasserkatastrophen erlebt hat. Thorn, wie die Stadt früher hieß, war von 1264 bis 1411 Mitglied der Hanse und gehörte bis in das 17.Jh. zur Elite der europäischen Handelsstädte. Über Jahrhunderte war sie das Zentrum des Kornhandels. Das Getreide wurde von den Äckern Ostpolens auf der Weichsel nach Danzig verschifft. An diese Zeit der damaligen Weichselschiffer erinnert auch der Flößer-Brunnen am Rathaus. Ein Flößerjunge lockt mit seiner Geige die Frösche aus der Stadt.Einige unserer Reisegäste versorgten sich noch zum Abschluss des Besuchs mit der Lebkuchenspezialität der Stadt, den „Thorner Katharinchen", die sehr lecker sind. Am nächsten Tag konnte sich jeder auf der Heimfahrt davon überzeugen, denn die Fa. Eberhardt spendierte jeden Gast solch eine Köstlichkeit.
Unsere Heimfahrt erfolgte in Richtung Poznan. Unsere erste Pause machten wir in Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens. Der Dom zu Gniezno ist eines der schönsten und wertvollsten Denkmäler in Polen. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte des Hl. Adalberts und es ist der Platz, wo die ersten polnischen Könige gekrönt wurden. Vom Parkplatz aus ist der Dom gut zu sehen und zu fotografieren. Die zur Verfügung stehende Zeit nutzten viele unserer Gäste um in den Dom, obwohl Messe war, hineinzuschauen.
Über die neue großzügige Gestaltung der Verkehrswege in Polen gelangten wir vorbei an Poznan schnell zur Autobahn in Richtung Frankfurt/Oder.
Mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen beendeten die Mitglieder der Gruppe diese Reise.
In diesem Jahr gibt es noch zwei Reisen dieser Art, die von der Fa. Eberhardt organisiert werden, dabei führt eine über 10 Tage, inkl. eines Besuchs der „Kaschubischen Schweiz".
Karl-Heinz Meinig
Reiseleiter

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war sehr schön: der und die Reiseleiter, der Bus, die Unterkünfte und Verpflegung, die Route und Sehenswürdigkeiten waren sehr gut ausgewählt und die Zusatzleistungen, wie Schiffs- und Bahnfahrt. Danke den Eberhardtsreisen

Dieter Knaack
29.06.2014

Hallo,Herr Meinig, wir sind von dieser Reise sehr begeistert zurück gekehrt.Es hat einfach alles gestimmt.Unserem Busfahrer Tibor und unserem Reiseleiter Karl-Heinz kann man nur weiterempfehlen und herzlich danken!.Mit einem ausgewählten Spruch begann jeder neue Tag unserer Reise. Vielen Dank!

Gudrun Juretzko
30.06.2014

Hallo Herr Meinig, es war eine wunderschöne Reise und alles hat gestimmt. Wir werden sicher wieder eine Reise buchen, zumal die Länder in Osteuropa ein Geheimtipp zu sein scheinen. Das von Ihnen empfohlene Buch von Steffen Möller "Expedition zu den Polen" habe ich mir gleich gekauft und nun versteht man vieles von Land und Leuten noch besser. Herzliche Grüße von der Vierergruppe Barbara Piske

Barbara Piske
30.06.2014