Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

30.08. – 07.09.2014, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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Vor wenigen Tagen kehrte eine Reisegruppe von Eberhardt Travel, nach einer neuntägigen Reise durch Nordpolen und die Masuren, zurück. Während dieser Fahrt erlebten und erfuhren die Gäste viele Dinge über Land und Leute.
Die Übernachtungen in sehr guten Hotels und die reichhaltigen Frühstücks-und Abendbuffets sorgten für gute Stimmung und Laune.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Städte mit reicher Kultur


Auf der Reise in die Masuren besuchten wir zuerst die Städte Szczecin und Gdansk. Nach unserer Ankunft im noblen „SAS Radisson Blue" erfolgte eine Stadtrundfahrt mit einigen Ausstiegen z.B. am Schloss der Pommerschen Fürsten und an der Hakenterasse. Szczecin die historische Hauptstadt Westpommerns, gelegen am Unterlauf der Oder, ca. 65 km von der Ostsee entfernt, wechselte auf Grund einer bewegten Geschichte mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. Sie befand sich unter schwedischer, preußischer und später polnischen Herrschaft. Unsere Stadtführerin Anna brachte uns die Geschichte ihrer Stadt sehr nahe.
In Gdansk fuhren wir zuerst ab Hotel mit dem Bus über Sopot nach Gdynia, wo wir einen Fotostop im Hafen machten. Die zwei, dort vor Anker liegenden Museumsschiffe, waren begehrte Fotoobjekte. Auf der Fahrt dorthin erzählte uns unser Stadtführer Krysztow einiges zur Geschichte der Dreistadt Gdansk, Sopot und Gdynia.
Im Dom zu Oliwa erfolgte eine Orgelpräsentation.
In Sopot beeindrucken die aus Holz gezimmerte 150 Jahre alte, 500 m in die Ostsee ragende Mole, das Grand Hotel, das neu gestaltete Kurzentrum mit seinen vielen Möglichkeiten der Erholung und Entspannung sowie das rege Treiben auf der Strandpromenade. Viele Gaststätten, Restaurants und Cafe's runden das Bild ab.
Am Nachmittag erfolgte der Rundgang durch die Altstadt von Gdansk. Die Gäste besuchten die touristischen Höhepunkte der Stadt: den Langen Markt, das Rechtsstädtische Rathaus den Neptunbrunnen, das Krantor an der Mottlau, die Marienkirche und andere Sehenswürdigkeiten.

Reise in die Vergangenheit

Auf unserer Reise in Richtung der Masuren statteten wir der größten Ordensritterburg in Polen einen Besuch ab. Die Marienburg, ein Kunstwerk der Wehr-und Residenzarchitektur des späten Mittelalters wurde von unserer Reisegruppe unter Leitung eines Burgführers in Augenschein genommen. Die weltgrößte gotische Schlossanlage nimmt eine Fläche von 21 ha ein, der Rauminhalt der Gebäude beträgt insgesamt über 250.000 Kubikmeter. Sie gilt als größtes von Menschenhand errichtetes Backsteinbauwerk.

Natur pur in den Masuren

Nach dem Besuch der Marienburg setzten wir unsere Fahrt über Elblag, Ostroda, Olsztynek (hier befindet sich das größte Freilichtmuseum Polens) und Olsztyn nach Mragowo, gelegen am Czossee, fort. Das gemütliche und familiär geführte Hotel war für vier Nächte unser Quartier.
Der nächste Tag war den nördlichen Masuren vorbehalten. Zuerst besuchten wir die Wolfsschanze im Wald von Rastenburg. Bei einer Führung erfuhren unsere Gäste alles über den Bau, die Anordnung der einzelnen Bunker und dem Attentat vom 20.Juli 1944. Danach besichtigten wir die Wallfahrtskirche „Heilige Linde". In dieser neu renovierten Kirche erfolgte eine weitere Orgelpräsentation. Die Besonderheit dieses Instruments sind die vielen Figuren, die sich beim Spiel der Orgel bewegen.
Weiter ging die Reise nach Mikolajki, dem „Venedig des Nordens". Hier in diesem Urlaubsort erfolgte ebenfalls eine kurze Führung durch unseren masurischen Reiseleiter Lukas. Nach einer Freizeit bestiegen wir ein Motorschiff und schipperten über den Mikolajkener See zum Spirdingsee, dem größten der Masurischen Seen, und wieder zurück.
Der nächste Tag begann mit einer längeren Busfahrt nach Elk. Mit einem, von einer Diesellok gezogenen Zug, begaben wir uns auf eine Fahrt durch die sog. „Buckelmasuren" nach Sypitki, wo im Wald ein Picknick für uns vorbereitet war. Bei Akkordeonklängen, verspeisten wir das polnische Nationalgericht Bigos und jeder Gast bereitete sich am Lagerfeuer eine leckere Wurst zu. Dazu gab es Bier, Wodka, alkoholfreie Getränke und Kaffee. Nach der Rückkehr nach Elk besichtigte unsere Gruppe noch das kleine Eisenbahnmuseum im ehemaligen Bahnhof.
Mit einem Besuch von Gizycko inkl. einer kleinen Stadtrundfahrt mit Blick auf den rekonstruierten Wasserturm, der 150 Jahre alten Drehbrücke, dem ehemaligen Deutschordensschloß, welches heute ein modernes Hotel beherbergt und der Aussicht auf dem Löwentinsee vom Brunokreuz aus, endete der zweite Tag in den Masuren.
Der letzte Tag in dieser Region gehörte den südlichen Masuren. Bevor wir dorthin fuhren konnten sich unsere Gäste bei einer Führung durch Mragowo einen Eindruck von diesen Städtchen machen. Im Anschluss begaben wir uns in Richtung der „Johannisburger Heide". Wir besuchten in Kleinort das Geburtshaus des Schriftstellers Ernst Wiechert. Danach erreichten wir Krutynen, einen kleinen Ort an der Ktrutyna. Ein zünftiges Zanderessen in der Gaststätte „Mazuria" gehörte hier ebenso dazu, wie eine einstündige Staakenbootsfahrt auf dem 99 km langen Flüßchen Krutyna. Zuerst ging es durch unberührte Natur flußaufwärts anschließend mit der Strömung flussabwärts. Die verbleibende Zeit bis zum Beginn der Bauernhochzeit nutzten wir für einen Spaziergang durch den nahen Wald, wo Bäume, die bestimmte Namen tragen, zu sehen sind.
Bei all unseren Fahrten sahen die Mitglieder unserer Reisegruppe die wunderbare Landschaft dieser Region, die durch die letzte Eiszeit geschaffen wurde. Unzählige Seen begleiteten uns. Wellige Landschaften, kleine liebliche Dörfer, Gebiete, wo der Biber seine Spuren hinterlassen hat und viele Storchennester, die jetzt aber leer sind. Bei den Fahrten durch diese Gegend erzählte uns Lukas viel über seine Heimat. Besonders lustig und unterhaltend waren seine Geschichten, die er über eine CD in ostpreußischer Mundart zu Gehöhr brachte.

Torun, die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus

Unsere Rückreise erfolgte über Olsztyn, Ostroda, Lubawa und Brodnica nach Torun, der Stadt, die 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Am 19. Februar des Jahres1473 wurde hier Nikolaus Kopernikus geboren. Sein Geburtshaus sahen unsere Gäste bei einem kleinen Stadtspaziergang, der sie auch zur Marienkirche, dem Marktplatz mit dem Rathaus und dem Kopernikusdenkmal, den Artushof, der Johanniskirche, dem „Schiefen Turm" und dem Klostertor in Weichselnähe führte. In der Altstadt ist die Bausubstanz sehr gut erhalten geblieben, da die Stadt weder Kriegszerstörungen noch Hochwasserkatastrophen erlebt hat. Thorn, wie die Stadt früher hieß, war von 1264 bis 1411 Mitglied der Hanse und gehörte bis in das 17.Jh. zur Elite der europäischen Handelsstädte. Über Jahrhunderte war sie das Zentrum des Kornhandels. Das Getreide wurde von den Äckern Ostpolens auf der Weichsel nach Danzig verschifft. An diese Zeit der damaligen Weichselschiffer erinnert auch der Flößer-Brunnen am Rathaus. Ein Flößerjunge lockt mit seiner Geige die Frösche aus der Stadt.
Einige unserer Reisegäste versorgten sich noch zum Abschluss des Besuchs mit der Lebkuchenspezialität der Stadt, den „Thorner Katharinchen", die sehr lecker sind. Am nächsten Tag konnte sich jeder auf der Heimfahrt davon überzeugen, denn die Fa. Eberhardt spendierte jeden Gast solch eine Köstlichkeit.

Heimreise

Unsere Heimfahrt erfolgte in Richtung Poznan. Unsere erste Pause machten wir in Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens. Der Dom zu Gniezno ist eines der schönsten und wertvollsten Denkmäler in Polen. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte des Hl. Adalberts und es ist der Platz, wo die ersten polnischen Könige gekrönt wurden. Vom Parkplatz aus ist der Dom gut zu sehen und zu fotografieren. Die zur Verfügung stehende Zeit nutzten viele unserer Gäste um in den Dom, obwohl Messe war, hineinzuschauen.
Über die neue großzügige Gestaltung der Verkehrswege in Polen gelangten wir vorbei an Poznan schnell zur Autobahn in Richtung Frankfurt/Oder.
Mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen beendeten die Mitglieder der Gruppe diese Reise.
Karl-Heinz Meinig
Reiseleiter

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