Reisebericht: Rundreise Masuren – Land zum Träumen

22.08. – 30.08.2015, 9 Tage Rundreise Stettin – Danzig – Masuren – Thorn – Posen


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Vor wenigen Tagen kehrte eine Reisegruppe von Eberhardt Travel, nach einer neuntägigen Reise durch Nordpolen und die Masuren, zurück. Während dieser Fahrt erlebten und erfuhren die Gäste viele Dinge über Land und Leute.
Die Übernachtungen in sehr guten Hotels und die reichhaltigen Frühstücks-und Abendbuffets sorgten für gute Stimmung und Laune.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Städte mit reicher Kultur


Auf der Reise in die Masuren besuchten wir zuerst die Städte Szczecin und Gdansk. Nach unserer Ankunft im noblen „SAS Radisson Blue" erfolgte eine Stadtrundfahrt mit einigen Ausstiegen z.B. am Schloss der Pommerschen Fürsten und an der Hakenterasse. Vom Bus aus sahen wir im Park das Denkmal der Generationen, dargestellt in Form von drei Adlern. Szczecin die historische Hauptstadt Westpommerns, gelegen am Unterlauf der Oder, ca. 65 km von der Ostsee entfernt, wechselte auf Grund einer bewegten Geschichte mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. Sie befand sich unter schwedischer, preußischer und später polnischen Herrschaft. Unsere Stadtführerin Anna brachte uns die Geschichte ihrer Stadt sehr nahe.
In Gdansk fuhren wir zuerst nach Oliwa, um uns im Dom eine Orgelpräsentation anzuhören und viel über die Geschichte und die Inneneinrichtung dieses Gotteshauses zu erfahren. Unsere Stadtführerin Barbara überzeugte uns dabei mit ihrem sehr guten Fachwissen.
Auf der Fahrt nach Oliwa sahen wir das neu, für die Fußball-EM gebaute Stadion, die ERGO-Arena und ein sog. „Wellenhaus", einen fast einen km langen Wohnblock.
Anschließend fuhren wir nach Gdynia, wo wir einen Fotostop im Hafen machten. Dort liegen zwei Museumsschiffe, ein Kanonenboot und ein Segelschulschiff vor Anker. Auf der Fahrt dorthin erzählte uns unsere Stadtführerin vieles zur Geschichte der Dreistadt Gdansk, Sopot und Gdynia.
In Sopot beeindrucken die aus Holz gezimmerte 150 Jahre alte, 500 m in die Ostsee ragende Mole, das Grand Hotel, das neu gestaltete Kurzentrum mit seinen vielen Möglichkeiten der Erholung und Entspannung sowie das Treiben auf der Strandpromenade. Viele Gaststätten, Restaurants und Cafe's runden das Bild ab.
Am Nachmittag erfolgte der Rundgang durch die Altstadt von Gdansk. Die Gäste sahen die touristischen Höhepunkte der Stadt: den Langen Markt, das Rechtsstädtische Rathaus den Neptunbrunnen, das Krantor an der Mottlau, die Marienkirche, die Frauengasse und andere Sehenswürdigkeiten.

Reise in die Vergangenheit


Auf unserer Reise in Richtung der Masuren statteten wir der größten Ordensritterburg in Polen einen Besuch ab. Die Marienburg, ein Kunstwerk der Wehr-und Residenzarchitektur des späten Mittelalters wurde von unserer Reisegruppe unter Leitung eines Burgführers in Augenschein genommen. Die weltgrößte gotische Schlossanlage nimmt eine Fläche von 21 ha ein, der Rauminhalt der Gebäude beträgt insgesamt über 250.000 Kubikmeter. Sie gilt als größtes von Menschenhand errichtetes Backsteinbauwerk.

Natur pur in den Masuren


Nach dem Besuch der Marienburg setzten wir unsere Fahrt über Elblag, Ostroda und Olsztyn
nach Mragowo, gelegen am Czossee, fort.
In der Höhe von Paslek verließen wir die Schnellstraße und besuchten den Oberländer Kanal, ein Bau aus dem Jahre 1860, welcher uns nach zweieinhalbjähriger Rekonstruktion in alter Schönheit, aber modern gestaltet, empfing. Bei eine kurzen Führung erfuhren unsere Gäste viel über das Bauwerk und seiner Funktion. Ein neu gestaltetes Museum rundete das Bild ab.
Bei strömenden Regen erreichten wir schließlich Mragowo. Das gemütliche und familiär geführte Hotel „TOTU" war für vier Nächte unser Quartier.
Der nächste Tag begann mit einer längeren Busfahrt nach Elk. Mit einem, von einer Diesellok gezogenen Zug, begaben wir uns auf eine Fahrt durch die sog. „Buckelmasuren" nach Sypitki, wo im Wald ein Picknick für uns vorbereitet war. Wir verspeisten das polnische Nationalgericht Bigos und jeder Gast bereitete sich am Lagerfeuer eine leckere Wurst zu. Dazu gab es Bier, Wodka, alkoholfreie Getränke und Kaffee. Nach der Rückkehr nach Elk besichtigte unsere Gruppe noch das kleine Eisenbahnmuseum im ehemaligen Lokschuppen und die neu eingerichtete Galerie im ehemaligen Bahnhofsgebäude.
Mit einem Besuch von Gizycko, gelegen am Löwentinsee, endete dieser Tag in den Masuren. Bei einem längeren Rundgang über eine neu gebaute, moderne Brücke gelangten wir zum Jachthafen, den Hafen der „Weißen Flotte" und dem Park mit den vielen Freizeiteinrichtungen. Mit dem Bus ging es weiter durch die Stadt. Unsere Gäste sahen die alte Drehbrücke, das alte Deutschordensschloß, welches heute ein modernes Hotel beherbergt, die ehemalige Mädchenschule, die Reparaturwerft und vieles andere.
Der nächste Tag war den nördlichen Masuren vorbehalten. Zuerst besuchten wir die Wallfahrtskirche „Heilige Linde". In dieser neu renovierten Kirche erfolgte eine weitere Orgelpräsentation. Die Besonderheit dieses Instruments sind die vielen Figuren, die sich beim Spiel der Orgel bewegen. Lukas, unser masurischer Reiseleiter, erklärte unseren Gästen wie es zum Namen „Heilige Linde" kam und erläuterte das Innere und Äußere dieses Komplexes.
Danach fuhren wir über Rastenburg zur Wolfsschanze, tief im Wald versteckt. Bei einer Führung erfuhren unsere Gäste alles über den Bau, die Anordnung der einzelnen Bunker und dem Attentat vom 20.Juli 1944.
Im Anschluß ging es zum Hotel zurück, wo sich unsere Gäste beim schönsten Sommerwetter ein Bad im See, einen Spaziergang oder etwas Ruhe gönnten.
Der letzte Tag in dieser Region begann etwas zeitiger. Wir fuhren nach Mikolajki, dem „Venedig des Nordens". Wir bestiegen ein Motorschiff und schipperten über den Mikolajkener See zum Spirdingsee, dem größten der Masurischen Seen, und wieder zurück.
Nach einem Rundgang in Mikolajki und einer Freizeit nahmen wir in einer, nahe am Wasser gelegenen Gaststätte, unter mit Blättern bedeckten Lauben, ein schmackhaftes Mittagessen ein. Nach einer Vorsuppe gab es leckeren Zander.
Gut gestärkt fuhren wir in die „Johannesburger Heide", nach Krutynen, einen kleinen Ort an der Krutyna. Hier erfolgte eine Staakenbootsfahrt auf dem insgesamt 99 km langen Flüßchen. Zuerst ging es durch unberührte Natur flußaufwärts anschließend mit der Strömung flussabwärts. Uns begegneten Kajakfahrer, Enten und im Wasser sahen wir zahlreiche Fische und sog. „Blutsteine".
Kaum von Bord unserer Staakenboote, erwarteten uns drei Pferdegespanne, die uns nach einer längeren Fahrt durch die herrliche Natur Masurens zur Bauernhochzeit in das Restaurant „Mazuria" brachten.
Dort erwartete uns ein Folklore-Trio mit Musik und Tanz. Bei leckeren masurischen Gerichten, wie Suppe, gefüllten Teigtaschen, Griebenfett, Gurken, Hackfleisch und in Kraut gewickeltes Gehacktes sowie einen Schnaps, Kaffee und Kuchen kam schnell gute Stimmung auf. Ebenso bei den Tänzen und Spielen, die unter Einbeziehung vieler unserer Gäste, durchgeführt wurden.
Bei all unseren Fahrten sahen die Mitglieder unserer Reisegruppe die wunderbare Landschaft dieser Region, die durch die letzte Eiszeit geschaffen wurde. Unzählige Seen begleiteten uns. Wellige Landschaften, kleine liebliche Dörfer, Gebiete, wo der Biber seine Spuren hinterlassen hat und viele Storchennester, die jetzt aber verlassen sind. Bei den Fahrten durch diese Gegend erzählte uns Lukas viel über seine Heimat und die Lebenssituation der Menschen im Land.

Torun, die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus


Unsere Rückreise erfolgte über Olsztyn, Ostroda, Lubawa und Brodnica nach Torun, der Stadt, die 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Am 19. Februar des Jahres1473 wurde hier Nikolaus Kopernikus geboren. Sein Geburtshaus sahen unsere Gäste bei einem kleinen Stadtspaziergang, der sie auch zur Marienkirche, dem Marktplatz mit dem Rathaus und dem Kopernikusdenkmal, den Artushof, der Johanniskirche, dem „Schiefen Turm" und dem Klostertor in Weichselnähe führte.
In der Altstadt ist die Bausubstanz sehr gut erhalten geblieben, da die Stadt weder Kriegszerstörungen noch Hochwasserkatastrophen erlebt hat. Thorn, wie die Stadt früher hieß, war von 1264 bis 1411 Mitglied der Hanse und gehörte bis in das 17.Jh. zur Elite der europäischen Handelsstädte. Über Jahrhunderte war sie das Zentrum des Kornhandels. Das Getreide wurde von den Äckern Ostpolens auf der Weichsel nach Danzig verschifft. An diese Zeit der damaligen Weichselschiffer erinnert auch der Flößer-Brunnen am Rathaus. Ein Flößerjunge lockt mit seiner Geige die Frösche aus der Stadt.
Aktuell waren an diesem Tag, wie immer, sehr viele Menschen in der Stadt unterwegs. Aber an jenem Tage, dem 29.08.15, das letzte Wochenende vor Schulbeginn in Polen, waren es besonders viele. Am Nachmittag und vor allem am Abend und in der Nacht quoll die Altstadt fast über. Viele Familien mit Kindern, Jugendliche aber auch Touristen bevölkerten die Stadt. Voll besetzte Restaurants, Gaststätten, Cafe's und stark frequentierte Verkaufsstände waren zu sehen.
An der Fontäne, traf sich Jung und Alt bei klassischer Musik und bunten Wasserstrahlen. Zum Reigen der Melodien hing sicherlich jeder seinen Gedanken nach.
Einige unserer Reisegäste versorgten sich garantiert zum Abschluss des Besuchs mit der Lebkuchenspezialität der Stadt, den „Thorner Katharinchen", die sehr lecker sind. Am nächsten Tag konnte sich jeder auf der Heimfahrt davon überzeugen, denn die Fa. Eberhardt spendierte jeden Gast solch eine Köstlichkeit.
Unsere Heimfahrt erfolgte in Richtung Poznan. Unsere erste Pause machten wir in Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens. Die Kathedrale von Gniezno ist eines der schönsten und wertvollsten Denkmäler in Polen. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte des Hl. Adalberts und es ist der Platz, wo die ersten polnischen Könige gekrönt wurden. Vom Parkplatz aus ist der Dom gut zu sehen und zu fotografieren. Die zur Verfügung stehende Zeit nutzten viele unserer Gäste um in den Dom, obwohl Messe war, hineinzuschauen.
Über die neue großzügige Gestaltung der Verkehrswege in Polen gelangten wir vorbei an Poznan schnell zur Autobahn in Richtung Frankfurt/Oder.
Mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen beendeten die Mitglieder der Gruppe diese Reise.
Karl-Heinz Meinig
Reiseleiter

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrter Herr Meinig, ein sehr schöner Reisebericht, in Gedanken waren
wir noch einmal "unterwegs mit Ihnen, Frank und Lukas" . Wir beide haben diese Reise, die interessanten Sehenswürdigkeiten, die Natur und einfach alles sehr genossen. Ein großes "DANKESCHÖN" - wie sagte Lukas "zehn Kühe"-"Dziekuje", auch für das sehr gute Fahren von Frank und für die hoch interessanten Ausführungen von Lukas. Ihre Organisation im Trio - einfach spitze!
"Guten Morgen, es ist Zeit aufzustehn" - vielleicht wieder mit Ihnen Herr Meinig und mit Frank auf einer nächsten Reise, wäre toll. Bleiben Sie gesund und so fit!!!

Manfred Ryssel und Irmgard Fügner
27.09.2015