Reisebericht: Silvester in Polen – Krakau mit einer kleinen Reisegruppe entdecken

30.12. – 02.01.2015, 4 Tage exklusive Städtereise Krakau (Krakow) – 5–Sterne–Hotel Radisson Blu direkt in der Altstadt – festliche Silvester–Gala


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„In Krakau haben wir Kirchen und Kneipen ohne Ende - und mit beidem wissen wir gleichermaßen gut umzugehen.“ - Zitat unserer Reiseleiterin Ewa
Ein Reisebericht von
Christine Paulan

30.12.2014 – Anreise und Klezmer Hois


Bei starkem Schneefall verließ unser Reisebus am Morgen Chemnitz und fuhr über Dresden in Richtung der deutsch-polnischen Grenze. Je näher wir unserem Reiseziel dabei kamen, umso mehr klarte der Himmel auf und wir hatten einen tollen Ausblick auf tolle Winterlandschaften links und rechts der Autobahn. Am Nachmittag erreichten wir schließlich Krakau und bezogen unser Hotel, welches nur wenige Meter vom Ufer der Weichsel entfernt lag und einen tollen Blick auf den Wawelberg bot.
Den Abschluss unseres Anreisetages bildete dann ein Abendessen im Retaurant „Klezmer Hois", welches von live gespielter Klezmer Musik begleitet wurde. Zwei Trios unterhielten uns dabei mit Fiedel, Akkordeon und Kontrabass und sangen traditionelle Lieder in jiddischer Sprache.
Gesättigt und mit vielen schönen Eindrücken kehrten wir anschließend in unser Hotel zurück und begaben uns zu Bett.

31.12.2014 – Wawelbesichtigung, Altaröffnung in der Marienkirche und Silvesterfeier


Nach unserem Frühstück vom Buffet des Hotels holte uns unsere polnische Reiseleiterin Ewa ab und begab sich mit uns auf einen interessanten und umfangreichen Spaziergang. Zunächst liefen wir dabei entlang des Weichselufers zum Fuß des Wawelbergs. Unterwegs erfuhren wir schon viel über die Geschichte der Stadt und die große Bedeutung Krakaus für Polen. Vor den Toren des Wawels machten wir einen kurzen Halt bei dem Drachen Smog Wawelski. Der Legende nach hatten sich vor langer Zeit die Bewohner Krakaus gewundert, warum in regelmäßigen Abständen Jungfrauen aus der Stadt verschwanden. Schon bald fanden sie heraus, dass diese von dem unter dem Wawelberg lebenden Drachen vernascht wurden. Der König versprach jenem, der diesen Drachen tötete, seine Tochter zur Frau. Da die Ritter jedoch gegen den Drachen nicht ankamen, mussten sie dessen Vorliebe für die schönen Krakauer Jungfrauen akzeptieren. Ein schlauer Schusterjunge war es dann jedoch, der einen brillanten Einfall hatte - er nahm sich ein totes Schaf und füllte dieses mit Teer und Pech und platzierte es vor dem Eingang der Drachenhöhle. Da Smog Wawelski schon lange keine Jungfer mehr verspeist hatte und sehr hungrig war, stürzte er sich ohne lange zu überlegen auf das Schaf und verspeiste dieses pur und ohne Spur von Esskultur. Als er dann jedoch merkte, was er dort verschlungen hatte, hechtete er zum gegenüberliegenden Weichselufer und begann zu trinken und zu trinken. Dies tat er so lange, bis er schließlich aufgrund all des Wassers platzte. Und so hatte ein schlauer Schusterjunge Krakau von dem Drachen befreit, nahm die Königstochter zur Frau und die Stadt konnte endlich wieder all ihre Jungfrauen behalten. Zum Andenken an diese Sage ist an jener Stelle, an welcher Smog Wawelski aus dem Berg kam, eine große Drachenstatue aufgestellt worden, welche vor Wut über die List des Schusterjungen bis heute aller paar Minuten Feuer in den Himmel von Krakau spuckt.
Unser Spaziergang führte uns anschließend zum am Fuß des Wawelberges gelegenen Bernhardiner-Kloster, in welchem wir wundervolle Sakralbaukunst bestaunen konnten. Auch die riesige Weihnachtskrippe, welche in dieser Kirche errichtet worden war, faszinierte uns sehr.
Schließlich begaben wir uns auf den Wawelberg und betraten die weitläufige Anlage, welche neben dem Königsschloss und der Kathedrale auch Wohnhäuser und eine große Grünfläche beherbergt. Zunächst betraten wir den Innenhof des Schlosses und erfuhren sehr viel über die Könige, welche einst dort gelebt hatten. Zusammen mit sehr vielen anderen Touristen aus verschiedensten Ländern begaben wir uns anschließend in die Kathedrale des Wawel, welche das Zentrum des Bischoftums des ehemaligen Papstes Johannes Paul II bildete. Vorbei an Sarkophagen gingen wir zum Hauptaltar der Kirche und erreichten dann über einen Seitengang die Seitenschiffe. Auch dort waren kleine Altäre und mehrere Sarkophage ehemaliger Könige zu sehen.
Nach einer kurzen Pause spazierten wir dann entlang des Königswegs in Richtung des Marktplatzes der Stadt, wo wir uns direkt zur Marienkirche begaben. Dort wohnten wir der zeremoniellen Öffnung des großen Altares bei und erfuhren sehr viel über die Entstehungsgeschichte dieses Kunstwerkes, sowie die Bedeutung der dargestellten biblischen Szenen. Um 12 Uhr verließen wir dann das Kirchenhaus und konnten noch beobachten, wie vom Turm desselben ein Trompeter seine berühmte Melodie spielte. Diese wird zu jeder vollen Stunde in alle vier Himmelsrichtungen gespielt - zum Wawel zu Ehren des Königs, zu den Tuchhallen zu Ehren der Händler, zum Tor der Stadt zur Begrüßung der Touristen und in Richtung des Armenviertels, um auch die weniger vermögenden Bürger am Trompetenspiel teilhaben zu lassen. Ursprünglich wurde diese Melodie gespielt, als Krakau von fremden Truppen angegriffen wurde, um die Bevölkerung zu alarmieren. Mitten in seinem Spiel wurde der Trompeter jedoch von einem feindlichen Pfeil in den Hals getroffen, weshalb bis heute die Melodie unvollendet mittendrin abbricht.
Nachdem wir diesem Schauspiel gelauscht hatten, verabschiedete sich Ewa für diesen Tag von uns und jeder nutzte den Nachmittag, um die Krakauer Innenstadt noch weiter auf eigene Faust zu erkunden.
Am Abend schließlich trafen wir uns alle im Restaurant des Hotels, wo wir an einer Silvestergala teilnahmen und gemeinsam das Neue Jahr begrüßten. Bei einem 2-Gang-Menü und einem sehr reichhaltigen und vielseitigen Buffet konnten wir von Musik begleitet ins Neue Jahr tanzen. Und dieses Neue Jahr wurde bei uns sogar dreimal begrüßt, da russische und ukrainische Gäste des Hotels entsprechend der Zeitverschiebung zu ihrem Heimatland bereits um 22 Uhr und 23 Uhr zum Beginn des Jahres 2015 anstießen und dieses gebührend empfingen.

01.01.2015 – Stadtrundfahrt, Führung durch Kazimierz und Altstadtbesichtigung


Am ersten Morgen des neuen Jahres wurden wir um 10 Uhr von unserer Reiseleiterin Ewa am Hotel abgeholt und fuhren gemeinsam mit dem Bus in Richtung des jüdischen Viertels Kazimierz. Unterwegs erfuhren wir vieles über die Geschichte der Juden in Krakau und durchfuhren auch das alte jüdische Ghetto und passierten die Schindler-Fabrik. Angekommen in Kazimierz begaben wir uns dann zunächst in die Remus-Synagoge, welche auf dem alten jüdischen Fiedhof steht. Bei der Besichtigung dieser erzählte uns Ewa viel über den religiösen Alltag der Krakauer Juden. Bei dem anschließenden Spaziergang über den alten und neuen Marktplatz von Kazimierz und durch die engen Gässchen dieses Viertels erfuhren wir, dass seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Kazimierz immer mehr zu einer gefragten Wohngegend wurde und Häuser und Wohnungen hier sehr begehrt sind.
Nach diesem Rundgang durch Kazimierz fuhren wir mit unserem Reisebus zurück in die Altstadt von Krakau. Auf dem Weg dorthin nutzten wir die Gelegenheit, um nochmals mit einem Glas Sekt auf das Neue Jahr 2015 anzustoßen.
Unser anschließender Stadtrundgang durch Krakau führte uns vorbei an den berühmten Tuchhallen auf dem Marktplatz, zur Universität der Stadt und vorbei am so genannten Papstfenster, aus welchem Johannes Paul II bei seinen Besuchen in Krakau stets zu den Menschen sprach. Nach diesem sehr interessanten Rundgang verabschiedeten wir uns von Ewa und nutzten den Nachmittag, um ein letztes Mal auf eigene Faust Krakau zu erkunden und dabei zum Beispiel in einem der zahlreichen Restaurants der Stadt zu Mittag zu essen.
Das Abendessen nahmen wir dann in Form eines sehr leckeren 3-Gang-Menüs im Restaurant des Hotels zu uns.

02.01.2015 – Heimfahrt


Nachdem wir ein letztes Mal das Frühstück vom Buffet des Hotels genossen hatten, begab sich unser Reisebus schließlich auf die Fahrt in Richtung polnisch-deutsche Grenze. Unterwegs erzählte ich Ihnen noch einiges über andere bedeutende Städte unseres Nachbarlandes und wir schlossen unsere Reise mit der Komödie „Polen für Anfänger" des Berliner Kabarettisten Kurt Krömer ab.
Ich bedanke mich an dieser Stelle recht herzlich bei allen Gästen und natürlich auch bei Frau Christine Paulan und unserer Busfahrerin Susann für eine schöne Reise und vier unvergessliche Tage!
Liebe Grüße
Paul Meyer-Clasen

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