Reisebericht: Rundreise in Polen – Danzig & Masuren

09.06. – 15.06.2024, 7 Tage Busreise in die Masuren: Danzig – Oberlandkanal – Masuren – Nikolaiken – Heilige Linde – Zondern – Marienburg


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Das nordöstliche Polen, ein Landstrich mit vielfältiger und abwechslungsreicher Geschichte bietet dem Besucher nicht nur die einzigartige Schönheit des wieder aufgeblühtem Danzig, sondern auch die wundervolle Landschaft der Masurischen Seenplatte. Jeder Gast kommt auf hier seine Kosten, findet sein persönliches Highlight und nimmt tolle Eindrücke mit nach Hause.
Ein Reisebericht von
Marcus Hasselhorst
Marcus Hasselhorst

Anreisetag Quer durch Polen in die ehemalige Hansestadt Danzig

Wolkenloser Himmel begleitet und an diesem doch sehr frühen Morgen. Start in Chemnitz und um 06.00 Uhr ist der Bus dann mit seinen 21 Gästen vollständig. Uns erwartet eine angenehme staufreie Fahrt , lediglich kurz vor Danzig wird uns eine Baustelle zum Verhängnis und wir nehmen einen kleine Umweg. Nach einer kurzen Suchen finden wir auch den Eingang auf das Gelände der Musikakademie. Der Hoteleingang liegt etwas versteckt auf dem Gelände , aber um 15.30 Uhr können wir schon mit dem Check in abschließen. Genug Zeit für eine erste Stadterkundung nach der langen Anreise. Für 16.15 Uhr biete ich eine ersten Rundgang in die historische Innenstadt, die nur ein Steinwurf entfernt ist. Die große Gruppe wird im Verlauf des Spaziergangs immer kleiner und viele Gäste nutzen die verbleibende freie Zeit bis zum Abendessen für eigene Aktivitäten. 5 weitere Gäste mit Eigenanreise haben bereits Ihre Zimmer bezogen und beim Abendessen sind wir fast vollständig und es gibt Zeit sich mit einander bekannt zu machen. Der anstrengende Anreisetage sorgt dafür , dass die meisten dann auch nach dem Essen Ihre Zimmer aufsuchen.

Der Focus liegt heute auf Danzig

Gutes Wetter verleitet dazu, das gute Frühstück auch im Garten einzunehmen. Vorsicht war nur vor den räuberischen Tauben geboten. Malgorzata übernimmt am Vormittag das Kommando und der Bus bringt uns zuerst nach Danzig Oliva. Unterwegs bekommen wir noch Informationen zur Geschichte, den Stadtteilen und wichtigen Gebäuden. Das Orgelkonzert überrascht mit vielen populären Titeln , nicht nur aus dem klassischen Repertoire. Danach geht es wieder in die historische Innenstadt und wir starten unseren Stadtrundgang Wir besichtigen die imposante Marienkirche, die größte Backsteinkirche der Welt. schlendern durch den langen Markt, schauen uns das Goldene Tor an , bummeln durch die Frauengasse und erkunden das Krantor am langen Ufer. Nach dem offiziellen Programmteil kann sich jeder noch in sein Interessengebiet vertiefen , so nutzen einige die Zeit und fahren mit Boot oder Tram zur Westerplatte.
Am Tag zuvor hatte ich uns Tische im Gdanski Bowke , was soviel wie Danziger Halunke bedeutet, reserviert und so schlendern wir gemeinsam durch die Innenstadt zum Restaurant. Es erwartet uns leckere polnische Küche in einem tollen Ambiente die gute Stimmung wird von dem einen oder anderen Goldwässerchen begleitet. Nachdem dem vorzüglichen Essen machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Hotel.

Der Oberländerkanal Berge wollen bezwungen werden

Nach dem Frühstück checken wir aus und fahren ins ca 100 km entfernte Jelonki. Über Nacht hatte es geregnet und auch auf der Fahrt wollen sich die Regenwolken nicht verziehen. Wir erreichen bei leichtem Nieseln den Schiffsanleger , können aber schon erahnen , dass es in Kürze aufklaren wird. Wir haben ein Schiff ganz für uns und nachdem alle Platz genommen haben , beginnt auch schon der erste Anstieg auf einen Rollberg, alle Steigungen überwinden zwischen 20 und 25 m dabei. Beata die "Kapitänsfrau" unterhält uns mit lustigen Kommentaren und erzählt alles Wissenswerte zu diesem Technischen Unikum. Außerdem werden Snacks und Getränke angeboten. Insgesamt hebt sich unser Schiff auf seinem Rollwagen gleich über 5 Berge und wunderschönen wildromantische Kanalabschnitte werden durchfahren . Wildschweine und Störche mitten im Wald werden gesichtet. Am Anleger erwartet uns der Bus und ich lasse es mir nicht nehmen alle Schiffspassagiere zu einer Kanaltaufe einzuladen , Goldwasser wird ausgeschenkt und wir prosten uns zu auf dieses tolle Erlebnis zu. Nachschlag gibt es dann auch noch. So gut gelaunt geht es dann weiter Richtung Olstyn, da wir sehr zeitig sind haben wir eine Mittagspause in einem typisch polnischen Lokal eingeplant . Essen kann man sich an der Bedienungstheke selbst aussuchen, ich erkläre die Gerichte, helfe bei der Bestellung und nicht wenige sind überrascht über das qualitativ sehr gute Essen. Allen hat es fantastisch geschmeckt und so gestärkt starten wir unsere Stadtbesichtigung in Olstyn mit Besuch der Kirche St.Jakob, dem Marktplatz , der Burg , der Stadttore und dem Denkmal für den wichtigsten Sohn der Stadt , Kopernikus. Nach dem Stadtrundgang geht es dann nach Sensburg in unser Hotel Huszcza direkt am Czos See. Nach Check In und kurzer Pause geht es dann zum Abendessen, der Hoteldirektor begrüßt uns mit einem Schnäpschen und wir lernen , die Suppe kommt immer direkt aus der Vase auf den Tisch , So zumindest seine eigenen Worte.

Die nördlichen Masuren mit vielen Highlights

Wir sind alle früh zum Frühstück, heute stehen viele Highlights auf dem Programm. Als besondere Zugabe lädt Eberhardt Reisen zur Wolfsschanze und so machen wir uns auf Richtung Nord Osten. Die Wilczy Szaniec , wie es polnisch heißt, muß man gesehen haben, die Anlage ist sehr besucherfreundlich mit einem Rundwanderweg bedacht es gibt Restaurants , Cafes und Imbisse. Hanna unsere polnische Reiseleiterin weiß zu jedem Bunker und der allgemeinen Geschichte und Ereignisse rund um das Führerhauptquartier etwas zu sagen. Tolle 2 Stunden dürfen wir hier Geschichte erleben. Es bleibt no Zeit für ein typisch polnischen Imbiss, Bigos, Piroggen , Krakauer und vieles mehr steht zur Auswahl. Nach der Stärkung geht es dann zu Kaffee und Kuchen ins einzigartige Ostpreussen Museum, mit kurzem Zwischenstopp für ein Foto an der Rastenburg. Als wir eintreffen sind die Tische schon gedeckt und es durftet nach Kaffee. Im Anschluß werden wir vom Sohn der Museumsgründerin Christel in die Geschichte der Familie und des Museums eingeführt , Waldemar erzählt mit einem Hang zu Selbstironie und so haben wir alle viel Spass seinen Erzählungen zu folgen. Es bleibt eine gute Stunde das Museum selbst und die wunderschöne Garten und Parkanlage zu genießen. Mit toller Stimmung brechen wir auf zur Bauernhochzeit. Im Wald werden wir von 2 Pferdegespannen mit 2 folkloristisch gekleideten Kutschern abgeholt, während einer ausgedehnten Runde wird ein passende Brautpaar gefunden , die nun zum Mittelpunkt der Feierlichkeiten werden. Auf dem Hof von Eulalia der Gastgeberin wird das Hochzeitspaar begrüßt und wir machen einen Reigen, bevor der Einlaß in den Festraum für die Hochzeitsgesellschaft frei wird. Eine Musikgruppe begleitet die Zeremonie , ein sehr gutes traditionelles polnisches Essen füllt die Mägen und die Hochzeitsspiele führen zu einer Hochstimmung es wird viel getanzt und gelacht. Herr S. aus unser Gruppe , selbst begeisterter Musiker übernimmt für einige Lieder das Akkordeon und auch die Gastgeberin gibt noch eine musikalische Zugabe. So verlassen wir den Hof doch um einiges später als geplant. Kurz vor 22.00 Uhr erreichen wir das Hotel und alle ziehen sich fröhlich und voller positiver Eindrücke auf Ihre Zimmer zurück.

Gemütlichkeit und Erholung dafür steht Masuren

Heute starten wir spät, ein ausgedehntes Frühstück , teilweise auf der Terrasse in der Sonne eingenommen bildet die Grundlage für den heutigen Tag. Nach einem kurzen Stop am Forsthaus des Schriftstellers Ernst Wiechert geht es zur Anlegestelle für eine Kahnfahrt , kräftige Männern staaken unsere 3 Boot durch die Krutinya. Kleine Fischen wunderschöne blaue Libelle und Enten mit Ihrem Nachwuchs werden gesichtet und das bei fast andächtiger Ruhe. Danach gibt es noch die Möglichkeit Mitbringsel zu erwerben auf dem lokalen Markt. Zur Mittagszeit erreichen wir die Perle der masurischen Seenplatte Mikolajki , die meisten nutzen die Möglichkeit mit Hanna unserer örtlichen Reiseleiterperle in einem polnischen Lokal zu speisen. Es bleibt auch noch Zeit für ein kurzen Stadtrundgang, bevor wir um 15.00 Uhr zu einer Seenrundfahrt starten. Das Schiff ist sehr gut gefüllt bietet aber tolle und romantische Ausblicke auf die 3 Seen , die angesteuert werden . Anschliessend geht es zum Hotel, wir verabschieden Hanna und ein weiteres Mal nehmen wir unser gemeinsames Abendessen im Hotel ein.

Die Marienburg , Festung der Superlative

Bei schönstem Sonnenschein checken wir nach dem Frühstück aus dem Hotel in Sensburg aus und machen uns auf den Weg um die 250 km nach Malbork in Angriff zu nehmen. Hier wollen wir die mächtige Ordensburg der Kreuzritter an der Nogat besichtigen. Die monumentale Festung mit Vorburg, Mittelschloss und Hochburg beherrscht das Stadtbild. Die imposante Anlage aus rotem Backstein gilt heute als die größte mittelalterliche Festung in Europa, gesichert durch mächtige Wallanlagen. Wegen zu erwartender Staus geht es 30 min früher los. Die Fahrt nutze ich, um das Wissen der Mitreisenden abzufragen, das Quiz hatte durchaus einige anspruchsvolle Fragen , aber 5 Mitspieler hatten es ins Stechen geschafft. Belohnt wurde am Ende Frau B. mit einem leckeren polnischen Pralinenkasten. So haben wir am Ende ein sehr gutes Timing , um 12.30 Uhr sind wir auf dem Parkplatz der Marienburg. Thomas sorgt fürs leibliche wohl und ich mache mich auf den Weg, um die modernen Audioguides zu besorgen , mit der jeder Gast seine ganz individuelle Tour durch die Burg genießen kann. Ich komme gerade rechtzeitig zum Bus um auch noch eine Köstlichkeit der polnischen Pralinen zu genießen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Marienburg mehrmals zerstört und geplündert, aber immer wieder aufgebaut und vergrößert. Über 130 Jahre war die Burg Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens. Dieses Meisterwerk der spätgotischen Baukunst zählt seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Wiederaufbau der Burg nach dem Zweiten Weltkrieg hat zu einem tollen Ergebnis geführt und die Führung mit dem Audioguide , ist ein tolles Erlebnis und die wenigen skeptischen Stimmen am Anfang waren bei der Abfahrt ins Gegenteil gekehrt. Wir nutzen noch die Chance eines Fotostopps auf der anderen Uferseite des Nogats um die Marienburg in voller Größe zu fotografieren. Die Weiterfahrt nach Danzig gestaltet sich problemlos. Wir sind pünktlich in Danzig und die ersten Gäste reisen ab . Wir erfreuen uns am letzten gemeinsamen Abendessen , die Stimmung ist super und ich kann noch einige Tips geben, wo man das eine oder andere, zb. Goldwasser besorgen kann. Wir verabschieden dann noch weitere Gäste, die eine individuelle Abreise aus Danzig haben und nicht die Busheimreise antreten.

Von Danzig zurück nach Sachsen

Die Abfahrt haben wir am Vortag um 30 Minuten nach hinten verschoben, damit sich alle noch ausreichend stärken können vor der langen Heimfahrt. Pünktlich start wir dann Richtung Deutschland, die ersten Kilometer werden ohne Zwischenfälle abgespult, allerdings sehen wir einen unangenehmen Stau auf unserer Route und ziehen die Mittagspause etwas vor. Wir umfahren dann die Staustelle über die Landstraße und fahren über die Autobahn der Freiheit Richtung Grenze, eine Gewitterfront verdunkelt kurzzeitig den Himmel und leider wird bedingt durch die temporären Grenzkontrollen der Verkehr einspurig vor der Grenze und so verzögert sich unsere Einreise. Mit Erreichen von Deutschem Boden machen wir unseren letzten Stop, das Wetter zeigt sich nun wieder von seiner sonnigen Seite und mit einer Punktlandung erreichen wird Dresden und die weiteren Ausstiegsorte.

Schlusswort

Und wieder einmal möchte ich sagen , Sie waren die beste Reisegruppe , mit der ich je Fahren durfte . :) Wie bereits persönlich zum Ausdruck gebracht hat es mir riesigen Spaß gemacht Danzig und die Masuren mit Ihnen zu erkunden . Vielen Dank für die guten deutschen Tugenden , den Spaß und die Harmonie. Ein weiterer Dank gilt unserem Busfahrer Thomas - wenn wir auch keine "echten" Brüder sind , so waren wir bestimmt ein tolles Team. Die sehr positiven teils überwältigenden Kommentare und Feedbacks zu dieser Reise haben mich sehr gefreut und vielleicht trifft man sich ja mal wieder auf einer anderen Eberhardt Reise.

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