Reisebericht: Rundreise in Polen – Danzig & Masuren

25.08. – 31.08.2024, 7 Tage Busreise in die Masuren: Danzig – Oberlandkanal – Masuren – Nikolaiken – Heilige Linde – Zondern – Marienburg


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Danzig und Masuren - eine herrliche alte Stadt und traumhafte Landschaften erwarteten uns im Norden von Polen. Die Tage waren voll mit neuen Eindrücken und spannenden Erlebnissen und bei sommerlichen Temperaturen war das Baden in den masurischen Seen eine willkommene Abkühlung!
Ein Reisebericht von
Alicia Eckert
Alicia Eckert

Von Dresden nach Danzig

Am Anreisetag geht es immer früh los. Die ersten Gäste sind schon um 5.15 Uhr in Kesselsdorf in den Bus gestiegen, die meisten aber am Dresdner Flughafen. Kurz nach 8 Uhr waren wir dann schon bei Berlin und hatten alle an Bord.
Nach Polen sind wir über Frankfurt an der Oder eingereist, diese Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geteilt und aus dem Bereich am östlichen Ufer ist das polnische Slubice geworden.
Kurz vor Posen haben wir eine Mittagspause eingelegt, jeder Gast konnte hier entscheiden, ob er die Snacks vom Bordservice essen möchte oder lieber schon mal an der Raststätte eine polnische Spezialität probiert.
Da es kaum Verkehrsstörungen gab, kamen wir zügig weiter und erreichten nach einer weiteren kurzen Pause bereits gegen 16 Uhr das Hotel Wolne Miasto in Danzig. So blieb noch genug Zeit vor dem Abendessen, um die nähere Umgebung zu erkunden und einen ersten Eindruck von der schönen alten Stadt zu bekommen. Gemeinsam gingen wir dann zum Essen in ein typisches Danziger Restaurant am Ufer der Motlau.

Danzig

Nach einem guten Frühstück im Hotel Wolne Miasto wurden wir von unserer Gästeführerin Viola im Foyer begrüßt. Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg, um zuerst die weiter entfernten Bereiche der Stadt zu erkunden. Unterwegs sahen wir viele moderne Gebäude, die von der dynamischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeugen. Viola erzählte aber auch über die turbulenten Zeiten vor der politischen Wende, die 1989 das Ende der kommunistischen Ära brachte.
Anschließend wechselten wir wieder von der Politik in den Kulturbereich – im Danziger Stadtteil Oliwa besuchten wir nämlich die berühmte Kathedrale, die als Kirche des Zisterzienserklosters im 17. Jh. errichtet wurde und vor allem durch ihre große barocke Orgel bekannt ist. Wir konnten uns auch bei einem kleinen Konzert selbst überzeugen, wir wunderschön die Orgelmusik klingt.
Der zweite Teil des Besichtigungsprogramms war ganz dem historischen Teil von Danzig gewidmet. Auf einem Stadtspaziergang zeigte uns Viola die schönsten Ecken: die Promenade am Krantor, die Frauengasse mit den vielen Bernsteinläden, die Langgasse, den Artushof, den Neptunbrunnen und auch die imposante mittelalterliche Marienkirche.
Nachdem wir so viel gesehen haben, konnten wir gut eine Mittagspause gebrauchen, es war nicht schwer in den zahlreichen Cafés und Restaurants etwas Passendes zu finden.
Da der Nachmittag zur freien Verfügung stand, sind einige Gäste mit einem Schiff in das mondäne Seebad Sopot gefahren. Am Abend verabredeten wir uns zum gemeinsamen Pierogi- Essen. Diese verschieden gefüllten Teigtaschen gehören seit eh und je zu den Klassikern der polnischen Küche.

Von Danzig nach Masuren

Unsere gemeinsame Reise führte uns heute in das ländliche Masuren, wo wir am Abend im Hotel Huszcza eingecheckt haben. Tagsüber gab es aber einiges zu besichtigen. Angefangen haben wir mit der malerischen Marienburg, die wir nach einer Stunde Fahrt aus Danzig erreichten. Diese Anlage steht nicht ohne Grund auf der UNESCO-Welterbeliste, sie beeindruckt nicht nur durch ihre Größe und Architektur, sondern auch durch ihre wechselvolle Geschichte: vom Deutschen Orden im Mittelalter gebaut, später an den polnischen König verkauft, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und danach doch wieder aufgebaut. Mit Audioquides ausgestattet erkundeten wir die prächtigen Innenräume und auch die weniger spektakulären wie die Küche und stellten dabei fest, dass es viel Zeit braucht, wenn man sich ein umfassendes Bild vom damaligen Leben auf der Burg machen will. So wurde es schnell Mittag und wir mussten weiter, weil auch in Allenstein ein Stadtrundgang auf dem Programm stand. Diese alte Stadt, die im ehemaligen Ostpreußen liegt, hat einen interessanten Stadtkern. Der berühmte Nikolaus Kopernikus lebte hier einige Jahre und hat neben seiner Tätigkeit als Domverwalter astronomische Forschungen betrieben, die zu seinen bahnbrechenden Entdeckungen führten.
Am Abend erreichten wir bei bestem Sommerwetter Mragowo/Sensburg und richteten uns in unserem Hotel am See ein.

Masuren–Rundfahrt Teil 1

Der heutige Tag begann mit dem Besuch in Heiligelinde, dem Ort in Masuren, in dem die Jesuiten im 17. Jh. die barocke Wallfahrtskirche errichtet haben. Unsere Gästeführerin Hanna erzählte uns auch die Legende, nach der ein zum Tode verurteilte Mann eine so herrliche Jesus-Figur geschnitzt hatte, dass er freigelassen wurde. Da sich diese Figur als wundertätig erwies, zogen bald viele Pilger zu der Linde, an der sie hing. Heute befindet sich in dem prächtigen Gotteshaus auch eine besondere Orgel und wir konnten ein kleines Konzert genießen.
Auf der Rundfahrt ging es weiter über Rastenburg durch die schöne masurische Landschaft mit ihren sanften Hügeln und in der Sonne glitzerndem Wasser der vielen Seen. Wir erfuhren dabei vieles über die Entstehung dieser Landschaftsform und über das Leben der Menschen in dieser Region damals und heute. Auch die dunklen Kapiteln der deutschen Geschichte sind in Masuren zu finden, unser Weg führte auch an der Wolfsschanze vorbei, wo sich im 2. Weltkrieg Hitlers Hauptquartier befand.
In Wegorzewo machten wir auf einem kleinen Rastplatz Mittagspause mit Bordservice am Bus und einem Gläschen Goldwasser, das aufs Haus ging. Diesen traditionellen Gewürzlikör haben wir aus Danzig mitgenommen.
Nach einem Spaziergang am See in Gizycko erwartete uns am Nachmittag eine Kaffeetafel im Ostpreußen-Museum in Sadry. Die beeindruckende Sammlung ist auf eine private Initiative zurückzuführen und zeigt das Alltagsleben in Ostpreußen in längst vergangenen Zeiten. Das Haus ist von einem großen, wunderschönen Garten umgeben, in dem wir anschließend noch ein wenig spazieren konnten.
Da das Wetter sommerlich war, haben einige Gäste vor dem Abendessen noch im See gebadet.

Masuren–Rundfahrt Teil 2

Nur pur – das war das Motto des heutigen Tages! Durch grüne Wälder, vorbei an vielen Seen fuhren wir zuerst nach Mikolajki (Nikolajken), in die Sommerhauptstadt der Masuren. Nach einem kurzen Spaziergang mit einem Zwischenstopp am Königsfisch-Brunnen ging es auf die Seepromenade, an der in den letzten Jahren viele schicke Hotels und Restaurants entstanden sind. Von der Brücke hatten wir einen guten Ausblick und konnten auch die Stelle sehen, wo laut der Legende der Königsfisch angebunden wurde, damit er die Fischer nicht mehr bedroht.
Als nächstes ging es durch die Johannisburger Heide nach Krutyn. Wir waren aber erstaunt, dass keine Heide zu sehen war, bis wir erfuhren, dass man in Ostpreußen einen lichten Wald als Heide bezeichnete. Unser Ziel war das Flüsschen Krutynia, das sich malerisch durch die Landschaft schlängelt. Die anschließende Fahrt mit dem Staakenboot war die reinste Entschleunigung. In dem klaren Wasser konnten wir die Fische sehen und viele blaue Libellen flogen an uns vorbei.
Später, auf der Terrasse des Restaurants am Fluss gönnten wir uns etwas Leckeres zum Mittagessen.
Nach einer Pause im Hotel ging es weiter zum Bauernhof von Eulalia, eine Kutschfahrt, ein Rundgang auf dem Hof, der eigentlich eine Stiftung für vernachlässigte Tiere ist und traditionelles Essen mit Musik und Tanz standen auf dem Programm.

Mit dem Schiff über die Rollberge

Die Fahrt auf dem Oberlandkanal war das Highlight des heutigen Tages! Die Anreise zu Anlegestelle bei Buczyniec konnten wir ganz gemütlich gestalten, denn unsere Schifffahrt war für den Nachmittag geplant. So konnte man noch am Morgen, vor der Abfahrt in dem 25 Grad warmen See baden. Auf der neu gebauten Schnellstraße ging es dann zügig Richtung Olsztyn und Ostroda. An einem Rastplatz machten wir eine Mittagspause mit Bordservice. Kaum eine Stunde später legte schon das Schiff ab. Bald kam auch der erste Rollberg und alle guckten neugierig, wie es funktioniert, wenn Schiffe zu Überbrückung von Höhenunterschieden von einer Standseilbahn über Land gezogen werden. Der Oberlandkanal wurde im 19. Jh. gebaut und galt von Anfang an als technische Meisterleistung. Heutzutage ist er eine touristische Attraktion, als Transportweg für Güter gilt er schon lange nicht mehr. So fuhren wir gemächlich von einem Rollberg zum anderen, tranken einen Kaffee oder ein Bier und plauderten mit dem Personal, das bereitwillig Erklärungen zum Kanal gab.
Nach 8,5 km war die Fahrt in Jelonki zu Ende. Die Hitze war mittlerweile so unerträglich, das wir froh waren nur einen kurzen Weg zum Parkplatz zu haben. Dort wartete unser Busfahrer David auf uns und hat den Bus natürlich schon ein bisschen vorgekühlt.
Am frühen Abend waren wir zurück in Danzig und konnten zum Abschluss der Reise noch einen Stadtbummel und ein gemeinsames Abendessen im Hotel genießen.

Heimfahrt

Heute ging es in umgekehrter Reihenfolge von Danzig nach Dresden. Die Strecke blieb die gleiche wie bei der Anreise, denn die Autobahnen sind gut ausgebaut und auf den Alternativrouten drohten wegen vieler Baustellen Staus.
Wir haben während der Reise vieles gesehen und erlebt und das sommerliche Wetter trug ganz entscheidend dazu bei, dass es hoffentlich in guter Erinnerung bleibt!

Schlusswort

Liebe Gäste, es hat sehr viel Spaß gemacht, Sie auf der Danzig & Masuren Reise zu begleiten! Sie waren offen für Neues und sorgten mit Ihrer unkomplizierten Art für gute Stimmung in der Reisegruppe. Bleiben Sie gesund und kommen Sie mal wieder mit!
Vielen Dank!
Ihre Alicia

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