Reisebericht: Silvester in Polen – Jahreswechsel auf Schloss Krokowa bei Danzig

29.12. – 02.01.2015, 5 Tage Silvesterreise nach Pommern mit Krokowa – Danzig – Kaschubei – Kartuzy – polnische Ostseeküste


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Wer "Polen" hört, denkt oft zuerst an die großen Städte wie Warschau, Krakau oder Danzig. Vielleicht noch an Masuren, Tatra oder auch Schlesien. "Kaschubei" ist Vielen völlig unbekannt, um so größer der "AHA !-Effekt"
Ein Reisebericht von
Rolf Zimmer

Schloß Krokowa, 29.12.2013

Am Morgen brechen alle Reiseteilnehmer von ihren Heimatorten auf. Am Hellerauer Berg in
Dresden (A4) ist beinahe alles zu Ende, der Räumdienst schläft noch und LKWs stellen sich
quer. Zum Glück kommt unser Bus gerade noch durch, am Abend wird in manchem Telefon-
gespräch berichtet, dass es im Radio bis Mittag nur noch ein Thema gab: A4 bei Hellerau.
Wir aber erreichen nun zügig den Grenzübergang nach Polen. Doch von hier sind es noch weit über 300 km bis zum Tagesziel, dem Schloß Krokowa. Was ist denn das für geheimnisvolles Anwesen? 1292 bestätigte Mestwin II. (das war der Herzog von Pommerellen und Danzig ) dem Gneomar Crockau das Eigentum an einer Reihe von Ortschaften. Das errichtete Schloß blieb seit dieser Zeit in Familienbesitz, trotz daß auch einige Unholde der Familie Schaden zufügten. Aber das wissen die Reisenden zu diesem Zeitpunkt noch nicht, sie beschäftigen sich erst einmal mit der letzten Eiszeit, vor der es die Ostsee gar nicht gab und der  polnischen Sprache.

Die lichtdurchflutete Kathedrale von Oliwa und Danzig ,  30.12.2013

Gut gelaunt macht sich die Gruppe nach dem Frühstück auf den Weg. In Wejherowo
steigt unser örtlicher Reiseführer Bolek in unseren Bus ein und erläutert
die Besonderheiten der zwischen seinem Heimatort und Danzig liegenden Ortschaften.
Danach kommt es zum ersten Höhepunkt des Tages: der Besuch der Kathedrale von Oliwa.
Schließlich schlendern wir durch Danzigs Altstadt, langer Markt, Marienkirche, Mariengasse,
es ist kalt, da hilft Glühwein.
Nach Krokowa zurückgekehrt, erwartet uns am Abend ein eine besondere Überraschung:
Ein Neujahrskonzert mit begnadeten Künstlern. Es ist unfassbar, wie man mit Violine, Bratsche, Kontrabaß und Bandonion den "French Can Can" hinlegen kan, dass dem vergnügten
Publikum der Atem stockt!

Kaschubische Schweiz, Kaschubisches Brauchtum, Silvester auf Schloß Krokowa 31.12.2013


Nach einer kurzen Stippvisite an den Kreuzwegkapellen in Wejerhowo kraxelt unser Bus in
die Kaschubische Schweiz, während Bolek uns die Eigenarten und Bräuche der Kaschuben
nahe bringt. „Daß die Kaschuben, hämischer Weise, schwarze Gaumen haben sollen, halte
ich für ein Märchen. Ich muss das schließlich wissen, daß dem nicht so ist.....Ich bin nämlich seit 38 Jahren mit einer Kaschubin verheiratet!"
Liebevoll hergerichtet das Museum von Kartuzy (Karthaus) hier treffen wir, zumindest im Porträt, den Schöpfer der polnischen Nationalhymne (...Noch ist Polen nicht verloren).
Beeindruckend auch der Friedhof um die Stiftskirche der Jungfrau Maria von Karthaus.
Durch eine hügelige Seenlandschaft geht es an diesem  Nachmittag zum nächsten Höhepunkt, einem wunderschönen Lokal über dem See, dem Pub „Helena".
Holzbildhauer tobten sich am Material aus, welches nun die Wände schmückt.
Zurückgekehrt auf Schloß Krokowa warten die Dinge nun auf den Silvesterball.
In stilvoller Eleganz werden köstlich Getränke und Speisen aufgetragen und die Musik animiert zum Tanzen. Prosit Neujahr!

Neujahrsbrunch auf Schloß Krokowa 01.01.2014

Das Schlemmen nimmt kein Ende.
Am Nachmittag steht der Besuch der Kirche des Nachbarortes von Krokowa auf dem Programm, und ein Strandspaziergang an der Ostsee.
Zurückgekehrt, schauen wir uns das kleine Museum mit liebevoll gebastelten Weihnachtskrippen an.
Im Schloss wird´s wieder geheimnisvoll und gespenstisch, Ritter und andere Gefechtstruppen
üben sich im Abballern von Kanonen und anderen Feuerwaffen.
Mit geselliger Musik auf dem Akkordeon werden danach kaschubische und deutsche Volkslieder gesungen, und alle singen mit, selbst bei manchem kaschubischen Lied. Musik verbindet die Völker, eine prächtige und ausgelassene Stimmung ist die Folge. Daß zwischendurch schon wieder mal gegessen wird, versteht sich von selbst.
Danke Kaschubien für die unglaubliche Gastfreundschaft, danke Ihr fleißigen Betreuer
Grazyna und Bolek, danke, Ihr fleißiges Hotelpersonal,  wir behalten Euch im Herzen.

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