Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

19.10. – 29.10.2014, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Azoren - Inselparadies unterm Regenbogen. Regenbögen gibt es öfters und auch das Wetter ändert sich manchmal von Minute zu Minute. Trotzdem haben wir die Natur der Inseln genossen, nur halt manchmal mit dem Regenschirm.
Ein Reisebericht von
Ralf Kuchenbecker

19.10.14 – Anreise auf die Azoren

Da wir mit der Azoren-Fluggesellschaft SATA fliegen fahren wir mit dem Bus nach Frankfurt. Entlang A4 und A5 steigen die Gäste unserer Reisegruppe in Dresden, Meerane, Gera und Jena zu. Unser Flug nach Ponta Delgata auf der Azoreninsel São Miguel startet pünktlich.
São Miguel ist die Hauptinsel und Verwaltungssitz der aus 9 Inseln bestehenden Inselgruppe, welche seit 1976 eine autonome Region ist.
Am Flughafen werden wir durch Reiseleiter Jose begrüßt. Nur kurz ist die Fahrt vom Flughafen zum Hotel Marina Atlantico. Jose meint, dass wir heute jünger geworden sind, denn wir haben die Uhren umgestellt und zwei Stunden dazu gewonnen.
Den Tag beschließen wir mit einem gemeinsamen Willkommensabendessen im Restaurant „Anfiteatro". Wir genießen die hervorragende Küche und den sehr guten Wein.

20.10.14 – Lagoa – Vila Franca do Campo – Furnas

Nach einem sehr guten Frühstück wollen wir heute den ersten Teil der Insel erkunden. Pünktlich zur Abfahrt beginnt es zu regnen. Wir fahren durch das alte Viertel von Ponta Delgada und über die, heute wenig genutzte Landstraße nach Lagoa. Hier haben wir die Möglichkeit zum Besuch eines alten traditionellen Ladengeschäftes und der Wohnung der ehemaligen Besitzerfamilie. Heute ist das alles ein Museum. Interessant ist, das von den Kunden nicht grundsätzlich bezahlt wurde sondern häufig auch getauscht. Und natürlich auch angeschrieben und dann bezahlt wenn man wieder zu etwas Geld gekommen war. Die ehemalige Hauptstadt von São Miguel, bevor diese nach Ponta Delgata verlegt wurde, war Vila Franca. Hier besuchen wir die Kirche St. Michael, eine dreischiffigen Basilika ganz im Baustil der Inselkirchen gehalten. Sie besitzt eine kostbare aber nicht erdrückende Ausstattung. Die Mitglieder der Gemeinden kümmern sich um den Erhalt und die Pflege aller Kirchen selbst, alles wird durch Spenden finanziert. Gegen Mittag erreichen wir den Furnas See, ein geothermisches Gebiet. Hier wird in Erdlöchern eine kulinarisch Spezialität von São Miguel zubereitet, ein Eintopf mit dem Namen „Cozido das Furnas". Er besteht aus Rind- und Schweinefleisch, Hühnchen, Würstchen, Yams, Möhren, Kartoffeln und Kraut. Gegart wird er in Erdlöchern. Trotz strömenden Regens können wir gut beobachten wie unser „Eintopf" aus dem Erdloch geholt und dann zur Gaststätte transportiert wird. In Furnas befindet sich auch der Park Terra Nostra, eine sehr gepflegte Gartenanlage, die nur leider etwas im Regen untergeht. Die Möglichkeit zum Bad im eisenhaltigen, 30 Grad warmen, Wasser im Park besteht trotzdem und einige Gäste nutzten das auch. Anschließend fahren wir nach Gorreana zur Teeplantage, der einzigen von Europa. Wir sehen die Maschinen und Jose erklärt uns wie es funktioniert. Wir können auch den hier hergestellten grünen oder schwarzen Tee probieren und natürlich kaufen. Welches Glück, der Regen hat inzwischen aufgehört. Und so können wir am Aussichtspunkt Baia de Santa Ira noch einen Blick auf die Küstenlandschaft werfen und das aufgewühlte Meer betrachten. Am Abend geht ein Teil der Gruppe zu einem individuellen Abendessen ins Restaurant „Jardin do petischo".

21.10.14 – Lagoa do Fogo – Ribeira Grande

Zuerst besuchen wir heute die Keramikfabrik „Ceramica Fieira" in Lagoa, welche bereits seit 1862 in Privatbesitz ist. Sie ist eine der wenigen die noch in Betrieb ist. Wir sehen den ganzen Produktionsprozess und können den Arbeiterinnen über die Schulter schauen. Danach sehen wir nach den Fischern von Lagoa. Sie bereiten die Fangleinen vor mit denen sie Tiefseefisch fangen. Sie zeigen uns wie alles vorbereitet wird und wie es geht. Leider waren sie auf Grund der stürmischen See schon zwei Wochen nicht zum Fischen, so dass wir keinen frisch gefangenen Fisch sehen können. Das Wetter ist heute besser als am Tag zuvor, wir können neben kurzen Schauern auch die Sonne erleben und einen Regenbogen. Dann fahren wir in die Wolken hinauf zum Lagoa do Fogo, dem Feuersee. Eigentlich hatten wir keine Hoffnung ihn zu sehen, doch als wir wieder ein Stück tiefer kommen haben wir doch Glück. Auf der Fahrt nach Ribera Grande kommen wir an einem ein Geothermischen Kraftwerk vorbei, welches heute bereits 35% des Energiebedarfs von São Miguel deckt und wir sehen die schmalste, nur 8 km breite, Stelle der Insel. Dieser Teil ist sehr flach und entstand durch vulkanische Aktivitäten. Von oben können wir das Meer im Norden und Süden der Insel sehen. Vor der Mittagspause besuchen wir bei Ribera Grande noch die Likörfabrik "Mulher de Capote". Wir haben dort die Möglichkeit allerhand „süße" Sachen zu probieren. Man setzt vor allem auf Qualität und verarbeitet viel einheimisches Obst. Nach einem guten Mittagessen besuchen wir kurz das Auswanderermuseum von Ribeira Grande und bekommen so einen Eindruck davon, dass viele Menschen die Inseln verlassen mussten um in einer neuen Heimat ein besseres Leben zu finden und damit ihre Familien ernähren zu können. In Ribera Grande spazieren wir die Hauptstraße entlang, werfen einen Blick in die Espirito Santo Kirche, bestaunen den Paradiesgarten, wo jetzt leider nicht mehr viel blüht und besuchen noch die Hauptkirche des Ortes. Ein Blick in den schön ausgestatteten Saal des Rathauses bleibt uns jedoch verwehrt, da der Bürgermeister gerade eine Sitzung hat. Nach einem kurzen Stopp im alten Heilbad Caldeiras erreichen wir am späten Nachmittag wieder Ponto Delgato. Zum individuellen Abendessen nutzen wir heute das Restaurant Yachtclub.

22.10.14 – Sete Cidades – Capelas – Ananas Plantage

Am Morgen bläst uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Wir fahren zum Krater von Sete Cidades und haben eigentlich kaum Hoffnung etwas von den Seen im Krater zu sehen. Jose meint bereits im Bus, dass wir den See sehen werden. Eigentlich sind es zwei Seen, der Blaue See, Lagoa Azul und der grüne See, Lagoa Verde. Der Legende nach hatte sich eine Prinzessin in einen Hirten verliebt. Dem Vater der Prinzessin passte das nicht und so mussten sich die Beiden wieder trennen. Dabei sind viele Tränen geflossen. Die Prinzessin hatte blaue Augen und aus ihren Tränen entstand der Lagoa Azul. Der Hirte hatte grüne Augen und so entstand der Lagoa Verde. Dieser ist viel kleiner, denn Männer weinen nicht so viel wie Frauen. Sete Cidades ist ein ehemaliger Vulkan mit sieben Nebenkratern. Wir haben einen guten Blick vom Kraterrand auf die Seen, allerdings erkennt man die Farben nicht. Da die Sonne fehlt findet keine entsprechende Brechung des Lichts im Wasser statt.
Im Krater befindet sich heute der gleichnamige Ort, unterwegs machen wir noch einen Fotostopp mit Blick zum Lagoa de Santiago, auch ein ehemaliger Nebenkrater. Wir machen einen kleinen Rundgang durch Sete Cidades, es ist ruhiger verträumter Ort. Wir trinken einen Kaffee in der Bar neben der Kirche und der Heiligen Geistfesthalle, das sind die drei wichtigsten Gebäude des Ortes, sagt Jose. Weiter führt und der Weg nach Capelas zum Besuch des Ethnographisschen Museums. Ein Lehrer aus Capelas hat vor 40 Jahren begonnen Zeugnisse des täglichen Lebens der Einwohner von São Miguel zu sammeln. Daraus ist ein recht großes Museum geworden, welches an Hand einer nachgestalteten Straße die Lebens- und Arbeitswelt der Azorianer zeigt. Der Eingang ist vollkommen unscheinbar und erfolgt durch eine Garage, aber was sich dahinter verbirgt ist schon sagenhaft. Auf dem Rückweg nach Ponta Delgata besuchen wir die "Arruda-Ananasplantage". Die Aufzucht erfolgt im Gewächshaus und Jose erklärt wie das funktioniert. Wir verkosten vor Ort Ananaslikör, Marmelade, Chutney und Ananassenf! Am Nachmittag unternehmen wir noch einen gemeinsamer Rundgang durch Ponta Delgato. Wir besuchen u.a. die Markthalle, mehrerer Kirchen, den Park der Universität, den Stadtpark mit seinem 200 Jahre alten Gummibaum, die Hauptkirchen und das Stadttor. Dieses hat heute keine Funktion mehr, denn ursprünglich stand es direkt am Hafen. Diesen gibt es an dieser Stelle aber schon lange nicht mehr. Zum Abendessen sind die meisten Gäste der Gruppe wieder im Yachtclub.

23.10.14 – Flug nach Terceira – Rundgang in Angra do Heroismo

Wir verlassen die Insel São Miguel und fliegen weiter zur Insel Terceira. Der Flug mit der Propellermaschine ist sehr angenehm, fast wie Bus fahren. Da das Flugzeug nicht voll besetzt ist und keine Sitzplätze vergeben werden kann eigentlich jeder am Fenster sitzen. Nach dem Start kann man auf der linken Seite noch einmal Sete Cidades sehen, den Krater welchen wir gestern besuchten. Nach 30 Minuten landen wir bereits wieder. Vom Flughafen fahren wir knapp 30 Minuten bis Angra de Heroismo, das ist der wichtigste Ort der Insel. Auf dem Weg dahin beginnt es stark zu regnen und so fahren erst einmal ins Hotel „Terceira Mar". Es liegt sehr schön, direkt am Meer. Das Wetter wird aber schnell besser und am Nachmittag können wir trocken und bei Sonnenschein einen Stadtrundgang unternehmen. Die Insel entwickelte sich nach ihrer Entdeckung im 15. Jh. zu einem wichtigen Stützpunkt im Atlantik. Die Stadt Angra do Heroismo spielte dabei immer eine bedeutende Rolle. 1983 wurde die Stadt, welche 1980 bei einem Erdbeben zerstört wurde, zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Heute zeigt sich die Stadt mit einem wunderbaren Charme. Wir genießen den Blick hinab zur Marina, stehen am ehemaligen Stadttor, sehen die Kirche Misericórdia, welche einmal das erste Krankenhaus der Azoren war. Durch zahlreiche Gassen führt unser Weg, mit Blicken in Geschäfte aus vergangener Zeit, zum höchsten Punkt der Stadt, dem Outeiro da Memoria. Auch sehen wir uns den Saal im Rathaus an, besuchen das Theater der Stadt und die Kathedrale. Am Nachmittag gibt es dann, bei schönstem Sonnenschein, noch die Gelegenheit zum Schwimmen im Hotelpool. Das individuelle Abendessen machen wir gemeinsam im Restaurant Adega Lusitania, ein sehr typisches Lokal mit leckeren Fisch und Fleischgerichten.

24.10.14 – Monte Brasil – Algar do Carvão – Biscoitos – Flug nach Fajal

Nach dem Frühstück fahren wir heute bereits mit Gepäck ab. Zuerst führt uns der Weg auf den Monte Brasil, einem ehemaligen Vulkan, den wir auch vom Hotel sehen konnten. Der Hügel diente früher der Verteidigung der Stadt Angra do Heroismo und so finden sich hier zahlreiche alte Geschützstellungen. Wir können die Stadt von hier oben noch einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen. Anschließend besuchen wir die Grufta do Algar do Carvao. Das ist keine Höhle, sondern wir begeben uns in den Schlot eines erloschenen Vulkans. Das ist wie ein eintauchen in eine andere Welt. Nachdem wir durch einen Tunnel in das Innere gelangt sind erblicken wir wieder das Tageslicht, schauen also aus dem Schlot gen Himmel. Im Inneren können wir sehr gut die die Spuren des Magmas erkennen und so bekommen wir eine etwaige Vorstellung von den Kräften die im inneren des Vulkanes herrschten. Wenige Kilometer entfernt liegt Furnas de Erxofre, der einzige Ort mit vulkanischen Aktivitäten auf Terceira. Hier dampft es aus mehreren Erdlöchern und riecht nach Schwefel. Wir machen hier einen Rundgang um die Aktive Zone, etwas Bewegung tut gut. Weiter geht die Reise nach Biscoitos. Hier sehen wir Weinfelder, ganz anders als wir es von zu Hause kennen. Es handelt sich um einen liegenden Anbau und die Rebstöcke sind immer von Mauern aus Lavagestein umgeben, die Windschutz und Wärmespeicher zugleich sind. Imposant die Küste mit der erstarrten Lava am Porta dos Biscoitos. Mittagspause kehren wir in einheimischen Lokal ein, Jose sucht jeden Tag etwas Entsprechendes aus. Beim Besuch des Weinmuseums und der anschließenden Verkostung lernen wir den Wein von Terceira kennen. Der Weißwein ist hier eher ein Desertwein. Er wurde früher mittels Schnaps für den Transport auf See haltbar gemacht. Und so hat er immer einen Alkoholgehalt von 17-19%, wir verkosten von trocken bis süß. An der Nordküste entlang fahren wir nach Praia da Vitoria. Unterwegs sehen wir die amerikanische Luftwaffenbasis und vom Ponta da Ma Merenda haben wir einen schönen Blick auf die Stadt. In Praia da Vitoria kosten wir im Kaffee noch ein nur auf dieser Insel erhältliches Gebäck mit dem Namen „Donna Amelia". Die Zutaten sind eigentlich Geheim, den Namen hat es bekommen zu Ehren der letzten portugisischen Königin, welcher man das Gebäck anlässlich eines Besuches als Geschenk überreicht hat. Auf dem Flug nach Fajal konnten wir schon den höchsten Berg Portugals, den Pico, sehen. Seine Spitze ragte über die geschlossene Wolkendecke. Auf Fajal wohnen wir in Horta im „Hoteldo Canal". Zum Abend essen nutzen wir in Horta „Peters Cafe Sport".

25.10.14 – Inselrundfahrt Fajal

Am Morgen scheint die Sonne und wir brechen froh gelaunt auf. Doch bereits beim ersten Fotostopp mit Blick auf Horta zieht, eh wir uns versehen können, Regen auf. Wir fahren zur Caldeira auf 1043m, wir können nichts sehen, alles liegt im Nebel und es regnet. Die Caldeira ist ein gewaltiger Krater dessen Kraterwände 400 m steil abfallen. Weiter geht die Fahrt zur Nordküste. Wir stoppen an Molkerei, allerdings ist es nicht möglich diese zu besuchen. In der kleinen Verkaufsstelle können wir aber Käse verkosten und auch kaufen. Entlang der Küste fahren wir bis Praia do Norte und haben hier die Möglichkeit für eine Mittagspause. Anschließend erreichen wir Capelinos. Das Dorf wurde durch einen Vulkanausbruch 1957 zerstört, die Asche des Vulkans hat die Häuser unter sich begraben. Viele Menschen mussten damals die Insel verlassen und in den USA bekamen Menschen aus Capelinos sofort die Möglichkeit eine Green Card zu erhalten. Das einzige Gebäude, welches erhalten blieb war der Leuchtturm. Im heutigen Picnic-Park sehen wir nachgebautes Haus und können uns vorstellen wie die Menschen damals gelebt haben. Als wir den Portas de Capelinos erreichen bessert sich das Wetter, die Sonne zeigt sich. Nach dem verregneten Vormittag genießen wir die Zeit hier am Meer. Dabei können wir auch immer wieder einen Blick auf die Krater des Vulkanausbruchs von 1957 nehmen. Im nahen Besucherzentrum sehen wir u.a. einen Film zum Vulkanausbruch in 3D. Ebenso haben wir die Möglichkeit auf den Leuchtturm zu steigen. Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Horta. Zum Abendessen nutzen wir heute das Restaurant Canto da Doca. Auf einem heißen Lavastein gart sich hier jeder seinen Fisch und das Fleisch selbst.

26.10.14 – Ausflug zur Insel Pico

Heute heißt es zeitig aufstehen, denn wir fahren mit dem ersten Schiff nach Pico. Der mit 2351 m höchste Berg Portugals, der Pico Alto, lässt sich schon am Morgen blicken und so bleibt es auch fast den ganzen Tag. Immer wieder bei unserer Fahrt über die Insel gehen die Blicke zum Berg und der Fotoapparat macht noch ein Bild. Die Fahrt mit der Fähre dauert nur 30 Minuten, die Inseln Faja und Pico liegen nah beieinander. Zuerst fahren wir an die Küste Richtung Porto Calhau und Pochino. Auf der wenig befahrenen Straße machen wir einen Spaziergang. Das Wetter meint es heute den ganzen Tag gut mit uns und so genießen wir die Sonne. Gegenüber sehen wir auch immer die Insel Fajal im Sonnenschein. Ein weiterer Spaziergang führt uns durch die imposanten Weinfelder des Verdelho Anbaugebietes, welches seit 2004 zum UNESCO Weltkulturererbe gehört. Inmitten der Weinfelder steht eine alte Windmühle, welche wir ebenfalls besuchen können. Sie diente zum Mahlen von Mais, welchen man von Fajal bekam. Der Anbau von Getreide und Mais ist auf Pico nur sehr gegrenzt möglich, da die meisten Felder aus Lavagestein sind. In Madalena machen wir eine kurze Kaffeepause bevor wir zur Nordküste weiter fahren. Man kann die Insel São Jorge sehen. Einen Fotostopp machen wir in Porto Cachorro, wo die im Meer erstarrte Lava bizarre Formationen angenommen hat. Das Meer ist hier sehr tosend und so hat man 2005 ein Wellenkarftwerk errichtet um den Wellenhub zur Energieerzeugung zu nutzen. Im Ort befindet sich auch eine Schnapsbrennerei, welche auf den ersten Eindruck etwas illegal aussieht. Man brennt hier Grappa und wir haben die Möglichkeit etwas zu kosten. In Santo Antonio haben wir die Möglichkeit zu einer Weinverkostung mit Mittagsimbiss. Wir bekommen u.a. einen guten Weißwein und einen jungen Rotwein zu kosten und essen typischen Käse und scharf angebratene Wurst zu Brot. Die ohnehin schon gute Stimmung steigert sich hier noch etwas. Über die Inselmitte fahren wir nach Lajes do Pico. Im dortigen Walfangmuseum sehen wir u.a. einen Film über die Geschichte des Walfangs auf Pico. Bis Anfang des 20. Jh. war das eine wichtige Einnahmequelle für die Inselbewohner. Gefangen hat man den Pottwal, da das Walöl ein sehr begehrter Artikel war. Seit 1983 ist der Walfang verboten. Entlang der Südküste geht es zurück nach Madalena und mit dem Schiff wieder nach Horta. Zum Abendessen nutzen wir heute das Restaurant Genuino.

27.10.14 – Rundgang durch Horta – Flug nach Ponta Delgado

Am Vormittag regnet es wieder. Und so nutzen wir das Wetter um zuerst dem „Scrimshaw-Museums" einen Besuch abzustatten. Das Museum zeigt eine Sammlung von Kunst auf Walfischzähnen. Dann spazieren wir entlang der Promenade bis zum Fährhafen. Unterwegs können wir die zahlreichen Bilder der Segler sehen, welche sich an der Kaimauer verewigt haben. Mancher Segler kommt nach einiger Zeit sogar wieder nach Horta um das gemalte aufzufrischen. Die Stadt Horta war früher ein wichtiger Anlaufpunkt im Atlantik. Im 18. Jh. legten hier die amerikanischen Walfangschiffe an, Ende des 19. Jh. wurde die Stadt zu einer Zentrale der transatlantischen Kommunikation. Deutsche, Briten und Amerikaner verlegten Seekabel und gründeten hier kleine Kolonien. Als der Flugverkehr zwischen Europa und Amerika immer bedeutender wurde machten die Flugboote hier einen Zwischenstopp. Im zweiten WK lagen hier zahlreiche Schiffe der Alliierten. Nach 1945 hatte es die Stadt recht schwer und blühte erst mit der Einrichtung des Parlamentes der Azoren wieder auf. Auf unserem Rundgang sehen wir Häuser aus unterschiedlichen Epochen der Stadt. Die Jesuitenkirche war früher ein Zentrum der Bildung auf der Insel, heute werden die Gebäude als Museum und Verwaltung genutzt. Unterhalb des Parlamentsgebäudes finden sich die Häuser der aus der Zeit als die Überseekabel verlegt wurden. In einem Gebäude was von Deutschen Ingenieuren genutzt wurde findet man in einem der Fenster verschiedene deutsche Wappen u.a. auch das des Königreiches Sachsen. Anschließend bleibt etwas Zeit für eine individuelle Mittagspause. Wir treffen uns wieder im Hotel, fahren mit dem Bus zum Flughafen um zurück nach Ponta Delgata zu fliegen. Noch einmal schlafen wir zwei Nächte im Hotel Marina Atlantico. Zum individuellen Abendessen nutzen wir noch einmal das Restaurant Yachtclub.

28.10.14 – Tag zur freien Verfügung – Walbeobachtung

Der heutige Tag steht zur freien Verfügung. Einige Gäste haben sich entschieden fakultativ eine Walbeobachtungstour zu machen. Mit einigen anderen Gästen machen ich am Vormittag noch einen ergänzenden Stadtrundgang und wir besuchen die Kirchen Saó José und Santo Christo im Esperanca Kloster. Beides sind sehenswerte Sakralbauten. Durch die Straßen bummeln wir weiter bis zur Markthalle und von da aus ist es auch nicht mehr weit zum Hotel. Am Nachmittag verschlechtert sich wieder das Wetter und so geht jeder seinen eignen Interessen nach. Am Abend genießen wir das gemeinsame Abendessen im Hotel und nutzen gleichzeitig die Gelegenheit uns von unseren Reiseleiter Jose zu verabschieden.

29.10.14 – Rückreise nach Deutschland

Nach dem Frühstück bringt uns der Bus zum Flghafen. Mit Air Berlin fliegen wir über Düsseldorf zurück nach Dresden und Berlin. Allerdings kommt das Flugzeug wegen zu niedriger Wolken drei Stunden später. In Düsseldorf bekommen wir unsere Anschlüsse dennoch, die Flugzeuge warten auf uns. Mittels Haustürtransfer werden alle Gäste dann nach Hause gebracht.

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Herr Kuchenbecker, danke für diese Reisebeschreibung. Sie hilft sehr bei der Rückerinnerung an diese schöne Reise. Wir haben die Reise genossen! F.Thie

Thie
02.11.2014