Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

06.07. – 16.07.2024, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Europas geheime Naturperlen vulkanischen Ursprungs - wir erkunden vier von den neuen grünen Oasen im Atlantik, die zu Makaronesien gehören.
Ein Reisebericht von
Julia Kies
Julia Kies

Lange Anreise

Unsere gemeinsame Reise beginnt sehr früh am Morgen. Manche treffe ich am Flughafen in Frankfurt, die meisten sehe ich jedoch am Abflug-Gate in der Hauptstadt Portugals. Unser Flug nach Ponta Delgada ist relativ pünktlich. Am Ausgang wartet der örtliche Reiseleiter Jose auf uns. Die Uhr wurde bereits zweimal zurückgestellt. Wir fahren direkt zum Hotel. Nach dem Check-in hat jeder Freizeit.
Am späten Abend landet noch ein Paar auf den Azoren und wird separat zum Hotel gebracht.

Furnas, Terra Nostra, Lagoa do Fogo

Ausgeschlafen und gestärkt mit Frühstück fährt die nun komplette Gruppe in die ehemalige Hauptstadt Villa do Franco. Heute werden wir von der Sonne verwöhnt. Nach dem kleinen Spaziergang in Villa do Franco setzen wir unsere Reise nach Furnas fort. Wenn wir aussteigen, merken wir sofort den Schwefelgeruch in der Luft. Wie in einer Hexenküche steigen hier überall Dämpfe aus den Thermalquellen und den Fumarolen empor. Mineralwasser fließt hier und da. Wir probieren eine Quelle, die gar nicht so schlecht schmeckt. Anschließend schauen wir uns die Erdlöcher an, wo unser Mittagessen bereits seit einigen Stunden in der Erde gart. Gleich gegenüber liegt der wunderschöne Furnas-See. Baden ist hier allerdings nicht erlaubt.
Danach versammeln wir uns alle bei Tony's Restaurant und probieren den Eintopf aus der Erde - "Cozido" auf Portugiesisch. Verschiedene Fleischsorten, Blutwurst, Kartoffeln, Weiß- und Grünkohl, Yamswurzel, Mangold und Möhren werden uns zusammen mit Wein, Kima (Passionsfrucht-Limonade), Bier, Wasser, Kaffee und Ananas serviert.
Nach so einer üppigen Mahlzeit muss man einen Verdauungsspaziergang machen. Das tun wir auch im schönsten botanischen Garten auf den Azoren - Park Terra Nostra (12 Hektar groß), der rund 2.500 Bäume und zahlreiche Blumen wie Kamelien, Magnolien, Azaleen, Strelitzien, Hibiskus, etc. beheimatet. Er ist ein idyllischer Ort mit einem Thermalbecken, dessen Wasser ca. 38 Grad hat.
Nach der Botanik ist vor der Teezeit: Anschließend besuchen wir die Teefabrik Cha Gorreana, probieren den Tee und genießen die atemberaubende Aussicht von der Teefabrik aufs Meer. Danach geht es zum Hotel zurück.

Ananasplantage, Keramik– & Likörfabrik, Ribeira Grande, Lagoa do Fogo

Da es heute Morgen regnet, ändern wir das Programm und besuchen zuerst die Ananasplantage mit der anschließenden Ananas-Schnaps-Verkostung. Danach geht es in die Keramikfabrik, wo wir alles über das Drehen, Abdrehen, Glasieren erfahren und beobachten können.
Als nächstes kommt die Likörfabrik, wo wir auch verschiedene Likörsorten probieren. Pünktlich zum Mittag sind wir in Ribeira Grande, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Danach sehen wir uns das Rathaus, die endlich im Mai 2024 wieder eröffnete Kirche Igreja Matriz de Nossa Senhora da Estrela und das Zentrum dieser Stadt an.
Nun versuchen wir es trotz dem dichten Nebel den Feuersee zu erblicken. Leider ohne Erfolg! Wir fahren durch das schöne Naturschutzgebiet herunter, wo man nichts pflanzen darf. 20 Prozent der Stromerzeugung wird durch Geothermik gewonnen.
Die zauberhaften hellblauen und weißen Hortensien in voller Pracht begleiten uns die ganze Zeit und erfreuen unsere Augen.
Heute Abend gehen wir alle gemeinsam essen und lernen uns etwas besser kennen.

Capelas, Sete Cidades, Ponta Delgada

An diesel Morgen versteckt sich die Sonne wieder hinter Wolken. Aus diesem Grund gehen wir zuerst in die Markthalle von Ponta Delgada: Gemüse, Obst, Fisch und Käse kann man hier käuflich erwerben.
Als nächstes fahren wir nach Capelas in das ethnografische Museum. In diesem Sammelsurium kann man sich stundenlang aufhalten und man würde trotzdem immer wieder etwas Neues entdecken. Nein, wir wollen an die frische Luft und laufen zu den natürlichen Schwimmbecken von Capelas. Danach fahren wir nach Mosteiros und gehen dort ebenfalls an der Küste so lange spazieren, bis sich der Nebel hoffentlich auflöst. Leider ist der Nebel jedoch so tief und hartnäckig, dass wir sogar unten in der Stadt Sete Cidades nicht sehr viel sehen können. Hier machen wir Mittagspause und fahren anschließend hoch zur Königsaussicht, um die zwei Seen - den blauen und den grünen - leider nur auf der Keramiktafel zu bewundern.

Faial, Stadtrundgang in Horta

Heute werden wir zum Flughafen gebracht, da wir auf die zweite Insel Faial fliegen. Mit einer 20minütigen Verspätung startet unsere kleine Propellermaschine. Leider ist ein Koffer nach der Landung kaputt. So muss der örtliche Reiseleiter Thomas etwas länger auf uns am Flughafen warten. Gleich danach fahren wir zu unserem Hotel in Horta, checken ein und treffen uns alle um 17 Uhr zu einem Stadtspaziergang durch Horta. Der berühmte Hafen dieser Stadt lädt zum Flanieren ein. Die vielen Restaurants locken mit einem leckeren Geruch. Jeder geht heute in puncto Abendessen seiner Nase nach.

Vulkankrater Cabeço Gordo, Capelinhos, Weinprobe, Almoxariffe

Heute haben wir ein sonniges Wetter. Der wunderbare Blick von unserem Hotel aus auf den Berg Pico ist einmalig.
Unser erster Fotostopp ist an der Statue der Schutzheiligen von ganz Portugal - Miradouro de Nossa Senhora da Conceição. Von hier überblickt man die ganze Stadt Horta. Weiter geht es zum Vulkankrater der Insel - Cabeço Gordo. Als wir ankommen, sind noch Wolken im Krater drin zu sehen. Doch nach einigen Minuten sind diese wie von Zauberhand allesamt weg. Somit können wir seine ganze Schönheit erblicken! Eine Entschädigung dafür, dass die Seen auf Sao Miguel sich leider im Nebel vor uns versteckt haben...
Nach dem kurzen Zwischenstopp in der Kunsthandwerkerschule, setzen wir unsere Fahrt Richtung Capelinhos fort. 1957 ist hier auf offener See ein Vulkan ausgebrochen und hat neues Land geschaffen. Rund 2.000 Menschen mussten damals umgesiedelt werden. Viele gingen in die USA. Der alleinstehende Leuchtturm hat diesen Vulkanausbruch überlebt und präsentiert sich nun stolz den Besuchern.
Unsere Mittagspause machen wir in Varadouro, wo man auch in natürlichen Schwimmbecken baden gehen kann. Unterwegs lauschen wir dem Fadogesang im Bus und halten hier und da, um Fotos zu machen. Letztendlich kommen wir zur Praia do Almoxariffe im Osten der Insel an: Ein langer Strand mit dunklem Sand liegt vor uns.
An diesem Abend versammelt sich die ganze Gruppe in dem berühmten Restaurant auf Faial - Peter Cafe Sport.

Pico

Der Tag beginnt mit etwas Regen. Mit der Fähre geht es auf die Nachbarinsel Pico, wo wir nach ca. 30 Minuten in Madalena ankommen. Dieser gleichnamige Berg (2.351 Meter) ist der höchste Berg Portugals.
Als erstes machen wir einen Spaziergang durch die Weinfelder mit den Steinmauern aus Basalt in Criacao Velha. Unterwegs sehen wir auch die urigen Steinhäuser.
Danach fahren wir an der Südküste entlang und probieren unterwegs etwas Käse. Es regnet immer wieder. Unser nächstes Ziel ist Lajes. Dort besuchen wir das Walfangmuseum und schauen uns am Anfang einen historischen Film aus den 70er Jahren an.
Der Regen hört langsam auf, und wir fahren über Sao Roque weiter zur Weinverkostung in eine Bodega, denn die Insel Pico ist die Weininsel schlechthin. Zwei verschiedene Weine können wir dort probieren. Dazu gibt es Käse mit Honig, Brot und Wurst.
Als letztes halten wir in Cachorro, was so viel, wie "Kleiner Hund" bedeutet. Tatsächlich hat ein Felsen den Kopf eines Hundes.
Mit der Fähre geht es wieder zurück auf die Insel Faial.

Terceira

Heute Morgen regnet es in Strömen und leider sehen unsere vier Frauen, die zum Whale Watching aufgebrochen sind, keine Wale oder Delfine.
Nachmittags fliegen wir alle auf die vierte Insel - Terceira. Sie wurde als dritte Insel entdeckt, daher auch der Name - die "Dritte".
Thomas begleitet uns zum Hotel. Danach wird eingecheckt und entspannt. Fast die ganze Gruppe trifft sich in einem Restaurant in der Nähe des Hotels zum Abendessen, ohne sich vorher abzusprechen...

San Sebastiao, Algar do Carvao, Praia dos Biscoitos

Die Sonne lacht an diesem Morgen. Als erstes fahren wir zum Fort "Monte Brasil", das man von unserem Hotel aus sehen kann. Ganz oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Hauptstadt der Insel - Angra do Heroismo. Diese Festung wurde nie eingenommen. Rehe, Enten, Perlhühner sind hier zu Hause. Menschen machen hier öfters Picknick.
Weiter fahren wir an der Küste Richtung Osten nach São Sebastião und halten kurz an der historischen Bucht von Salga an. Hier haben die stolzen Terceiraner im Jahre 1581 den Angriff der Spanier abgewehrt. In São Sebastião angekommen, bewundern wir die älteste Kirche der Insel - Igreja Matriz de São Sebastião - mit ihren wunderschönen Fresken und die bunte Heilig-Geist-Kirche gleich gegenüber.
Weiter geht es an der Ribeira Seca vorbei nach Porto Martins und anschließend kommen wir in Praia da Vitoria an. Hier machen wir Mittagspause.
Als Nächstes steht mein persönliches Highlight auf der Insel an: Der Besuch einer 2000 alten Vulkanhöhle - Algar do Carvao.
Auf dem Weg zurück zum Hotel halten wir noch kurz zur Weinprobe und dann in Praia dos Biscoitos, wo bei einem Fest viele Menschen in den natürlichen Schwimmbecken baden und feiern. Anschließend kehren wir in unser Hotel zurück.

Stadtrundgang in Angra

Heute regnet es am Morgen. Wir warten kurz, bis wir losgehen. Thomas zeigt uns die Markthalle, das Theater, den wunderschönen Park mit dem Obelisken oben sowie die Kathedrale. Wir müssen uns immer wieder vor dem Regen verstecken und kehren mal in ein Cafe ein, um dem Regen zu entkommen.
Beim geselligen Abschiedsessen tauschen wir abends unsere Eindrücke von der Reise aus und lassen diese langsam ausklingen.

Heimreise

Ganz früh aus den Federn werden wir heute Morgen abgeholt und zum Flughafen gebracht. Zum Aufwachen gibt es etwas Kaffee oder Tee sowie eine Frühstücksbox für jeden. Unser Flug nach Lissabon ist pünktlich. Wir verabschieden uns von Thomas und von dem Naturparadies Azoren. In Lissabon angekommen, trennen sich unsere Wege. In sechs verschiedene Städte fliegen die Reisegäste nach Hause.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,
ich hoffe sehr, dass diese Reise unvergesslich bleibt, und sie von den schönen Erinnerungen noch lange zehren können. Vielleicht sehen wir uns auf einer anderen Reise wieder... Ihre Reisebegleitung Julia

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