Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

03.08. – 13.08.2024, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Aus den verschiedensten Orten Deutschlands ging es für uns 11 Tage zum Archipel mitten im Atlantik, den AZOREN! 4 der 9 Inseln galt es zu entdecken, wobei sie unterschiedlicher nicht hätten sein können...
Ein Reisebericht von
Valentin Meyer-Plath
Valentin Meyer-Plath

Flug auf die Azoren – Insel Sao Miguel

Sehr früh am Morgen treffe ich mich mit einem Teil der Gruppe am Flughafen BER in Berlin. Nach dem Check-in geht es pünktlich los in Richtung Lissabon. Dort treffen wir auf die anderen Gäste, die aus ganz Deutschland angereist sind. Gemeinsam fliegen wir weiter nach Ponta Delgada auf den Azoren. Am Flughafen dann der erste Schock, ein Koffer und ein Rucksack kommen nicht an. Nach langem Warten bleibt uns nichts anderes übrig, als zum Lost and Found Schalter zu gehen und das verlorene Gepäck zu melden. Der nette Mitarbeiter der TAP teilt uns mit, er können nicht sagen wie lange das Gepäck brauchen könnte, aber er würde uns informieren, sobald es Neuigkeiten gibt. Dennoch lassen wir uns davon nicht den ersten Tag verderben und treffen am Flughafen auf unsere Reiseleiterin Serafina, die uns die nächsten Tage über die Insel Sao Miguel führen wird. Gemeinsam fahren wir zum Hotel, das direkt am Atlantik liegt. Da leider noch nicht alle Zimmer bezugsfertig sind, erkunden wir erstmal individuell die Stadt. Heute findet in Ponta Delgada, der Hauptstadt der Azoren, ein großes Fest statt, bei dem alle ganz in weiß gekleidet herumlaufen. Wir sehen schon die ersten Vorbereitungen und die ganze Stadt ist in den Farben blau und weiß geschmückt. Spät am Abend beginnt das das Fest mit viel Musik, Essen und Getränken. Eine wirklich eindrucksvolle Kulisse.

Ganztagesausflug auf Sao Miguel mit Vila Franca do Campo – heiße Quellen von Furnas inkl. Mittagessen – Park Terra Nostra

Um Punkt 9 Uhr werden wir von Serafina und unserem Busfahrer Carlos abgeholt und unternehmen unseren ersten Tagesausflug auf den Azoren. Unseren ersten Stopp machen wir an einem Aussichtspunkt kurz vor der Stadt Vila Franca do Campo. Hier können wir die Insel von Vila Franca do Campo sehen, einen ehemaligen eingestürzten Vulkankrater. Danach machen wir einen kleinen Spaziergang durch das Stadtzentrum von Vila Franca, vorbei an der Kirche und dem ehemaligen Kloster der Stadt. Früher war Vila Franca do Campo die Hauptstadt der Azoren, wurde aber nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1522 von einem Erdrutsch weggespült. Danach wurde die Hauptstadt in das nicht weit entfernte Ponta Delgada verlagert. Weiter geht unsere Fahrt nach Furnas (auf Portugiesisch Furnasch ausgesprochen), einem Ort, der von geothermischen Aktivitäten geprägt ist. Hier besuchen wir den berühmten Park Terra Nostra, einen botanischen Garten, der eine der größten Sammlungen von Kamelien in der Welt mit über 600 verschiedenen Arten und auch Europas größte Sammlung von Sagopalmfarnen beinhaltet. Wir schlendern durch den 12 Hektar großen Park und alle sind begeistert von der riesigen Pflanzenvielfalt. Das Herzstück des Parks ist das große Thermalbecken, das immer eine Wassertemperatur von 38 Grad Celsius hat. Leider ist es momentan wegen Bakterien im Wasser zum Baden gesperrt, aber dafür bleibt uns mehr Zeit, die Pflanzen zu genießen. Hier könnte man wirklich einen ganzen Tag verbringen, aber wir müssen weiter, da der nächste Programmpunkt ansteht. Wir fahren zum Lagoa das Furnas, einem Kratersee in der Caldeira von Furnas. Hier werden wir Zeuge, wie unser Mittagessen zubereitet wird. Am Ufer des Sees treten heiße Quellen aus der Erde aus, in denen in großen Kochtöpfen der auf den Azoren berühmte Eintopf "Cozido das Furnas" zubereitet wird. Die lokalen Restaurants lassen ihre Töpfe hier über 6 Stunden in den heißen Quellen stehen, bevor der Topf wieder gehoben und zum Restaurant transportiert wird. In Tony's Restaurant in Furnas genießen wir im Anschluss unser Mittagessen. Der Eintopf, der aus Gemüse, Fleisch, Würstchen, Reis und Kartoffeln besteht, schmeckt wirklich lecker, aber macht auch sehr satt. Frisch gestärkt besichtigen wir danach den Park "Jardim Público da Courela", in dem man die heißen Quellen hautnah erleben kann. Außerdem probieren wir das Mineralwasser, das hier direkt aus den Brunnen kommt. Um uns ein noch besseres Bild von Furnas machen zu können, fahren im Anschluss auf den Rand der Caldeira, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf den Kratersee und heißen Quellen haben. Ein einmaliger Blick! Als nächster Programmpunkt steht der Besuch einer der einzigen Teeplantagen Europas an. Auf der Plantage "Cha Gorreana" wird grüner, schwarzer und weißer Tee produziert. Die Teekultur kam im Jahr 1878 durch zwei Chinesen aus Macau auf die Azoren. Außerdem haben wir hier die Möglichkeit den Tee zu probieren und bei Bedarf auch etwas zu kaufen. Unsere Reiseleiterin Serafina erklärt uns die verschiedenen Sorten des Tees und wie sie schmecken und wirken. Hier endet unser erster Tag und wir fahren zurück zum Hotel. Am Abend geht ein Teil der Gruppe im Restaurant "Mercado do Peixe" essen und trotz des trockenen Thunfischs haben wir ein schönes erstes gemeinsames Abendessen.

Ganztagesausflug auf Sao Miguel mit Lagoa, Lagoa do Fogo (Feuersee) und Ribeira Grande

Unser zweiter Tag auf São Miguel beginnt mit einem Stopp am Fischerhafen von Lagoa. Wir sehen wie ein Fischer seinen Fang auslädt...leider ist es heute nur eine sehr kleine Ausbeute. Weiter geht es zur Keramikfabrik "Viera“. Ein Familienbetrieb, der bereits seit mehreren Generationen besteht und sich einen Namen im ganzen Land gemacht hat. Unsere Reiseleiterin erklärt uns allerhand Wissenswertes zur Geschichte und zur Herstellung von Keramik. Besonders beeindruckt uns die Tatsache, dass hier noch alles per Handarbeit gemacht wird. Egal ob Rohlinge formen, fertige Stücke brennen und bemalen - hier wird selbstgemacht. Nach einem kurzen Rundgang und Besichtigung der Töpferkunst, hat jeder noch die Möglichkeit ein kleines Souvenir zu erwerben. Danach fahren wir zu zwei Aussichtspunkten am Lagoa do Fogo (auch Feuersee genannt), einem Kratersee im Inneren der Caldera des Schichtvulkans Água de Pau, der 1563 nach einem Ausbruch des Pico da Sapateira entstand, den es seitdem nicht mehr gibt. Hier haben wir einen fantastischen Ausblick auf den tiefblauen See, ein tolles Fotomotiv. Für viele gilt dieser als schönster See der Azoren und sieht somit jährlich tausende von Besuchern an, so auch unsere Reisegruppe. Bei der üppigen Vegetation wird uns hier auch klar, warum São Miguel den Beinamen "grüne Insel" trägt. Unsere Route führt uns weiter in das schöne Städtchen Ribeira Grande im Norden der Insel, die zu den ältesten Ortschaften der Azoren gehört. Da wir alle schon ein bisschen Hunger haben, machen wir hier erstmal eine kleine Mittagspause. Danach erkunden wir die Innenstadt zu Fuß, vorbei am Rathaus, dem alten Gefängnis, der Kirche und dem Fluss Ribeira Grande. Zwischendurch stoppen wir noch an einem Spirituosengeschäft und machen eine Likörverkostung. Vollgepackt mit kleinen Fläschcen machen wir uns danach auf den Weg zurück zum Hotel. Heute haben wir unser Willkommensabendessen mit der gesamten Reisegruppe im "Momentos" Restaurant mit gutem Thunfisch und netten Gesprächen.

Sao Miguel mit Lagoa Azul und Lagoa Verde – Sete Cidades und Ponta Delgada

Nach einem stärkenden Frühstück im Hotel machen wir uns auf den Weg in den Westen der Insel. Die Wolken hängen heute sehr tief und kreieren eine sehr mystische Stimmung. Wir halten auf halber Höhe der Caldeira und schauen ins Inselinnere. Nach kurzer Zeit ziehen die Wolken weg und wir erhalten einen Blick auf die vielen Vulkankegel in der Mitte der Insel. Oben am Aussichtspunkt angekommen, versperren uns die Wolken jegliche Sicht. Eigentlich sollte man von hier die beiden Kraterseen Lagoa Verde und Lagoa Azul erspähen können, doch die Wolken bilden einen undurchschaubaren Vorhang. Nachdem wir alle kräftig pusten (und vielleicht auch der Wind mitgespielt hat) ziehen die Wolken aber nach einiger Zeit weg und wir kriegen einen kurzen Blick auf die beiden Seen in der Caldeira, die sich etwa 500 Meter unter uns befinden. Danach geht es ins Innere des Kraters in das kleine Städtchen Cete Cidades, mit gerade einmal 700 Einwohnern. Hier machen wir unsere Mittagspause und schlendern durch die kleinen Gassen. Im Anschluss fahren wir weiter nach Capelas und besuchen dort ein Museum der anderen Art. Das 1998 von Manuel João Melo gegründete Museum für Kunst und Handwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Erinnerungen an eine Vergangenheit lebendig zu halten. Die aus handwerklichen und frühen mechanischen Werkzeugen und Utensilien bestehende Sammlung (eine der größten Privatsammlungen dieser Art), die die verschiedenen Geschäfts- und Arbeitsbereiche der Azoren im 19. und 20. Jahrhundert repräsentieren, lässt uns in die Vergangenheit eintauchen. Hier im ethnografischen Museum wurde eine komplette Ladenzeile nachgebaut, sodass die Besucher einen Eindruck vom Leben auf den Azoren im vergangenen Jahrhundert bekommen. Nachdem wir uns alle Läden und Räume der Ausstellung angeschaut haben, machen wir uns auf den Weg zu Ananasplantage "A Arruda". Serafina erklärt uns, wie die Ananas auf den Azoren angebaut wird und warum sie in diesem Klima so gut wächst. Wir werfen einen Blick in die verschiedenen Gewächshäuser und können den süßlichen Geruch nach reifer Ananas genießen, während wir durch die Anlage schlendern, auf der schon seit über 100 Jahren Ananasse angebaut werden. Am Ende dürfen wir noch einen Schluck frischen Ananas-Likör probieren und einige nehmen sich eine Flasche davon als Mitbringsel für die Liebsten mit. Bevor es zurück zum Hotel geht, machen wir noch einen Stadtspaziergang durch Ponta Delgada, bei dem uns Serafina noch einige interessante Fakten zur Hauptstadt der Azoren erzählt. Zu Abend essen wir im Stage Restaurant direkt am Hafen von Ponta Delgada mit gutem Fisch und Meeresfrüchten.

Weiterreise auf die Azoren–Insel Faial – Stadtrundgang in Horta

Heute können wir ausschlafen oder den Morgen nutzen, um noch ein letztes Bad im Atlantik zu nehmen. Um kurz vor 11 holen uns Serafina und Carlos vom Hotel ab und bringen uns zum Flughafen von Ponta Delgada. Am Morgen haben wir die Nachricht bekommen, dass wohl endlich der letzte Koffer eingetroffen sei und so können wir pünktlich zum Weiterflug nach Faial endlich das letzte vermisste Gepäck abholen, womit manche schon gar nicht mehr gerechnet haben. Pünktlich fliegen wir nach Faial und während des Anflugs auf Horta bietet sich uns ein fantastischer Blick auf den wolkenfreien Pico. Bei der Ankunft erwartet uns schon unsere Reiseleiterin, mit der wir die nächsten Tage die Inseln Faial und Pico entdecken werden. Wir fahren zum Hotel und stellen unsere Koffer ab, bevor wir einen ersten kleinen Stadtspaziergang unternehmen. Anja erzählt uns viele interessante Informationen und Fakten während wir vorbei am Parlament der Azoren, der alten deutschen Telegrafenstation, dem Markt und dem Hafen von Horta spazieren. Am Abend haben wir einen Tisch in der berühmten Segler-Bar "Peters Café Sport" reserviert. Das Café ist für seine Geschichte, für seine Gin Tonics und seinen Schokoladenkuchen bekannt und gilt als Standard-Zwischenstopp für Weltumsegler. Der Innenraum ist sehr schön eingerichtet, mit vielen Flaggen aus der ganzen Welt. Bei gutem Fisch und einigen Gin-Tonics lassen wir den Abend hier gemütlich ausklingen.

Ganztägige Inselrundfahrt auf Faial – der Insel der Hortensien und Vulkane

Heute lernen wir die "blaue Insel" bei einer ganztägigen Inselrundfahrt kennen. Anja holt uns vom Hotel ab und wir fahren zuerst auf eine Erhöhung im Norden von Horta. Hier haben wir einen tollen Blick auf die Stadt und können sogar die Inseln Sao Jorge und Terceira in der Ferne erkennen. Im Anschluss fahren wir zur Caldeira von Faial und werfen einen Blick in den 400 Meter tiefen Krater, der einen Durchmesser von über zwei Kilometern besitzt. Die Caldeira ist von Vulkankegeln umgeben (Cabeços dos Trinta, dos Verde, da Fonte, Fogo und do Canto), die sich nach Westen hin ausdehnen, während sich der markante Cabeço Gordo nach Süden hin erstreckt. Weiter geht die Fahrt in Richtung Westen und wir machen einen kleinen Stopp im Park "Reserva Florestal Natural do Parque do Capelo" in der Nähe der ortschaft Cruzeiro. Hier besichtigen wir ein traditionelles Haus aus Basalt im azorianischen Baustil. Danach fahren wir an die Südküste, vorbei am Örtchen Varadouro und machen unsere Mittagspause. Einige Gäste nutzen die Zeit, um in den tollen Meeresschwimmbecken zu baden, andere genießen ein Kaltgetränk bei traumhafter Landschaft. Gestärkt fahren wir weiter zur Westspitze der Insel, zum Capelinhos-Vulkan. Die Landschaft hier, die durch den Vulkanausbruch im Jahr 1957 entstanden ist, erinnert an eine Reise zum Mond. Im Gegensatz zu dem sonst so grünen Teil der Azoren, welchen wir bereits besichtigen konnten, wird diese Landschaft von Trockenheit und den dunklen Tönen der Vulkanasche geprägt. Quasi das vollkommene Kontrastprogramm, aber nicht minder sehenswert. Unsere Freizeit nutzen wir, um das Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Egal ob bei einem Besuch des Informationszentrums oder bei einer kleinen Wanderung zu verschieden Aussichtspunkten, hier kam jeder auf seine Kosten. Erschöpft von der heißen Sonne machen wir uns auf den Rückweg nach Hort und ein weiterer ereignisreicher Tag geht zu Ende. Der Großteil der Gruppe isst im Restaurant "Canto da Doca" zu Abend, in dem wir unser Essen selbst auf einem heißen Lavastein zubereiten können, ein echtes Erlebnis!

Ganztagesausflug zur Azoren–Insel Pico – Vulkan, Walfang und Weinanbau

Die letzten Tage konnten wir die Insel Pico schon sehen, aber heute setzen wir endlich über. Mit der Fähre fahren wir etwa 30 Minuten, bis wir im kleinen Städtchen Madalena auf Pico ankommen. Unser Bus wartet schon auf uns und wir fahren in den Norden der Insel. Wir halten in Cachorro, einem kleinen Winzerdorf, das nach einem in Hundekopf geformten Basaltstein benannt ist (Cachorro auf Portugiesisch heißt Hund). Ein Ausbruch des Vulkans Pico um 1718 schob einen Lavastrom in Richtung der Ortschaft, an dessen Meeresufer die erstarrende Lava die noch heute erkennbaren schroffen Felsgebilde formte. Diese eindrucksvolle Gesteinskulisse hat der Insel auch ihen inoffiziellen Namen "schwarze Insel" verliehen. Hier findet man noch ein paar traditionelle Häuser aus Vulkangestein. Vorbei an den kleinen Winzerorten Lajido und Arcos fahren wir zur Adega "A Buraca", einem Weingut bei Sao Roque. Hier verkosten wir verschiedene Weißweine mit Brot und Chorizo, bevor es im Anschluss noch eine kleine Likörverkostung gibt. Santé! Gestärkt und leicht beschwipst machen wir uns auf den Weg zum Lagoa du Capitao, einem See im Hochland von Pico. Er liegt am Grunde einer tektonischen Senke auf 790 m Höhe inmitten von Weideland. Wir werden von ein paar Kühen begrüßt, die hier weiden. Unser nächstes Ziel ist die Stadt Lajes do Pico auf der Südseite der Insel. Hier besuchen wir das "Museo dos Baleeiros", ein Museum, dass die Bedeutung des Walfangs in der Vergangenheit der Azoren präsentiert. Im Jahr 1987 wurde auf den Azoren der letzte Pottwal gefangen, auf die gleiche traditionelle Art und Weise wie zu Zeiten Moby Dicks, mit Segelboot, Handharpune und Lanze. Das Museum zeigt eine Sammlung von Gerätschaften, die für die Jagd auf den Pottwal benötigt wurden, sowie Schnitzereien und Gravuren aus Walbein und Walzähnen. Diese kunsthandwerkliche Technik wird auch als "Scrimshaw” bezeichnet. Nach einem Kaltgetränk im angrenzenden Café machen wir uns langsam auf den Weg entlang der Südküste zurück nach Madalena. Kurz vor dem Hafen machen wir noch einen Spaziergang durch Weinplantagen, um die Pflanzen noch einmal aus nächster Nähe zu beobachten. Hier bietet sich uns ein phänomenaler Blick auf die Insel Faial. Um 18 Uhr geht es dann mit der Fähre zurück nach Faial und jeder lässt den Abend individuell ausklingen.

Freizeit oder fakultative Walbeobachtung – Flug auf die Insel Terceira

Heute geht es weiter auf die vierte und letzte Insel unserer Reise, Terceira. Doch da unser Flieger erst am Nachmittag abfliegt, haben wir am Morgen noch Zeit an einer fakultativen Walbeobachtung teilzunehmen. Der Großteil der Gruppe macht sich also früh am Morgen auf zum Hafen von Horta. Nach einer kurzen Einweisung begeben wir uns auf das Zodiac-Schlauchboot, eingepackt in Regenjacken und Schwimmwesten. Gemeinsam mit einer Meeresbiologin und unserem Skipper fahren wir auf die Südseite der Insel Faial, da hier am Morgen ein männlicher Pottwal gesichtet wurde. Der Seegang ist stark und wir kriegen viel Salzwasser ins Gesicht gespritzt. Aber dann treffen wir auch schon auf die ersten Tiere, eine Gruppe von großen Tümmlern, die sich einen großen Thunfisch hin und her schieben. Ein klasse Fotomotiv! Die Tiere schwimmen ganz nah am Boot vorbei und tauchen auch unter diesem hindurch. Dann kriegt unser Skipper einen Funkspruch, dass der Pottwal wieder gesichtet wurde. Schnell machen wir uns auf den Weg, immer weiter von der Küste weg. Endlich sehen wir ihn, wie er entspannt an der Oberfläche schwimmt, bevor er uns ein letztes Mal seine Fluke zeigt und abtaucht in die Tiefen des Atlantiks. Später sehen wir noch einen zweiten Pottwal und eine Delfinschule. Wieder am Hafen angekommen sind zwar alle nass und ordentlich durchgeschaukelt, aber dafür mit einmaligen Erinnerungen im Gepäck. Wir laufen zurück zum Hotel und machen uns frisch, bevor und Anja abholt und wir zum Flughafen von Horta fahren. Da wir noch etwas Zeit vor dem Abflug haben, trinken wir noch einen Café im Restaurant auf dem Dach des Flughafens. Auch hier verläuft der Check-in problemlos und mit ein bisschen Verspätung fliegen wir nach Terceira. Hier wartet bereits unser Reiseleiter Thomas und Busfahrer Mauro auf uns und bringen uns ins "Hotel Terceira Mar", das sehr idyllisch direkt an der Küste vor dem Monte Brasil liegt. Bei einer kurzen Orientierungsfahrt durch die UNESCO Weltkulturerbestadt Angra de Heroismo gibt uns Thomas einen kleinen Überblick über die Stadt und stellt das Programm für den nächsten Tag vor. Wir checken im Hotel ein und alle gehen individuell Abendessen.

Ganztägige Inselrundfahrt auf Terceira mit Weinprobe

Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir heute um 9 Uhr unsere Inselrundfahrt auf Terceira. Wir fahren auf den 205 Meter hohen Monte Brasil, auf dem die Spanier während ihrer Besatzungszeit ein großes Fort errichtet haben. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die Stadt Angra und die umliegenden Ortschaften. Außerdem sehen wir die Caldeira des Berges, in dessen Krater das Militär auf den Azoren ihre Schießübungen durchführen. Weiter geht es entlang der Südküste in Richtung Osten und wir machen einen Stopp bei den sogenannten Ziegeninseln. Dieser Name stammt aus der Zeit, als Menschen Ländereien erhalten haben, wenn sie es 10 Jahre bewirtschaftet haben. Ein Bauer kam auf die Idee seine Ziegen auf den beiden Inseln zu halten und so wurde ihm das Land nach 10 Jahren überschrieben. In der nächsten Ortschaft, San Sebastian, besichtigen wir die Kirche mit ihren schönen, spätmittelalterlichen Fresken an den Wänden und werfen einen Blick in den verzierten Innenraum eines Heilig-Geist-Tempels. Weiter geht es in den Osten der Insel nach Praia de Vitoria, der zweitgrößten Stadt von Terceira. Wir spazieren entlang der Strandpromenade und machen hier eine ausgedehnte Mittagspause. Gestärkt geht es weiter zum Aussichtspunkt "Serra do Cume" von wo aus wir einen fantastischen Blick auf die wie ein Flickenteppich aussehenden Felder im Tal haben. Wie auch die anderen Inseln ist Terceira sehr stark von der Landwirtschaft geprägt. Dass Terceira eine lange Zeit von den Spaniern besetzt war, wird bei unserer Weiterfahrt deutlich. Wir passieren mehrere private Stierkampf-Arenen und sehen viele Stiere auf Ihren Feldern, die schon auf ihren nächsten Kampf warten. Diese spanische Tradition wird heute noch in Teilen der Insel gelebt. Unser nächster Programmpunkt ist die Lavahöhle "Algar do Carvao", übersetzt Kohlehöhle, benannt nach dem schwarzen Gestein im Innenraum. Dieser knapp 100 Meter tiefe Vulkanschlot bietet uns eine schöne Möglichkeit, sicher ins Inselinnere abzutauchen. Entstanden ist der Schlot vor etwa 2000 Jahren bei einem Ausbruch des Vulkans Pico do Carvão. Unten ist es sehr feucht und kalt, eine angenehme Abwechslung zu den überwiegend hohen Temperaturen auf unserer bisherigen Reise. Nach dem alle den Aufstieg wieder geschafft haben, machen wir uns auf den Weg nach Biscoitos. Der Name des Ortes leitet sich von der häufig vorkommenden Schicht-Lava ab, die wie in aufeinander geschichteten Biskuits erstarrt ist. Auf dem Weingut "Cooperativo dos Biscoitos" haben wir eine kleine Weinverkostung mit Weißwein aus der Region. Dieser ist ziemlich sauer und nichts für liebliche Weingenießer. Danach fahren wir an die Küste und schauen uns das Meeresschwimmbecken von Biscoitos an. Hier wurden zwischen den spitzen Vulkansteinen betonierte Wege eingelassen, um in den kleinen, natürlichen Becken sicher baden zu können. Eine wirklich tolle, kostenlose Bademöglichkeit. Über den ganzen Tag verteilt sehen wir am Straßenrand violette Blumen. Thomas erklärt uns, dass diese Pflanzen Tibouchina heißen und dafür verantwortlich sind, dass die Insel auch den Namen "lila Insel" hat. Zurück am Hotel machen wir uns kurz frisch, bevor der Großteil der Gruppe im "Lume Restaurant" den Abend ausklingen lässt.

Stadtrundgang durch Angra de Heroismo (UNESCO Weltkulturerbe) – Freizeit

Heute steht ein Stadtspaziergang in der Weltkulturerbestadt Angra de Heroismo auf dem Programm, die älteste Stadt der Azoren. Nach dem Frühstück treffen wir uns mit unserem Reiseleiter Thomas am Hotel und laufen zu Fuß in die Innenstadt. Unser erster Stopp ist der Markt von Angra, auf dem an einem Montag allerdings nicht so viel los ist. Wir schauen uns die verschiedenen Obst-, Gemüse- und Fischstände an und Thomas erklärt uns viel Spannendes über die verschiedenen Fischsorten und Ihre Zubereitungsmöglichkeiten. Danach besuchen wir das Theater der Stadt, ein schönes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, in dem nicht nur azorianische Theatergruppen, sondern auch Künstler aus ganz Portugal auftreten. Weiter geht es durch die Stadt vorbei an der Kirche "Nossa Senhora de Carno" bis zum Garten "Duque da Terceira". Hier machen wir eine kleine Pause und lassen die schönen Pflanzen auf uns wirken. Er ist einer der bekanntesten Gärten der Azoren und beherbergt dutzende Pflanzen aus der ganzen Welt, so zum Beispiel den seltenen Zitronen-Eukalyptus. Nach der kleinen Pause laufen wir zum Hafen von Angra do Heroismo, der aufgrund seiner günstigen Lage früher einen wichtigen Umschlagsplatz darstellte. Wir laufen vorbei am Yachthafen und am Badestrand und können von hier das Fort auf dem Monte Brasil beobachten. An der Kathedrale von Angra endet unser Rundgang und der restliche Tag steht uns zur freien Verfügung. Einige nutzen die Zeit, um im Atlantik baden zu gehen oder die verschiedenen Pools des Hotels zu nutzen. Andere machen nochmal eine kleine Wanderung auf den Monte Brasil. Am Abend genießen wir alle zusammen unser Abschiedsabendessen im Hotel und lassen die Reise bei gutem Essen und netten Gesprächen ausklingen.

Rückflug von Terceira nach Deutschland

Heute heißt es Abschied nehmen von den wunderschönen Azoren. Früh am Morgen werden wir zum Flughafen von Terceira gebracht und verabschieden uns von unserem Reiseleiter Thomas. Nach kurzem Warten fliegen wir pünktlich ab in Richtung Lissabon. Hier trennen sich unsere Wege und ich fliege mit einem Teil der Gruppe weiter nach Berlin. Eine schöne Reise geht zu Ende mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen.

Schlusswort

Liebe Gäste,

ich möchte mich noch einmal persönlich bei euch bedanken. Die 11 Tage vergingen wie im Flug und ich würde am liebsten sofort wieder mit euch auf eine Reise starten. Ihr wart eine super Gruppe und es war mir eine Freude euch begleiten zu dürfen. Ich hoffe, ich sehe den einen oder anderen Mal wieder auf einer Reise!
Bis dahin!

Euer Valentin

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Valentin,
danke für den ausführlichen Bericht. Er hat uns die tolle (aber auch anstrengende) Reise noch einmal revue passieren lassen.
Vielen Dank noch einmal für die, durch Dich organisierte und begleitete, Reise. Viele leieb Grüße und hoffentlich bis bald mal wieder.

Rogee und Kristin Burkhardt
18.08.2024

Hallo Valentin,
danke für den ausführlichen Bericht. Er hat uns die tolle (aber auch anstrengende) Reise noch einmal revue passieren lassen.
Vielen Dank noch einmal für die, durch Dich organisierte und begleitete, Reise. Viele leieb Grüße und hoffentlich bis bald mal wieder.

Rogee und Kristin Burkhardt
18.08.2024