Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

16.05. – 23.05.2024, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Madeira ist eine vulkanische Insel mit einer grünen, zerklüfteten Landschaft, hohen Steilfelsen, Steinstränden und Siedlungen im Delta des Fajã vor der Nordwestküste Afrikas. Sie ist besonders für den gleichnamigen Wein und das warme, subtropische Klima bekannt.


Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

Tag der Anreise, Donnerstag 16.5.2024.

Bereits am Vormittag traf sich meine kleine Gruppe in Leipzig am ehemaligen Infopoint.
Im Gepäck hatten wir "Gute Laune" und waren alle bereit für die Entdeckung der "Holzinsel".
Die Condor DE1578 LEJ=> FNC startete pünktlich und 17.10 Ortszeit (1h Uhren zurückstellen) landeten wir auf einer der zehn spektakulärsten Landebahnen der Welt.
Unser Abenteuer MADEIRA hatte begonnen!!!
Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel Madeira konnten wir bereits in der
Luftperspektive aus dem Flugzeug sammeln.
Am Flughafen Funchal (eigentlich müsste er Santa Cruz heißen) erwartete uns der Betreuer von Travel One, Hilario.
Die Fahrt zum Hotel Four View Oasis dauerte knapp 20 Minuten.
Zur Begrüßung bekamen wir den berühmten Madeirawein und viele Informationen für die kommenden Tage:-)
Den Rest des Nachmittags nutzten wir, um die Gegend des Hotels zu erkunden.
Am Abend trafen wir uns an der Rezeption, um
gemeinsam zum reservierten Tisch im Hotelrestaurant zu gehen.

Funchal – Weingut – Botanischer Garten – Câmara de Lobos – Cabao, Freitag 17.5.2024, Freitag 17.5.2024

Nach dem Frühstück traf sich unsere Gruppe vor dem Hotel, wo wir um 9.00 Uhr von unserer örtlichen Reiseleiter Miquele mit einem Midi- Bus abgeholt wurden. Jeder von uns erwartete die ersten Ausflüge mit Neugier und Vorfreude.
Als erstes spazierten wir durch die älteste
Straße von Funchal, die Rua da Santa Maria mit den
originellen Türen.
Gleich danach besichtigten wir die bekannte Markthalle. Hier konnten
wir unterschiedliche Arten von Schnittblumen, Pflanzenwurzeln und Zwiebel bewundern, exotisches Obst und Gemüse probieren und einen Besuch der
Fischhalle abstatten.
Bei einem Spaziergang durch die Hauptstadt kamen wir vorbei an Geschäften, Restaurants, Blumenständen, einer Orchideenausstellung und der Kathedrale.
Nächster Programmpunkt:
Blandy's Wine Lodge, das Herzstück des Weingeschäfts der Familie Blandy. Hier reifen seit 211 Jahren und sieben Generationen die besten Weine Madeiras nach der traditionellen Canteiro-Methode. Natürlich gab es nach einer Führung auch etwas für den Gaumen?
Nach einer kleinen Mittagspause war unser nächstes Ziel die größte Ortschaft und bekannteste Fischerort der Insel - Camara de Lobos.
Die Stadt erlangte Berühmtheit, nachdem der britische Premierminister Winston Churchill den Ort auf einem Gemälde verewigt hatte. An diese historische Begebenheit erinnert eine Gedenktafel im Ortskern.
Westlich davon erhebt sich der Cabo Girão, die höchste Steilklippe der Insel (Höhe: 580 m).
Hier legten wir einen Fotostopp auf der durchsichtigen Plattform ein und verewigten
den Süden von Madeira auf unseren Fotos.

Am Abend spazierten wir zur Villa Ventura und ließen uns von unserer Reisebegleiterin Steffi
anstecken und probierten die einheimische Spezialität Espada (Degenfisch) mit gebackener Banane. LECKER!

Der Osten Madeiras: Camacha– Pico do Arieiro–Ribeiro Frio–Santana–Machico Sonnabend 18.5.2024.

Es sollte wieder ein Tag voller Überraschungen werden.
Frisch gestärkt vom umfangreichen Frühstücksbuffet fuhren wir mit unserem Kleinbus
zu dem berühmten Gipfel der Insel Pico do Arieiro
(1818m) mit der weißen Radarkugel. Die Fahrt gestaltete sich regnerisch und neblig. Doch wie ein Wunder zog sich kurz vor dem Gopfel der Vorhang auf und es wurden sehr schöne Fotomotive. Der Ginster zeigte sich im leuchtenden Gelb und die „Natternköpfe“ (Nationalblume) wikten als Kontrast in Blau. Oben hatten
wir eine wunderschöne Aussicht auf die Bergwelt. Weiter ging unsere Reise
in das Naturschutzgebiet Ribeiro Frío (Kalter Bach, 880m)
Zur Einstimmung, auf unsere größere Wanderung testeten wir
eine wunderschöne und eindrucksvolle Strecke (leicht schlammig!)
entlang der Levada. Auf diesem Wege verschafften wir uns die ersten Eindrücke über die Flora der Vulkaninsel und prägten uns Steffis Worte „Laufen wie ein Gecko- ein Blick auf
dem Boden und einer für die Naturschönheiten" ein. Am Aussichtspunkt erwartete uns eine muntere handzahme Schar Buchfinken, die sich von den Besuchern füttern ließen.
Danach setzten wir unsere Rundreise wieder fort und fuhren nach Porto da Cruz mit einem Mittagsstopp in Santana, wo wir die typischen Strohdachhäuser besichtigten.
Im Anschluss ging es über den Portela-Pass nach
Machico. Östlich von Machico, in der Nähe vom Pico
do Facho machten wir eine kurze Pause um einige wunderschöne Aussichten zu fotografieren, denn von hier reichte der Blick über die Landebahn des
madeiranischen Flughafens Santa Catarina (2800m)
und die Bucht von Machico bis zu der Ostspitze Madeiras.
Erschöpft, aber sehr gut gelaunt, lächelnd und voll von neuen Eindrücken kehrten wir zurück. Am Abend spazierten wir gemeinsam zum Restaurant „Inn & Art“ idyllisch an der Steilküste gelegen zum Degenfisch (schwarze Degenfisch ist einer von rund 290 Tiefseefischarten, der seit 200 Jahren vor Madeira gefangen wird) essen.

Wanderung entlang der Levada von Marocos, 19.5.2024

Der heutige Plan ist eine Wanderung entlang der Levada (zudeutsch mitnehmen) von Marocos. Nachdem Frühstück wurden wir von unserer örtlichen Reiseleiter Miquele abgeholt
zu unserem Startpunkt gebracht.
Unser Wanderweg begann im Ort oberhalb von Machico und führte uns an eindrucksvollen
Terrassenlandschaften hoch über dem Tal vorbei. Auf dem Weg konnten wir einige Bauern bei der Arbeit beobachten und lernten sehr viel über die Zuckerrohr- u. Gemüseplantagen,
Entstehung der Insel, Flora +Fauna, Tierhaltung (Kuhhäuser?) und das Leben der Bewohner. Sehr oft machten wir ein Zwischenstopp, denn alle wollten
die schönsten Aussichten über die Insel und die seltsamen Pflanzenarten wenigsten als Foto nach Hause mitnehmen. Nach 2,5 Stunden endete unsere
Wanderung in der kleinen Bar „O Jacare". Eis und ein Espresso brachten den Kreislauf in Schwung!
Um viele Erkenntnisse reicher kehrten wir gegen 13.00 Uhr nach Canico de Baixo zurück. Wer wollte konnte im Oberdorf aussteigen, denn da war heute Zwiebelfest. Bei einer lustigen, bunten Parade durch die Straßen, wurde das Hauptprodukt, die Zwiebel, verehrt. Selbst die Kids boten kleine Tanteinlagen und wurden bejubelt!
Im Hotelpool zogen einige Gäste dann ihre Bahnen und erfrischten sich für den bevorstehenden Abend.

Nordwesten Madeiras– Ribeiro Brava – Encuameda Pass – Hochebene „Paula da Serra“ – Porto Monitz – Brautschleier Wasserfall, 20.5.2024

Nach einem eindrucksvollen Sonnenaufgang lockte unsere Gruppe die Nord- Westtour.
Zuerst fuhren wir entlang der Südküste nach Ribeira Brava (Wilder Bach), wo wir unseren ersten Halt machten. Elisabeth Felbs hatte auch hier ihre Spuren
hinterlassen. Sie gründete die Stickereimanufaktur auf der Insel. Eine der ältesten Kirchen Madeiras Igreja Matriz de São Bento steht am öffentlichen zentralen Platz, der wunderschön mit Mosaiken gepflastert ist. Hier befindet sich dort eine Gedenktafel, die an ein Ereignis in den 1940 erinnert, als der Pfarrer der Gemeinde bei einem schweren Sturm ein Kreuz ins Meer warf, um die Stadt vor Unheil und Überschwemmungen zu bewahren. Seitdem haben sich dort keine größeren Unglücke oder Katastrophen ereignet. Daraufhin begann man mit dem Bau der Kirche im gotischen Stil. Der Patron der Kirche wurde der Heilige Bernhard. Der Kirchturm ist mit blauen Fliesen verziert und zeigt eine Armillarsphäre, das Herrschaftszeichen König Dom Manuels I. von Portugal.
Über den Encumeada-Pass gelangten wir auf die Hochebene Paúl da Serra (1.400 m) bei klarer Sicht nach Porto Moniz den Norden der Insel. Den Aufenthalt nutzten wir für Mittagessen, Spaziergang und ein Bad im natürlichen Meeresschwimmbecken
inmitten von Vulkangestein. Ein wahres Abenteuer!
Auf der Weiterfahrt bewunderten wir die dramatische
Landschaft des Nordwestens mit der eindrucksvollen Küstenstrasse, die steil in den Atlantik abfällt und den vielen Wasserfällen. Fotostopp am „Brautschleier", der leider etwas zart ausfiel.
Da wir mit unserem fahrbaren Untersatz flexibel waren gab es noch mehrere „Japanerstopps“
Als kleines WOW und Dankeschön an unsere netten Gäste fuhren Miquele und Steffi nach Cancela zur Christusstatur - hier liebevoll Christo-Rei genannt. Diese Statue verehrt Christus König.
Nach einen wundervollen Tag entspannten wir uns erst einmal im Pool.
Zum Abendessen ging es zur 500m entfernten Strandbar. Hier ließen wir uns vom Küchenchef mit einheimischen Spezialitäten verwöhnen.
Natürlich durfte der Poncha nicht fehlen:-)

Gärten Madeiras, Dienstag 21.5.2024

Auch wenn die Sonne sich versteckte, machten wir uns nach dem Frühstück auf in die Gärten Madeiras. Als erstes ging die Fahrt zu den Palheiro Garten, welcher seit fünf Generationen im Besitz der Familie Blandy (1885) ist und das gleichzeitig als „Mekka" für Botanikliebhaber gilt. Schon allein die Hügellage des Landschaftsgartens mit tropischen Pflanzen und Blick auf das Meer ist traumhaft. Dieser Gutshof (Quinta) wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut und umfasst eine Fläche von 143.200 m². Sein ursprünglicher Besitzer war der erste Graf von Carvalhal, der eine Vielzahl von Bäumen pflanzte und die Kameliensammlung erschuf, die noch heute hier zu bewundern ist. Leider liegt die Zeit der Blüte zwischen November und April. Mit einem fantastischen Panoramablick über die Stadt Funchal verlassen wir das private Anwesen und fahren weiter zum Jardim Orchidea - einem Orchideen Garten. Ein jedes Herz von Orchideenfreunden schlug hier höher. Leider hatte die Coronazeit auch hier viel Arbeit hinterlassen. Kurz zur Geschichte der Quinta: - nachdem die Quinta zunächst zu einer Gärtnerei und dann zu einer Blumenfarm umgebaut worden war, erwarb die Familie Garton sie in den 1860er Jahren. - In den 1960er Jahren, nach seinem Ausscheiden aus der Royal Air Force, baute Group Captain Cecil Garton OBE sie gemeinsam mit seiner Frau Elizabeth Hera 'Betty' Garton, der Tochter eines Pioniers der Orchideenzucht, Sir William Cooke , in eine Anlage zum Anbau und zur Zucht von Orchideen um . - als Betty die Orchideensammlung ihres Vaters erbte, brachte sie einen Teil dieser Sammlung nach Madeira und züchtete weiterhin Orchideen, zunehmend auch für Naturschutzzwecke. - heute führt ihr Sohn Patrick, der an der Universität Oxford einen Abschluss in Botanik gemacht hat, die Quinta weiter - Vor unseren Augen wuchsen und blühten sehr viele verschiedene Sorten, die gleichzeitig mit anderen kunstvoll zusammengestellten Elementen für einen herrlichen Anblick sorgten. Von der Terrasse aus genossen wir einen umwerfenden Blick auf die Fenchelstadt - Funchal. Am Abend hatten wir uns etwas Besonderes vorgenommen. Eine Madeirischen Spezialität (Espeteta = Fleischspieß). Miquele fuhr uns zum Restaurant Quinta Estacao, oberhalb von Funchal. Der Chef unserer Partneragentur „Travel One“ begrüßte uns am Eingang des Restaurants mit einem Gläschen Madeirawein und wünschte allen einen schönen Abend. „para o benefício“

Monte – Korbschlittenfahrt – Pico dos Barcelos –Nonnental – Esmeralda Mittwoch 22.5.2024

Nach dem Frühstück ging es nach Monte, wo wir eine wunderschöne barocke Kirche aus dem 17. Jh. besichtigten. Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, die ihr von der hl. Maria geschenkt wurde. Deswegen ist diese Kirche der Mutter Gottes gewidmet. Doch zuerst mussten wir die 171 Stufen bis zum Portal bewältigen. Der des Österreichischen Kaisers Karl hatte im linken Flügel seine letzte Ruhestätte gefunden. Bis heute hat Monte eine sehr wichtige Bedeutung vor allem für diejenigen, die aus Madeira stammen und im Ausland leben, denn sie wird auch als ein wichtiger Pilgerort betrachtet. Nach der Besichtigung der Kirche fanden sich einige unter uns, die mutig genug waren, um mit dem Korbschlitten ins Tal hinunter zu gleiten. Die Fahrt dauerte ca. 7 min und machte uns allen unheimlich viel Spaß. Von Monte fuhren wir weiter durch einen wunderschönen Eukalyptuswald (Striptesebäume), der rundherum von Gebirgshängen umgeben war. Am Eira do Serrado - einem Aussichtspunktlegten wir einen Fotostopp ein. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Ausblick nicht nur auf die Berge, sondern auch auf das Nonnental. Ein Zufluchtsort der Clarissinnen vor den Piraten. Erst 1950 wurde eine Straße zu den 3000 Einwohner zählenden Ort gebaut. Unsere Tour endete mit dem Besuch einer Kräuterquinta in Sao Martinho, wo wir von der Kräuterhexe Esmeralda einen Besuch abstatteten. Wir erfrischten uns mit Zitronengras -Tee und genossen den Geschmack der Apfel-Chili Marmelade auf selbstgebackenen Brot und Nusskuchens. Ganz nebenbei erfuhren wir sehr viele Geheimnisse aus der Kräuterwelt.

Funchal – Heimflug, 23.5.2024

Um den letzten Urlaubsstunden auf der Insel zu genießen, hatte unsere RBG Steffi den Hotelshuttel in die Landeshauptstadt gebucht. Ausstieg und Treff für die Rückfahrt zum Hotel war der Hafen von Funchal. Ob man sich einfach von der Menschenmenge treiben lies oder noch einmal die Markthalle besuchte oder das weltbekannte Museum R7 oder die Stadt oder, oder, oder… Wir wählten das Museum des wohl bekanntesten Fußballspielers. Die ersten Seiten von Cristiano Ronaldos Geschichte, wurden in den Straßen von Madeira geschrieben. Deshalb wählte der Fußballstar seine Heimatstadt Funchal, um dort das CR7 Museum einzurichten: ein Ort, an dem seine Karriere dargestellt wird. Die am 15. Dezember 2013 eröffnete Ausstellungsfläche beträgt 400 m². Dort kann man einige der berühmtesten Trophäen aus der Karriere des Fußballers bewundern. Das gilt für seine vier Goldenen Schuhe (2007/08, 2010/11, 2013/14 und 2014/15) und natürlich für die fünf Goldenen Bälle, die er bereits gewonnen hat (2008, 2013, 2014, 2016 und 2017). Das CR7 Museum bietet die Möglichkeit, sich anhand von Fotos, Videos, interaktiven Inhalten und mehr als hundert individuellen und kollektiven Trophäen, die er im Dienste der Nationalmannschaft und der Vereine Andorinha (Madeira), Nacional (Madeira), Sporting (Lissabon), Manchester United (Vereinigtes Königreich), Real Madrid (Spanien) und Juventus (Italien) gewonnen hat. Vor dem CR7 Museum gibt es auch eine Wachsstatue von dem Star und wir nutzten die Gelegenheit zu einem Foto. Mit dem öffentlichen Linienbus ging es zurück zum Four View Oasis, wo unsere Koffer im Gepäckraum warteten. Ein Transfer brachte uns zum Flughafen und mit der Condor DE1579 FNC=>LEJ zurück in die Heimat. „adeus- Blumeninsel im Atlantic"

Schlusswort

Liebe Gäste, auch wenn wir nur 8 PAX an der Zahl waren, hoffe ich, es war für alle ein tolles Erlebnis.
Dadurch, dass wir mit unserm Sprinter sehr flexibel waren, konnten wir einiges mehr erleben.
Miquele wusste auf noch so knifflige Fragen (Botanik) immer eine Antwort. Ihm sei an dieser Stelle nochmals "danke" gesagt.
Ich freue mich auf eine neue Reise mit Euch!

Eure Steffi

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