Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

10.10. – 17.10.2024, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Es gibt mehr als neun Gründe Madeira zu besuchen, hier nur einige davon:
1. Madeiras spektakuläre Küstenlandschaft
2. Die schönsten Strände und Buchten auf Madeira
3. Das angenehme Wetter auf Madeira
4. Die fantastische Pflanzenwelt auf Madeira
5. Wunderschöne Orte und malerische Dörfer auf Madeira
6. Madeira Wein und die einzigartige Küche
7. Die Kunst und Kultur auf Madeira
8. Die Lebenslust auf Madeira: Eine Insel voller Feste
9. Urlaub vom Feinsten: Luxushotels auf Madeira
Wir fliegen hin um sie zu ergründen.
Ein Reisebericht von
Willi Thomas Krupp
Willi Thomas Krupp

Donnerstag, 10.10.2024 Flug nach Funchal

Am Vormittag trafen wir, vier erwartungsvolle Reisegäste und ich, uns am Flughafen Halle Leipzig um gemeinsam unsere Funchal-Rundreise anzutreten. Am späten Nachmittag erreichen wir Funchal und fuhren mit gemeinsam mit den drei bereits aus Stuttgart angereisten Gästen mit dem am Flughafen wartenden Bus zum Hotel Four Views Oasis, welches unser zu Hause für die nächsten acht Tage werden sollte. Wir erreichten unser Hotel gegen 18:00 Uhr und wurden da bereits von den schon aus Frankfurt angereisten drei Gästen erwartet.
Nach dem Einchecken, der Erläuterung unseres Reiseverlaufes, einem Gläschen des Madeira-Weines und einem kurzen Kennenlernen begeben wir uns zum gemeinsamen Abendessen in ein für hier typisches Fischrestaurant.
Das gemeinsame Abendessen genießen wir nach einem kurzen Spaziergang im Restaurant „Laranjinha“. Auch hier können wir uns an den kulinarischen Köstlichkeiten der Insel erfreuen und trinken den einen oder anderen Schoppen des köstlichen portugiesischen Weines.


Freitag, 11.10.2024: Funchal – Botanischer Garten – Câmara de Lobos – Weingut – Cabo Girão

Nach dem üppigen Frühstück in unserem Hotel holt uns unsere lokale Reiseleiterin Silvia ab und fährt gemeinsam mit uns und dem Fahrer Paolo zur ersten Etappe unserer Reise, dem botanischen Garten.
Der Botanische Garten Funchal ist eine sehr schön angelegte Parkanlage mit subtropischen Pflanzen. Der ca. 8 ha große Park liegt ca. 3 km nordöstlich des Zentrums von Funchal und untersteht dem Instituto Das Florestas E Conservacao Da Natureza .Er umfasst unter anderem einen Bereich mit Kakteen und Euphorbien, einen Ornamentgarten, einen Bereich mit subtropischen Nutzpflanzen, einige Vertreter der einheimischen Flora und einen Palmengarten. Im oberen Bereich gibt es ein Café. Im ehemaligen Herrenhaus ist seit 1982 das naturhistorische Museu de História Natural untergebracht, das vor allem Tierpräparate zeigt. Die Wege und Plätze des Gartens sind in der portugiesischen Tradition der Mosaikpflasterung aus Rundkieseln ausgeführt. Wir erfahren viel über die Flora und Fauna der Insel und bestaunen den wunderschön angelegten Garten.
Weiter geht es zur Markthalle Funchals, wo wir eine Vielzahl des lokalen Obst- und Gemüsesorti-mentes sowie die verschiedensten Fische und Meerestiere bestaunen. Der Mercado dos Lavradores deutsch „Bauernmarkt“) ist eine von 1939 bis 1940 erbaute Markthalle, in der täglich Obst, Gemüse, Blumen und Fisch gehandelt werden. Sie steht unter Denkmalschutz und ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen Madeiras. Das Angebot an verschiedenen Blumen und Blühpflanzen hier auf dem Markt ist überwältigend!
Nun fahren wir zu den Blandy's Madeira Weinkellereien im Zentrum Funchals. Der exzellente Wein, der auf Madeira produziert wird, hat den Namen des Archipels im Laufe der Jahrhunderte in die ganze Welt hinausgetragen. Einen wesentlichen Teil dieser weltlichen Geschichte erzählt uns Silvia im Museum der Madeira Wine Company. Das Museum der Madeira Wine Company, das sich in den ältesten Weinkellern Madeiras befindet, bietet uns die Möglichkeit, die jahrhundertealte Geschichte dieses ikonischen Produkts der Region kennenzulernen. Als krönenden Abschluss des Besuches können wir zwei Sorten des leckeren Weines verkosten.
Den Kern der Altstadt erkunden wir bei einem kurzen Spaziergang durch diese. In einem der zahlreichen Straßenrestaurants nehmen wir unser Mittagessen ein.
Nun geht es weiter nach Câmara de Lobos, einer Stadt, die ab 1430 entstand. Sie ist nach Funchal die größte Ortschaft und einer der bekanntesten Fischerorte der Insel. Die Gründung geht auf João Gonçalves Zarco und das Jahr 1430 zurück. An der Stelle der heutigen San-Joao-Kirche sollte eine dem Heiligen Geist geweihte Kapelle entstehen, die später als Patron den heiligen Johannes erhielt. Zwischen 1476 und 1485 erschienen in der Stadt Franziskaner. Schon vor 1459 war dort eine Einsiedelei entstanden, in der Franziskanermönch Gil de Carvalho lebte. 1459 entstand der Convento de São Bernardino, der Konvent des Bernhardin von Siena.
Die Stadtherren profitierten von der Rohrzuckerproduktion und damit zusammenhängend vom Sklavenhandel, wodurch die Siedlung erheblich anwuchs. Dies wirtschaftliche Einseitigkeit führte dazu, dass die Sklaven in den Zeiten der Hochkonjunktur auf die Produktionszentren verteilt wurden, zu denen Câmara de Lobos gehörte, in Phasen schlechter Preise oder schwieriger Absatzmöglichkeiten jedoch viele von ihnen freigelassen wurden. Zudem trug der brasilianische Zucker zur Verdichtung des Handels bei, ebenso wie später die Wein- und Bananenproduktion.
Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte der Stadt, nämlich die Aufzeichnungen des Pfarrers Tomé Vieira Barreto zu den Jahren 1715 bis 1721.
Die Stadt erlangte Berühmtheit, nachdem der britische Premierminister Winston Churchill den Ort auf einem Gemälde verewigt hatte. An diese historische Begebenheit erinnert eine Gedenktafel im Ortskern. Wir erkunden den Ortskern uns sehen auch de Bronzefigur von Churchill vor seinem Lieblingsrestaurant.
Nun wollen wir den schönen Ausblick von der Aussichtsplattform Cabo Girao genießen. Leider zieht starker Nebel auf, so dass wir zurück ins Hotel fahren und den Besuch des Aussichtspunktes auf einen der nächsten Tage verschieben.
Voll von schönen Eindrücken kehren wir zurück in unser Hotel.
Das gemeinsame Abendessen genießen wir nach einem kurzen Spaziergang im Restaurant „Laranjinha“. Auch Hier können wir uns an den kulinarischen Köstlichkeiten der Insel erfreuen und trinken den einen oder anderen Schoppen des köstlichen portugiesischen Weines.


12.10.2024 Der Osten Madeiras: Camacha – Pico do Arieiro – Ribeiro Frio – Santana – Machico – Spezialitäten–Abendessen

Am Morgen fahren wir in Richtung Camacha, das Zentrum der madeirischen Korbflechtkunst, allerdings ist das Korbflechtzentrum geschlossen. Außerdem ist es bekannt für sein alljährliches Apfelfest und seine Folkloreformationen.
Camacha hat eine Fläche von 19,8 km² und ca. 6300 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt 315,6 Einwohner/km². Es liegt ein paar Kilometer landeinwärts auf einer Höhe von ca. 700 m ü. M. an der Straße, welche die Inselhauptstadt Funchal mit Santo António da Serra verbindet. Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. Das Gemeindegebiet grenzt an den Atlantik im Süden, nördlich schließt sich der gebirgige Teil Madeiras an.
Wir fahren zum Pico do Arieiro der mit einer Höhe von 1818 m der dritthöchste Berg Madeiras ist. Er ist im Gegensatz zu den zwei höheren Gipfeln Pico Ruivo (1861 m) und Pico das Torres (1851 m) mit einer vom Poiso-Pass ausgehenden Straße erschlossen und daher der meistbesuchte Gipfel der Insel. Unterhalb des Gipfels befinden sich zwei große Parkplätze und eine Cafeteria mit Souvenirshop.
Unmittelbar neben dem Gipfel steht die weithin sichtbare Radarstation der Portugiesischen Luftstreitkräfte. Bei einem kurzen Rundgang auf dem Gipfel haben wir einen wundervollen Ausblick auf die Umgebung bevor der eiskalkte Nordwind der in kürzester Zeit viele Wolken herbeischiebt und die Sicht verdeckt.
Die etwa 50 Kilometer entfernte Nachbarinsel Porto Santo kann dann ebenso am Horizont erkannt werden, wie die näher liegenden Ilhas Desertas. Im Herbst lässt sich am frühen Morgen dank der klaren Sichtverhältnisse die Ponta de São Lourenço erkennen, die im Sommer oder später am Tag im Dunst der aufsteigenden Feuchtigkeit der Vegetation verschwindet. Im Winter kann es hier zu kurzzeitigen rutschigen Straßenverhältnissen durch Schnee und Eis kommen.
Weiter geht unsere Fahrt nach Ribeiro Frio, Der Ort liegt im auf 860 Metern über dem Meer Die kleine Siedlung gehört zur Gemeinde São Roque do Faial im Kreis Santana und liegt etwa 15 km von Funchal entfernt. Die Lage mitten im Lorbeerwald macht den nur aus wenigen Häusern bestehenden Ort zu einem viel besuchten Ziel von Ausflüglern und Wanderern. An der Durchgangsstraße haben sich mehrere kleine Tourismusbetriebe angesiedelt. Von hier aus unternehmen wir eine kurze Wanderung entlang der Levada do Furado, einer der bekanntesten Levadawege Madeiras, auf der mitten durch den Lorbeerwald nach Portela gewandert werden kann. Die Levada wird von dem Wildbach Ribeiro Frio gespeist, der dem Ort seinen Namen gab. Berühmt ist der Spaziergang zum Aussichtsbalkon Miradouro dos Balcões, von dem wir einen spektakulären Ausblick auf die zentrale Gebirgskette der Insel haben.
Nun besuchen wir den wunderschönen Ort Santana, gelegen an der Nordküste Madeiras. Auf einer Fläche von 19,0 km² leben ca. 29008 Einwohner was einer Bevölkerungsdichte von 149,3 Einwohnern/km² entspricht. Santana ist berühmt für seine traditionellen strohbedeckten Bauernhäuschen, die Wahrzeichen der Insel Madeira. Früher wohnten die Bauern in diesen einfach eingerichteten, oft rot angestrichenen Häuschen. Heute stehen die meisten leer und werden nur noch als Touristenattraktion instandgehalten. Die Strohdächer müssen alle vier bis fünf Jahre ausgewechselt werden. Im Ort findet gerade ein Bauernmarkt statt und wir können an den viele Ständen lokale Agrarprodukte sehen.
Bevor wir den Ort verlassen, werden zahlreiche Fotos von den pittoresken Häusern und den in Ihnen ausgestellten lokalen Gewerken geschossen.
Unser nächster Stopp gilt dem ältesten Ort der Insel, Machico. Im Juli 1419 betraten die portugiesischen Entdecker João Gonçalves Zarco, Tristão Vaz Teixeira und Bartolomeu Perestrelo in der Bucht von Machico erstmals den Boden der Insel Madeira.
Der König Don João I. verteilte im Rahmen der Besiedelung der Insel (1420–1425) das Land an seine drei verdienten Kapitäne. Tristão Vaz wurde zum Kapitän des östlichen Teils der Insel mit Sitz in Machico ernannt, wo noch heute seine Statue steht. Bartolomeu Perestrelo erhielt den Kapitänsbezirk Porto Santo, und João Gonçalves Zarco erhielt die Südwesthälfte Madeiras, die er von Funchal aus verwaltete. Die Kapitäne besaßen weitreichende Vollmachten: Sie konnten Steuern auf Land, Zuckermühlen, Backöfen und Salz erheben und sie durften brachliegende Böden nach eigenem Ermessen an Gutsherrn zur Nutzung übergeben. Machico entwickelte sich schon bald zu einem Zentrum des Zuckerrohranbaus, konnte aber mit der Metropole Funchal nicht Schritt halten, wo die für das Zuckerrohr geeignetsten Böden lagen.
1494 stammte nur ein Fünftel der Ernte aus dem Legatsgebiet Machico. Als die portugiesische Krone 1497 Madeira direkt dem König unterstellte, hatte Funchal die Konkurrentin längst wirtschaftlich überholt. Machico erhielt am 2. August 1996 die Stadtrechte und wurde damit zur zweitgrößten Stadt der Insel.
In Machico stehen die älteste Kirche Madeiras, die Capela dos Milagres sowie die um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Kapelle von São Roque mit ihren berühmten Kachelbildern.
Der Vorgängerbau der Kapelle, aus dem die heute in der Kapelle vorhandenen Kacheln stammen, war eine Votivkapelle aus dem 15. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert schworen die Einwohner Machicos, dem Heiligen Rochus (São Roque) eine Kapelle zu bauen, wenn er sie von der damals grassierenden Pestepidemie erlösen würde. Die Pfarrkirche Igreja Matriz de Machico mit ihren vier Seitenkapellen, einem Barockaltar und einer 1933 bemalten Holzdecke wurden gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut.[5]
Das repräsentative Rathaus (Câmara Municipal de Machico) wurde 1929 errichtet.
Im Solar do Ribeirinho, einem restaurierten Herrenhaus vom Ende des 17. Jahrhunderts in der Rua do Ribeirinho, befindet sich seit 2007 ein Museum zur Ortsgeschichte.
Das Fort São João Baptista entstand im 18. Jahrhundert. Die Festung Forte de Nossa Senhora do Amparo wurde 1706 vollendet und hat eine dreieckige Grundfläche.
Der Aquädukt Aqueduto de Machico wurde im 19. Jahrhundert erbaut, um die Zuckerrohrmühle mit Wasser zu beliefern. Von ursprünglich 14 Bögen, die eine Breite von 4,40 m hatten, sind acht erhalten und wurden 2001 renoviert.
Nach unserer Rückkehr zum Hotel unternehmen wir einen Spaziergang zum Restaurant „Inn & Art“ , wo wir die Spezialität der Insel, gebratenen Degenfisch essen.


Sonntag, 13.10.2024 Fakultative Wanderung entlang der Levada von Marocos

Heute erkunden einige der Reisenden die schöne Natur der Insel. Der Beginn der fantastischen Route ist Marocos und lässt uns die pittoresken Terrassenlandschaften hoch über dem fruchtbaren Tal von Machico passieren. Wir sehen sorgsam gepflegte Felder und können atemberaubende Ausblicke auf die Küste und den tiefblauen Atlantik genießen. Wir sehen Eidechsen, die sich in der Sonne ausruhen, die wunderschön blühenden Strelitzien, blühende Weihnachtssterne und viele der Pflanzen am Wegesrand. Gegen Mittag sind wir zurück im Hotel und nutzen den Herrlichen Sonnenschein für ein Bad im Hotelpool oder im Meer.


Montag, 14.10.2024 Ausflug in den Nordwesten Madeiras

Heute geht es nach Ribeira Brava, dem Zentrum des Westens. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Ort besiedelt, kurz nach Funchal und Machico. Im Jahr 1676 wurde Ribeira Brava eine eigenständige Gemeinde. Seit 1914 ist Ribeira Brava ein eigener Kreis und ist damit der jüngste Kreis der Insel. 1928 wurde der Ort zur Vila (Kleinstadt) erhoben. Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig in diesem Kreis. Die Fruchtbarkeit der Böden und die klimatischen Bedingungen ermöglichen den Anbau einiger der typischsten Produkte Madeiras wie Süßkartoffeln, Zuckerrohr, Wein, Bananen und andere exotische Früchte. Die kleine Stadt Ribeira Brava hat rund 6.000 Einwohner und liegt rund 15 km westlich von Funchal an der sonnigen Südküste von Madeira. »Wilder Fluss« bedeutet der Name Ribeira Brava im Deutschen. Warum das so ist, merkt man allerdings erst nach starken Regenfällen, wenn das sonst so ruhige Flüsschen im Ort zu einem breiten Fluss anschwillt. Ribeira Brava liegt in einem Tal, umgeben von grünen Bergrücken, an denen Bananenstauden und Obstbäume stehen. Mit dem Praia da Ribeira Brava besitzt die Stadt auch einen kleinen Strand aus Steinen und dunklem Sand.
Die beiden wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde sind die Kirche Matriz de São Bento und das Ethnologische Museum von Ribeira Brava.
In einem der Straßencafés probieren wir die süße Spezialität eine Pastel de Nata, ein Blätterteigtörtchen mit Konditorcreme.
Weiter geht es zum Encuameda Pass, dem 1007 Meter hohen Passübergang zwischen Ribeira Brava im Süden und São Vicente im Norden der Insel Madeira. Neben dem Poiso-Pass (Paso do Poiso) war er bis zur Eröffnung des Straßentunnel Túnel da Encumeada einer der wichtigsten Übergänge vom Südteil der Insel in den Nordteil. Die Passhöhe ist eines der meistbesuchtesten Ziele der Insel. Der Pass bietet uns eine hervorragende Aussicht sowohl zur Südküste als auch zur Nordküste. Die Passhöhe ist Ausgangspunkt mehrerer Levada- und Bergwanderungen. Über den Pass führt der Caminho Real da Encumeada (dt. Königsweg), der früher eine der wichtigsten Verbindungen über den zentralen Gebirgskamm war. Auch der Pico Ruivo, die höchste Erhebung der Insel, ist auf einer längeren Wanderung zu erreichen. Entlang der Levado do Norte kann durch einen Tunnel in das Gebiet Folhadal gewandert werden, es ist wegen der endemischen Maiblumenbäume (Clethra arborea) bekannt. Hier werden wieder viele schöne Fotos festgehalten.
Weiter geht es über Porta de Sol zur Hochebene „Paula da Serra“. Die Fahrt führt entlang der Hochebene „Paul da Serra“ mit einem Fotostopp bei toller Sicht auf die Berge.
Jetzt erreichen wir Porto Moniz, im Nordwesten der Insel, benannt nach dem portugiesischen Adligen Francisco Moniz. Er stammte aus der Algarve und hatte sich 1533 hier angesiedelt.
Erwerbszweige in Porto Moniz waren früher Walfang und Fischerei, heute sind es Weinbau und Tourismus.
Der Ort hat einen Hafen, einen Hubschrauberlandeplatz, eine moderne Uferpromenade und ist bekannt für die natürlich entstandenen Badebassins im Vulkangestein. Schutz vor der Brandung bietet die vorgelagerte kleine Felsinsel Ilhéu Mole, auf der sich der Leuchtturm Farol do Porto Moniz befindet. In der aus dem 18. Jahrhundert stammenden, direkt an der Küste gelegenen und teilweise wieder aufgebauten kleinen Festung Forte São João Baptista befindet sich das 2005 eingeweihte Aquário da Madeira. Es ist der Meereswelt rund um Madeira gewidmet. Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Kirche Igreja Matriz, die durch ihren hochbarocken Baustil beeindruckt. Wir besuchen die im Jahr 1471 erbaute Kirche Santa Maria Madalena do Mar, die zu den ältesten Kirchen Madeiras zählt. Im Ortszentrum nutzen wir die Zeit um in einem der netten Straßenrestaurants einen Mittagssnack einzunehmen.
Weiter fahren wir zum Brautschleier-Wasserfall. Den Namen “Véu da Noiva” (Brautschleierwasserfall) erhielt dieser Ort nach einem nahegelegenen Wasserfall mit demselben Namen. Dieser Wasserfall stürzt aus großer Höhe ins Meer und erinnert an dieses romantische Accessoire einer Braut. Wenn man Porto Moniz Richtung Santa verlässt, stößt man auf diesen schönen Aussichtspunkt mit einem Panoramablick über Porto Moniz.
Jetzt besuchen wir das kleine Örtchen Sao Vicente. Nach der Neu-Entdeckung der Insel Madeira durch João Gonçalves Zarco begann 1419 die erstmalige Besiedlung der Insel Madeira durch die Portugiesen. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde São Vicente als eigenständige Gemeinde gegründet. 1744 wurde der Ort zur Vila erhoben. Der Kreis São Vicente erfuhr 1835 eine Verkleinerung, im Zuge der Einrichtung der neuen Kreise Santana und Porto Moniz. Nach vorübergehender Wiederauflösung der neuen Kreise 1895 und der Rücknahme der Gebietsabgaben wurden die Kreisgrenzen von 1835 im Jahr 1898 wiederhergestellt und haben bis heute ihre Gültigkeit behalten. Der Bezirk von São Vicente besteht aus den Gemeinden São Vicente, Ponta Delgada und Boaventura. Wir erkunden den Ort zu Fuß und besuchen unter anderem die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert. mit barock vergoldeten Schnitzereien und einem Deckengemälde des Hl. Vinzenz.
Am späten Nachmittag kommen wir zurück ins Hotel und gehen dann zum Restaurant an der Uferpromenade um den Tag gemeinsam ausklingen zu Lassen.


Dienstag, 15.10.2024 Fakultativer Halbtagesausflug „Gärten Madeiras“ und fakultatives Abendessen in Funchal

Am heutigen Morgen holen uns Silvia und Paolo ab um zum Quinta da Boa Vista Orchideengarten zu fahren. Dieses historische Anwesen (Quinta) und der Orchideengarten lassen uns in die Ruhe und die natürliche Pracht eintauchen, für die Madeira berühmt ist. Es ist seit über einem Jahrhundert im Besitz der Familie Garton und werden jetzt von Patrick Garton in der Gemeinde Santa Maria Maior in Funchal, betrieben und sind das ganze Jahr über für Besucher geöffnet. Zu den Gärten gehört eines der letzten und ältesten erhaltenen Systeme von gemauerten Treppenterrassen, wie sie im 19. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums zu finden waren. Wir stoßen auf die Überreste dieser Zeit , wie die Weinpresse und das ursprüngliche Lagerhaus daneben, ganz zu schweigen von dem strohgedeckten Kuhstall, der in dieser Umgebung so perfekt aussieht. Es ist eine echte Gelegenheit, die Atmosphäre von Madeira zu genießen!
Der Boa Vista Orchideengarten wurde in den 1960er Jahren vom verstorbenen Group Captain Cecil Garton, auf dem Gelände der Quinta da Boa Vista gegründet, die sich seit etwa 100 Jahren im Besitz seiner Familie befand und wo er selbst geboren wurde. Nach 30 Jahren bei der Royal Air Force, zuletzt als Air Attache in Lissabon und Madrid, zog er sich nach Madeira zurück, wo er das Amt des britischen Honorarkonsuls übernahm und sich der Entwicklung des Quinta-Gartens und der Orchideenzucht widmete. Die Witwe von Cecil Garton, Betty (Elizabeth Hera Garton), ist die Tochter von Sir William Cooke, einem der Pioniere der Orchideenzucht, insbesondere von Cymbidien, und außerdem Sammlerin seltener und schöner natürlicher Arten. Sowohl Vater als auch Tochter dienten viele Jahre im Orchideenkomitee der Royal Horticultural Society, und die damals als Wyld Court Orchids bekannte Orchideensammlung in der Nähe von Newbury in Berkshire erhielt beträchtliche Anerkennung von der R.H.S. in Form von erstklassigen Zertifikaten, Verdienstauszeichnungen und Medaillen, die in der Auszeichnung als Grand Champion Hybrid und Best in Show für einen selbstgezogenen Sämling auf der British Orchid Council Congress Show gipfeln.
Nachdem Betty diese Pflanzen geerbt hatte, brachte sie sie zu den anderen nach Madeira, wo sie das Hybridisierungsprogramm fortsetzt. Neben der Entwicklung spannender neuer Hybriden ist heute eines der wichtigsten Projekte die Vermehrung seltener und gefährdeter Naturarten, deren Lebensräume in freier Wildbahn zunehmend zerstört werden. Ihr Sohn Patrick begann 1990 mit dem Malen, nachdem er die Oxford University mit einem Abschluss in Botanik abgeschlossen hatte. Danach verfolgte er eine Karriere im Gartenbau und verbrachte drei Jahre an den Royal Botanic Gardens in Kew, wo er sein Gartenbaudiplom erhielt. Derzeit produziert er eine Reihe von Aquarellen auf der Grundlage von Orchideen aus der Familiengärtnerei auf Madeira, deren Ausstellung kürzlich eine Goldmedaille der Royal Horticultural Society erhielt, als sie in ihrer Halle in Westminster gezeigt wurde. Seine Schwester Dorothy ist ebenfalls stark in die Welt der Natur involviert, ihre besonderen Anliegen sind Aromatherapie und Kräuterkunde im Bereich der alten hinduistischen Praktiken. Elizabeth Hera Garton (Betty Garton) starb im August 2017.
Jetzt besuchen wir die Quinta do Palheiro, einen privat geführten Botanischen Garten auf Madeira. Er wird nach der englischen Gründerfamilie auch Blandy's Gardens genannt. Wegen des alten Baumbestands und opulent arrangierten subtropischen Ziergewächsen gilt die Parklandschaft als eine der schönsten Gartenanlagen der Insel. Das zwölf Hektar große Gelände liegt 500 m über dem Meeresspiegel etwa 7 km östlich von der Hauptstadt Funchal, der Zugang erfolgt vom Caminho da Quinta do Palheiro. Der Landsitz wurde 1885 von der englischen Winzerfamilie Blandy von den ursprünglichen Besitzern, der Adelsfamilie Conde de Carvalhal, erworben, die auf dem Gelände ursprünglich ein Jagdhaus (heute ein Landhotel) unterhielten und um 1801 begannen exotische Gehölze aus aller Welt zu pflanzen. Unter der Regie der Blandys wurde generationsübergreifend der weitläufige Garten im englischen Gartenstil ausgebaut und mehrfach verändert. Einen maßgeblichen Einfluss übte Mildred Blandy aus. Die gebürtige Südafrikanerin machte viele Gewächse aus ihrer Heimat auf Madeira heimisch, darunter etliche Arten aus der Gattung Zuckerbüsche, diese werden heute in größerem Umfang auf Madeira kultiviert. Der besondere Reiz des Gartens liegt in der Kombination aus von Mitteleuropa vertrauten Bäumen, etwa Buche und Stieleiche, mit subtropischen Gehölzen aus aller Welt. Gleich hinter dem Kassenhäuschen am Eingang macht eine Kamelienallee auf sich aufmerksam, die ersten dieser in Ostasien beheimateten Baumsträucher wurden in dem Garten bereits im 19. Jahrhundert gepflanzt. Zu einem Wahrzeichen von Palheiro Gardens avancierten zwei Koniferen aus der Gattung der Araukarien, sie stehen westlich von der kleine Barockkapelle St. Johannes. Mit einer Höhe von 42 m und einem Stammumfang von 6 m gehört die Zimmertanne zu den mächtigsten Bäumen Madeiras. Monumentale Größe erreicht auch ein 30 m hoher amerikanischer Tulpenbaum.
In die weitläufige Parklandschaft sind symmetrisch angelegte Gärten mit opulent angelegten Rabatten eingestreut, auf denen das ganze Jahr über Ziergewächse blühen, darunter viele aus der Kapflora bekannte Arten wie Mittagsblumen, Gazanien, Fackellilien und Schmucklilien. Vor einer viktorianischen Villa, dem Wohnsitz der Eigentümerfamilie, gibt es eine Sammlung von Zuckerbüschen mit Königs-Protea und Nadelkissen-Protea. Vor dem Teehaus mit der Einkehrmöglichkeit in einem kleinen Restaurant schaut man auf zwei kleine Seerosenbecken, des Weiteren gibt es einen Rosengarten. Wir genießen die wunderschöne Atmosphäre bei einem Espresso im Restaurant des Gartens.
Nach einen erholsamen Aufenthalt am Pool unseres Hotels begeben wir uns jetzt in das Restaurant „Quinta Estacao“, wo wir den Espetata, den für Madeira typischen Fleischspieß geniessen. Dort werden wir mit einem Gläschen des leckeren Madeira-Weines begrüßt.
Bei einem wunderschönen Blick vom Panorama-Restaurant über den Dächern Funchals erleben wir die kulinarischen Delikatessen der Insel.


Mittwoch 16.10.2024 Halbtagesausflug in das Nonnental und die Stadt Monte – Besuch eines privaten Kräutergartens

Silvia gegrüßt uns am Morgen des heutigen Tages in der Lobby des Hotels und wir beginnen den heutigen Ausflug in das Nonnental. Zuerst fahren wir wieder nach Funchal. Die meisten der Reisegäste nutzen die Seilbahn um von der Altstadt Funchals nach Monte – auf den Hausberg Funchals- zu fahren. Während der knapp viertelstündigen Fahrt in die Höhe genießen wir die herrliche Aussicht auf den Ort. Oben angekommen besuchen wir die Kirche Nossa Senhora do Monte, eine katholische Wallfahrtskirche. Sie wurde ab 1741 erbaut. Da ein Erdbeben den fertiggestellten Neubau 1748 zerstörte, konnte sie erst am 20. Dezember 1818 eingeweiht werden. In der Kirche ist der 2004 seliggesprochene Kaiser und König Karl von Österreich-Ungarn bestattet. Eine Freitreppe führt uns zu drei Bogengängen, die zum Eingangsportal führen. Das Hauptschiff wird flankiert von zwei Glockentürmen. Die Kanten und Fenster der Kirche zeigen noch den nichtverputzten dunklen Tuffstein. Im Hochaltar sehen wir ein Bild der heiligen Jungfrau. Links und rechts des Hochaltars befinden sich Nebenaltäre. Auf der linken Seite des Hauptschiffes befindet sich die Seitenkapelle Capela do Imaculado Coração de Maria, auf der rechten Seite des Hauptschiffes die Seitenkapelle Capela do Santíssimo Sacramento.
Neben der Seitenkapelle Capela do Imaculado Coração de Maria und der Kanzel befindet sich der Zugang zur Grabkapelle Kaiser Karls I.
Weiter geht es mit einer abenteuerlichen Schlittenfahrt talabwärts. Aufgrund des steilen Geländes können wir auf dem Rückweg mit einem Korbschlitten, dem Carro de cesto genannten Kufenschlitten, den asphaltierten Weg Caminho do Monte bis an den oberen Stadtrand von Funchal herunterrutschen. Die ursprünglich vier Kilometer lange Strecke wurde auf zwei Kilometer verkürzt. Die Korbschlitten, die über keinerlei Lenkung oder Bremsen verfügen, werden von zwei in der traditionellen weißen Tracht gekleideten Schlittenlenkern gesteuert und durch Zurückhalten oder Querstellen gebremst. Die Anschieber, die die Korbschlitten begleiten, tragen Schuhe mit Gummisohlen, die sie als Bremsen auf den steilen Straßen benutzen. Auf der Straße herrscht auch Autoverkehr, heute sind aber kaum Autos unterwegs und die Autofahrer respektieren die Korbschlitten. Die Geschichte dieser Monte-Korbschlittenfahrten geht auf das Jahr 1890 zurück. Damals war es die einzige Möglichkeit, den Berg hinunterzukommen, außer man ging zu Fuß. Seitdem ist dieses Verkehrsmittel zu einer unverzichtbaren Touristenattraktion auf der Insel Madeira geworden. Die Korbschlittenfahrt endet etwa auf halbem Weg nach Funchal, in Livramento, von wo uns Paolo wieder mit dem Bus abholt und wir unsere Exkursion zum Nonnental über den Pico dos Barcelos fortsetzen. Er befindet sich in der Gemeinde Santo António, der Heimat des Fußballvereins „Andorinha“, der die Karriere von Cristiano Ronaldo begründete. Mit seinen 355 Metern über dem Meeresspiegel bietet uns dieser Aussichtspunkt die Möglichkeit, in aller Ruhe auf die Stadt Funchal zu blicken, insbesondere auf ihre Bucht. Bei klarer Sicht können wir von hier aus sogar die Ilhas Desertas sehen, eine Gruppe von drei kleinen Vulkaninseln: Ilhéu Chão, Deserta Grande und Bugio. Wir erleben hierbei einen herrlichen und unvergesslichen Panoramablick.
Eine Fahrt über enge Serpentinen führt uns zum Aussichtspunkt Eira do Serrado, der sich auf einer Höhe von 1.095 Metern befindet und einen wunderschönen Panoramablick auf die Gemeinde Curral das Freiras, die von der Pracht der charakteristischen grünen Berge Madeiras umgeben ist, bietet.
Wir befinden uns im bergigen Landesinneren, im Kreis Câmara de Lobos, und damit in der Mitte der Insel. Der Zugang zu diesem Aussichtspunkt erfolgt über einen Fußweg, der am Gasthaus Estalagem da Eira do Serrado beginnt. Nach dem Aufstieg werden wir mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt, in der das prächtige Zentralmassiv Madeiras die Hauptrolle übernimmt.
Dieser hervorragende Ort erlaubt es uns, die erosive Wirkung der natürlichen Elemente, die die Insel im Laufe der Jahrhunderte geformt haben, wahrzunehmen und zu schätzen. Die Betrachtung dieses Gebirgsmassivs ist also eine Reise durch die jahrtausendealte Geschichte dieses im Atlantik gelegenen Gebiets.
In einem abgeflachten Bereich dieses Tals von gewaltigen Ausmaßen liegt das Dorf Curral das Freiras, dessen malerisches Profil der Berglandschaft einen besonderen Reiz verleiht. Wie nicht anders zu erwarten, verzaubert der Aussichtspunkt Eira do Serrado sowohl Touristen als auch Fotografie-Begeisterte und ist deshalb zu einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel Madeira geworden.
Der nächste Höhepunkt des heutigen Tages ist der Besuch des kleinen Kräutergartens von Esmeralda, wo wir Ingwertee mit Zitronengras, selbstgemachte Marmelade, Kuchen und Kekse verkosten. Esmeralda weiß viel über die Wirkung der in ihrem Garten angebauten Pflanzen zu berichten.
Nach einem erlebnisreichen Tag bringen uns Paolo und Silvia am späten Nachmittag zurück zu unserem Hotel. Wir verabschieden uns von den beiden und bedanken uns für die wunderbare Begleitung während unserer Reise.
Den letzten Abend lassen wir gemeinsam im Strandrestaurant in der Nähe des Hotels ausklingen.


Donnerstag, 17.10.2024 Rückflug von Funchal nach Deutschland

Mit einem letzten gemeinsamen Mittagessen am der Uferpromenade geht eine wunderschöne und erlebnisreiche Reise über die subtropische Insel zu Ende.
Voll von positiven Eindrücken mit zahlreichen Fotos und Souvenirs bepackt, begeben wir uns auf den Rückflug zu unseren deutschen Heimatflughäfen.


Schlusswort

Ich bedanke mich auch im Namen von EBERHARDT TRAVEL für Euer Vertrauen und die sehr angenehme gemeinsam verbrachte Zeit.
Vielen Dank auch an unsere lokale Reiseleiterin Silvia Doria, die die Reise zu einem Highlight werden ließ. Auch unserem Busfahrer Paolo ein herzliches Dankeschön.
Bleibt alle gesund und reisefreudig.
Mit den besten Wünschen und vielleicht auch auf ein Wiedersehen bei einer Eurer nächsten Reisen.
Herzlichst Thomas Krupp

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