Reisebericht: Rundreise Azoren – die 6 unbekannten Inseln

13.07. – 27.07.2024, 15 Tage Biosphären Reservate und UNESCO Welterbe auf den Inseln: Pico – Sao Jorge – Flores – Corvo – Terceira & Graciosa


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Die Reise zu den Azoreninseln Pico, Sao Jorge, Faial, Flores, Corvo, Graciosa und Terceira war neu im Programm von Eberhardt Travel und so waren die 17 Gäste und die Reisebegleitung besonders gespannt. Uns erwartete ein interessantes Progamm, bei dem wir die kleinen Flugzeuge der Sata, die Fähren und zweimal auch ein Speedboot zum Inselhopping und zur Walbeobachtung nutzten. Die abgelegenen Schönheiten der Inseln lernten wir bei leichten und mittelschweren Wanderungen kennen und das Baden im Atlantik war fast an jedem Tag möglich.
Wir reisten von verschiedene deutschen Flughäfen nach Lissabon und konnten uns in der langen Wartezeit bis zum Weiterflug nach Pico schon mal bekannt machen. Lesen Sie hier was wir in 15 Tagen auf den Inseln weit draussen im Atlantik erleben durften.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise auf die Insel Pico am 13.07.2024

Am Vorabend oder Mitten in der Nacht ging es los mit der Anreise zu den Flughäfen Berlin-Brandenburg, Hamburg, München und Frankfurt, denn wir waren auf die ersten Maschinen der TAP Portugal gebucht. So waren wir schon am Morgen in Lissabon und gönnten uns erst einmal ein Frühstück am Flughafen. 2 Gäste waren bereits einen Tag früher nach Lissabon geflogen. Gegen 13 Uhr trafen wir uns alle im Zentralbereich des Flughafens, machten uns bekannt und warteten darauf, dass endlich unser Weiterflug Gate angeschrieben wurde. Das Boarding dort war schon im Gange, wurde dann aber wegen eines Defektes, der beim Check der Crew bemerkt wurde, noch einmal unterbrochen. So starteten wir mit Verspätung in Lissabon. Auf dem Flug nach Pico gab es eine kleine Box mit einem Käse Sandwich, Kuchen sowie heisse und kalte Getränke. In Pico wurden wir schon sehnsüchtig von unserer Reiseleiterin Melinda erwartet. Alle Koffer waren da und wurden von Fahrer Paolo im Bus verstaut. Auf der Fahrt zum Hotel gab uns Melinda schon die ersten wichtigen Informationen und sie spielte uns das Geschrei der Gelbschnabelsturmtaucher vor. Diese imposanten Vögel brüten auf den Azoreninseln in den Felsen am Meer und sind nachts unterwegs vor allem dort, wo es Licht gibt.
Im Hotel Aldeia da Fonte, 4 km von Lajes entfernt, war schon alles für den checkin vorbereitet. Nur beim Aufsuchen unserer Zimmer in den hübschen kleinen Steinhäusern brauchten wir Hilfe. Die Häuser lagen weit verstreut in der wunderschönen Naturanlage am Atlantik und waren über Treppen und schmale Wege zu erreichen. Bei einem ersten Erkundungsgang entdeckten wir schon mal den Zustieg zur Badestelle im Atlantik und dann trafen wir uns zum ersten Abendessen und unsere Gruppe hatte einen großen Tisch draussen im Garten des Restaurants. Das Essen war sehr reichlich und schmackhaft und so begaben wir uns danach zu einem kleinen Rundgang und da spendierte ich zur Begrüßung einen hochprozentigen Bergfeuer Schnaps. Wir stiessen auf unsere bevorstehende Reise an und dann endlich gings ins Bett.


Wanderung im UNESCO Welterbe Weinanbaugebiet, Weinmuseum, Mittagessen, Vulcanmuseum, Weinprobe am 14.07.2024 – 8,5 km

Bereits 7 Uhr traf ich mich mit einigen Gästen, um im Atlantik schwimmen zu gehen. Der Weg zur Badestelle führte über viele Treppen und durch Lavagestein. Das Wasser im Atlantik hatte 22/23 Grad Celsius Temperatur und bot ein erfrischendes Bad in einer geschützten Bucht. Das Frühstück schmeckte danach besonders gut und wir konnten es im Garten oder im Restaurant innen einnehmen. Viele lokale Produkte wurden angeboten und besonders der Sao Jorge Käse, ein Frischkäse, hatte es mir angetan.
Mit dem Bus fuhren wir dann zum Wanderstart und kauften unterwegs im wohl kleinsten Supermarkt der Insel bei einer Dame das nötigste ein.
Unsere Wanderung im UNESCO Welterbe Weinanbaugebiet von Pico begannen wir an der Lava Küste, wo noch gut die Wagenspuren der mit Eisen beschlagenen Holzräder zu erkennen waren und die runden Lavasteine, über die die Weinfässer auf die kleinen Boote gerollt wurden. Der Blick hinüber zur Insel Faial mit dem Hauptort Horta und die starke Brandung an der Küste waren beeindruckend. Unsere Wanderung durch die Weinfelder, oder besser Weingärten, führte über breite Wege vorbei an einer Windmühle und über schmale und einen sehr schmalen Weg zwischen den Weingärten hindurch. Die Weinreben sind meist in einer Mulde, umgeben von Lavamauern gepflanzt. Die Mauern schützen vor Wind und der Meeresgischt, speichern die Wärme tagsüber und geben sie nachts ab. Eine sehr praktische, allerdings auch arbeitsintensive Weise des Weinanbaus und völlig zurecht bekam das Gebiet 2004 den Welterbetitel von der Unesco. Zwischendrin stehen immer wieder Feigenbäume und die reifen Früchte der Feige sollen die Vögel vom Naschen der reifen Weintrauben abhalten..Nach unserer Wanderung fuhren wir zum Weinbaumuseum am Stadtrand von Madalena. Melinda führte uns durch die Innenräume des Museums und berichtete wie der Wein von Pico für wenig Geld nach Faial auf kleinen Booten gebracht wurde und von dort für viel Geld auf großen Schiffen weiter verkauft wurde bis an den Zarenhof in Russland. Im Gelände des Museums stand einst der größte Drachenbaum der Insel Pico. Leider fiel er dem Hurrikan Lorenzo 2019 zum Opfer. An den vorhandenen Resten des Stammes kann man die einstige Größe erahnen. Inzwischen ist ein beeindruckender Wald an Drachenbäumen heran gewachsen. Eine große Weinpresse konnten wir ebenfalls bestaunen und im Obergeschoss gab es ausführliche Informationen zu den Rebsorten. Vom Museum spazierten wir ins Zentrum von Madalena und genossen ein wunderbares Mittagessen im Restaurant Aruda. Gut gestärkt und beschwingt vom Wein und Likör gingen wir zum Bus und fuhren entlang der Nordküste nach Porto do Cachorro. Die Zeit bis zur Führung im Vulkanmuseum verbrachten wir an der Lava Küste, wo gewaltige Wellen eine hohe Gischtfontäne .entstehen liessen. Im Vulkanmuseum konnten wir den Ausbruch eines Vulkanes virtuell erleben und danach mit einer 3-D-Brille ein nachempfundenes Erdbeben. Das war schon eine gewaltige Erfahrung und Gott sei Dank nicht Wirklichkeit.
Weiter an der Nordküste fuhren wir zur Adega a Buraca und da durften wir den Pico Wein probieren. Es gab einen Rose- und einen Weisswein, dazu Käse, verschiedene Wurst und 2 Sorten Brot. Zum Abschluss konnte sich jeder noch einen Likör oder Schnaps aussuchen und all diese Produkte wurden auch zum Kauf angeboten. Nun waren wir aber sehr gut gesättigt und auf der Rückfahrt sahen wir die Insel Sao Jorge sehr gut und durch die Inselmitte kamen wir noch einmal am Pico Berg vorbei. In unserer Hotelanlage gingen wir schwimmen und erkundeten auch den wunderschönen Pool mit Aussicht bis nach Lajes. Ein ehemaliger Walausguck Turm befand sich ebenfalls in der Anlage und den konnte man über eine Leiter erklimmen und mit dem Fernglas das Meer nach Walen absuchen.


Wal–und Delfinbeobachtung, Museum in der Walfabrik, Mittagessen und Südostküste von Pico am 15.07.2024 – 7 km zu Fuss

In der Nacht war der Gelbschnabelsturmtaucher wieder aktiv und flog sogar durch unsere Hotelanlage. Heute begann unser Ausflug schon 8 Uhr mit der Abholung durch die Walbeobachtungs Firma Bela Vista. Über Nacht hatte es geregnet und Gewitter gegeben und so lag am Morgen noch dichter Nebel über dem Atlantik. So gab es erst einmal die ausführliche Einweisung zur Walbeobachtungstour und dann hiess es Warten. Aber plötzlich hellte der Himmel auf und wir gingen zu den kleinen Booten. In den Zodiaks sitzt man wie auf einem Pferderücken und hat vor sich einen Griff zum Festhalten. Eine agile Dame gab letzte Informationen und dann ging es auch schon los. Das Meer sei ganz ruhig heute - so hiess es - und wir fragten uns besorgt, wie es sonst sei. Bei der schnellen Fahrt bekamen wir immer mal einen Schwapp Meerwasser ab. Das trocknete gleich wieder und es war auch nicht kalt. Vom Land bekommen die Bootsführer die Information, wo Wale gesichtet wurden und dann fahren alle Boote dorthin. Wir hatten Glück und sahen Delfine und Pottwale. Nach 3 Stunden waren wir wieder an Land und jeder Teilnehmer bekam eine Karte, auf der die gesichteten Tierarten markiert wurden. Anschliessend wanderten wir zur alten Walfabrik und besuchten das dortige Museum mit sehr interessanten Informationen zum Walfang und vor allem zur Weiterverarbeitung dieser riesigen Tiere. Wir gingen danach zu Fuss zum Mittagessen ins Restaurant Boca do Forno am Stadtrand von Lajes. Dort konnten wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen und weil das Personal so entgegenkommend war, suchten wir auch gleich Speisen zum Abendessen to go aus. In unserer Hotelanlage war es schwierig, wenn 19 Personen a la carte essen wollten.
Nun fuhren wir mit unserem Bus weiter nach Osten auf Pico und stoppten am Urwald, wo viele tropische Pflanzen zu bestaunen waren. Es folgte ein längerer Aufenthalt in Calheta Nesquim. Von dort starteten einst die Walfangboote, die Kirche wurde besichtigt und dann verliessen wir das kleine Zentrum zu Fuss und gingen zu den Meerwasserpools. Alle Badelustigen gingen schwimmen und man konnte auch gut auf der Terrasse des kleinen Cafes verweilen und die Aussicht geniessen. Auf der Rückfahrt gab es noch einen Halt bei einem Walausguck Turm kurz vor Lajes. Wir konnten hören, wie vom Turm die Informationen an die Walbeobachgtungsboote auf dem Meer gegeben wurden. Vor dem Turm weideten Kühe auf der Wiese und ein pfiffiger Teilnehmer unserer Gruppe hatte wild wachsende Tomaten entdeckt, die geerntet und verspeist werden wollten. Sehr lecker ! Zurück in Lajes gingen Melinda und ich zum Restaurant, um das bestellte Abendessen abzuholen und das verspeisten wir dann in unserer Hotelanlage auf der Terrasse.


Fähre von Pico nach Sao Jorge, Rundgang Velas am 16.07.2024 – 8 km zu Fuss

Heute nahmen wir Abschied von der Insel Pico und wechselten rüber nach Sao Jorge. Unser Bus brachte uns von der Südküste zur Nordküste zum Fährhafen Sao Roque. Unterwegs gab es ein kleines Hindernis mit einem Bagger, der ganz gemütlich die Strasse querte und uns dann vorbei ließ. Wir verabschiedeten uns von Fahrer Paolo und gingen auf die Fähre. Die Überfahrt bei schönem Wetter dauerte eine knappe Stunde und kurz vor Velas sahen wir schon unser nächstes Hotel oberhalb des Meeres liegen. In Velas auf Sao Jorge packten wir alles Gepäck in einen Bus und begaben uns zu Fuss durch das mittelalterliche Hafentor hinein in die Stadt. Am Hauptplatz mit der Kirche steht der Hl.Georg - Namensgeber für die Insel - als Denkmal auf einem Sockel und vor ihm ein Drachen, der aus einem Brunnen schaut. Wir suchten ein Lokal für unser Mittagessen und reservierten für 13 Uhr. Bis dahin spazierten wir durch die Fussgängerzone zum Stadtpark mit Rathaus gegenüber und weiter zu einem Supermarkt. Da unser nächstes Hotel recht abgelegen war, deckten wir uns mit Getränken und Kleinigkeiten für abends sicherheitshalber ein. Dann folgte unser Mittagsmenue für 10 Euro mit einem Getränk, einer Schüssel Suppe, Hauptgericht Fisch oder Fleisch und einem Kaffee. Das war reichlich und schmeckte gut und der Preis dafür unschlagbar ! 14.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus hinauf zu unserem Hotel und checkten bei Nieselregen ein. Jede Person oder Familie bewohnte einen eigenen, großen Bungalow mit Wohn-, Schlafbereich, Küche und Bad. Manch einer wird zu Hause nicht so eine große Wohnung haben. Zur Anlage Cantinhas das Bunganvilias gehörte auch ein wunderschöner Pool und ein Restaurant, welches leider nicht geöffnet hatte. Nachdem sich jeder eingerichtet hatte und im Pool geschwommen war, erkundeten wir die kleine Bar im Ortszentrum. Dort gab es Kleinigkeiten zu essen und Bier, Wein usw. zu sensationell günstigen Preisen. So nach und nach hatte sich unsere Gruppe bei der Bar versammelt und unter einer großen Platane liessen wir den Tag ausklingen. Später wieder in unserer Anlage trafen wir uns in meinem Bungalow und jeder brachte etwas zu essen und zu trinken mit. Das war sehr gemütlich und eine gute Alternative zum geschlossenen Restaurant.


Sao Jorge – Urzulina, Santa Barbara Kirche, Kaffeeplantage, Wanderung von Faja dos Cubres zur Faja da Caldeira do Santo Cristo u.z am 17.07.2024 –10 km, 280 Hm

Die Insel Sao Jorge empfing uns beim Frühstück mit leichtem Regen und tief hängenden Wolken. So wurde unser Tagesprogramm "gedreht" und wir begannen mit der Besichtigung des alten Kirchturmes in Urzulina. Einst wurde bei einem Erdbeben der Ort verschüttet und zerstört, nur der Kirchturm blieb erhalten. Danach fuhren wir weiter an der Südküste nach Manadas zur Santa Barbara Kirche. Sie ist eine der schönsten und wertvollsten Kirchen der Azoren und ihr heutiges Aussehen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Taufbecken aus Basalt ist älter und stammt aus einer Vorgängerkirche aus dem 16. Jahrhundert. Das Innere der Kirche ist im portugiesischen Barock aus einheimischen Wacholderholz, vergoldet oder bemalt und auf den Azulejos ist die Geschichte der Hl.Barbara dargestellt. Wir bekamen eine ausführliche Erklärung in der Kirche, die von Melinda übersetzt wurde. Wieder draussen begrüßte uns ein Regenbogen über dem Hafenbecken von Manadas. Wir fuhren noch weiter an der Südküste und dann steil bergab in Serpentinen zur Faja dos Vimes. Dort besuchten wir die Familie Nunes, die eine Kaffeeplantage mit einem Cafe betreibt. Natürlich probierten wir den Kaffee der Insel Sao Jorge und waren begeistert vom Geschmack. Danach führte uns der Sohn durch die Kaffeeplantage mit 1000 Kaffeepflanzen und erläuterte alles zur Ernte und weiteren Verarbeitung. Angefangen hatte man aber mit der Herstellung von gewebten Produkten und die Schwester von Frau Nunes konnten wir auch am Webstuhl arbeiten sehen. Das Wetter hatte sich gebessert und so fuhren wir hinauf auf die Serra do Topo, wo unsere Wanderung starten sollte. Leider waren wir da oben aber wieder in den Wolken und so gab es wieder eine Planänderug. Mit dem Bus fuhren wir hinunter zur Faja dos Cubres an der Nordküste und begannen unsere Wanderung bis zur Faja da Caldeira de Santo Cristo. Dort hätten wir bei der ausgeschriebenen Wanderung nach 680 Höhenmetern bergab die Küste erreicht. Wir wanderten den Weg zwischen den beiden Fajas hin und zurück und das war die perfekte Alternative. Unten an der Küste gab es ein Gemisch aus Sonne und Wolken und wir hatten eine prima Sicht. Für unterwegs bekamen wir ein Picknick, welches die Busfirma für uns hergerichtete hatte. Und in den Tüten war alles drin ,was wir für den Tag brauchten. In der Caldeira de Santo Cristo kehrten wir ein und besuchten die Kirche und wieder zurück in der Faja dos Cubres wanderten wir noch am See zu einem Aussichtspunkt. Sogar die Insel Terceira war zu sehen am Nachmittag. Auf der Rückfahrt musste der Bus gewechselt werden und wieder in der Cantinha das Buganvilias war das Restaurant zum Abendessen geöffnet. 20 Uhr standen unsere Frühstücksboxen bereit und dann mussten ja noch die Koffer gepackt werden.


Fähre von Sao Jorge über Pico nach Faial, Stadtrundgang Horta, Mittagessen im Peter Cafe Sport, Flug nach Flores am 18.07.2024 – 8,5 km

Bereits kurz nach 6 Uhr holte uns der Bus ab und brachte uns runter nach Velas zum Fährhafen. Da stand Melinda mit unseren Fährtickets. Wir gaben unsere Koffer ab und gingen auf die Fähre. Die Überfahrt ging zunächst zur Insel Pico und dann weiter auf die Insel Faial. In Horta auf Faial stand wieder ein Bus bereit und wir packten alles hinein, was wir nicht brauchten für den Stadtrundgang. Zu Fuss begaben wir uns dann durch Horta mit Besuch der Markthalle und der Hauptkirche zur Marina. An den Hafenmauern hinterlassen die Segler, die Station in Horta machen, ein gemaltes Bild und für diese "Galerie" brauchte man einen Tag, um alle Bilder zu betrachten. Wir gingen an der Hafenmauer entlang, vorbei an der alten Festung zum legendären Peter Cafe Sport und gönnten uns einen Gin Tonic mit Blick hinüber zum Pico. Auch unser Mittagessen nahmen wir bei Peter ein auf der neuen Terrasse am Hafen. Die Suppe und das Knoblauchbrot waren die Renner unserer Gruppe. Und der eine und andere Gin Tonic wurde auch noch getrunken. Am Hotel Do Canal erwartete uns der Bus wieder und brachte uns zum Flughafen von Horta. Wir konnten gleich einchecken und das Gepäck abgeben und dann die Wartezeit entspannt auf der Terrasse des Flughafens mit Blick zum Pico und auf die Start- und Landebahn verbringen. Nach einer knappen Stunde Flugzeit erreichten wir die Insel Flores. Der Weg zu unserem Hotel war nicht weit, dennoch fuhr ein Transferfahrzeug erst einmal zum falschen Hotel. Der Fehler wurde schnell bemerkt und so trafen wir uns alle im Inatel wieder. Wir bekamen alle wunderschöne Zimmer mit Balkon und Blick über das Meer zur Insel Corvo.
Im nahe gelegenen Supermarkt besorgten wir uns etwas für den Abend und anschliessend aßen einige im Hotel Restaurant und 5 Gäste gingen mit mir die Meerwasserpools erkunden. Nach dem Bad trafen wir uns mit Melinda in der Strandbar und genossen den Gin Tonic Bowl.


Insel Flores Rundfahrt Seen im Hochland, Mittagessen in Lajes, Wanderung zu den Wasserfällen am 19.07.2024 – 4 km, 160 Hm

Nach dem Frühstück standen 2 Kleinbusse und ein Taxi bereit zur Inselrundfahrt Flores. Unsere Route führte zunächst immer küstennah an der Ostküste der Insel nach Norden. Wir machten mehrere Fotostopps und sahen unser Inatel auf einem Felsplateau liegen. Auch die Insel Corvo und die zerklüfftete Steilküste boten immer wieder tolle Fotomotive. Oberhalb von Ponta Delgada gab es eine Kirche und ein Kreuz am Aussichtspunkt und eine wackelige Holzbank, die nicht einmal unsere leichtgewichtige Reiseleiterin Melinda tragen konnte und einbrach. Danach standen die Seen im Hochland auf dem Programm, aber in dieser Höhenlage waren wir in den Wolken und konnten die Seen weit unten nur erahnen. Lediglich ein Blick in die Caldeira Seca war möglich. An den Aussichtspunkten gab es Schautafeln, auf denen Fotos der Seen und die topografische Lage gezeigt wurden. Wir verliessen das Hochland und fuhren ganz in den Süden nach Lajes das Flores. Dort befindet sich der Hafen der Insel und wir machten unsere Mittagspause in einem Lokal, welches auch von Einheimischen gut besucht war. Aus einem reichhaltigen Buffet konnte sich jeder seinen Mittagsteller zusammenstellen und alle Gerichte waren sehr schmackhaft. Auf der Weiterfahrt war ein Halt beim Basaltfelsen Rocha dos Bordoes geplant, aber auch der hüllte sich leider in Wolken. So hielten wir an einer mit Hortensien gesäumten Strasse und machten dort unsere Fotos. Nun ging die Fahrt an der Westküste weiter gen Norden in die Faja Grande zu den Wasserfällen. Zuerst spazierten wir zu dem nahe der Strasse gelegenen Wasserfall Poco do Bacalhau und anschliessend wanderten wir steil bergan zu den Wasserfällen Ribeira do Ferreiro. Letztere waren sehr beeindruckend in einer üppig grünen Landschaft mit einem See davor. Auf der Rückfahrt gab es noch einen letzten Fotostopp und wir bedankten uns bei den 3 Fahrern des Tages.
Zum Abendessen gingen wir gemeinsam zur Strandbar, wo wir am Tag zuvor schon einen großen Tisch reserviert hatten.


Bootsfahrt zur Insel Corvo, Wanderung in die Caldeira am 20.07.2024 – 6,5 Km, 150 Hm

Nach dem Frühstück im Hotel bekamen wir unser Picknick für den Tag und fuhren zum Hafen. Das Speedboot kannten wir schon von der Walbeobachtung und mit Bootsführer Carlos fuhren wir los Richtung Insel Corvo. Zunächst zeigte uns Carlos die Felsformationen an der Küste von Flores mit Höhlen und Wasserfällen. Danach ging es direkt nach Corvo, auf die kleinste Insel der Azoren. Vom Hafen wurden wir mit Pkws abgeholt und hinauf zum Kraterrand auf reichlich 500 m Höhe gebracht. Da oben war wunderbares Wetter und wir konnten in den Boden der Caldeira mit den Seen hineinschauen. So stand der Wanderung hinein in die Caldeira nichts im Wege und wir begannen sogleich mit dem Abstieg. In der Caldeira grasten Kühe mit ihren Kälbern und die steilen Hänge waren mit blau blühenden Hortensien gesäumt. Unten in der Caldeira gab es zwei Seen, die auf einem markierten Wanderweg umrundet werden konnten. Jeder wanderte soweit wie er/sie wollte und stieg dann wieder auf und ein Teil der Gruppe ging mit Melinda und mir die gesamte Runde um die Seen. Melinda betonte immer wieder, welches Glück wir mit dem Wetter hatten und wie oft sie den Caldeira Boden überhaupt nicht sah. Als wir alle wieder oben am Caldeira Rand standen, konnten wir sogar über die Caldeira bis zum Meer sehen. Die beiden Fahrer, aus Brasilien und Lissabon stammend, brachten uns wieder zurück nach Vila do Corvo und zeigten uns bei einem Halt am Strassenrand stolz ihr neues Zuhause. Für 420 Einwohner gibt es einen Hafen, Flughafen, Kindergarten, eine Schule mit 45 Schüler, wo man bis zum Abitur von 22 Lehrern unterrichtet wird, ein Altenheim, Hotel, Polizeistation mit einer Zelle für Bösewichte, Post, 3 Windmühlen und eine Bar u.v.m.
Wir machten unsere Mittagspause bei den Windmühlen und verspeisten unser mitgebrachtes Picknick. Am Nachmittag fuhren wir mit Carlos zurück nach Flores und gingen zu Fuss vom Hafen zu unserem Hotel. Das Abendessen nahmen wir gemeinsam in einem nahe gelegenen Restaurant ein und da gab es Cataplana - eine Spezialität der Azoren in einem Topf namens Cataplana zubereitet.


Flug von Flores nach Terceira, Abendessen in der Quinta do Martelo am 21.07.2024

Nach dem Frühstück brachten uns die Kleinbusse zum Flughafen um die Ecke auf der Insel Flores und dort verabschiedeten wir uns von den Fahrern und ich meldete mich schon mal an für die nächste Tour in 4 Wochen. Der Flug von Flores nach Terceira dauerte eine Stunde und bot nach dem Start eine gute Sicht auf das Hochland von Flores mit den Seen. In Terceira verabschiedeten wir uns von Melinda, die gleich nach Graciosa weiter flog, und wir wurden von unserer Reiseleiterin Marisa empfangen und sie brachte uns vom Norden der Insel in den Süden nach Angra. Wir stellten unsere Koffer ab im Hotel Azoris Angra Garden mitten in der Stadt. Danach war Freizeit und ein Großteil der Gruppe spazierte mit mir durch den wunderschönen Park hinter dem Hotel bis hinauf zum Obelisken. Der Obelisk steht auf den Grundmauern der ersten Festung und man hat einen wunderbaren Blick über die Stadt Angra bis hin zum Monte Brazil. Durch den Park gingen wir dann bergab und verliessen ihn bei der ehemaligen Jesuitenkirche. Dort gibt es unter einer riesigen Araukarie ein kleines Restaurant mit vielen Tischen unter Sonnenschirmen. Wir fanden gleich Platz und machten eine ausgiebige Mittagspause. Junge Leute bedienten uns in ihren Ferien und waren sehr aufmerksam. Nach dem Essen gönnten wir uns ein Eis und spazierten hinunter zum Hafen. 15 Uhr waren wir zurück im Hotel und checkten ein. Das Hotel Azoris Angra Garden hat einen sehr guten Ruf mit seiner zentralen Lage in der UNESCO Weltkulturerbe Stadt Angra. Nur für uns war es deutlich zu laut, weil wir bis dahin in sehr ruhigen und abgelegenen Hotels gewohnt hatten. Ich versuchte die Zimmer zur Strasse zu tauschen in Zimmer zum Park. Aber es gelang nur für ein Zimmer weil das Hotel völlig ausgebucht war.
Am Abend fuhren wir mit dem Bus an den Stadtrand von Angra und besuchten die Quinta do Martelo. In dem Areal ist ein Freilichtmuseum eingerichtet und man kann ganz traditionell zu Abend essen. Wir betraten den Laden mit historischer Einrichtung und bekamen dort so wie früher die Vorspeisen "serviert". Eingelegter Meerfenchel, Bohnen u.v.m. konnten wir probieren und dann gingen wir hinauf und nahmen in den Stuben Platz fürs Abendessen. Nach einer Suppe wurde Alcatra serviert mit Rindfleisch und das war auch für Nichtfleischesser ein Hochgenuss. Es folgte noch ein Nachtisch mit Kaffee und zum Schluss zur Verdauung ein Schnaps. Diese Begrüßung auf der Insel Terceira war gelungen !


Stadtrundgang in Angra, nachmittags fakultative Wanderung auf den Monte Brazil am 22.07.2024 – 10 km, 240 Hm

Schon ab 6 Uhr gab es Frühstück im Hotel Azoris Angra Garden und wir starteten zur Stadtbesichtigung mit Marisa um 9 Uhr. Das Rathaus gleich neben unserem Hotel besuchten wir zuerst. Der heutige Bau stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde dem Rathaus von Porto nachempfunden. Wir besuchten die prunkvollen Säle im Obergeschoss und staunten über die kunstvoll gehäkelten roten Nelken anlässlich des 50.Jahrestages der Nelkenrevolution in Portugal. Danach spazierten wir noch einmal durch den wundervollen Park Jardim Duque mitten in der Stadt und Marisa zeigte uns einige aussergewöhnliche Pflanzen. An der Jesuitenkirche vorbei kamen wir zum heutigen Parlament im ehemaligen Jesuitenkolleque und weiter zum Theater. Dort machten wir eine Innenbesichtigung und unsere Gruppe versammelte sich auf der Bühne. Gleich hinter dem Theater geht es über Treppen hinauf zur Markthalle, welche leider etwas verlassen wirkte und nur einige Stände Angebote hatten. Wir querten die Hauptstrasse Rua da Se und gelangten zum monumentalen Bau der Kathedrale. 1534 wurden die Azoren durch Papst Paul III zum Bistum erhoben und da brauchte man eine neue Kathedrale. Der Bau begann 1570 und 1618 war die Kathedrale fertig. In den Folgejahren wurden mehrere Kapellen angebaut. Beim Erdbeben 1980 wurde die Kathedrale stark beschädigt und danach umfassend restauriert. Der Besuch ist absolut empfehlenswert, auch der Turm kann bestiegen werden. Allerdings muss für alle Kirchen in Angra Eintritt gezahlt werden. Wir spazierten weiter zur Bucht und zur Marina und konnten uns von der geschützten Lage des Hafens überzeugen. An der Misericordia Kirche vorbei gingen wir zurück zum Hotel. Unterwegs reservierten wir noch Plätze im Restaurant Beira für unser Abendessen. Es folgte eine individuelle Mittagspause und der Nachmittag war frei. Ich bot für den Nachmittag eine Wanderung auf den Monte Brazil an und 5 Gäste machten sich mit mir auf den Weg - 10 km und 240 Hm bewältigten wir zu Fuss im Wald des Monte Brazil bei Vogel Gezwitscher und Begegnung mit Katzen, Hühnern und allerlei anderem Getier.
Das Abendessen nahmen wir gemeinsam im Restaurant Beira nahe dem Hafen ein.


Inselrundfahrt Terceira am 23.07.2024

Heute stand die Rundfahrt auf der Azoreninsel Terceira auf dem Programm. Marisa holte uns am Hotel ab und mit dem Bus fuhren wir zunächst auf den Monte Brazil. Am Fusse des Vulkanes steht eine gewaltige Festung und die 4 km lange Festungsmauer umgibt den ganzen Berg. Aber zunächst musste unser Fahrer den großen Bus durch das schmale Eingangstor der Festung manövrieren und das war Milimetersache. Vom Parkplatz auf dem Pico das Cruzinhas hatten wir eine wunderbare Aussicht auf Angra und die Südküste Richtung Sao Mateus. Die anderen Gipfel des Monte Brazil sind nur zu Fuss zu erreichen und einige hatten wir am Vortag auch bewandert. Wir verliessen die Stadt Angra am Stier Kreisverkehr und machten dort eine weitere Fotopause. Dann führte unsere Fahrtroute immer an der Südostküste entlang, vorbei an den beiden Ziegeninseln nach Sao Sebastiao. Diese kleine Stadt ist bekannt für ihre alte Kirche mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die seit Jahren restauriert werden. Das Hauptportal repräsentiert noch die Atlantische Gotik und die wuchtige Fensterrosette darüber ist etwas ganz Besonderes. Gegenüber ist eine der schönsten Heiliggeist Kapellen zu sehen und wir konnten sie sogar innen besichtigen.
Von der Küste fuhren wir nun hinauf zum Aussichtspunkt Serra do Cume auf 550 m Höhe. Auf der Fahrt dorthin kamen wir an vielen Viehweiden vorbei und auch am "Kälber Kindergarten". Unser nächstes Ziel war Praia da Vitoria an der Nordostküste der Insel. Sie ist nach Angra die zweitgrößte Stadt der Insel und hat einen großen Sandstrand. Wir verschafften uns zunächst vom Aussichtspunkt über der Stadt einen Überblick. In Praia da Vitoria begann die Besiedlung der Insel Terceira um 1450. Der Flame Jacob van Brugge ließ sich mit Erlaubnis von Heinrich dem Seefahrer in der weitläufigen Bucht nieder weil sie gut zum Ankern der Schiffe geeignet war.. Dieser Hafen ist heute der größte der Insel und wurde von den Amerikanern nochmal vergrößert, denn ganz in der Nähe befindet der Flughafen mit einer amerikanischer Militärbasis. Wir gingen zu Fuss durch die Stadt bis zur Kirche Matriz mit einem wunderschönen emanuelischen Eingangsportal. Gleich an der Tür wurden wir von einem netten Herrn empfangen, der sofort erkannte, dass wir uns näher für die Schätze in seiner Kirche interessierten. So zeigte er uns auch die wertvollen Gewänder, die bei einem Seitenaltar aufbewahrt wurden und später die Sanktchristei mit den wertvollen Büchern aus dem Mittelalter. Auch die Kirche Matriz erlitt große Schäden beim Erdbeben 1980 und wurde aufwendig saniert. Das Eingangsportal bekam mit der Sanierung innen einen Vorbau, der einer Heiliggeist Kapelle ähnelt. Nun liefen wir noch durch die Fussgängerzone der Rua de Jesus bis zur Markhalle, und danach brachte uns der Bus zum Mittagessen in der Nähe der Ziegeninseln. In einem wunderschönen privaten Anwesen bekamen wir ein schmackhaftes Mittagessen und gerne wären wir dort noch länger geblieben. Aber es stand noch der Besuch der Höhle Algar do Carvao auf dem Programm. Man betritt diese große Höhle durch den Schlot eines ehemaligen Vulkanes und geht über viele Stufen hinunter zu einem See. Nach diesem Abenteuer wollten wir noch die Meerwasserpools in Biscoitos besuchen und im Atlantik schwimmen gehen. Aufgrund starken Wellenganges war der äusserste Pool zwar gesperrt, aber in den anderen konnten wir unter Aufsicht von zwei Bademeistern schwimmen und uns von den Wellen tragen lassen. Auf der Rückfahrt durch das Innere der Insel kamen wir an vielen Stierweiden vorbei und sahen die großen Boxen zum Transport der Stiere für den Stierkampf an der langen Leine.


Flug nach Graciosa, Rundgang Santa Cruz da Graciosa, Leuchtturm Ponta da Barca, Wanderung Caldeirinha am 24.07.2024

Heute verliessen wir die Insel Terceira und flogen nach Graciosa. Leider hatte unser Flug Verspätung und Melinda hatte kurzer Hand entschieden, gleich mit der Besichtigung von Santa Cruz da Graciosa zu beginnen und dann das Mittagessen im Zentrum einzunehmen. Danach fuhren wir auf den "Hausvulkan" des Städtchens und genossen die Aussicht bis hin zu unserem Hotel mit der kleinen Marina davor. Von oben gingen wir hinunter zur Stierkampfarena und umrundeten diese. Mit dem Bus ging es dann um die Nordspitze von Graciosa und wir machten den nächsten Stopp am Leuchtturm Ponta da Barca. Es war Mittwoch und da haben in Portugal die Leuchttürme geöffnet und können kostenlos besichtigt werden. In zwei Gruppen durften wir die imposante Wendeltreppe hinaufsteigen und von oben war der Ausblick grandios - die Inseln Sao Jorge, dahinter Pico und rechts Faial waren sehr gut zu sehen. Melinda spendierte oben einen Honigschnaps der Insel. Auf Vorschlag unseres Busfahrers schauten wir uns danach Porto Alfonso an. Dort sind in das poröse Lavagestein Unterstände für die Boote gehauen worden und im Wasser konnten wir eine portugiesische Galeere - eine Art aus der Gattung der Seeblasen, denn von weitem denkt man, eine Plastiktüte schwimmt im Wasser - mal ganz aus der Nähe betrachten. Unsere Fahrt führte an der Westküste von Graciosa weiter nach Süden zur Caldeirinha. Diese kleine Caldeira umrundeten wir zu Fuss und hatten von dort noch die Nachbarinsel Terceira gut im Blick. Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel bot uns Melinda noch eine Badepause am Barro Vermelho an, aber wir wollten nun endlich ins Hotel zum einchecken. Unser Inatel hatte einen großzügigen Eingangsbereich und Zimmer nur in einer Etage. Wir bezogen die grosszügigen Zimmer mit Blick zur Windmühle und richteten uns für die nächsten 2 Nächte ein. Danach erkundete wir die Badestelle im Atlantik und waren verwundert, dass die Einheimischen uns genau sagten, wo wir schwimmen sollten. Als wir die Badestelle am späten Abend bei Ebbe sahen, verstanden wir die Sorgen. Nach 15 Minuten Fussweg konnte man das Zentrum von Santa Cruz erreichen und dort trafen sich einige Teilnehmer der Gruppe ganz spontan. Andere blieben im Hotel und aßen im Hotelrestaurant.


Caldeira Wanderung auf Graciosa, Höhle Fumada Maria Encantada und Schwefelhöhle am 25.07.2024 – 8 km ,280 Hm

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus an der Ostküste der Insel nach Süden und machten Halt in Praia. Dort befindet sich der Fährhafen der Insel und ein breiter Sandstrand zum Baden. In den Windmühlen von Praia sind heute Ferienwohnungen eingerichtet und im kleinen Supermarkt besorgten wir uns noch etwas zu trinken. Bekannt ist Praia auch für seine Queijadas und im Fabrikverkauf deckten wir uns mit den leckeren Törtchen und Inselhonig ein. Danach fuhren wir durch den einzigen Tunnel der Insel in die große Caldeira hinein. Am Picknickplatz begann unsere Wanderung mit einem Aufstieg durch den Wald und später sehr steil an einer Mauer entlang bis hinauf auf den Kraterrand. Wir hatten Glück und die Sonne versteckte sich hinter Wolken, sonst wäre unsere Wanderung sehr schweißtreibend gewesen. Wir umrundeten den Krater fast vollständig und stiegen ab in Richtung Luz. Dann folgte wieder ein Aufstieg über viele Stufen zur Höhle Furna da Maria Encantade. Diese Höhle konnten wir durch einen 56 m langen Lavatunnel queren und hatten noch einmal einen schönen Blick in die Caldeira und zu unserem Aufstiegsweg. Unser Bus brachte uns dann wieder zum Picknickplatz in der Caldeira und da verspeisten wir unser Picknick. Ich spendierte dazu einen Weinlikör - die Spezialität der Insel Graciosa. Ganz in der Nähe befand sich die Schwefelhöhle, die man über 200 Stufen einer Wendeltreppe in einem 1939 gebauten Turm erreichen konnte. In der Höhle gab es einen großen See - Lagoa do Styx -und das Wasser hatten die Bewohner in sehr trockenen Jahren auch einst für die Landwirtschaft genutzt. Vom Fumarolenfeld an der Höhleninnenwand entweichen ständig Schwefelwasserstoff und andere Gase. Deshalb sollte man nicht zu lange in der Höhle bleiben und es dürfen auch immer nur kleine Gruppen hinein gehen. Nach der Besichtigung brachte uns der Bus ganz in den Süden von Graciosa nach Carapacho zum Thermalbad. Im kleinen Innenpool konnte das Bad im 37 Grad warmen Thermalwasser kostenlos genutzt werden und draussen in den Meerwasserpools war dann die Abkühlung möglich. Ein Großteil unserer Gruppe schwamm aber nur im Aussenpool. Die Einkehr in einer kleinen Bar rundete unseren Ausflug ab. Unser Abendessen hatten wir im Zentrum von Santa Cruz da Graciosa reserviert und da gab es leckere Pasta. Zum Schluss bedankten wir uns herzlich bei Melinda, die mit uns über die Inseln Pico, Sao Jorge, Faial, Flores, Corvo und Graciosa gereist war und uns soviele tolle Erlebnisse bescherte.


Rückflug nach Terceira und Freizeit in Angra am 26.07.2024

Wir checkten aus, nahmen unsere Frühstücksboxen in Empfang und fuhren zum nahe gelegenen Flughafen. Nach dem Einchecken gönnten wir uns einen Kaffee und das Frühstück aus der Box. Danach flogen wir zurück nach Terceira, fuhren zum Hotel und hatten den ganzen Tag Freizeit. Zum letzten gemeinsamen Abendessen gingen wir in das Cervejaria do Canto und genossen noch einmal des gute Essen der Azoren.
Wir verabschiedeten uns von den 3 Mitreisenden, die später als alle anderen über Lissabon nach München flogen und am nächsten Tag ausschlafen konnten.


Rückreise nach Deutschland am 27.07.2024

Bereits 4.30 Uhr bekamen wir unsere Frühstückstüten an der Rezeption und 4.40 Uhr brachte uns der Bus zum Flughafen der Insel Terceira. Wir verabschiedeten uns von Marisa, die uns auf Terceira betreut hatte und checkten ein. Unser Flug nach Lissabon war ganz pünktlich und in Lissabon hiess es Abschied nehmen von den Gästen mit Weiterflügen nach Hamburg und Frankfurt. Wir flogen nach Berlin-Brandenburg und kamen auch dort ganz pünktlich an. Hier trennten sich unsere Wege und eine sehr erlebnisreiche Reise ging zu Ende.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,
unsere erlebnisreiche Azorenreise zu den kleinen, unbekannteren Inseln ist nun Geschichte und ihr ward die Ersten, die diese Reise erleben durften. Es ist immer spannend auch für mich, eine völlig neue Reise begleiten zu dürfen. Ich bin sehr froh, das alles so gut geklappt hat und wir mit dem Wetter ein solches Glück hatten. Auch auf den Azoren kann es durchaus mal im Sommer mehrere Tage regnen.
Wir durften eine wunderbare, noch intakte Natur erleben, im Atlantik schwimmen, liebenswerte und freundliche Menschen kennenlernen und nicht zuletzt hatten wir auch in unserer Gruppe viel Spaß.
Ich danke euch allen ganz herzlich, daß ihr diese Reise gebucht hattet und ich euch begleiten durfte.
Bleibt gesund und reisefreudig, damit wir uns vielleicht einmal wieder treffen auf einer Reise von Eberhardt Travel.
Ich würde mich sehr freuen.
Bis dahin alles Liebe und Gute
von Ria, Eurer Reisebegleiterin Azoren

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