Reisebericht: Rundreise Azoren – die 6 unbekannten Inseln

10.08. – 24.08.2024, 15 Tage Biosphären Reservate und UNESCO Welterbe mit Wanderungen auf den Inseln: Pico – Sao Jorge – Flores – Corvo – Terceira & Graciosa


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Die neue Reise von Eberhardt Travel zu den kleinen, unbekannteren Azoreninseln durfte ich ein weiteres Mal begleiten und die zwei Wochen auf den Azoren waren wieder unbeschreiblich schön und abwechslungsreich. Bei bestem Reisewetter besuchten wir die Inseln Pico, Sao Jorge, Faial (ganz kurz), Flores, Corvo, Terceira und Graciosa. Jede der Inseln hat ihren eigenen Charakter, aber die Menschen waren überall sehr herzlich und aufgeschlossen. Lesen Sie hier, was wir alles erleben durften.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise auf die Insel Pico am 10.08.2024

Es ging wieder sehr früh los für uns alle und in Lissabon auf dem Flughafen trafen wir uns um die Mittagszeit, machten uns bekannt und ich informierte über das, was uns noch alles am Anreisetag erwarten sollte. Der Flug mit Azores Airlines war sehr pünktlich und bei der Landung auf der Insel Pico begrüßte uns der Pico Berg sowie Eva, unsere Reiseleiterin und Lisuate, unser Fahrer. Wir nahmen den kurzen Weg durch die Inselmitte zu unserem Hotel Aldeia da Fonte in der Nähe von Lajes. Unsere weit vertreut gelegenen Häuschen in der wunderschönen Naturanlage waren schnell gefunden und das Gepäck abgestellt. Dann trafen wir uns zum ersten gemeinsamen Abendessen im Restaurant der Anlage. Das Essen vom Bufett war ausgezeichnet und sehr schmackhaft. Noch vor Einbruch der Dunkelheit machten wir einen ersten Erkundungsrundgang durch die Anlage. Beim schönen Pool stiessen wir dann mit einem Limoncello auf unsere bevorstehende Reise an. Es wurde dunkel und so nahmen wir zurück sicherheitshalber den Weg über die Strasse. Nun wurde es Zeit, schlafen zu gehen und darauf freute sich ein jeder.


Wal– und Delfinbeobachtung, Walmuseum und der Osten von Pico am 11.08.2024 – 6 km zu Fuss

Gut ausgeruht trafen wir uns zum Frühstück, das wir draußen im Garten oder drin im kleinen Restaurant einnehmen konnten. Bereits 8 Uhr holten uns die Kleinbusse der Walbeobachtungsfirma Bela Vista ab und brachten uns nach Lajes. Dort gab es zunächst eine ausführliche Einweisung zur Wal- und Delfinbeobachtung und vor allem über das Verhalten der Wale. Dann ging es auch schon los. Unsere Eberhardt Gruppe hatte ein eigenes Schlauchboot mit einem erfahrenen Kapitän und mit Dana eine erfahrene Walbeobachterin. Unser Ausflug war von Erfolg gekrönt: wir sahen 2 verschiedene Delfinarten, einen Bride Wal mehrmals und zur großen Überraschung eine Meeresschildkröte caretta caretta. Das Meer war ruhig, die Sonne schien und der Pico zeigte sich ohne Wolken. Wieder zurück an Land gab es die Auswertung und eine kleine Stärkung im Büro der Walbeobachtung. Danach begaben wir uns zu Fuss durch Lajes zum Mittagessen. Es folgte der Besuch des Walmuseums mit dem Anschauen eines sehr eindrücklichen Filmes über den einstigen Walfang auf den Azoren. Am Nachmittag erkundeten wir den Südosten der Insel Pico und fuhren mit dem Bus nach Calheta Nesquim. Von dem Ort starteten einst die Walfangboote und heute kann man im Hafenbecken schwimmen gehen. Im Ort war gerade das Heiliggeistfest zu Ende gegangen. Es wurde aufgeräumt und wir konnten uns die geschmückte Heiliggeist Kapelle anschauen. Ein kleiner Spaziergang führte zu den Meerwasserpools und da gab es für alle Badelustigen eine Abkühlung im Atlantik. Auf der Rückfahrt schauten wir uns den Walausguck Vigia da Queimada an. Er diente und dient auch heute noch zum Aufspüren von Walen, nur werden die Tiere heute mit den Kameras gejagt. In Lajes besuchten wir noch kurz den Supermarkt und dann brachte der Bus uns zurück zum Hotel.


Wanderung im UNESCO Weinbaugebiet, Vulcanmuseum, Badepause am Atlantik, Weinprobe am 12.08.2024 – 8 km zu Fuss

Heute durften wir länger schlafen und starteten erst 9 Uhr mit dem Bus. Bei bestem Wanderwetter und guter Sicht wanderten wir durch die Weingärten der Insel Pico und hatten eine wunderbare Sicht hinüber zur Insel Faial mit dem Hauptort Horta. Die ersten Weintrauben waren schon reif und ich kaufte einer netten Damen in der Windmühle eine Tüte zum Probieren für alle ab. Die blauen Weintrauben waren süss und sehr saftig und schmeckten nach "mehr". Nach der Wanderung brachte uns der Bus nach Madalena zum Mittagessen im Restaurant Arruda. Gut gestärkt fuhren wir danach zur Nordküste der Insel Pico und besuchten den interessanten Küstenabschnitt von Cacharro, was übersetzt "kleines Hündchen" bedeutet. Und tatsächlich ist im Lavagestein ein Hund zu erkennen. Daneben rollte man die Weinfässer über die "Rollo Pipas" hinunter zu den Booten im Meer. Unweit der Lavaformationen besuchten wir das Vulkanmuseum mit einer tollen Präsentation über die Vorgänge im Erdinneren und eine Simulation von 2 Erdbeben auf den Azoren. Das war sehr eindrücklich und Gott sei Dank nicht die Wirklichkeit. Neben dem Vulkanmuseum war noch eine Schnapsbrennerei, ein Gezeitenbrunnen und ein kleines Weinmuseum zu besichtigen. Unterwegs in Santo Antonio legten wir eine Badepause ein. Ein großer Pool gefüllt mit Meerwasser und eine fantastische Bucht, wo man sicher im Atlantik schwimmen konnte, machten das Badevergnügen perfekt. All diese Einrichtungen, wozu natürlich auch Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten gehören, sind auf den Azoren kostenlos zu nutzen und das begeisterte unsere Teilnehmer immer wieder. Am späten Nachmittag erreichten wir die Adega a Buraca und da bekamen wir reichlich Hauswein und eine Probe von 2 guten Jahrgangsweissweinen. Reichlich Käse von den Azoren, Wurst und 2 Sorten Brot ersetzten uns das Abendessen.


Fähre von Pico nach Sao Jorge, Rundgang Velas am 13.08.2024 – 8 km zu Fuss

Ein letztes Mal genossen wir das Frühstück im Garten unserer Hotelanlage und dann brachte uns der Bus mit unserem Gepäck zur Fähre in Sao Roque. Auf der kurzen Überfahrt hatten wir Pico mit dem höchsten Berg Portugals immer im Blick und nach 45 Minuten Überfahrt erreichten wir Velas auf der Insel Sao Jorge. Wir verstauten unser Gepäck im Bus und begaben uns zu Fuss in die kleine, übersichtliche Stadt Velas. Heute leben 2000 Menschen im größten Ort der Insel Sao Jorge. Wir betraten die Stadt durch das alte Hafentor, einst Bestandteil der Stadtmauer und Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Gleich dahinter befindet sich ein Kachelbild der Insel und daran erläuterte uns Eva, was wir uns auf Sao Jorge alles anschauen werden. Auf dem Hauptplatz wurde einst Obst und Gemüse verkauft und heute ziert ein Bodenmosaik mit dem Heiligen Georg den Platz. Dahinter ist der Brunnen, aus dem der Drache schaut und auf dem Sockel steht Joao Inacio de Sousa. Die Kirche war leider schon geschlossen und so begaben wir uns zur Promenade am Meer. Dort gab es wieder schöne Meerwasserpools, einen Natursteinbogen und einen "Rahmen" für Fotos zu bewundern. Im Restaurant Acor machten wir unsere Mittagspause mit einem für die Mittagszeit typischen Menue. Einige nahmen dann ein kühlendes Bad im Atlantik und mit unserem Bus fuhren wir zum Supermarkt, um uns mit dem Nötigsten einzudecken, denn das nächste Hotel war sehr abgelegen. Die Quinta dos Misterios in der Nähe des kleinen Flughafens von Sao Jorge ist ein altes Herrenhaus, welches aufwendig renoviert wurde und mit Möbeln aus noch 2 weiteren Herrenhäusern der Besitzerin ausgestattet wurde. Wir erlebten einen sehr herzlichen Empfang durch Katarina und sie führte uns erst einmal durch das gesamte Anwesen. Man fühlte sich wie in einem Museum, welches zum Leben erweckt wurde und nun Gäste aufnehmen durfte. Alle Räumlichkeiten standen unseren Gästen offen, auch an einen großen Kühlschrank hatte man gedacht. Im Garten gab es einen wunderschönen Pool mit Aussicht bis hinüber zum Pico auf der Nachbarinsel. Beim Streifen durch die historischen Räume duftete es plötzlich nach frischem Kuchen und den hatte die Hausherrin selbst für unsere Gäste für das Frühstück gebacken. Dann wurden die Zimmer verteilt und alle waren ganz unterschiedlich möbliert, hatten aber alle ein eigenes Badezimmer. Es war ein absolutes Erlebnis, nur reichten die Zimmer für Eva und mich nicht aus und so wurden wir beide hinunter nach Veles in ein nettes B&B gebracht. Zum Abendessen waren wir wieder mit unseren Gästen zusammen und gingen gleich in das Restaurant neben der Quinta dos Misterios.


Wanderung von Faja zu Faja, Kaffeeplantage, Kirche Santa Barbara und Kirchturm in Urzulina am 14.08.2024 – 10 km, 250 hoch und runter

Der Tag begann mit einem grandiosen Frühstück in der Quinta dos Misterios und als Eva und ich oben ankamen, mussten wir auch noch von dem leckeren Kuchen probieren. Dann fuhren wir gut gestärkt zum Wanderausgangspunkt in der Faja dos Cubres. Es war wieder sehr warm und so begannen wir unser Tagesprogramm mit der Wanderung von der Faja dos Cubres zur Faja da Caldeira de Santo Cristo. Der gut ausgebaute Weg führt immer parallel zur Küste im ständigen Auf und Ab, mal im Schatten der Bäume, mal in der Sonne. Am Wegesrand stand der wilde Ingwer in voller Blüte und in der Faja de Santo Cristo kehrten wir kurz ein und besuchten die Pilgerkirche. Wieder zurück am Ausgangspunkt nahmen wir unsere Picknick Tüten aus dem Bus und stärkten uns. Das Picknick hatte man in der Busfirma sehr liebevoll zusammengestellt. Über die steile und serpentinenreiche Strasse fuhren wir wieder nach oben, machten am Aussichtspunkt einen Fotostopp und konnten von oben nochmals unseren Wanderweg verfolgen. Von der Nordküste der Insel Sa Jorge fuhren wir nun zur Südküste wieder über eine kurvenreiche kleine Strasse zur Faja dos Vimes. Dort betreibt die Familie Nunen seit 50 Jahren eine Kaffeeplantage mit ca. 1000 Kaffeepflanzen und "produziert" einen wohlschmeckenden Kaffee. In der kleinen Cafeteria durften wir ihn probieren und danach führte uns ein Mitarbeiter durch den Garten mit den Kaffeebäumen und Feigenbäumen. Zum Anwesen der Familie gehört auch eine Weberei, in der aus Naturmaterialien verschieden große Decken gewebt werden. Auch in der Quinta dos Misterios lag eine so große und wertvolle Tagesdecke aus der Weberei Nunes auf einem Bett. Auf der Rückfahrt machten wir Stopp in Manadas und dort besuchten wir die Kirche der Heiligen Barbara. Dieses Kleinod stammt aus dem Jahr 1770 und ist im azorianischen Barock erbaut. Die Kirche ist aufwendig verziert und vergoldet und die Kassettendecke aus Zedernholz ist etwas ganz besonderes. Auf den Azulejos ist die tragische Geschichte der Heiligen Barbara dargestellt. Wir erlebten eine ausführliche Kirchenführung durch einen Mitarbeiter und Eva übersetzte für uns. Nun folgte noch die Besichtigung des alten Kirchturmes in Urzulina. Er blieb nach einem Erdbeben mit Erdrutsch als einziges Baudenkmal in Urzulina noch erhalten. Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Restaurant der Cantinha das Buganvilias. Dort saßen wir draussen auf der Terrasse mit Blick zum Pico und auf Velas und wir genossen das gute Abendessen und einen traumhaften Sonnenuntergang.


Fähre von Sao Jorge über Pico nach Faial, Rundgang in Horta und Flug nach Flores am 15.08.2024 – 8,5 km zu Fuss

Oh wie schade. Heute ging es sehr früh los und so konnten wir das fantastische Frühstück nicht noch einmal in der Quinta dos Misterios erleben, sondern bekamen es in einer Tüte mit, um es auf der Fähre zu verzehren. Kurz nach 7 Uhr legte die Fähre im Hafen von Velas ab und zunächst steuerten wir den Hafen von Madalena auf der Insel Pico an. Von dort ging es dann direkt über den "Kanal" nach Horta auf der Insel Faial. Am Fährterminal stand wieder ein Bus für uns bereit. Wir verstauten alles Gepäck und begaben uns auf einen Stadtrundgang durch Horta zu Fuss. Es war Feiertag, die Markthalle deshalb geschlossen und deutlich weniger Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs. Für das Mittagessen hatten wir bei "Peter" im Peter Cafe Sport Plätze reserviert und unsere Tische waren diesmal direkt im Traditionslokal vorbereitet und da gab es zunächst viel zu entdecken an den Wänden, an der Decke und überall. Viele Segler, die hier auf den Azoren Halt machen, malen nicht nur ein Bild an der Hafenmauer, sondern bringen oft auch ein Andenken für den Gastraum mit. Wir begannen unser "Menue" mit einem Gin Tonic, der für das Peter Cafe Sport legendär ist und auf die Engländer zurück zu führen ist, die hier im 2.Weltkrieg stationiert waren. Das Essen bei Peter schmeckte ausgezeichnet und die Preise waren sehr moderat und so reisten wir gut gestärkt weiter zum Flughafen von Horta. Wir gaben das Gepäck ab, bekamen unsere Bordkarten und verbrachten die Zeit bis zum Abflug auf der Terrasse des Flughafens. Der 40 minütige Flug von Faial nach Flores war sehr entspannt und das kurze Stück vom Flughafen zu unserem Inatel in Santa Cruz das Flores brachte uns ein Kleinbus. Am Abend gingen wir gemeinsam auf eine kleine Erkundungstour zu den Meerwasserpools, zur Strandbar und mit Eva unternahm ich anschliessend eine Tour, um Restaurants zu finden, die auch für unsere (grosse) Gruppe Platz boten. Dabei kamen wir auch zur Heiliggeist Kapelle und erfuhren, dass ab dem Folgetag das Heiliggeist Fest beginnt und wir gern gesehene Gäste wären. So war der nächste Abend gesichert.


Walmuseum, Rundgang und Inselrundfahrt Flores mit Wanderung am 16.08.2024 – 11 km, 200 m hoch und runter

Es war wieder sehr warmes Wetter vorher gesagt und so begannen wir den Tag ganz entspannt und trafen uns 10 Uhr zur Besichtigung des Walmuseums in der ehemaligen Walfabrik, gegenüber von unserem Hotel. Dieses Museum zeigt neben dem Walfang vor allem die Weiterverarbeitung dieser riesigen Tiere und das sehr anschaulich mit den noch vorhandenen Arbeitsmitteln und Geräten. Nach dem Besuch legten wir eine Badepause am Hotelpool oder den Meerwasserpools ein und 13.30 Uhr begann unsere Inselrundfahrt mit 2 Kleinbussen und einem Taxi von der Experience Agentur der Insel. An diesem Tag hatten wir absolutes Glück mit dem Wetter und so sahen wir den Schwarzen und den Langen See bei herrlichem Sonnenschein. Eva schlug deshalb vor, das kurze Stück zur Lagoa Seca zu Fuss zu gehen und so hatten wir unterwegs auch noch die vielfältige Flora ganz aus der Nähe und super zum Fotografieren. Vom Mirador Ponta de Vista sahen wir die Westküste vor uns liegen und dorthin führte unsere Fahrt. Wir wanderten zu den Wasserfällen Poco da Ribeira und auch dort gab es keine Wolken sondern beste Sicht. Wieder zurück gab es eine Azoren Ananas von der Hauptinsel Sao Miguel und die hatten unsere 3 Fahrer meisterlich in Szene gesetzt und mit den Blüten vom wilden Ingwer verziert. Danke für diese Überraschgung ! Wir fuhren weiter die Westküste entlang bis zur Faja Grande und dort gönnten wir uns eine Trink- und Eispause. Danach spazierten wir zum nahe gelegenen Wasserfall Poco da Bacalhau und im See direkt am Wasserfall nahm eine Dame unserer Gruppe ein Bad. Nun fehlte auf unserer Besichtigungs "Liste" noch der Basaltfelsen Rocha dos Bordeos und auch der war bilderbuchhaft zu sehen und zu fotografieren. Auf der Rückfahrt über das Hochland besuchten wir noch die beiden Lagoas - Funda E Rasa und Caldeira Rasa. Damit hatten wir in kürzester Zeit alle Highligts der Insel Flores kennengelernt. Zurück im Hotel gönnten wir uns eine kleine Erfrischungspause und dann gings zum Heiliggeistfest.


Bootsfahrt zur Insel Corvo und Wanderung in die Caldeira am 17.08.2024 – 7 km, 150 m runter und hoch

Mit unserem Tagespicknick im Gepäck wurden wir zum Hafen transferiert und bestiegen ein Schlauchboot zur Überfahrt auf die Insel Corvo. Zunächst gab es aber eine Küstenfahrt, bei der wir unser Hotel vom Wasser aus sehen konnten sowie viele wunderbare Felsformationen. Auch Wasserfällen und Höhlen kamen wir ganz nahe und so gab es zahlreiche Fotomotive. Auf der Insel Corvo empfing uns eine junge Dame und machte mit uns zunächst einen kleinen Rundgang - zur Kirche, zum Museum und zur Herstellung der Holzschlösser. Danach fuhren wir hinauf zum Kraterrand der Caldeira und da wieder fantastisches Wetter herrschte, wanderten wir hinunter in die Caldeira, umrundeten die Seen und genossen die Stille in diesem großen Krater. Wieder oben verzehrten wir unser Picknick und dann brachten uns die Autos zurück in den Ort und zu den Windmühlen hinter dem Flughafen. 15 Uhr fuhr unser Boot zurück nach Flores und Carlos hatte eine Überraschung für uns. Im Hafen wurden einige Sachen ausgeladen und dann brachte uns das Boot zum Anleger bei der Walfabrik bei unserem Hotel. So mussten wir nur noch den Berg hinauf gehen und waren schon da. Das Abendessen nahm jeder individuell ein.


Flug von Flores nach Terceira, Rundgang Park und Abendessen Quinta do Martelo am 18.08.2024

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Eva, denn sie wird uns erst wieder auf der Insel Graciosa betreuen und in der Zwischenzeit nach Hause auf die Insel Pico fliegen. Bei der Begrüßung im Flugzeug stellte uns der Flugkapitän die Flugroute vor und versprach uns gutes Wetter. Und in der Tat war der kurze Flug mit tollen Ausblicken gespickt. Gleich nach dem Start sahen wir unser Hotel und die Walfabrik und später die Inseln Pico und Sao Jorge und Graciosa überflogen wir, so dass die Caldeira ganz deutlich zu erkennen war. Nach der Landung auf Terceira empfingen uns Marisa, die Reiseleiterin und Jose Manuel, der Fahrer sehr herzlich, denn mit beiden hatte ich schon bei der ersten Gruppe vor 4 Wochen zusammen gearbeitet. Das war so wie nach Hause kommen für mich ! Zusammen fuhren wir ins Hotel nach Angra und stellten unsere Koffer ein. Ich bot den Gästen an, mit mir durch den Park zu spazieren bis hinauf zum Obelisken. Von diesem Punkt hat man einen traumhaften Blick auf Angra und den Monte Brasil und kann sich so schon mal ein wenig orientieren. Gleich neben dem Parkausgang gibt es ein Restaurant im Freien, wo Schülerinnen und Schüler den Service machen und das klappt ausgezeichnet. Wir fanden schnell Platz und man stellte uns auch gleich mehrere Tische zusammen. Das Essen dort geht schnell, es gibt viele Kleinigkeiten zu guten Preisen. Nach dem Essen waren wir uns einig - das wird unser Stammlokal und so bestellte ich gleich für den nächsten Tag wieder zu Mittag einen großen Tisch. Nach dem Mittagessen spazierten wir noch durch die Strassen zum Hafen und zurück zum Hotel. Aber leider gab es Verzögerungen mit dem Checkin und so waren 15 Uhr noch nicht alle Zimmer bezugsfertig. Mit den Gästen der fehlenden Zimmer ging ich deshalb in das nahe gelegene Museum, was sonntags sogar freien Eintritt hat. So nutzten wir die Wartezeit sinnvoll und alle waren vom Museum, welches sich in den Gebäuden des ehemaligen Franziskaner Klosters befindet, begeistert. Gegen 16.30 Uhr waren auch die letzten Zimmer fertig und wir konnten uns einrichten. Kurz nach 18 Uhr starteten wir mit einem kleineren Bus zur Quinta do Martelo. Das Anwesen liegt 5 km von Angra entfernt und wir schauten uns zunächst das weitläufige Gelände an, wo noch trationelle Gebäude standen und vieles angebaut wurde. Dann gings zum Abendessen in den "Laden" mit einer traditionellen Einrichtung. Dort bekamen wir verschiedene Vorspeisen serviert. Der eingelegte Meerfenchel war der Hit in unserer Gruppe. Gut gelaunt stiegen wir dann die steile Treppe hinauf und nahmen Platz in den Stuben im Obergeschoss. Dort wurde uns eine Suppe serviert und Alcatra mit Bohnen und mit Rindfleisch. Dazu gab es verschiedenen Beilagen. Es schmeckte wieder sensationell gut und der dazu gereichte Wein rundete das leckere Essen ab. Es folgte der Nachtisch und ein Kaffee und ganz zum Schluss ein Verdauungsschnaps.


Stadtrundgang Angra und nachmittags Freizeit am 19.08.2024 – 5 km

Heute gab es einen 80.Geburtstag in der Gruppe zu feiern und das begann mit einem Geburtstagstisch im Restaurant des Hotels beim Frühstück. 9 Uhr kam Marisa zu uns und wir begannen unseren Stadtrundgang durch Angra mit dem Besuch des Rathauses gleich neben unserem Hotel. Der heutige Bau des Rathauses ist der dritte an dieser Stelle und wurde dem ehemaligen Rathaus von Porto am portugisieschen Festland nachempfunden. In diesem Jahr feiert Portugal den 50.Jahrestag der Nelkenrvolution und so schmücken zwei übergroße Nelken die Fassade des Rathauses und drinnen gibt es viele Nelken, die von fleissigen Frauen gehäkelt wurden. Im Obergeschoss besuchten wir die 2 prunkvollen Säle und im Treppenaufgang steht die Büste von Heinrich dem Seefahrer, dem der Erfolg der Entdeckungsfahrten der portugiesischen Seefahrerflotte ab dem 15.Jahrhundert zu verdanken ist. Unser Weg führte weiter durch den Jardim Duque da Terceira , zur ehemaligen Jesuitenkirche und dann zum Theater. Unsere Gruppe sang von der Bühne des Theaters für unser Geburtstagskind ein Ständchen und als Dank folgte das Lied "Alt wie ein Baum..." Beim Besuch der Markthalle spendierte ein Reisegast eine Azorenananas und Marisa ging danach mit uns in die Fischhalle, wo uns vom Verkäufer stolz die besten Fische präsentiert wurden. Danach querten wir die Hauptstrasse und kamen zur Kathedrale. Dieser prächtige Bau geht auf das Jahr 1570 zurück und er wurde anstelle einer zu klein gewordenen Kirche aus der Zeit der Entdeckerfahrten errichtet. Angra war schon damals Bischofssitz, weil die Azoren ein ganz wichtiger Teil der Welt für die Seefahrt waren. 1980 am Neujahrstag gab es ein schweres Erdbeben auf Terceira und besonders in Angra waren große Schäden zu verzeichnen. Der Wiederaufbau begann sehr schnell und bereits 1983 erhielt Angra de Heroismo den UNESCO Weltkultur Erbe Titel. Heute gibt es nur noch ganz wenige Gebäude in der Stadt, die nicht renoviert wurden und so ist ein Spaziergang durch die Innenstadtstrassen etwas sehr besonderes. Die prächtigen Bürgerhäuser sind verschieden farbig gemalt an den Tür- und Fensterumrahmungen und in den Häusern erwarten ganz verschiedenen Geschäfte die Besucher. Unser Weg durch die Stadt führte weiter zum Hafen und von dort ist auch die riesige Festung Sao Joao Baptista gut zu sehen. Sie wurde Ende des 16.Jahrhunderts unter spanischer Herrschaft errichtet und zur Lagerung der Gold- und Silberschätze aus Süd- und Mittelamerika gebraucht während die Schiffe in Angra Wasser und Proviant aufnahmen. Heute wird die Festung vom portugisischen Militär genutzt. Wir spazierten weiter zur Misacordio Kirche, wo auf dem Vorplatz ein Denkmal für Vasco da Gama steht, und dieser Herr ist ein sehr beliebtes Fotomotiv. In der Nähe unseres Hotels endete unser Rundgang und wir begaben uns sogleich zu unserem reservierten Tisch bei der Jesuitenkirche und genossen unser Mittagessen. Der Nachmittag war frei und zum Abendessen gingen wir ins Restaurant Cervejaria do Canto.


Rundfahrt Insel Terceira am 20.08.2024

Mit unserem Bus fuhren wir zunächst auf den Monte Brasil, um die tolle Aussicht auf Angra und auf den Santa Barbara Krater - höchste Erhebung der Insel Terceira mit 1021 m Höhe - zu geniessen. Oben wurde plötzlich eine Geldbörse vermisst, die sich aber glücklicherweise im Hotelzimmer auf Nachfrage anfand. Nun konnte unsere Inselrundfahrt ganz entspannt starten. Unser nächster Halt war in Sao Sebastiao, wo wir die Heiliggeist Kapelle und die alte mit Fresken geschmückte Kirche uns ansahen. Weiter ging es über schmale Strassen zwischen Viehweiden hindurch hinauf zum Aussichtspunkt Serra do Cume auf 540 m Höhe. Von dort hatten wir trotz einiger Regentropfen eine gute Sicht in den riesigen Krater mit den 5605 - lt. unserem Fahrer Jose Manuel - kleinen und größeren Weideflächen. Man wartet hier sehnsüchtig auf Regen, denn die Weiden waren teilweise schon ausgetrocknet und das Vieh brauchte nun neben Wasser auch etwas zu Fressen. Im bergab Fahren hatten wir eine gute Sicht auf den Flughafen Lajes. Er ist der größte der Azoren Inseln und die Amerikaner unterhalten dort eine Militärbasis. Auch gibt es von Terceira Direktflüge in die USA und nach Kanada. Unser nächster Stopp war oberhalb von Praia da Vitoria mit guter Sicht auf die Stadt mit dem breiten Sandstrand. Die Stadt Praia da Vitoria erkundeten wir später zu Fuss und sahen das historische Rathaus und die Kirche Matriz mit ihren alten und wertvollen Büchern. Durch die Fussgängerstrasse mit modernen Bodenmosaiken spazierten wir hinauf zur kleinen Markthalle und dann weiter zu unserem Bus. Unser Mittagessen gab es in der Nähe von Porto Judeu, gegenüber der beiden Ziegeninseln und das war sehr lecker und mit Liebe zubereitet. Lange konnten wir an dem schönen Ort aber nicht verweilen, denn es stand die Besichtigung der Höhle Algar do Carvao auf unserem Programm. Der Eingang in die Höhle führt durch den Schlot des erloschenen Vulkanes und drinnen sind riesige Hohlräume zu besichtigen. Unsere Fahrt ging weiter in den Norden der Insel Terceira in den Ort Biscoitos. Dort besuchten wir das kleine Weinmuseum und probierten 2 Süssweine. Danach gab es die verdiente Badepause in den Meerwasserpools von Biscoitos. Die Rückfahrt in den Süden nach Angra führte durch die Inselmitte vorbei an einigen Stierweiden und wir konnten vom Bus aus auch diese imposanten Tiere mit sicherem Abstand sehen. Kurz vor Angra sahen wir in einem Dorf die Vorbereitungen zum Seilstierkampf und Marisa versorgte uns später mit den Fotos dazu.
Unser Abendessen nahmen wir in Angra im Restaurant Beira ein, aber das war nicht so nach unserem Geschmack. So trafen wir uns später noch auf der Dachterrasse unseres Hotels.


Flug von Terceira nach Graciosa und Rundfahrt Westküste mit Besuch des Leuchtturmes Ponta da Barca am 21.08.2024

Es stand wieder ein Inselwechsel an und so fuhren wir zum Flughafen von Terceira, verabschiedeten uns von Marisa und Jose Manuel für 2 Tage und trafen im Sicherheitsbereich des Flughafens Eva wieder. Gemeinsam flogen wir von Terceira nach Graciosa und wurden dort von Fahrer Antonio empfangen. Wir brachten unsere Koffer ins Hotel und gingen zu Fuss ins Zentrum von Santa Cruz da Graciosa. Wir besichtigten die beiden Kirchen im Stadtzentrum und nahmen dann unser vorbestelltes Mittagessen im Freien unter den großen Neuseeländischen Eisenholzbäumen ein. Ab 14 Uhr stand der Bus wieder bereit und brachte uns hinauf auf den "Hausberg" von wo wir eine gute Sicht auf Santa Cruz, unser Hotel und die davor liegende Marina hatten. Wir spazierten hinunter zur Stierkampfarena, wo erst vor Kurzem ein Kampf stattfand. Mit dem Bus ging es dann weiter vorbei am Flughafen zum Leuchtturm Ponta da Barca und den konnten wir besteigen und die Sicht auf die schroffe Küste mit dem "Wal" geniessen. Für unseren ersten Tag auf Graciosa hatten wir uns das Erkunden der Westküste vorgenommen und so folgte die Fahrt hinauf zur Caldeirinha und diese kleine Caldeira umrundeten wir zu Fuss. Danach brachte der Bus uns zurück ins Hotel. Wir checkten ein und genossen den Rest des Tages am Pool der Hotels oder beim Baden im Meer.,


Wanderung Caldeira auf Graciosa und Besuch der Schwefelhöhle am 22.08.2024 –

Das Frühstück im Inatel Graciosa war eine Augenweide und es fehlte an nichts. Auch gab es wieder einen Geburtstag zu feiern und mein bestellter "Small Cake with Candle" entpuppte sich zu einer Schokoladentorte, die wir nicht mal als Gruppe aufessen konnten nach dem Frühstück. Wir bekamen vom Hotel für unterwegs ein Picknick und starteten dann mit dem Bus in den Südosten der Insel zur Caldeira. Durch den einzigen Tunnel der Insel gelangten wir in das Innere der Caldeira und von dort wanderten wir hinauf zum Caldeirarand und immer oben entlang mit herrlichen Ausblicken auf die Insel und die Küstenlinie. Es war wieder sehr warm, aber der Himmel mit Wolken bedeckt und so war die Wanderung ganz entspannt. Nach einem Abstieg mit schönem Blick auf Luz gingen wir wieder bergan und über viele Stufen hinauf zur Höhle Gruta Maria Encantada. Durch diesen Lavatunnel gingen wir hindurch und es gab eine Aussichtsplattform darüber, von wo wir unseren Wanderweg noch einmal verfolgen konnten. Wieder unten am Weg wartete unser Bus und brachte uns zurück in die Caldeira, wo wir am Picknickplatz unsere Mittagspause machten. Danach fuhren wir ein kurzes Stück zur Schwefelhöhle und stiegen im Turm die 184 Stufen hinunter. In dieser beeindruckenden Höhle waren wir alleine unterwegs und konnten uns in Ruhe umschauen. Wieder oben fuhren wir mit dem Bus an die Südostspitze von Graciosa und besuchten das Thermalbad von Carapacho. Das Thermalwasser mit einer Temperatur von 36 Grad kann in einem Innenpool genutzt werden und draussen gab es grosse Meerwasserpools, in die mit den Wellen immer frisches Atlantikwasser in die Becken gespült wurde. Das Schwimmen war ein Hochgenuss und wir nutzten es ausgiebig. Auf der Rückfahrt zum Hotel machten wir in Praia einen Halt, um uns die Windmühlen anzuschauen und im Queijada Werksverkauf uns mit Honig und den leckeren Queijadas einzudecken.
Zum Abendessen spazierten wir noch einmal am Meer entlang nach Santa Cruz und probierten das neu eröffnete Restaurant Jale Branquinho aus. Das war eine echt gute Empfehlung von Eva, die das Partner Lokal auf Sao Jorge gut kannte.


Flug von Graciosa nach Terceira und Freizeit am 23.08.2024

Sehr früh mussten wir heute die wunderschöne Insel Graciosa verlassen und unser Frühstück gab es to go. Wir bedankten uns bei Fahrer Antonio und flogen zurück nach Terceira. Dort verabschiedeten wir uns von Eva sehr herzlich und fuhren mit unseren "alten Bekannten" Marisa und Jose Manuel nach Angra. Unser Gepäck stellten wir im Hotel ein und begannen dann mit unseren "Erledigungen" am letzten Tag. Zu Mittag trafen wir uns wieder in "unserem" Lokal und auch da hatte die Tischreservierung perfekt geklappt. Wir liessen uns viel Zeit beim Essen und waren überrascht, dass diesmal unsere Zimmer im Hotel bereits 14 Uhr bezugsfertig waren. Zum Abendessen gingen wir noch einmal in unser Lieblingslokal und danach trafen wir uns an der Hotelbar auf einen letzten gemeinsamen Drink. Es kam ein wenig Wehmut auf, denn morgen nun ging es wieder zurück nach Deutschland.


Heimreise am 24.08.2024

Bereits 4.30 Uhr gab es an der Rezeption des Hotels die Frühstückstüten und 4.45 Uhr pünktlich starteten wir mit unserem Busteam in Richtung Flughafen. Unsere Bordkarten für den Heimflug hatten wir schon am Vortag auf Graciosa bekommen und so mussten wir nur unsere Koffer abgeben. Wir verabschiedeten uns von Marisa und dankten ihr sehr herzlich für die gute Betreuung auf der Insel Terceira. Unser Flug nach Lissabon war ganz pünktlich und dort tranken wir noch einmal Kaffee zusammen bis wir uns von den Gästen mit Flug nach Hamburg und München verabschieden mussten. Auch die Flüge nach Berlin, München und Hamburg waren pünktlich und so erreichten wir alle am Samstag usere Heimatorte.


Schlusswort

Unsere Reise auf die 6 unbekannten Azoreninseln war eine neue Reise bei Eberhardt Travel. Sie wurde vor 2 Jahren konzipiert und 2024 zweimal durchgeführt. Ich durfte beide Reisen begleiten und bin sehr glücklich, dass beide Reisen erfolgreich waren und ich ausnahmslos zufriedene Gäste mit nach Hause bringen konnte. Die kleinen Azoreninseln zählen sicher zu den letzten Paradiesen in Europa und bieten eine echte Alternative zum Massentourismus. Es gibt sicher noch "Anpassungsbedarf" in der Programmgestaltung, aber im Großen und Ganzen ist diese Reise perfekt. Ein großer Dank gilt deshalb dem Team von Eberhardt Travel in Kesselsdorf und dem Team der Agentur vor vor Ort - MB Travel von Sao Miguel.
Ich hoffe, Ihr behaltet die 2 Wochen auf den Azoren in guter Erinnerung. Ihr ward eine super Gruppe, kompromissbereit, immer pünktlich und zuverlässig und einer war für den anderen da. Wir hatten viel Spass miteinander und haben die vielen schönen Momente genossen.
Ich wünsche Euch alles Gute, beste Gesundheit - bleibt neugierig und reisefreudig.
Dann treffen wir uns hoffentlich wieder auf einer Reise von Eberhardt Travel.

Bis dahin alles Liebe und Gute

von Ria, Eurer Reisebegleitung

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