Reisebericht: Flusskreuzfahrt Portugal – Douro und Lissabon

30.04. – 09.05.2016, 10 Tage Flusskreuzfahrt auf dem Douro mit Vorprogramm in Lissabon – Porto – Pinhao – Vega de Terron – Barca d Alva – Peso da Regua – Porto


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Der gebändigte Goldene Fluss, auf Portugiesisch Douro und auf Spanisch Duero genannt, schlängelt sich durch ein wunderschönes Tal, das ein Naturschauspiel für die Sinne bietet. Wir besuchen die Wiege des Portweins.
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut
Barbara Mihut

1. Tag 30.04.2016 Anreise Samstag Lissabon

Heute starten wir in Dresden mit 6 Reisegästen und treffen uns mit unseren weiteren Reiseteilnehmern aus Leipzig, Berlin und Frankfurt vor unserem Abfluggate nach Lissabon. Ziel unserer Reise sind ein kurzer Aufenthalt in Lissabon und eine Flusskreuzfahrt auf dem Douro, dem goldenen Fluss in Portugal. Unser Flieger landet pünktlich in Porto und am Ausgang erwartet uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Gunhild mit ihrem deutlich erkennbaren Eberhardt-Schild. Unser Fahrer Augusto verstaut flink unser Gepäck in seinem EuropaBus und bringt uns zu unserem Hotel „Roma" in der Avenida de Roma von Lissabon.
Mit einem Begrüßungssekt in der Hotelbar stimmen wir uns auf unsere gemeinsame Reise ein und stärken uns bei einem genüsslichen Abendessen im Hotelrestaurant.
Mit 2 Gästen machen wir noch einen stimmungsvollen Abendspaziergang über den Rossio-Platz und den Praca do Cómercio bis zum Tejo, dann gibt es noch einen Schnappschuss mit Herrn Pessoa neben dem berühmten Art Deco Café "A Brasileira". Wir besichtigen kurz den Bahnhof, genießen noch einen Capuccino und fahren mit dem Taxi zurück zum Hotel.

2. Tag 01.05.2016 Sonntag Stadtrundfahrt Lissabon

Nach einem reichhaltigen Frühstück beginnen wir unsere Stadtrundfahrt durch Lissabon, die schöne Hauptstadt der Toleranz, die uns heute bei strahlendem Sonnenschein begrüßt. Vom Park Edouardo VII. eröffnet sich ein wunderschöner Blick bis zum Tejo. Wir fahren danach weiter bis zum Fado-Museum und spazieren durch die Alfama, die historische Altstadt, mit ihren engen, verwinkelten Gassen, den Resten der maurischen Stadtmauer und kleinen versteckten Kirchen. Abends öffnen hier kleine Restaurants und Cafés und locken die Besucher mit den unterschiedlichsten Fadogesängen an. Heute ist der 1. Mai, der auch in Portugal als "Dia do Trabalho", Tag der Arbeit, gefeiert wird. Da alle wichtigen Monumente und Denkmäler geschlossen sind, unternehmen wir eine Schifffahrt auf dem Tejo und beobachten das fröhliche Treiben am Ufer vom Wasser aus. Nach diesem gelungenen Auftakt spazieren wir zurück über die Königsterrassen bis zum Rossio-Platz, wo wir alle zur Mittagspause ausschwirren. Nach dem individuellen Mittagsessen geht es weiter in den Stadtteil Belém, dessen Gesicht sich von Jahr zu Jahr wandelt. Das portugiesische Bethlehem blieb beim Erdbeben von 1755 nahezu unzerstört. Davon zeugen das Hieronymus-Kloster, der Torre de Belém und das Denkmal der Entdecker und Seefahrer mit Heinrich dem Seefahrer an der Spitze. Früher befand sich hier der Hafen Restelo, von dem aus viele portugiesische Seefahrer zu ihren Entdeckungsreisen in See stachen.
Der ehemalige Königspalast Palácio Nacional de Belém ist heute der offizielle Amtssitz des Präsidenten der Portugiesischen Republik.
Imposante Neu- und Umbauten sind das neue Kutschenmuseum, das Kulturzentrum und das medizinische Forschungszentrum der Calouste-Gulbenkian-Stiftung. Unsere Stadtführerin zeigt uns alles und gibt noch viele Tipps für die nächste Entdeckungsreise. Zum Abschluß unserer umfangreichen Stadtrundrundfahrt gibt es noch ein Pastetchen aus der berühmten Pastelaria de Belém, die heute wieder einmal überfüllt ist und schon von weitem an der langen Schlange anstehender Leckermäulchen zu erkennen ist.
Unser Bus bringt uns wieder ins Hotel zurück und ein wunderschöner Feiertag geht bei einem feinen Menü im Hotelrestaurant zu Ende. Mehr als ein kleiner Verdauungsspaziergang ist heute nicht mehr drin.

3. Tag 02.05.2016 Montag Fahrt nach Porto über Tomar und Fátima

Nach Frühstück und Kofferladen heißt es heute "Adeus Lisboa", wie das gleichnamige Lied von Alberto Ribeiro. Wir fahren Richtung Porto, um unsere Kreuzfahrt zu beginnen. Zuvor besuchen wir Tomar und die Christusritterburg. Nachdem der französische König Philipp der Schöne und Pabst Clemens V. den Templerorden zerschlagen hatten und den letzten Großmeister Jaques de Molay 1314 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannten, wurden die noch vorhandenen Güter des Templerordens nach Spanien und Portugal verbracht. In Portugal übernahm König Dinis die Güter und Schätze des Templerordens und gründete einen neuen portugiesischen Christusritterorden, mit Sitz in Tomar. Die 16-eckige Wehr-Klosteranlage, zum Schutz von Pilgern in Tomar ging in den Besitz des Ordens über und ist ein Juwel manuelinischer Baukunst. Besonders das Portal von 1515 und das mauelinische Fenster in der Kreuzkirche zeugen davon. Die großen Seefahrer und Entdecker im Dienste der Krone, wie z.B. Vasco da Gama, segelten alle unter dem roten Kreuz der Christusritter.
Wir besichtigen mit den ausführlichen Erklärungen von unserer Reiseleiterin Gunhild die gewaltige, beeindruckende Anlage mit Klostergarten und Kreuzgängen und erhalten einen Eindruck vom Leben der "Mönche mit Schwert" und ihren Vorbereitungen zum Kampf, ausgehend von ihrem Sanktuarium, der Charola in der Tempelkirche. Die Christusritterburg ist heute noch die größte Klosteranlage Portugals.
Tomar hat noch viel mehr zu bieten, unter anderem das Volksfest "Festa dos Tabuleiros", das aller vier Jahre zu Ehren des "Heiligen Geistes" und der Ernte-Göttin "Cera" sattfindet. Gerade im letzten Jahr trugen Frauen wieder 15 bis 20 kg schwere hohe Aufbauten aus Brot, Kornähren und einer Taube obenauf auf dem Kopf, die sie 5 km weit tragen mussten.
Wir verlassen diesen hübschen, geschichtsträchtigen Ort, um weiter nach Fátima zu reisen, wo die drei Hirtenkinder Lúcia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto am 13. Mai 1917 die Erscheinung der Jungfrau Maria in einer Steineiche erfahren hatten. Mit dem Bau der Basilica Antiga begann die Entwicklung des größten portugiesischen Wallfahrtsortes, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Viele Hotels und Geschäfte entstehen neu, um dem Ansturm von Pilgern aus aller Welt gerecht zu werden, denn Fátima liegt auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Gunhild gibt noch zahlreiche Hinweise zur Besichtigung und wir haben Zeit für eine Mittagspause.
Danach reisen wir weiter nach Porto, wo wir am späten Nachmittag unseren Quai in Vila Nova de Gaia erreichen. Am Cai de Quebrantaoes erwartet uns ein Bus der Croisi Europe mit der Nachricht, dass wir wegen Hochwassers noch weiter fahren müssen. Wir sind nicht gerade begeistert, haben aber keine Wahl.
Erschöpft erreichen wir abends das Kreuzfahrtschiff "Infante Don Henrique", wo uns das Personal sehr professionell und schnell eincheckt, denn alle Reisenden an Bord haben mit dem Abendessen auf uns gewartet. Nach einem wunderbaren Menü und dem ersten Gläschen Wein ist die Welt erst einmal wieder in Ordnung. Den Schlaf haben wir uns heute im wahrsten Sinne des Wortes wohl verdient!

4. Tag 03.05.2016 Dienstag Ausflug nach Figuera Castelo Rodrigo auf Einladung der Croisi Europe

Nach Frühstück und Frühsport auf dem Sonnendeck erkunden wir erst einmal unser Schiff, das am späten Vormittag an der spanischen Grenze Vega de Térron anlegt. Die Reederei spendiert heute einen Nachmittagsausflug nach Figueira Castelo Rodrigo. Nach dem Mittagessen an Bord gönnen wir uns noch etwas Ruhe. An Bord haben wir eine internationale Mischung aus Kreuzfahrern aus den USA, Neuseeland, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Deutschland, deshalb stehen auch 3 Busse für den Ausflug bereit. Französisch, Englisch und Deutsch sind die Sprachen, nach denen eingeteilt wird. Bevor wir die alte Burg erreichen, schlängelt sich der Bus die Berge hinauf bis zum ersten Ort, wo wir das Museum "Artes e oficios Francisco A.R. Tavora" besichtigen. Hier treffen wir auf alle gesammelten Zeugnisse portugiesischen Alltagslebens in der Region, die uns unser Stadtführer Paulo fachkundig erläutert. Über Schule, Ackerbau, Handwerk, Musik und Kultur erhalten wir hier einen sehr guten Gesamtüberblick. Dann geht es weiter in das historische Dorf Castelo Rodrigo mit seiner wechselhaften Geschichte, die von spanischem, römischem, jüdischem, maurischem und portugiesischem Leben berichtet. Im 12. Jhd. erhob der König von Kastilien und Leon, Afonso IX. Castelo Rodrigo zur Kleinstadt, deren Wahrzeichen die Burg wurde. König D. Dinis I. von Portugal erwarb den Ort mit der Grenzfestlegung zwischen Portugal und Spanien im Vertrag von Alcanices 1297. Eine Stadtmauer mit 3 Stadttoren und 13 Türmen kam hinzu. Der Großvater des Entdeckers von Brasilien, Pedro Alvares Cabral, lebte hier ebenso wie der Sohn Infante D. Fernando von König D. Manuel I. Die hübsche Kirche Nossa Senhora de Rocamador mit der Jakobsmuschel wurde im 14. Jahrhundert von französischen Hospitalitern erbaut. Der zweimalige Vizekönig von Portugal Cristóvao de Moura erbaute 1590 einen Palast, der im 17. Jhd. von den Einwohnern angezündet wurde, weil er für sie Symbol der spanischen Macht war. Eine Zisterne aus dem Mittelalter, der 8 m hohe manuelinische Schandpfahl aus dem 16. Jhd. und der Torre do Relógio sind ebenfalls stille Zeitzeugen. Castelo Rodrigo ist heute ein Geheimtipp für Einzelreisende, die etwas Besonderes suchen und oberhalb der Kreisstadt Figueira Castelo Rodrigo auch finden. Wir fahren nach der Besichtigung die traumhafte Strecke in das Douro-Tal wieder hinab zu unserem Schiff, wo uns die Besatzung schon zu einem offiziellen Begrüßungscocktail und der Vorstellung der Schiffsbesatzung erwartet. Nach einem hervorragenden Abendessen überrascht uns die Crew noch mit einem eigenen Showprogramm, das von den Gästen mit viel Beifall bedacht wird.

5. Tag 04.05.2016 Mittwoch Busausflug nach Salamanca, Spanien

Nach dem Frühstück findet heute unser Ausflug nach Salamanca statt. Ca. 2 Stunden dauert die Fahrt. Wir treffen unsere spanische Reiseleiterin und beginnen unseren gemeinsamen Stadtrundgang am Plaza Mayor, wo bereits reges Treiben herrscht. Temperamentvoll zeigt und erklärt sie uns die romanische alte und neue Kathedrale, die Universität und die Casa de las Conchas (Muschelhaus), die gerade Schauplatz für Dreharbeiten an einem Film waren. Die Universität von Salamanca ist die älteste Universität Spaniens. Sie wurde im Jahre 1218 von König Afonso IX. von León gegründet und durch die päbstliche Bulle von Pabst Alexander IV. anerkannt. Im Verlauf der weiteren Geschichte wechselte die Einflußnahme von Kirche und Monarchie. Im 16. Jhd. erlebte die Universität eine kulturelle Blütezeit und wurde Vorbild für alle iberoamerikanischen Universitäten in der Welt. Heute studieren hier etwa 28 Tsd. Studenden, weitere 8 Tsd. sind an Privatuniversitäten eingeschrieben. Am Muschelhaus endet der geführte Stadtrundgang und wir kehren ein ins Restaurant "El Bardo", wo wir unser Mittagessen einnehmen. Nach unserer Stärkung haben wir Freizeit. Die Mehrzahl unserer Gäste entscheidet sich für eine Fahrt mit dem kleinen Touristenzug und wir entdecken noch weitere Monumente aus dem 12. - 18. Jhd., wie den alten Bischofspalast, heute Museum für Stadtgeschichte, den Palast von Lily, heute Museum der Modernen Kunst und Art Deco, das Dominikaner-Kloster, den Turm des Clavero und die Calatrava-Schule, heute Residenz des Bischofs. Die grüne Seite der Stadt wird vom Fluss Tormes durchzogen, der von der Römischen Brücke aus dem 1. Jhd. überspannt wird. Weitere Paläste und Skulpturen säumen unseren Weg bis zur Kirche der Clerecia und zum Anaya-Platz, wo die kleine Rundreise endet. An der Casa Lis erwarten uns unsere Busse wieder zur Rückfahrt nach Portugal, wo unser Schiff zwischenzeitlich in Barca d' Alva vor Anker liegt.
Heute Abend geht es spanisch weiter mit einer Riesen-Paella zum Abendessen und einer rassigen Flamenco-Show im Salon.

6. Tag 05.05.2016 Donnerstag Ausflug Weinstrasse – Pinhao

Heute beginnen wir den Tag nach dem Frühstück wieder aktiv mit Frühsport auf dem Sonnendeck und unterhaltsamer Animation im Salon. Auf unserem heutigen Teilstück überqueren wir gleich 2 Staudämme, den Pocinho- und den Valeira-Staudamm, beide je 85 m lang und 12 m breit, aber mit 10 m Höhenunterschied (22 m und 32 m). Die Schleusenspektakel sind jedes Mal ein besonderes Ereignis und werden von vielen Kameras verfolgt.
Nach einem wiederum tollen Mittagsmenü starten wir unseren Nachmittagsausflug von Tavora aus in die Weinberge. Das schöne Wetter hat uns verlassen, aber wir sitzen geschützt in unserem Bus und bewundern die Schönheit der Weinterrassen. Seit der Marques de Pombal im Jahre 1756 die Anbaugebiete für Portwein genau eingegrenzt hat und Gesetze für den Weinanbau erlassen hat, haben die Weine dieser Region den Portwein berühmt gemacht. Wir beginnen unsere Tour mit der Besichtigung der Quinta do Tedo und einer vergnüglichen Portweinverkostung, bevor es weiter durch die Weinberge ins Dorf S. Joao da Pesqueira geht, wo wir einen Rundgang durch das kleine Zentrum machen und uns mit gerösteten Mandeln eindecken. Die mittelalterliche Rua dos Gatos führt uns zu einem wunderschönen Ausblick auf die Weinberge. Nach etwas Freizeit fahren wir wieder durch eine einmalige Landschaft zurück. Unser Ausflug endet in Pinhao. Hier haben die Gäste Gelegenheit, die wunderschönen Azuleijos im Bahnhof zu bewundern und zu fotografieren.
Nach unserem gediegenen Abendessen erwartet uns heute Abend eine Fado-Show im Salon. Damit endet wieder ein sehr erlebnisreicher Tag.

7. Tag 06.05.2016 Freitag Ausflüge Lamego und Vila Real

Nach dem Frühstück stehen zwei Ausflüge auf dem Programm. Vormittags fahren wir nach Lamego und beginnen unsere Besichtigung an der berühmten Wallfahrtskirche Nossa Senhora dos Remédios mit den zwei Glockentürmen auf dem Berg Monte de São Estevão. Die 688 Stufen hinab zur Innenstadt sind gar nicht so dramatisch wie erwartet. Einige Gäste probieren es aus, andere fahren gemütlich im Bus hinab, wo wir noch die Kathedrale aus dem 12. Jhd. bewundern, ebenso wie die Statue des Bischofs von Lamego. Wie in Castelo Rodrigo siedelten hier zuerst die keltoiberischen Turdulen, bis die Region abwechselnd von Mauren und Spaniern besetzt und im 11. Jhd. wieder Bischhofssitz wurde. Der Graf von Portocale D. Afonso Henrique vertrieb die Mauren endgültig und ließ sich in Lamego 1143 zum ersten König von Portugal durch die Ständeversammlung der Cortes bestätigen. Afonso I. schuf 1181 die "Grundgesetze von Lamego" und nannte sein Reich fortan Portugal. Nach diesem geschichtsträchtigen Rundgang bewundern wir noch die hübsche Skulptur der "Tratschtanten" und kehren dann zurück zum Schiff.
Wir verfolgen noch die Passage des Regua-Staudammes, bevor wir unseren Nachmittagsausflug nach Vila Real antreten. Als wir ankommen, sehen wir noch Spuren des Circuito de Vila Real. Das beliebte Motorradrennen findet jedes Jahr hier statt. Der Ort zwischen den Gebirgszügen Marao und Alvao wurde erst unter König Dom Dinis im Jahre 1289 als Stadt gegründet und hieß Vila Real de Panóias. Im 17. Jhd. siedelten sich hier wegen der guten Lage auch viele portugiesische Adlige an. Einen berühmten Adelspalast, den Mateus-Palast, besichtigen wir und sind von der Schönheit der Räume mit originalen Holzverkleidungen aus dem Holz der Esskastanien begeistert. Auch die wertvollen Möbel, mit Intarsien verziert, sind an Schönheit kaum zu überbieten. Nach den wunderschönen Räumen wandeln wir durch die blühenden Gartenanlagen nach dem Vorbild Versailles. Angeblich werden die Anlagen von nur einem Gärtner gepflegt, das können wir kaum glauben. Wir verlassen den Ort Vila Real, der aus der Diozöse Vila Real entstand und erst 1925 wieder offiziell zur Stadt erklärt wurde. Durch die herkunftsgeschützten Weinberge geht es zurück nach Regua, das seine Blüte mit der Entwicklung des Portweinanbaus in der Region und dem Transport des begehrten Weines nach Porto erlangte. Im Schiffssalon erwartet uns heute Abend nach unserem heiß ersehnten Abendessen die Folklore-Gruppe Don Nuno Alvares Pereira mit landestypischen Musikstücken und Volkstänzen. Junge und alte Tänzer und Tänzerinnen präsentieren stolz ihre typischen Trachten und erhalten von allen Reisegästen herzlichen Beifall.

8. Tag 07.05.2016 Samstag Abfahrt Richtung Porto

Heute morgen fahren wir weiter nach Porto. Nach dem Frühstück füllt sich wieder die Aussichtsplattform für die Überquerung des Carrapatelo-Staudamms (36 m). Nach Tanz- und Unterhaltungseinlagen im Salon passieren wir auch noch den 5. und letzten Staudamm vor Porto, den Crestuma-Staudamm (14 m).
Am frühen Nachmittag erreichen wir die heimliche Hauptstadt Porto, die ein wichtiges wirtschaftliches, geschäftliches und industrielles Schwergewicht in Nordportugal darstellt.
Nach unserem mittäglichen Mehrgangmenü erwartet uns Adelia zum Ausflug Porto kulturell mit Besuch der Sandeman-Portweinkellerei. Der Regen hat uns jetzt voll im Griff, das beeinträchtigt unsere Stadtrundfahrt etwas. Wir passieren nur die wichtigsten Monumente, wie den Bahnhof Sao Bento, die Rua Sta. Caterina und erhaschen mit einem Seitenblick das berühmte Café Majestic im Art Deco Stil, das Rathaus, die Prachtstraße Avenida dos Aliados und den Praca da Liberdade. Vorbei an der Statue Pedro´s IV. fahren wir zum Palácio da Bolsa, den wir ausführlich besichtigen. Der Palast wurde ursprünglich als Börse auf den zerstörten Grundmauern des Franziskanerklosters erbaut. Königin Maria II. unterstützte den Bau für die Handelskammer der Stadt im 19. Jhd. Eine wichtige Bestimmung des Hauses war die Schlichtung von Handelsstreitigkeiten. Auch Monsieur Gustave Eiffel erhielt hier ein Arbeitskabinett. Das Gebäude im neoklassizistischen Stil ist wunderschön und von Licht durchflutet. Heute gibt es hier auch ein sehr schönes Restaurant im Erdgeschoss, das den Besuchern ohne Eintritt offen steht. Nebenan befindet sich die Kirche des heiligen Francisco, die wir anschließend besichtigen. Sie ist die bedeutendste gotische Kirche in Porto mit der schönsten barocken Innenausstattung. Adelia zeigt uns am Ausgang noch die Statue des heiligen Francisco von Asisi, die so schwer ist, dass man beschloss, sie in der Kirche zu lassen.
Unsere Stadtführung endet im Sandeman-Portweinkeller, wo wir von unserer Repräsentantin noch einmal alles zusammengefasst über Ruby, Tawny und Vintage erfahren. Die Führung endet mit einer Verkostung und danach geht es wieder beschwingt an Bord unseres Schiffes.
Nach dem Abendessen gibt es noch einen Ausflug Porto bei Nacht oder Unterhaltung an Bord.

9.Tag 08.05.2016 Sonntag Freizeit an Bord oder in Porto, Ausflug nach Braga

Der letzte Tag an Bord steht am Vormittag zur freien Verfügung. Wer Lust hat, kann mit einem Rabelo-Schiff zum Hafen Ribeira übersetzen und die Stadt noch einmal selbst erkunden. Zum leckeren Mittagessen treffen alle wieder auf dem Schiff ein, bevor es am Nachmittag weiter in die Bischofsstadt Braga geht.
Aus der Haupstadt Bracara Augusta des Conventus Bracarensis der römischen Provinz Gallaecia entwickelte sich nach den Sueben und Westgoten die Bischofsstadt Braga. Noch im 6. Jhd. wurden von hier aus heidnische Bräuche verdammt. Mit der Reconquista wurden die Mauren vertrieben, die hier ab 711 ihren Einfluß verbreitet hatten und Braga wurde Teil der Grafschaft Portocale. Wir beginnen unseren Rundgang an dem Praca da Rebública, dem Hauptplatz des Städtchens, und gehen bis zur Kathedrale Sé Velha, die einige Gäste besuchen. Das Rathaus von 1754 ist ein besonderes Juwel, ebenso wie der alte Bischofspalast Antigo Paco Episcopal oder der alte Stadtpalast Palácio dos Biscainhos. Der Jardim de Santa Bárbara ist voll erblüht und wir spazieren durch die hübschen Einkaufsstrassen zurück zum bekannten Kaffeehaus "A Brasileira", um vor der Rückreise noch Kaffee und Kuchen zu geniessen. Zurück an Bord nutzen wir die Zeit, um uns chic zu machen, denn heute findet der Gala Empfang des Kapitäns statt. Pünktlich erscheinen Kapitän Hélder, Zahlmeisterin Susana und Chefkoch Ricardo, um die Gäste zu begrüßen. Gemeinsam stoßen wir auf unsere schöne, gemeinsame Flusskreuzfahrt an. Das Gala Abendessen ist liebevoll arrangiert und uns erwartet ein ausgefallenes Menü mit erlesenem Wein und einer flambierten Eisbombe. Ein würdiger Abschluss! Die schöne Gala Veranstaltung wird mit einem Tanzabend in der Salonbar abgeschlossen.

10.Tag 09.05.2016 Montag Ausschiffung und Aufenthalt in Porto sowie Rückflug

Heute heißt es Abschied nehmen. Auch die Ausschiffung ist professionell vorbereitet und verläuft ohne Probleme. Unser Transferbus mit Fahrer Miguel holt uns pünktlich ab und bringt uns zum Palácio da Bolsa, den wir auch als Treffpunkt für die Abfahrt zum Flughafen bestimmen. Bis zum frühen Nachmittag haben wir noch etwas Freizeit in Porto, aber es regnet wieder in Strömen. Deshalb machen wir auf eigene Faust noch einmal eine Stadtrundfahrt mit Ausstiegen an der Sé, am Bahnhof "Sao Bento", vorbei an der Avenida dos Aliados und Praca da Liberdade, Nasoni-Platz mit Torre dos Clérigos und dem Buchladen "Lello e Irmao" bis zum Castelo da Foz und zurück zum Palácio da Bolsa. Am frühen Nachmittag holt uns unser Transferbus wieder ab und wir fahren über Matosinhos zum Castelo do Queijo, der so genannten Käseburg, um ein letztes Abschiedsfoto von Porto zu machen. Pünktlich fliegen wir ab und erreichen nach unserer Verabschiedung in Frankfurt alle planmäßig unsere Heimatorte.
Até próxima, Portugal!
Ihre Reisebegleitung
Barbara Mihut

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Kommentare zum Reisebericht

Wir haben schon viele schöne Reisen mit Eberhardt gemacht und waren immer sehr zufrieden. Leider war bei dieser Reise einiges schief gelaufen. So mussten wir erfahren, als wir in Lissabon ankamen, daß am 1. Mai alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen haben, so daß wir die Gebäude zwar von außen ansehen konnten, aber rein kamen wir nicht. So etwas weiß doch das Reiseunternehmen, mit dem Eberhardt in Portugal zusammen arbeitet. Das darf doch nicht vorkommen. Uns war auch noch empfohlen worden von der örtlichen Reiseleiterin, abends nochmal in die Stadt und auf die Burg zu fahren und uns die Feiern anzuschauen. Aber weder wurde großartig gefeiert, noch kamen wir in den Innenhof der Burg hinein, der war nämlich auch abgeschlossen. Unsere Enttäuschung war da schon groß.
Dabei waren wir extra mit dem Taxi voller Vorfreude hoch zur Burg gefahren. Überhaupt hatte die örtliche Reiseleiterin etwas seltsame Vorstellungen über unser Bildungsniveau, denn öfter mußten wir uns anhören, ob wir davon schon mal etwas gehört hatten, z. B. von Dürer.
Noch enttäuschender war, daß wir die Hälfte der Flussfahrt von Porto bis an die spanische Grenze nicht machen konnten und nach der anstrengenden Ganztagsfahrt von Lissabon nach Porto uns nochmal in einen anderen Bus setzen mußten, um zum Schiff zu fahren.
Erst hinterher wurde mir klar, warum die örtliche Reiseleiterin uns während der Busfahrt etwas davon erzählt hatte, daß bei Überschwemmungen auf dem Duoro , wenn aus den Stauseen auf spanischer Seite Wasser abgelassen wird, die Schiffe auf portugiesischer Seite nicht fahren können, weil dann die portugiesischen Schleusen nicht geöffnet werden können. Also hat das portugiesische Reiseunternehmen auch davon gewußt!
Das war schon frustrierend!

Ortrud Freund
20.06.2016

Liebe Familie Freund,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung und Ihr Feedback. Es tut uns sehr leid, dass Ihre Erwartungen an diese Reise nicht in vollem Umfang erfüllt worden sind. Wir danken Ihnen für die offenen Worte und entschuldigen uns in aller Form bei Ihnen und versichern, dass die Reise nach bestem Wissen und Gewissen geplant war und wird. Wir melden uns bei Ihnen persönlich, um mit Ihnen gemeinsam diese Sache aus der Welt zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Richter - Produktmanagerin

Stefanie Richter 21.06.2016