Reisebericht: Wanderreise Madeira – blühende Gärten und Levadas

14.05. – 21.05.2015, 8 Tage wandern auf der Blumeninsel Madeira – Levada von Marocos – Levada der 25 Quellen im Tal von Rabacal – Funchal – Ostkap – Pico do Arieiro – Pico do Ruivo – Porto Moniz (30 Wanderkilometer)


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Ein Paradies für Naturliebhaber! Wundervolle Blütenprachten, traumhafte Wanderungen entlang der Levadas und durch die Bergwelt Madeiras sind ein Erlebnis der besonderen Klasse.
Ein Reisebericht von
Reinhard Kappes
Reinhard Kappes

14.05.2015 Anreise nach Madeira

Nach und nach kamen alle Reiseteilnehmer auf dem Flughafen Leipzig an. Nach der Begrüßung durch die Reiseleiter Katrin Hohenstein und Reinhard Kappes gingen alle zum Einchecken und machten sich dann auf den Weg zur Personenkontrolle. Alles verlief problemlos.
Das Flugzeug, ein Airbus A321 der Condor war erfrischend neu und angenehm.
Die Turbulenzen vor der Landung waren zu spüren, aber sicher und 20 Min vor der errechneten Flugzeit waren wir auf dem kurzen Rollfeld gelandet.
Hier wurden wir schon vom Team von Travel One erwartet und herzlich begrüßt. Das Gepäck, kaum abgeholt, wurde uns schon wieder abgenommen und in einen Lieferwagen verladen. Als wir im Bus am Hotel ankamen stand bereits alles sauber aufgereiht vor der Rezeption.
Das Einchecken im Hotel war professionell vorbereitet, an 4 Schaltern wurde gearbeitet und bald waren alle Gäste mit ihrem Zimmer versorgt.
Nach dem Bezug der Zimmer erfolgte für die Wanderreisegruppe die Indormation über das Programm der kommenden Tage.
Alle waren damit einverstanden zusammen mit der Rundreise - Gruppe im Cafe Central zu Abend zu essen. Das Angebot Fisch oder Fleisch mit Beilagen, Nachtisch und allen Getränken inklusive war gut. Überrascht waren wir das im Lokal trotz der kurzfristigen Erweiterung der Gruppe der Ablauf und der Service gut organisiert war. Alle konnten wir zusammen essen.

15.05.2015 Wanderung von Maracos nach Machica

Pünktlich waren alle am Bus. Heute lernten wir auch unseren Wanderführer Lui kennen. Lui , ein Allgäuer Bergführer , sollte uns für 3 Tage begleiten und stellte sich kurz vor. Seine Art und sein ruhiger sicherer Tritt gab der Gruppe bald das Gefühl in guten Händen zu sein.
Die Fahrt ging an der Küste entlang nach Machico. Hier war erst einmal einkaufen angesagt, vor allen Dingen Wasser. Machico war der erste Ort auf Madeira, der von den portugiesischen Seefahrern besiedelt wurde.
Lui blieb immer wieder stehen um uns die reiche Pflanzenwelt und die beeindruckende Landschaft zu beschreiben. Er blieb auf keine Frage eine Antwort schuldig. Der Weg machte an der Levada entlang unzählige Biegungen und manches Mal konnten wir uns fast über das steile Tal die Hand reichen. Alle Wanderer hatten einen gutenTritt. Auch an schwierigen Passagen gab es keinerlei Probleme. Viele Fragen, zahlreiche Fotostopps, immer wieder neue Ein - u. Ausblicke machten die Tour interessant und abwechslungsreich.
Nach der Hälfte der Strecke kam eine kleine Bar mit Erfrischungen, gutem Kaffee und kleinen Snacks. - Pause .
Nach der Pause verlief der Weg nun überwiegend in der Sonne , gut, das alle genügend zu trinken "an Bord" hatten. Im weiten Bogen über Machico trafen wir dann wieder auf den Bus, der uns zum Hotel brachte.
Am Abend fuhren wir zu einem Lokal hoch über Funchal. Die Aussichtsterrasse bot einen herrlichen Blick über die Stadt, vor allem in der Dunkelheit.

16.05.2015 Wanderung in das Tal von Rabacal

Wegen der längeren Anfahrt starteten wir die Tour zu den 25 Quellen bereits um 8:30.
Hoch hinaus auf die Hochebene ging die Fahrt. Unterwegs hieß es wieder Vorräte ergänzen, da es keine Einkehrmöglichkeit gab.
Unsere Wanderung begann auf einer Höhe von 1065 m. Bis zum Forsthaus folgten wir einer kleinen Straße, die dicht mit Ginster bewachsen war. Jetzt ging es entlang der Levada zu den 25 Fontes. Man merkte, das dies eine der beliebtesten Wanderungen Madeiras war. Teilweise war der Weg an der Levada entlang tiefer als der Wasserkanal. Dies nutzten einige um eine kleine Kneipp - Kur zu machen und
nahmen ein Armbad. Der Weg wies nun einige engstellen auf, aber trotz der vielen Menschen gab es keinerlei Schwierigkeiten.
Der winzige Felskessel in dem sich die 25 Quellen fast im Kreis befanden war gut besucht ,Trotzdem fanden alle ein ruhiges Plätzchen für unser Picknick..
Auf dem Rückweg gingen wir an dem Aufstieg zum Forsthaus vorbei - ein weiteres Schauspiel wartete auf uns. Zuerst aber überraschte uns unser Wanderführer. Er schickte uns voraus, wir sollten an einer Brücke auf ihn warten. Als wir aber ankamen war Lui schon da - ein gelungener Streich. An einem Berg war der Weg scheinbar zu Ende. Hier begann nun der ca. 900 m lange Tunnel, für den alle ihre Taschenlampen mitgenommen hatten.
Der Tunnel war pechschwarz, neben uns nur der Levada und auf dem Weg ab und zu eine Pfütze aus Tropfwasser. Bald waren wir froh wieder im Licht zu sein . aber ein tolles Erlebnis, Hier hatten wir einen schönen Blick auf Rabacal. Durch einen Eukalyptuswald ging es wieder zum Bus und zu einer Kaffeepause ans Meer. Eine Überraschung war der Eiskaffee von Dieter bestehend aus einem Espresso und einem Glas mit Crasheis - sehr lecker.
Diese anspruchsvolle Wanderung haben alle Super gemeistert - alle Hochachtung.
Abendessen im Lareira. Da an diesem Wochenende das Zwiebelfest in Canico war, eine Attraktion in dieser Region nutzten einige die Gelegenheit durch die Stadt zu bummeln.
Hier machten wir Bekanntschaft mit Poncha ( ein Cocktail aus Saft, Honig und Rum)

17.05.2015 Wanderung durch die schroffe Felslandschaft am Ostkap Madeiras

Heute wollten wir die äußerste Ostspitze Madeiras erwandern. Waren wir in den vergangenen Tagen durch üppig blühende Landschaften und bebautes Land gewandert erwartete uns heute eine karge und baumlose Berglandschaft. Der ständig wechselnde Wind erforderte unsere ganze Konzentration. Scharfe Grate, extreme Auf - und Abstiege wechselnden ab mit grandiosen Ausblicken, überraschenden Felsformationen und interessanten Gesteinsschichtungen. Trotz dieser unwirtlichen Landschaft sahen wir doch auch immer kleine blühende Pflanzen die Wind und Wetter trotzten.
In einer Windgeschützten Bucht konnten wir direkt am Wasser eine Pause einlegen. Benno und Dieter ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen um im Meer zu baden. Die meisten begnügten sich aber damit die Füße zu kühlen.. Auf dem Rückweg kam dann wieder die Sonne heraus und in diesem Licht erhielt diese Landschaft einen neuen Reiz.
Heute mussten wir uns von Lui verabschieden doch wir blieben in der Familie am nächsten Tag sollte uns sein Bruder Berthold auf unseren Touren begleiten
Wieder am Bus ging es zum Hotel.
Heute waren wir zu einem Portugiesischen Abend im Restaurant Fados zum Essen. Eine Spezialität des Hause ist die typische Musik - der Fado.

18.05.2015 Funchal und Botanischer Garten

Heute sollte es etwas entspannender werden. Funchal war unser Ziel.
Mit dem Bus kam auch Berthold, der seinem Bruder sehr ähnlich sah und es auch war. Er strahlte die gleiche Kompetenz und Sachkenntnis aus und wir fühlten uns auch bei ihm gut aufgehoben.
Unser erstes Ziel war die Markthalle. Hier erlebten wir eine Überraschung. Offenbar gibt es auf Madeira eine Art Fitnessbewegung. Zahlreiche Menschen waren in unterschiedlichen Formen aktiv . So hatten wir Platz und Zeit uns alles in Ruhe anzusehen. Hier fanden wir alles was das Herz begehrt.
Neben unterschiedlichsten Obst und Gemüsearten auch Pflanzen, Getränke, Stoffe und Gewürze. Ein besonderes Erlebnis war die Fischhalle. Hier konnten wir im Urzustand so manchen Fisch entdecken, der vor Tagen auf unseren Tellern gelandet war, Thunfisch und Degenfisch voran. Nach der Markthalle bummelten wir durch die Altstadt zu einer Brennerei in der der Madeira Wein hergestellt wird. Nach einer "kleinen " Kostprobe ging es wieder zum Bus, der uns zum Botanischen Garten brachte. Hier zeigt Bernhard wie sehr er mit der Pflanzenwelt Madeiras vertraut war. Er blieb keine Antwort schuldig und beeindruckt wanderten wir durch diese üppige Pracht.
Ein Teil der Gruppe fuhr von hier aus mit der Gondel auf den Monte. Ein anderer Teil fuhr mit dem Bus in die Stadt hinunter um noch ein wenig zu bummeln und die Gondel von hier zu nehmen. Dem Busfahrer und dem Reiseleiter gaben wir für heute Mittag frei.
Am Abend trafen wir uns auf der Hotelterrasse wo wir fast die gesamte Terrasse für Eberhardt reserviert hatten.
Leider wurde es nach dem Sonnenuntergang sehr kühl - aber ein schöner Abend.

19.05.2015 Wanderung zum höchsten Berg der Insel

Ein absolutes Highlight stand uns heute bevor. Bernhard kam pünktlich um 9 Uhr um uns abzuholen. Da es heute wieder keine Möglichkeit gab zur Einkehr hielten wir an einem Supermarkt um unsere Vorräte zu ergänzen. Unser Busfahrer Santos brachte uns auf der steilen Straße nach oben. Bald waren wir über den Wolken und ein grandioser Weitblick bot sich am Pico Areiro. Ein kräftiger Wind blies auf dem freiliegenden Berg und zerrte an Jacken und Haaren. Deshalb verließen wir diesen Platz und tauchten ein in die bizarre Bergwelt der Madeirischen "Alpen". Steile aber gut gesicherte und befestigte Wege führten uns vorbei an Felswänden, Ginstersträuchern, Bergkanzeln und Überhängen. Jetzt zeigte sich wie gut die Gruppe inzwischen harmonierte. Kein drängeln an einem Aussichtspunkt, helfende Hände wo es notwendig war und eindeutige Hinweise bei schwierigen Passagen. Es war toll so eine gute Gruppe auf der Wanderung dabei zu haben.
Da es den ursprünglich angegebenen umgehungsweg für die Übersteigung der Felsenkante nicht mehr gab - er ist im vergangenen Jahr einem Bergrutsch zum Opfer gefallen konnten alle gemeinsam auch dieses Hindernis meistern und nach dieser Kletterpartie auf sicherem Weg dem Ziel entgegengehen. Fast alle ließen es sich dann nicht nehmen den Pico Ruivo zu besteigen. Der Lohn war eine herrliche Rundumsicht und ein Blick über die hinter uns liegenden Anstrengungen. Zur Belohnung gab es dann einen "Bolo de Mel", den typischen Honigkuchen Madeiras und natürlich ein Gruppenfoto. Der Stolz diese tolle Tour gemeistert zu haben war allen ins Gesicht geschrieben und glücklich machten wir uns auf den Rückweg und auf den Weg zum Bus.
Den Abend beschloss ein tolles Abendessen im Fisch Restaurant LaTraveira einschließlich Transfer.
Müde und zufrieden kamen wir im Hotel an. Ein beeindruckender Tag.

20.05.2015 Eindrucksvoller Nordwesten

Ausflug in den Nordwesten Madeiras
Heute umrundeten wir die Nordwestküste Madeiras und entdeckten auch hier herrliche Landschaften, Kleine Dörfer und eine wunderschöne Flora.
Einen Teil des Hinweges kannten wir nun schon von unserer Wanderung zu den 25 Fontes. Heute fuhren wir aber auf einem anderen Weg auf das 1400 m hohe Hochplateau Paul de Sierra. Über Ponta de Sol hatten wir die Möglichkeit auf einer Glasplattform in die unglaubliche Tiefe von 570 m senkrecht hinunter zu sehen - nichts für ängstliche Gemüter.
Jetzt ging es weiter nach Porto Moniz , eine kleine Hafenstadt mit wunderschönen Riffen über die die Wellen hinwegrauschten. An ein Bad in den zahlreichen Meerwasser Schwimmbecken war allerdings wegen des Windes nicht zu denken. Auf unserer weiteren Fahrt überquerten wir dann den Encumeadapass und genossen den weiten Blick über diesen Anschnitt der Insel.
Auf Vorschlag von Bernhard , unserem Guide, kehrten wir noch in einer winzigen Poncha.- Bar ein und genehmigten uns einen letzten Schluck dieses verführerischen Cocktails.
Die nächste Station war der Brautschleier, ein Wasserfall, der sein Wasser direkt auf die Straße ergießt..
Über eine alte Uferstraße kamen wir wieder auf die Autobahn und kamen müde aber glücklich am Hotel an.
Den Abend beschloss ein gemeinsames Abendessen beider Reisegruppen im Cafe Central bei dem wieder keine Wünsche offen blieben. Abschiedsstimmung machte sich langsam breit.

21.05.2015 Es heißt Abschied nehmen...

Jetzt trennten sich die Gruppen wegen unterschiedlicher Reisewege und unterschiedlicher Ziele langsam wieder. Das gute Frühstück, eine letzter Gang durch die schöne Hotelanlage und den botanischen Garten des Hotels, ein Bad im Pool, jeder vertrieb sich die Zeit auf eigene Weise. Und doch rückte die Zeit des Abschied nehmens von Madeira immer näher. Der Kleinbus holte das Gepäck und dann war es soweit. Mit dem Bus fuhren wir zum Flughafen und Helena verabschiedete uns mit den Worten "Man sieht sich immer zweimal im Leben"
Wegen des starken Windes verzögerte sich der Abflug um ein paar Minuten aber dann wir unsere schöne und interessante Reise nach Madeira leider vorbei.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Reinhard,
vielen Dank für den schönen Reisebericht und die tollen Bilder.
Wir konnten so die Reise nochmal Revue passieren lassen. Es waren ganz tolle Tage an die wir uns gerne und oft daran erinnern werden.

Ilona Kummer
06.06.2015

Hallo Reinhard,
vielen Dank für den schönen Reisebericht und die tollen Bilder.
Wir konnten so die Reise nochmal Revue passieren lassen. Es waren ganz tolle Tage an die wir uns gerne und oft daran erinnern werden.

Ilona Kummer
06.06.2015

sorry, aber doppelt hält bekanntlich besser...

Ilona Kummer
06.06.2015

Ja Ilona, das ist wahr. So ging es uns beim schreiben des Berichtes auch. In den nächsten Tagen kommen die Fotos - und dann gibt es hoffentlich einen "Madeira Abend.
Schöne Grüße

Reinhard
09.06.2015

Hallo Reinhard,
wir haben heute den Reisebericht gelesen und uns die wunderschönen Fotos angesehen. In Gedanken waren wir noch einmal auf Madeira. Vielen Dank dafür.
Schöne Grüße Uwe und Konni

Konstanze Wagner
09.06.2015

Hallo Konstanze und Uwe,
jetzt könnt ihr euch auf einen "Madeira" freuen. die Bilder sind heute raus.
Schön, das ihr an uns denkt.
Grüße
Reinhard und Doris

Reinhard 09.06.2015