Reisebericht: Rundreise Portugal – von Nord bis Süd

10.05. – 21.05.2024, 12 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Braga – Douro–Tal – Viseu – Coimbra – Fatima – Obidos – Lissabon – Evora – Algarve – Faro


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Portugal von Nord nach Süd ist immer ein großartiges Erlebnis! Die Vielfalt der Landschaften, die Schönheit der Natur und die außergewöhnlichen Paläste, Schlösser und Kirchenbauten sind einzigartig. Wir lassen uns verzaubern!
Ein Reisebericht von
Barbara Mihut

1. Tag Freitag, 10. Mai 2024 Anreise nach Porto

Mit 2 Gästen fliegen wir ab Leipzig mit dem Cityliner LH 159 nach Frankfurt am Main, wo wir uns mit weiteren Gästen treffen. Sie kommen aus Berlin, Dresden, Frankfurt und der Schweiz. 5 Gäste aus Trier und München warten bereits im Hotel „Casa da Música“ in Porto, ein feines Hotel mit Zugang zu vielen Restaurationen und zur Markthalle. Das Hotel befindet sich unweit des berühmten städtischen Konzerthauses „Casa da Música“, erbaut von den niederländischen Architekten Rem Koolhaas und Ellen van Loon und englischen Bauingenieuren. Im April 2005 wurde es eingeweiht und ist wegen seiner zauberhaften Konzerte und Veranstaltungen sehr beliebt. Wir beziehen erst einmal unsere hübschen Zimmer und treffen uns vor dem Abendessen an der Hotelbar zu einer Willkommensrunde, um mit einem spendierten Welcome-Drink unsere schöne Reise standesgemäß zu eröffnen. Wir sind nun einschließlich Reisebegleitung 22 Personen, die sich jetzt bereits viel zu erzählen haben. Unser Abendessen ist schon als Buffet vorbereitet und lässt keine Wünsche offen. Danach gehen wir es heute ruhig an nach der langen Reise.

2. Tag Samstag, 11. Mai 2024 Stadtbesichtigung Porto

Nach einem gesunden Frühstück begeben wir uns zu unserem Bus, wo unsere örtliche Reiseleiterin Isabel und Fahrer José bereits auf uns warten. Auf unserem Programm stehen Stadtrundfahrt und Stadtrundgang durch Porto. Wir laufen vorbei am Rathausplatz, der gerade eine Baustelle ist. In Porto wird eine neue Metro-Linie gebaut, weshalb wir nicht überall mit dem Bus durchkommen. Aber etwas Bewegung tut uns sehr gut. Der Bau der neuen Rubi-Linie soll bis 2026 dauern und verbindet die „Casa da Música“ und Santo Ovidio und umfasst auch den Bau einer neuen Brücke über den Douro. In 2 Jahren könnten wir dann von unserem Hotel bis ins Zentrum Portos mit der Metro fahren.
Nun laufen wir bis zu dem beliebten Bahnhof Sao Bento und verweilen hier, um die wunderschönen Azulejos zu bewundern, die zu kunstvollen Bildern zusammengesetzt wurden und viele Szenen aus Schlachten und die Hochzeit des Königspaares darstellen. Auch hier wird noch restauriert, um alles wieder in neuem Glanze erstrahlen zu lassen. Weiter spazieren wir zur Hauptkirche Portos.
Als erstes begegnet uns das Denkmal von Vimara Peres, der im 9. Jahrhundert den Norden Portugals von den Mauren befreite. Daneben erstrahlt die Kathedrale, auch Sé genannt. Obwohl ihr Bau schon 1110 begann, wurde sie erst im 18. Jhd. eröffnet. Der Kirchenbau vereint romanische, barocke und gotische Baustile und besticht durch die edle Innengestaltung des italienischen Baumeisters Nicolao Nasoni. Der prägt übrigens das Stadtbild von Porto. Weiter geht es zur Börse, auch als Handelskammer Portos bezeichnet, die von der Königin Maria II. finanziert wurde. Die Stadt hatte nie einen Königspalast, aber hier gibt es einen Saal der Könige. Wir besichtigen alle Säle und bewundern die Porträts der Könige und jetzigen Bürgermeister Portos. Auch Gustave Eiffel hatte hier ein Arbeitszimmer. Teófilo Seyrig und Gustave Eiffel gründeten 1869 ein gemeinsames Unternehmen. Sie trennten sich nach 10 Jahren wieder, aber Ihre Brücken können wir heute noch bewundern. Wir begeben uns nun zur Ribeira, dem beliebten Ufer am Goldenen Fluss, wie der Douro auch genannt wird. Nach unserer Mittagspause unternehmen wir eine Bootsfahrt und durchqueren die berühmte Brücke Ponte Dom Luis I. von Seyrig, die Ponte Infante Dom Henrique und die Brücke Maria Pia, die Gustave Eiffel gebaut hat. Sie wird allerdings seit 30 Jahren nicht mehr benutzt, dafür gibt es aber dahinter eine neue Autobahnbrücke. Alle Brücken verbinden Porto und Vila Nova de Gaia. Wir sehen die Liegeplätze der Flusskreuzfahrtschiffe und fahren zurück Richtung Atlantik zur Mündung des Douro ins Meer. Am Ufer angekommen, erwartet uns der Bus und bringt uns zur Weinkellerei „Rozés“. Hier verkosten wir leckeren weißen und roten Portwein. Danach überraschen uns Isabel und José noch mit einer wunderschönen Tour entlang der Uferstraße bis Matosinhos, wo wir an der „Käseburg“ noch einige Schnappschüsse mitnehmen können. Durch die mondäne Wohngegend Portos geht es zurück zu unserem Hotel. Nach einer Stunde Ruhezeit stehen wir schon wieder bereit, denn wir fahren zum Ufer Ribeira, wo sich unser nettes Lokal „Chez Lapin“ befindet, in dem wir heute Abend verwöhnt werden. Anschließend bringt uns José zum Hotel zurück und so endet der erste Tag mit vielen neuen Bildern im Kopf.

3. Tag Sonntag, 12 Mai 2024 Guimaraes –Bom Jesus – Braga

Am heutigen Tag fahren wir in den Norden ins grüne Minho und erreichen Guimaraes, die so genannte Wiege Portugals. Nachdem Vimara Peres im 9. Jahrhundert die Mauren vertrieben hatte und das Land im Norden vereinnahmt hatte, entstand Portucale. Afonso I., Sohn von Heinrich aus Burgund und seiner Frau Theresia von Léon, festigte und befriedete die Grafschaft Portucale und wurde so der erste König und galt fortan als Eroberer und Begründer Portugals. Vor ihm war Mumadona Dias die mächtigste Frau im Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Sie regierte bis Mitte des 1000. Jhd. als 4. Gräfin Portugals und stiftete das Kloster Sao Mamede und die Burg, auf der König Afonso I. geboren wurde. Afonso I. lebte hier und kämpfte gegen seine Mutter Theresia, die sich wieder an Spanien annähern wollte. Heute sehen wir nur noch Reste der Burg. Dafür ist das Schloss der Herzöge von Braganza mit seinen vielen Türmen und Schornsteinen noch sehr gut erhalten und ist ein Museum für wertvolles Porzellan und Wandteppiche. Das Schloss war auch einmal Sitz des Diktators Salazar. Vorbei am Schloss der Herzöge von Braganza spazieren wir in die Innenstadt zum Oliven-Platz. Nach etwas Freizeit fahren wir weiter nach Braga, dem ewigen Bischofssitz. Nach einer kurzen Führung und meinem obligatorischen Foto am Garten der Heiligen Barbara gönnen wir uns eine gediegene Mittagspause in der hübschen Stadt, in der man auch sehr gut einkaufen kann. Anschließenden geht es zum portugiesischen Wallfahrtsort Bom Jesus do Monte.
Mit der noch ausgezeichnet funktionierenden Wasserballastbahn von 1882, auch Elevador do Bom Jesus genannt, fahren wir hinauf. Die Kirche gehört heute einem jungen Brautpaar, das sehr lange auf sich warten lässt, aber wir haben noch einige Schnappschüsse erheischt. Wir genießen noch einmal die Aussicht auf Braga und fahren zurück nach Porto in unser chices Hotel. Das Abendessen schmeckt wieder hervorragend und danach gönnen sich einige von uns einen leckeren Absacker in nettem Ambiente.

4. Tag Montag 13. Mai 2024 Douro–Tal – Amarante – Pinhao – Peso da Régua

Heute heißt es wieder Koffer laden. Nach unserem reichhaltigen Frühstück begeben wir uns auf unsere Tour in das Douro-Tal nach Amarante am Tamega-Fluss. Auf dem Weg zur Kirche amüsieren wir uns über das freche Gebäck der Nonnen, das überall in den Schaufenstern angeboten wird. Wir besuchen die Kirche des Heiligen Goncalo, der sich nach Pilgerreisen nach Rom und Jerusalem im späten 12. Jhd. hier niederließ und Amarante zu einem Wallfahrtsort machte. Die Brücke wurde nach ihm benannt und im 16. Jhd. gründete König Joao III. an der Stelle seines Wirkens und Sterbens das Kloster Sao Goncalo. Die Reise geht heute weiter durch das wunderschöne Douro-Tal zum kleinen Weingut Favaios, das bekannt durch seinen Moscatel do Douro ist. Wir verkosten ihn und Portweine und sind begeistert über die herrliche Aussicht. Nach dieser genussvollen, erholsamen Zeit fahren wir über Pinhao nach Peso da Régua. Hier machen wir unsere Mittagspause und fahren danach mit der kleinen Bahn der Linha do Tua von Régua nach Pinhao und haben einen reizvollen Blick auf unseren Goldenen Fluss, der uns schon seit Porto begleitet. In Pinhao steigen wir wieder in den Bus um und fahren nun zurück nach Peso da Régua und beziehen unser stilvolles 4*-Hotel „Régua Douro“ am Flussufer. Das exzellente Abendessen vom Buffet mit Ausblick auf die Weinberge und den Douro-Fluss runden diesen erlebnisreichen Tag ab.

5. Tag Dienstag, 14.Mai 2024 Viseu – Parque do Bucaco – Coimbra

Nach dem Frühstück laden wir heute wieder unsere Koffer, um unsere Rundreise fortzusetzen. Zunächst geht es nach Viseu, eine beschauliche Bischofsstadt und Hauptstadt der Dao-Region. Wir durchqueren das Gebiet der heldenhaften keltiberischen Stämme der Lusitaner. Ihr Anführer Viriato leistete erbitterten Widerstand gegen die Römer, aber durch Verrat und Ermordung durch seine eigenen Leute wurde der Weg frei für die Römer, die nun die gesamte Iberische Halbinsel besiedelten. Isabel führt uns zum Adro da Sé mit der Kathedrale aus grauem Granit und die Kirche da Misericórdia. Beeindruckend sind die Innenräume der Sé mit dem einzigartigen manuelinischen Tauknoten-Gewölbe aus dem 16. Jhd. über romanischen Stützen. Der Kreuzgang mit seinen Renaissance-Arkaden erscheint dagegen klassisch-antik. Wir verabschieden uns von der Kathedrale und gehen vorbei an der Statue König Duartes bis zu einem kleinen Café am Denkmal des Schriftstellers Aquilino Ribeiro, wo es noch schnell einen Espresso oder Galao gibt. Unser Bus erwartet uns bereits und bringt uns weiter in die Serra do Bucaco, in der sich der Nationalwald Mata do Bucaco mit einer Fläche von 105 ha befindet. Mitten im Nationalpark steht das neo-manuelinische 5-Sterne-Palace-Hotel, das von König Carlos Ende des 19. Jhd als Sommerresidenz errichtet wurde. Im Waldpark gibt es viel zu entdecken, wie Quellen und kleine Kapellen. Alles deutet auf die barfüßigen Karmeliter hin, die hier in Einsiedeleien lebten. Anfang des 17. Jhd. wurde hier das Karmeliterkloster Convento de Santa Cruz do Bucaco gegründet, um die Waldbestände zu schützen und zu pflegen. Es gibt 400 einheimische und 300 exotische Bäume und Sträucher, die hauptsächlich durch die portugiesischen Seefahrer hergebracht und durch Karmelitinnen angepflanzt wurden. Mitte des 17. Jhd. übernahm der Pabst den Schutz des Waldes. Laut Edikt des Pabstes durfte unter Androhung von Exkommunikation kein Baum gefällt werden und Frauen durften die Klosteranlage nicht einmal betreten, die von einer 5,7 km langen Mauer umgeben war und 10 Tore hatte. Nahe dem Tor von Coimbra findet man noch Regeln auf Tafeln im Mauerwerk. Coimbra ist unser nächstes Ziel. Wir verlassen die Region mit dem Kurort Luso, bekannt durch heilendes Quellwasser, mit der Stadt Mealhada, bekannt durch köstliche Spanferkel, und die kleine Weinregion Bairrada. In der Universitätsstadt Coimbra am Mondego-Fluss beginnen wir mit einer gemütlichen Mittagspause. Danach bringt uns der Bus hinauf zur Universität. Sie wurde Ende 1290 durch König Dom Dinis gegründet und im 16. Jhd. durch König Johann III. endgültig nach Wechseln mit Lissabon in Coimbra hier auf dem Berg angesiedelt. Die Räume Sala dos Capelas und die des Privaten Examens, wo der König früher übernachtete, sind sehr beeindruckend, ebenso wie die kleine Kapelle. Aber am faszinierendsten ist die berühmte Joanina-Bibliothek. Sie gehört mit ihren 200.000 kostbaren Bänden zu den schönsten barocken Bibliotheken der Welt. Der absolutistische König Johann V. ließ sie im 18. Jhd. für seine Frau Maria Anna von Österreich bauen und hatte den Baumeister Joao Carvalho Ferreira damit beauftragt. Im Hof bewundern wir das Wahrzeichen Coimbras, den Uhrturm mit Glocke, auch „Ziege“ genannt. Dieser Tag hatte es wieder in sich und wir freuen uns über unser elegantes 4*-Hotel „Vila Galé Coimbra“. Das Abendessen ist grandios und danach kann man noch an der Bar stoppen, bevor es in die wohlverdienten Betten geht.

6. Tag Mittwoch, 15. Mai 2024 Fátima – Kloster Batalha – Nazaré – Óbidos – Lissabon

Nach unserem gemütlichen Frühstück geht es wieder mit gepackten Koffern auf Tour. Heute hat unser Tilo Geburtstag. Ich überreiche eine kleine Aufmerksamkeit und Grüße von Eberhardt und dann singen wir ihm zu Ehren „Happy birthday“. Nach einer guten Stunde Fahrtzeit erreichen wir dann den bedeutendsten portugiesischen Wallfahrtsort Fátima, ein portugiesischer Teil des Pilgerweges nach Santiago de Compostela. Am 13. Mai 1917 soll hier den 3 Kindern Lúcia, ihrem Cousin Francisco und dessen Schwester Jacinta die Jungfrau Maria in einer Steineiche erschienen sein und danach noch weitere Male. Heute ist Fátima ein religiöses Wahrzeichen Portugals. Das Wetter ist heute nicht sehr einladend und wir fahren dann weiter zum Kloster Batalha, das so viel wie „Schlacht“ bedeutet. Nuno Álvares Pereira kämpfte im Auftrag des Königs gegen die Kastilier. Die entscheidende Schlacht von Aljubarrota zwischen dem kastilischen und portugiesischen Heer 1385 gewann er dank seines Genies und seiner strategischen Meisterleistung. Damit war der Weg frei für die zweite portugiesische Dynastie aus dem Hause Avis. Johann I. wird König und durch seine Heirat mit der englischen Prinzessin Philippa of Lancaster ein starker Herrscher mit starken Verbündeten. Aus Dankbarkeit für die gewonnene Schlacht ließ der König vom 14.-16. Jhd. das Kloster Santa Maria da Vítória errichten. Der ehrfürchtige Bau misst 88 m Länge und 32 m Höhe. Die Gründerkapelle ist Grablege der königlichen Dynastie Avis mit dem Königspaar, Heinrich dem Seefahrer und Königssohn Pedro. Nur Königssohn Duarte wollte seine eigenen Kapellen, die er nie fertigstellte. Wir reisen weiter nach Nazaré, um endlich den Atlantik zu sehen. Wir stoppen in Sítio und genießen einen wunderbaren Blick auf das ehemalige Fischerdorf. Die Monsterwelle von Nazaré können wir heute nicht sehen, aber hohe Wellen schon. Unten am Strand suchen wir uns alle ein nettes Plätzchen, um unsere Mittagspause am Meer zu genießen. Empfehlung des Tages: Fischeintopf. Einfach köstlich! Nächste Station auf unserem Weg nach Lissabon ist Óbidos. Diese Stadt war ein Geschenk des Königs Dom Dinis an seine Gattin. Noch heute ist sie von einer gut erhaltenen Burgmauer umgeben. Enge Gassen, die Pfarrkirche Santa Maria, hübsche Geschäfte und kleine Restaurants und Cafés laden zum Flanieren und Verweilen ein. „Eberhardt“ spendiert uns einen Ginjinha im Schokoladenbecher, die Spezialität hier. Die Lage des Ortes ist spektakulär und die Aussicht reicht weit hinaus. Vorbei an vielen Mühlen, Ruinen oder neu erbaut, geht es zum Endspurt. Wir freuen uns auf die Hauptstadt. Unser 4*-Hotel „Smy“ befindet sich in der Nähe des Parks Eduard VII. Von hier aus könnte man bequem bis ins Zentrum laufen. Wir aber heute nicht mehr. Für uns heißt es ausruhen und unser Abendessen im Hotel genießen.

7. Tag Donnerstag 16. Mai 2024 Lissabon

Heute steht ein wunderschöner, aber anstrengender Tag vor uns, deshalb stärken wir uns erst einmal mit einem kräftigen Frühstück. Wir fahren bis zum Restauradores-Platz. Von hier aus führt uns Isabel per Pedes und mit Lift hinauf zum Castelo. Die Burg ist ein Wahrzeichen Lissabons und man hat eine atemberaubende Aussicht auf die Hauptstadt Portugals mit seinen Stadtteilen Alfama, Barrio Alto, Baixa und Chiado oder Belém. Durch die Alfama, vorbei an vielen kleinen Restaurants, in denen am Abend Fado angeboten wird, führt uns unser Weg wieder hinunter zum Rossio-Platz. Nach dem langen, ausführlichen Spaziergang benötigen wir erst einmal eine Pause und Stärkung. Leckereien gibt es hier an jeder Ecke. Anschließend erwartet uns wieder unser Busfahrer und bringt uns nach Belém zum Hieronymuskloster. Hier treffen wir auf lange Schlangen vor den Eingangstoren. Isabel führt uns durch die Kirche und zeigt uns auch die Gräber von Luís de Camoes und Vasco da Gama, der erst 1880 von Kochi, Indien, überführt wurde. Nach unserer Besichtigung zeigt uns Isabel noch das Entdeckerdenkmal von Heinrich dem Seefahrer und den Torre de Belém. Der wunderschöne Turm im manuelinischen Stil gilt auch als Wahrzeichen von Lissabon und hat das Erdbeben von 1755 überstanden. Überwältigt von all den geschichtsträchtigen und wunderschönen Gebäuden und Plätzen begeben wir uns wieder zurück ins Hotel. Nach einer kurzen Erfrischungspause treffen wir uns wieder zu einem Spaziergang zum Restaurant „A Valenciana“, wo uns typisch portugiesische Gerichte serviert werden. Danach freuen wir uns auf unsere bequemen Betten.

8. Tag Freitag, 17. Mai 2024 Ausflug nach Sintra – Cabo da Roca – Cascais – Estoril

Heute erwartet uns ein spektakulärer Ausflug in die Berge nach Sintra zur Sommerresidenz der Könige. Der Palácio Nacional wurde im 14. Jhd. begonnen und im manuelinischen Stil vollendet. Auf den maurischen Grundmauern von Alcázar baute König Dinis seine Gemächer, dann begann König Joao I. den Bau der Sommerresidenz im 15. Jhd. Er ließ die Decke in einem Saal mit 136 Elstern bemalen, die ein Spruchband mit „Por bem“ trugen, denn 136 Hofdamen hatten darüber getratscht, dass er eine von ihnen geküsst hatte. Das war seine Antwort. König Manuel erweiterte die Baulichkeiten. Joao III. richtete den Palast im 16. Jhd. im Stil der Renaissance ein. Zahlreiche Azulejos mit maurischen Motiven und ältere aus dem 17. Jhd. zieren die Wände der verschiedenen Räume. Das Mobiliar ist kunstvoll aus edlen Hölzern gearbeitet und mit filigranen Intarsien versehen. Alles ist sehr geschmackvoll und funktionell für die damalige Zeit, was uns sehr beeindruckt. Die Schlossküche ist sensationell. Die zwei konischen Schornsteine ragen aus dem Dach heraus und sind das Wahrzeichen von Sintra. Nach dem Besuch des Königspalastes fahren wir weiter zum westlichsten Punkt des Europäischen Festlandes, zum Cabo da Roca. Wir sind nicht die Einzigen und bahnen uns unseren Weg zur Steilküste, um unsere eigenen Bilder zu machen. Entlang des Guincho fahren wir weiter nach Cascais, wo wir unsere Mittagszeit verbringen. Hier kann man nicht nur gut essen, sondern auch wunderbar shoppen. Nach der Pause fahren wir vorbei an Estoril, wo viel gebaut wurde, Richtung Lissabon. Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel und verfügen noch über etwas freie Zeit, bevor es wieder zum Abendessen geht. Danach heißt es erneut Koffer packen, denn morgen geht es weiter in den Süden.

9. Tag Samstag, 18. Mai 2024 Alentejo – Évora – Algarve

Nach dem Frühstück und Koffer laden lassen wir erst einmal unser Geburtstagskind Beate hochleben. Auch sie erhält ein kleines Geschenk und Geburtstagsgrüße von Eberhardt und wir singen wieder alle gemeinsam im Bus. Dann geht es durch das Alentejo bis zur Korkfabrik Corticarte de Azaruja, die wir besichtigen. Wir erfahren, dass die Korkeichen nur alle 9 Jahre geschält werden dürfen und viel Zeit zum Wachsen brauchen. Aus dem Korkmaterial können die unglaublichsten Produkte hergestellt werden, wie Tische, Stühle, Wandverkleidungen, Fliesen, Kleider, Schuhe, Taschen und alle möglichen Souvenirs. Hier können wir noch einige besondere, landestypische Geschenke erwerben. Die Universitätsstadt Évora ist unser nächstes Ziel. Der monumentale Diana-Tempel und das Aquädukt verweisen auf die Gründung der Stadt durch die Römer. Die Mauren brachten die Stadt zur Blüte, aber im 12. Jhd. eroberte Geraldo sem Pavor diese zurück. Unterstützung erhielt er durch den Ritterorden von Avis im Auftrag des Königs Afonso Henriques. Wir besichtigen die Kathedrale mit dem wunderschönen Kreuzgang und spazieren noch durch die Stadt, bevor es in ein nettes Restaurant geht. Seit 1986 gehört Évora zum Weltkulturerbe. Mit dieser Gewissheit begeben wir uns auf unsere weitere Reise an die Algarve, die wir am frühen Abend erreichen. In unserem Hotel „Pestana Viking“ werden wir bereits erwartet. Unsere Reiseleiterin Isabel verabschiedet sich von uns und wir bedanken uns herzlich für ihre professionelle Reiseleitung. Sie muss wieder zurück nach Lissabon. Einige von uns müssen sofort an den Strand, um das Meeresrauschen zu verinnerlichen. Abendessen gibt es heute im Hotelrestaurant. Hier ist viel Betrieb. Samstag – Partytime.

10. Tag Sonntag, 19. Mai 2024 Ausflug Algarve – Cabo Sao Vicente – Lagos

Heute fahren wir nach dem Frühstück Richtung Südwesten zum Cabo Sao Vicente. Unsere heutige Reiseleiterin ist Elisabeth, die uns so zu sagen nahtlos übernimmt. Sie berichtet uns viel über Infrastruktur und soziale Dinge im Lande, die unsere Sicht auf das Land abrundet.
Das Tor zum Leuchtturm ist heute verschlossen, aber es gibt genügend andere lohnende Motive. Neben dem Leuchtturm schießen wir unsere persönlichen Fotos vom südwestlichsten Punkt des Europäischen Festlandes. Der Bratwurst-Stand mit der „Letzten Bratwurst vor Amerika“ öffnet gerade, als wir ihn fotografieren wollen. Thüringer Bratwurst am südwestlichsten Zipfel Portugals. Was für eine geniale Idee!
Die kraftvolle Natur ringsum ist beeindruckend. Weiter geht es nach Lagos. Die Stadt lädt zum Urlaub machen ein. Vom Denkmal König Sebastians aus erkunden wir den Ort, sehen den Umschlagplatz, wo der Sklavenhandel stattfand, und treffen wieder auf Heinrich den Seefahrer, der als Denkmal auf seinem Sockel thront, umgeben von blühenden blauen Yacarandas. Natürlich gibt es in Lagos auch hübsche Kirchen, wie die des Sao Sebastiao. Die Festung ist geöffnet, was wir noch ausnutzen, um den traumhaften Ausblick zu genießen. Auf dem Rückweg zum Bus reift in uns die Idee, noch eine Grottenfahrt zu unternehmen. Das geht am besten ab Armacao de Pera, Benagil. Elisabeth telefoniert sofort mit dem Anbieter „Sétima Ondas“ und wir finden sofort 9 Teilnehmer aus der Gruppe und lassen reservieren. Der Busfahrer ist so nett und setzt uns dort am Strand ab. Die anderen fahren zurück zum Hotel. Unsere Bootsfahrt ist ein großartiges Abenteuer für uns und macht viel Spaß. Ein schönes Erlebnis zum Abschluss, das man nur empfehlen kann. Beim Abendessen im Hotel gibt es viel zu berichten. Ein weiter schöner und erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

11. Tag Montag, 20. Mai 2024 Freizeit

Dieser Tag steht jedem zur freien Verfügung. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen. Bootfahren, Wandern, Spazieren oder am Pool liegen – alles ist möglich. Beim Abendessen erhält jeder Gast von mir noch ein Dankeschön von Eberhardt und die Bordkarten für den morgigen Flug nach Hause.
3 schlaue Gäste haben ihren Aufenthalt noch verlängert und planen noch eigene Ausflüge. Übermorgen wird wieder ein Geburtstag gefeiert, aber unsere guten Wünsche kommen diesmal aus der Ferne. Wir anderen müssen leider Koffer packen.

12. Tag Dienstag, 21. Mai 2024 Heimreise

Heute haben wir noch einen halben Tag zur freien Verfügung, denn unsere neue Reiseleiterin Lina für den Transfer zum Flughafen Faro kommt erst 12:25 Uhr mit dem Bus. Sie begleitet uns bis zum Gate und verabschiedet uns herzlich.
Até a próxima em Portugal!

Schlusswort

Wir hatten eine wunderschöne Reise und die Reisegruppe war fantastisch! Herzlichen Dank, liebe Reisegäste!
Es war mir eine große Ehre, Sie begleiten zu dürfen.
Bleiben Sie alle gesund und reisefreudig!

Barbara Mihut
Ihre Reisebegleitung

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