Reisebericht: Porto, Atlantikküste & Lissabon

15.09. – 23.09.2024, 9 Tage Rundreise Porto – Guimaraes – Bom Jesus – Braga – Aveiro – Kloster Batalha – Nazare – Obidos – Lissabon – Cascais – Estoril – Cabo da Roca – Sintra


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Das Verlockende am Reisen ist, sich dem Zauber des Unbekannten hinzugeben. Portugal mit seinem einzigartigen Kulturerbe, die Kombination von Tradition und Moderne. Herrliches Wetter, eine schmackhafte Küche, gute Weine und sehr freundliche Menschen tragen zu diesem Zauber bei.
Ein Reisebericht von
Franciska Bauer
Franciska Bauer

15.09.2024 Flug nach Porto

Die Nacht war für die meisten von uns kurz, denn manche wurden bereits um 5:00 Uhr abgeholt. Einige unserer Gäste sind von Halle/Leipzig geflogen, andere wiederum von Berlin und andere von Zürich. 18 begeisterte Gäste trafen dann in Frankfurt aufeinander, um gemeinsam nach Porto zu fliegen. Vor allem freuten wir uns nicht nur auf die tollen Städte, nein auch auf schönes Spätsommerwetter, da es in Frankfurt schon ziemlich herbstlich war.
Nach einem herzlichen Empfang am Flughafen Porto von unserer heutigen Reiseleitung Carla, durften wir eine kurzweilige Stadtrundfahrt von Matoshino nach Porto erleben. Die Stadtrundfahrt führte uns an der Strandpromenade nach Porto. Für einen Sonntag, war eine Menge Verkehr und doch hatte man das Gefühl des Urlaubsfeelings. Am Abend traf die Gruppe dann auf unsere Gäste aus Zürich und auf unsere weitere Reiseleitung, Maria.
Beim Abendessen kamen wir dann alle näher ins Gespräch, aber bald machte sich dann auch die Müdigkeit breit und wir freuten uns auf unser Bett.
Vielen Dank Carla für den herzlichen Empfang und deine ersten Ausführungen zu Land und Leute.

16.09.2024 Stadtrundfahrt / Stadtrundgang Porto, Douro–Bootsfahrt und Portwein–Verkostung

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen, reichhaltigen Frühstück ging es auf zu unserer Stadtführung / Stadtrundgang in Porto. Wir bestaunten die Kathedrale, die Börse, das Rathaus, den wunderschönen Bahnhof und die mit Kacheln geschmückten Kirchen. Die Stadt Porto ist seit 1996 in ihrer Gesamtheit UNESCO Weltkulturerbe. Im Anschluss durften wir bei einer Bootsfahrt auf dem Doro Porto und das Städtchen Gaia vom Wasser aus erleben. Leider war die Sicht an diesem Tag durch die heftigen Waldbrände im Umkreis sehr getrübt, verschleiert und rauchig. Am Nachmittag konnten wir dann alles über die Herkunft, das erforderliche Klima und die Herstellung des Portweines bei einer Verkostung erfahren. Wir erhielten Einblicke in die Katakomben, wo die kleinen und großen Fässer des Portweines gelagert werden. Es gibt unter anderem jedes Jahr einen besonderen Portwein, den Vintic Portwein.

Wir genießen die sehr portugiesische Atmosphäre in dem kleinen Restaurant „Chez Lapin“ und fallen am Abend satt und voller schöner Eindrücke in unsere Hotelbetten.

17.09.2024 Ausflug Guimaraes – Bom Jesus – Braga

Der heutige Tag führte uns entlang an Weinbergen und Eukalyptuswäldern nach Guimaraes, die „Wiege Portugals“. Auf der Fahrt dorthin, gab Maria uns nicht nur Ausführungen zu Land und Leute, sondern wir erhielten einen kleinen Sprachkurs
(z. B. obrigado oder obrigada = Danke, Bom dia, Boa tarde und Boa noite = guten Morgen, guten Tag und Auf Wiedersehen).
Seit 2001 gehört die Stadt ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Anschluss daran ging es zu der bedeutendsten Sehenswürdigkeit Portugals – Bom Jesus. Der auf dem östlichen Hügel der Stadt Braga liegende Wallfahrtsort, ist über eine barocke Treppe mit 581 Stufen zu erreichen, welche die 14 Leidensstationen Christi symbolisiert, erreichbar. Wir durften allerdings mit der im Jahr 1882 errichteten Wasserballastbahn (Standseilbahn) zur Kirche hinauffahren. Trotz der vielen und großen Waldbrände hatten wir einen guten Blick auf die Stadt Braga, welche auch als „portugiesisches Rom“ bezeichnet wird.
Wir verweilten etwas am Wallfahrtsort, um die Kirche und die tolle Bepflanzung der Gärten zu bestaunen.

Im Anschluss wurden wir von unserem Busfahrer Juan abgeholt, um in Braga zu bummeln und um uns etwas zu Stärken.
Nach so vielen Eindrücken und Wissenswertem ging es wieder zurück nach Porto um den letzten Abend bei gutem Essen und einem Bier oder Wein ausklingen zu lassen.

18.09.24 Fahrt nach Coimbra – Besuch des Klosters Bathala– Stadtbesichtigung in Nazaré und Obidos

Mit gepackten Koffern und gut gestärkt, wollen wir nun die Spuren der Waldbrände hinter uns lassen.

Das Ausmaß der Brände, die wir direkt an der Autobahn gesehen haben, waren für uns einfach nur erschreckend. Wir hatten so etwas noch nie gesehen. Im Bus war andächtige Stille. Abgebrannte Wälder, Felder und auch Häuser. Hoffentlich verloren die Menschen nicht noch mehr Hab und Gut und dass es keine weiteren Menschenleben mehr geopfert werden mussten.

Als wir wieder freie Sicht hatten und die Luft besser um uns wurde, waren wir alle froh, dass wir gut aus dem Gefahrengebiet gekommen sind.

Nun freuten wir uns auf die Universitätsstadt Coimbra, welche die älteste Universität in Portugal und eine des ältesten Europas ist. Diese liegt am schönen Fluss Mondego. Der Mondego ist mit einer der größten Flüsse in Portugal. Die Universität wurde 1290 in Lissabon gegründet und ist im 16. Jahrhundert nach Coimbra umgesiedelt. Dort war sie lange Zeit „Die“ Universität. Man kann hier Philosophie, Rechtswissenschaften, Medizin, Pharmazie, Ökonomie und vieles mehr studieren. Einige der Gruppe haben sich getraut, den Fußmarsch in die Stadt anzutreten. Die, die nicht so gut zu Fuß waren, um den Abstieg zu wagen, wurden dann in der kleinen Stadt abgesetzt, wo sie Kurzzeit später auf den Rest der Gruppe stießen. Dann war etwas Freizeit angesagt, um sich zu stärken, zu bummeln oder einfach nur das Treiben in der Fußgängerzone zu beobachten.

Anschließend konnten wir mit unserem normalen Programm fortfahren. Wir fuhren weiter nach Batalha. Hier konnten wir das Kloster Batalha, welches im 14. Jahrhundert errichtet wurde besichtigen. Es zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des gotischen Stils in Portugal. Hier erfuhren wir, dass im Jahre 1834 alle Klöster aufgelöst wurden. Heute gibt es nur noch ganz wenige Kloster, die betrieben werden.

Nazaré, das ehemalige Fischerdorf, war nun unser letzter Anlaufpunkt für diesen Tag. Hier durften wir einen großartigen Ausblick auf den Atlantik genießen. Nazaré, ein charmantes Städtchen mit den größten Wellen der Welt.

Bei unserem gemeinsamen Abendessen auf der Dachterrasse ließen wir den aufregenden Tag hinter uns und fielen müde ins Bett.

19.09.2024 Freizeit oder fakultativer Ausflug Alcobaca – Obidos – Fatima

Der heutige Tag steht entweder zur freien Verfügung oder man konnte an einem Ausflug teilnehmen, um Land und Leute intensiver kennenzulernen.

Wir besuchten das berühmte Zisterzienser-Kloster von Santa Maria in Alcobaca. Hier berichtete Maria, dass die Zisterzienser aus dem Orden der Benediktiner hervorgegangen sind und in diesem Kloster zum damaligen Zeitpunkt ca. 500 Mönche lebten. Maria versuchte auch uns die spannende portugiesische Liebesgeschichte von PedtoI und Ines de Castro nahe zu bringen (Romeo und Julia im deutschen).

Nach so vielen historischen Ausführungen, ging es auf zu dem mittelalterlichen Städtchen Obidos, welches von einem Mauergürtel umgeben ist. Während einer Stadtbesichtigung bot sich die Gelegenheit, um den berühmten Ginjinha (Sauerkirschlikör) im Schokobecher zu probieren. In diesem imposanten Städtchen, war auch genügend Zeit, um Souvenirs zu besorgen oder sich bei einen der vielen kleinen Bistros auszuruhen und alles auf sich wirken zu lassen.

Danach besuchten wir Fátima – das Rom Portugals. Fátima ist eine der wichtigsten Wallfahrtsorte der Welt, da hier 1917 die Gottesmutter Maria drei Hirtenkindern erschien. Wir konnten die Basilika, den Gebetsplatz und deren Kapelle der Erscheinungen besuchen.
Es hat sich für alle Reisegäste dieser fakultative Ausflug gelohnt, Erlebnis der besonderen Art - für Städtchen und Naturschauspiel …
Juan, unser Busfahrer, konnte heute wieder einmal mehr seine ausgezeichneten Fahrkünste unter Beweis stellen. Er brachte uns zu jeder Zeit sicher ans Ziel und den Bus heil nach Hause.

20.09.2024 Sintra – Cabo da Roca –Cascais

Bereits am Morgen, freuten sich 20 Reisende auf die nächste Etappe. Heute sollte es weiter über die Westküste nach Lissabon gehen. Gut gestärkt für einen langen Tag fuhren wir vorbei an alten Windmühlen und Hügelketten zu einer wohl romantischsten Stadt Portugals - Sintra. Die Wolken umarmten zwar den Hügel, doch wir blieben von Regentropfen verschont. Das Wetter konnte nicht besser sein. In Sintra wollen wir die Quinta das Regaleria, einem magischen Ort mit einem alten Herrenhaus und einer romantischen Parkanlage erobern.

Auf unserem weiteren Weg nach Lissabon, sollte es uns an den westlichsten Punkt des europäischen Kontinents, dem Cap da Roca führen. Zeit für ein paar Fotos und sich den Wind, um die Nase wehen zu lassen.

Nach einem kleinen Abstecher in den Badeort Cascai waren wir dann auch rechtzeitig zum Abendessen im Hotel.

21.09.2024 – Lissabon und Fado Abendessen

Nach einem guten Frühstück starten wir heute mit unserem Bus und unserer neuen Busfahrerin Anna zur Stadtbesichtigung Lissabon. Heute erobern wir Lissabon per Bus und per pedes. Als erstes bekamen wird das Kloster Hyronimuskloster - Mosteiro dos Jerónimos, ein überwältigendes Koster, für dessen Errichtung die Erträge aus dem Gewürzhandel im 16. Jahrhundert aufgewandt wurden, zu bestaunen.

Anschließend fuhren wir zu der schönen Festung am Flussufer, Torre de Belém und dem Entdeckerdenkmal, die an die großen Seefahrer der Entdeckerzeit erinnern. Als kleine Köstlichkeit gab es die besten Pastéis de Belém (Törtchen aus Blätterteig, bestehend aus einer Creme aus Eigelb, Zucker und Sahne gefüllt und mit Zimt und Puderzucker bestäubt) zur kleinen Stärkung zwischendurch.

Es ist bereits Mittag geworden und nun wollen wir natürlich das Zentrum der quirligen Metropole Lissabon besuchen. Wir beginnen unseren Rundgang in der Nähe des Elevador de Santa Justa im gut besuchten Bairro Alto. Diese so genannte Oberstadt ist das Szene- und Kneipenviertel Lissabons, in den engen Gassen gibt es unzählige Bars, Cafés, Clubs, Kneipen und Restaurants. Was liegt also näher, als hier eine Mittagspause einzulegen.

Über die Altstadt kamen wir am Nachmittag zur Festung Castelo Sao Jorge (Festung) die an einem Hügel liegt und zu Fuß, mit mehreren versteckten Aufzügen, gut zu erreichen ist. Von dort aus hat man eine beeindruckende Aussicht über die Tejo-Mündung und die Innenstadt Lissabons. Wir spazierten anschließend durch die steilen Straßen der Alfama, einem der ältesten Viertel der Stadt. Hier gibt es unzählige Geschäfte für traditionelles Kunsthandwerk und Tascas - Eckkneipen. Obendrein kennen dieses Gebiet viele, da die historische Straßenbahnline 28 E sich seit Urzeiten hier durch die engen Gassen hinauf zum Castelo de Sao Jorge hinaufwindet.

Am Abend genießen wir das Abendessen in einem sehr schönen Restaurant im Zentrum Lissabons, mit den musikalischen Klängen zu Fado. Die Fado Musik ist eine typische Gesangsform in Portugal. Sie drückt ein Lebensgefühl aus, das viele Portugiesen verbindend empfingen. Diese muss jedoch nicht immer melancholisch sein und kann zu jeder Tageszeit gespielt und gesungen werden.

22.09.2024 Freizeit oder fakultativer Ausflug Christus–Statue Cristo Rei – Arrábida Nationalpark – Capo Espichel

Heute konnte etwas länger geschlafen werden, da wir einen fakultativen Ausflug geplant hatten. Es führte uns heute etwas südlich von Lissabon. Als erstes waren wir schon längst gespannt auf die Christus Statue und welche Geschichte dahintersteckt. Hier hielten für ein Fotostopp und auch um den Blick auf Brück des 25. April zu genießen. Weiter ging es dann Richtung Nationalpark.

Der Nationalpark liegt zwischen den beiden Städten Setúbal und Sesimbra, direkt am Atlantischen Ozean, auf der Halbinsel Setúbal. Im Inneren des Parks verläuft das Gebirkge Serra da Arrábida, im Süden schließt sich das Naturschutzgebiet Estuário do Sado an. Sanfte Gebirgszüge, immergrüne Wälder und ein Blick auf wunderschöne Strände verzaubern uns.

Weiter geht es auf unserer Panoramatour nach Azeitao. Hier besuchen wir die berühmte Kachelmanufaktur Portugals. In der Kachelmanufaktur erfuhren wir alles von der Entstehung der einzelnen Kachel bis hin zur fertigen Kachel. Im Anschluss durften wir unserer Kreativität und unsere künstlerische Ader freien Lauf lassen und selbst eine Kachel bemalen, was gar nicht so einfach war. Wir freuen uns auf eine tolle Reiseerinnerung.

Auf unserer Erkundungsreise ging es weiter zum Cabo de Espichel. Bei einem kurzen Halt hatten wir genügend Zeit um die winzige Kapelle „Nossa Senhora“, eine Pilgerkirche und ein Leuchtturm, sowie die zerklüftete Landschaft zu besichtigen. Auch hier lud ein Café, welches sich in unmittelbarer Nähe zur Kirche befand, zum Verweilen ein. Auf der Rückreise ins Hotel war es ruhig und jeder konnte die Auszeit im Bus genießen. Zufrieden, mit vielen großartigen Eindrücken fielen wir nach einem guten und letztem gemeinsamen Nachtessen erschöpft ins Bett.

23.09.2024 Abreise

Heute heißt es „Adeus Proturgal“. Doch bevor wir die Busfahrt zum Flughafen antraten, liesen wir es uns nicht nehmen, um gemeinsam in den nahegelegenen Park zu gehen. Wir genossen noch einmal die warmen Sonnenstrahlen und den Blick auf den Tejo. Damit ging eine eindrucksvolle Reise zu Ende.

Wir haben wundervolle Spätsommertage in Porto und Lissabon, bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad erleben dürfen. Schade nur, dass unsere Zeit Porto durch die Waldbrände getrübt waren und wir nicht alle Sehenswürdigkeiten so bestaunen konnten. Sicherlich war der eine oder andere nicht das letzte Mal in Porto oder Lissabon.

Schlusswort

Genießt daheim den Portwein, den Kirschlikör mit Schokobecher und die Sardinen. Denkt an eine beeindruckende Reise mit vielen großartigen Eindrücken zurück. Ich wünsche Euch alles Gute und bleibt gesund. Obrigada Eure Franciska.

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