Reisebericht: Flusskreuzfahrt Rhein – Main – Donau mit MS Modigliani

05.07. – 14.07.2011, 11 Tage Flusskreuzfahrt ab Straßburg: Mainz – Frankfurt – Miltenberg – Würzburg – Bamberg – Nürnberg – Regensburg – Passau – Linz


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Interessant und sehr bequem ist es mit dem Schiff in 10 Tagen quer durch Deutschland zu reisen.
Ein Reisebericht von
Margitta Heltzig

Reisebericht

Dienstag, 05.07.2011: Anreise nach Vilshofen
Das Wetter war nicht gerade freundlich, als wir in Dresden unsere Reise begannen. Die Stimmung war trotzdem gut und nach weiteren Zustiegen war die Gruppe mit 46 Personen komplett. Die Fahrt verlief ohne Stau und nach einer letzten Pause hinter Regensburg erreichten wir Vilshofen, wo unser schwimmendes Zu Hause für die nächsten 9 Tage schon am Kai auf uns wartete. Aber wir waren zu früh gekommen, die MS Rigoletto - immerhin 105m lang, war noch nicht empfangsbereit. Ein kleiner Bummel durch Vilshofen tat nach der langen Busfahrt gut. Aber dann ging es los.
Das Gepäck wurde von der Crew in unsere Kabinen gebracht, gegen 16.30 Uhr lichtete das Schiff den Anker und unsere Reise in Richtung Regensburg konnte beginnen.
Zum Begrüßungscocktail stellte uns der holländische Kapitän seine Crew vor und gab Informationen zum Aufenthalt auf dem Schiff.
Nach ausgiebiger Schiffsbesichtigung und einem guten Abendessen ging dieser Tag zu Ende. Etwas ungewohnt war es beim Geräusch des Motors einzuschlafen, aber daran wird man sich gewöhnen.
Mittwoch, 06.07.2011: Regensburg
Während des Frühstücks erreichten wir Regensburg und ankerten direkt unterhalb der
Altstadt. 09.00 Uhr erwarteten uns bereits die Stadtführer zum Rundgang durch das geschichtsträchtige Regensburg. Die Porta Pretoria aus der Römerzeit, die steinerne Brücke aus dem 12. Jhd., der Dom St. Peter leider ohne Domspatzen und das alte Rathaus, in dem der „immerwährende Reichstag“ seit 1663 bis zu seiner Auflösung 1806 getagt hat beeindrucken uns.
13.00 Uhr verließen wir Regensburg und fuhren auf der Donau in Richtung Kehlheim.
Vom Berg grüßt die Ruhmeshalle, die zu Ehren der Befreiungskriege gegen Napoleon gebaut wurde. Ab hier befahren wir nun den 171 km langen Main-Donau-Kanal. Wir passierten die Kalksteinfelsen des Fränkischen Jura und die Burg Prun. Die Sonne schien und die Fotoapparate liefen heiß. Am Abend erreichten wir  Riedenburg, ein kleines Städtchen, das nach dem Abendbrot noch erkundet werden konnte.
Donnerstag, 07.07.2011: Nürnberg
Mitten in der Nacht verließ MS „Rigoletto“ Riedenburg und
schipperte weiter auf dem Kanal zum nächsten Tagesziel Nürnberg. Mit dem Bus fuhren wir zur alten Kaiserburg. Der interessante Rundgang mit der örtlichen Stadtführerin brachte uns bis zum Dürerhaus, wo wir auch den bekannten Dürerhasen aus neuer Sicht bewundern konnten.Un
 Am Hauptmarkt mit der Frauenkirche und dem schönen Brunnen endete unser Rundgang und wir hatten genügend Freizeit um die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Gegen 17.30 Uhr fuhren wir mit dem Bus zum Schiff zurück. Nach dem Abendessen gegen 21.00 Uhr hieß es „Leinen los“ und, das Schiff legte ab in Richtung Bamberg.
Freitag, 08.07.2011: Bamberg
Unsere Fahrt auf dem Kanal ist zu Ende. 171km und 16 Schleusen hat unser Schiff hinter sich gelassen. Der Hafen liegt etwas außerhalb der Stadt, sodass wir wieder mit dem Bus ins Zentrum fuhren. Drei Stadtführer warteten bereits, um uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Besonders das farbenfrohe alte Rathaus inmitten der Regnitz ist ein Unikat.
Dann ging es hinauf zum Bamberger Dom mit dem berühmten „Bamberger Reiter“ und dem Grabmal des Gründers Kaiser Heinrich und seiner Kunigunde von Tilman Riemenschneider. Vom Rosengarten bei der Neuen Residenz hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt bevor es wieder bergab in die Altstadt ging. Als alle wieder an Bord waren, lichtete unser Schiff den Anker und es ging weiter Richtung Würzburg. Ab Bamberg waren wir nun auf dem Main unterwegs.
Samstag, 09.07.2011: Würzburg
Gegen 05.00 Uhr erreichten wir den Hafen von Würzburg. Schon von weitem ist die Marienburg zu erkennen. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zur „Neuen Residenz“, dem Ausgangspunkt unseres Stadtrundganges. Wir besichtigten die Residenz von außen, spazierten am Dom St. Kilian vorbei und bummelten bis zur alten Mainbrücke mit den Heiligenfiguren. Unterwegs begegneten wir vielen Leuten in Landestracht, als Ritter verkleidet und auch zu Pferd, denn am Nachmittag sollte ein großer Umzug zu Ehren des Heiligen Kilian stattfinden. Leider erlaubte uns der Reiseplan nicht, länger in der Stadt zu bleiben und der Bus brachte uns zum Schiff zurück.
Die MS „Rigoletto“ verließ Würzburg in Richtung Wertheim. Weindörfer säumten das Ufer. In Gemünden, dem Tor zum Spessart und der Rhön, mündet die Fränkische Saale in den Main.
Es war ein geruhsamer Nachmittag und am Abend hatte sich die Crew unseres Schiffes ein lustiges Spektakel ausgedacht, was mit viel Vergnügen aufgenommen wurde.
Sonntag, 10.07.2011: Wertheim-Miltenberg
Wertheim ist eine Zwei-Flüsse-Stadt. Die Tauber fließt hier in den Main. Beeindruckt haben uns die Hochwassermarken der vergangenen Jahre. Der Spaziergang führte uns an schönen alten Bürgerhäusern vorbei. Besonders der Marktplatz mit seinen Fachwerkfassaden ist beeindruckend. Uns lockt die Burgruine der Grafen von Wertheim, halbstündlich fährt eine kleine Bahn dort hinauf und wir treffen uns fast alle auf dem Burghof. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt und die malerische Umgebung. Mittags ging die Fahrt weiter nach Miltenberg, wo wir am Nachmittag ankamen.
Leider begann es in Strömen zu regnen und die Gäste konnten erst nach dem Abendbrot einen Spaziergang unternehmen. Man bummelte vorbei am „Riesen“, dem ältesten, noch existierenden Gasthaus in Deutschland, bis zum „Schnatterloch“, dem romantischen Aufgang zur Burg. Das Schiff blieb über Nacht in Miltenberg liegen.
Montag, 11.07.2011: Frankfurt/Main
Gegen 04.00 Uhr ging die Fahrt weiter in Richtung Frankfurt. Nach dem Frühstück genossen alle das Sonnendeck, denn der Regen war vorbei und 14.00 Uhr erreichten wir die Bankenmetropole Frankfurt a. Main. Unser Liegeplatz war zentral an den Nizzagärten gelegen und ein guter Ausgangspunkt für einen individuellen Stadtbummel.
Kurzfristig konnten wir eine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldecker organisieren, die humorvollen Erklärungen des Stadtführers fanden viel Beifall und die Teilnehmer fühlten sich bestens informiert.
In Vorbereitung auf das Endspiel der Damen-Fußballweltmeisterschaft fand am gegenüber liegenden Ufer eine Fan-Veranstaltung mit Musik und Spektakel statt, die aber unter den Gästen nur geteilten Beifall fand.
Dienstag, 12.07.2011: Mainz- Rüdesheim
Am Morgen verließ das Schiff Frankfurt und wir kamen 08.30 Uhr in Mainz an. Wir ankerten mitten in der Stadt. Nach den vielen Eindrücken und Erklärungen der letzten Tage wurde die individuelle Freizeit gern angenommen. Pflicht war die Besichtigung des romanischen Domes, aber auch Shopping und Stadtbummel waren angesagt.
380 Flusskilometer und 34 Schleusen hatten wir auf dem Main zurückgelegt. Nun ging es weiter auf dem Rhein, zunächst bis Rüdesheim. Der Winzerexpress brachte uns durch die Weingärten, vorbei an der, allerdings eingerüsteten Germania, ins Zentrum des Ortes. Ein interessanter Stadtrundgang schloss sich an. Allerdings blieb für den berühmten Rüdesheimer Kaffee und ein Gläschen Wein nur wenig Zeit. 17.30 Uhr hieß es schon wieder „Leinen los. Wir fuhren durch das Weltkulturerbe, auf dem „Romantischen  Rhein“ mit seinen zahlreichen Burgen und Burgruinen. Höhepunkt jeder Reise ist der Lorelei-Felsen und das Lied von der Lorelei darf natürlich nicht fehlen.
Die Fahrt führte uns weiter über Koblenz nach Köln.
Mittwoch, 13.07.2011: Köln
Wieder liegt unser Schiff unweit des Stadtzentrums. Das Wetter ist trübe und regnerisch, unsere Stimmung ist gedämpft, denn es ist unser letzter Ausflugstag. Mit dem Regenschirm starten wir gegen 09.00 Uhr die Stadtführung. Natürlich war der Kölner Dom unser erstes Ziel und nach einer ausführlichen, interessanten Führung ging es weiter durch die Altstadt. Vorbei am Rathaus und den zahlreichen Museen der Stadt.
Auch Tünnes und Scheel haben wir besichtigt
Viel Zeit blieb uns nicht, denn schon 13.00 Uhr ging die Reise weiter. Wir nahmen Kurs auf Amsterdam, unser letztes Reiseziel. Nach dem Mittagessen informierte ich unsere EHT Reisegäste über die Abreise und Rückfahrt in unsere Heimatorte. Danach wurden die Koffer gepackt. Die Landschaft war verregnet und so fiel uns der Abschied nicht so schwer.
Der Kapitän hatte zum Abschieds-Dinner geladen. Beim Cocktail gab es die Gelegenheit, sich bei der Crew und allen den fleißigen Geistern zu bedanken, die zum Gelingen der Reise beigetragen haben, auch wenn manche nicht zu sehen waren. Der Koch hatte noch einmal alle Künste spielen lassen und ein sehr leckeres Menü gezaubert, das von der obligatorischen Eistortenparade gekrönt wurde.
Donnerstag, 14.07.2011: Amsterdam und Rückreise
Heute geht es nach Hause. Schon ab 06:15 kann gefrühstückt werden. Ab 15:00 kommen die neuen Gäste. Das Wetter ist unfreundlich, Amsterdam versteckt sich im Nebel. Alle sind in Aufbruchsstimmung. Die Crew bringt die Koffer zum Bus, jeder sorgt dafür, dass sein Gepäck eingeladen wird und los geht die Fahrt.
Auf dem Beifahrersitz hat Tan van Garderen Platz genommen, ein echter Holländer. Er zeigt uns die Schönheiten seiner Stadt und erzählt vom Leben in seinem Land. Nach einer reichlichen Stunde steigt er aus und wir lassen uns von Uwe Wilsch und seiner Frau trotz Stau und Regen pünktlich in die Heimat fahren.
Eine erlebnisreiche Reise ist vorbei. Sie wird sicher noch lange in unserer Erinnerung bleiben.
Eberhardt hat noch viele schöne Reisen, probiert es wieder, und wir werden’s beweisen

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