Reisebericht: Städtereise St. Petersburg

08.07. – 12.07.2016, 5 Tage Städtereise in Russland: St. Petersburg mit Peter–und–Paul–Festung, Isaakskathedrale und Blutskirche. Ausflüge nach Peterhof und Puschkin zubuchbar.


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"Ich liebe dich, du Schöpfung Peters, Ich lieb die strenge, gerade Pracht, Der Newa majestätisch Fließen, Ihr Ufer in Granit gebracht..." Alexander Puschkin, russischer Nationaldichter
Ein Reisebericht von
Alfia Döring

1. Tag: 08.07.2016 Auf nach St. Petersburg!

Unsere eher kleinere Reisegruppe fand sich pünktlich am Abfluggate zum Weiterflug nach Moskau im Flughafen Frankfurt, um in das gemeinsame Abenteuer zu starten. Der Flug verging überraschend schnell und kurz nach 17:00 Uhr landeten wir am modernen Flughafen Pulkovo. Nach einer schnellen und unkomplizierten Passkontrolle durften wir offiziell den russischen Boden betreten.
Unsere örtliche Reiseleiterin Elena erwartete uns bereits und nahm und herzlich in Empfang. Nachdem unser Busfahrer alle Koffer in den Bus verstaut hatte, fuhren wir voller Vorfreunde zu unserem Hotel. Die Fahrt auf dem Moskovsky Prospekt, welches bereits im 18. Jahrhundert als Verbindung zwischen der Stadt und der Zarensommerresidenz Zarskoje Selo (Puschkin) benutzt wurde, ging vorbei an zahlreichen modernen Wohnviertel, überdimensionalen Einkaufszentren, weitläufigen grünen Parkanlagen und majestätischer Stalinarchitektur. Angekommen in unserem modernen Hotel Holiday Inn Moskovskye Vorota, welches nur vier Stationen vom der Hauptstraße der Stadt - dem Newski Prospekt - liegt, hatten wir Zeit für eine kurze Erfrischungspause und fanden uns etwas später im Restaurant „Rodtschenko“ zu einem gemeinsamen Abendessen.

2. Tag: 09.07.2016 – Stadtrundfahrt mit Peter– und Paul–Festung – Bootsfahrt – Metrobesichtigung – Lichterfahrt

Obwohl die Nordhauptstadt Russlands uns am Vortag mit grauen Wolken und Schauer empfing, hatten wir heute wirklich viel Glück und genossen den ersten warmen Sonnenschein. Gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir gemeinsam mit Elena und Kyrill, unserem netten Busfahrer, zum ersten Rendezvous mit St. Petersburg. Während der Fahrt ins Herzen der Stadt erst auf dem Moskauer und später auf dem Newski Prospekt erfuhren wir eine Menge über die Geschichte der Zarenstadt.
Nach einem Fotostopp an der beeindruckenden Isaaks-Kathedrale besuchten wir die wunderschöne Nikolai-Kirche und erlebten den russisch-orthodoxen Gottesdienst. Über die Schloss-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt, überquerten wir die mächtige Newa und erreichten die Wassiljewski Insel - die größte Insel im Newa-Delta. Vorbei an Menschikow-Palast aus dem Jahr 1713 und an der weltberühmten Kunstkammer erreichten wir die Strelka - der Ortsspitze der Insel - mit ihren beiden von weiten auffallenden 32 Meter hohen Rostra-Säulen. Ein kurzer Fotostopp und ein Besuch im Souvenirshop - und weiter ging es zum Ursprung der Stadt, der Haseninsel.
In der ersten Baute der Stadt - Peter- und Paul-Festung - besuchten wir die hiesige Kathedrale, welche als letzte Ruhestätte für alle Zaren der Romanow-Dynastie seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dient. Auch die Überreste der ermordeten Familie des letzten russischen Zaren, Nikolai des Zweiten, wurden 1998 hierher überführt und fanden hier ihre letzte Ruhe. Nach der Besichtigung wurden wir mit einem A-Capella-Gesang des hiesigen kirchlichen Männerchors überrascht und hatten die Gelegenheit, verschiedene CDs mit russischen Volksliedern zu kaufen. Wir verließen die Festung über das Peterstor und eilten zu der Anlegestelle, wo uns bereits unser Boot erwartete.
Wir glitten auf den Kanälen Moika und Fontanka vorbei an prachtvolle Schlösser und bewunderten die Stadt von ihrer wohl schönsten Seite. Nicht mal dicke Wolken konnten unsere Begeisterung trüben, so dass wir am Ende der Fahrt mit zaghaftem Sonnenschein belohnt wurden.
Nach diesem Erlebnis ging unsere Entdeckungstour weiter: gemeinsam mit Elena liefen wir zu Fuß auf das Broadway der Stadt - den Newski Prospekt - und wurden beeindruckt durch seine Breite und Menschenfülle. Wir besichtigten das Denkmal der Katharina der Großen vor dem Alexandrinski-Theater und unternahmen einen kleinen Rundgang durch den kunstvoll verzierten Feinkostladen Jelissejew.
Nachdem wir endlich stolze Besitzer russischer Rubel wurden, haben sich Durst und Hunger bemerkbar gemacht. In einer, von Elena empfohlenen Gaststätte, konnten wir neue Energie tanken und erste Eindrücke austauschen.
Gestärkt ging es unter die Erde zum wichtigsten Verkehrsmittel der Newa-Metropole - der Metro. Unsere örtliche Reiseleiterin bereitete uns eine kleine Besichtigung einigen schönsten Stationen vor. Anschließend kehrten wir ins Hotel zurück, wo für einige Gäste bereits das Abendessen serviert wurde.
Am späten Abend begann für 14 Reisegäste ein Erlebnis besonderer Art: Die Fahrt durch die beleuchtete Stadt und anschließende nächtliche Öffnung der Brücken über der Newa. Bei einem Glas Sekt und köstlichem russischem Konfekt genossen wir den Anblick zweier beleuchteten Brücken, welche zeitversetzt geöffnet wurden. Gegen 02:30 erreichten wir unser Hotel und fielen in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

3. Tag: 10.07.2016 – Eremitage – Peterhof – Ballett Schwanensee im Eremitage–Theater

Gut ausgeschlafen wurden wir pünktlich von Elena und Kyrill am Hotel abgeholt und fuhren zu einer der größten und berühmtesten Kunstsammlungen Russlands und Europas - Eremitage. Im Inneren des prachtvollen Winterpalast-Gebäudes bestaunten wir prächtige Räume und zahlreiche Werke weltberühmter Meister wie Rubens, Rembrandt und sogar Leonardo da Vinci. Elena füllte uns mit einer Menge von Informationen über die Entstehung, Geschichte und Gegenwart der Sammlung und erklärte die interessantesten Gemälde. Wir liefen, wie Hunderte anderer Besucher, an zahlreichen Kunstwerken vorbei und kamen nicht aus dem Staunen. Elena erzählte uns, man bräuchte ganze 11 Jahre, um fast 3 Millionen Exponate in den über 350 Räumen der Eremitage sehen zu können… So viel Zeit hatten wir leider nicht und verließen nach etwa zwei Stunden, gefüllt mit tollen Eindrücken und wertvollen Informationen, dieses großartige Museum.
Nach einer kurzen Verabschiedung von einem Gast, welcher die Stadt auf eigene Faust erkundigen wollte, entführte uns Elena zum „russischen Versailles“ - nach Peterhof. Auf der Fahrt bekamen wir die Gelegenheit einen Blick auf das moderne St. Petersburg zu werfen: Wir fuhren an riesigen Schlafvierteln der Petersburger vorbei und erfuhren von Elena viel über das Schicksal der Stadt im letzten Jahrhundert: jahrelange Blockade von St. Petersburg, damals Leningrad, durch deutsche Truppen, Aufschwung in den Nachkriegsjahren, Zeiten der Perestrojka…
Die Zeit verging schnell, beim Ausstieg aus dem Bus haben sich die Regenwolken verzogen und die Sonne lachte wieder. An der Ostsee gelegen gilt Peterhof mit seiner faszinierenden Parkanlage mit vielen Wasserspielen und seinem prunkvollem Palast als die schönste Palastanlage in St. Petersburg und Umgebung. In einem hiesigen Restaurant aßen wir zu Mittag, danach ging es schon weiter - zu dem prächtigen Palast vom Peter dem Großen am Finnischen Meerbusen, weltbekannt durch ihre Pracht, Glanz und Schönheit. Nach der Besichtigung des Palastes hatten wir etwas Zeit, um gemeinsam durch den Park zu laufen. Leider war die Zeit für die Besichtigung knapp, denn bereits der nächste Programmpunkt wartete auf einen Teil unserer Reisegruppe.
Am Abend kehrten einige Gäste in die Ermitage zurück und genossen im ehemaligen Hoftheater eine Aufführung des weltberühmten Ballets von Pjotr Tschajkowskij „Schwanensee“. Begeistert verließen sie in ca. 2,5 Stunden das Theater und werden diesen Abend bestimmt nicht so schnell vergessen.

4. Tag Isaaks–Kathedrale – Erlöserkirche – Puschkin

An diesem Tag widmeten wir uns der Besichtigung der wohl schönsten russisch-orthodoxen Kathedralen der Zarenmetropole. Als Erstes besuchten wir die Isaaks-Kathedrale, eine der weltgrößten sakralen Kuppelbauten. Mit ihren Dimensionen - 111 Meter-Länge, 97 Meter-Breite, 101,5 Meter-Höhe - ist sie die größte Kirche St. Petersburg und bietet Platz für über 10.000 Gläubige.
Danach ging es zum nächsten Highlight - der Auferstehung- oder im Volksmund Blutskirche. Sie wurde an jener Stelle errichtet, wo 1881 der Zar Alexander II durch ein Attentat ermordet wurde. Im Inneren erwarteten uns zauberhafte Mosaikbilder, die der Kirche eine Luftigkeit und besondere Atmosphäre verleihen.
Anschließend hatten wir genügend Zeit für eine Mittagspause. Mit einigen Gästen mischten wir uns uns unter die Einheimische und besuchten das typische russische Schnellrestaurant - „stolowaja“ - und konnten die einfachen, aber köstlichen, Speisen probieren.
Nach der Mittagspause fuhren wir zu der ältesten sommerlichen Zarenresidenz nach Puschkin, früher Zarskoje Selo. Hier unternahmen wir erst einen gemütlichen Spaziergang durch die weitläufige Parkanlage und stellten uns danach in die Schlange am Eingang in den Katharinenpalast. Gefüllte 100.000 chinesische Touristen standen vor und hinter uns, aber dank Elena dauerte das Warten nicht allzu lange und nach etwa 25 Minuten hieß es: „Bitte Überschuhe überziehen!“. Ordentlich überzogen betraten wir die wunderschöne weiße Treppe und später den prunkvolle Ballsaal, den Blauen Salon von Cameron, das legendäre, liebevoll wiederhergestellte Bernsteinzimmer… Jeder Raum war besonders und eins übertraf das andere. Nach so viel Prunk - auf zum Trunk ins "Podvorje", unweit von Puschkin gelegen. In dem als typisch russischer Terem erbauten Restaurant waren schon Wladimir Putin und Prinz Charles zu Gast, aber heute waren wir dran. Begleitet von russischer Folklore-Musik und Trinksprüchen von unseren vietnamesischen Nachbarn genossen wir neben schmackhaften russischen Speisen auch das berühmte russische Nationalgetränk und ließen unserer Reise Revue passieren.

5. Tag Do swidanja!

Der Vormittag des letzten Reisetages stand uns zur freien Verfügung. Nach dem Check Out haben fast alle Gäste ihr Gepäck im Hotel deponiert und fuhren mit der Metro in die Innenstadt. Von der Metrostation Admiraltejskaja - mit 100 Meter unter der Erde die tiefste Station der Stadt - ging es zu Fuß zum Schloss- oder Palastplatz, einem Schauplatz mehreren Ereignissen in der russischen Geschichte von weltweit historischer Bedeutung. Ausgerechnet hier versammelten sich im Jahr 1905 zehntausende von streikenden Arbeitern vor dem Winterpalast und wurden auf Erlass vom Zar Nikolaus II. erschossen. Daher trägt dieser Tag den Namen Blutsonntag. Von hier wurde unter Lenins Führung der Winterpalast gestürmt und die Ära der Sowjetunion eröffnet.
Weiter ging es zu der Schlossbrücke über die Newa, wo sich die Wege trennten. Mit einigen Gästen fuhren wir mit einem Linienbus zur Rubenstein Straße - die Hauptrestaurantstraße in St. Petersburg und wahrscheinlich auch in Russland. Hier befinden sich 53 verschiedene Cafés, Restaurants und Bars, die auch gerne von russischen Prominenten besucht werden. Leider waren wir am Vormittag hier, und fast alle Restaurant hatten noch geschlossen. Wir hatten aber eine Gelegenheit, einen typischen Petersburger Innenhof zu besichtigen: Solche Innenhöfe werden im Volksmund als "kolodez" oder "Brunnen" genannt, weil wenn man von unten nach oben schaut, sieht man nur den blauen Himmel, als wäre man in einem tiefen Brunnen.
Nach einem kurzen Fußmarsch fanden wir ein gemütliches Restaurant, welches sich auf Teigtaschen aus aller Welt spezialisiert hat, für die letzte Mahlzeit in dieser großartigen Stadt: Russische Pelmeni , uygurische Manty, asiatische Dim-San, ukrainische Wareniki, georgische Hinkali, usbekische Hanum...
Um 15 Uhr wurden wir von Elena und Kyrill ein letztes Mal vom Hotel abgeholt und fuhren zum Flughafen. Leider mussten die Gäste den Abschied nicht nur von Elena und Kyrill nehmen, sondern auch von mir, denn ich konnte an diesem Tag die Gruppe nicht begleiten.
Liebe Reisegäste, ein herzliches Dankeschön dafür, dass ich Sie kennenlernen durfte. Es hat mir große Freude und Spaß bereitet, mit Ihnen die wohl schönste Stadt meiner Heimat zu erleben. Ich wünsche Ihnen/Euch alles Gute und würde mich sehr freuen, wenn wir uns bei der einen oder anderen Eberhardt-Reise wieder treffen.
Ihre/Eure Alfia Döring

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für diese Reise es war ein Traum...!Auch die Leute der Reisegruppe haben super zusammen gepasst.Wir hatten viel Spass.Ein dickes Lob an das Team von Eberhardt-Reisen.Es war alles super organisiert und lief reibunglos.Gern würden wir wieder mit Dir,liebe Alfia, auf Reisen gehen.Mal sehen vielleicht mal im Winter in
Baschkiristan oder? Wir haben ja schon in der Hotelbar ausgiebig gesprochen.
Du weißt ja wir hacken auch Holz...Also bis bald auf ein Wiedersehen.
Liebe Grüße von den Buschens aus Grimma

Steffen Busch
15.08.2016

Liebe Heike und Steffen, vielen lieben Dank für Euer Kommentar. Ich würde mich auch freuen, wenn wir mal wieder gemeinsam verreisen werden, gerne auch im Winter nach Baschkortostan:)

Viele liebe Grüße, Eure Alfia

Alfia Döring 24.08.2016

Liebe Alfia, du hast einen prima Job gemacht, warst stets um unser Wohlergehen bemüht, sehr freundlich, es war schön mit dir unterwegs zu sein.
Darf ich die an die Bilder erinnern?
Ganz liebe Grüße aus Heidelberg - wir sehen uns bestimmt bei einer Reise mal wieder, Birgitt

Birgitt Klein
22.08.2016

Liebe Birgitt, es war auch schön, mit Euch unterwegs zu sein und mit Euch das wunderschöne St. Petersburg zu entdecken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder mal sehen würden.

Die Bilder werden spätestens Anfang nächster Woche bei Dir sein!

Ganz liebe Grüße aus dem Osten, Eure Alfia

Alfia Döring 24.08.2016

Liebe Alfia,
Vielen Dank für den Reisebericht. Ich erinnere mich gern an diese Reise. Wo hast Du das "???????? 4" Foto hinterlegt?
Ich melde mich auch gern telefonisch.

Annemarie Matook

Annemarie Matook
23.08.2016

Liebe Frau Matook, ich denke auch oft an unsere Reise zurück, es war wirklich schön. Und es hat mir viel Freude bereitet, dass wir auch hinter die Kulissen von St. Petersburg schauen konnten. Wollen Sie das Bild im Original haben oder können Sie dieses online nicht sehen? Wir können auch gerne telefonieren, ich würde mich sehr freuen.

Viele sonnige Grüße, Ihre Alfia

Alfia Döring 24.08.2016

Liebe Alfia, nochmals ganz herzlichen Dank für die super organisierte und sehr harmonische Reise sowie für Dein ganz persönliches Engagement.
Auch an das Eberhardt Team den besten Dank, ganz besonders für diesen tollen Bilderservice.

Wer weiß, wann man mal wieder gemeinsam reist ...

Leibe GRüße von Familie Engler aus Plochingen

Wolfgang Engler
04.09.2016

Liebe Familie Engler,

vielen herzlichen Dank für die schönen Worte! Es waren 5 wirklich schöne Tage mit Ihnen in St. Petersburg. Ich hoffe sehr, wir sehen uns mal wieder, vielleicht auch auf einer Reise:-) Ganz liebe Grüße nach Plochingen aus Dresden, Ihre Alfia

Alfia Döring 28.10.2016