Reisebericht: Städtereise St. Petersburg – Russlands Zarenmetropole an der Newa

19.06. – 24.06.2011, 6 Tage Städtereise St. Petersburg mit Flug: Winterpalais – Eremitage – Peterhof – Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer in Puschkin


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Überpünktlich und gut gelaunt erreichte unser Bus den Berliner Flughafen in Tegel. Nach dem Check-In im Terminal C stärkte sich unsere Gruppe nach einem kleinen Spaziergang bei einem leckeren zweiten Frühstück im Restaurant „Leysieffer“
Ein Reisebericht von
Dörte Dürfeld

Reisebericht

1. Tag - 19.06.2011
Überpünktlich und gut gelaunt erreichte unser Bus den Berliner Flughafen in Tegel. Nach dem Check-In im Terminal C stärkte sich unsere Gruppe nach einem kleinen Spaziergang bei einem leckeren zweiten Frühstück im Restaurant „Leysieffer“.


 
12:30 Uhr startete unsere Maschine in Richtung St. Petersburg. Nach einem angenehmen Flug erreichten wir ebenfalls überpünktlich den Flughafen der ehemaligen Zarenresidenz am finnischen Meerbusen. Nachdem wir unsere Koffer in Empfang genommen haben, wurden wir am Ausgang von Igor, unserem örtlichen Reiseleiter, begrüßt. In einem herrlich nostalgischen Schulbus fuhr uns Alexej durch das Zentrum von St. Petersburg hindurch zu unserem Hotel an der Ostsee. Auf der Fahrt konnten wir bereits erste Blicke auf einige der wunderschönen Sehenswürdigkeiten des historischen Stadtkerns erhaschen.
Neugierig auf die nächsten Tage bezogen wir unsere Zimmer, um uns im Anschluss an der Rezeption zum kollektiven Geldtausch zu treffen ;-)
Nach einem köstlichen ersten Abendessen vom Buffet nutzten einige die Zeit, um einen ersten Erkundungsspaziergang zu unternehmen, im nahe gelegenen Supermarkt einzukaufen oder die riesige Hotelanlage zu erkunden.
 
2. Tag - 20.06.2011
Nach einem köstlichen Frühstück erwartete uns Igor 10 Uhr im Foyer. Zusammen mit unserem Fahrer Sergej starteten wir pünktlich mit unserer erkundenden Stadtrundfahrt durch die prunkvolle Zarenstadt. Unser Weg führte uns zunächst entlang des Messegeländes und Bolschoi-Prospekts in Richtung der Akademie der Künste, der ältesten Kunstakademie Russlands. Nachdem uns Igor vor dem ersten Stopp das Kennzeichen unseres Busses mitteilte, um so vergebliches Suchen nach den Ausstiegen zu vermeiden, stand den kommenden Besichtigungen auch nichts mehr im Weg. Erste schöne Aufnahmen schossen wir am östlichen Zipfel der Wassiljewski-Insel. Von dort genossen wir einen herrlichen Blick auf den Winterpalast und die Peter- und


Paul-Festung. Anschließend passierten wir das Marinemuseum und das ehemalige Waffenarsenal der Stadt, ehe wir den berühmten Gegenstand eines jeden Geschichtsunterrichts aus DDR-Zeiten erreichten: den Kreuzer Aurora. Über die Freiheitsbrücke hinweg, entlang der Konzerthalle und des als „Kreuz“ bezeichneten Gefängnisses erreichten wir den Leninplatz mit dem finnischen Bahnhof. Von dieser Station ausgehend starten zahlreiche Zugverbindungen in Richtung Helsinki. Unter zahlreichen Russen sind Ausflüge nach Finnland äußerst beliebt, um sich mit Vorräten an Spülmittel, Schokolade und Olivenöl einzudecken. Einen nächsten Halt machten wir an einem ehemaligen Kloster, wo heute in erster Linie Konzerte gespielt werden und das St. Petersburger Goethe-Institut seinen Sitz hat. Unser nächster Stopp stand im Zeichen der „Keramik“ - verbunden mit dem Bummeln in einem wunderbaren Souvenirladen, dessen Angebot von Probierproben an Kaffee, Tee und Wodka abgerundet wurde. Im Anschluss folgte der nächste Besichtigungshöhepunkt - der Bauernmarkt. Bei einem kleinen Spaziergang boten köstlicher Kavier, eingelegtes Gemüse und Honig einen Augenschmaus. Mit dem Bus überquerten wir während unserer Weiterfahrt den Aufstandsplatz mit dem Moskauer Bahnhof. Hier fahren zahlreiche Schnellzüge in nur 3 Stunden und 45 Minuten in die russische Hauptstadt. Über den berühmten Newski Prospekt mit seinen zahllosen Boutiquen, Kneipen, Restaurants und dem größten Kaufhaus der Stadt erreichten wir am frühen Nachmittag die Peter- und Paul-Festung. Die eindrucksvolle Führung in der Kathedrale wurde mit dem Gesang des lokalen Männerchors abgerundet. Nach diesem Moment des entspannenden Musikgenusses machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel. Nach einer kleinen Ruhezeit am späten Nachmittag trafen wir uns 19 Uhr an der Rezeption, um heute im Grillrestaurant des Hotels ein leckeres 3-Gänge-Menü zu uns zu nehmen. Nach diesem Schmaus machten sich einige Gäste auf den Weg in die Innenstadt, um am Newski Prospekt die „Weiße Nacht“ zu genießen.
 
3. Tag - 21.06.2011
Auch heute hieß es ausschlafen und entspannt frühstücken ehe wir 10 Uhr von Igor und Sergej zu unserer heutigen Besichtigungstour abgeholt. Bereits nach einer halben Stunde Fahrt entlang des Platzes der Arbeit, des Wohnhauses von Otto von Bismarck und der Dreifaltigkeitsbrücke erreichten wir die Anlegestelle am Newa-Kai. Unser privates Boot erwartete uns bereits auf den Wogen des Flusses. Während einer einstündigen Bootspartie entlang der Kanäle von St. Petersburg bestaunten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt vom Wasser aus. Durch den hohen Pegelstand der Newa wurde die Fahrt zum Abenteuer, indem es beim Durchfahren der zahlreichen Brücken hieß: „Köpfe einziehen!“. Jene Gäste, die sich für das wohlig warme Sitzen unter Deck entschieden hatten, lebten in diesem Fall weniger gefährlich und konnten das Wohnhaus von Puschkin, das edle Hotel Kempinski und andere am Ufer stehende Gebäude durch die Panoramafenster beobachten.


 
Der Rest des Tages stand im Zeichen des Kunstgenusses, denn zur Mittagszeit betrachteten wir die prunkvollen Hallen der legendären Eremitage. Igor führte uns fachmännisch durch die zahlreichen Säle und präsentierte uns eine Auswahl an Schmuckstücken. Nach einer kleinen Kaffeepause folgte der zweite Teil der Führung bis wir uns 16:30 nach der Abholung durch Sergej am Schlossplatz wieder in Richtung Hotel bewegten. Nachdem wir die erschöpften Beine ein Weilchen auf unseren Zimmern hochlegen konnten, trafen wir uns 18:30 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant. Erneut konnten wir leckere russische Köstlichkeiten vom Buffet genießen.
 
4. Tag - 22.06.2011
Nach einer erneuten hellen Nacht fuhren wir 9:30 Uhr bei herrlichem Sonnenschein vom Hotel in Richtung Peterhof. Unsere Fahrt führte entlang des Bolschoi Prospekt, des Handelshafens und Umleitungskanals, der früheren künstlich angelegten Stadtgrenze an den Rand der Stadt. Auf diesem Weg sahen wir außerdem das erste Kulturpalais der Stadt, das im Jahr 1927 erbaut und nach dem russischen Schriftsteller Maxim Gorki benannt wurde. Nachdem man die Innenstadt hinter sich gelassen hat, folgen großräumige Außenbezirke mit zahlreichen Wohnblocks. Angesichts eines durchschnittlichen Monatsgehalts in Höhe von 25.000 Rubel wohnen tausende Menschen in den günstigeren Wohnungen der Vorstädte. Ein Teil dieses Außenbezirks wird von Chinesen gepachtet und trägt den Namen „Baltische Perle“ oder umgangssprachlich auch „Chinatown“. Man kann angesiedelte Bauunternehmen erkennen, die sich direkt am grünen Gürtel von St. Petersburg niedergelassen haben. Entlang der „Roten Straße“ erreichten wir bald das Konstantinpalais, in welchem Russlands Regierung Galatreffen und Gremien abhält. Auch der Peterhof dient dem Präsidenten Medwedjew, sowie Putin und Co. als Lokalität offizieller Empfänge und Zusammentreffen. Das gesamte Städtchen Peterhof steht heute unter dem Schutz der UNESCO und wir kamen wenig später in den Genuss, uns von dem wertvollen kulturellen Reichtum zu überzeugen. Bei einer ausgiebigen Führung durch das Palais und die mit zahlreichen Fontainen geschmückte Parkanlage konnten wir den goldenen Prunk und die architektonischen Raffinesse genießen.


 
Am Nachmittag fuhr uns Sergej zurück in die Stadt, wo wir uns auf das „Abenteuer U-Bahn“ einließen. So konnten wir einige der schönsten mit Marmor ausgekleideten Bahnhöfe bestaunen und das rege Treiben im Untergrund kennenlernen. Am Aufstandsplatz führte uns die hunderte Meter lange Rolltreppe wieder ans Tageslicht. Einige Gäste nutzten diesen zentralen Ausstieg, um noch ein wenig den Newski Prospekt entlang zu schlendern. Der Rest der Gruppe fuhr zurück ins Hotel, um vor dem Essen noch etwas Luft zu holen. Beim Schlemmen vom Buffet ließen wir dann den wundervollen sonnigen Tag Revue passieren.
 
5. Tag - 23.06.2011
Am heutigen Tag begrüßte uns ein malerisch blauer Himmel, der einen wunderbaren Tag vermuten ließ. Nach dem Frühstück holte und Igor 10Uhr am Hotel ab, um mit uns eine Auswahl religiöser Schmuckstücke zu besuchen. Zunächst fuhren wir entlang der „Kussbrücke“, des Theaterplatzes und des ältesten Konservatoriums Russlands in Richtung Innenstadt und machten nach einer kurzen Fahrt Halt an der St. Nikolai Kirche. Dort hatten wir das Glück, einer russisch orthodoxen Messe beizuwohnen, die durch Weihrauch und Chorgesang untermalt wurde. Ein nächster Höhepunkt war die Besichtigung der Isaakskathedrale, deren vergoldete Kuppel einen wahren Blickfang darstellt. Bei einem Blick in die Spitze der Kuppel, die durch die Darstellung des Heiligen Geistes gekrönt ist, wurden uns im Inneren der Kathedrale die Ausmaße des Innenraumes umso mehr bewusst. Im Anschluss an diesen eindrucksvollen Besuch suchten einige Gäste das Hauptpostamt der Stadt auf. Briefkästen und Postämter sind in St. Petersburg Mangelware und so waren wir sehr erleichtert als die fleißig geschriebenen Kärtchen in den Schlitz des hellblauen Kastens vor dem Haupteingang der Post auf den Weg nach Deutschland geschickt werden konnten.


 
Am frühen Nachmittag folgte das nächste Event auf dem Fuße: die Blutskirche mit ihren wunderbar bunten Zwiebeltürmen. Im Inneren der Kirche bestaunten wir die imposanten Mosaikgemälde und herrlich bunt ausgekleideten Erker und Kuppeln. Direkt neben der Kirche konnten wir bereits einen Blick auf das Restaurant „St. Petersburg“ werfen, das uns am heutigen Abend empfangen werden wird. Im Anschluss verließen wir die Stadtgrenzen von St. Petersburg und fuhren nach Puschkin, um das berühmte Katharinenpalais zu besuchen. Obwohl Igor uns auf der einstündigen Fahrt einen kleinen Mittagsschlaf versprach, gönnte er uns lediglich 15 Minuten Ruhe zum Augen schließen und Luft holen ;-)
Nach dem Passieren des Ägyptischen Tores, des „Alexander Puschkin-Hauses“ und des Alexanderpalais erreichten wir gegen 15 Uhr den Parkplatz des Katharinenpalais, um kurz darauf das Goldene Tor zu passieren. Die Berühmtheit der Anlage lässt sich nicht zuletzt an einer äußerst hohen Besucherzahl von durchschnittlich 15.000 Personen pro Tag ablesen. Und so sammelten sich auch heute zahlreiche Gruppen vor dem Eingang des Palastes. Trotz des hohen Andrangs konnten wir die prunkvolle Pracht genießen, deren denkbarer Höhepunkt das sagenumwobene


Bernsteinzimmer ist. Nach einem kleinen Spaziergang durch die idyllische Parkanlage fuhren wir 17:30 Uhr zurück nach St. Petersburg - der abendlichen Lokalität entgegen. Nach einer kleinen Pause am Platz der Künste erreichten wir 20 Uhr das Restaurant an der Blutskirche in einer kleinen Querstraße des Newski Prospekt. In einem äußerst schicken Ambiente genossen wir ein typisch russisches 4-Gänge-Menü, dessen Einstieg ein köstlich kühles Glas Wodka bildete. So konnten wir auf unsere schöne Reise und den abschließenden Abend anstoßen ehe wir den Moskauer Salat genossen, der von frischen Pfannkuchen mit rotem Kaviar gefolgt wurde. Bei Beginn der prächtigen Folkloreshow wurde uns der Hauptgang in Form eines köstlichen „Beef Stroganov“ serviert. Zum Abschluss versüßte uns eine Portion Eis den Abend ehe wir nach begleitendem Wein, Bier und weiteren Gläschen Wodka durch Sergej heil in unser Hotel gebracht wurden. Nun galt es, die letzte „Weiße Nacht“ zu genießen und von diesem herrlichen Tag zu träumen.
 
6. Tag - 24.06.2011
Heute hieß es Koffer packen, um pünktlich 10 Uhr auszuchecken. Mit 18 Gästen fuhren wir nach der Verteilung der Reisepässe erneut in die Innenstadt von St. Petersburg, um den prächtigen Jussupow-Palast zu besichtigen. Der im Jahr 1780 im klassizistischen Stil errichtete Palast war der perfekte Abschluss unserer Reise. So konnten wir zum wiederholten Mal den Prunk der russischen Adelsfamilien erleben. Die Besonderheit dieses Anwesens ist definitiv das hauseigene Theater im neobarocken Stil, in dem noch heute ausgewählte Vorstellungen stattfinden. Die Kellerräume des Jussupow-Palastes sind mit dem mysteriösen  Mord des Zarengünstlings Rasputins verbunden. Die Mordnacht im Dezember des Jahres 1916 ist mittels Wachsfiguren anschaulich nachgestellt und vermittelt dem Besucher ein Gefühl von Schauer und Neugier.


 
Unsere letzten Rubel konnten wir während einer kleinen Mittagspause rund um die Isaakskathedrale in einem der schicken Cafés und Souvenirläden verjubeln, ehe wir im Anschluss unsere Fahrt zum Flughafen antraten. Es folgte der erste Abschied des Tages: „Dasvidanja Igor, Sergej und St. Petersburg!“. Nach mehreren Sicherheitskontrollen hoben wir 17:30 Uhr pünktlich gen Berlin ab und erreichten die Hauptstadt planmäßig bei Sonnenschein und kühlen Temperaturen. Per Bus ging es dann Richtung Chemnitz und es hieß erneut Abschied nehmen: es war eine herrliche Reise mit faszinierenden weißen Nächten, prunkvollen Palästen und einem äußerst bewandertem Reiseleiter, sowie wunderbar netten und interessierten Gästen.

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Kommentare zum Reisebericht

Wir waren bei der Reise dabei. Der Bericht hätte nicht treffender und besser geschrieben werden können.Vielen Dank an Frau Dörte Slavik für die sehr gute und Kompetente Reisebegleitung.

Anne und Uwe Kuhnhardt
05.07.2011

Der Reisebericht bringt noch einmal viele Höhepunkte der Reise in Erinnerung. Es war für uns eine interessante Reise, die all unsere Erwartungen erfüllt hat und organisatorisch perfekt war. Ein besonderen Dank unserer Reisebegleiterin Dörte Slavik, die immer für die Anliegen Ihrer Reisegäste ein kompetenter Ansprechpartner war.

Familie Schädlich
17.07.2011